Da gibt es etwas, was mich am meisten nachdenklich macht
Da sind Leute, die sich verdammt weit aus dem Fenster lehnen, um Missstände aufzudecken. O.k., das erste Mal war das was Neues, so mit Watergate. Wieweit man das überhaupt vergleichen kann, lasse ich mal dahingestellt. Bezeichnen wir das mal als 1. Phase der Aufdeckung.
Nun haben wir die 2. Phase mit Assange, Snowden, etc. seit einiger Zeit hinter uns gelassen. Natürlich kann man da über irgendwelche Nebensächlichkeiten resümieren und die irgendeiner Kritik unterziehen. Fakt ist aber, dass diese Infos, die da unter der Hand herausgeholt wurden, normalerweise nicht an die Öffentlichkeit gekommen wären, weil sie nicht für diese bestimmt sind. Nach dem Motto: Das Volk soll nur das glauben, was man ihm offiziell erzählt.
Jetzt haben wir die 3. Phase, die ist gemischt, nämlich von zwei Maßnahmen: Auf der einen Seite wird an den beiden Fallbeispielen demonstriert, dass es psychischer und physischer Selbstmord ist, wenn man solche Infos an die Öffentlichkeit bringt, und auf der anderen Seite wird bereits alles, was irgendwie in die Richtung gehen könnte, als "fake" deklassiert.
Das bedeutet, die Propagandamaschinerie hat sich angepasst, aber sie läuft wie geschmiert. Aber auch das würde mich nicht so nachdenklich machen, ist doch das eine eine Folge vom anderen.
Nachdenklich macht mich die Reaktion, besser gesagt die Nicht-Reaktion der Leute. Mich eingeschlossen. Müsste man nicht auf die Straße gehen und dagegen protestieren, dass man solche Leute, die uns die Wahrheit nahe bringen, eliminiert? Was ist denn das Interesse des sog. Otto Normalverbrauchers? So wie man es in Rumänien spasseshalber in der Babysprache benennt : papa, nani, caca (= essen, schlafen, kacken)?
Ehrlich gesagt, ich schäme mich. Für mich selbst, für unsere sog. Gesellschaft, für die Welt, in der wir leben. Denn mit dieser Einstellung, das alles durch Schweigen zu akzeptieren (Schweigen = Zustimmung) tragen wir unseren Teil dazu bei, dass diejenigen, die uns von vorne bis hinten belügen und uns sowie unseren Kindern je nach Belieben die Kriege aufbrummen, weiter existieren können.
"Wehret den Anfängen", - wann wurde dieser Spruch geboren, und wofür steht er eigentlich? Eigentlich soll er dafür stehen, dass man nicht den Kopf in den Sand steckt. Aber genau das tun wir alle, mich eingeschlossen. Noch haben wir ja alles, meine Gefriertruhe ist voll und genauso der Bierkasten im Keller.