Eine Erläuterung für die Nichtphilosophen hier im Forum
Ging es nicht in diesem Thread um Menschenrechte?
Fragte ich ja auch "Mensch sein" und deren Rechte a priori.
Eben diese Rechte a priori gibt es nicht, weil wir schon geklärt
haben,
dass es zuerst Menschen geben muss, bevor diese irgendwelche Rechte
haben
können.
Danke, das war mir neu. Insofern war unsere Meinungsaustausch schon
seeeeehr sinnvoll.
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Ich fürchte, du hast gar nicht verstanden, was ich damit ausdrücken wollte.
Ich erläutere das mal mit einem Vergleich.
A priori beim Menschen, das ist wie mit der Erbsünde. Die Erbsünde ist nach christlichem Glauben bereits da, bevor der Mensch geboren wurde, da durch die Schuld Evas und Adams der Mensch von Generation zu Generation vom Teufel besessen ist. Deswegen findet die Taufe als Reinigungsritual statt, verbunden mit einem Exorzismus, wo der Priester den Teufel austreibt und den Täufling so von der Erbsünde reinigt.
Das kann man glauben oder auch nicht.
Analog bist du der Meinung, jeder Mensch sei a priori (ab Geburt oder ab Zeugung?) im Besitz der Menschenrechte, völlig unabhängig davon, ob sie jetzt von irgendjemanden anerkannt werden oder nicht. Der Besitz der allgemeinen Menschenrechte sei quasi eine conditio des Menschseins (wie der Blutkreislauf, der auch bestanden hat, bevor er im 16. Jh. entdeckt worden ist), und die UNO oder wer auch immer hätte diese a priori vorhandene Gegebenheit lediglich anerkannt und in Gesetzesform gegossen.
Genau das ist aber nicht meine Meinung, sondern nach meiner Auffassung sind die Menschenrechte ein zeitliches und kulturelles Konstrukt, erfunden von der abendländischen Zivilisation in der Phase ihres Niedergangs und werden mit ihr auch wieder verschwinden.
Genauso wie die Taufe auch mit dem Erlöschen des Christentums wieder verschwinden wird.
Gruß Mephistopheles
--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc