Münchener NPD-Stadtrat Karl Richter

n0by ⌂, München, Samstag, 24.08.2019, 08:14 (vor 1927 Tagen) @ Falkenauge4553 Views

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Karl Richter

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Die wahre Geschichte

Für Medien und Mainstream-Historiker liegt der Fall klar: als die Wehrmacht am 1. September 1939 – vor einem Dreivierteljahrhundert – die Grenze nach Polen überschritt, löste dies den Zweiten Weltkrieg aus. Deutschland „entfesselte“ den Krieg, lautet die gängige Sprachregelung, und trägt damit die alleinige Schuld am Kriegsausbruch.

Aber so war es nicht.

Die deutsch-polnischen Beziehungen waren seit dem Ende des Ersten Weltkrieges konfliktträchtig. Unvergessen waren die Kämpfe um Oberschlesien und die harsche Politik der Warschauer Regierung gegenüber der volksdeutschen Minderheit, die zur Auswanderung etwa einer Million Deutscher führte. Bis 1939 sank die Zahl der in Polen lebenden Deutschen infolge von Terror, Entrechtung und Enteignung auf etwa eine Million.

Die NS-Regierung verfolgte nicht die Absicht, die mit Polen bestehenden Probleme – vor allem die Frage des „Korridors“ und der Status der „freien“, aber deutschen Stadt Danzig – gewaltsam zu lösen. Vielmehr hatte Hitler den Ehrgeiz, alle strittigen Fragen friedlich zu lösen und im September 1939 den Abschluß seiner bis dahin sensationell erfolgreichen Politik der Revision des Versailler Diktats auf einem „Parteitag des Friedens“ zu feiern.

Reichsaußenminister von Ribbentrop überreichte daher am 24. Oktober 1938, drei Wochen nach der für Deutschland grandios verlaufenen Münchner Konferenz, dem polnischen Botschafter in Berlin, Lipski, folgende Vorschläge: Danzig sollte unter Wahrung der polnischen Wirtschaftsinteressen ins Reich zurückkehren und Polen die Zustimmung zum Bau einer exterritorialen Auto- und Eisenbahn durch den Korridor nach Ostpreußen geben, um so die Landverbindung zu der abgetrennten Provinz herzustellen. Dafür bot die Reichsregierung die Garantie des Verbleibs der 1919 von Deutschland abgetrennten und Polen zugeschlagenen Gebiete und einen 25jährigen Freundschaftspakt an.

Die hinter dieser außerordentlich großzügigen Offerte stehende Absicht Hitlers war es, Polen als zuverlässigen Verbündeten gegen das bolschewistische Rußland zu gewinnen – eine Idee, die polnischerseits im übrigen auch der 1935 allzu früh verstorbene „starke Mann“ Polens, Marschall Pilsudski, verfolgt hatte.

Ribbentrop wiederholte die Vorschläge seiner Regierung in der Folgezeit noch mehrmals – zuerst am 19. November 1938 in Berlin, außerdem im Januar 1939 zunächst in Berchtesgaden und dann nochmals in Warschau; und schließlich noch einmal am 21. März.

Die polnische Reaktion fiel verstörend aus. Denn Warschau antwortete auf das alles in allem sehr generöse Anerbieten aus Berlin mit einer Teilmobilmachung am 23. März und einer offiziellen Ablehnung aller Angebote und weiteren Gespräche drei Tage später.

Man muß dazu wissen – was die etablierte Geschichtsschreibung in alle Regel ebenfalls unterschlägt –, daß bei den Westmächten, vor allem in London und Washington, damals längst insgeheim die Weichen auf Krieg gestellt wurden. Schon im Oktober 1937 hatte US-Präsident Roosevelt in einer berüchtigten Rede gefordert, Deutschland, Italien und Italien (ohne sie beim Namen zu nennen) unter politische „Quarantäne“ zu stellen. Und in Großbritannien wiederholte der Deutschenhasser und nachmalige Premierminister Winston Churchill wie ein Mantra, Deutschland werde zu stark, man müsse es wieder niederschlagen. Nachvollziehbar immerhin, daß sich diese Kreise durch die erfolgreiche Revisionspolitik der Reichsregierung, die im März 1939 im umjubelten Einmarsch deutscher Truppen in der sogenannten „Rest-Tschechei“ gipfelte, beunruhigt sahen.

Und noch ein Faktor kam ins Spiel: Stalin. Natürlich registrierte man in Moskau das Wetterleuchten in Europa. Und natürlich wußte die Sowjetführung, daß man für Hitler und die Seinen der ideologische „Todfeind“ war. Aber man registrierte auch, wie die Westmächte allmählich auf Konfrontation umschalteten. Deshalb ließ ein Satz in Stalins Hauptrede auf dem 18. Parteitag der KPdSU am 10. März Hitler aufhorchen. Stalin erklärte unvermittelt, nachdem sich die Sowjetunion und das Dritte Reich stets als unerbittliche Antagonisten gegeneinander verhalten hätten, er könne keinen sichtbaren Grund für einen Konflikt zwischen beiden Ländern entdecken. Die Westmächte sollten deshalb gar nicht erst versuchen, Deutschland etwa in einen Krieg gegen Rußland zu treiben. Und dann wörtlich: „Doch die Nazi-Führer haben ihnen die kalte Schulter gezeigt. Sie gehören nicht zu den Verrückten (...), die von einer Eroberung der Ukraine träumen.“

In der Folgezeit sah sich Moskau deshalb diskret von zwei Seiten umworben: zum einen von den Westmächten Großbritannien und Frankreich, die Stalin gerne mit im Boot gegen Hitler gehabt hätten; zum anderen aber auch von Berlin. Dort erkannte man spätestens nach der brüsken Antwort aus Warschau die Gefahr einer neuerlichen Zweifronten-Konstellation – aber auch die vage Möglichkeit, ihr vielleicht durch ein Zusammengehen mit Rußland die Spitze abzubrechen.

Und nun nahmen die Dinge Fahrt auf. Am 31. März 1939 sah sich der britische Premierminister Chamberlain veranlaßt, in einer Rede im britischen Unterhaus, in der es eigentlich vor allem um den Protest gegen die Besetzung der Tschechei durch Deutschland geht, unvermittelt ein folgenschweres Beistandsangebot an die Adresse Warschaus auszusprechen. Wörtlich erklärt Chamberlain:

„Im Falle irgendeiner, die Unabhängigkeit Polens eindeutig bedrohenden Aktion, angesichts derer die polnische Regierung es als notwendig erachtet, mit ihren nationalen Streitkräften Widerstand zu leisten, hält sich Seiner Majestät Regierung für verpflichtet, der polnischen Regierung sofort alle in ihrer Macht stehende Unterstützung angedeihen zu lassen. (...) Ich darf hinzufügen, daß mich die französische Regierung ermächtigt hat, klarzustellen, daß sie in dieser Angelegenheit denselben Standpunkt einnimmt.“

Viele Forscher sehen in dieser Garantieerklärung mit Recht den eigentlichen Beginn des Zweiten Weltkrieges. Unter politisch-diplomatischen Aspekten ist sie – wenn man nicht andere, etwa vorsätzliche Motive zugrundelegen will – ein unglaublicher Fauxpas. Denn, wie der Historiker Georg Franz-Willing anmerkt: „Die Garantie-Erklärung für Polen war der schwerste Fehler der britischen Diplomatie in der neueren Geschichte Englands, denn sie legte die Entscheidung darüber, ob England und das Britische Weltreich in einen Krieg einzutreten habe, in die Hände eines ostmitteleuropäischen Staates.“

Und dieser, ohnehin zu überbordendem Chauvinismus neigend, zündelte nun, die britische Beistandsgarantie im Rücken, in einer Weise am Pulverfaß, die sich nicht mehr nur als fahrlässig abtun läßt. In der Folge der polnischen Teilmobilmachung am 26. März entfesselte die polnische Propaganda in den darauffolgenden Wochen ein unglaubliches Crescendo aus Kriegshysterie, Deutschenhaß und nationalem Größenwahn. Schon tauchten Plakate an den Hauswänden auf, auf denen es hieß: „Auf nach Berlin!“ Die Zeitungen überboten sich plötzlich mit immer abstruseren Forderungen – Polens Grenze müsse bis an die Oder vorgeschoben werden. Auf Versammlungen chauvinistischer Vereine wurde gar die Elbe als Polens Grenze gefordert und allen Ernstes behauptet, Berlin sei eine alte, eine slawische Ansiedlung.

In den folgenden Monaten eskaliert die Entwicklung. Zur öffentlichen Hysterie gesellen sich in Polen nun zunehmende Übergriffe auf die volksdeutsche Minderheit. Im Juli macht die Warschauer Regierung Anstalten, Danzig abzuschnüren und militärisch besetzen zu lassen. Wiederholt werden deutsche Reiseflugzeuge über der Ostsee von den Polen beschossen. Aber noch immer ist Hitler bereit, einzulenken und kein zusätzliches Öl ins Feuer zu gießen. Lange zögert er, die Presseberichterstattung über polnische Gewaltakte an Deutschen freizugeben. Allerdings reift auch in ihm nun die Gewißheit heran, daß sich ein Krieg nicht mehr vermeiden läßt – und daß die beste Lösung für Deutschland das Bündnis mit Stalin ist.

Das Kalkül des Sowjetdiktators ist klar: an der Seite der Westmächte, das lassen deren Militärdelegationen unfreiwillig durchblicken, die sich im Sommer zu Verhandlungen in Moskau aufhalten, kann er nichts gewinnen, aber viel verlieren. An der Seite Deutschlands hingegen winkt ihm die Ausdehnung seiner Machtsphäre bis weit nach Ostmitteleuropa hinein. „Daher ist unsere Wahl klar“, führt er am Abend des 19. August in einer Geheimrede vor Mitgliedern des Politbüros und Spitzenfunktionären der Komintern aus: „Wir müssen den deutschen Vorschlag annehmen und die anglo-französischen Gesandtschaften mit höflicher Ablehnung in ihre Länder zurückschicken. Es ist nicht schwer, den Vorteil vorauszusehen, den wir aus dieser Art, vorzugehen, ziehen werden. Für uns ist es offensichtlich, daß Polen ausgelöscht wird, sogar bevor England und Frankreich in der Lage sind, ihm zu Hilfe zu kommen. In diesem Fall überläßt uns Deutschland den Teil Polens bis an die Ränder von Warschau – das ukrainische Galizien eingeschlossen. Deutschland läßt uns volle Handlungsfreiheit in den drei baltischen Ländern.“

Als um die Mittagszeit des 23. August zwei deutsche Reisemaschinen vom Typ Focke-Wulf Fw 200 „Condor“ mit einer hochrangigen Delegation unter Reichsaußenminister von Ribbentrop an der Spitze in Moskau landen, sieht sich die Welt jäh überrascht. Der deutsche Außenamtschef hat von Hitler persönlich den Auftrag erhalten, ihm das Bündnis mit Stalin zu bringen. Schon am Nachmittag meldet Ribbentrop nach Berlin: „Es geht mit den Russen ganz ausgezeichnet!“

Am Abend bringt Stalin, den bei den Verhandlungen zugegen ist, einen Trinkspruch auf den deutschen „Führer“ aus. Am nächsten Tag befindet sich die deutsche Delegation bereits wieder auf dem Rückflug – mit dem unterschriebenen Pakt im Gepäck.

Hitler, der wegen der eskalierenden Ausschreitungen an Volksdeutschen nicht länger warten will, hat den Angriff auf Polen unterdessen für den 26. August befohlen. Noch einmal stoppt er das Räderwerk seiner Militärmaschine in letzter Minute, als ihm die Nachricht vom Abschluß eines formellen britisch-französischen Bündnisvertrages und, schlimmer noch, von der Absage Italiens überbracht wird; der „Duce“ sieht sich außerstande, im Kriegsfall die im „Stahlpakt“ eingegangenen Verpflichtungen zum militärischen Beistand zu erbringen. Noch einmal unternimmt Hitler daraufhin den Versuch, sowohl die Polen an den Verhandlungstisch zurückzubringen als auch den Engländern ein Bündnisangebot zu unterbreiten. Das Letzte, was er will, ist ein Krieg gegen die als „artverwandt“ empfundenen Briten, vor deren Empire er zeitlebens Respekt hat.

Doch London zeigt ihm die kalte Schulter. Und die Polen reagieren nicht einmal, als ihnen am 30. August nochmals ein Angebot aus Berlin zugeht, in dem Hitler sogar auf einige seiner früheren Forderungen verzichtet. Die Antwort aus Warschau ist die Generalmobilmachung. Der polnische Botschafter in Berlin erhält die Anweisung: „Lassen Sie sich unter keinen Umständen in sachliche Diskussionen ein. Wenn die Reichsregierung mündliche oder schriftliche Vorschläge macht, müssen Sie erklären, daß Sie keinerlei Vollmacht haben, solche Vorschläge entgegenzunehmen (...).“

Am 31. August, abends um 21 Uhr, übergibt Hitler dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, die „Weisung Nr. 1 für die Kriegführung“. Es ist der Angriffsbefehl. Diesmal widerruft ihn niemand mehr.

Im nachhinein ist man immer schlauer. Heute wissen wir, daß Stalin sein eigenes perfides Spiel mit den Westeuropäern und auch mit Hitler spielte. Sein längerfristiges Kalkül lief darauf hinaus, Europa zu überrennen. Deshalb war es am besten, wenn sich die Europäer zuvor selbst zerfleischten. Also reichte Stalin Hitler die Hand zum Bunde und hielt ihm demonstrativ den Rücken frei, in der Hoffnung, daß sich die kapitalistischen Staaten des Westens nun selbst mit Krieg überziehen würden. Die Rechnung ging auf, ab 1. September 1939 befand sich Europa im Krieg. Womit Stalin nach allem, was wir heute wissen, nicht rechnete, war die Schnelligkeit, mit der die Wehrmacht den Krieg im Westen für sich entschied. Auch daß sich Hitler im Juni 1941 gegen ihn selbst wenden würde, traf ihn auf dem falschen Fuß. Aber am Ende war Stalin der große Gewinner.
Hatte Deutschland eine Wahl? Nach Lage der Dinge: nein. Polen befand sich im Sommer 1939 im Kriegs-Delirium. Hätte Hitler dem Terror gegen die Volksdeutschen und den permanenten Grenzverletzungen länger zusehen können? Nein. Aber der Krieg hätte mitnichten zum Weltkrieg werden müssen. Hitlers Friedensangebote an die Westmächte sind Legion. Aber der Westen wollte nicht, weil die Vernichtung Deutschlands längst beschlossene Sache war. Das ist die wahre Geschichte.

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http://nobydick.de


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