Worum es geht
Ich denke man sollte das Rauschen im Hintergrund, nämlich dem Blätterwald, ausblenden.
Worum geht es? Nach dem zweiten Weltkrieg war eine Neubalancierung der Kräfteverhältnisse in Europa notwendig. Der Störenfried Deutschland wurde vor allen Dingen durch Gebietsverluste zurechtgestutzt aber nicht vernichtet. Dieses Gleichgewicht war Voraussetzung für die Unverletzlichkeit der Grenzen. Die Unverletzlichkeit von Grenzen ist nur in einem Gleichgewicht garantiert. Dies verkennt Frau Merkel, wenn sie in Zusammenhang mit der Ukraine dieses Prinzip immer wieder herauskehrt. Die Oder-Neisse Grenze wurde durch das Potsdamer Abkommen faktisch anerkannt aber völkerrechtlich verbindlich erst nach der deutschen Wiedervereinigung. Dieses Gleichgewicht führte zu nunmehr fast 70 Jahren Frieden in Europa, eine für diesen Kontinent recht lange Zeitspanne.
Der Zusammenbruch und der Zerfall der Sowjetunion mit Auflösung des Warschauer Pakts störte das Gleichgewicht massiv. Diese Entwicklung wurde noch verstärkt durch die deutsche Wiedervereinigung, aus strategischer Sicht ein schwerer Fehler der Sowjetunion. Trotzdem war die friedliche Neuordnung im Osten eine Meisterleistung der sowjetischen Diplomatie. Dass gerade diejenigen Staaten, die am meisten davon profitiert haben, nämlich die Balten und Polen heute die größten Scharfmacher im gegenwärtigen Konflikt sind, ist unverständlich und m.E. mit dem direkten Einfluss der Amerikaner auf diese Länder zu erklären.
Statt das neue Ungleichgewicht behutsam zu stabilisieren, traten die USA agressiv den Vormarsch an. Hierbei bediente man sich vor allem der NATO. Diese breitete sich bis direkt an die russische Staatsgrenze aus. Das ohnehin schon gestörte Gleichgewicht wurde weiter verschoben. Hierbei kam den Amerikanern die prekäre wirtschaftliche Lage Russlands zu Gute. Russland hatte dem "Vormarsch" nicht viel entgegen zu setzen.
An dem geopolitischen Spiel der Amerikaner und ihrer Verbündeten hat sich nicht viel geändert. Allerdings hat sich auf der anderen Seite die wirtschaftliche Lage Russlands deutlich verbessert. Russland hält seit Georgien dagegen, so auch in der Ukraine.
Die Amerikaner haben in diesem "Spiel" nicht viel zu verlieren. Ihre geographische Lage ist überaus vorteilhaft. Amerika direkt zu bedrohen geht nur mit Atomwaffen. Hier aber gibt es ein Gleichgewicht, so dass keine Seite diese gegeneinander einsetzen wird. Amerika einzunehmen ist schon geographisch unmöglich. Für Europa ist dieses "Spiel" aber ungleich gefährlicher. Auch wirtschaftlich ist Europa ungleich gefährdeter.
In diesem Spiel geht es also nicht um Werte. Welche Werte sollen das auch sein, Folter, Entführungen, Gefangennahme von Personen ohne jeden Rechtsschutz, Abhören selbst von Freunden, etc? Es geht um die Vorherrschaft Amerikas insbesondere in einer Welt in der China immer stärker wird. China braucht aber Rohstoffe und die hat vor allem Russland. Kann man Russland unter seine Kotrolle bringen, rückt man China auf den Leib und kann es wirtschaftlich unter Druck setzen und auf Abstand halten. Einseitig auch die Behauptung des Westens jedes Land könne frei entscheiden, welchem Militärbündnis es sich anschließen möchte. Was haben die Amerikaner getan, als Kuba russische Atomwaffen stationiert hat? Was wäre gewesen, wenn Kuba darüber hinaus dem WP beigetreten wäre? Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch, wie man die EU als trojabnisches Pferd für die militärische Eingleiderung der Ukraine benutzt hat. In dem "Assoziierungsabkommen" der EU mit der Ukraine wurden vorwiegend militärische Dinge geregelt. Dieses wurde aber im MSM wenig verbreitet.
Dieser Konflikt wird auf verschiedenen Ebenen ausgetragen, dazu gehört auch die Presse. Amerika hat den Vietnam Krieg zu einem beträchtlichen Teil an der Heimatfront verloren. Hier hat Amerika nachgebessert. Der deutsche MSM ist weitgehend unter Kontrolle, das Internet ist aber noch frei. Hier erwarte ich bereits in naher Zukunft Einschränkungen. Die Amerikaner haben hier technisch die Schlüsselbereiche besetzt. Politisch haben die Amerikaner auch fast alles unter Kontrolle. Steinmeier und Merkel lässt man agieren, weil sie ohnehin nichts ausrichten können. Den Rest hat man auf seiner Seite, die Franzosen braucht man nicht. Ich bin gespannt, ob die Polen den Dummkopf spielen. Die ukrainische Armee ist nach jahrzehnelanger Misswirtschaft zu schwach, um die Lage in der Ost-Ukraine unter Kontrolle zu bringen. Hierzu sind zusätzliche Bodentruppen erforderlich. Das können eigentlich nur die Polen leisten.
Also alles in Allem keine schönen Aussichten (vor allem nicht für die betroffenen Menschen in der Ukraine).