Entsetzlich
Einer der anwesenden Japaner stellte die
Frage, wie denn das gastgebende Unternehmen junges, qualifiziertes Personal
finde. Er machte auf die Situation in Japan aufmerksam, die durch folgende
Merkmale gekennzeichnet ist:- Die Geburtenraten sinken. Dadurch wird der Pool, aus der die japanischen
Unternehmen ihren Nachwuchs schöpfen, permanent kleiner.
Der Wohlstand, den die jungen Japaner von Geburt auf kennen, führte zu
einer Verschiebung der persönlichen Präferenzen. Es wird jetzt mehr auf
persönliches Wohlergehen Wert gelegt, als sein persönliches Leben in den
Dienst der Firma zu stellen. Kurzum, Arbeitsmotivation und
Leistungsbereitschaft sinken.
Das ist der EINZIG MÖGLICHE Weg, den man bei dauerhaft schrumpfenden materiellen und kreativen Ressourcen, denen man sich heute weltweit gegenüber sieht, gehen kann.
Der Referent nickte zustimmend bei den Ausführungen seines japanischen
Kunden und startete nun ein Feuerwerk politischer Statements, an dem unsere
Bundeskanzlerin ihre reinste Freude hätte. Er machte zunächst einige
Ausführungen zur Situation in Japan, dass ihm die Probleme des
demografischen Wandels dort bekannt sei Er verwies auf den seit Jahrzehnten
schwachen Nikkei-Index, die sinkenden Geburtenraten und der damit
verbundenen latenten Wachstumsschwäche der japanischen Volkswirtschaft.
Dann nannte er als Hauptursache der demografischen und generell der
gesellschaftlichen Probleme in Japan die nach wie vor vorhandene
Abschottung des Landes und eine fehlende, zukunftsweisende
Migrationspolitik der japanischen Regierung.
Dem Sinn seiner Entgegnungen entsprechend hätte er genau so gut sagen können, die Dummheit der Japaner sei an deren Problemen schuld, und ihnen könne nur dadurch geholfen werden, indem man Ausländer mit höherem IQ und mehr Fleiss ins Land hole. Fachkräfte, also.