Hegemon, Mira, was ist das für ein Luftballon?
Das ist wohl leider m.E. z.Zt. nur Wunschdenken. Kornblum hat es doch
neulich zutreffend im dt. Fernsehn gesagt: Es sei ja ganz nett, wenn die
Europäer in Minsk verhandelten, entschieden werde allerdings in
Washington.
Washington kann gar nichts entscheiden. Washington ist eine Stadt, seelenlos.
Auch Tauroggen war schließlich erst nach der offensichtlichen Niederlage
Napoleons in Rußland möglich. Hinzu kommt, daß so etwas heute unter den
Bedingungen des Atomzeitalters gedacht werden müßte. Fraglich wäre auch,
ob solche ein Wechsel überhaupt in deutschem Interesse wäre. Wenn wir uns
zwischen die Fronten manövrierten, könnten wir tatsächlich einfach
"verdampfen", die Gefahr bestand 1813 noch nicht.
Die heutige Welt ist vernetzt. Daten und Nachrichten fliegen in Lichtgeschwindigkeit um den Erdball. Das musst Du nur noch realisieren.
Es ist wohl derzeit nur möglich, behutsam und geschickt entstehende
Freiräume zu nutzen und zu vergrößern wenn möglich, um einen neuen
Krieg in Europa zu verhindern. Am besten wohl zusammen mit nahestehenden
europäischen Staaten vom Kontinent. Die Zeiten werden sich wohl
mittelfristig ändern, aber noch ist es nicht soweit. Gefährlich ist m.E.,
daß die "unverzichtbare Macht" dies wohl auch so sieht und für sich ein
sich mehr und mehr schließendes Zeitfenster ausgemacht zu haben scheint.
So sahen das ja mehrere Akteure vor 1914 auch - mit bekanntem Ergebnis.
Es gibt keine "unverzichtbare Macht". Macht wird nur der ausüben, der sich eine gute Chance ausrechnet, durch die Machtausübung gestärkt zu werden.
Wer gegen Russland militärische Macht ausüben will, ist potentiell auch tot.
Das Fahrwasser ist m.E. sehr gefährlich.
Aber nur in unmittelbarer Nähe der Schiffsschraube.
Allen trotzdem einen schönen Sonntag
Den hatte ich, bis ich Deinen Post las.
Mira
Oberbayer