Hier besteht eine unausgesprochene Diskrepanz
Was meine ich damit:
Du liest das Wort "Pfarrerstochter" und hast damit Deine eigene Assoziation. Wenn ich dieses Wort verwende, habe ich eine andere, ganz bestimmte Assoziation, die Du nicht wissen kannst, - wahrscheinlich habe ich noch nie darüber geschrieben.
Worum gehts:
Es geht mir um die Wahrhaftigkeit, die eigentlich denjenigen, die einen engeren Bezug zum Glauben haben, - und das sind in meinen Augen die Pfarrersfamilien - so geläufig sein müsste, dass ihm/ihr alles, was Lüge ist, verhasst sein müsste.
Dem ist aber nicht so. Wenn ich mir den Werdegang und die politischen Äußerungen dieser lieben Frau im Bundestag so ansehe, dann kommt mir ein bestimmtes würgendes Gefühl im Schlund hoch:
Man braucht ja nur die Politik des Jahres 2015 ("Wir schaffen das") mit den Äußerungen des Jahres 2002 vergleichen:
https://www.youtube.com/watch?v=1XjBPMZiykM
Die anderen Tatsachen, nämlich, dass der Schuhlöffel über bestimmte Maßnahmen von Seiten dieser Frau, die nicht nur einmal, sondern mehrmals geschworen hat, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, genau in die Position gehalten wurde, damit das mit der Überschwemmung der Immigranten überhaupt funktioniert, aber das will ich gar nicht hier ansprechen.
Was ich ansprechen will, das ist meine persönliche Assoziation, die mir bei dieser Frau sauer aufstösst, - und weshalb ich gerne als Schreiber das Wort "Pfarrerstochter" verwende. Diese Assoziation findet ihre Grundlage im Begriff "Lüge". Für mich ist die Wahrheit von einem besonderen Wert, obwohl bei meinen Ahnen keine Pfarrer vorgekommen sind.
Auch meine Kinder wurden so erzogen. Haben sie Mist gebaut und mir das gebeichtet, dann habe ich sie selten bescholten, sondern vielmehr erklärt, warum dies oder das falsch war, damit sie daraus lernen. Haben sie aber mal gelogen, dann gabs richtig Zoff.
Nun zu meiner Wortwahl:
Jemand, der aus einer Familie stammt, in der der nahe Bezug zum christlichen Glauben täglich fühlbar sein müsste, dem sollte es zu eigen sein, der Wahrheit zu dienen. Auch, wenn er/sie in eine christliche Partei eingetreten ist, wo der Spruch " Was kümmert mich mei saudumms Gschwätz von gestern" eine veränderte Form des Glaubensbekenntnisses ausdrückt.
Für mich ist das Wort "Ja" und das Wort "Nein" eine klare Ansage. Wörter wie "Jein" verwende ich ungern, - allenfalls dafür, um die Widersprüchlichkeit dabei aufzuzeigen. Frau Merkel ist zwar kein Bischof, und auch ihr Vater war das nicht, - aber es täte ihr ganz gut, sich mal mit Grillparzer zu befassen. Da gibts das bekannte Stück "Weh dem, der lügt". Daraus will ich den Monolog des Bischofs zitieren, und extra in der vollen Länge, damit man merkt, wie verkommen die Welt, vor allem die politische ist, in der wir leben.
Der Monolog des Bischofs (Gregor):
Dein Wort soll aber sein: Ja, ja; nein, nein.
Denn was die menschliche Natur auch Böses kennt,
Verkehrtes, Schlimmes, Abscheuwürdges,
Das Schlimmste ist das falsche Wort, die Lüge.
Wär nur der Mensch erst wahr, er wär auch gut.
Wie könnte Sünde irgend doch bestehn,
Wenn sie nicht lügen könnte, täuschen? erstens sich,
Alsdann die Welt; dann Gott, ging es nur an.
Gäbs einen Bösewicht? müßt er sich sagen,
Sooft er nur allein: du bist ein Schurk!
Wer hielt sie aus, die eigene Verachtung?
Allein die Lügen in verschiedenem Kleid:
Als Eitelkeit, als Stolz, als falsche Scham,
Und wiederum als Großmut und als Stärke,
Als innre Neigung und als hoher Sinn,
Als guter Zweck bei etwa schlimmen Mitteln,
Die hüllen unsrer Schlechtheit Antlitz ein
Und stellen sich geschäftig vor, wenn sich
Der Mensch beschaut in des Gewissens Spiegel.
Nun erst die wissentliche Lüge! Wer
Hielt sie für möglich, wär sie wirklich nicht?
Was, Mensch, zerstörst du deines Schöpfers Welt?
Was sagst du, es sei nicht, da es doch ist;
Und wiederum es sei, da es doch nie gewesen?
Greifst du das Dasein an, durch das du bist,
Zuletzt noch: Freundschaft, Liebe, Mitgefühl
Und all die schönen Bande unsers Lebens,
Woran sind sie geknüpft als an das wahre Wort?
Wahr ist die ganze kreisende Natur:
Wahr ist der Wolf, der brüllt, eh er verschlingt,
Wahr ist der Donner, drohend wenn es blitzt,
Wahr ist die Flamme, die von fern schon sengt,
Die Wasserflut, die heulend Wirbel schlägt;
Wahr sind sie, weil sie sind, weil Dasein Wahrheit.
Was bist denn du, der du dem Bruder lügst,
Den Freund betrügst, dein Nächstes hintergehst?
Du bist kein Tier, denn das ist wahr;
Kein Wolf, kein Drach, kein Stein, kein Schierlingsgift:
Ein Teufel bist du, der allein ist Lügner,
Und du ein Teufel, insofern du lügst.
Drum laßt uns wahr sein, vielgeliebte Brüder,
Und euer Wort sei ja und nein auf immer.
So züchtig ich mich selbst für meinen Stolz.
Denn wär ich wahr gewesen, als der König
Mich jüngst gefragt, ob etwas ich bedürfe,
Und hätt ich Lösung mir erbeten für mein Kind,
Er wär nun frei und ruhig wär mein Herz.
Doch weil ich zürnte, freilich guten Grunds,
Versetzt ich: Herr, nicht ich bedarf dein Gut;
Den Schmeichlern gibs, die sonst dein Land bestehlen.
Da wandt er sich im Grimme von mir ab
Und fort in Ketten schmachtet Atalus.
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Deshalb verwende ich oft das Wort "Pfarrerstochter", um mir immer zu vergegenwärtigen, mit welcher Art von Mensch ich es eigentlich zu tun habe. Vielleicht schwer zu verstehen, - aber das ist meine persönliche Sicht der Dinge.
Ich habe mit dem Gedanken gespielt, die Wörter und Wortkombinationen aus diesem Monolog, die für die Realität und Aktualität in Bezug auf die politischen Aussagen von Frau Merkel zutreffen, in Fettschrift zu markieren. ich habs aber dann doch gelassen. Jeder kann - für sich selbst - diese Parallelität herausfinden.