Die BASF
Lieber Eastman,
die BASF macht Druck.
Sie hat sich, und das ist für die BASF außergewöhnlich, an die Öffentlichkeit gewendet, erklärt, sie werde das Werk Ludwigshafen schließen, wenn die Verkehrssituation nicht geregelt werde.
Zwei Gedanken dazu: Die BASF ist relativ wenig betroffen, weil sie über die B9 angefahren werden kann, aus Richtung Osten fährt man gegen den Berufsverkehr. Die Produkte können auch über den Rhein transportiert werden.
Nur: Die BASF ist ein Teil des Problems.
Die BASF macht in Ludwigshafen keine Gewinne, zahlt daher keine
Gewerbesteuern. Ludwigshafen ist richtig arm.
Die Stadt profitiert auch nicht von der Einkommensteuer, da die Manager und auch viele Arbeiter außerhalb der Stadt wohnen.
Das zweite Problem: Warum auch immer, hat Ludwigshafen vor vielen Jahren die Hochstraße Süd unbedingt ins Eigentum nehmen müssen, dafür sogar den Bund verklagt. Ludwigshafen hat gewonnen. Und mußte in der Folge die Instandhaltungskosten selbst tragen. Weil die Stadt arm ist, hat man nur Netze an die Brücke gehängt, statt zu renovieren.
Und: Die Stadt Ludwigshafen wurde jahrzehntelang von SPD-Politikern regiert.
Von 1965 an, 27 Jahre lang, war Werner Ludwig (SPD) OB. Und, wie üblich, wurde das Geld nur für Prestigeprojekte ausgegeben, die jetzt kosten.
Beste Grüsse
Rain
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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.