Wie Menschen gegängelt und öffentlich vernichtet werden

harryinfo, Mittwoch, 27.11.2019, 14:28 vor 1614 Tagen 6344 Views

In welcher Gesellschaft wollen wir leben? In einer, in der man nur mit dem Finger auf jemanden zu zeigen braucht und die gesamte Gesellschaft den Stab über ihn bricht?
Im Namen von #MeToo werden allwöchentlich Männer öffentlich allein durch Verdächtigungen schuldig gesprochen. Nach Catherine Deneuve stellt sich mit Fanny Ardant erneut eine französische Schauspielerin gegen diese Form der Aburteilung. Günther Lachmann analysiert ein bemerkenswertes Interview der Schauspielerin, in dem sie die Gefahren von Hypermoral und Political Correctness aufzeigt.
PS: In Deutschland würde sie nach diesem Interview wohl nie mehr ein Engagement bekommen...


Gruß!
Harryinfo

Hab mir da auch meinen Teil dabei gedacht

helmut-1 @, Siebenbürgen, Mittwoch, 27.11.2019, 19:01 vor 1614 Tagen @ harryinfo 3122 Views

Was mich da besonders irritiert hat, waren die Vorwürfe gegen Placido Domingo. Der Mann ist nun 78 Jahre alt. Wenn der sich in der Zeit, als er noch in seinen Manneskräften stand, einer lockeren Hand resp. Ausdrucksweise bedient hat, dann ist das nicht etwas, was man schönreden soll, aber dieses Spießrutenlaufen finde ich relativ schäbig.

Zwei Dinge fallen dabei nämlich unter den Tisch: Die juristische Seite und wer dieses geschädigte Klientel eigentlich ist.

Juristisch ist zum einen gar nichts nachgewiesen, sondern es werden nur Behauptungen aufgestellt. Zum anderen sind diese Vergehen, so man sie tatsächlich nachweisen kann, mit Sicherheit verjährt. Die Tat verjährt gemäß Â§ 78 Abs. 3 Nr. 4 StGB nach fünf Jahren. Hab ich hieraus entnommen:

https://www.kujus-strafverteidigung.de/strafrechts-abc/sexuelle-belaestigung/

Dann stellt sich die Frage nach dem Klientel. Kann es nicht sein, dass es sich dabei überwiegend um die holde Weiblichkeit handelt, die bei solchen eindeutigen Gelegenheiten resp. Konfrontationen dem Herrn der Schöpfung nicht ins Gesicht gespuckt oder eine Ohrfeige gegeben haben, sondern schön brav mitgespielt haben, weil sie einfach nur erfolgsgeil waren?

Alles im Leben hat mindestens zwei Seiten. Dieses an den Pranger stellen durch diese metoo-Bewegung ist aber eine zu einseitige Sache.

Falschbeschuldigung

Rainer ⌂ @, El Verger - Spanien, Mittwoch, 27.11.2019, 23:33 vor 1614 Tagen @ harryinfo 3160 Views

In welcher Gesellschaft wollen wir leben? In einer, in der man nur mit dem
Finger auf jemanden zu zeigen braucht und die gesamte Gesellschaft den Stab
über ihn bricht?

Nicht nur die Gesellschaft, sondern besonders die Justiz vernichtet Menschen, weil sie nicht den Gesetzen folgt. Wenn solche Fälle aufgedeckt werden, oft gegen massive Widerstände in der Justiz, wird ein Schuldiger gesucht. Ganz sicher ist es aber nicht der Richter, der bewusst Unschuldige verurteilte.

Hier ein paar besondere Fälle:
https://de.wikimannia.org/Horst_Arnold
https://de.wikimannia.org/Gustl_Mollath

Die Beerdigung von Horst Arnold ist ein beschämender Fall. Ich war anwesend. Man hatte einen ortsfremden Pfarrer herbeigewunken, der kaum deutsch sprach.

Eine Liste von Falschbeschuldigungen
https://de.wikimannia.org/Falschbeschuldigung_(Fälle)

Rainer

--
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Das liest sich ja wie eine Horrorstudie

helmut-1 @, Siebenbürgen, Donnerstag, 28.11.2019, 06:24 vor 1614 Tagen @ Rainer 1970 Views

Eine Liste von Falschbeschuldigungen
https://de.wikimannia.org/Falschbeschuldigung_(Fälle)

Dieser Umfang war mir so nicht bekannt. Erschreckend.

Dazu zwei Bemerkungen:

- ich bin mir ziemlich sicher, dass hier nicht alle Fälle aufgelistet sind. Beispielsweise habe ich so um die Jahrtausendwende einen Fall eines Schuldirektors aus der Westpfalz (glaube Landau, oder Kandel?) verfolgt, den eine Schülerin des sexuellen Mißbrauchs beschuldigt hatte. Der Mann beteuerte seine Unschuld. Ob vor oder nach Ende des Verfahrens, das weiß ich nicht mehr genau, da beging der Mann Selbstmord. Jahre danach kam heraus, dass das Mädchen die ganze Sache nur erfunden hat, aus irgendeinem Rachegedanken heraus. Ich hab versucht, das zu googeln, - aber ich bin da nicht fündig geworden.

- ich stelle mir die Frage, womit das zusammenhängt, dass es vor der Jahrtausendwende eher sporadische Fälle gegeben hat, aber danach eine regelrechte Häufung festzustellen ist. Wurde man da hellhöriger, oder woran kann das liegen?

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