Meine Prognose zum Berliner Landtag:

Dieter, Freitag, 02.09.2016, 18:26 vor 3080 Tagen 8023 Views

bearbeitet von Dieter, Freitag, 02.09.2016, 18:33

Hallo,

ich wage mal eine individuelle Prognose zum Berliner Landtag zur/nach der Wahl:

Regierung: rot-rot-grün
Opposition: AfD - als Oppositionsführer und knapp dahinter die CDU als Oppositions-Juniorpartner

Rest kommt nicht in den Landtag.

Sollte es in Berlin dazu kommen, daß die CDU hinter die AfD rutscht, dürfte es um Merkel innerhalb von CDU/CSU eng werden und läßt viel Unruhe erahnen.

Dazu noch schlechte Wirtschaftsnachrichten aus Übersee und im eigenen Land .....
und die Vola an den Börsen steigt.

Gruß Dieter

Auch das Berliner Wahlergebnis wird am planmäßigen Ablauf nichts ändern

Medicus @, Freitag, 02.09.2016, 19:44 vor 3080 Tagen @ Dieter 6980 Views


Sollte es in Berlin dazu kommen, daß die CDU hinter die AfD rutscht,
dürfte es um Merkel innerhalb von CDU/CSU eng werden und läßt viel
Unruhe erahnen.


Völlig unerheblich für die puppet masters, ob es "um Merkel innerhalb von CDU/CSU eng wird".

Ihre wichtigste "mission" ist "accomplished": (mit weitgehender Irreversibilität)

Jetzt sind sie nun mal da.

Sie wird noch so lange "gehalten" werden, bis der nächste Akt mit ihrem Namen verknüpft ist: TTIP

Dann darf sie gehen.

Für Weiteres ist sie nicht mehr nutzbar. Sie ist inzwischen viel zu stark beschädigt.

Es erfordert volles Feuer aus allen Kanonen des systemgesteuerten medialen Manipulations-, Steuerungs-, Lügen- und Empörungsmanagements, um noch die Illusion einer Stabilität der "öffentlichen Meinung" zu suggerieren, angesichts der völlig konträren gesellschaftlichen Realität.

(allein die personelle Auswahl der Protagonisten der systemischen Meinungsmache empfinde ich persönlich als Verhöhnung; Gniffke, Marmor, Bellut, Hayali, Sirin, Roth, Miosga, Reschke, Kleber, Siebert, Will, etc, etc.)

Schauen wir mal, ob sie es bis zur Bundestagswahl noch in dieser Intensität durchhalten.

CETA kommt - TTIP nicht

Langmut @, Freitag, 02.09.2016, 20:04 vor 3080 Tagen @ Medicus 6581 Views

Hallo in die Runde,

TTIP ist doch gar nicht mehr notwendig, wenn es bei CETA zum Vertragsabschluss kommt. Alle wichtigen US-Konzerne haben in Kanada ein Domizil und können so auf dem kleinen Dienstweg ihre Interessen direkt ohne TTIP-Abkommen geltend machen.

Daher sind viele maßgeblichen Entscheider ja neuerdings auch gegen TTIP (aber um so nachdrücklicher für CETA).

CETA wird dann frisch, fromm, fröhlich und frei provisorisch in Teilen eingeführt (dafür braucht's keinen Parlamentsbeschluss) ... und später kräht kein Hahn mehr danach.

Denn wo CETA draufsteht, ist automatisch auch TTIP drin.

Übrigens ist es diesbezüglich für Europa einerlei, ob Trump oder Hillary
im Weißen Haus regieren darf/soll.

Grüße
Langmut

--
Skat- und Schafkopfweisheit: Besser geimpft als überhaupt keinen Stich.

Der Unterschied zwischen schlau und dumm.
Ein schlauer Mensch kann sich dumm stellen.

Arbeit finde ich gut, da könnte ich anderen stundenlang zuschauen.(Diogenes von Sinope)

Meine Empfehlung zu den "Wahlen" in Berlin und MV ..

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 02.09.2016, 21:06 vor 3080 Tagen @ Dieter 7404 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 02.09.2016, 21:19

Wählt bitte bewusst ungültig .. d.h. wählt die Direkte Demokratie, was wiederum bedeutet: Wähle dich selbst, d.h. deine direkte politische Mit- und Selbstbestimmung sowie deine Mündigkeit .. was dasselbe ist.

Falls ihr doch unbedingt wählen wollt, dann wählt ausschließlich (evtl. parteilose) Direktkandidaten und streicht die Liste der Parteien mehrfach durch, um einer Wahlfälschung mit eurem Zettel vorzubeugen. Schreibt oben drauf: "Ich lehne die Parteienherrschaft (Parteienkratie) ab und fordere eine direkte Demokratie."

Habt Geduld .. und macht mit: In der BRD wird demnächst eine Partei antreten, welche on the TOP ihres Parteiprogramms die demokratische und schrittweise Einführung der Direkten Demokratie stehen hat. Die konkreten Schritte werden im Programm bekannt gegeben und den Wählern versprochen.

Mit Gruß, Beo2

Wählerflüsterer

Nico @, Sonntag, 04.09.2016, 00:19 vor 3078 Tagen @ Beo2 5461 Views

Sag mal unter uns, werter Beo2, bist du vielleicht ein Perspektivagent der Regierung? [[zwinker]]

Wählt bitte bewusst ungültig ..

Hier im Forum wurde schon diverse mal, ohne ernstzunehmenden Widerspruch festgestellt, dass Ungültig-Wählen keine sinnvolle Option bedeutet, siehe auch hier: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=394297 Diese Handlungsweise bedeutet nichts als einen Verzicht auf die Mitbestimmung…

d.h. wählt die Direkte Demokratie, was
wiederum bedeutet: Wähle dich selbst, d.h. deine direkte politische
Mit- und Selbstbestimmung sowie deine Mündigkeit
.. was dasselbe ist.

… und bedeutet schon gar nicht eine Wahl einer „Direkten Demokratie“. Umgekehrt bleibt jegliches eigenes Engagement für Direkte Demokratie von dem Wahlverhalten vollständig unberührt. Allerdings besteht die Option eine Partei zu wählen, welche eine Ausweitung der bürgerlichen Mitbestimmung verspricht. In dieser Frage dürfte übrigens die AfD die einzige in Erwägung zu ziehende Option bedeuten.

Falls ihr doch unbedingt wählen wollt, dann wählt ausschließlich
(evtl. parteilose) Direktkandidaten und streicht die Liste der Parteien
mehrfach durch
, um einer Wahlfälschung mit eurem Zettel vorzubeugen.
Schreibt oben drauf: "Ich lehne die Parteienherrschaft (Parteienkratie)
ab und fordere eine direkte Demokratie
."

Die von dir vorgeschlagenen Handlungsoptionen sind bestenfalls wirkungslos und andernfalls bedeuten diese den Verlust der Stimme wegen Ungültigkeit.

Habt Geduld .. und macht mit: In der BRD wird demnächst eine Partei
antreten, welche on the TOP ihres Parteiprogramms die demokratische und
schrittweise Einführung der Direkten Demokratie stehen hat. Die konkreten
Schritte werden im Programm bekannt gegeben und den Wählern versprochen.

Der Leser kann dir also glauben, dass du, werter Beo2, über sowohl besondere, wie auch frohlockende Informationen betreffend unserer demokratischen Zukunft verfügst? Trotzdem wüsste ich nicht, warum das für die jetzt anstehenden Wahlen von Bedeutung sein sollte.

Mit Gruß, Beo2

Schöne Grüße

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Wer ist hier haargenau politisch "korrekt" ..?

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 04.09.2016, 10:05 vor 3078 Tagen @ Nico 5253 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 04.09.2016, 10:24

Sag mal unter uns, werter Beo2, bist du vielleicht ein Perspektivagent der Regierung? [[zwinker]]

Mein Freund Nico, Du scheinst deinen eigenen Beitrag nicht aufmerksam gelesen zu haben .. denn was Einem dabei sofort ins Auge springt, ist die Tatsache, dass es ausgesprochen "politisch korrekt" ist. Geradezu vorbildlich korrekt!
Du kannst also einen viel besseren Propagandisten und "Perspektivagenten" des heutigen Parteiensystems, welches ich für eine Scheindemokratie (= Täuschung und Entmündigung des Publikums) halte, abgeben als ich.

Denn von political correctness ist mein erklärter und wohlbegründeter Standpunkt wirklich um Lichtjahre entfernt, finde ich jedenfalls.

Mit Gruß, Beo2

Was geschieht in der Wahlkabine - eine Illustration von Andreas Paul Weber:
[image]
Quelle: https://wewastetime.files.wordpress.com/2013/01/andreas-paul-weber-hoppla-kultur-5.jpg?...

Direkte Demokratie

Rybezahl, Sonntag, 04.09.2016, 14:34 vor 3078 Tagen @ Beo2 4884 Views

Hallo!

Im debitistischen Modell ist der Staat grundsätzlich dazu da, die Bevölkerung auszubeuten. Darum kann ich unter den gegebenen Umständen (totale Überschuldung der Staaten) auf gar keinen Fall irgendeine Partei wählen. Es ist in der BRD auch egal, ob man nicht wählt oder ungültig wählt, da ist kein Unterschied.
Ich kann aber verstehen, wenn jemand aus rein pragmatischen Gründen einen (seiner Meinung nach) weniger schlechten Weg wählt, um die Verschuldungskrise zu entschleunigen. Meine Sache ist das nicht.

Mich interessiert aber schon, von was für einer Partei du da sprichst. Direkte Demokratie hast du schon erwähnt. Aber was noch?

Gruß vom
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

in einem debitistischen Modell: ...

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 04.09.2016, 19:02 vor 3078 Tagen @ Rybezahl 4787 Views

Hallöchen!

Im debitistischen Modell ist der Staat grundsätzlich dazu da, die Bevölkerung auszubeuten.

Das ist ein Vorurteil und zu kurz gedacht. Mein Wirtschaftsmodell ist ebenfalls durch und durch debitistisch, aber unter STAAT verstehe ich etwas anderes: nämlich Dich und mich, sowie alle anderen Staatsbürger zusammengenommen. Eine Regierung ist gewiss nicht der Staat, sondern lediglich dessen Geschäftsführung (Vorstand, Parlament = Aufsichtsrat), der unabweisbaren Sachlogik nach. Ein demokratischer Staat ist kein Familien- und Mafiabetrieb, sondern ist nichts anderes als ein Bürgerverein, mit einer Vereinssatzung, einem (gewählten) Vorstand, ein paar weiteren Organen, mit gemeinschaftlichem Vereinsvermögen (Grundstück/Territorium etc.) der Mitglieder usw., und das war es schon.

Ich gebe aber zu, dass die sich seit ca. 65 Jahren in der Regierung abwechselnden, mafiösen, von den Besatzern installierten politischen Vereine, auch Parteien genannt, den Staat und seine Organe vollkommen unterwandert haben und diesen als einen Selbstbedienungsladen für ihre Mitglieder und ihre heimliche Klientel verwenden. Sie haben alle zusammengenommen kaum 1 Million Mitglieder, beherrschen aber alles in diesem Lande.

Darum kann ich unter den gegebenen Umständen (totale Überschuldung der Staaten) auf gar keinen Fall irgendeine Partei wählen. Es ist in der BRD auch egal, ob man nicht wählt oder ungültig wählt, da ist kein Unterschied.

Das macht potentiell schon einen großen Unterschied: Bei ausreichender Wahlbeteiligung der politisch Entmündigten wird sich in dieser (und jeder anderen) Parteienkratie nichts ändern; das ist einfach systemimmanent und psychologisch begründet. Da ergänzen sich die da unten und die da oben hervorragend .. sie halten das heutige System mit vereinten Kräften eine Weile lang am Leben.
Bei einer gültigen Wahlbeteiligung von weit unter 50% würde jedoch unweigerlich "die Systemfrage" aufgeworfen und neu diskutiert werden müssen. Es sei denn, die "Elite" würde in eine ungeschminkte Diktatur übergehen und ebensolche durchsetzen wollen.

Ich kann aber verstehen, wenn jemand aus rein pragmatischen Gründen einen (seiner Meinung nach) weniger schlechten Weg wählt, um die Verschuldungskrise zu entschleunigen. Meine Sache ist das nicht.

Ich halte dies ebenfalls für den falschen Weg. Es kann vielleicht den überfälligen Kollaps verzögern, wird aber unweigerlich die Fallhöhe erhöhen, was mehr Leid und Menschenleben kosten wird.

Mich interessiert aber schon, von was für einer Partei du da sprichst. Direkte Demokratie hast du schon erwähnt. Aber was noch?

Das ist noch nicht spruchreif und kann deshalb hier nicht diskutiert werden. Die Zeit dafür reift aber heran. Es gibt aber eine andere, sehr agile Initiative in der BRD, welche sich ebenfalls mit diesem Thema intensiv beschäftigt:

https://nrw.mehr-demokratie.de/vor-ort.html
https://www.mehr-demokratie.de/themen.html
http://www.omnibus.org/

Gib nie, niemals deine politischen Mit- und Selbstbestimmungsrechte an eine dir fremde Person oder Personengruppe ab, schon gar nicht als Blanko-Vollmacht. Falls doch, Du wirst es bitter bereuen.

Mit Gruß, Beo2

Einen Kommentar kann ich mir nicht verkneifen

Rybezahl, Sonntag, 04.09.2016, 19:39 vor 3078 Tagen @ Beo2 4779 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 04.09.2016, 19:52

Hallo Beo2!

Danke für deine erläuternde Antwort!

Hallöchen!

Im debitistischen Modell ist der Staat grundsätzlich dazu da, die

Bevölkerung auszubeuten.

Das ist ein Vorurteil und zu kurz gedacht. Mein Wirtschaftsmodell ist
ebenfalls durch und durch debitistisch, aber unter STAAT verstehe ich etwas
anderes: nämlich Dich und mich, sowie alle anderen Staatsbürger
zusammengenommen
. Eine Regierung ist gewiss nicht der Staat, sondern
lediglich dessen Geschäftsführung (Vorstand, Parlament = Aufsichtsrat),
der unabweisbaren Sachlogik nach. Ein demokratischer Staat ist
kein Familien- und Mafiabetrieb, sondern ist nichts anderes als ein
Bürgerverein, mit einer Vereinssatzung, einem (gewählten) Vorstand, ein
paar weiteren Organen, mit gemeinschaftlichem Vereinsvermögen
(Grundstück/Territorium etc.) der Mitglieder usw., und das war es
schon
.

Dazu kann ich mir einen Kommentar aber nicht verkneifen:
Spreche ich von Debitismus, dann meine ich den, den PCM in seinen Büchern beschrieben hat. Ich finde es etwas unfair, das Wort für sich zu beanspruchen, dann aber etwas anderes zu erzählen - unabhängig davon, ob du richtig liegst oder nicht.

Im Übrigen habe ich gerade in Graebers Buch "Schulden" geschmökert und dort stelle ich fest, dass es von diesen von dir bezeichneten Bürgervereinen immer wieder zur Überschuldung kam. Sehr gutes Buch. Das heißt natürlich nicht, dass es in Zukunft auch so laufen muss. Der erste Schritt besteht ja immer darin, das Problem zu erkennen. [[lach]]

Weitermachen. [[zwinker]]

Gruß!

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Nur zu, dafür sind wir da!

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 04.09.2016, 20:30 vor 3078 Tagen @ Rybezahl 4811 Views

Im debitistischen Modell ist der Staat grundsätzlich dazu da, die Bevölkerung auszubeuten.

Das ist ein Vorurteil und zu kurz gedacht. Mein Wirtschaftsmodell ist ebenfalls durch und durch debitistisch, aber unter STAAT verstehe ich etwas anderes: nämlich Dich und mich, sowie alle anderen Staatsbürger zusammengenommen. Eine Regierung ist gewiss nicht der Staat, sondern lediglich dessen Geschäftsführung (Vorstand, Parlament = Aufsichtsrat), der unabweisbaren Sachlogik nach. Ein demokratischer Staat ist kein Familien- und Mafiabetrieb, sondern ist nichts anderes als ein Bürgerverein, mit einer Vereinssatzung, einem (gewählten) Vorstand, ein paar weiteren Organen, mit gemeinschaftlichem Vereinsvermögen (Grundstück/Territorium etc.) der Mitglieder usw., und das war es schon.

Dazu kann ich mir einen Kommentar aber nicht verkneifen: Spreche ich von Debitismus, dann meine ich den, den PCM in seinen Büchern beschrieben hat.

Das ist mir schon klar gewesen und habe es keineswegs verdecken wollen: Deshalb sprach ich ja ausdrücklich von MEINEM Debitismusmodell (vgl. z.B. die Notwendigkeit der Vor- und der Refinanzierung der Staatsausgaben sowie generell jeder Wirtschaftsleistung etc.), der sich mit dem Debitismus von PCM weitgehend deckt. Aber eben nicht völlig. Es gibt da in meiner Auffassung frecherweise einige Abweichungen, welche einen gewissen, bisher ungenutzten Handlungsspielraum eröffnen (vgl. z.B. Schuldenbremse in der Verfassung, Ausgabendeckung durch Einnahmen des Staates, Bürgerentscheide, und vieles andere mehr).

Das war aber auch nicht hier das Thema, sondern der STAAT und die Parteienkratie.

Ich finde es etwas unfair, das Wort für sich zu beanspruchen, dann aber etwas anderes zu erzählen - unabhängig davon, ob du richtig liegst oder nicht.

Ich finde den Begriff schon sehr passend, sowohl als Negativbeschreibung für das heutige System als auch, jedoch positiv konzipiert, für mein Wirtschaftsmodell, welches eine radikale Modifikation des heutigen Systems vorschlägt.
Ich weiss, dass dies ziemlich vermessen und provokativ klingen mag, aber ich weiss sehr genau, wovon ich rede, und kann dies auch unvoreingenommenen Lesern vermitteln.

Im übrigen habe ich gerade in Graebers Buch "Schulden" geschmökert und dort stelle ich fest, dass es von diesen von dir bezeichneten Bürgervereinen immer wieder zur Überschuldung kam.

Du meinst die sogenannten "politischen" Parteien? Ja gewiss, es ist ihre ureigenste Aufgabe, dich und mich zu bescheißen .. damit wir endlich lernen, unsere bürgerlichen Mitbestimmungsrechte besser zu schätzen und selbst, d.h. DIREKT auszuüben. Diese wichtige Lektion wird ganz gewiss so lange, und immer wieder mit dem gleichen Ergebnis, wiederholt werden, bis alle es kapiert haben .. d.h. solange es "politische" Parteien an der Macht geben wird.

Sehr gutes Buch. Das heißt natürlich nicht, dass es in Zukunft auch so laufen muss. Der erste Schritt besteht ja immer darin, das Problem zu erkennen. [[lach]]

Das Hauptproblem sind m.M.n. die politischen Parteien UND die an sie abgegebene Blanko-Vollmacht der angeblich "mündigen" Bürger. Dies gilt es als verrückte Schmierenkomödie endlich zu durchschauen und die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen.

Weitermachen. [[zwinker]]


Wird gemacht! Du kannst gerne noch das letzte Wort haben.

Gruß, Beo2

"David Graeber ist für Debitisten ein Witz! - Ein Lochumrunder der Extraklasse!"

Silke, Montag, 05.09.2016, 08:19 vor 3077 Tagen @ Rybezahl 4881 Views

bearbeitet von Silke, Montag, 05.09.2016, 09:19

@Ashitaka
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=255701

Lieber Rybezahl,

Dazu kann ich mir einen Kommentar aber nicht verkneifen:
Spreche ich von Debitismus, dann meine ich den, den PCM in seinen Büchern
beschrieben hat. Ich finde es etwas unfair, das Wort für sich zu
beanspruchen, dann aber etwas anderes zu erzählen - unabhängig davon, ob
du richtig liegst oder nicht.

Ja.

Im Übrigen habe ich gerade in Graebers Buch "Schulden" geschmökert und
dort stelle ich fest, dass es von diesen von dir bezeichneten
Bürgervereinen immer wieder zur Überschuldung kam.

Warum wohl?

Sehr gutes Buch.

In Bezug auf den Debitismus - Nein.
In Bezug auf das Tauschparadigma - Ja:
"Graebers Arbeit ist aber v.a. bzgl. der Widerlegung des Tauschparadigmas wichtig (Entwicklung von Schulden, Verpflichtungen, Märkten), aus dem sich bislang einzig die Theorie des Geldes aus der Schuld ergeben hat, die sich in drei, sich tlw. überschneidende Auffassungen teilt: Entstehung des Geldes aus
- religiöser Schuld (Martin 1986)
- der Kontraktschuld (Steuart 1767?, Innes 1912, von Bethmann 1982, Heinsohn 1984, Martin 1986)
- der Tributschuld (Martin 200x?)"
@tar
In Bezug auf eine fruchtbare Diskussion im DGF - Ja.

Das
heißt natürlich nicht, dass es in Zukunft auch so laufen muss.

Der debitistische Circulus vitiosus ist nur zu durchbrechen, wenn das Element "Abgabeschuld" entfernt werden kann. Das macht jeder Penner und Selbstversorger so (Autarkie+Anarchie). Aber auch bestimmte genossenschaftliche Konstrukte. Diese Leute müssen "nur" noch ihre Urschuld und höchstens noch nachbarschaftliche Kontraktschulden in Wahlgemeinschaften bedienen.

Der erste
Schritt besteht ja immer darin, das Problem zu erkennen. [[lach]]

Sehr richtig. Dazu muss ich aber erst einmal einen riesigen Sack von Filtern ablegen, sonst erkenne ich nichts sondern bestätige mir nur alteingefahrenen Schrott

Liebe Grüße
Silke
PS. Wenn du gerade beim Schmökern bist empfehle ich dir :
Ibn Khaldun: Die Muqaddima - Betrachtungen zur Weltgeschichte (Im Netz als Volltext auffindbar).
Den haben schon andere hier eher erfolglos empfohlen:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=10955
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=241114
Ach nein, geht ja nicht, ist ja ein islamischer Gelehrter und Islam ist ja pöse.
Dann sollte man vorher V.Birkenbihl mit ein paar Denkanstößen zum Islam anschauen..
Dann wird der Schaum vor dem Mund weniger...
Aber halt: Wir sind ja die Puppe und können uns kaum dagegen wehren.

Zu 'Geschichte der Geldentstehung' - eine Recherche ..

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 05.09.2016, 10:35 vor 3077 Tagen @ Silke 4806 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.09.2016, 11:20

Hallöchen Silke

habe mir vor einiger Zeit die Mühe gemacht, die Historie der Geldentstehung kleinschrittig nachzuvollziehen. Hier kann meine ausführliche Recherche gelesen werden - mach es Dir aber vorher gemütlich, denn es ist lang(!):

http://finanzcrash.com/forum/read.php?1,149920,149920
http://finanzcrash.com/forum/read.php?1,149920,149921

Mein Fazit:
GELD als standardisiertes Zahlungsmittel, wie wir es heute kennen, d.h. als (an sich wertlose) Münzen, Banknoten und Buch-/Giralgeld (sog. KREDITGELD), ist historisch belegbar aus dem sog. Tauschhandel (Ware gegen Ware) sowie dem späteren WARENGELD hervorgegangen.

Mit Gruß, Beo2

Durch und durch debitistisch?

trosinette @, Montag, 05.09.2016, 11:21 vor 3077 Tagen @ Beo2 4575 Views

Guten Tag,

Mein Wirtschaftsmodell ist ebenfalls durch und durch debitistisch, aber
unter STAAT verstehe ich etwas anderes: nämlich Dich und mich, sowie alle
anderen Staatsbürger zusammengenommen.

Is doch egal, was du unter Staat verstehst. Wenn dein Wirtschaftsmodell durch und durch debitistisch ist, so müsste am Ende deines Wirtschaftsmodells Niedergang, Pleite und Zusammenbruch stehen.

Mein Fazit:
GELD als standardisiertes Zahlungsmittel, wie wir es heute kennen, d.h.
als Münzen, Banknoten und Buch-/Giralgeld (sog. KREDITGELD), ist
historisch belegbar aus dem sog. Tauschhandel (Ware gegen Ware) sowie dem
sog. WARENGELD hervorgegangen
.

Und wie, mein junger Freund, kommst du nach diesem Fazit auf die Idee, dass dein Wirtschaftsmodell durch und durch debitistisch ist?

Mit Freundlichen Grüßen
Schneider

Unterscheide zw. dem Fahrzeug und dem Fahrer.

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 05.09.2016, 12:08 vor 3077 Tagen @ trosinette 4582 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.09.2016, 12:12

Mein Wirtschaftsmodell ist ebenfalls durch und durch debitistisch, aber unter STAAT verstehe ich etwas anderes: nämlich Dich und mich, sowie alle anderen Staatsbürger zusammengenommen.

Is doch egal, was du unter Staat verstehst.

Nein. Je nachdem, es hat jeweils andere Implikationen, Regularien und Entwicklungsmöglichkeiten.

Wenn dein Wirtschaftsmodell durch und durch debitistisch ist, so müsste am Ende deines Wirtschaftsmodells Niedergang, Pleite und Zusammenbruch stehen.

Du solltest lernen, zwischen einem idealtypischen bzw. theoretischen Wirtschaftsmodell und der realen Wirtschaftspolitik in einem bestimmten politischen System zu unterscheiden. Du kannst das allerbeste und sicherste Auto unter dem Hintern haben und es trotzdem gegen eine Mauer fahren. Verstehst Du die Pointe? Auch @Dottore hatte da m.M.n. einiges verwechselt oder unzulässig vermengt, und dies zudem für alternativlos erklärt, was getrennt und als Zweierlei gesehen muss: das Fahrzeug (VoWi) UND den Fahrer (Politik). Beides muss geprüft und tiptop in Ordnung gehalten werden. Hierbei zu lügen und zu mauscheln, bringt nur den Crash.

Mein Fazit: GELD als standardisiertes Zahlungsmittel, wie wir es heute kennen, d.h. als Münzen, Banknoten und Buch-/Giralgeld (sog. KREDITGELD), ist historisch belegbar aus dem sog. Tauschhandel (Ware gegen Ware) sowie dem sog. WARENGELD hervorgegangen.

Und wie, mein junger Freund, kommst du nach diesem Fazit auf die Idee, dass dein Wirtschaftsmodell durch und durch debitistisch ist?

Sagst Du "jung"? Danke für das Kompliment!

Bei Dir müsste ich wirklich bei Null anfangen, um dir mein debitistisches, d.h. auf der Verschuldung aller Wirtschaftsteilnehmer basiertes, nachhaltiges Wirtschaftsmodell zu erklären. Das machen wir aber ein andern Mal. Lies doch bitte erst einmal meinen Beitrag zum Thema 'Geschichte der Geldentstehung' .. wäre schon eine gute Konzentrationsübung.

Mit Gruß, Beo2

Eine Frage des Vertrauens

trosinette @, Montag, 05.09.2016, 12:57 vor 3077 Tagen @ Beo2 4436 Views

Guten Tag,

Bei Dir müsste ich wirklich bei Null anfangen, um dir mein
debitistisches, d.h. auf der Verschuldung aller Wirtschaftsteilnehmer
basiertes, nachhaltiges Wirtschaftsmodell zu erklären. Das machen wir aber
ein andern Mal
.

Du must beim Erklären deines nachhaltigen Wirtschaftsmodells sicherlich nicht nur bei mir, sondern auch bei einigen im Forum verbliebenen Fachleuten bei NULL anfangen.

Meinetwegen kannst du dir die Mühe aber sparen. Im Grunde ist (fast) alles Wissen eine Frage des Vertrauens und mein Vertrauen in dein vermeintliches Wissen über ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell verhält sich umgekehrt proportional zu deinem Selbstvertrauen.

Lies doch bitte erst einmal meinen Beitrag zum Thema
'Geschichte der Geldentstehung' .. wäre schon eine gute
Konzentrationsübung.

Deinen Beitrag sehe ich nicht. Ich sehe nur, dass Wikipedia dein volles Vertrauen genießt.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Etwas über Wissenserwerb ..

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 05.09.2016, 14:28 vor 3077 Tagen @ trosinette 4564 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.09.2016, 16:03

Meinetwegen kannst du dir die Mühe aber sparen.

Das dachte ich mir ebenfalls.

Im Grunde ist (fast) alles Wissen eine Frage des Vertrauens und mein Vertrauen in dein vermeintliches Wissen über ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell verhält sich umgekehrt proportional zu deinem Selbstvertrauen.

Mein Selbstvertrauen habe ich mir allerdings sauer verdient .. durch sehr langes Studium und langjährige Diskussionen im Internet. Ich beanspruche aber auch keineswegs recht zu haben, sondern stelle lediglich meine vorläufigen Erkenntnisse zur Diskussion, wenn auch recht selbstbewusst. Tue es bitte auch.

Der Wissenserwerb um beliebiges Etwas nimmt nämlich, bei gesundem Verstand, kein Ende und erfolgt nicht durch persönliche Angriffe, sondern bedarf unbedingt der sachlichen Diskussion (= Objektivierung).

Erkenntnisfortschritt hängt von mutigen, selbstbewussten und unabhängigen Geistern ab, nicht von Duckmäusern und Nachplapperern.

Gruß, Beo2

schläfrige Stammesgenossen

trosinette @, Montag, 05.09.2016, 16:28 vor 3077 Tagen @ Beo2 4511 Views

Guten Tag,

Erkenntnisfortschritt hängt von mutigen, selbstbewussten und unabhängigen Geistern ab

Dein Geist ist aber nicht unabhängig, oder fiel er vom Himmel? Merkst Du was?

Der Waren-/Tauschhandel führte zur Erfindung des Geldes.

Solange du mir nicht Ort, Zeit und Umstände des Erfindungsaktes aus dem peaceful Tauschhandel heraus halbwegs historisch plausibel darstellen, ableiten, belegen und einhegen kannst, gehe ich vorerst weiterhin davon aus, dass Geld ein Machtderivat darstellt und sich nicht aus dem Tauschhandel ableitet.

Es hatte die Warenherstellung und den Warenhandel enorm beflügelt.

Na klar..., von dem Schuldendruck, den uns der Machthaber mit seiner „Gelderfindung“ auferlegt hat, lässt sich sogar der schläfrigste Stammesgenosse beflügeln.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Warengeld

Rybezahl, Montag, 05.09.2016, 11:49 vor 3077 Tagen @ Beo2 4599 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.09.2016, 12:08

Hallo Beo2!

Mein Fazit:
GELD als standardisiertes Zahlungsmittel, wie wir es heute kennen, d.h.
als (an sich wertlose) Münzen, Banknoten und Buch-/Giralgeld (sog.
KREDITGELD), ist historisch belegbar aus dem sog. Tauschhandel (Ware gegen
Ware) sowie dem späteren WARENGELD hervorgegangen
.

Bei Graeber (Schulden - Die ersten 5000 Jahre) steht, die ersten Münzen wurden dazu verwandt, Soldaten zu bezahlen sowie Strafzahlungen und Steuern zu entrichten. Daraus entwickelten sich die ersten freien Märkte, auf denen mit diesen Münzen auch zu anderen Zwecken gehandelt wurde (etwa ab S. 179).

Dort auch das Beispiel Irland, in dem Münzgeld "fast ausschließlich zu gesellschaftlichen Zwecken verwendet [wurde]: für Geschenke; für die Bezahlung von Handwerkern, Ärzten, Dichtern, Richtern und Unterhaltern; zur Entrichtung verschiedener Feudalabgaben (Grundherren schenkten ihren Abhängigen Vieh, und diese musste sie dafür regelmäßig mit Lebensmitteln versorgen).". Und: "Märkte fehlten anscheinend völlig, abgesehen von einigen Marktplätzen an den Küsten [...].".
Dieses Zitat ist sehr aufschlussreich, richtiges Bonbon!!

Es leuchtet mir auch überhaupt nicht ein, warum autarke Kleinbauern für die gegenseitige Hilfe Münzen entwickeln sollten, außer natürlich, der eine bringt den anderen in eine sog. Schuldknechtschaft, was dann aber wiederum kein Tauschhandel mehr ist.

Gruß!

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Warengeld II

Mephistopheles @, Datschiburg, Montag, 05.09.2016, 13:09 vor 3077 Tagen @ Rybezahl 4504 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.09.2016, 13:39

Es leuchtet mir auch überhaupt nicht ein, warum autarke Kleinbauern für
die gegenseitige Hilfe Münzen entwickeln sollten, außer natürlich, der
eine bringt den anderen in eine sog. Schuldknechtschaft, was dann aber
wiederum kein Tauschhandel mehr ist.

Um eine Ware herstellen zu können, muss sie - logisch zwingend - vorfinanziert werden.
Zuerst müssen die Rohstoffe beschafft werden, dann müssen Werkzeuge beschafft werden, um damit Waren herstellen zu können, dann muss Arbeitsleistung erbracht werden (die Arbeiter müssen von irgendetwas leben, während sie Waren herstellen), dann muss die Ware angeboten werden.

Alles das muss geschehen, bevor eine Ware überhaupt erscheinen kann. Das Auftauchen einer Ware setzt also das Vorhandensein einer Kontraktschuld (eigentlich eines Kontraktschuldsystems) voraus.
Und Kontraktschulden müssen sanktioniert werden können, ansonsten sind es Geschenke.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Und womit wurde die erste Geldherstellung vorfinanziert?

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 05.09.2016, 14:11 vor 3077 Tagen @ Mephistopheles 4527 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.09.2016, 14:37

Um eine Ware herstellen zu können, muss sie - logisch zwingend - vorfinanziert werden.

Ja, ganz am Anfang wurde alles "vorfinanziert" .. mit Naturalien. Am Anfang stand nicht das Geld bzw. standardisiertes Zahlungsmittel, sondern nur Rohstoffe, das Experiment (Neugier) und die Schaffenskraft des Menschen. Beides wurde "vorfinanziert" durch die Natur selbst (Sammeln und Jagen) bzw. deren Schöpfer (Erzeuger/Eltern). Allerdings, auch dies führte bereits zur persönlichen Verschuldung jedes Einzelnen, zusätzlich zu der immerwährenden Urschuld gegenüber dem eigenen Körper .. auch schon vor der Gelderfindung.

Zuerst müssen die Rohstoffe beschafft werden, dann müssen Werkzeuge beschafft werden, um damit Waren herstellen zu können, dann muss Arbeitsleistung erbracht werden (die Arbeiter müssen von irgendetwas leben, während sie Waren herstellen), dann muss die Ware angeboten werden.

Der Waren-/Tauschhandel führte zur Erfindung des Geldes. Es hatte die Warenherstellung und den Warenhandel enorm beflügelt. Das ist die sachlogische Reihenfolge.

Alles das muss geschehen, bevor eine Ware überhaupt erscheinen kann.

Und WOMIT wurde die allererste Herstellung von Geld vorfinanziert .. oder fiel es vom Himmel? Merkst Du was?

Das Auftauchen einer Ware setzt also das Vorhandensein einer Kontraktschuld (eigentlich eines Kontraktschuldsystems) voraus. Und Kontraktschulden müssen sanktioniert werden können, ansonsten sind es Geschenke.

Ja, aber persönliche Verschuldung ist nicht gleich GELD. Geld dokumentiert lediglich einen Spezialfall von Verschuldung.

Mit Gruß, Beo2

Sachlogik

Rybezahl, Montag, 05.09.2016, 21:06 vor 3077 Tagen @ Beo2 4314 Views

Der Waren-/Tauschhandel führte zur Erfindung des Geldes. Es hatte
die Warenherstellung und den Warenhandel enorm beflügelt. Das ist die
sachlogische Reihenfolge.

Hallo Beo2!

Nach Graeber und Martin ist die sachlogische Reihenfolge genau umgekehrt.

Aber auch ohne mich auf besondere Quellen oder Geschichtskenntnisse berufen zu müssen, gebietet mir die Logik folgenden Gedankengang:

Die ersten sesshaften Ackerbauern benötigten eine bestimmte Fläche Ackerland. Selbiges gilt auch für Hirten, die eine bestimmte Fläche Weideland benötigten. Größere Ansiedlungen sind daher von vornherein ausgeschlossen. Diese Ansiedlungen müssen außerdem autark gewesen sein.
Überstieg die Population die zum Überleben notwendige Fläche, musste eine zweite Ansiedlung gegründet werden, die in ausreichender Entfernung und ebenso autark sein musste.
Aus welchem Grund sollten diese Ansiedlungen Geld entwickeln? Aus welchen Grund sollten sich diese Ansiedlungen als Gesamtheit spezialisieren (Spezialisierung innerhalb solcher nicht ausgeschlossen)?

Nicht aus den Städten heraus entwickelte sich das Geld, sondern aus einer Abgabegut fordernden Machtinstanz heraus entwickelten sie sich.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Gedankendreisprung

Rybezahl, Dienstag, 06.09.2016, 03:31 vor 3076 Tagen @ Rybezahl 4255 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.09.2016, 04:30

Überstieg die Population die zum Überleben notwendige Fläche, musste
eine zweite Ansiedlung gegründet werden, die in ausreichender Entfernung
und ebenso autark sein musste.

Mir wurde ein Einwand entgegengeschleudert, der mich verwunderte, den ich aber meiner knappen Ausdrucksweise zuschreibe:
Es ist praktischer, eine neue Ansiedlung zu gründen, als stunden- oder tagelang zum zu bebauenden Acker zu laufen. Ist doch klar.

Ja, sie können Vorteile miteinander tauschen. Ja, die eine Ansiedlung könnte nur Schafe, die andere nur Kühe halten. Das ist aber keine Wirtschaft und es gibt keinen Grund, dafür Geld zu erfinden. Man tauscht Ware gegen Ware.

Und wenn jemand sich etwas leiht und dafür einen Schuldschein ausstellt und es später nicht zurückgeben kann und dadurch zum Proto-Sklaven gerät und sich diese innige Beziehung im Laufe der Zeit vertieft, dann kann man von Wirtschaft sprechen.
(Und wenn jemand sich etwas leiht und dafür einen Schuldschein ausstellt und es später alles wieder zurückgibt, dann ist die Wirtschaft beendet und man kann wieder fröhlich tauschen.)

Das alles braucht Macht, Waffen, Gewalt - ohne dies könnte der oben erwähnte Schuldschein auch einfach einseitig für nichtig erklärt werden. Mit Macht, Waffen, Gewalt sagt der Schuldscheininhaber aber: Geld her, oder Leben!

Die historischen Befunde sprechen aber eher dafür, dass es nicht mit einem Leihvorgang begonnen hat, sondern mit einer gewaltsamen Unterwerfung. Wie auch immer, der Rest bleibt ja eigentlich gleich:
Der Tributforderer fordert Tribut für sich und seine Soldaten, die den Tribut für den Tributforderer beim Tributleister einfordern.
Wäre ja alles kein Problem, wenn man unbehelligt bliebe. Blieb man aber nicht. Stattdessen erdreisteten sich völlig unbekannte Menschen, auch etwas zu machen, sodass man darauf aufmerksam wurde und sich entschloss, etwas dagegen zu unternehmen. Und - Zack! - hat du den Kampf der Staaten vor dir (q.e.d.)!

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Bauernkriege

Mephistopheles @, Datschiburg, Dienstag, 06.09.2016, 09:31 vor 3076 Tagen @ Rybezahl 4228 Views

Nicht aus den Städten heraus entwickelte sich das Geld, sondern aus einer
Abgabegut fordernden Machtinstanz heraus entwickelten sie sich.

Wurde hier schon öfters behandelt.
Die Bauern mussten ihre Abgaben in Naturalien oder Frondiensten leisten.
Dann stellten die Fürsten um auf Geldzahlungen.

Die Folge waren die Bauernkriege. Eine Hauptforderung jedes Bauernhaufens war die Rückkehr zu den alten Gepflogenheiten.

Die Fürsten haben aber gesiegt, weil sie mit ihrer Geldforderung natürlich kreditwürdig waren, undmit diesen Krediten mit modernen Waffen ausgestattete Söldner bezahlen konnten, z.B. den Söldnerführer Schertlin von Burtenbach , einem Kaff in der Nähe meines Geburtsortes. Finanziert wurde er von Jakob Fugger.

Damit die Bauern dieses Geldüberhaupt aufbringen konnten, mussten sie natürlich ihre Ernte und ihre Schlachtviecher auf dem Markt als Ware anbieten.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Sklaven

Mephistopheles @, Datschiburg, Dienstag, 06.09.2016, 09:09 vor 3076 Tagen @ Beo2 4219 Views

Um eine Ware herstellen zu können, muss sie - logisch zwingend -

vorfinanziert werden.

Ja, ganz am Anfang wurde alles "vorfinanziert" .. mit Naturalien.
Am Anfang stand nicht das Geld bzw. standardisiertes Zahlungsmittel,
sondern nur Rohstoffe, das Experiment (Neugier) und die Schaffenskraft des
Menschen. Beides wurde "vorfinanziert" durch die Natur selbst (Sammeln und
Jagen) bzw. deren Schöpfer (Erzeuger/Eltern). Allerdings, auch dies
führte bereits zur persönlichen Verschuldung jedes Einzelnen, zusätzlich
zu der immerwährenden Urschuld gegenüber dem eigenen Körper
.. auch
schon vor der Gelderfindung.

Die Natur finanziert nichtsvor, sondern es gibt Alles im Überfluss - wenn es etwas gibt.
Dieser Überfluss ist aber schuldfrei.
Die Vorfinanzierung erfolgte drch Sklaven, genauer gesagt, Sklavinnen.
Nur der Sklave oder die Sklavinkanngezwungen werden, ein surplus zu erzeugen.
Das ist dann die Vorfinanzierung.

(Natürlich erzeugt auch die Sklavin kein echtes Surplus, das geht nämlichletztenEndes gar nicht,sondern sie verwendet die Ressourcen, die sie normalerweise zur Aufzucht ihres Nachwuchses einsetzt,für den Herrn.
Deswegen leidet jede Sklavenhaltergesellschaft unter Geburtenmangel.

Das ist so häufig, dass man ohne weiteres den Umkehrschluss wagen kann: Gibt es irgendwo Geburtenmangel, dann ist das ein Beleg dafür, dass die Abgaben zu hoch sind.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Und womit wurden die Sklaven vorfinanziert?

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 06.09.2016, 09:25 vor 3076 Tagen @ Mephistopheles 4077 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.09.2016, 09:31

Sie wurden immerhin nicht nur gefangen genommen und Privat- oder Staatseigentum, sondern auch Handelsware .. während langer Zeit vor der Gelderfindung (im 7. JH v.Chr.).

Gruß

Beute von Räubern (das lateinische und das englische Wort für Raub und Vergewaltigung ist identisch)

Mephistopheles @, Datschiburg, Dienstag, 06.09.2016, 09:41 vor 3076 Tagen @ Beo2 4086 Views

Sie wurden immerhin nicht nur gefangen genommen und Privat- oder
Staatseigentum, sondern auch Handelsware .. während langer Zeit vor der
Gelderfindung (im 7. JH v.Chr.).

Da gab es Sklaven schon seit mindestens 4, wahrscheinlich 7-8 Jahrtausenden.
Wahrscheinlich entstanden Landwirtschaft und Sklaventum gleichzeitig.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Womit wurde das vorfinanziert? (oT)

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 06.09.2016, 10:12 vor 3076 Tagen @ Mephistopheles 4032 Views

- kein Text -

Räuber finanzieren nicht vor (oT)

Mephistopheles @, Datschiburg, Dienstag, 06.09.2016, 10:32 vor 3076 Tagen @ Beo2 4014 Views

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Wozu brauchten die Herrscher dann GELD? (oT)

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 06.09.2016, 10:45 vor 3076 Tagen @ Mephistopheles 4029 Views

- kein Text -

Um ihre Herrschaft aufrecht zu er- und ihren Kopf zu behalten

Mephistopheles @, Datschiburg, Dienstag, 06.09.2016, 11:54 vor 3076 Tagen @ Beo2 3979 Views

Die Helfershelfer müssen bezahlt werden oder zuminest in der Hoffnung gehalten werden, zukünftig ausgezahlt zu werden.
Schwindet diese Hoffnung, dann ist es aus und vorbei mit Herrschaft, siehe DäDäRäh 1.0.

Es hat sich aber glücklicherweise ein Nachschuldner gefunden, sonst wären wohl eine Menge Köpfe gerollt.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Du drehst dich im Kreise!

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 06.09.2016, 12:20 vor 3076 Tagen @ Mephistopheles 4024 Views

Die Helfershelfer müssen bezahlt werden oder zuminest in der Hoffnung gehalten werden, zukünftig ausgezahlt zu werden. Schwindet diese Hoffnung, dann ist es aus und vorbei mit Herrschaft, siehe DäDäRäh 1.0.

Große Königreiche, mächtige Herrscher und ihre Helfershelfer gab es schon seit langem vor der Gelderfindung .. und auch Steuerabgaben.

Gruß

Ist er nicht trollig?

Mephistopheles @, Datschiburg, Dienstag, 06.09.2016, 13:14 vor 3076 Tagen @ Beo2 4033 Views

Die Helfershelfer müssen bezahlt werden oder zuminest in der Hoffnung

gehalten werden, zukünftig ausgezahlt zu werden. Schwindet diese Hoffnung,
dann ist es aus und vorbei mit Herrschaft, siehe DäDäRäh 1.0.

Die Frage war im Präsens gestellt, und ich habe sie in der Gegenwartsform beantwortet.


Große Königreiche, mächtige Herrscher und ihre Helfershelfer gab es

und jetzt auf einmal kommt er mit dem Praterium daher.

schon seit langem vor der Gelderfindung .. und auch Steuerabgaben.

Steuerabgaben, was soll denn das sein? [[freude]]

Es hat Abgaben gegeben, aber Steuern gibt es erst, seitdem es Geld gibt.
vorher gab es Abgaben und Hand- und Spanndienste
[quote]
[/quote]

und noch früher gehörte das gesamte Gemeinwesen dem Herrscher, und der setzte jeden nach seinen Fähigkeiten ein und teilte jedem zu nach seinen Bedürfnissen.

Gruß

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Es gab Steuerabgaben in Naturalien/Erzeugnissen, vor der Gelderfindung. (oT)

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 06.09.2016, 13:21 vor 3076 Tagen @ Mephistopheles 3973 Views

- kein Text -

Nicht Denkfehler von hochgejubelten Lochumkreisern übernehmen

Silke, Montag, 05.09.2016, 20:53 vor 3077 Tagen @ Rybezahl 4376 Views

bearbeitet von Silke, Montag, 05.09.2016, 21:52

Lieber Rybezahl,

Bei Graeber (Schulden - Die ersten 5000 Jahre) steht, die ersten Münzen
wurden dazu verwandt, Soldaten zu bezahlen sowie Strafzahlungen und Steuern
zu entrichten.

Warum?
Soldaten erhielten lange nur Zugehörigkeitsgefühl, Raubgut und der Bevölkerung auferlegte Zwangsversorgung.

Daraus entwickelten sich die ersten freien Märkte,
auf denen mit diesen Münzen auch zu anderen Zwecken gehandelt wurde (etwa
ab S. 179).

Siehe den legendären Beitrag von Kurt.
Da kann man sich nur noch verneigen...

Steht bei Graeber auch, dass die ersten Münzen viel später als VERSPRECHEN DES ZWINGHERRN in die Welt kamen?
Natürlich ist es für mich einfach, wenn meine Familie mit Abgabenschulden überfrachtet wird und ich durch den Erhalt von Sold=GZ=StZM=AAZM gegen söldnerische Tätigkeit oder ein Equivalent mich und meine Familie vom Schuldendruck durch den Zwingherren entlasten kann (Abgabeschuld) Urschulden kann ich damit nicht tilgen (Gold kann man nicht essen) aber ich kann z.B. Lebensmittel mit diesem wertlosen Zeug einkaufen...Ein Sack Kartoffeln gegen einen Papierfetzen, der 20 Cent Herstellungskosten hat.

Dort auch das Beispiel Irland, in dem Münzgeld "fast ausschließlich
zu gesellschaftlichen Zwecken verwendet [wurde]: für Geschenke; für die
Bezahlung von Handwerkern, Ärzten, Dichtern, Richtern und Unterhaltern;
zur Entrichtung verschiedener Feudalabgaben (Grundherren schenkten
ihren Abhängigen Vieh, und diese musste sie dafür regelmäßig mit
Lebensmitteln versorgen).
".

Warum? Wer brauchte diese Münzen? Sie sind nur Träger von Geld wie Scheine und Bits.
Der, der per Dekret verschuldet wird , kann und muss sich zum Termin damit entschulden (StZM) um der Sanktion zu entgehen (da hilft kein Korb Eier und kein Shekel Gerste) - sonst brauchte doch kein Mensch die Münzen, außer dass er die Sicherheit hatte, dass andere Menschen Leistungen gegen Bezahlung mit diesen intrinsic wertlosen Dinge leisten werden, weil diese wiederum die Münzen dringend als StZM/GZM/AAZM zum Termin brauchen.

Geld ist die Gesamtverschuldungsfähigkeit einer Gesellschaft, hinter der Entschuldungsversprechen von den Privaten stehen, die auch eingehalten werden wollen und können (in Private wird bei Nichtleistung per staatlichem Recht und Gesetz vollstreckt).
(Geld entsteht ausschließlich in einem definierten Verschuldunsprozess. Geld sind bestimmte definierte Schulden behauptet der Debitismus.)
Diese Geldsummen müssen bezifferbar, teilbar, durch Staatsgewalt akzeptiert und garantiert sein, damit Machtzession betrieben werden kann.
Wir reichen uns gegenseitig kleine bezifferte, durch die ZB beurkundete Anteilsscheine der Macht, die mit privaten Verschuldungsversprechen besichert sind (kurant gemachte Leistungsversprechen), um uns privat und öffentich gegeneinander zu entschulden - Treiber ist die per Waffengewalt erzwungene Abgabeschuld und nicht anderes.
Ein Geldschein, Goldstück, Scheidemünze, Silberzehnerle, giral verbuchter Betrag haben an sich keinen Wert, sondern bekommen diesen nur durch die Existenz eines Zwingherrn mit seinem Tross (Soldaten, Bürokraten, Profiteure), der Paritäten in der Bewertung von Werthaltigkeit eines jeden beliebigen Produktes/ einer jeden beliebigen Dienstleistung erzwingt.

Und: "Märkte fehlten anscheinend
völlig, abgesehen von einigen Marktplätzen an den Küsten [...].
".
Dieses Zitat ist sehr aufschlussreich, richtiges Bonbon!!

Falsch. Nur wo Herrschaft ist, entstehen Märkte.
Ohne Herrschaft keine Märkte.

Es leuchtet mir auch überhaupt nicht ein, warum autarke Kleinbauern für
die gegenseitige Hilfe Münzen entwickeln sollten,

gibt es kein Beispiel dafür...
Nachbarschaftshilfe, Reziprozität usw...

außer natürlich, der
eine bringt den anderen in eine sog. Schuldknechtschaft, was dann aber
wiederum kein Tauschhandel mehr ist.

Der strukturelle Zwang, der von der Zentralinstanz in die ohnmächtigen Massen strahlt formiert die Gesellschaft, ausgehend vom Zwingherrn.

Du und ich bräuchten bei gegenseitigen Geschäften keine Münzen und Scheine.
Die braucht nur der Zwingherr, um seine Steuer, den Zinnß, abzugreifen.

Liebe Grüße
Silke

Graeber

Rybezahl, Montag, 05.09.2016, 23:43 vor 3076 Tagen @ Silke 4322 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.09.2016, 00:14

Hallo Silke!

Hast du das Buch gelesen?

Es will die historische Entwicklung des Geldes nachzeichnen. Über die Vollständigkeit der Arbeit kann man sich streiten, aber ich denke, die Kritik der ausgewiesenen Debitismus-Kenner bezieht sich auf Graebers Arbeit zu Alternativen zum gegenwärtigen System, nicht auf dieses Buch. Vielleicht übersehe ich aber auch etwas, dann bitte ich freundlich um einen Hinweis.
Ich kann es jedenfalls nur empfehlen. [[zwinker]]

Danke und viele Grüße vom
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Ein empfehlenswertes Buch? Ja, ein guter Einstieg, wenn man vorsichtig ist.

Silke, Dienstag, 06.09.2016, 19:02 vor 3076 Tagen @ Rybezahl 4042 Views

bearbeitet von Silke, Dienstag, 06.09.2016, 19:06

Lieber Rybezahl,

verstehe mich mit meinem "Nörgeln" bitte nicht falsch...

Hast du das Buch gelesen?

Kann jeder antesten:
https://books.google.de/books?id=H5HqY9RzVUYC&pg=PT511&lpg=PT511&dq=David+G...

Inhalt/Leseprobe:
http://www.klett-cotta.de/buch/Gesellschaft_/_Politik/Schulden/22512

Es will die historische Entwicklung des Geldes nachzeichnen.

Im DGF wurde mit sehr viel Mühe erarbeitet, was Geld überhaupt ist und welche Rolle es in einer Gesellschaft spielt.

"Es ist eine umlauffähige und besicherte Schuld. Geld und Schulden sind Eigenschaften des Systems. Werte sind Eigenschaftsfunktionen. Man muss sich nur mal drüber klar werden, dass Geld NICHTS, außer eine Eigenschaft ist. Das ist der Schlüssel, um sich aus diesem Zirkelschluss zu befreien. Es existiert nicht "als Abgabe", "als Wert", als "Zahlungsmittel"! Das sind nur Funktionen..."
@Ashitaka

Über die
Vollständigkeit der Arbeit kann man sich streiten, aber ich denke, die
Kritik der ausgewiesenen Debitismus-Kenner bezieht sich auf Graebers Arbeit
zu Alternativen zum gegenwärtigen System, nicht auf dieses Buch.

Das weiß ich nicht. Ich bin kein ausgewiesener Debitismus-Kenner.

Vielleicht übersehe ich aber auch etwas, dann bitte ich freundlich um
einen Hinweis.

Du "übersiehst" nicht, du lernst.
Und du versuchst, Voreingenommenheit zu vermeiden.
Dann wirst du auch finden.

Ich kann es jedenfalls nur empfehlen. [[zwinker]]

Ich auch. Ich nehme aus jeder Quelle, die Puzzelsteine, die mir für mich passend erscheinen. Da ist und bleibt das DGF/EWF mit seiner genialen Sammlung erste Wahl.
Danke an @Elli und Mitstreiter.
Aber auch einen D.Graeber kann ich lesen, ohne zu verzweifeln.

Liebe Grüße
Silke

Man gewöhnt sich dran

Rybezahl, Dienstag, 06.09.2016, 21:44 vor 3076 Tagen @ Silke 3784 Views

Aber auch einen D.Graeber kann ich lesen, ohne zu verzweifeln.

Hallo Silke,

erst letzten Freitag gehabt. Die Diskussion begann interessant, aber der eine blieb beim Anfang der BRD stehen und der andere in Rom. Darum drehte es sich dann und wurde immer wirrer.
Und dann heißt es vorwurfsvoll "sag doch auch mal was".

Gruß! [[freude]]

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Das wäre richtig hohe Diskussionskunst

Silke, Mittwoch, 07.09.2016, 10:23 vor 3075 Tagen @ Rybezahl 3832 Views

bearbeitet von Silke, Mittwoch, 07.09.2016, 13:55

Lieber Rybezahl,

Aber auch einen D.Graeber kann ich lesen, ohne zu verzweifeln.

Besser als ein billiger Krimi oder G.Knopp-Geschichtsbuch.

Hallo Silke,

erst letzten Freitag gehabt. Die Diskussion begann interessant, aber der
eine blieb beim Anfang der BRD stehen und der andere in Rom. Darum drehte
es sich dann und wurde immer wirrer.
Und dann heißt es vorwurfsvoll "sag doch auch mal was".

Wie kann ich mit relativ wenigen und einfachen Worten unbedarften Menschen debitistische Zusammenhänge erklären, ohne dass sie verärgert oder beleidigt das Weite suchen? Das DGF ist ein schönes Experimentierfeld.
Mir gelingt es manchmal ganz gut, die Leute bei ihrem "Geld" zu erreichen.
Beliebte Frage: Was mache ich bloß mit meinem Geld? Schnell noch ein Haus bauen oder EM oder Fremdwährungen oder Aktien kaufen oder eine private Rentenversicherung, einen Bausparvertrag bzw eine Kapitallebensversicherung abschließen, oder eine Alarmanlage für einige tausend € installieren oder doch noch Photovoltaik auf das Dach setzen, oder oder oder.
Es bleibt spannend.

Liebe Grüße
Silke

Teufelszeug

Rybezahl, Mittwoch, 07.09.2016, 13:58 vor 3075 Tagen @ Silke 3712 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 07.09.2016, 14:33

Hallo Silke!

Aber auch einen D.Graeber kann ich lesen, ohne zu verzweifeln.


Besser als ein billiger Krimi oder G.Knopp-Geschichtsbuch.

Eben, eben. Man muss ja nicht gleich alles, was nicht der debitistischen Beschreibung entspricht, auf die "Schwarze Liste" setzen. Da könnte man ja fast gar nichts mehr lesen. Dieses Teufelszeug. [[freude]]

erst letzten Freitag gehabt. Die Diskussion begann interessant, aber

der

eine blieb beim Anfang der BRD stehen und der andere in Rom. Darum

drehte

es sich dann und wurde immer wirrer.
Und dann heißt es vorwurfsvoll "sag doch auch mal was".


Wie kann ich mit relativ wenigen und einfachen Worten unbedarften Menschen
debitistische Zusammenhänge erklären, ohne dass sie verärgert oder
beleidigt das Weite suchen.

Bisher gar nicht. Es ist ja schon unmöglich, über das Gequatsche von der FED hinauszukommen. Beim letzten mal habe ich gesagt: "Glaube doch, was du willst!" und seither gab es auch keine Rückfragen mehr. Die Schallplatte dreht sich trotzdem fleißig weiter. Grauenhaft.
Vielleicht fragt mich ja irgendwann mal jemand (und hört dann auch zu), ansonsten halte ich lieber meine Gusche. - Bin ein guter Zuhörer. [[zwinker]]

Gruß vom
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Geld ist aus dem Tauschhandel hervorgegangen? Was für eine Blamage!

Elli ⌂ @, Montag, 05.09.2016, 12:57 vor 3077 Tagen @ Beo2 4598 Views

Mein Fazit:
GELD als standardisiertes Zahlungsmittel, wie wir es heute kennen, d.h.
als (an sich wertlose) Münzen, Banknoten und Buch-/Giralgeld (sog.
KREDITGELD), ist historisch belegbar aus dem sog. Tauschhandel (Ware gegen
Ware) sowie dem späteren WARENGELD hervorgegangen
.

Mit Gruß, Beo2

Es gibt wohl kaum jemanden der in punkto Geldentstehung mehr geforscht hat als dottore – und zwar wirkliche Forschung, auch vor Ort, und nicht bei Wikipedia.

Traurig, traurig!

.. ist leider kein Argument in der Sache! (oT)

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 05.09.2016, 14:12 vor 3077 Tagen @ Elli 4437 Views

- kein Text -

Natürlich ist das ein Argument.

siggi, Montag, 05.09.2016, 20:20 vor 3077 Tagen @ Beo2 4379 Views

Hallo Beo2,

stelle dir vor, wir wären hier in einem Forum für Relativitätstheorie und du würdest diese anzweifeln. Dann könnte ich doch mit gutem Grund Albert Einstein anführen, der sich ja nun zweifelsfrei, lange und ausführlich mit diesem Thema beschäftigt hat und zu seinen Ergebnissen gekommen ist?

Im wissenschaftlichen Diskurs ist es doch wirklich üblich, dass man die eigenen Argumente mit entsprechenden Ergebnissen anderer Forscher unterstützt.

Und das dottore sich intensiv mit dem Thema Geldentstehung beschäftigt hat, wirst du ja nicht leugnen.

Ebenso wenig, dass wir uns hier in einem Debitismus-Forum bewegen, das es ohne dottore höchst wahrscheinlich nicht geben würde, jedenfalls nicht in dieser Form.

Wobei die jetzige Form leider nur noch wenig mit der Verbreitung des Wissens über Debitismus zu tun hat.

Was möglicher Weise auch mit ein Grund dafür ist, dass @dottore hier, trotz wiederholter Bitte von oberster Stelle, nicht mehr sein Wissen darüber mit uns teilt.
Was man ihm aber auch nicht verdenken könnte. Wer möchte schon seine hoch intellektuellen Ausführungen zwischen den Berichten, die aktuell hier vorherrschen, zum Besten geben.

Aber, dafür wissen wir eben, was so in Baumärkten und S-Bahnen passiert<img src=" />

LG

siggi

Wo bleiben aber die Argumente in der Sache?

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 05.09.2016, 21:36 vor 3077 Tagen @ siggi 4305 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.09.2016, 22:01

Was bisher hier kam - seit dem ich dabei bin - habe ich gewissenhaft und sachlich kommentiert, mit Quellenangaben. Auch mit einigen alten Beiträgen von @Dottore habe ich mich hier auseinandergesetzt, wenn sie gerade zum diskutierten Kontext passten und mir per Link angeboten wurden.
Ein bloßer Hinweis auf @Dottore's Gesamtwerk (alle Beiträge!) nützt mir gar nichts, denn es ist nicht meine Aufgabe, die Theorie von @Dottore umfassend zu kommentieren oder zu beurteilen. Ich habe schon mehr als genug Lektüre vor mir liegen, die mich brennend interesiert.

Und das dottore sich intensiv mit dem Thema Geldentstehung beschäftigt hat, wirst du ja nicht leugnen.

Nein, das leugne ich nicht. Nur, er war nicht der einzige. Das haben Dutzende Forscher und interessierte Laien ebenfalls getan, gerade auch in den letzten Jahrzehnten .. darunter auch ich. Was sagt uns das darüber, wer recht hat und mit welchen Aussagen?
Es gibt da eine große Fülle von Einzelaspekten zu untersuchen, altgeschichtlich vermutete, gegenwärtig beobachtbare und zukünftig denkbare. Diese Forschung, Erkenntnisgewinnung und ihre praktische Umsetzung ist noch lange nicht zu Ende.

Einfach zu behaupten, @Dottore's Theorie sei in all den Aspekten ausreichend, irrtumfrei und alternativlos - denn er müsse es ja besser wissen - ist lächerlich. Da kann ich nur ungläubig (.. im doppelten Sinne!) den Kopf schütteln. So kommen wir nach Nirgendwo.
Ich kenne mich immerhin mit den anerkannten Methoden der empirischen Sozialforschung ausgezeichnet aus. Und ich weiss auch, dass diese nicht frei von interessengeleiteten Verzerungen und Verbiegungen ist.

Schieß los; bringe Argumente in der Sache!

Gruß, Beo2

War nicht mein Punkt.

siggi, Montag, 05.09.2016, 23:59 vor 3076 Tagen @ Beo2 4245 Views

Ein bloßer Hinweis auf @Dottore's Gesamtwerk (alle Beiträge!) nützt mir
gar nichts, denn es ist nicht meine Aufgabe, die Theorie von @Dottore
umfassend zu kommentieren oder zu beurteilen.

Wie kommst du dann in einem anderen Posting von dir in diesem Thread zu dieser pauschalierenden Aussage (fett von mir)?:

"Auch @Dottore hatte da m.M.n. einiges verwechselt oder unzulässig vermengt, und dies zudem für alternativlos erklärt, was getrennt und als Zweierlei gesehen muss: das Fahrzeug (VoWi) UND den Fahrer (Politik).

Einfach zu behaupten, @Dottore's Theorie sei in all den Aspekten
ausreichend, irrtumfrei und alternativlos - denn er müsse es ja besser
wissen - ist lächerlich
.

Sagt ja keiner. Hier ging es um einen speziellen Punkt, nämlich die Entstehung von Geld.

Wie gesagt, befinden wir uns hier in dem Debitisten-Forum mit dottore (Paul C. Martin) als dem Begründer dieser Wirtschaftstheorie und Mitbegründer dieses Forums. Jetzt kommst du in dieses Forum und bist offensichtlich in dem Punkt (und anderen) Geldentstehung anderer Meinung. Da musst du dir schon gefallen lassen, dass man dich auf die Erkenntnisse des Begründers dieser Theorie hinweist. Das ist ein zulässiges Argument auch in der Sache. Denn du sollst dich ja mit der Sache, also mit den Erkenntnissen von dottore beschäftigen.

Nachdem du das getan hast, kannst du ja vortreten und erläutern und begründen in welchen Punkten dottore beim Thema Geldentstehung falsch liegt, aber konkret bitte. Dazu musst du dich ja wohl zwangsläufig mit der Arbeit von dottore auseinandersetzen.
Und anschließend kannst du deine, selbst erarbeitete, Sicht der Dinge zu diesem Punkt erläutern.

So geht wissenschaftliches Arbeiten.

Ob das allerdings nun gerade hier der richtige Platz dafür ist, da habe ich ganz große Zweifel.

Schieß los; bringe Argumente in der Sache!

Nein, das können andere besser.

Ich will nur auf die richtige Vorgehensweise hinweisen, sonst endet dein Ansinnen hier wie viele ähnliche vorher.

LG

siggi

Stelle dich inhaltlich der Diskussion, Herr Oberlehrer!

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 06.09.2016, 12:16 vor 3076 Tagen @ siggi 4122 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.09.2016, 13:06

Ein bloßer Hinweis auf @Dottore's Gesamtwerk (alle Beiträge!) nützt mir gar nichts, denn es ist nicht meine Aufgabe, die Theorie von @Dottore umfassend zu kommentieren oder zu beurteilen.

Wie kommst du dann in einem anderen Posting von dir in diesem Thread zu dieser pauschalierenden Aussage (fett von mir)?:

"Auch @Dottore hatte da m.M.n. einiges verwechselt oder unzulässig vermengt, und dies zudem für alternativlos erklärt, was getrennt und als Zweierlei gesehen muss: das Fahrzeug (VoWi) UND den Fahrer (Politik).

Weil ich u.a. nachgewiesen habe:

__ 1) dass der ZINS grundsätzlich nicht fehlt, sondern theoretisch ewig bedient werden kann (selbst bei nur 3 Teilnehmern!), ohne dass es zu einer Steigerung der Gesamtverschuldung der VoWi kommen muss. Was fehlt, ist der ZinsesZins .. d.h. das reinvestierte Zinseinkommen generell. Dies betrifft auch "Rendite aus Rendite" jeglicher Art. Dies lässt sich logisch und mathematisch nachvollziehen.
__ 2) dass es grundsätzlich keinen Nachschuldner-Mangel geben muss, da jeder, der tilgt, ans Ende der Kette geht und als neuer Nachschuldner wieder bereitsteht (= Prinzip "Fahrradkette"). Kreditvergaben sowie -tilgungen geschehen ja nacheinander zeitversetzt.
__ 3) dass die Staatsverschuldung nicht notwendigerweise steigen muss. Der Staat muss sich nur vollständig, d.h. über die Steuereinnahmen refinanzieren. In der Schweiz beträgt die Staatsverschuldung seit Jahrzehnten konstant unter 35% des BIP. Sie haben eine Schuldenbremse in der Verfassung, die nur per Referendum verschoben werden kann. In DE blieb die Staatsverschuldung während 25 Jahren (ca. 1950-75) konstant unter 25% des BIP, trotz blühender Wirtschaft.
__ 4) Ich habe in meinem Beitrag zur "Geschichte der Geldentstehung" gezeigt, dass das heutige Kreditgeld aus dem sog. Warengeld entstanden ist, nämlich aus Gold und Silber. Das bereits lange Zeit allgemein akzeptierte Warengeld wurde lediglich neu formatiert - nach Gewicht exakt gestückelt und mit Garantiesiegel über Reinheitgrad versehen. Kein Herrscher war in der Lage, einfach "per Dekret" billige Papyrus- oder Lederschnitzel, oder etwa beschriftete Maiskolben oder Tontafeln zu allgemein akzeptiertem Zahlungsmittel zu erklären und durchzusetzen. Wer dies versuchte (.. und solche Schlaumeier gab es!), scheiterte kläglich oder wurde sofort ermordet - das kann bei mir ebenfalls nachgelesen werden.
__ 5) dass es mächtige Herrscher, große Armeen, Warenhandel (Ware gegen Ware), überregionale Handelsstraßen (auch Fluss-/Seerouten), Steuerabgaben (in Naturalien) usw. schon lange Zeit vor der Gelderfindung gab. Durch die Gelderfindung hat sich nichts geändert, bis auf eines: Der Binnen- und Außenhandel sowie die Wirtschaftsleistung im eigenen Land begannen zu florieren .. und damit wuchs auch schneller die Landesbevölkerung. Ein intelligenter Herrscher musste früher oder später in die Gelderfindung geradezu hinein stolpern, weil der Tauschhandel mühsam war - ging meistens über mehrere Ecken, um endlich das bekommen, was man eigentlich wollte! - und die Wirtschaftsentwicklung deshalb stagnierte. Gold und Silber haben sich längst als Tauschmittel ("Jokerware") etabliert, da allgemein begehrt und immer knapp. Erst mit der Prägung der ersten Münzen aus dem Edelmetall begann die Wirtschaftsleistung und der Warenhandel richtig zu blühen. Der Herrscher hat schnell kapiert, was ihm da seine Berater unterbreitet haben (.. da waren echte Wissenschaftler dabei!): Geld = mehr Wirtschaftsleistung = mehr Steuereinnahmen = mehr Bevölkerungswachstum = mehr Soldaten = mehr Macht, Ruhm und Wirtschaftsgebiete usw.. Das fand sofort Nachahmer bei allen Herrschern und verbreitete sich wie Lauffeuer.
__ 6) dass die staatliche ZB (BuBa bzw. EZB) Kredite an Privatbanken vergibt (vgl. Repogeschäfte). Dies wurde/wird von Dottore's Anhängern bestritten:
__ http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=345788
__ http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=346169
__ 7) dass die staatliche ZB den Staat DIREKT vorfinanzieren muss, damit die VoWi überhaupt in die Gänge kommen und auch weiter fortbestehen kann - vgl. die Währungsreform in 1948ff.
__ 8) u.a.m.

Diese belegbaren Fakten, und weitere, widersprechen zumindest teilweise @Dottore's Theorie, und noch mehr: seinen Schlussfolgerungen daraus:
http://www.mmnews.de/index.php/politik/56483-paul-c-martin-staat-als-machtbastard

Einfach zu behaupten, @Dottore's Theorie sei in all den Aspekten ausreichend, irrtumfrei und alternativlos - denn er müsse es ja besser wissen - ist lächerlich.

Sagt ja keiner. Hier ging es um einen speziellen Punkt, nämlich die Entstehung von Geld. Wie gesagt, befinden wir uns hier in dem Debitisten-Forum mit dottore (Paul C. Martin) als dem Begründer dieser Wirtschaftstheorie und Mitbegründer dieses Forums. Jetzt kommst du in dieses Forum und bist offensichtlich in dem Punkt (und anderen) Geldentstehung anderer Meinung.

DU behauptest, dass ich anderer Meinung wäre, nicht ich. Ich habe lediglich meine Meinung dargelegt und durch Fakten begründet, weiter nichts. Das ist zulässig.

Da musst du dir schon gefallen lassen, dass man dich auf die Erkenntnisse des Begründers dieser Theorie hinweist. Das ist ein zulässiges Argument auch in der Sache.

Habe nicht behauptet, dass solche Hinweise unzulässig seien. Habe nur bemängelt, dass hier nichts konkretes zitiert und zur Diskussion gestellt wird. Was soll ich denn überprüfen und kommentieren?

Denn du sollst dich ja mit der Sache, also mit den Erkenntnissen von dottore beschäftigen.

Habe ich getan, soweit sie mir hier auszugsweise vorgelegt wurden.

Nachdem du das getan hast, kannst du ja vortreten und erläutern und begründen in welchen Punkten dottore beim Thema Geldentstehung falsch liegt, aber konkret bitte.

Siehe oben. Es ist auch nicht mein Anliegen, @Dottore's Thesen zu widerlegen. Ich mache meine eigenen Recherchen, bringe Belege bei und ziehe daraus Schlussfolgerungen. Bringe @Dottore's Thesen und Belege her, ich werde sie untersuchen.

Dazu musst du dich ja wohl zwangsläufig mit der Arbeit von dottore auseinandersetzen. Und anschließend kannst du deine, selbst erarbeitete, Sicht der Dinge zu diesem Punkt erläutern.

Ich habe meine eigenen Studien betrieben und habe das Recht, meine Ergebnisse öffentlich zur Diskussion zu stellen. Ich rezensiere nicht die Qualität von @Dottore's Lebenswerk - das können gerne Andere tun. Habe es bisher auch nur mit seinen Anhängern zu tun, leider. @Dottore selbst ignoriert mich lieber. Macht aber nichts.

So geht wissenschaftliches Arbeiten.

Na, dann richte dich selbst danach .. und höre auf, mich in die Waden zu beißen und oberlehrerhaft zu belehren. Bringe Argumente und Belege in der Sache.

Schieß los; bringe Argumente in der Sache!

Nein, das können andere besser.

Welche andere; wo sind sie?

Wo bleiben aber die Argumente in der Sache?

War nicht mein Punkt.
Ich will nur auf die richtige Vorgehensweise hinweisen, sonst endet dein Ansinnen hier wie viele ähnliche vorher.

Na also - da haben wir es ja, Du Wissenschaftler!

Mit Gruß, Beo2

Der Verweis auf einschlägige Forschungsergebnisse ist immer ein schlagendes Argument in der Sache (oT)

Mephistopheles @, Datschiburg, Dienstag, 06.09.2016, 10:12 vor 3076 Tagen @ Beo2 4046 Views

- kein Text -

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Warum werden sie hier nicht zitiert .. ?

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 06.09.2016, 10:25 vor 3076 Tagen @ Mephistopheles 4125 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.09.2016, 10:42

die @Dottore's Forschungsergebnisse und die Basisfakten, jeweils passend zum gerade diskutierten Kontext .. und mit den empirischen Belegen natürlich?

Ich lese hier seit Jahr und Tag nur Ausflüchte wie: "Das war nicht mein Punkt" oder: "Das können Andere besser", oder: "Lies doch die ganze Sammlung" (= Tausende Beiträge völlig durcheinander!). Das machten @Ashitaka und @CrisisMaven um Längen besser - mit denen konnte ich mich noch inhaltlich richtig fetzen ...

Wer stellt sich endlich HIER und JETZT der sachbezogenen Diskussion? Ich kommentiere jedes sachliche Argument ausführlich und mit Belegen! Wozu das seitenlange personenzentrierte Geschwafel und die persönlichen Angriffe? Mich interessiert das WAS, nicht das WER!

Und noch was: Welcher international anerkannter Wissenschaftler oder Ökonom zitiert @Dottore's Forschungsergebnisse als Beleg für die eigenen Behauptungen und Empfehlungen? Bitte um Namen!

Gruß

Mach dich locker

trosinette @, Dienstag, 06.09.2016, 10:55 vor 3076 Tagen @ Beo2 4067 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.09.2016, 16:07

Guten Tag,

da unserem Erkenntnisvermögen Grenzen gesetzt sind, kannst du jede noch so offensichtliche Tatsache und jeden Hirnfurz in Grund und Boden zerfragen und solange diskutieren, bis niemand mehr weiß, wo oben und unten ist – hat hier im Forum auch reichlich stattgefunden.

Das Forum ist aber auch voll mit Infos und Diskussionen, die deinen Fragen sachdienlich nachgehen. Du musst dir also kein personenzentrierte Geschwafel und persönliche Angriffe anhören. Gehe einfach den Spuren, die dir hier gelegt wurden, im Forum nach und melde dich dann mit deiner Kritik wieder, oder auch nicht.

Was dem Forum allerdings fehlt, und was du gerne ergänzen kannst, sind Infos zur Wahrhaftigkeit des Tauschparadigmas.


Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Bin gerade bei meiner Abend-Andacht drübergestolpert

Mephistopheles @, Datschiburg, Freitag, 16.09.2016, 21:09 vor 3066 Tagen @ trosinette 2911 Views

Guten Tag,

da unserem Erkenntnisvermögen Grenzen gesetzt sind, kannst du jede noch
so offensichtliche Tatsache und jeden Hirnfurz in Grund und Boden zerfragen
und solange diskutieren, bis niemand mehr weiß, wo oben und unten ist –
hat hier im Forum auch reichlich stattgefunden.

Ein regelmäßiger und schneller Fortschritt der Wissenschaften ist nur möglich, wenn der einzelne nicht zu mißtrauisch sein muß, um jede Rechnung und Behauptung anderer nachzuprüfen, auf Gebieten, die ihm ferner liegen: dazu aber ist die Bedingung, daß jeder auf seinem eigenen Felde Mitbewerber hat, die äußerst mißtrauisch sind und ihm scharf auf die Finger sehen. Aus diesem Nebeneinander, von »nicht zu mißtrauisch« und »äußerst mißtrauisch« entsteht die Rechtschaffenheit in der Gelehrten-Republik.
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Menschliches,+Allzumenschliches/...

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Vollkommen verkorkste Selbstwahrnehmung

trosinette @, Dienstag, 06.09.2016, 12:20 vor 3076 Tagen @ Beo2 4044 Views

Das machten @Ashitaka und @CrisisMaven um Längen besser - mit denen konnte mich mich noch inhaltlich richtig fetzen ...

Ich zitiere in diesem Zusammenhang CrisisMaven: Koenntest Du das am 1. April bitte nochmal posten?

Ich werde in Zukunft versuchen, die Finger von dir zu lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Du erwartest ernsthaft…

Elli ⌂ @, Dienstag, 06.09.2016, 16:15 vor 3076 Tagen @ Beo2 4116 Views

Wer stellt sich endlich HIER und JETZT der sachbezogenen
Diskussion?


… dass du hier die Ergebnisse von 17 Jahren auf einem Silbertablett häppchenweise und für dich verständlich serviert bekommst, nur weil du zu faul bist, selber in den Sammlungen zu lesen? Und dass wir für dich wieder ganz von vorne anfangen?

Erwarte bitte nicht, ernst genommen zu werden.

Und noch was: Welcher international anerkannter Wissenschaftler oder
Ökonom zitiert @Dottore's Forschungsergebnisse als Beleg für die eigenen
Behauptungen und Empfehlungen? Bitte um Namen!

Prof. Heinsohn, Prof. Steiger, Prof. Malik fallen mir auf Anhieb ein.

Dr.Stelter hat sich eine Existenzgrundlage als Eigentumsökonomiker aufgebaut

Silke, Dienstag, 06.09.2016, 18:33 vor 3076 Tagen @ Ostfriese 3964 Views

Lieber Johann,

das wäre in etwa so, wie ein Maler bei der Haussanierung.
Die von ihm behandelten Flächen sehen wieder schick aus, und halten eine gewisse Zeit. Dann bricht die Feuchtigkeit wieder durch, wenn andere Gewerke nicht vorgeschaltet wurden.
Eigentumsökonomik ohne vorgeschaltete Machttheorie und diese ohne vorgeschaltete Debitismusdarlegung sind irgendwie nutzlos.

Apropos...
Deine Kommentare wären nach meiner Meinung im DGF besser aufgehoben, auch um @Elli zu unterstützen.

Liebe Grüße
Silke

Moment mal ...

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 06.09.2016, 18:38 vor 3076 Tagen @ Elli 3919 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.09.2016, 18:48

Du erwartest ernsthaft ...

Du stellst die Beweislast auf den Kopf: DU behauptest, dass meine Ausführungen falsch seien; also liegt hier die Beweislast bei Dir, dass dem so sei, nicht bei mir. Ich habe meine Thesen mit Belegen/Indizien unterfüttert. Du erwartest doch nicht, dass ich mich selbst widerlege, oder?
Falls ich behaupte, dass deine Einlassung nicht in Ordnung sei, dann bringe ICH Argumente und Belege dafür, egal bei wem ich Anleihe nehme. Ich zitiere meine Quellen. Können wir uns darauf einigen?

... dass du hier die Ergebnisse von 17 Jahren auf einem Silbertablett häppchenweise und für dich verständlich serviert bekommst, nur weil du zu faul bist, selber in den Sammlungen zu lesen? Und dass wir für dich wieder ganz von vorne anfangen?

Und wer ist hier zu faul, seine grauen Zellen zu bemühen, hier inhaltliche Argumente beizubringen, von wem auch immer sie stammen? Faulheit liegt auf beiden Seiten vor. Das wäre doch viel einfacher und rationeller, als von mir zu verlangen, dass ich Tausende Postings aus 17 Jahren durchlese!
Ich erwarte doch nicht, dass Du mir gleich die ganze Theorie von @Dottore erklärst. Und ja, "häppchenweise" wäre goldrichtig, damit ich sofort einhaken und Fragen stellen kann. So habe ich bisher alles gelernt, was ich weiß .. in und durch Diskussionen. Schließlich seid Ihr hier Dutzende und jeder kann was beitragen. Immerhin gibt es 2-3 Leute hier, die es wenigstens versuch(t)en. Dank diesen Leuten habe ich ein gutes Stück @Dottore's Theorie verstanden.
Statt dessen werde ich jedes Mal von einer ganzen Schar von Oberlehrern umzingelt und in eine personenbezogene Polemik verwickelt. Und ich bin auch noch so dämlich, mein eigenes Verhalten zu kommentieren und zu rechtfertigen, anstatt stur und unbeirrt bei der Sache zu bleiben. Auf diese Taktik falle ich hier immer wieder rein. Das ist sehr billig!

Erwarte bitte nicht, ernst genommen zu werden.

Ich erwarte gar nichts, außer einem: Stell Dich meinen Argumenten inhaltlich! Bringe klare Thesen und ihre knappe Begründung, ausgesuchte Namen, Zahlen, Statistiken, Jahresangaben und Zitate. So mache ich es. Ich werde sie prüfen und kommentieren. Dann bist Du wieder dran. Das ist wissenschaftlicher Diskurs!

Und noch was: Welcher international anerkannter Wissenschaftler oder Ökonom zitiert @Dottore's Forschungsergebnisse als Beleg für die eigenen Behauptungen und Empfehlungen? Bitte um Namen!

Prof. Heinsohn, Prof. Steiger, Prof. Malik fallen mir auf Anhieb ein.

Vielen Dank! Wärest Du auch so lieb, mir das Lesen derer Gesamtwerke zu ersparen und von jedem einen Zitat zu bringen, wo sie @Dottore (P.C. Martin) anerkennend erwähnen? Danke im Voraus.

Gruß, Beo2

Ein paar Häppchen

Elli ⌂ @, Dienstag, 06.09.2016, 19:32 vor 3076 Tagen @ Beo2 4024 Views

Hallo Beo2,

wenn DU etwas dazu lernen möchtest, dann kannst du das hier tun.
Aber OB du es tust oder nicht, ist mir sowas von egal.

Aber ein paar Dinge habe ich auf die Schnelle doch für dich gefunden:

http://www.dasgelbeforum.net/search.php?search=Debitismus&ao=and&u_name=

http://www.dasgelbeforum.net/search.php?search=Debitismus&ao=and&u_name=dottore

Und hier aus dem Vorgänger-Forum:

http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/search.php?search=Debitismus&ao=and&u_name...

Apropos Vorgänger-Forum: Prof. Malik hat damals auch dort geschrieben:

http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/search.php?search=&ao=and&u_name=Prof.+Malik

Und hier noch ein ganz konkreter Thread zur Debitismus-Kritik:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=85691 (vor allem die Antworten)
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=85707
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=85725

Ich wünsche interessante Erkenntnisse.

Vielen Dank!

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 07.09.2016, 12:10 vor 3075 Tagen @ Elli 3734 Views

Hallo Beo2, wenn DU etwas dazu lernen möchtest, dann kannst du das hier tun.
Aber OB du es tust oder nicht, ist mir sowas von egal.

Am besten und schnellsten lernt der Mensch in der systematischen Diskussion (.. auch mit dem Lehrer). Da kann er/sie nämlich seine/ihre Gedanken und Schlüsse gleich auf den Prüfstand der Mitdiskutanten stellen. Dann kann es weitergehen.

Aber ein paar Dinge habe ich auf die Schnelle doch für dich gefunden ...

Das finde ich wirklich sehr nett von Dir .. sieht nach einer gut überschaubaren Menge aus. Werde darauf zugreifen und hier und da etwas davon kommentieren .. dem "Prüfstand" wegen.

Gruß, Beo2

Sehr gut, dass du wissen willst...schade, dass du so gefangen bist

Silke, Montag, 05.09.2016, 20:31 vor 3077 Tagen @ Beo2 4394 Views

bearbeitet von Silke, Mittwoch, 07.09.2016, 16:41

Hallöchen Beo2

habe mir vor einiger Zeit die Mühe gemacht, die Historie der
Geldentstehung kleinschrittig nachzuvollziehen. Hier kann meine
ausführliche Recherche gelesen werden - mach es Dir aber vorher
gemütlich, denn es ist lang(!):

http://finanzcrash.com/forum/read.php?1,149920,149920
http://finanzcrash.com/forum/read.php?1,149920,149921

Das ist eine gute Diskussionsgrundlage, um eine falsche Denkrichtung nach der anderen gerade zu rücken bzw. durchzudiskutieren.
Dazu müssen aber fleißige Leute wie du erst einmal Material anbieten - Danke dafür.

Mein Fazit:
GELD als standardisiertes Zahlungsmittel, wie wir es heute kennen, d.h.
als (an sich wertlose) Münzen, Banknoten und Buch-/Giralgeld (sog.
KREDITGELD), ist historisch belegbar aus dem sog. Tauschhandel (Ware gegen
Ware) sowie dem späteren WARENGELD hervorgegangen
.

Autsch.
Geld ist nicht standardisiertes Zahlungsmittel.
Per Dekret wurde es nur in den Status "Mittel zur Tilgung öffentlicher und privater Schulden per Zwang gehoben.
Per staatlichem Konstrukt wurde es in den Status des Steuertilgungsmittels gehoben. Per staatlichem Dekret wurde es auch in den Status GZ (gesetzliches Zahlungsmittel) erhoben.
Damit ist es auch gleichzeitig für mich und dich AAZM außer für meinen Opa und viele andere Leute :-)
StZM + GZ + AAZM + Steuerzahlungsmittel...
So weit, so schlecht - das erklärt nur Funktionen von Geld, aber nicht, was Geld ist.
Und ich bin sehr sehr froh, dass mir hier, und nur hier im DGF nachvollziehbar erklärt wurde, was Geld ist (nix Wiseselwort, nix Tauschmittel, nix verschleiertes Gelaber)
Dafür hat @Elli uneingeschränkten Respekt, dass er die Truppe hier soweit agieren lässt, dass wirklich bahnbrechende Aussagen die Chance haben, das Licht der Welt zu erblicken.

Liebe Grüße
Silke

Deine Zusammenfassung müssten wir einmal Stück für Stück durchgehen.
Du gehst von falschen Grundvorsetzungen aus und hast das Wesen von Geld leider noch nicht ansatzweise verstanden.
Das ist aber nicht schlimm und sollte dich nicht abwerten.
Im Gegenteil bist du jemand, der mit seinen (falschen) Überzeugungen nicht aufgibt.
Das fordert ja einen gewissen Respekt ab.

Also nimm es mir bitte nicht übel, aber du liegst daneben.
Wenn du magst, können wir das Argument für Argument durchgehen.

Liebe Grüße
Silke

Bitte um Namens-, Zahlen- und Jahresangaben!

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 05.09.2016, 21:51 vor 3077 Tagen @ Silke 4300 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.09.2016, 21:58

Geld ist nicht standartisiertes Zahlungsmittel. Per Dekret wurde es nur in den Status "Mittel zur Tilgung öffentlicher und privater Schulden per Zwang gehoben.

Von welchem Dekret redest Du, in welchem Land, und von Wann? Bitte um Quellenangaben über das Original, damit ich das recherchieren kann.

Per staatlichem Konstrukt wurde es in den Status des Steuertilgungsmittels gehoben. Per staatlichem Dekret wurde es auch in den Status GZ (gesetzliches Zahlungsmittel) erhoben.

Wann und in welchem Land? Wieso markiert gerade dieser bestimmte Dekret die Geldentstehung überhaupt? Bitte um Fakten-, Zahlen- und Jahresangaben.

Gruß, Beo2

Bsp.1. BMF(Teil des teutschen Staatsapparates) - 1999 - Euro

Silke, Mittwoch, 07.09.2016, 16:33 vor 3075 Tagen @ Beo2 3744 Views

bearbeitet von Silke, Mittwoch, 07.09.2016, 16:37

Lieber Beo2,

Geld ist nicht standartisiertes Zahlungsmittel. Per Dekret wurde

es nur in den Status "Mittel zur Tilgung öffentlicher und privater
Schulden per Zwang gehoben.

Von welchem Dekret redest Du,

Drit­tes Eu­ro-Ein­füh­rungs­ge­setz (Drit­tes Eu­ro­EG)

Kurzerklärung

in welchem Land,

in der EU und damit auch in BRD

und von Wann?

1999

Bitte um
Quellenangaben über das Original, damit ich das recherchieren kann.

Eine neue Währung erblickte das Licht der Welt. Die vorher gültige DM wurde als GZ,StZM ungültig.

Ich suche dir gern ältere Beispiel heraus, am Besten von Mesopotamien angefangen, wenn ich ein wenig Zeit übrig habe.

Per staatlichem Konstrukt wurde es in den Status des

Steuertilgungsmittels gehoben. Per staatlichem Dekret wurde es auch in den
Status GZ (gesetzliches Zahlungsmittel) erhoben.

Wann und in welchem Land? Wieso markiert gerade dieser bestimmte Dekret
die Geldentstehung überhaupt? Bitte um Fakten-, Zahlen- und
Jahresangaben.

@dottore
"Man kann es also drehen und wenden wie man will: Geld ist niemals ein Aktivum, es ist auch nicht "neutral", sondern stets, sowohl in Waren- als auch Schuldgeldsystemen ein Passivum."

"Die Voraussetzungen müssen (wie der Name verrät) eben schon vor dem Wirtschaften selbst existiert haben, da sonst nicht gewirtschaftet würde. Die Voraussetzungen beinhalten also einen Macht- und Zwingapparat.
Dieser kann sich erst aus dem Wirtschaften selbst finanzieren, nachdem dieses aufgrund dieser "Voraussetzungen" hat starten können. Das daraus sich ergebende Vorfinanzierungsproblem des Staates ergibt sich in einer Geldwirtschaft klar, vgl. Murphy/Nagel, The Myth of Ownership, Oxford Univ. Press 2002, d.h. der Staat muss sich - so eben auch in der Geschichte - zunächst durch Zwangsabgaben im Naturalbereich in den Sattel heben (Abforderung von Naturalien und Waffenmetall zur Errichtung und Erhaltung von Macht)."

"Private property as de iure institution needs a foregoing state to come into existence. The state needs foregoing power and foregoing power needs armed force. The ultimate “foundation of the economy” thus is the weapon, where possession and property are identical because the possession of it guarantees property of it. Armed force starts additional production (surplus, tribute). The first taxes are contributions of material for the production of attack weapons (copper, tin). Thus non-circulating money begins. Taxes as “census” and money are the same."

"Jede Macht MUSS (konkret: ihre Machteinsatzmittel MÜSSEN) vorfinanziert sein!
Vorfinanzierung ist kein monetäres Phänomen."

"oft genug gepostet:
- Es kann niemals "Geld netto" geben. Jede Banknote ist nichts anderes als der Ausdruck dafür, dass es "dahinter" eine noch nicht erfüllte Schuld gibt, die das betreffende Pfand in sich trägt.
- Die Notenbanken können später fällige Forderungen (die bei ihr liegenden Pfänder wie Staatspapiere usw.) in "gesetzliche Zahlungsmittel" verwandeln, d.h. auf der Zeitachse nach "vorne" holen.
- Die "Satz", den die Notenbanken für diesen "Service" verlangen, ist kein Zinssatz, sondern eine Monopolprämie, da sie als einzige diese Zeitverschiebung verantstalten und entsprechend abkassieren dürfen (derzeit im €-Raum die seit letzter Woche geltenden 3,25 %).
- Die Monopolprämie kann niemals mit vorhandem ZB-Geld bezahlt werden; es müssen vielmehr in Höhe der Monopolprämie zusätzliche Pfänder den ZBs zur Umwandlung in ZB-Geld angedient werden, woraus sich automatisch ein Zinseszinseffekt ergibt, der neben anderen derartigen Effekten (siehe Staatsverschuldung) das ganze Gebäude über kurz oder lang zum Einsturz bringen wird.
Alles, was die ZBs vermögen ist: Durch Festsetzung ihrer Monopolprämie" (= Steuer auf die Ausgabe von ZB-Geld) die Zinsen der Pfänder, die immer und in voller Höhe von der pfandhinterlegenden Kreditinstuten kassiert werden, zu mindern.
Dass dies natürlich "Wirkung" zeigen kann, ist unstreitig. Man stelle sich nur vor, die EZB hätte ihre Monopolprämie von 3,75 nicht um 50 Basispunkte gesenkt, sondern erhöht (also auf 4,25) - dann hätten die Banken, deren Pfandpapiere sich aktuell nur mit knapp über 4 % rentieren (was auch dem Zinssatz für evtl. neu zu kontrahierende Kredite entspricht) natürlich alles in ihrer Kraft stehende veranstaltet, um den sich dann automatisch ergebenden Netto-Verlust zu vermeiden.
Die Notenbank kann also durch Hinaufsetzung ihrer Monopolprämie letztlich die Neukreditvergabe komplett abwürgen (was auch bei "inversen" Zinskurven zu beobachten ist, wenn also die kurzen Sätze über den langen liegen).
Die Notenbank kann aber niemals durch das Absenken ihrer Monopolprämie die Kreditaufnahme selbst auf Dauer beeinflussen (oder gar - wie erwünscht - in die Realwirtschaft leiten). Sie kann zwar psychologische "Signale" geben, aber mehr als Signale sind das nicht. Ganz abgesehen davon, dass sich die "Signale" - wie jetzt zu beobachten - zuvörderst an den Finanzmärkten austoben und die Realwirtschaft eben unbeeindruckt lassen.
Ob und in welcher Höhe zusätzliche Kredit (Kredite immer ex nihilo!) gegeben und genommen werden, entscheidet ausschließlich das Publikum und dies basierend auf eigener Einschätzung, nämlich ob die Kredite plus Zinsen mit Hilfe zusätzlicher vermarktbarer (= durch wiederum zusätzliche, spätere Verschuldung anderer Teile des Publikums) zur Rückzahlung bzw. Bezahlung realisiert werden können."

Schuldschein, Kreditgeld und Warengeld geht ihrerseits etwas voraus, was in diesen noch nicht definiert ist: die Abgabe nämlich. Erst nachdem sich ein Abgabenkreislauf gebildet hat (Abforderung, um die gewonnene Abgabe anschließend zu redistributieren) kann überhaupt an Geld gedacht werden, das aus der standardisierten Abgabe entsteht und nicht als etwas, gegen das getauscht oder mit dessen "Hilfe" gewirtschaftet wird ("Tauscherleichterungsmittel").

Da "entsteht" nichts "aus sich heraus" oder nach einem Palaver in trauter Runde, an dem sich "alle irgendwie beteiligen", Vorschläge machen und verwerfen - bis "man" schließlich mit dem einstimmig gefassten Beschluss "Das ist jetzt Geld - und basta!" auseinander geht. Was da "entsteht", nämlich Abgaben in durchgehend gesetzter Form (Menge, Material, Konsistenz, Termine usw.), ist just, worin sich alles andere messen und schließlich auspreisen und demnach leihen und verleihen lässt.

Debitismus stellt in der Tat den Zwang in den Mittelpunkt der Erklärung der ökonomischen Abläufe seit 5000 Jahren.
Wir haben 3 Territorien: A (Machtzentrum) fordert von B (Unterworfene) Abgaben. Um sich A-intern und gegenüber B zu halten, nimmt sich A Söldner aus Gebiet C. Was die C-ler von A erhalten ist just das, was die B-ler A ex Tribut usw. schuldig sind. Um an das Abgabengut zu kommen (sonst Sanktion), müssen sich die B-ler von den C-lern beschaffen. So „kursiert“ das Abgabengut. Die historischen Belege (Mesopot, Griechenland, Rom, Germanen, usw.) sind absolut klar. Oder warum finden wir z.B. auf Gotland die größten Silberhorte überhaupt, ja sogar Münzen aus Afghanistan auf den Lofoten?

Wurde dort ebenfalls Silber benötigt, um andere Söldner anzuwerben usw. ad infinitum? >Offensichtlich kann es andere Gründe geben, um Silber als Abgabengut zu wählen, als die >Söldneranwerbung).

Silber als Abgabengut finden wir zuerst in Mesopot [die oft besprochene Parität 1 Shekel (siglu) = 180 Gerstenkörner (Gerste bis dahin Naturalabgabe)]. Herkunft im wesentlichen Südtürkei. Um die Silbergebiete als Unterhunde zu halten („Satrapien“) müssen Truppen her. Also werden sie gekauft (die mit Abstand größten „Umsätze“ sind Einnahmen aus Tributen und Ausgaben für Söldnerheere). Mit Naturalien (Endlos-Karawanen mit Gerste von Mesopot nach Griechenland?!) funktioniert das nicht. Also wird das Silber nicht nur gewogen, sondern geprägt: Der Zusammenhang zwischen (der „Entstehung“ von) Münzen und Söldnern wird von keinem ernsthaften Numismatiker bestritten. Aus einem Paper, das mir @Popeye hat zukommen lassen (ex metrum.org.):
„Gyges [7. Jh. BC] had made himself king of Lydia [westliches Kleinasien] by the use of Greek mercenaries... In my study of Greek chronology I will list the evidence that suggests that Gyges invented coins just for the purpose of paying his Greek troops...“

Geld ist immer, was"gilt", Klartext: Schuldverhältnisse, die sich auf Vierte, Fünfte usw. übertragen lassen, weil d i e es akzeptieren. Schulden und Forderungen lassen sich nämlich nicht so einfach übertragen. Gläubigerzession ist zwar gesetzlich erlaubt, aber der Gläubiger-in-petto überlegt es sich schon ganz genau.
Und Schuldnerzessionen sind nicht erlaubt. Schuldrecht pur.
Deshalb ja der Trick mit der NB: Mit ihrer Hilfe können Schulden - da sie gesetzliche Zahlungsmittel geworden sind (qua Staatsdekret) - übertragen werden.
Geld ist ein Zahlungsanspruch erst, sobald er allgemein akzeptiert wird oder akzeptiert werden muss.
Geld wäre der Zahlungsanspruch erst, wenn er von jedermann akzeptiert würde - als Forderung zu seinen Gunsten.

Verstehst du? Geld ist kein Ding sondern ein spezieller machtbewehrter Anspruch, eine staatlich akzeptierte Schuld, (Stichwort zweistufige GB-ZB-Geldsystem) und die Währung eines Landes ist die Summe allen Geldes, aller Schulden die akzeptiert und auch mit hoher Sicherheit bedient werden.

Darum ist das Zimbabwe-Geld nichts, und das BRD-Geld viel wert. Weil hinter letzterem Leute stehen, die bereit sind für ihre Schuldversprechen zu rackern und einen starken Staat im Rücken haben, der sie auch unerbittlich dazu zwingt.

Ein Zahlungsmittel kann ich mit dir vereinbaren. Das ist kein Geld.
Geld ist nicht das meist akzeptierte Zahlungsmittel weil es sich "durchgesetzt" hat, sondern weil es von der Macht bestimmt wurde, und es darum alle Bürger zum Tilgen von Steuerschulden brauchen, aber nicht zum Termin haben, es nicht selbst herstellen können, also es sich verschaffen müssen, indem sie Leuten, die es haben (Soldaten/Beamte und so) Leistungen anbieten müssen, für welche diese bereit sind, das GZ/Stzm zu bezahlen.

Bei Gelegenheit mehr.

Liebe Grüße
Silke

Eine Themaverwechslung ..

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 07.09.2016, 18:47 vor 3075 Tagen @ Silke 3540 Views

Geld ist nicht standartisiertes Zahlungsmittel. Per Dekret wurde es nur in den Status "Mittel zur Tilgung öffentlicher und privater Schulden per Zwang gehoben.

Von welchem Dekret redest Du, in welchem Land,

in der EU und damit auch in BRD

und von Wann?

1999
Eine neue Währung erblickte das Licht der Welt. Die vorher gültige DM wurde als GZ,StZM ungültig.
Per staatlichem Konstrukt wurde es in den Status des Steuertilgungsmittels gehoben. Per staatlichem Dekret wurde es auch in den Status GZ (gesetzliches Zahlungsmittel) erhoben.

Hier scheint eine Verwechslung vorzuliegen - hier nochmals meine Frage:

Wieso markiert gerade dieser bestimmte Dekret die Geldentstehung überhaupt? Bitte um Fakten-, Zahlen- und Jahresangaben.

@dottore: "Man kann es also drehen und wenden wie man will: Geld ist niemals ein Aktivum, es ist auch nicht "neutral", sondern stets, sowohl in Waren- als auch Schuldgeldsystemen ein Passivum." [...]

Ich redete in diesem Thread doch von den Voraussetzungen und Verfahren der historischen Geldentstehung im ca. 7.-6. Jh v.Chr., nicht von der Entstehung heutiger Währungen. Ich dachte an ein Dekret aus jener Zeit.
Auch steht in dem von Dir verlinkten Dekret nichts davon, dass Du per Androhung von Strafe gezwungen bist, in deinen privaten Geschäftsbeziehungen das gesetzliche Zahlungsmittel EURO zu verwenden. In welchem §§ des Dekrets steht es? Bitte um wörtliches Zitat.

Auf den Rest deines Beitrags werde ich noch eingehen.

Mit Gruß, Beo2

(K)eine Themaverwechslung

Silke, Mittwoch, 07.09.2016, 21:53 vor 3074 Tagen @ Beo2 3835 Views

bearbeitet von Silke, Mittwoch, 07.09.2016, 22:04

Lieber Beo2,

Hier scheint eine Verwechslung vorzuliegen - hier nochmals meine Frage:

Wieso markiert gerade dieser bestimmte Dekret die Geldentstehung

überhaupt? Bitte um Fakten-, Zahlen- und Jahresangaben[/b].

Es ist nicht zu erklären, weshalb ein Herrscher Silber anstelle Getreides
als Abgabengut einfordern sollte, wenn dies nicht bereits Geld ist. (Dimi)

Geld konnte in Mesopot unmöglich "Geld" sein, da es dort nirgends Silbervorkommen bzw. -minen gab.
Warum kommt der Ausdruck "Shekel" vom akkadischen "she'.."
Und das heißt nun mal Gerste.

Auch ein Herrscher ist darauf angewiesen, die bestmöglichen Mittel zur
Verfügung zu haben, um seine Ausgaben zu tätigen (Söldner,
Repräsantativbauten, Infrastruktur etc.).

Wieso "auch" ein Herrscher? NUR der Herrscher (Staatsmacht). Sein Haus bauen kann jeder selbst und hat es auch getan und alles andere wäre privat zu bewältigen. Nur die bekannten Mega-Bauten nicht. Die hat ein "Privatmann" in Auftrag gegeben?
Allerdings: Den Söldner kann sich nur die Staatsmacht leisten (und sie braucht ihn auch, um ihre Machtmonopol zu sichern) - aber wie ihn mit 1000 kg Gerste bezahlen?
Genau DAS ist der Gag, weshalb überhaupt im großen Stil Silber kursant wird.
In der Peloponnes wurden täglich bis zu 8000 Söldner umgesetzt. Der Markt für Söldner war der mit Abstand größte in der Antike (heute: Öl).
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=26379

Ich redete in diesem Thread doch von den Voraussetzungen und Verfahren der
historischen Geldentstehung im ca. 7.-6. Jh v.Chr.,

Geld entstand viel früher, nicht erst mit der Münzprägung.

nicht von der
Entstehung heutiger Währungen. Ich dachte an ein Dekret aus jener Zeit.

Dann nutzen wir eine deiner Lieblingsquellen: Wikipedia
Nur solltest du die richtigen Stichwörter eingeben.
Z.B.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tontafel
"Die frühesten auf Tontafeln fixierten Texte in Keilschrift halten Eintragungen aus dem Steuer- und Rechnungswesen fest."
oder:
Zum Codex Hammurabi:
http://www.elkage.de/src/public/showterms.php?id=2053
"Auf Tontafeln erhaltene Briefe zur Politik und Reichsverwaltung Hammurabis geben Aufschluss über die Anlage von Bewässerungssystemen und Steuererhebungen."

Auch steht in dem von Dir verlinkten Dekret nichts davon, dass Du per
Androhung von Strafe gezwungen bist, in deinen privaten
Geschäftsbeziehungen das gesetzliche Zahlungsmittel EURO zu verwenden
.
In welchem §§ des Dekrets steht es? Bitte um wörtliches Zitat.

Wenn die DM verrufen wird ist der €ro einziges GZ und StZM.
Das bedeutet...DM ist nicht länger Geld und €uro ist ab sofort Geld.
Das ist genauso, wie damals in Mesopot, als 180 Gerstenkörner zwar noch 1 Shekel waren aber deren Gewicht in Silber aufgewogen, den Schritt zur effektiven Soldzahlung vollzogen - Silber mit demunddem Gewicht wurde auch, und dann ausschließlich zum Shekel.

Wenn also nicht per Gesetz alle auf DM lautende Forderungen/Verbindlichkeiten rechtmäßig in auf €uro lautende Forderungen/Verbindlichkeiten umdekretiert werden (und zwar einfach so...per Dekret) sind die F/V auf DM ab dem festgelegten Termin UNGÜLTIG. Darum erfolgte eine Festlegung per Gesetz, dass die F/V weiter Bestand haben, nun aber in €uro bewertet.

Du hast im Gestz (in Verbundung mit den üblichen anderen Gesetzen nichts zum Thema gefunden?

Kleine Hilfe:
Drittes Euro-Einführungsgesetz
§ 1
Mit Ablauf des 31.Dezember 2001 verlieren die von der Deutschen Bundesbank ausgegebenen, auf Deutsche Mark lautenden Banknoten und die von der Bundesrepublik Deutschland ausgegebenen, auf Deutsche Mark oder Deutsche Pfennig lautenden Bundesmünzen ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel.
§ 14 Notenausgabe
Auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel.

Wenn du und ich uns auf das Zahlungsmittel "Hühnereier" einigen um untereinander Schulden zu tilgen ist das legitim. Es interessiert aber unsere Nachbarn nicht weil die schon wieder nach €uro gieren, weil wiederum Dritte und Vierte wie der Gastronom, Bäcker, Fleischer und Milchmann nur €uro zue Schuldentilgung akzeptieren. Sie brauchen unser Zahlungsmittel "Hühnereier" schlicht nicht weil sie irgendwann Steuern bezahlen müssen, und die sind nicht in Hühnereiern zu entrichten sondern in €uro.

§ 146 StGB Geldfälschung
Mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr wird bestraft, wer
1.Geld in der Absicht nachmacht, dass es als echt in Verkehr gebracht oder dass ein solches Inverkehrbringen ermöglicht werde, oder Geld in dieser Absicht so verfälscht, dass der Anschein eines höheren Wertes hervorgerufen wird,
2.falsches Geld in dieser Absicht sich verschafft oder feilhält oder
3. falsches Geld, das er unter den Voraussetzungen der Nummern 1 oder 2 nachgemacht, verfälscht oder sich verschafft hat, als echt in Verkehr bringt.

Wenn ich Hühnereier fälsche, wird das zwischen uns beiden ausgetragen. Fälsche ich €uro greifen andere Gesetzesparagrafen.
Hühnereier kann ich den €uro in keiner Weise gleichstellen.

Auszug aus einem üblichem ESt-Bescheid:
„Aufgrund des erteilten Mandats wird der Gesamtbetrag von X,XX €uro! zum angegebenen Fälligkeitstermin vom Konto XXXX bei XXXX durch Lastschrift eingezogen.
Rechtsbehelfserklärung:
Festsetzung der ESt kann mit Einspruch angefochten werden...
Auch wenn sie Einspruch einlegen müssen sie fristgemäß zahlen...
Bitte zahlen sie unbar, möglichst durch Überweisung oder Einzahlung auf ein Konto des Finanzamts...
Wird eine Steuer nicht bis zum Ablauf des Fälligkeitstermins entrichtet...Säumniszuschlag.
Falls Vollstreckungsmaßnahmen ergriffen werden müssen, entstehen dafür außerdem Kosten.
Die wollen keine Hühnereier von mir sondern €uro.
Außerdem laufe ich Gefahr, wie Adrian Ursache (Grundsteuerschulden) von diesem Staat erschossen zu werden, wenn ich Steuerschulden nicht zum Termin tilge. Völlig gesetzeskonform -nach Recht und Gesetz...

Auf den Rest deines Beitrags werde ich noch eingehen.

Ja.

Aber versuche auch einmal, selbst ein wenig die reiche Sammlung zu nutzen und dich nicht eventuell als Troll zu outen.
@Ashitaka und all die anderen haben sich doch hier hoffentlich nicht umsonst die Finger wund geschrieben...

Liebe Grüße
Silke

Wischiwaschi bei deiner Gelddefinition ..

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 08.09.2016, 11:23 vor 3074 Tagen @ Silke 3503 Views

Hallöchen Silke

Hier scheint eine Verwechslung vorzuliegen - hier nochmals meine Frage: Wieso markiert gerade dieser bestimmte Dekret die Geldentstehung überhaupt? Bitte um Fakten-, Zahlen- und Jahresangaben.
Ich redete in diesem Thread doch von den Voraussetzungen und Verfahren der historischen Geldentstehung im ca. 7.-6. Jh v.Chr.,

Geld entstand viel früher, nicht erst mit der Münzprägung.

Wann und wo bitte? Und vor allem: Wie war dieses "Geld" beschaffen?

nicht von der Entstehung heutiger Währungen. Ich dachte an ein Dekret aus jener Zeit.

Dann nutzen wir eine deiner Lieblingsquellen: Wikipedia. Nur solltest du die richtigen Stichwörter eingeben. Z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Tontafel
"Die frühesten auf Tontafeln fixierten Texte in Keilschrift halten Eintragungen aus dem Steuer- und Rechnungswesen fest."
oder: Zum Codex Hammurabi: http://www.elkage.de/src/public/showterms.php?id=2053
"Auf Tontafeln erhaltene Briefe zur Politik und Reichsverwaltung Hammurabis geben Aufschluss über die Anlage von Bewässerungssystemen und Steuererhebungen."

Ich habe doch wiederholt geschrieben, dass es Steuerabgaben schon lange VOR der Gelderfindung gab .. in Naturalien, Erzeugnissen, Rohstoffen u.ä.. Dies waren keine GELDabgaben im heutigen Sinne. Es handelte sich um sog. Warengeld ("Joker-Ware") wie Weizen, Gold, Silber, und anderes mehr.

Auch steht in dem von Dir verlinkten Dekret nichts davon, dass Du per Androhung von Strafe gezwungen bist, in deinen privaten Geschäftsbeziehungen das gesetzliche Zahlungsmittel EURO zu verwenden. In welchem §§ des Dekrets steht es? Bitte um wörtliches Zitat.

Wenn die DM verrufen wird ist der €ro einziges GZ und StZM. Das bedeutet...DM ist nicht länger Geld und €uro ist ab sofort Geld.
Das ist genauso, wie damals in Mesopot, als 180 Gerstenkörner zwar noch 1 Shekel waren aber deren Gewicht in Silber aufgewogen, den Schritt zur effektiven Soldzahlung vollzogen - Silber mit demunddem Gewicht wurde auch, und dann ausschließlich zum Shekel.

SHEKEL war bis Beginn des 6. Jh v.Chr. eine Gewichtseinheit! .. kein GELD:

http://www.moneypedia.de/index.php/Schekel
"Dieser Begriff entstammt dem Hebräischen. Der Schekel ist ursprünglich eine Gewichtseinheit, die wohl aus Persien kommt. In alttestamentarischer Zeit gab es keine Münzen, sondern der Geldwert wurde durch Wiegen eines Edelmetalls bestimmt. Das Talent, Mine, Schekel und Kesita, basierten auf den persischen Einheiten. 1 Schekel war 1/50 Mine (knapp 12 g). Später war der Schekel in Persien eine Silbermünze von 5,6 g (1/20 Dareike) ..."

https://en.wikipedia.org/wiki/Shekel#History
"Coins were used and may have been invented by the early Anatolian traders who stamped their marks to avoid weighing each time used. Herodotus states that the first coinage was issued by Croesus, King of Lydia, spreading to the golden Daric (worth 20 sigloi or shekel),[4] issued by the Persian Empire ..."

Der SHEKEL als Silbermünze wurde in Persien erst im 5. Jh v.Chr. geprägt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dareike
"Der Dareikos (Stater) war eine im Achämenidenreich geprägte Goldmünze. Der dafür gängige griechische Name Dareikos ist seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. belegt ..."
"In den kleinasiatischen Teilen des Perserreichs wurden ähnliche größere Silberstücke geprägt von gutem griechischen Stil, zuweilen auch mit griechischen Namen von Statthaltern, im Gewicht von etwa 14,9 g ..."

Also, erst seit dem 5. Jh v.Chr. im persischen Reich ... nix Mesopotamien!

Wenn also nicht per Gesetz alle auf DM lautende Forderungen/Verbindlichkeiten rechtmäßig in auf €uro lautende Forderungen/Verbindlichkeiten umdekretiert werden (und zwar einfach so...per Dekret) sind die F/V auf DM ab dem festgelegten Termin UNGÜLTIG. Darum erfolgte eine Festlegung per Gesetz, dass die F/V weiter Bestand haben, nun aber in €uro bewertet.
Du hast im Gestz (in Verbundung mit den üblichen anderen Gesetzen nichts zum Thema gefunden?

Nein, habe ich nicht.

Kleine Hilfe:
Drittes Euro-Einführungsgesetz
§ 14 Notenausgabe
Auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel.
Wenn du und ich uns auf das Zahlungsmittel "Hühnereier" einigen um untereinander Schulden zu tilgen ist das legitim.

Na also! Nichts anderes habe ich behauptet:

Auch steht in dem von Dir verlinkten Dekret nichts davon, dass Du per Androhung von Strafe gezwungen bist, in deinen privaten Geschäftsbeziehungen das gesetzliche Zahlungsmittel EURO zu verwenden. In welchem §§ des Dekrets steht es?

Es besteht also gar kein gesetzlicher Zwang, dass Du und deine inländischen Geschäftspartner den Euro verwenden. Falls dies regelmäßig in deinen privaten Geschäftsbeziehungen vorkommt und das Finanzamt davon erfährt, bist Du "dran" wegen Steuerhinterziehung. Du musst darüber exaktes Buch führen, damit Du vom Finanzamt "geschätzst" und veranlagt werden kannst. Für die Steuerzahlung musst Du dir dann Euros beschaffen, weil der Staat das Recht hat, ebenfalls selbst zu bestimmen, womit er bezahlt werden möchte .. so wie Du.

Auszug aus einem üblichem ESt-Bescheid:
„Aufgrund des erteilten Mandats wird der Gesamtbetrag von X,XX €uro! zum angegebenen Fälligkeitstermin vom Konto XXXX bei XXXX durch Lastschrift eingezogen. Rechtsbehelfserklärung:
Festsetzung der ESt kann mit Einspruch angefochten werden... Auch wenn sie Einspruch einlegen müssen sie fristgemäß zahlen... Bitte zahlen sie unbar, möglichst durch Überweisung oder Einzahlung auf ein Konto des Finanzamts...
Wird eine Steuer nicht bis zum Ablauf des Fälligkeitstermins entrichtet...Säumniszuschlag. Falls Vollstreckungsmaßnahmen ergriffen werden müssen, entstehen dafür außerdem Kosten. Die wollen keine Hühnereier von mir sondern €uro.

Das ist doch selbstverständlich .. aber nur, wenn Du ein Einkommen aus Erwerbsarbeit, aus Kapital usw. hast. Dies wird Dir durch den Staat durch seine Dienstleistungen ermöglicht, welche Du in Anspruch nimmst .. der dafür von dir bezahlt werden will. Daran gibt es nichts zu mäkeln.

Außerdem laufe ich Gefahr, wie Adrian Ursache (Grundsteuerschulden) von diesem Staat erschossen zu werden, wenn ich Steuerschulden nicht zum Termin tilge. Völlig gesetzeskonform - nach Recht und Gesetz...

Das ist völlig abstrus, was Du hier fabulierst: Gepfändet Ja, erschossen Nein!

Mit Gruß, Beo2

Mehrfach angeschossen - nix Fabel - ja ich diskutiere gerne später noch einmal

Silke, Donnerstag, 08.09.2016, 19:20 vor 3074 Tagen @ Beo2 3416 Views

Nichts für ungut Beo2,

vielleicht klappt es mit dem "Code" später besser.
Vieles von dir Geschriebene ist eine Diskussion wert.

Das ist völlig abstrus, was Du hier fabulierst: Gepfändet Ja, erschossen
Nein!

...mit vier Kugeln niedergeschossen... es gibt nichts zu sehen, gehen sie bitte weiter...
http://www.bunte.de/stars/star-news/mister-germany-adrian-ursache-angeschossen-und-schw...
http://www.bild.de/regional/leipzig/schiesserei/erste-fotos-vom-verletzten-mister-germa...

Liebe Grüße
Silke

Habe es endlich verstanden ..

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 08.09.2016, 12:16 vor 3074 Tagen @ Silke 3489 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 08.09.2016, 13:10

Für Dich ist alles GELD, was ein Herrscher oder Staat jemals als Abgabengut (Steuertilgungsmittel) gefordert hatte, egal ob Weizen, Gerste, Gold, Silber, oder was auch immer:

Also: Gesetzliches Abgabengut = Geld .. per definitionem, ein Synonym.

Das vereinfacht jegliche Diskussion über Geld mit Dir natürlich enorm .. ist aber nichts für mich. Ist mir zu simpel. Aber immerhin, wir haben deine Gelddenition geklärt.

Ich denke, damit können wir unsere Diskussion als beendet betrachten. Denn wir reden völlig aneinander vorbei. Ich unterscheide zwischen sog. Waren-/Naturalgeld (vor 6. Jh v.Chr.), den ersten Kurantmünzen (ab 6. Jh v.Chr.), und sog. Kreditgeld (Fiat Money, inkl. Golddeckung, ab ca. 1500 n.Chr.).

Übrigens, es gab auch privates Kreditgeld (Banknoten), welches kein gesetzliches Abgabengut war.

Gruß, Beo2

Urschuld - der wahre Herrscher und "Machtbastard" ..

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 07.09.2016, 21:11 vor 3075 Tagen @ Silke 3704 Views

Hallöchen Silke, es geht weiter ...

@dottore
"Man kann es also drehen und wenden wie man will: Geld ist niemals ein Aktivum, es ist auch nicht "neutral", sondern stets, sowohl in Waren- als auch Schuldgeldsystemen ein Passivum."

Das dürfte wohl nicht stimmen, denn es ist sowohl ein Passivum, nämlich in der Bilanz des Geldemittenten, als auch ein Aktivum, nämlich in der Bilanz des Geldhalters.

"Die Voraussetzungen müssen (wie der Name verrät) eben schon vor dem Wirtschaften selbst existiert haben, da sonst nicht gewirtschaftet würde. Die Voraussetzungen beinhalten also einen Macht- und Zwingapparat.
Dieser kann sich erst aus dem Wirtschaften selbst finanzieren, nachdem dieses aufgrund dieser "Voraussetzungen" hat starten können. Das daraus sich ergebende Vorfinanzierungsproblem des Staates ergibt sich in einer Geldwirtschaft klar, vgl. Murphy/Nagel, The Myth of Ownership, Oxford Univ. Press 2002, d.h. der Staat muss sich - so eben auch in der Geschichte - zunächst durch Zwangsabgaben im Naturalbereich in den Sattel heben (Abforderung von Naturalien und Waffenmetall zur Errichtung und Erhaltung von Macht)."

Einverstanden. Allerdings wurden die ersten Staaten und ihre Armeen m.M.n. nicht mit GELD, sondern mit Naturalien (auch Gold/Silber usw.) und Arbeitsleistungen als Zwangsabgaben "finanziert".

"Jede Macht MUSS (konkret: ihre Machteinsatzmittel MÜSSEN) vorfinanziert sein! Vorfinanzierung ist kein monetäres Phänomen."

Sage ich ja! Es ging auch mit Naturalien und überhaupt in der vormonetären Periode.

"oft genug gepostet:
- Es kann niemals "Geld netto" geben. Jede Banknote ist nichts anderes als der Ausdruck dafür, dass es "dahinter" eine noch nicht erfüllte Schuld gibt, die das betreffende Pfand in sich trägt.

Das ist strittig - es kommt darauf an, was jemand unter "Nettogeld" versteht: Dem Bargeld steht keine bilanzierte Schuld/Verbindlichkeit gegenüber, bei Niemandem - wenn wir einmal von dem Bilanzposten "Bargeldumlauf" in der BuBa-Bilanz absehen. Dieser Posten steht aber nicht unter den Verbindlichkeiten der BuBa, obwohl ein Passivum und beim Halter ein Aktivum. Insofern kann und darf hier analytisch differenzierend vom "Nettogeld" die Rede sein. Wir brauchen uns das doch nicht verbieten zu lassen!
Das bedeutet allerdings nicht, dass Bargeld kein Schuldschein bzw. keine Forderung wäre: Es ist ein nicht-monetäres Leistungsversprechen des Staates und eine nicht-monetäre Leistungsforderung des Geldhalters gegenüber dem Staat (d.h. auch gegenüber den Mitbürgern allgemein).

- Die Notenbanken können später fällige Forderungen (die bei ihr liegenden Pfänder wie Staatspapiere usw.) in "gesetzliche Zahlungsmittel" verwandeln, d.h. auf der Zeitachse nach "vorne" holen.
- Die "Satz", den die Notenbanken für diesen "Service" verlangen, ist kein Zinssatz, sondern eine Monopolprämie, da sie als einzige diese Zeitverschiebung verantstalten und entsprechend abkassieren dürfen (derzeit im €-Raum die seit letzter Woche geltenden 3,25 %).
- Die Monopolprämie kann niemals mit vorhandem ZB-Geld bezahlt werden; es müssen vielmehr in Höhe der Monopolprämie zusätzliche Pfänder den ZBs zur Umwandlung in ZB-Geld angedient werden, woraus sich automatisch ein Zinseszinseffekt ergibt, der neben anderen derartigen Effekten (siehe Staatsverschuldung) das ganze Gebäude über kurz oder lang zum Einsturz bringen wird.

Die "Monopolprämie" (Zinsforderung) der ZB kann sehr wohl und sehr langfristig bedient werden, da nicht alle Banken gleichzeitig ihre Kredite tilgen müssen. Das heißt, dass eine Bank, die gerade tilgt, ans Ende der Nachschuldnerkette geht und als Neuschuldner wieder zur Verfügung steht. Die Nachschuldnerkette ist also eine geschlossene (vgl. Fahrradkette), wobei immer mehr als genug ZBGeld zur Verfügung steht, da nur eine Bank gerade tilgen muss. Der ZINS fehlt also nicht grundsätzlich, jedoch aber der ZinsesZins = reinvestierter Zins. Die ZB reinvestiert ja ihre Zinseinnahmen nicht, sondern übergibt sie der Regierung. Diese gibt sie für reale Leistungen aus, wodurch der Zins in die Realwirtschaft und damit auch zu den Banken zurückfließt.

Alles, was die ZBs vermögen ist: Durch Festsetzung ihrer Monopolprämie" (= Steuer auf die Ausgabe von ZB-Geld) die Zinsen der Pfänder, die immer und in voller Höhe von der pfandhinterlegenden Kreditinstuten kassiert werden, zu mindern.
Dass dies natürlich "Wirkung" zeigen kann, ist unstreitig. Man stelle sich nur vor, die EZB hätte ihre Monopolprämie von 3,75 nicht um 50 Basispunkte gesenkt, sondern erhöht (also auf 4,25) - dann hätten die Banken, deren Pfandpapiere sich aktuell nur mit knapp über 4 % rentieren (was auch dem Zinssatz für evtl. neu zu kontrahierende Kredite entspricht) natürlich alles in ihrer Kraft stehende veranstaltet, um den sich dann automatisch ergebenden Netto-Verlust zu vermeiden.
Die Notenbank kann also durch Hinaufsetzung ihrer Monopolprämie letztlich die Neukreditvergabe komplett abwürgen (was auch bei "inversen" Zinskurven zu beobachten ist, wenn also die kurzen Sätze über den langen liegen).
Die Notenbank kann aber niemals durch das Absenken ihrer Monopolprämie die Kreditaufnahme selbst auf Dauer beeinflussen (oder gar - wie erwünscht - in die Realwirtschaft leiten). Sie kann zwar psychologische "Signale" geben, aber mehr als Signale sind das nicht. Ganz abgesehen davon, dass sich die "Signale" - wie jetzt zu beobachten - zuvörderst an den Finanzmärkten austoben und die Realwirtschaft eben unbeeindruckt lassen.

Sehr wahr, sehr wahr.

Ob und in welcher Höhe zusätzliche Kredit (Kredite immer ex nihilo!) gegeben und genommen werden, entscheidet ausschließlich das Publikum und dies basierend auf eigener Einschätzung, nämlich ob die Kredite plus Zinsen mit Hilfe zusätzlicher vermarktbarer (= durch wiederum zusätzliche, spätere Verschuldung anderer Teile des Publikums) zur Rückzahlung bzw. Bezahlung realisiert werden können."

Ja wohl.
________________

Schuldschein, Kreditgeld und Warengeld geht ihrerseits etwas voraus, was in diesen noch nicht definiert ist: die Abgabe nämlich. Erst nachdem sich ein Abgabenkreislauf gebildet hat (Abforderung, um die gewonnene Abgabe anschließend zu redistributieren) kann überhaupt an Geld gedacht werden, das aus der standardisierten Abgabe entsteht und nicht als etwas, gegen das getauscht oder mit dessen "Hilfe" gewirtschaftet wird ("Tauscherleichterungsmittel").

Das hat auch niemand bestritten: Ohne Abgaben, kein Staat; und ohne Staat, kein Geld. Das ist sonnenklar.

Da "entsteht" nichts "aus sich heraus" oder nach einem Palaver in trauter Runde, an dem sich "alle irgendwie beteiligen", Vorschläge machen und verwerfen - bis "man" schließlich mit dem einstimmig gefassten Beschluss "Das ist jetzt Geld - und basta!" auseinander geht. Was da "entsteht", nämlich Abgaben in durchgehend gesetzter Form (Menge, Material, Konsistenz, Termine usw.), ist just, worin sich alles andere messen und schließlich auspreisen und demnach leihen und verleihen lässt.

GELD ist ein ganz bestimmtes, jedoch multikausales/-dimensionales Phänomen: das heißt, dass für seine Entstehung mehrere Voraussetzungen gegeben sein müssen .. darunter ein Staat und sog. Steuerabgaben (wenigstens in Naturalien). Weiter: Der Staat muss "mächtig" (souverän), reich und leistungsfähig (-er Dienstanbieter) sein, um notwendige Bonität (Vertrauens-/Kreditwürdigkeit/Akzeptanz) seiner Währung verleihen zu können.

Debitismus stellt in der Tat den Zwang in den Mittelpunkt der Erklärung der ökonomischen Abläufe seit 5000 Jahren.

Ja, jeder Staat muss notwendigerweise seinen Bürgern Pflichten aufbürden (aufzwingen), damit er fortbestehen kann .. und diese unter Androhung von Strafe auch durchsetzen können. Das ist selbstverständlich. Ohne einen solchen Staat gäbe es auch gar keine Wirtschaft.

Geld ist immer, was "gilt", Klartext: Schuldverhältnisse, die sich auf Vierte, Fünfte usw. übertragen lassen, weil d i e es akzeptieren. Schulden und Forderungen lassen sich nämlich nicht so einfach übertragen. Gläubigerzession ist zwar gesetzlich erlaubt, aber der Gläubiger-in-petto überlegt es sich schon ganz genau. Und Schuldnerzessionen sind nicht erlaubt. Schuldrecht pur.

Das gilt nur für das moderne KREDITGELD: Solches Geld ist aber erst um ca. 1500 n.Chr. entstanden/aufgekommen - hier bitte nachlesen:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=412976

Deshalb ja der Trick mit der NB: Mit ihrer Hilfe können Schulden - da sie gesetzliche Zahlungsmittel geworden sind (qua Staatsdekret) - übertragen werden. Geld ist ein Zahlungsanspruch erst, sobald er allgemein akzeptiert wird oder akzeptiert werden muss. Geld wäre der Zahlungsanspruch erst, wenn er von jedermann akzeptiert würde - als Forderung zu seinen Gunsten. Verstehst du?

Ja gewiss. <img src=" />

Geld ist kein Ding sondern ein spezieller machtbewehrter Anspruch, eine staatlich akzeptierte Schuld, (Stichwort zweistufige GB-ZB-Geldsystem) und die Währung eines Landes ist die Summe allen Geldes, aller Schulden die akzeptiert und auch mit hoher Sicherheit bedient werden.

Hier schmeisst Du in vollem Galopp einiges durcheinander, denn es gilt zwar, dass: Geld = Schulden, aber es gilt nicht: Schulden = Geld oder Geldverbindlichkeit. Auch steht z.B. dem Bargeld keinerlei Geldschuld gegenüber.

Darum ist das Zimbabwe-Geld nichts, und das BRD-Geld viel wert. Weil hinter letzterem Leute stehen, die bereit sind für ihre Schuldversprechen zu rackern und einen starken Staat im Rücken haben, der sie auch unerbittlich dazu zwingt.

Ich finde nicht, dass unser Staat dich zwingt zu rackern oder zu arbeiten. Auch das Betteln und Nichtstun ist erlaubt. Was dich schon eher zwingt, zu rackern und zu arbeiten, ist deine sog. Urschuld, d.h. die biologischen Bedürfnisse deines Körpers. Denn um dir die Mittel zu seiner Erhaltung beschaffen zu können, benötigst Du heutzutage das GELD. Dieser ist in der Tat unerbittlich und droht dir permanent mit der Todesstrafe. Das ist der eigentliche Herrscher, Tributeintreiber und "Machtbastard". Das übersehen die Debitisten.

Ein Zahlungsmittel kann ich mit dir vereinbaren. Das ist kein Geld.

Nun, ich sprach vom "allgemein akzeptierten" ZM (aaZM) = Geld. Nicht irgendetwas, womit Du dich bezahlen lässt, ist Geld. Das war immer klar.

Geld ist nicht das meist akzeptierte Zahlungsmittel weil es sich "durchgesetzt" hat,

... so war es aber ursprünglich, ab dem 6. Jh v.Chr, bis etwa 1500 n.Chr. = Gold- und Silbermünzen (sog. Kurantmünzen) .. nicht etwa die spätere Geld-/Silberdeckung von Banknoten oder während der sog. Münzverschlechterung/Scheidemünzen ab ca. anno 1500!).

sondern weil es von der Macht bestimmt wurde, und es darum alle Bürger zum Tilgen von Steuerschulden brauchen, aber nicht zum Termin haben,

Nein, nicht alle Bürger haben Steuerschulden, sondern nur diejenigen, die ein eigenes Einkommen durch Erwerbstätigkeit erwirtschaften. Die übrigen haben also keinen "Termin".

es nicht selbst herstellen können, also es sich verschaffen müssen, indem sie Leuten, die es haben (Soldaten/Beamte und so) Leistungen anbieten müssen, für welche diese bereit sind, das GZ/Stzm zu bezahlen.

Selbstverständlich. Dazu drängt jeden Bürger schon allein seine Urschuld - d.h. sein fragiler Körper als der wahre Herrscher und "Machtbastard" - die in der Tat unausweichlich beglichen werden muss, koste was es wolle. Das erwähnst Du nirgendwo .. typisch debitistisch oder demagogisch: Über die Hauptsache wird einfach geschwiegen, um umso lauter Nebenschauplätze für die Aufmerksamkeit des Publikums zu eröffnen.

Mit Gruß, Beo2

Da bin ich nicht weit weg von dir - Urschuld ist natürlich...Abgabeschuld aber nicht

Silke, Mittwoch, 07.09.2016, 23:35 vor 3074 Tagen @ Beo2 3750 Views

Lieber Beo2,

Hallöchen Silke, es geht weiter ...

seufz

@dottore
"Man kann es also drehen und wenden wie man will: Geld ist niemals ein

Aktivum, es ist auch nicht "neutral", sondern stets, sowohl in Waren- als
auch Schuldgeldsystemen ein Passivum."

Das dürfte wohl nicht stimmen, denn es ist sowohl ein Passivum, nämlich
in der Bilanz des Geldemittenten, als auch ein Aktivum, nämlich in der
Bilanz des Geldhalters.

Bargeld ist ein Aktivum. Geld ist ein Passivum.
"Du verwechselst die Urkunde (Eurobanknote, Aktivum) mit dem Beurkundeten (Geld, Passivum)."
@Ashitaka

"Die Voraussetzungen müssen (wie der Name verrät) eben schon vor dem

Wirtschaften selbst existiert haben, da sonst nicht gewirtschaftet würde.
Die Voraussetzungen beinhalten also einen Macht- und Zwingapparat.

Dieser kann sich erst aus dem Wirtschaften selbst finanzieren, nachdem

dieses aufgrund dieser "Voraussetzungen" hat starten können. Das daraus
sich ergebende Vorfinanzierungsproblem des Staates ergibt sich in einer
Geldwirtschaft klar, vgl. Murphy/Nagel, The Myth of Ownership, Oxford Univ.
Press 2002, d.h. der Staat muss sich - so eben auch in der Geschichte -
zunächst durch Zwangsabgaben im Naturalbereich in den Sattel heben
(Abforderung von Naturalien und Waffenmetall zur Errichtung und Erhaltung
von Macht)."

Einverstanden. Allerdings wurden die ersten Staaten und ihre Armeen m.M.n.
nicht mit GELD, sondern mit Naturalien (auch Gold/Silber usw.) und
Arbeitsleistungen als Zwangsabgaben "finanziert".

Mit Versprechen.
Diese müssen mit Abgaben und Redistribution besichert werden

"Jede Macht MUSS (konkret: ihre Machteinsatzmittel MÜSSEN)

vorfinanziert sein! Vorfinanzierung ist kein monetäres Phänomen."

Sage ich ja! Es ging auch mit Naturalien und überhaupt in der
vormonetären Periode.

Ja. Versprechen sind definitov nicht monetär.
Naturalien werde schon bewertet, bilden Paritäten, sind monetär.

"oft genug gepostet:
- Es kann niemals "Geld netto" geben. Jede Banknote ist nichts

anderes als der Ausdruck dafür, dass es "dahinter" eine noch nicht
erfüllte Schuld gibt, die das betreffende Pfand in sich trägt.

Das ist strittig - es kommt darauf an, was jemand unter "Nettogeld"
versteht: Dem Bargeld steht keine bilanzierte Schuld/Verbindlichkeit
gegenüber, bei Niemandem - wenn wir einmal von dem Bilanzposten
"Bargeldumlauf" in der BuBa-Bilanz absehen. Dieser Posten steht aber nicht
unter den Verbindlichkeiten der BuBa
, obwohl ein Passivum und beim
Halter ein Aktivum. Insofern kann und darf hier analytisch differenzierend
vom "Nettogeld" die Rede sein. Wir brauchen uns das doch nicht verbieten zu
lassen!

Bargeld ist doch nicht netto. Dahinter steht ein Verschuldungsprozess, der per GB-ZB-ein hübsches Gesicht bekommen hat.
Scheidemünzen sind imho einzig netto.
Deshalb der Vorschlag vom @dottore, sich mit Scheidemünzen zu entschulden.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Bargeld kein Schuldschein bzw. keine
Forderung wäre: Es ist ein nicht-monetäres Leistungsversprechen des
Staates und eine nicht-monetäre Leistungsforderung des Geldhalters
gegenüber dem Staat (d.h. auch gegenüber den Mitbürgern allgemein).

Anspruch auf BIP. Ein Anteil an der im gesammten Staat zusammengerafften Macht. Eine bezifferte Teilsumme der im Staat existenten Gesamtschuld. Ein Stück Papier, für dass meine Mitmenschen freiwillig Leistungen für mich erbringen wenn ich es überreiche oder ein Bettler ein Strahlen in den Augen bekommt, weil er damit zum nächsten Supermarkt wanken kann.

- Die Notenbanken können später fällige Forderungen (die bei ihr

liegenden Pfänder wie Staatspapiere usw.) in "gesetzliche Zahlungsmittel"
verwandeln, d.h. auf der Zeitachse nach "vorne" holen.

Nach vorne holen ja, verwandeln nein. WPPG haben Fristen, dann muss zurück gekauft werden - Geld (bezifferter Anteil an akzeptierten Schulden) wird wieder zu wertlosen Papierfetzen in der ZB sobald die Pfänder aus dem Pool rückübertragen werden.

- Die "Satz", den die Notenbanken für diesen "Service" verlangen, ist

kein Zinssatz, sondern eine Monopolprämie, da sie als einzige diese
Zeitverschiebung verantstalten und entsprechend abkassieren dürfen
(derzeit im €-Raum die seit letzter Woche geltenden 3,25 %).

Ja. Eine Steuer. Die Steuer schlechthin.

- Die Monopolprämie kann niemals mit vorhandem ZB-Geld bezahlt

werden[/u]; es müssen vielmehr in Höhe der Monopolprämie zusätzliche
Pfänder den ZBs zur Umwandlung in ZB-Geld angedient werden, woraus sich
automatisch ein Zinseszinseffekt ergibt, der neben anderen derartigen
Effekten (siehe Staatsverschuldung) das ganze Gebäude über kurz oder lang
zum Einsturz bringen wird.

Zwang zum Nachschuldnerstellen durch die Wirtschaftsbeteiligten.

Die "Monopolprämie" (Zinsforderung) der ZB kann sehr wohl und sehr
langfristig bedient werden, da nicht alle Banken gleichzeitig ihre Kredite
tilgen müssen
. Das heißt, dass eine Bank, die gerade tilgt, ans Ende
der Nachschuldnerkette geht und als Neuschuldner wieder zur Verfügung
steht.

Ein wiederholt von dir gedachter Denkfehler.
Niemand macht in diesem System etwas Freiwillig, es regiert der Zwang. Wieso sollte sich eine entschuldete Bank freiwillig wieder in der NAchschuldnerkette einreihen? Sie wird an irgendeiner STelle gezwungen, ihr Eigentum weiter zu verteidigen.

Die Nachschuldnerkette ist also eine geschlossene (vgl.
Fahrradkette), wobei immer mehr als genug ZBGeld zur Verfügung steht, da
nur eine Bank gerade tilgen muss.

Nein. Nicht geschlossene Fahrradkette sondern Schneeballsystem, weil alle bereits entstandenen Schulden mit Zeitablauf anwachsen und zusätzliche Schuldnerketten nach sich ziehen. Die Bankrotteure müssen ersetzt werden. Die Entnahmen müssen ausgegleichen werden.
"Der Debitismus hängt an alles, alles den Zins dran" @dottore
Das ist aber nicht das Hauptproblem sondern die NICHTLEISTER Staat, Beamte, Soldaten, Verwaltungen, BS-Jobs werden immer mehr.

Keiner steckt heute mehr Kartoffeln in die Erde, damit sie sich mehren, aber immer mehr erlassen Gesetze über den Kartoffelanbau, besteuern den KA, schreiben Bücher über den KA, bauen Maschinen für den KA, optimieren die Arbeitsabläufe beim KA, beraten die Leute die KA betreiben... usw.
https://www.planet-schule.de/typo3temp/pics/8f17d12120.jpg

Der ZINS fehlt also nicht
grundsätzlich, jedoch aber der ZinsesZins = reinvestierter Zins
. Die
ZB reinvestiert ja ihre Zinseinnahmen nicht, sondern übergibt sie der
Regierung. Diese gibt sie für reale Leistungen aus, wodurch der Zins in
die Realwirtschaft und damit auch zu den Banken zurückfließt.

Vergiss Zins und Zinseszins. Achte auf die Nichtleister, die in einem Staat immer mehr werden.

Alles, was die ZBs vermögen ist: Durch Festsetzung ihrer

Monopolprämie" (= Steuer auf die Ausgabe von ZB-Geld) die Zinsen der
Pfänder, die immer und in voller Höhe von der pfandhinterlegenden
Kreditinstuten kassiert werden, zu mindern.

ZB's können imho. garnichts, außer alles was an irgendwie noch akzeptablen Schuldtiteln reinkommt zu beurkunden, zu beziffern, zu Liquidität zu machen.
Kommt nichts mehr rein an leistungs- und wertebesicherten zentralbankfähigen Pfändern, weil sich keiner der Privaten mehr zu verschulden traut macht sich eine DeDe breit und es werden zunehmend Staatsanleihen und Unternehmensanleihen hereingenommen, die den Wert der Währung zerstören, weil sie die Masse der gegen gut besicherte Pfänder ausgereichten €uronoten verwässern.

Dass dies natürlich "Wirkung" zeigen kann, ist unstreitig. Man stelle

sich nur vor, die EZB hätte ihre Monopolprämie von 3,75 nicht um 50
Basispunkte gesenkt, sondern erhöht (also auf 4,25) - dann hätten die
Banken, deren Pfandpapiere sich aktuell nur mit knapp über 4 % rentieren
(was auch dem Zinssatz für evtl. neu zu kontrahierende Kredite entspricht)
natürlich alles in ihrer Kraft stehende veranstaltet, um den sich dann
automatisch ergebenden Netto-Verlust zu vermeiden.

Die Notenbank kann also durch Hinaufsetzung ihrer Monopolprämie

letztlich die Neukreditvergabe komplett abwürgen (was auch bei "inversen"
Zinskurven zu beobachten ist, wenn also die kurzen Sätze über den langen
liegen).

Die Notenbank kann aber niemals durch das Absenken ihrer

Monopolprämie die Kreditaufnahme selbst auf Dauer beeinflussen (oder gar -
wie erwünscht - in die Realwirtschaft leiten). Sie kann zwar
psychologische "Signale" geben, aber mehr als Signale sind das nicht. Ganz
abgesehen davon, dass sich die "Signale" - wie jetzt zu beobachten -
zuvörderst an den Finanzmärkten austoben und die Realwirtschaft eben
unbeeindruckt lassen[/b].

Sehr gut. Sie kann signalisierne...also nix.

Sehr wahr, sehr wahr.

Ob und in welcher Höhe zusätzliche Kredit (Kredite immer ex nihilo!)

gegeben und genommen werden, entscheidet ausschließlich das Publikum und
dies basierend auf eigener Einschätzung, nämlich ob die Kredite plus
Zinsen mit Hilfe zusätzlicher vermarktbarer (= durch wiederum
zusätzliche, spätere Verschuldung anderer Teile des Publikums) zur
Rückzahlung bzw. Bezahlung realisiert werden können."

Ja wohl.

Innovativen Unternehmen sind die Zinsen relativ egal. Sie müssen Eigentum verteidigen, also Konkurrenten ausschalten. Dafür braucht es Innovationen und gute Pfänder (Heinsohn). Beides können ZB's nicht bieten.
________________

Schuldschein, Kreditgeld und Warengeld geht ihrerseits etwas voraus, was

in diesen noch nicht definiert ist: die Abgabe nämlich. Erst nachdem sich
ein Abgabenkreislauf gebildet hat (Abforderung, um die gewonnene Abgabe
anschließend zu redistributieren) kann überhaupt an Geld gedacht werden,
das aus der standardisierten Abgabe entsteht und nicht als etwas, gegen das
getauscht oder mit dessen "Hilfe" gewirtschaftet wird
("Tauscherleichterungsmittel").

Das hat auch niemand bestritten: Ohne Abgaben, kein Staat; und ohne
Staat, kein Geld
. Das ist sonnenklar.

Fein.

Da "entsteht" nichts "aus sich heraus" oder nach einem Palaver in

trauter Runde, an dem sich "alle irgendwie beteiligen", Vorschläge machen
und verwerfen - bis "man" schließlich mit dem einstimmig gefassten
Beschluss "Das ist jetzt Geld - und basta!" auseinander geht. Was da
"entsteht", nämlich Abgaben in durchgehend gesetzter Form (Menge,
Material, Konsistenz, Termine usw.), ist just, worin sich alles andere
messen und schließlich auspreisen und demnach leihen und verleihen
lässt.

GELD ist ein ganz bestimmtes, jedoch multikausales/-dimensionales
Phänomen: das heißt, dass für seine Entstehung mehrere Voraussetzungen
gegeben sein müssen
.. darunter ein Staat und sog. Steuerabgaben
(wenigstens in Naturalien). Weiter: Der Staat muss "mächtig" (souverän),
reich und leistungsfähig (-er Dienstanbieter) sein, um notwendige Bonität
(Vertrauens-/Kreditwürdigkeit/Akzeptanz) seiner Währung verleihen zu
können.

Ja, da kann ich folgen.
@Ashitaka geht noch weiter mit seiner ZI-Theorie

Debitismus stellt in der Tat den Zwang in den Mittelpunkt der Erklärung

der ökonomischen Abläufe seit 5000 Jahren.

Ja, jeder Staat muss notwendigerweise seinen Bürgern Pflichten
aufbürden (aufzwingen), damit er fortbestehen kann
.. und diese unter
Androhung von Strafe auch durchsetzen können. Das ist selbstverständlich.
Ohne einen solchen Staat gäbe es auch gar keine Wirtschaft.

Ja.

Geld ist immer, was "gilt", Klartext: Schuldverhältnisse, die sich auf

Vierte, Fünfte usw. übertragen lassen, weil d i e es akzeptieren.
Schulden und Forderungen lassen sich nämlich nicht so einfach übertragen.
Gläubigerzession ist zwar gesetzlich erlaubt, aber der Gläubiger-in-petto
überlegt es sich schon ganz genau. Und Schuldnerzessionen sind nicht
erlaubt. Schuldrecht pur.

Das gilt nur für das moderne KREDITGELD: Solches Geld ist aber
erst um ca. 1500 n.Chr. entstanden/aufgekommen
- hier bitte nachlesen:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=412976

Nein. Im allerersten Staat wird schon vom Herrscher festgeschrieben was gilt indem er verschuldet per Waffengewalt ->Gelt ist in der Welt.

Deshalb ja der Trick mit der NB: Mit ihrer Hilfe können Schulden - da

sie gesetzliche Zahlungsmittel geworden sind (qua Staatsdekret) -
übertragen werden. Geld ist ein Zahlungsanspruch erst, sobald er allgemein
akzeptiert wird oder akzeptiert werden muss. Geld wäre der
Zahlungsanspruch erst, wenn er von jedermann akzeptiert würde - als
Forderung zu seinen Gunsten. Verstehst du?

Ja gewiss. <img src=" />

Sehr schön

Geld ist kein Ding sondern ein spezieller machtbewehrter Anspruch, eine

staatlich akzeptierte Schuld, (Stichwort zweistufige GB-ZB-Geldsystem) und
die Währung eines Landes ist die Summe allen Geldes, aller Schulden die
akzeptiert und auch mit hoher Sicherheit bedient werden.

Hier schmeisst Du in vollem Galopp einiges durcheinander, denn es gilt
zwar, dass: Geld = Schulden, aber es gilt nicht: Schulden = Geld oder
Geldverbindlichkeit
. Auch steht z.B. dem Bargeld keinerlei Geldschuld
gegenüber.

Ich bin kein Profi und schmeiße genug durcheinander. Aber:
Geld = bestimmte Schulden und
bestimmte Schulden = Geld
Bargeld gibt es nur von der ZB wenn die Primary Dealer akzeptierte Pfänder für WPPG hinterlegen. Hinter denen stehen knallharte Schuldverhältnisse.

Darum ist das Zimbabwe-Geld nichts, und das BRD-Geld viel wert. Weil

hinter letzterem Leute stehen, die bereit sind für ihre Schuldversprechen
zu rackern und einen starken Staat im Rücken haben, der sie auch
unerbittlich dazu zwingt.

Ich finde nicht, dass unser Staat dich zwingt zu rackern oder zu arbeiten.
Auch das Betteln und Nichtstun ist erlaubt.

Sobald du wohnst zahlst du Steuern.
Sobald kaufst zahlst du steuern.
Das kann ich alles umgehen - das ist aber sehr mühselig.
Im Kern gebe ich dir aber Recht.
In BRD muss ich nicht arbeiten um nicht zu verhungern wenn ich allein lebe.
Mit Familie bin ich schnell in Sippenhaft.

Was dich schon eher zwingt,
zu rackern und zu arbeiten, ist deine sog. Urschuld, d.h. die biologischen
Bedürfnisse deines Körpers
. Denn um dir die Mittel zu seiner
Erhaltung beschaffen zu können, benötigst Du heutzutage das GELD. Dieser
ist in der Tat unerbittlich und droht dir permanent mit der Todesstrafe.
Das ist der eigentliche Herrscher, Tributeintreiber und
"Machtbastard"
.

Das ist sehr richtig bemerkt.

Das übersehen die Debitisten.

Nein. Ein Debitist weiß, dass die Natur die übergeordnete Macht ist.
Halte ich meine Urschuldbedürfnisse niedrig brauche ich sehr wenig, und Geld schon garnicht.

Erst wenn sich Staat noch draufhockt muss Geld her.
Ich brauche einen Personalausweis. Den kann ich nicht mit gesammelten Äpfeln und Pflaumen bezahlen.

Ein Zahlungsmittel kann ich mit dir vereinbaren. Das ist kein Geld.


Nun, ich sprach vom "allgemein akzeptierten" ZM (aaZM) = Geld.
Nicht irgendetwas, womit Du dich bezahlen lässt, ist Geld. Das war immer
klar.

Ein GZ ist regelmäßig ein AAZM.

Geld ist nicht das meist akzeptierte Zahlungsmittel weil es sich

"durchgesetzt" hat,

... so war es aber ursprünglich, ab dem 6. Jh v.Chr, bis etwa 1500
n.Chr. = Gold- und Silbermünzen (sog. Kurantmünzen)
.. nicht etwa die
spätere Geld-/Silberdeckung von Banknoten oder während der sog.
Münzverschlechterung/Scheidemünzen ab ca. anno 1500!).

Geld entstand wie gesagt viel früher als im 6.Jh v.Chr.

sondern weil es von der Macht bestimmt wurde, und es darum alle

Bürger[/u] zum Tilgen von Steuerschulden brauchen, aber nicht zum Termin
haben,

Nein, nicht alle Bürger haben Steuerschulden, sondern nur diejenigen, die
ein eigenes Einkommen durch Erwerbstätigkeit erwirtschaften. Die übrigen
haben also keinen "Termin".

Doch, weil es ja recht schnell keine Allmende mehr gibt auf der ich leben kann, wie es mir passt. Eigentümer so weit das Auge reicht und die hängen mit dem STaat zusammen, weil dieser ja ihr Eigentum garantiert, dafür aber Steuern haben will - Schutzgelderpressung.

es nicht selbst herstellen können, also es sich verschaffen müssen,

indem sie Leuten, die es haben (Soldaten/Beamte und so) Leistungen anbieten
müssen, für welche diese bereit sind, das GZ/Stzm zu bezahlen.

Selbstverständlich. Dazu drängt jeden Bürger schon allein seine
Urschuld - d.h. sein fragiler Körper als der wahre Herrscher und
"Machtbastard"
- die in der Tat unausweichlich beglichen werden muss,
koste was es wolle. Das erwähnst Du nirgendwo .. typisch debitistisch oder
demagogisch: Über die Hauptsache wird einfach geschwiegen, um umso lauter
Nebenschauplätze für die Aufmerksamkeit des Publikums zu eröffnen.

Ich, mein lieber Beo, schreibe am meisten im Forum über die Urschuld, so oft und viel, dass es den Anderen zum Hals raushängt.
Meine Urschuld ist aber nicht nur das eigen Durchkommen sondern das Durchkommen der Meinen über ihre ganze Lebenszeit (Eltern/Geschwister/Kinder/Enkel) und das wird durch die Existenz des Staat mit seiner Abgabeschuld bedroht.

Ein paar schöne Zitat von @Zara:
Mit Synonymen widerlegt niemand den Hauptpfeiler des Debitismus, die Urschuld.

Das oberste Prinzip sollte lautet, dass niemand sich mittels Waffengewalt seine Urschulden durch seine Nächsten, Uebernächsten und Fernsten begleichen lassen darf, und damit ist die Legitimität des Staates bereits ein- für allemal erledigt.

Hunger ist die treibende Kraft zur Begleichung der Urschuld: Nahrung sammeln.
Das Wirtschaften entsteht dagegen durch Unterwerfung unter diejenigen, die ihre Nahrung nicht selber sammeln wollen und andere dazu nötigen, indem sie ihnen Schuld und Tribut aufbürden.


Liebe Grüße
Silke

GELD als Machtderivat ..

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 06.09.2016, 20:29 vor 3076 Tagen @ Silke 3902 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 07.09.2016, 16:39

Mein Fazit: GELD als standardisiertes Zahlungsmittel, wie wir es heute kennen, d.h. als (an sich wertlose) Münzen, Banknoten und Buch-/Giralgeld (sog. KREDITGELD), ist historisch belegbar aus dem sog. Tauschhandel (Ware gegen Ware) sowie dem späteren WARENGELD hervorgegangen.

Autsch. Geld ist nicht standardisiertes Zahlungsmittel.

Ist es sehr wohl, unter anderem. Das ist ein Aspekt des Begriffs Geld. Es ist auch ein Schuldschein des Emittenten, ein formlos übertragbarer Quasi-Inhaberpapier, ein Steuerzahlungsmittel, und es gibt weitere notwendige Aspekte. Du kannst z.B. nicht mit beliebigem Schuldschein einkaufen gehen.

Per Dekret wurde es nur in den Status "Mittel zur Tilgung öffentlicher und privater Schulden per Zwang gehoben.

Per welchem Dekret? Bitte um genaue Daten, damit ich mir das durchlesen kann.

Es herrscht weitgehende Vertragsfreiheit zwischen Privaten. Du kannst beliebiges ZM anstelle dem Euro in deinen Geschäftsbeziehungen vereinbaren .. auch Goldmünzen oder US$. Du musst nur entsprechend deine Buchführung erweitern, damit Du vom Finanzamt veranschlagt werden kannst. Das gesetzliche Steuerzahlungsmittel in der benötigten Menge kannst Du dir anschließend auf dem Finanzmarkt kaufen.

Per staatlichem Konstrukt wurde es in den Status des Steuertilgungsmittels gehoben. Per staatlichem Dekret wurde es auch in den Status GZ (gesetzliches Zahlungsmittel) erhoben.

Du kannst dein eigenes Privatgeld drucken und damit einkaufen gehen, wenn Du dafür Akzeptanten findest. Andere machen es .. siehe das Giralgeld der Geschäftsbanken, den Chiemgauer oder das Bitcoin. Das sind keine gesetzlichen Zahlungsmittel. Der Staat hat erst recht das Recht (und die Pflicht) dazu, seine eigene Währung zu emittieren, um unter allen Umständen unabhängig von privaten Geldgebern zu bestehen; ER ist per se die Zentralbank aller Banken im Staate, deren Lizenzgeber, Regulierer, Aufsicht und Geldlieferant. Und das ist gut so. Das macht seine Souveränität aus, unter anderem.
Er hat auch das Recht dazu, mit eigener Währung zu bezahlen und seine Leistungen nur damit bezahlen zu lassen. Nur damit kann er für die weltweite Akzeptanz seiner Währung sorgen. Diese Bezahlung staatlicher Leistungen ist deine monatliche Steuerschuld. Die Leistungen werden Monat für Monat von Staatsbediensteten und dessen Lieferanten erstellt und müssen bezahlt werden. Du hast die Staatsbürgerschaft angenommen, hast deine Ausbildung genossen, bist wählen gegangen, nimmst die staatliche Infrastruktur (Straßen etc.) täglich in Anspruch, um hier dein Einkommen zu erzielen, nimmst den staatlichen Schutz deiner Familie und Eigentums in Anspruch usw. usf. .. und hast damit zahlreiche staatliche Leistungen gekauft und konsumiert. Wer solle das denn finanzieren, wenn nicht Du mit deinen Steuerabgaben - etwa Onkel Dagobert? Du hast bestellt und die Lieferung genommen, also hast Du auch zu bezahlen. Daran gibt es prinzipiell nichts mäkeln.

Und noch was: Selbstverständlich ist Geld ein Machtderivat. Das ist ein weiterer Aspekt des Begriffs Geld. Der Staat ist mächtig, leistungsfähig und reich .. und verfügt über gesichertes Einkommen. Macht, Leistungsfähigkeit und Reichtum machen seine Bonität (Kreditwürdigkeit) aus. Für sein Zahlungsmittel geben ihm zahlreiche Bürger (Staatsbedienstete) und gewerbliche Lieferanten ihre realen Leistungen her .. und das gerne und freiwillig. Das ist Kredit an den Staat! Dafür erwarten sie seine und die der übrigen Bürger Gegenleistungen. Wäre der Staat ohnmächtig und leistungsunfähig, würde seine Währung von Niemandem akzeptiert werden. Die Staatsmacht geht auf dessen Währung über: Wer sie besitzt, besitzt ein Stück Macht. Wer viel davon hat, ist richtig mächtig!

Damit ist es auch gleichzeitig für mich und dich AAZM außer für meinen Opa und viele andere Leute, StZM + GZ + AAZM + Steuerzahlungsmittel... So weit, so schlecht - das erklärt nur Funktionen von Geld, aber nicht, was Geld ist.

Was ist es dann?

Und ich bin sehr sehr froh, dass mir hier, und nur hier im DGF nachvollziehbar erklärt wurde, was Geld ist (nix Wiseselwort, nix Tauschmittel, nix verschleiertes Gelaber)

Na dann raus mit der Sprache! Was ist Geld? Hier ein paar von meinen zahlreichen Beiträgen dazu:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=337867
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=337965
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=338502

Deine Zusammenfassung müssten wir einmal Stück für Stück durchgehen. Du gehst von falschen Grundvorsetzungen aus

Und zwar?

und hast das Wesen von Geld leider noch nicht ansatzweise verstanden.

Kannst Du das begründen?

Das ist aber nicht schlimm und sollte dich nicht abwerten. Im Gegenteil bist du jemand, der mit seinen (falschen) Überzeugungen nicht aufgibt. Das fordert ja einen gewissen Respekt ab.

Zeige mir deinen Respekt und bringe Argumente.

Also nimm es mir bitte nicht übel, aber du liegst daneben.

Das ist kein Argument.

Mit Gruß, Beo2

Kreiswurzel

Rybezahl, Dienstag, 06.09.2016, 22:58 vor 3075 Tagen @ Beo2 3901 Views

Hallo Beo2!

Per Dekret wurde es nur in den Status "Mittel zur Tilgung öffentlicher

und privater Schulden per Zwang gehoben.

Per welchem Dekret? Bitte um genaue Daten, damit ich mir das durchlesen
kann.

Es herrscht weitgehende Vertragsfreiheit zwischen Privaten. Du kannst
beliebiges ZM anstelle dem Euro in deinen Geschäftsbeziehungen vereinbaren
.. auch Goldmünzen oder US$
. Du musst nur entsprechend deine
Buchführung erweitern, damit Du vom Finanzamt veranschlagt werden kannst.
Das gesetzliche Steuerzahlungsmittel in der benötigten Menge kannst Du dir
anschließend auf dem Finanzmarkt kaufen.

Hä? Anderswo hat sich das zufällig so ergeben? Wie stellst du dir das vor?

Per staatlichem Konstrukt wurde es in den Status des

Steuertilgungsmittels gehoben. Per staatlichem Dekret wurde es auch in den
Status GZ (gesetzliches Zahlungsmittel) erhoben.

Du kannst dein eigenes Privatgeld drucken und damit einkaufen gehen, wenn
Du dafür Akzeptanten findest. Andere machen es .. siehe das Giralgeld der
Geschäftsbanken, den Chiemgauer oder das Bitcoin. Das sind keine
gesetzlichen Zahlungsmittel. Der Staat hat erst recht das Recht (und die
Pflicht) dazu, seine eigene Währung zu emittieren, um unter allen
Umständen unabhängig von privaten Geldgebern zu bestehen; ER ist per se
die Zentralbank aller Banken im Staate, deren Lizenzgeber, Regulierer,
Aufsicht und Geldlieferant. Und das ist gut so. Das macht seine
Souveränität aus, unter anderem
.

Aber sie alle haben keine eigenständige Existenz, sie sind "Ausgeburten" des gesetzlichen Zahlungsmittels, welches von dem durchgesetzt wird, der es durchsetzen kann.

Er hat auch das Recht dazu, mit eigener Währung zu bezahlen und seine
Leistungen nur damit bezahlen zu lassen. Nur damit kann er für die
weltweite Akzeptanz seiner Währung sorgen. Diese Bezahlung staatlicher
Leistungen ist deine monatliche Steuerschuld
. Die Leistungen werden
Monat für Monat von Staatsbediensteten und dessen Lieferanten erstellt und
müssen bezahlt werden. Du hast die Staatsbürgerschaft angenommen, hast
deine Ausbildung genossen, bist wählen gegangen, nimmst die staatliche
Infrastruktur (Straßen etc.) täglich in Anspruch, um hier dein Einkommen
zu erzielen, nimmst den staatlichen Schutz deiner Familie und Eigentums in
Anspruch usw. usf. .. und hast damit zahlreiche staatliche Leistungen
gekauft und konsumiert. Wer solle das denn finanzieren, wenn nicht Du mit
deinen Steuerabgaben - etwa Onkel Dagobert? Du hast bestellt und die
Lieferung genommen, also hast Du auch zu bezahlen
. Daran gibt es
prinzipiell nichts mäkeln.

Er hat nicht nur das Recht dazu, er hat das Recht dazu überhaupt erst ermöglicht, er ist das Recht dazu. Aus einer utopischen libertären Welt heraus bildet sich nur dann ein gesetzliches Zahlungsmittel, wenn es jemandem gelingt, 'besser' als alle anderen zu sein (alles zu besitzen) und dann seine eigene Währung für allgemeingültig zu erklären.

Davon abgesehen: Was macht "seine eigene Währung" denn aus, wenn nicht Schuldkontrakte von Personen, die Steuern zahlen? "Seine eigene Währung" ist doch nur ein Etikett, wie auch im Grunde die Schuldkontrakte der Personen nur ein Etikett sind aus der jeweils anderen Richtung gesehen.

"Seine eigene Währung", das ist nur ein Versprechen auf zukünftige Leistung; der Staat "bezahlt" bei Staatsaufträgen also mit Versprechen auf zukünftige Leistung, welches letztlich vom Staatsauftrag-Empfänger vorher gegenüber einer anderen Person gemacht wurde.

Gruß!

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Bonität und Funktion der Staatswährung ..

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 07.09.2016, 10:42 vor 3075 Tagen @ Rybezahl 3721 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 07.09.2016, 11:03

Hallöchen Mephisto!

Per staatlichem Konstrukt wurde es in den Status des Steuertilgungsmittels gehoben. Per staatlichem Dekret wurde es auch in den Status GZ (gesetzliches Zahlungsmittel) erhoben.

Du kannst dein eigenes Privatgeld drucken und damit einkaufen gehen, wenn Du dafür Akzeptanten findest. Andere machen es .. siehe das Giralgeld der Geschäftsbanken, den Chiemgauer oder das Bitcoin. Das sind keine gesetzlichen Zahlungsmittel. Der Staat hat erst recht das Recht (und die Pflicht) dazu, seine eigene Währung zu emittieren, um unter allen Umständen unabhängig von privaten Geldgebern zu bestehen; ER ist per se die Zentralbank aller Banken im Staate, deren Lizenzgeber, Regulierer, Aufsicht und Geldlieferant. Und das ist gut so. Das macht seine Souveränität aus, unter anderem.

Aber sie alle haben keine eigenständige Existenz, sie sind "Ausgeburten" des gesetzlichen Zahlungsmittels, welches von dem durchgesetzt wird, der es durchsetzen kann.

Ja .. meistens, jedoch nicht immer oder notwendigerweise, ist die staatliche Währung (ZBGeld, gZ) die Geldbasis für alle Privatwährungen, da sie in den Augen des Publikums die stärkste Stabilität und Bonität (Vertrauenswürdigkeit) aller Schuldscheine besitzt. Die Privaten können kaum etwas anderes als noch bessere Deckung für die eigene Geldemission aufbringen. Das gZ ist normalerweise, und mit Leichtigkeit, immer der Platzhirsch. Alle Privatbanken ziehen es selbst der eigenen bzw. vergleichbaren Währung einer anderen Bank (Bankengiralgeld, privaten Banknoten) vor.

Er hat auch das Recht dazu, mit eigener Währung zu bezahlen und seine Leistungen nur damit bezahlen zu lassen. Nur damit kann er für die weltweite Akzeptanz seiner Währung sorgen. Diese Bezahlung staatlicher Leistungen ist deine monatliche Steuerschuld. Die Leistungen werden Monat für Monat von Staatsbedienstetern und dessen Lieferanten erstellt und müssen bezahlt werden. Du hast die Staatsbürgerschaft angenommen, hast deine Ausbildung genossen, bist wählen gegangen, nimmst die staatliche Infrastruktur (Straßen etc.) täglich in Anspruch, um hier dein Einkommen zu erzielen, nimmst den staatlichen Schutz deiner Familie und Eigentums in Anspruch usw. usf. .. und hast damit zahlreiche staatliche Leistungen gekauft und konsumiert. Wer solle das denn finanzieren, wenn nicht Du mit deinen Steuerabgaben - etwa Onkel Dagobert? Du hast bestellt und die Lieferung genommen, also hast Du auch zu bezahlen. Daran gibt es prinzipiell nichts zu mäkeln.

Er hat nicht nur das Recht dazu, er hat das Recht dazu überhaupt erst ermöglicht, er ist das Recht dazu.

Ja. Er ist der einzige Souverän und Gesetz-/Rechtgeber im Lande. Und das ist gut so; denn sonst müsste es ein Privater sein.

Aus einer utopischen libertären Welt heraus bildet sich nur dann ein gesetzliches Zahlungsmittel, wenn es jemandem gelingt, 'besser' als alle anderen zu sein (alles zu besitzen) und dann seine eigene Währung für allgemeingültig zu erklären.

Es reicht nicht aus, auch nicht für einen Herrscher, eigene Möchte-Gern-Währung einfach für "allgemeingültig" zu erklären; sie muss auch bereitwillige Akzeptanten finden. Das lässt sich flächendeckend nicht mit purer Gewalt, etwa unter Androhung von Todesstrafe oder Versklavung, erzwingen, nicht für längere Zeit. Herrscher, die es mit wertlosem Zeugs "per Dekret" versucht haben, sind kläglich gescheitert oder wurden ermordet.
Das haben die intelligenteren Herrscher kapiert und haben deshalb ihre Währungen aus Gold und Silber geprägt, welches sie sich erst beschaffen mussten. Denn fast Jedermensch weltweit wollte Geld und Silber besitzen. Hinter der Währung des Staates muss in den Augen der Akzeptanten schon eine wert- und nachhaltige Bonität des Herrschers/Staates stehen.

Davon abgesehen: Was macht "seine eigene Währung" denn aus, wenn nicht Schuldkontrakte von Personen, die Steuern zahlen?

Steuerschuld ist gewiss ein Schuldkontrakt; es muss ja bezahlt werden, was an staatlichen Leistungen konsumiert worden ist (= Prinzip der Kostendeckung des Staates). Das sichert dem Staat nachhaltig sein Einkommen (aus eigener Leistungsabgabe), wodurch er prinzipiell immer seine Kreditschulden bedienen kann. Zudem besitzt er großes materielles Vermögen und ist konstant leistungsfähig; er wird nie krank. Das alles macht die Bonität des Staates und seiner Währung aus.

"Seine eigene Währung" ist doch nur ein Etikett, wie auch im Grunde die Schuldkontrakte der Personen nur ein Etikett sind aus der jeweils anderen Richtung gesehen.

Es ist ein rechtswirksames Dokument, eine Urkunde, über ein Schuldverhältnis zwischen dem Geldemittenten (= Schuldner) und dem aktuellen Geldhalter/Überbringer (= Gläubiger).

"Seine eigene Währung", das ist nur ein Versprechen auf zukünftige Leistung;

Ja .. das macht einen Schuldschein ja aus.

der Staat "bezahlt" bei Staatsaufträgen also mit Versprechen auf zukünftige Leistung,

Ja .. "mit Versprechen auf zukünftige EIGENE Leistung". Hat er sie bis Ende des Monats erbracht, sammelt er einen Teil seiner Versprechen wieder ein; denn er hat erfüllt. Das ist deine Steuerabgabe.

welches letztlich vom Staatsauftrag-Empfänger vorher gegenüber einer anderen Person gemacht wurde.

Nein, nicht unbedingt. Der Staat kann frisch gedrucktes Geld direkt von seiner ZB beziehen, oder etwa vermittels ZB-Direktkäufe von Staatsanleihen, und via seine Bediensteten und Lieferanten in Umlauf bringen - so geschehen beim Reset der VoWi in DE bei der Währungsreform in 1948f. Die damit bezahlten Bediensteten und Lieferanten zahlen Steuern, um ihren Konsum von Staatsleistungen zu bezahlen. Mit dem Rest ihres Einkommens halten sie sich bei den übrigen Bürgern, die nicht Staatsbedienstete oder dessen Lieferanten sind, schadlos. Diese haben dann ebenfalls etwas Nützliches geleistet, haben Einkommen und zahlen ebenfalls Steuer.
Der Staat sammelt also seine Leistungsversprechen Monat für Monat, nachdem er geleistet hat, wieder ein, vernichtet sie symbolisch, und emittiert sie neu. Das ist der korrekte Kreislauf und die unverfälschte Funktion der Staatswährung.

Oder kannst DU mir erklären, wer die Staatsbediensteten und dessen Lieferanten Monat für Monat bezahlen soll, wenn nicht Du und ich?

Mit Gruß, Beo2

Ich werde meinem Vorsatz nicht gerecht

trosinette @, Mittwoch, 07.09.2016, 11:17 vor 3075 Tagen @ Beo2 3797 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 07.09.2016, 13:28

Guten Tag,

Es reicht nicht aus, auch nicht für einen Herrscher, eigene Möchte-Gern- Währung
einfach für "allgemeingültig" zu erklären; sie muss auch bereitwillige
Akzeptanten finden. Das lässt sich flächendeckend nicht mit purer Gewalt,
etwa unter Androhung von Todesstrafe oder Versklavung, erzwingen, nicht für längere Zeit.

Du musst den Leuten nur das Märchen in den Kopf setzen, dass es sich bei deiner Möchte-Gern-Währung um ein total harmloses Tauschmittel handelt, das du als Machthaber vollkommen selbstlos zum Wohle aller in die Welt gesetzt hast. Der Rest läuft dann, wie du tagtäglich erleben kannst, fast von alleine.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Richtig, dazu bist Du gar nicht in der Lage. (oT)

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 07.09.2016, 11:32 vor 3075 Tagen @ trosinette 3684 Views

- kein Text -

Jeder Mythos braucht seine Zeit

trosinette @, Mittwoch, 07.09.2016, 12:37 vor 3075 Tagen @ Beo2 3718 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 07.09.2016, 13:01

Guten Tag,

dazu bist Du gar nicht in der Lage.

Stimmt…, Märchen-, Mythen- und Legendenbildung ist natürlich eine höchste
komplexe Angelegenheit, die nicht von heute auf morgen vonstattengeht. Der
Historiker Jacques Le Goff kommt in seinem Buch „Geld im Mittelalter“ z.B. zu
dem Schluss, dass das Mittelalter Geld nicht mochte. Nach Goff brauchte
es also, mit etwas Auf und Ab, ca. 2400 Jahre, bis die ganze Menschheit den
Mythos der Tausch-Erleichterung und den heilbringenden Charakter des Geldes
vollumfänglich gefressen hat. Ein merkwürdig langer Zeitraum für eine
harmlose und simple Erfindung, die das Leben leichter machen soll.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Meine Achtung, Hut ab!

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 07.09.2016, 16:39 vor 3075 Tagen @ trosinette 3752 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 07.09.2016, 17:26

Es geht doch.

Hallöchen!

dazu bist Du gar nicht in der Lage.

Stimmt …, Märchen-, Mythen- und Legendenbildung ist natürlich eine höchste komplexe Angelegenheit, die nicht von heute auf morgen vonstattengeht. Der Historiker Jacques Le Goff kommt in seinem Buch „Geld im Mittelalter“ z.B. zu dem Schluss, dass das Mittelalter Geld nicht mochte. Nach Goff brauchte es also, mit etwas Auf und Ab, ca. 2400 Jahre, bis die ganze Menschheit den Mythos der Tausch-Erleichterung und den heilbringenden Charakter des Geldes vollumfänglich gefressen hat. Ein merkwürdig langer Zeitraum für eine harmlose und simple Erfindung, die das Leben leichter machen soll.

Gab es nach der Gelderfindung und -einführung im ca. 7.-6. Jh v.Chr. Etwas, was es vorher nicht gab (außer dem Geld natürlich)? Ich finde es nach meiner Recherche eher nicht: Große Königreiche, mächtige Herrscher, große Heere, Kriege, Sklaverei, Todesstrafe, Vermögen & Eigentum, Steuerabgaben (in Naturalien/Erzeugnissen), Tributzahlungen, Warenproduktion (auch Metallwaren) & Warenhandel, überregionale Handelsstraßen/-routen, Kredit & Verschuldung (in Naturalien, samt dem Zins) etc. gab es auch schon VOR der Gelderfindung.

Z.B. gingen aus unseren Regionen (Mittel-/Nordeuropa) lange vor der Geldeinführung folgende Waren in den Süden und Südosten: Bernstein, Edelsteine, Salz, Salzfisch, Kupfer und Eisen, Eisenware & Waffen, Leder & Lederware, Feuerstein, und anderes mehr. Importiert wurden aus fernen Ländern z.B. Gold- & Silberwaren, feine Stoffe, Elfenbein, Edelholz, Wein & Öl, Glaswaren, glasierte Keramik u.a.m.. Z.B. die frühen Germanen (nach ca. 400 v.Chr.) und die Kelten in "Britannia" (nach 800 v.Chr.) bekamen Geldmünzen zu Gesicht erst, als sie anfingen, mit den anrückenden römischen Legionen Geschäfte zu machen. Sie schmolzen erst einmal die Münzen ein und machten aus dem Gold/Silber Schmuck-, Kult- und Gebrauchsgegenstände (auch Waffenverzierung u.a.).
Was hat sich dann verändert (?): Alles wurde viel viel schneller und leistungsfähiger; die Warenproduktion und der Warenhandel bekamen eine Art "Turbolader", und das Bevölkerungswachstum ebenfalls. Das ergibt jedenfalls meine Recherche über den Stand der archäologischen Forschung über die Zeit vor und nach der Gelderfindung/-einführung, die hier gelesen werden kann:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=412976

Die Tauschwirtschaft war die Pferdekutsche und das Flussfloß der Personen- und Güterbeförderung des frühen Altertums. Mit der Gelderfindung bekamen die Dinger einen Verbrennungsmotor.
Im übrigen, Tauschhandel gab es nicht nur in der frühen Antike, sondern gibt es heute noch in Krisenzeiten .. insbesondere nach dem Krieg (vgl. sog. Bartergeschäfte und den Schwarzmarkt). Es ermöglicht die Aufrechterhaltung der VoWi auf einem niedrigen Niveau, bis und damit überhaupt eine Währungsreform greifen kann. Auch sog. geldwerte Lohnersatzleistungen (wie z.B. freie Energie, Pkw-Nutzung, Lebensmittel usw.) sind eine Form des Tauschhandels. In Russland der 1990-er Jahre war der Tauschhandel als sog. Bartergeschäfte zwischen Unternehmen Gang und Gäbe; und auch deren Beschäftigte wurden nur mit den getauschten Waren bezahlt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tauschhandel
http://www.forschungsstelle.uni-bremen.de/UserFiles/file/06-Publikationen/Arbeitspapier...

Einen Rückfall in diese "archaische Form der Warenwirtschaft" wird es auch in der Zukunft geben, zumindest in Notzeiten.

Mit Gruß, Beo2

Ich bin nicht der Typ für kleinteilige messianische Diskussionen

trosinette @, Donnerstag, 08.09.2016, 10:18 vor 3074 Tagen @ Beo2 3564 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 08.09.2016, 10:51

Guten Tag,

ich habe nochmal dieses, jenes und weiteres im Forum aufgestöbert und mir gestern Abend erneut den von Orlando erwähnten Abschnitt bei Heinsohn/Steiger in "Eigentum, Zins und Geld"
reingezogen und bleibe bei meinem Glauben, dass deine Recherchen oberflächlich und deine Schlussfolgerungen fehlerhaft sind.

Für kleinteilige messianische Diskussionen bin ich nicht der Richtige und ich wüsste nicht, was mir oder anderen meine laienhaften Einlassungen bringen sollten. Ich bin eher Fachmann
für mehr oder weniger sinnstiftende und unterhaltsame Randnotizen.

Ich bleibe also einfach bei meinen debitistischen und du bei deinen neoklassischen Glaubensgrundsätzen. Die debitistischen Glaubensgrundsätze gefallen mir wesentlich besser, weil
sie mir unsere verkorkste Zivilisationsgeschichte am ehesten erklären und ich mir nicht bei jeder neuen Krise fragend am Kopf kratzen muss, was denn nun wieder schief gelaufen ist.

Apropos „schief gelaufen“: Wenn klar ist, dass Geld zum Wohle aller ganz harmlos aus dem Tauschhandel heraus erfunden wurde, müsste doch auch klar sein, wann und unter welchen
Umständen es mit der Harmlosigkeit der neu erfundenen Geldwirtschaft vorbei war.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

"kleinteilig" = wissenschaftlich

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 08.09.2016, 11:55 vor 3074 Tagen @ trosinette 3485 Views

Hallöchen! Ich meinte mein Kompliment durchaus ernst - hast es wohl nicht verstanden. Egal.

ich habe nochmal [...] mir gestern Abend erneut den von Orlando erwähnten Abschnitt bei Heinsohn/Steiger in "Eigentum, Zins und Geld" reingezogen und bleibe bei meinem Glauben, dass deine Recherchen oberflächlich und deine Schlussfolgerungen fehlerhaft sind.

Leider erfahre ich von Dir nicht, welche konkret und vor allem: Warum.

Für kleinteilige messianische Diskussionen bin ich nicht der Richtige und ich wüsste nicht, was mir oder anderen meine laienhaften Einlassungen bringen sollten. Ich bin eher Fachmann für mehr oder weniger sinnstiftende und unterhaltsame Randnotizen.

Du meinst wohl "Fachmann für .. Randnotizen" in Anführungszeichen. So kann mensch aber keine Theorien auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen.

Apropos „schief gelaufen“: Wenn klar ist, dass Geld zum Wohle aller ganz harmlos aus dem Tauschhandel heraus erfunden wurde, müsste doch auch klar sein, wann und unter welchen Umständen es mit der Harmlosigkeit der neu erfundenen Geldwirtschaft vorbei war.

Die ersten Staaten, wo GELD eingeführt wurde, waren keine (direkt-) demokratischen Staaten, sondern Diktaturen und Sklaverei. Also kann die Geldeinführung auch nicht "zum Wohle aller" geschehen sein. Diese Gesellschaftssysteme bestehen weichgespült fort, überall. Auch heute wird Geld deshalb nicht "zum Wohle aller" (korrekt) emittiert und reguliert.

Das ist Zukunftsmusik: eine wirklich gemeinnützige Geldemission und -regulation. Ich beschäftige mich hauptsächlich damit, wie dies getan werden kann .. richtig "kleinteilig", denn nur so kann es genießbare Früchte tragen.

Gruß, Beo2

Lobenswert, aber naiv und hoffnungslos

trosinette @, Donnerstag, 08.09.2016, 13:25 vor 3074 Tagen @ Beo2 3419 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 08.09.2016, 13:29

Guten Tag,

Das ist Zukunftsmusik: eine wirklich gemeinnützige Geldemission und
-regulation. Ich beschäftige mich hauptsächlich damit, wie dies getan
werden kann .. richtig "kleinteilig", denn nur so kann es genießbare
Früchte tragen.

Ich möchte dir auf den Weg geben, dass diese Geldimission und die Regulation nur von denjenigen durchgesetzt werden kann, die die nötige Macht besitzen. Laut Max Weber
bedeutet Macht, jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.
Da kein großkollektiver Gemeinwille existiert, ist eine wirklich gemeinnützige Geldemission auszuschließen. Weil kein großkollektiver Gemeinwille existiert, existiert das Geld,
das wir haben und es existieren Markt und Demokratie. Wenn dein wirklich gemeinnütziges Geld das Licht der Welt erblickt, wird es sofort wieder verschwinden,
da sich das Wesen des Mensch dann dahingehend geändert hat, dass er, wie die meiste Zeit seines Daseins, weder Markt noch Geld benötigt.

Ich denke, das kann ich, verstanden oder unverstanden, einfach mal als Schlusswort stehen lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Sorry @Rybezahl, wegen der falschen Anrede! (oT)

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 07.09.2016, 11:59 vor 3075 Tagen @ Beo2 3670 Views

- kein Text -

Kein Problem, werde mir deine Antwort noch durch den Kopf gehen lassen. ;-) (oT)

Rybezahl, Mittwoch, 07.09.2016, 18:31 vor 3075 Tagen @ Beo2 3549 Views

- kein Text -

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Bevor in die Untiefen der Staatswährung eingestiegen wird, sollte erst mal das vermeintliche Fundament "Tauschparadigma" geklärt werden

Orlando ⌂ @, Mittwoch, 07.09.2016, 12:40 vor 3075 Tagen @ Beo2 3742 Views

Du hast an den Anfang Deiner Ausführungen über die Geldentstehung die Behauptung gesetzt, der Ursprung des Geldes läge im "Tauschhandel" und es gäbe dafür "historische" Belege.

Mein Fazit:
GELD als standardisiertes Zahlungsmittel, wie wir es heute kennen, d.h. als (an sich wertlose) Münzen, Banknoten und Buch-/Giralgeld (sog. KREDITGELD), ist historisch belegbar aus dem sog. Tauschhandel (Ware gegen Ware) sowie dem späteren WARENGELD hervorgegangen.


Könntest Du diese Belege vorlegen?

Der Debitismus bestreitet genau dies.

Es gibt nämlich keine Belege für einen "Tauschhandel" in vormonetärerer Zeit (also bevor es Geld gab).

Heinsohn/Steiger formulierten das in Eigentum, Zins und Geld so:

Zur Verblüffung der neoklassisch inspirierten Gelehrten ist nach einer mehr als hundertjährigen Suche in Stammes- und Feudalgesellschaften ein sogenannter vormonetärer Äquivalenttausch in der Menschheitsgeschichte nicht belegbar. Er erweist sich vielmehr als ein Stück wirtschaftswissenschaftliche Folklore.

Sie haben darin dem Tauschparadigma ein ganzes Kapitel gewidmet, nämlich das erste.

Aber vielleicht verfügst Du über neues bahnbrechendes Material.

Häuser ohne taugliches Fundament stürzen oft wieder ein.

Das Tauschparadigma ist vorläufig geklärt.

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 07.09.2016, 17:29 vor 3075 Tagen @ Orlando 3872 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 07.09.2016, 18:09

Bevor in die Untiefen der Staatswährung eingestiegen wird, sollte erst mal das vermeintliche Fundament "Tauschparadigma" geklärt werden.

Historisch betrachtet ging das "Tauschparadigma" der Geldverwendung (ab ca. 650 v.Chr.) lange voraus: Jahrtausende lang.

Du hast an den Anfang Deiner Ausführungen über die Geldentstehung die Behauptung gesetzt, der Ursprung des Geldes läge im "Tauschhandel" und es gäbe dafür "historische" Belege.

Mein Fazit: GELD als standardisiertes Zahlungsmittel, wie wir es heute kennen, d.h. als (an sich wertlose) Münzen, Banknoten und Buch-/Giralgeld (sog. KREDITGELD), ist historisch belegbar aus dem sog. Tauschhandel (Ware gegen Ware) sowie dem späteren WARENGELD hervorgegangen.

Könntest Du diese Belege vorlegen?

Lies bitte meine Recherche über die archäologischen und kulturhistorischen Befunde:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=412976

Der Debitismus bestreitet genau dies.

Ich weiß.

Es gibt nämlich keine Belege für einen "Tauschhandel" in vormonetärerer Zeit (also bevor es Geld gab).

Die gibt es sehr zahlreich, nämlich aus der Zeit lange vor 650 v.Chr.

Heinsohn/Steiger formulierten das in Eigentum, Zins und Geld so:
Zur Verblüffung der neoklassisch inspirierten Gelehrten ist nach einer mehr als hundertjährigen Suche in Stammes- und Feudalgesellschaften ein sogenannter vormonetärer Äquivalenttausch in der Menschheitsgeschichte nicht belegbar. Er erweist sich vielmehr als ein Stück wirtschaftswissenschaftliche Folklore.

Ich aber bin fündig geworden - siehe oben.

Sie haben darin dem Tauschparadigma ein ganzes Kapitel gewidmet, nämlich das erste.

Handelsbeziehungen aus der Zeit lange vor 650 v.Chr. betrachte ich als wissenschaftlich, durch archäologische Funde und Schriften ausreichend belegt - siehe auch hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Handel#Vorgeschichte

Auch das Verhalten der Menschen in extremen Krisenzeiten zeigte immer wieder, dass die Menschen auf diese frühe Form der Warenwirtschaft gerne zurückgreifen (vgl. sog. Regression). Sie kommen darauf automatisch, ohne dass es ihnen ein Wirtschaftsprofessor beibringt.

Aber vielleicht verfügst Du über neues bahnbrechendes Material. Häuser ohne taugliches Fundament stürzen oft wieder ein.

Greife die entsprechenden Befunde in meiner Recherche (über die Handelsbeziehungen) einzeln heraus und widerlege sie. Aber eigentlich, schon der gesunde Menschenverstand legt es sehr nahe. Meine Beschreibung der historischen Geldentstehung als eine sehr praktische oder revolutionäre Neuformatierung des damals regional oder sehr weitläufig akzeptierten Warengeldes (aus Gold und Silber) erscheint mir im damaligen sozioökonomischen Umfeld als sehr naheliegend.

Und richtig: Eine Theorie ist solange im Rennen, bis sie widerlegt ist.

Mit Gruß, Beo2

Alles klar, (Tausch)handel einfach herbeidefiniert

Orlando ⌂ @, Freitag, 09.09.2016, 11:31 vor 3073 Tagen @ Beo2 3390 Views

Handelsbeziehungen aus der Zeit lange vor 650 v.Chr. betrachte ich als
wissenschaftlich, durch archäologische Funde und Schriften
ausreichend belegt - siehe auch hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Handel#Vorgeschichte

Vorgeschichte ist definiert als Zeitraum ohne schriftliche Zeugnisse. Ich rede hier von der vorstaatlichen Zeit vor Ackerbau und Viezucht.

Über Wiki kann man zwar Verweise auf echte Forschungsergebnisse finden, Wiki selbst gilt allerdings (noch?) nicht als solches. Ich zitiere mal aus Deinem Link:

Die Verbreitung von Produkten sagt nichts über die Art und Weise ihres Transports aus. In der Betrachtung der Ur- und Frühgeschichte wird Handel daher mangels ausreichender Befundlage gleichgesetzt mit dem Ferntransport von Gütern, meist Rohstoffen, welche am Fundort natürlicherweise nicht vorkommen und (nach langer Zeit) durch Archäologen noch identifizierbar sind, wie Feuerstein oder Muschelschalen und Schneckenhäuser (siehe auch Kaurigeld). Dieser Definition entsprechend betrieb der Homo sapiens Handel schon sehr lange.

Übersetzt heisst das, archäologisch lässt sich feststellen, dass langlebige Materialien fernab ihres Ursprungsortes unter Überresten menschlichen Lebens gefunden wurden. Da ist Transport zu vermuten. Der Einfachheit halber wird Ferntransport ist gleich Handel definiert.

Du machst daraus flugs "Tauschhandel" (Äquivalenttausch insinuierend) und siehst das als Beleg, dass weil sich irgendwo Obsidian fernab geologischer Vorkommen gefunden hat, die vorgeschichtlichen Menschen in ihrem Alltag munter Fische und Wurzeln gegen Katzenfelle getauscht hätten. Diese Schlussfolgerung halte ich für unzulässig.

Hier mal zwei kurze Erörterungen von @dottore zu genau diesem Thema, nämlich von der Schwierigkeit, aus den archäologischen Befunden Handel abzuleiten:

http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/htm/331184.htm

http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/htm/330711.htm

Aber eigentlich,
schon der gesunde Menschenverstand legt es sehr nahe. Meine Beschreibung
der historischen Geldentstehung als eine sehr praktische oder
revolutionäre Neuformatierung des damals regional oder sehr weitläufig
akzeptierten Warengeldes (aus Gold und Silber) erscheint mir im damaligen
sozioökonomischen Umfeld als sehr naheliegend.

Gold/Silber/Warengeld bei den Wildbeutern? Sicher nicht.

Der gesunde Menschenverstand legt eigentlich genau das Gegenteil nahe, nämlich: Wieso soll ein glücklicher Stammesangehöriger in vorgeschichtlicher Zeit seinen Stamm mit ein paar Feuersteinen im Beutel verlassen, um diese dann viele hundert Kilometer weit mit anderen Stämmen, die er erst mal finden und kennenlernen müsste, gegen was nochmal einzutauschen?

Der gesunde Menschenverstand würde ihm eher nahelegen, bei seinem Stamm und seiner Mutti zu bleiben, die Füße in den Fluß zu hängen und Handel Handel sein zu lassen. Wahrscheinlicher, dass er einen guten Deal macht wäre nämlich, dass ihn ein Säbelzahntiger unterwegs anfällt oder die geschätzen "Geschäftspartner" ihm die Steine einfach abnehmen und ihn von der nächsten Klippe stürzen.

So einfach ist es mit den Belegen für vorgeschichtlichen Tauschhandel nicht, bzw. darf man es sich nicht machen.

Zentrale Begriffe müssen definiert werden.

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 09.09.2016, 13:06 vor 3073 Tagen @ Orlando 3321 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 09.09.2016, 13:19

Alles klar, (Tausch)handel einfach herbeidefiniert

Ja, alle Begriffe, die in einer wissenschaftlichen Theorie eine ZENTRALE Rolle spielen, müssen begrifflich klar sowie mess-operational definiert werden. Sonst redet man aneinander vorbei, wie es hier Gang und Gäbe ist.

Handelsbeziehungen aus der Zeit lange vor 650 v.Chr. betrachte ich als wissenschaftlich, durch archäologische Funde und Schriften ausreichend belegt - siehe auch hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Handel#Vorgeschichte

Vorgeschichte ist definiert als Zeitraum ohne schriftliche Zeugnisse. Ich rede hier von der vorstaatlichen Zeit vor Ackerbau und Viezucht.

Stadtstaaten gab es schon seit dem 7. Jahrtausend v.Chr., nicht aber Geld im heutigen Sinne. In vorstaatlicher Zeit gab es überwiegend sog. Schenk"wirtschaft" - auch das habe ich deutlich erwähnt. Jedoch auch Tauschhandel zwischen benachbarten Stämmen kann nicht ausgeschlossen werden.
Von der Schenkwirtschaft zur Tauschwirtschaft war es nur noch ein kleiner, naheliegender Schritt. Die Geschichte entfaltet sich m.M.n. in unmittelbar naheliegenden Schritten. Das nächste baut auf dem vorhandenen auf .. so wie die ersten Kurantmünzen auf dem lange verwendeten Warengeld ("Jokerware") aufbauten.

Über Wiki kann man zwar Verweise auf echte Forschungsergebnisse finden, Wiki selbst gilt allerdings (noch?) nicht als solches. Ich zitiere mal aus Deinem Link:
Die Verbreitung von Produkten sagt nichts über die Art und Weise ihres Transports aus. In der Betrachtung der Ur- und Frühgeschichte wird Handel daher mangels ausreichender Befundlage gleichgesetzt mit dem Ferntransport von Gütern, meist Rohstoffen, welche am Fundort natürlicherweise nicht vorkommen und (nach langer Zeit) durch Archäologen noch identifizierbar sind, wie Feuerstein oder Muschelschalen und Schneckenhäuser (siehe auch Kaurigeld). Dieser Definition entsprechend betrieb der Homo sapiens Handel schon sehr lange.
Übersetzt heisst das, archäologisch lässt sich feststellen, dass langlebige Materialien fernab ihres Ursprungsortes unter Überresten menschlichen Lebens gefunden wurden. Da ist Transport zu vermuten.

"Ferntransport von Gütern" über große Entfernungen .. wozu denn die Mühe? Um es dort zu verschenken? Das magst DU glauben, aber nicht ich! Es wurde gegen dortige Ware getauscht.

Der Einfachheit halber wird Ferntransport ist gleich Handel definiert.

Ist auch richtig so, bis es wissenschaftlich widerlegt ist. Wir diskutieren hier legitime Theorien.

Du machst daraus flugs "Tauschhandel" (Äquivalenttausch insinuierend) und siehst das als Beleg, dass weil sich irgendwo Obsidian fernab geologischer Vorkommen gefunden hat, die vorgeschichtlichen Menschen in ihrem Alltag munter Fische und Wurzeln gegen Katzenfelle getauscht hätten. Diese Schlussfolgerung halte ich für unzulässig.

Ich habe eine Theorie aufgestellt und mit empirischen Befunden unterfuttert .. eine chrono- und sachlogische, wie ich meine. Sie steht im Wettbewerb zu anderen Theorien.

Hier mal zwei kurze Erörterungen von @dottore zu genau diesem Thema, nämlich von der Schwierigkeit, aus den archäologischen Befunden Handel abzuleiten:
http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/htm/331184.htm
http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/htm/330711.htm

Das werde ich mir gleich noch durchlesen und evtl. kommentieren, falls es etwas neues enthält. Auch @dottore forscht nicht unvoreingenommen.

Aber eigentlich, schon der gesunde Menschenverstand legt es sehr nahe. Meine Beschreibung der historischen Geldentstehung als eine sehr praktische oder revolutionäre Neuformatierung des damals regional oder sehr weitläufig akzeptierten Warengeldes (aus Gold und Silber) erscheint mir im damaligen sozioökonomischen Umfeld als sehr naheliegend.

Gold/Silber/Warengeld bei den Wildbeutern? Sicher nicht.

Nein, aber z.B. Pfeil und Bogen, Angel, bemalte Tongefäße, Felle, Seile, Feuerstein, Edelstein, Bernstein, Salz, getrocknetes/gesalzenes Fleisch/Fisch (in Notzeiten), diverses Werkzeug, und anderes mehr.

Der gesunde Menschenverstand legt eigentlich genau das Gegenteil nahe, nämlich: Wieso soll ein glücklicher Stammesangehöriger in vorgeschichtlicher Zeit seinen Stamm mit ein paar Feuersteinen im Beutel verlassen, um diese dann viele hundert Kilometer weit mit anderen Stämmen, die er erst mal finden und kennenlernen müsste, gegen was nochmal einzutauschen?

Wieso "viele hundert Kilometer weit"? Zu den Nachbarstämmen war es nicht immer sehr weit; alle waren oft unterwegs. Nachbarstämme hatten andere nützliche Erfindungen gemacht (z.B. Farben-, Gefäß-, Kleiderherstellung, Metallgewinnung usw.). Diesen Stämmen begegnete mensch zwangläufig bei der Jagd und Wanderung. Wie konnte man die begehrten Gegenstände von den Anderen bekommen? Man bot ihnen als erstes eigene Erzeugnisse zum Tausch an; wenn das nichts brachte, griff man eventuell zur Waffe, falls man sich überlegen wähnte. Niemand starb gerne - ist m.M.n. naheliegend und viel gesünder als, ohne zu überlegen, nur rauben und töten zu wollen.

Der gesunde Menschenverstand würde ihm eher nahelegen, bei seinem Stamm und seiner Mutti zu bleiben, die Füße in den Fluß zu hängen und Handel Handel sein zu lassen.

Nein, der Mensch war schon immer neugierig und wanderte über weite Entfernungen, auch wegen besseren Nahrungsquellen. Dabei begegnete man anderen Stämmen, die evtl. bessere/schönere Werkzeuge, Waffen, Schmuck, Farben, Gewürze etc. besaßen. Das sagt mir jedenfalls mein Verstand.

Wahrscheinlicher, dass er einen guten Deal macht wäre nämlich, dass ihn ein Säbelzahntiger unterwegs anfällt oder die geschätzen "Geschäftspartner" ihm die Steine einfach abnehmen und ihn von der nächsten Klippe stürzen.

Das ist deine Theorie, nicht meine. Du darfst gerne Belege für deine Theorie beibringen.

So einfach ist es mit den Belegen für vorgeschichtlichen Tauschhandel nicht, bzw. darf man es sich nicht machen.

Meine Theorie befindet sich in Übereinstimmung mit Theorien vieler anderer Forscher. Ihr Grad der Objektivierung ist also ziemlich hoch. Du hast dem hier auch gar nichts Fundiertes entgegengesetzt.

Mit Gruß, Beo2

Definitionen ersetzen nicht Forschungsergebnisse

Orlando ⌂ @, Dienstag, 13.09.2016, 11:04 vor 3069 Tagen @ Beo2 4310 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 13.09.2016, 15:40

Und da hast Du, sorry, nichts für ungut, nichts Neues zu bieten.

Natürlich unterstellt der Mainstream so wie Du Ferntransport=Handel=Tausch, damit ist für ihn der Fall erledigt, weil er sich nichts anderes vorstellen kann oder will. In den von mir gebrachten Links hat @dottore ja gerade an Einzelfällen untersucht und gezeigt, wie diese Handelsannahmen zustande kamen.

Es geht auch nicht um einen Wettbewerb der Hypothesen, denn diese sind wohlfeil und das gerade auf dem Gebiet der Vorgeschichte, wo es nur bruchstückhafte Daten gibt, die zu allerlei Spekulationen geradezu herausfordern.

Auch das ptolemäische System war in der Lage, die sichtbaren Bewegungen der Planeten zu erklären und wurde erst nach vielen Kämpfen durch das kopernikanische abgelöst, welches heute nicht mehr in Frage zu stellen ist (Spinner mal ausgenommen).

Goethe schlug sich noch mit Vulkanisten und Neptunisten in der Geologie bzw. Geognostik herum, erst Wegener brachte kurz vor WK1 die Erleuchtung oder den Meilenstein mit der Plattentektonik, die aber erst fünfzig Jahre nach ihm zu einem Standard wurde, den heute keiner mehr anzweifelt.

Man darf nicht vergessen, dass Archäologie und Wirtschaftswissenschaft erst im 19. Jahrhundert überhaupt entstanden sind. Da ist die Gefahr von Rückprojektion doch groß. Adam Smith konnte sich die Menschheit nur als Krämer vorstellen, entsprechend sind seine Theorien gestrickt.

Wenn Du bspw. schreibst:
"Ferntransport von Gütern" über große Entfernungen .. wozu denn die Mühe? Um es dort zu verschenken? Das magst DU glauben, aber nicht ich! Es wurde gegen dortige Ware getauscht.

dann ist das m.M.n. eine solche Rückprojektion. Für Dich als abgabepflichtigen Staatsbürger ist was anderes gar nicht vorstellbar, da Du ja untergehen würdest (oder für verrückt erklärt), wenn Du einfach laufend Zeugs an Fremde verschenken würdest.

Der vorgeschichtliche Mensch war aber kein abgabepflichtiger Staatsbürger.

Der Debitismus ist hinsichtlich des Tauschparadigmas durchaus mit einer kopernikanischen Wende in der Vorgeschichtsbetrachtung zu vergleichen, deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass er sich nicht so ohne Weiteres durchsetzt.

Sehr gute Argumentation - Zitat @dottore zum Handel

Silke, Dienstag, 13.09.2016, 15:18 vor 3069 Tagen @ Orlando 3249 Views

bearbeitet von Silke, Dienstag, 13.09.2016, 15:51

Lieber Orlando,

wie so oft, sehr gut argumentiert.

"Erst die Gewalt (Waffeneinsatz, vollzogen oder angedroht), dann der Handel, angefangen mit den Agenten der Waffenhalter. Ohne Gewalt (oder Abwehr derselben durch Gewalt) funktioniert kein Handel, aber ohne Handel funktioniert immer Gewalt. Der Außenhandel des Deutschen Reichs war 1939 fast erloschen - und dann marschierte Hitler los.
Die Amarna-Briefe erwähnen"Handel" genau in dem von mir gebrauchten Kontext - als Machtderivat. Warum hätten die Pharaonen und andere Nahöstler zur Gewalt übergehen sollen, wenn doch das Handeln "vorteilhafter" gewesen wäre?
Die Eroberer haben den Handel verursacht, nicht umgekehrt.
Selbst die sog."Handelsmacht" Karthago war - siehe früheren Link - ein auf Söldnerheeren aufgebautes Machtsystem.
Die Maori haben was getan? Die Nachbarinsel erobert und die Bewohner versklavt. Warum haben sie nicht mit ihnen gehandelt? Wozu hatten sie wohl ihre berüchtigten war canoes.
Mit Kupfer lässt sich nicht pflügen! Mit Bronzewaffen aber wundervoll die Bauern unterjochen."
@dottore

"Im frühen Wikinger-Zeitalter wurde eindeutig Silber abgefordert. Dies hätte für die Wikinger, die auf Waren und nicht Metall aus waren, da sie sonst nicht auf Beutezug gegangen wären, als „Daueranlage“ bei ihnen selbst keinen Sinn gemacht. Sie hätten sich ähnlich verhalten wie die persischen Herrscher, die ihre Depots mit dem Silber voll stopften, das dann Alexander abholen konnte. Die Wikinger mussten von dem Silber leben, was aber nur möglich war, indem sie es – per Machtkreislauf – wieder gegen den Bezug von Gütern dorthin schafften, wo sie es als Tribut erneut erzwingen konnten und zwar ebenfalls in gemünzter Form. Dabei bot sich als Tribut-Retribut-Tribut das meernahe Gebiet bzw. das Flusssystem Deutschlands an, wo dann logischerweise auch die Münzstätten liegen mussten.
Der „Handel“ wurde also erzwungen und ergab sich durch das Machtsystem und nicht etwa aus der Tatsache, dass nunmehr endlich gehandelt werden konnte, weil es „so viel Geld“ gab, mit dem man endlich auf freier und freiwilliger Basis das ganze Wirtschaften hätte „hoch tauschen“ können."
@dottore

"Die über weite Distanzen gehandelten Güter sind also immer zuerst die Abgabengüter, die beschafft werden müssen, um der Sanktion bei Nichtleistung der Abgabe zu entgehen. Im Hethiterfall war es Zinn, das ebenso wie das Gold der Karthager von weither beschafft werden musste, aller Wahrscheinlichkeit nach aus Zentralasien, wo inzwischen gewaltige Zinngruben mit kilometerlangen Gängen entdeckt wurden (Parzinger 2002, Weisgerber / Cierni 2002).
@dottore

Da @Beo2 Goldgruben wie EWF, DGF und Sammlung als Quellen nicht nutzen mag, helfen deine klugen Gedanken ihm nicht...
...aber dafür mit Sicherheit vielen anderen Interessierten.

Liebe Grüße
Silke
PS.
"Machtausübung ist in der ersten Phase (Beute, Tribut) ein gutes Geschäft. Das steigert sich noch, wenn die Gezwungenen versuchen, ihre Lasten zu minimieren (reicht vom Handel bis zu "Erfindungen"), was zusätzliche Abgabenquellen eröffnet (Akzisen, Zölle, Verbrauchsteuern, Marktsteuern, Einkommen- = Lohn- und Gehalts-Umsatzsteuern, usw.). Am Ende scheitert die Macht- und Zwangsausübung immer an ihren Kosten, welche ihre Erträge bei allem Abgabenerfindungsreichtum dann doch übersteigen. Je länger man die Kostenzahlung vertagt (Schulden = Machtertragszessionen), umso geringer die Erträge, die dann noch bei der Macht eintreffen. Am Ende steht schon deshalb die Subsistenzwirtschaft, weil diese sich schwerlich noch besteuern lässt.
@dottore

will heißen:
...all unsere Rödelei seit dem Auftritt der organisierten bewaffneten Gewalt in der Geschichte ist "ein Versuch der Gezwungenen, ihre Lasten zu minimieren"
Neben den natürlichen Urschuld-Lasten wurden und werden die Hauptlasten der Bürger durch waffenbesicherte Abgabeforderungen in die Welt gebracht und zwingen diese zu unerbittlicher Nachschuldnersuche oder Untergang.

Top & danke @Silke und @Orlando (oT)

Kurt @, Dienstag, 13.09.2016, 16:12 vor 3069 Tagen @ Silke 3035 Views

[[top]]

--
Für das verantwortlich zu sein, was ich sage, ist eine Sache.
Aber dafür verantwortlich zu sein, was jeder, der in meinem Leben vorkommt,
sagt oder tut, ist eine ganz andere Sache.

Über die Geldentstehung

Leserzuschrift @, Dienstag, 06.09.2016, 12:57 vor 3076 Tagen @ Beo2 4144 Views

> GELD als standardisiertes Zahlungsmittel, wie wir es heute kennen, d.h. als (an sich wertlose) Münzen, Banknoten und Buch-/Giralgeld (sog. KREDITGELD), ist historisch belegbar aus dem sog. Tauschhandel (Ware gegen Ware) sowie dem späteren WARENGELD hervorgegangen.

Vielleicht helfen dir ja ein paar meiner Texte, deinen Irrtum zu erkennen.

In diesem Faden hatte ich einmal die Probleme des heutigen Geldes angerissen und eine Lösung angedeutet:
Geld-Rückkehr
Geld, die Zweite
Geld, die Dritte
Geld, die Vierte
Geld, die Fünfte

Hier ein paar Gedanken zum Start eines Geldsystems und dem aus der Sanktion abgeleiteten "Wert" des Geldes:
Über den Schwanz der Katze
Missverständnisse?
Über den Geld-Wert

Das Tauschmärchen zerpflückt:
Vorsicht vor dem bissigen Wolf!
Auf-Klärungs-Versuch

Und schließlich auf den Punkt gebracht:
Vom Wesen des Geldes

Über die Autorität im Geld
Über die Autorität im Geld 2

Eben vor'm Wahlbüro:

Broesler, Sonntag, 18.09.2016, 13:42 vor 3064 Tagen @ Dieter 2869 Views

Zwei jüngere Mädels treten vor mir aus der, zum Wahlbüro umfunktionierten, Schule, laufen an zwei vor einem Café sitzenden Neudeutschen vorbei und versuchen beide zu motivieren, doch wählen zu gehen...aber bloß nicht die AfD. [[freude]] Ein, mir auf der Zunge
liegender, Kommentar ward lieber herunter geschluckt.

Ach ja, die wahren Nazis wieder. Irgendwie ist ihre Naivität ja doch herzerweichend. [[herz]]

Ahoi

--
* #PopcornLong
* Let's Chart
* "You can ignore reality, but you can't ignore the consequences of ignoring reality." Ayn Rand

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.