Das oekonomische Zitat (116); heute: M. Schnitzer zum Stand der Forschung in der VWL

Zandow @, Heidenau/Sachsen, Sonntag, 28.08.2016, 11:32 vor 2798 Tagen 5897 Views

Hallo Gemeinde,


von Monika Schnitzer, der Vorsitzenden des Vereins für Socialpolitik, zum Stand der Forschung in der VWL dies:

"In der Forschung hat sich durch die Finanzkrise viel geändert und das wird sich auch in der Lehre niederschlagen.
...
Die Forschung fokussiert wieder viel stärker auf die eigentlichen Kernthemen der VWL wie Arbeitslosigkeit, Wachstum und Krisen. Die Krise hat klar gemacht, daß wir da eine Menge noch nicht verstehen."

Gefunden in: "Die Welt" vom 27. August 2016, Seite 15

Naja, Forschung, die nun nach Jahrhunderten zählt und nix 'bei rausgekommen.


Sonnigen Sonntagsgruß in die Runde, Zandow

--
Nuclear power? Yes please!

Die heutige VWL hat ein Problem ...

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 28.08.2016, 17:31 vor 2798 Tagen @ Zandow 4318 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 28.08.2016, 17:44

Das oekonomische Zitat (116); heute: M. Schnitzer zum Stand der Forschung in der VWL

"In der Forschung hat sich durch die Finanzkrise viel geändert und das wird sich auch in der Lehre niederschlagen ...
Die Forschung fokussiert wieder viel stärker auf die eigentlichen Kernthemen der VWL wie Arbeitslosigkeit, Wachstum und Krisen. Die Krise hat klar gemacht, daß wir da eine Menge noch nicht verstehen."

Gefunden in: "Die Welt" vom 27. August 2016, Seite 15

Naja, Forschung, die nun nach Jahrhunderten zählt und nix 'bei rausgekommen.

Die (nicht nur) heutige VWL hat ein chronisches Problem: Sie ist am wenigstens eine objektive Wissenschaft von allen akademisch gelehrten Wissenschaftsfächern. Sie ist weitgehend eine Rechtfertigungsideologie des heutigen Wirtschaftssystems, welches ein altes ist. Dieses ist eine Fortsetzung der Sklaverei (nun als Lohnsklaverei), wennauch oberflächlich modernisiert und weichgespült. Auch die strukturelle Sklaverei unterliegt nämlich einer Evolution und Weiterentwicklung, wie alles andere.

Die heutige VWL "forscht" unter der Maxime: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Dementsprechend sind auch der praktische Nutzwert ihrer Erkenntnisse .. es liegt nahe bei Null. Dies zeigt der regelmäßige Systemkollaps spätestens alle 3 Generationen (ca. 75 Jahre), der häufig durch einen großen Krieg kaschiert wird, um einem Bürgerkrieg zuvorzukommen. Es ist wieder so weit!

Der unvoreingenommene gesunde Menschenverstand ist der heutigen VWL allemal überlegen. Selbst kaum ein Politiker nimmt einen beliebigen VWL-Professor ernst .. man hält sich jeweils "einen eigenen", der weiss, was von ihm erwartet wird und dem gerne nachkommt.
Die wenigen Nutznießer des heutigen Systems sind die Auftraggeber und Finanziers ihrer "Forschung", welche weitgehend der Ablenkung von und der wortreichen Verdeckung der wahren, eigentlich leicht zu verstehenden Sachverhalte und Zusammenhänge dient. Dies ist schließlich auch dem Ansehen und dem Einkommen eines jeden VWL-Professors äußerst förderlich. Eine Hand wäscht die andere.

Mit Gruß, Beo2

Wirtschaftswissenschaften sind eine Hilfswissenschaft der Mathematik (oT)

Langmut @, Sonntag, 28.08.2016, 18:04 vor 2798 Tagen @ Zandow 3806 Views

- kein Text -

Die WiWi hilft der oder ergänzt die Mathematik .. wobei denn?

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 28.08.2016, 18:40 vor 2798 Tagen @ Langmut 3971 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 28.08.2016, 18:55

Wirtschaftswissenschaften sind eine Hilfswissenschaft der Mathematik

Umgekehrt ist richtig: Die Mathematik (vgl. auch die Logik) ist eine Fachdisziplin, welche ausnahmslos bei allen anderen Fachwissenschaften mehr oder weniger zur Anwendung kommt. Das macht aber eine "Fachdisziplin" (wie z.B. die VWL) noch lange nicht zu einer objektiven oder empirischen Wissenschaft.

Mathematik kann durchaus auch beim völlig sinnleeren Geschwurbel zur Anwendung kommen.

Gruß, Beo2

Also hier würde mich eine Begründung sehr interessieren! (oT)

wihoka @, Sonntag, 28.08.2016, 18:41 vor 2798 Tagen @ Langmut 3732 Views

- kein Text -

So kann man sich irren!

Langmut @, Sonntag, 28.08.2016, 19:49 vor 2798 Tagen @ Langmut 4002 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 28.08.2016, 19:55

Hallo in die Runde,

bitte schaut selbst in die digitalen Nachschlagewerke.

Kleiner Tipp: Wie lange gibt es die Mathematik und wie lange gibt es die Wirtschaftswissenschaften?

Ich möchte aber ausdrücklich keinem gelernten BWLer und/oder VWLer auf die Füße treten. Ich habe nichts gegen euch als Menschen, nur gegen euer Tun.

Ein Hauptgrund für das Elend der Gegenwart ist der Umstand, dass jährlich Tausende Wirtschaftswissenschaftler die Unis verlassen, die nichts anderes gelernt haben, als mit ihrem ökonomischen Denkansätzen die Welt zu zerstören.

Habe in meinem fast sechzigjährigen Leben Unternehmensberater, Universitätsprofessoren, Unternehmer, Marketing-Experten u.a. zu genüge erlebt und weiß leider, wovon ich rede (10 % Ausnahmen bestätigen die Regel!).

Gruß
Langmut

--
Skat- und Schafkopfweisheit: Besser geimpft als überhaupt keinen Stich.

Der Unterschied zwischen schlau und dumm.
Ein schlauer Mensch kann sich dumm stellen.

Arbeit finde ich gut, da könnte ich anderen stundenlang zuschauen.(Diogenes von Sinope)

Wirtschaftswissenschaft = Wissenschaft des Irrtums

Elli ⌂ @, Sonntag, 28.08.2016, 20:03 vor 2798 Tagen @ Langmut 4353 Views

Ein Hauptgrund für das Elend der Gegenwart ist der Umstand, dass
jährlich Tausende Wirtschaftswissenschaftler die Unis verlassen, die
nichts anderes gelernt haben, als mit ihrem ökonomischen Denkansätzen die
Welt zu zerstören.

Da stimme ich absolut zu! Nicht umsonst hat Tobias im Vorwort zu unserem Buch „UMBRUCH“ geschrieben:

"... Da habe ich fünf Jahre lang an einer deutschen Universität mit viel Aufwand Wissen über Wirtschaft erworben und musste nun einsehen, dass große Teile davon wieder über Bord zu werfen sind, kurz nach Abschluss des Studiums - aber besser jetzt als erst später."
Quelle

Hier der Link zum Buch (mit Download): http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/literatur.htm

Wann endlich bekommt dottore den Nobelpreis?

"Wissenschaft des Irrtums" = ein Widerspruch in sich.

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 28.08.2016, 21:16 vor 2798 Tagen @ Elli 4005 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 28.08.2016, 21:20

Wirtschaftswissenschaft = Wissenschaft des Irrtums

Entweder handelt es sich um eine ernstzunehmende Wissenschaft oder um einen Irrweg .. bzw. um eine kontrolliert lancierte, partikulär interessengeleitete Ideologie. Beides zusammen geht nicht. M.M.n. ist es weitgehend das letztere.

Die bewusste Irreführung des breiten Publikums (inkl. der VWL-Studenten) ist die Hauptagenda der akademischen VWL. Die BWL ist schon eher eine Wissenschaft, oder besser gesagt: eine praktische Betriebsanleitung, nämlich von der rücksichtslos rentablen (renditeträchtigen) Ausbeutung des sog. Humankapitals (= fremder Arbeitskraft).

Wann endlich bekommt dottore den Nobelpreis?

Das hätte uns noch gefehlt .. eine Lehre von der Alternativlosigkeit zum heutigen System! Da kämen wir ja vom Regen in die Traufe. Die Evolution der Ideen goes on, unaufhaltsam. Neue Ideen werden für den Tag X schon vorbereitet und bereitgestellt.
Immerhin kann mensch dem sog. Debitismus, d.h. Dottore's u.E. zutreffender Beschreibung des alten und HEUTIGEN (!) Systems (denn nichts anderes ist es) entnehmen, was, neben anderem, hier total schief läuft.

Mit Gruß, Beo2

bewusste Irreführung?

trosinette @, Montag, 29.08.2016, 10:45 vor 2797 Tagen @ Beo2 3774 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 29.08.2016, 11:13

Guten Tag,

Die bewusste Irreführung des breiten Publikums (inkl. der VWL-Studenten) ist die Hauptagenda der akademischen VWL.

Die betreiben keine bewusste Irreführung. Nach meiner Überzeugung sind es zumeist „Überzeugungstäter“ die es einfach nicht besser wissen können wollen.

Die Evolution der Ideen goes on, unaufhaltsam. Neue Ideen werden für den Tag X schon vorbereitet und bereitgestellt.

Soll ich diese Aussage als idiologisch, wissenschaftlich oder bewusste Irreführung des breiten Publikums verstehen?

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Zum Thema "Verstehen" ...

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 29.08.2016, 11:32 vor 2797 Tagen @ trosinette 3621 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 29.08.2016, 12:03

Die Evolution der Ideen goes on, unaufhaltsam. Neue Ideen werden für den Tag X schon vorbereitet und bereitgestellt.

Soll ich diese Aussage als idiologisch, wissenschaftlich oder bewusste Irreführung des breiten Publikums verstehen?

Verstehe sie einfach so, wie es für dich am angenehmsten ist.

Gruß, Beo2

Nobelpreis? Nobelpreis!

BillHicks ⌂ @, Wien, Montag, 29.08.2016, 02:34 vor 2798 Tagen @ Elli 4108 Views

Ein Hauptgrund für das Elend der Gegenwart ist der Umstand, dass
jährlich Tausende Wirtschaftswissenschaftler die Unis verlassen, die
nichts anderes gelernt haben, als mit ihrem ökonomischen Denkansätzen
die Welt zu zerstören.


Da stimme ich absolut zu!

Ebenso!

Nicht umsonst hat Tobias im Vorwort zu unserem
Buch „UMBRUCH“ geschrieben:

"... Da habe ich fünf Jahre lang an einer deutschen Universität mit viel
Aufwand Wissen über Wirtschaft erworben und musste nun einsehen, dass
große Teile davon wieder über Bord zu werfen sind, kurz nach Abschluss
des Studiums - aber besser jetzt als erst später."

Quelle

Erinnere mich daran darüber sehr geschmunzelt zu haben beim ersten Lesen.
Kann seine Zeilen weiter voll nachvollziehen, ging mir sehr ähnlich.
Die (neoklassische) Mainstream-VWL ist mittelmäßige Mathematik, kombiniert mit ein bisschen dürftiger Statistik. Hat mit der Wirtschaftswirklichkeit absolut gar nichts zu tun. Reines Phantasiegebilde.
Noch dazu hat sich diese Möchte-gern-Wissenschaft einem umgekehrt darwinistischen Selektionsprozess unterzogen:
Diejenigen, die besonders gut mit den mittelmäßig-schweren mathematischen Modellen umgehen konnten haben die Forschungsgelder erhalten und die Doktorarbeiten erstellt.
Gerade jene "Forscher" also, die besonders weit weg von der Wirtschaftswirklichkeit des "real existierenden Debitismus/Kapitalismus" waren.

Hier der Link zum Buch (mit Download):
http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/literatur.htm

Wann endlich bekommt dottore den Nobelpreis?

Das wird wohl (leider) nicht statt finden. Dazu ist der Debitismus aus meiner Sicht (noch) zu undifferenziert und von der juristischen Basis der Wirtschaftswirklichkeit trotz allem noch zu weit entfernt. Von einigen Anhängern wird der Debitismus deshalb gar als universalistische Theorie missverstanden. Hier im Forum leider immer wieder (meist) unwidersprochen lesbar.
Gunnar Heinsohn (oder Otto Steiger postum) wird den sog. Wirtschaftsnobelpreis (leider) auch nicht bekommen, nicht zuletzt weil er Eigentum mit Vermögen verwechselt hat und damit die 'fallacies of composition' (Micro-->Macro) übersehen musste, die die Keynesianer längst erkannt hatten (auch wenn diesen Keynesianern großteils nicht einmal der Unterschied von Eigentum zu Besitz klar ist, von Recht zu Nicht-Recht allgemein ganz zu schweigen).

Und selbst wenn: diese Auszeichnung von dieser Institution ist nun wahrlich nicht nötig um irgendetwas zu beweisen. Warum sollte man diesen Preis wollen? Soll er ein Qualitätsmerkmal für wissenschaftliche Leistung sein? Man sehe sich die Liste der (sensationell vernetzten) Preisträger an.
Nur des Geldes der schwedischen Reichsbank wegen? Naja, das wäre immerhin so etwas wie eine nachträgliche Anerkennung und Entschädigung.
Ich drücke meinen persönlichen Giganten (Heinsohn/Steiger, @dottore) nichtsdestotrotz beide Daumen.

Schöne Grüße

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Eigentum & Vermögen

tar ⌂ @, Gehinnom, Mittwoch, 31.08.2016, 22:41 vor 2795 Tagen @ BillHicks 3499 Views

Gunnar Heinsohn (oder Otto Steiger postum) wird den sog.
Wirtschaftsnobelpreis (leider) auch nicht bekommen, nicht zuletzt weil er
Eigentum mit Vermögen verwechselt hat und damit die 'fallacies of
composition' (Micro-->Macro) übersehen musste, die die Keynesianer längst
erkannt hatten (auch wenn diesen Keynesianern großteils nicht einmal der
Unterschied von Eigentum zu Besitz klar ist, von Recht zu Nicht-Recht
allgemein ganz zu schweigen).

Kannst du die Unterscheidung von Eigentums- und Vermögensrechten rechtsbegrifflich einwandfrei vornehmen?

"Forderungsrechte sind vermögensbezogene Ansprüche eines Gläubigers gegenüber einem Schuldner. Die Ansprüche lauten auf Bezahlung einer in Geld definierbaren Schuld."

Da frage ich mich, inwiefern sich nun die Bedienung dieses Rechts auf das Vermögen des Schuldners auswirkt und wie auf sein Eigentum. Ebenso bei einem eingegangenen Kreditvertrag, in dem Grundstückseigentum belastet wird und wie sich das vermögenstechnisch widerspiegelt. So weit ich weiß, ist das vermögenstechnisch bilanzneutral und wird erst im Zeitverlauf sichtbar (durch entsprechende Zinsen). Beim Blick auf das Eigentum wird aber sofort klar, dass dessen Belastung gegen Liquidität steigt bzw. sinkt.

Gruß!â„¢

--
Gruß!™

Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.


BTC: 12aiXGLhHJVETnmGTLbKtAzJNwqh6h6HN4

Rechtsobjekte erster Ordnung (Sachen) und Rechtsobjekte zweiter Ordnung (Rechte).

BillHicks ⌂ @, Wien, Donnerstag, 01.09.2016, 19:53 vor 2794 Tagen @ tar 3477 Views

Hey tar,

danke für Deine Fragen!

Gunnar Heinsohn (oder Otto Steiger postum) wird den sog.
Wirtschaftsnobelpreis (leider) auch nicht bekommen, nicht zuletzt weil
er Eigentum mit Vermögen verwechselt hat und damit die 'fallacies of
composition' (Micro-->Macro) übersehen musste, die die Keynesianer
längst erkannt hatten (auch wenn diesen Keynesianern großteils nicht
einmal der Unterschied von Eigentum zu Besitz klar ist, von Recht zu
Nicht-Recht allgemein ganz zu schweigen).


Kannst du die Unterscheidung von Eigentums- und Vermögensrechten
rechtsbegrifflich einwandfrei vornehmen?

Derzeit mache ich es so:
Vermögensrechte := alle subjektiven Rechte ("Rechtsobjekte zweiter Ordnung"), die in einem Rechengeld bewertet sind. D.h. es sind geldwerte Rechte, die einem bestimmten Rechtssubjekt, dem Rechteinhaber, zugeordnet sind. Diese werden in einer (ggf. gedachten) Bilanz auf der Aktivseite gelistet.

Vermögensrechte sind Rechtsobjekte zweiter Ordnung, sie sind in erster Linie:
- Eigentumsrechte := Rechte an einem Rechtsobjekt erster Ordnung, d.h. an einer Sache oder an immateriellen Gütern (dann "geistiges Eigentum" genannt);
oder
- Forderungen := Rechte gegenüber einem anderen Rechtssubjekt

Dazu:
"Das Vermögen ist eine Summe, eine Zusammenfassung von Rechten und Rechtsverhältnissen, und zwar im Hinblick auf eine bestimmte Person, der sie zustehen. Auch hier begegnet uns wieder die Gleichsetzung der Sache mit dem Eigentum an der Sache; so, wenn in einer Vermögensaufstellung nacheinander angeführt werden: Grundstücke, bewegliche Sachen, Forderungen und andere Vermögensrechte. Rechtlich gesehen sind Sachen, als Rechtsgegenstände erster Ordnung, nicht mit Rechten als Rechtsgegenstände zweiter Ordnung auf den gleichen Nenner zu bringen. Es müßte daher heißen: Eigentumsrechte an Grundstücken, Eigentumsrechte an beweglichen Sachen, Forderungen und sonstige Rechte. Mit Recht sagt v. Tuhr: „Keine unmittelbaren Bestandteile des Vermögens sind die Objekte der zum Vermögen gehörenden Rechte; das Vermögen besteht aus dem Eigentum an den Sachen, die dem Berechtigten gehören, nicht aus den Sachen selbst, aus den Forderungen, nicht aus den Leistungsgegenständen, die vermöge der Forderung verlangt werden können.“
(Karl Larenz. 1967. Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts. München: C.H. Beck, 305-306)

"Forderungsrechte sind vermögensbezogene Ansprüche eines Gläubigers
gegenüber einem Schuldner. Die Ansprüche lauten auf Bezahlung einer in
Geld definierbaren Schuld."

Ja.

Da frage ich mich, inwiefern sich nun die Bedienung dieses Rechts auf das
Vermögen des Schuldners auswirkt und wie auf sein Eigentum.

Eigentumsrechte sind nur eine Unterart der Vermögensrechte, welche alle geldwerten Rechte umfassen.

Ebenso bei
einem eingegangenen Kreditvertrag, in dem Grundstückseigentum belastet
wird und wie sich das vermögenstechnisch widerspiegelt.

Entweder gibt es die "unbeschränkte Vermögenshaftung", d.h. der Schuldner haftet mit seinem gesamten Vermögen für die Erfüllung seinem Gläubiger gegenüber. Oder es liegt eine "beschränkte Vermögenshaftung" vor, d.h. es darf im Fall der Fälle nur auf bestimmte Teile des Vermögens zugegriffen werden. Das kann z.B. dann der Fall sein, wenn der Schuldner Realsicherheiten gegenüber dritten Gläubigern gestellt hat, die diesen Dritten ein Recht exklusiver oder vorrangiger Befriedigung einräumen.

So weit ich weiß,
ist das vermögenstechnisch bilanzneutral und wird erst im Zeitverlauf
sichtbar (durch entsprechende Zinsen).

Wenn ein bilanzverlängernder Vorgang erfolgsneutral ist, heißt das, dass sich die abgezinsten erwarteten Zahlungsströme (= Bewertung der Vermögensrechte heute) nicht geändert haben. Mit dem Zeitablauf kann sich das freilich in beide Richtungen ändern.

Durch eine solch erfolgsneutrale Bilanzverlängerung ändern sich jedoch immer die erwarteten tatsächlichen, d.h. die nicht auf den heutigen Tag abgezinsten, Zahlungsströme.
Wenn sich diese nicht ändern würden (z.B. mit dem Ziel der höheren "Liquidität" o.ä.) wozu würde man die erfolgsneutrale Bilanzverlängerung sonst durchführen?

Beim Blick auf das Eigentum wird
aber sofort klar, dass dessen Belastung gegen Liquidität steigt bzw.
sinkt.

Angenommen: es existiere ein Rechtssubjekt, das ein Eigentumsrecht an einem Grundstück hält, aktuelle Bewertung: 100.
Auf dem Grundstück lasten keinerlei Grundpfandrechte u.ä.
Das Grundstück ist also nicht "belastet".

Nun wird durch das selbe Rechtssubjekt ein per Grundpfandrecht (sagen wir eine Hypopthek) am Grundstück besicherter Kredit in Höhe von 60 aufgenommen.
Hat sich durch diese "Belastung" des Eigentumsrechts die Bewertung desselben am Grundstück geändert? Wie wird das in der buchhalterischen Praxis gehandhabt?
Was wohl schon zutrifft ist, dass das Eigentumsrecht am Grundstück nun nicht mehr voll zu Zwecken der Vermögenshaftung für ungesicherte Gläubiger zur Verfügung steht. Aber kann man das in der Bilanz erkennen? Sollte man Bilanzierungsregeln erlassen, die soetwas zwingend sichtbar machen? Wie könnte das gehen?

Gruß!â„¢

Nochmals danke für die Fragen und schöne Grüße

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Mathematische Behandlung der Volkswirtschaft

WGlobal @, Montag, 29.08.2016, 08:34 vor 2797 Tagen @ Langmut 3698 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 29.08.2016, 08:37

Hier eine mathematische Behandlung der Volkswirtschaft auf Basis der Feldtheorie:

Makroökonomische Feldthorie

Das Ergebnis ist, dass nach ca. 75 Jahren das Finanzsystem zusammenbricht. Also etwa in den kommenden 20er Jahren. Dagegen kann man nichts tun.

Der Grund ist, dass das Geldvermögen = Schulden in DE mehr als 3,5 mal größer als das BIP sind, mit Zinseszinsen expotential wächst, und einen nicht erfüllbaren Renditedruck auf das BIP erzeugt. Dies wiederum führt dazu, dass das immer weiter steigende Geldvermögen (auch bei elektonischer Notenpresse durch Zentralbanken) nicht in der Realwirtschaft ankommt und im Finanz-Spielkasino landet oder Blasen verursacht. Wenn irgendwann kein Vertrauen mehr in das Geld ist, werden alle in Realwerte flüchten > Hyperinflation.

Interessante Ansätze von Wolfgang Waldner

baisse-man @, Montag, 29.08.2016, 13:46 vor 2797 Tagen @ Zandow 3718 Views

http://www.wolfgang-waldner.com/volkswirtschaftslehre/

Die VWL ist demnach nur eine große Nebelkerze, um die Interessen des Großkapitals zu verbergen.
Wenn der Kommunismus von den gleichen Kräften erzeugt wurde, dann sehen wir hier ein tolles Schauspiel nach den Regeln der Hegel'schen Dialektik.

Gruß

bm

--
Erkenne dich selbst.

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