Erfahrungen mit LSO und SEO Texten?

Piter @, Sonntag, 11.01.2015, 19:21 vor 3412 Tagen 8472 Views

Hallo,

ich habe vor einigen Jahren schon einmal einige Webseiten erstellt. Aber ich bin nicht mehr ganz aktuell im Thema. Das Internet hat sich ja rasend schnell entwickelt.

In den letzten Wochen habe ich aber festgestellt, dass man mit der Erstellung von SEO Texten durchaus ein wenig Geld dazu verdienen kann.

Das wichtigste dabei ist ja immer einzigartige und qualitativ hochwertige Inhalte, mit Lesernutzen und den gewünschten Schlüsselwörtern zu erstellen.

Leider habe ich nicht viel Erfahrung mit so genannten LSO Texten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Latent_semantische_Optimierung

Diese stellen angeblich eine Weiterentwicklung der reinen SEO Texte dar und sollen dabei helfen, das Ranking zu verbessern.

Hier gibt es mit Sicherheit Experten, die kurz erläutern können, wie ein LSO Text idealerweise aufgebaut sein muss, damit er die nötige Akzeptanz findet.

Nehmen wir mal als Beispiel das Keyword: "Gold", dann wären nach LSO möglicherweise Begriffe wie "Goldpreis", "Goldbarren", "Crash", "Vorsorge", "Krise", "Silber"... usw. entsprechende Wörter, die in einem LSO-Text vorkommen sollten?

Habe ich das so in etwa richtig verstanden, oder gibt es da noch Eigenheiten, die ich beachten muss?

Vielen Dank schon mal
Piter

Wie hättest Du es gerne: komplex oder simpel?

Bernadette_Lauert, Sonntag, 11.01.2015, 20:48 vor 3412 Tagen @ Piter 7747 Views

Hallo,
ich habe vor einigen Jahren schon einmal einige Webseiten erstellt. Aber
ich bin nicht mehr ganz aktuell im Thema. Das Internet hat sich ja rasend
schnell entwickelt.
In den letzten Wochen habe ich aber festgestellt, dass man mit der
Erstellung von SEO Texten durchaus ein wenig Geld dazu verdienen kann.
Das wichtigste dabei ist ja immer einzigartige und qualitativ hochwertige
Inhalte, mit Lesernutzen und den gewünschten Schlüsselwörtern zu
erstellen.

Genau. Die Suchmaschinenalgorithmen sind inzwischen sehr schlau. Ich würde soweit gehen, zu sagen: Sie können Bullshit von guten Texten unterscheiden. Wobei hier keine inhaltliche Bewertung stattfindet (sind die Thesen korrekt), sondern die Frage aufgeworfen wird: Wie sehen inhaltlich gute Texte "im Prinzip" aus; und entspricht der vom Google-Crawler erfasste Text den Kriterien für "Gute Texte". LSO ist dabei der semantische Analysepart.

Leider habe ich nicht viel Erfahrung mit so genannten LSO Texten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Latent_semantische_Optimierung
Diese stellen angeblich eine Weiterentwicklung der reinen SEO Texte dar
und sollen dabei helfen, das Ranking zu verbessern.

LSO ist ein Teil von SEO und nix völlig neues. Aus meiner Sicht bräuchte man diesen Begriff nicht zwingend, denn es geht weiterhin um Suchmaschinenoptimierung. LSO ist ein Ausdruck dessen, dass Google seine Indexierungsmethode mehr auf Semantische Indexierung ausgelegt hat und dieser Trend wird wohl auch anhalten. Diese Semantische Indexierung zielt darauf ab, beim SERP-Ranking Texte zu bevorzugen, die in Bezug auf das die Suchbegriffe auch weitere Keywords enthält, die in Beziehung zu anderen Begriffen stehen.
Der Grundgedanke dahinter ist: Ein guter Beitrag zu einem Thema beschäftigt sich auch mit semantisch verwandten Begriffen in Bezug auf die Suchabfrage.
Beispiel: Wenn jemand nach "Pfannkuchentheorie" sucht, wird derjenige mit hoher Wahrschsinlichkeit im 9/11-Kontext suchen und nicht im Rezeptkontext. Dort gibt es Pfannkuchen und Rezepte, aber von einer "Theorie" spricht keiner in dem Kontext.
Semantische Beziehungen gibt es in dem Beispiel mit dem 9/11-Kontext. Google wertet hier aus, welche SERP-Ergebnisse angeklickt wurden, ob der Nutzer sofort wieder eine neue Abfrage gestartet hat (weil das Ergebnis nicht passte). Dass kaum jemand mit dem Keyword "Pfannkuchentheorie" ein SERP-Ergebnis zu Chefkoch.de nutzte, sondern eher mit Texten, die in semantischer Beziehung zum 9/11-Kontext stehen, ist hier ein Kriterium für Google.
Obwohl aus dem Suchbegriff "Pfannkuchentheorie" nix 9/11-mäßiges vom Keyword-Extraktor, der Satzzeichen einliest und Keywords durch Seperatorzeichen "Punkt, Komma, Leerzeichen, Doppelpunkt etc.), extrahiert, hervorgeht, stellt die semantische Analyse gleich den richtigen Kontext her. Unabhängig davon, dass das über die beschriebene Keywordextraktionsmethode die entsprechenden Wörter i.d.R. nur in 9/11-Texten auftauchen.
Bei der semantischen Analyse spielt einiges rein:
Synonyme: Taucht der Suchbegriff auch als Synonym im Text auf? -> "Gold" und "Au".
Antonyme: Beschäftigt sich der Text auch mit den entgegengesetzten Begriffen:
"Inflation" und "Deflation".
Hyperonymien: Taucht nicht nur "Gold" oder "Silber" auf, sondern auch der Oberbegriff "Edelmetalle".

Zu diesem Thema gibt es Bücher, Papers, Websites etc. Da müsstest Du Dich schon selbst einlesen. Ich versuche es mal auf den Punkt zu bringen:
Semantische Indexierungsalgorythmen mögen Sprachvielfalt und wenn nicht nur mit Buzzwords gearbeitet wird, die das hauseigene Adwords-Tools dahingehend ausgespuckt hat, weil viel danach gesucht wird. Im Grunde ist das Ausdruck des ewigen Kampfes zwischen SEOs und dem Algorithmus, der optimierte aber schlechte Texte von guten Texten unterscheiden will.

Es macht schon Sinn, sich damit zu beschäftigen, aber so Einflussfaktoren wie Pagerank, externe Links oder das Google-Nutzerverhalten sind weiterhin zentral. Daher würde ich Suchmaschinenoptimierung nicht vom Standpunkt der semantischen Indexierung aus angehen.
Zu diesem Punkt kann man sich vielleicht kurz auf den Punkt bringen: Google findet es inzwischen besser, wenn themenbezogen semantisch passende Sprachvielfalt vorherrscht und - wie beschrieben - nicht nur mit Buzzwords gearbeitet wird.
Das SEO-Thema würde ich trotz semantischer Analyse weiterhin "klassisch" angehen. Standardwerke wie Website Boosting zeigen nach wie vor die richtige Richtung auf.

Nehmen wir mal als Beispiel das Keyword: "Gold", dann wären nach LSO
möglicherweise Begriffe wie "Goldpreis", "Goldbarren", "Crash",
"Vorsorge", "Krise", "Silber"... usw. entsprechende Wörter, die in einem
LSO-Text vorkommen sollten?

Kurz gesagt: Ja.
Und das macht LSO aus meiner Sicht auch weitestgehend zu einem akademischen, und/oder Marketing-Laberthema in der SEO-Branche.
Ich gehe sogar so weit, zu sagen: Diejenigen, die schon immer auf dem Boden geblieben sind, beim SEO, sprich, die gesagt haben: Auch wenn´s in der Theorie Google gefällt, wenn Du in der <h1>-Headline, gaaaaanz viele mögliche Keywords reinstopfst: Es wird langfristig eher schaden, wenn die Heads dadurch unprägnant werden und künstlich oder nach Marketing klingen.
Die semantische Analyse in Suchmaschinenalgorithmen ist vielmehr ein Tool, um solch gekünstelte Texte mit einem Malus im SERP-Ranking zu berücksichtigen.

Es klingt immer bitter, aber es ist so: Gute, prägnante und lesenswerte Texte zu schreiben ist der eigentliche Schlüssel. Wofür dann SEO? Das ist heutzutage auch ein technisches Thema, nicht nur eines, das mit dem Finden und der Verwendung von guten Keywords zu tun hat.

Vielen Dank schon mal
Piter

Gruß, Bernadette

Das Geheimnis des guten Rankings in Google ...

CrisisMaven ⌂ @, Sonntag, 11.01.2015, 21:41 vor 3412 Tagen @ Piter 10088 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 11.01.2015, 22:15

... sind zu 70% die sog. Backlinks.

[Zum LSO/SEO/SEM-Thema komme ich noch, bitte Geduld - aber sonst wedelt der Hund mit dem Schwanz.]

Man muss dazu folgendes wissen:

a) eine gaenzlich neue (neu registrierte) Domain wird von Google heutzutage erstmal "misstrauisch" beaeugt. Es gibt Leute wie die Baylin-Brueder, die sogar die extreme Position vertreten [aus eigenen umfangreichen Testreihen mit hunderten Domains!], dass Google wie folgt verfaehrt:

1. Jahr: 25% des PageRanks
2. Jahr: 50% des PageRanks
3. Jahr: 75% des PageRanks
und erst im vierten Jahr werde mittlerweile der volle PageRank "vererbt".

b) Google beruecksichtigt dazu vermehrt, ob die ruecklinkenden Seiten zum Thema der Webseite oder des betreffenden Artikels passen.

Je aelter Google wird und mittlerweile ueber 200 Ranking-Signale verwendet, desto mehr gleicht es sich dem an, was ein halbwegs nachdenkender Mensch erwarten wuerde.

Wenn Simmel einen Roman schreibt und jemand kopiert den, indem er nur Namen der Personen und Orte auswechselt (und Synonyme verwendet: "Juwelen", "Geschmeide" usw.) - wuerde der an den Verkaufserfolg des "ersten Simmel" anknuepfen?

Wenn also jemand noch ein paar Dutzend Artikel zum selben Thema ins Internet stellt - werden die ueberhaupt angezeigt und wenn ja wo?

Wenn es genau zehn erste Plaetze in den Suchergebnissen (SERP) gibt und hundert in den ersten hundert, und da sitzen schon genau zehn oder hundert Webseiten, wieso soll dann der "hundertundeinste" Artikel dort angezeigt werden, wo jetzt schon einer steht???

Womit wir dann beim LSO waeren:

Nehmen wir mal als Beispiel das Keyword: "Gold", dann wären nach LSO möglicherweise Begriffe wie "Goldpreis", "Goldbarren", "Crash", "Vorsorge", "Krise", "Silber"... usw. entsprechende Wörter, die in einem LSO-Text vorkommen sollten?

Warum "sollten"?

Das ist genau das Problem der SEO-"Denke", die bis, sagen wir, 2010 noch funktioniert hat:

- nehme ein Wort, das unter den ersten hundert Suchergebnissen keiner verwendet hat -oder nicht ganz so oft verwendet hat-

und

- "pflastere" Deinen Artikel damit zu und ... voila ... Du gehst an allen vorbei an die Spitze.

Das funktioniert schon heute nicht mehr gut. Und wenn man davon ausgeht, dass die Artikel ueber Jahre "Geld verdienen" sollen, aber die Google-Algorithmen immer besser werden, dann werden mehr und mehr Google-Suchergebnisse im "Orkus" verschwinden (wo sie qualitativ auch hingehoeren!).

Bevor wir weitermachen: was ist das "ideale Suchergebnis" in Google?

Offenbar hat frueher den Leuten EIN Konversationslexikon/eine Enzyklopaedie genuegt. Sie haben das Stichwort gesucht, hoffentlich gefunden, und sich "schlau" gemacht.

Noch heute ist es so, dass, wenn Google wuesste, welches "das beste" Suchergebnis waere, es genau nur eines anzeigen wuerde und unten die Anmerkung "Nicht zufrieden? - Druecken Sie hier!".

Wie heute schon bei "uebergangene Ergebnisse anzeigen" ("supplemental index").

Wer erfolgreich SEO/SEM machen will, sollte genau diese Ueberlegung im Hinterkopf behalten! Alles, was bisher so geredet wurde ueber

- keywords,

- long tail search

oder

- latent semantic indexing

sind nur Kruecken (gewesen) um sich der Frage zu naehern, welcher Artikel koennte denn die beste Antwort auf die Frage eines Kunden geben.

Da allein 25% oder mehr der Suchphrasen an einem Tag voellig neu auftauchen (!), kann es fuer dieses Viertel schon mal gar keine passende Keyword-Kollokation geben, die man vorher ermitteln koennte (Keyword Research)!

Was Google versucht, daher "Semantik", ist, den Inhalt zu erfassen. Daher auch deren Investition in Google Translate - denn ein Satz kann in EINER Sprache vieles bedeuten, aber ein Uebersetzer muss sich beim Uebersetzen fuer EINE Bedeutung entscheiden, und diese dann uebertragen. Das heisst, der Uebersetzer muss den Text inhaltlich (tief) verstanden haben.

Weshalb ich Wittgenstein und Hegel in Englisch lese, wenn ich's nicht verstehe - der Prof., der das uebersetzt hat, wird es hoffentlich vorher verstanden haben und die englische Version zeigt dann genau die Haupt-Bedeutung, derer ich mir im Original nicht sicher waere!

Daher ist es wenig sinnvoll, jedenfalls in ein paar Jahren spaetestens voellig nutzlos, nur ausgetretene Pfade zu verfolgen und den hundertsten inhaltlich identischen Artikel zu schreiben, der nun statt "Goldbarren" "Goldeinheit", "Goldstueck", "Gold-schiess-mich-tot" verwendet.

Google versucht verzweifelt, herauszufinden, wo der eigentliche "Sinn" liegt und denjenien anzuzeigen, der das am besten zusammenfasst.

Auf fiverr und anderen Portalen dagegen tummeln sich Leute, die zu allem und jedem was schreiben koennen, indem sie bereits vorhandene Internet-Inhalte hernehmen und mittels Synonymen ein "neues" Produkt kreieren. Sehr zum Missfallen Googles, das hierfuer sowas wie einen eigenen Bla-Bla-Meter einsetzt!

Seiten, die das tun, werden vermehrt von Google abgestraft. Dann verstaerken (!) sie ihre Bemuehungen - und verstaerken dadurch Googles Abneigung, da Google hierfuer ein Elefantengedaechtnis hat.

Google merkt auch, wer denselben Adsense- oder Analytics-Code nutzt und wirft dann alle solche Seiten gemeinsam in eine Tonne. Ebenso bei gemeinsamen IP-Adressen usw.

Habe ich das so in etwa richtig verstanden, oder gibt es da noch Eigenheiten, die ich beachten muss?

Du hast es zwar richtig verstanden, aber bei jeder solchen Anstrengung solltest Du Dir ueberlegen:

a) Was ist das Besondere an meinem (neuen) Artikel, das kein anderer bisher (oder bisher so verstaendlich) gesagt hat, dass es unter den ersten hundert Suchergebnissen kommen soll, wo BISHER schon andere stehen?

b) Finde ich Gebiete (Nischen), wo wirklich niemand genuegend Ahnung hat (und habe ich aber diese Ahnung!), dass ich hier ein "neues Fass" aufmachen kann? [Da aber die meisten nach Nischen suchen, war meist schon einer da und hat sich die gleichen Gedanken gemacht!]

c) Wenn ich der Leser waere, wuerde ich mich aergern, dass dieser Artikel nicht unter den ersten zehn gefunden wurde, dafuer zehnmal anderer "Mist"??? Oder wuerde ich, Hand auf's Herz, sagen "Na, ja, das haett' jetzt nicht auch noch sein muessen?"

Fazit: je mehr Suchmaschinenalgorithmen gesunden Menschenverstand nachzuahmen vermoegen, desto mehr genuegt gesunder (!) Menschenverstand im on-page SEO/SEM! Bleibt das off-page SEO ...

Womit wir wieder beim Backlinking waeren: Wenn Google nun zwei etwa gleich gute Beitraege im Netz findet - welchen tut es auf Pos. 1 und welchen auf Pos. 2 (oder Pos. 93 und 94 ...)? Denjenigen mit den besseren Backlinks, dem (qualitativ [!] wie quantitativ) hoeheren PageRank.

Und wer gar keinen PageRank hat, aber ein kleiner Einstein ist, der wird dennoch ganz ohne Backlinks nichts werden koennen, denn: Google ist kein "Doktor Allwissend" - bevor da nicht ein Nobelpreis im Raum steht, wird es den Newton dem einsamen Einstein erstmal vorziehen!!!

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Seitenrankierung: PR(A) = (1-d) + d (PR(T1)/C(T1) + ... + PR(Tn)/C(Tn))

Bernadette_Lauert, Sonntag, 11.01.2015, 22:14 vor 3412 Tagen @ CrisisMaven 7525 Views

Denjenigen mit den besseren Backlinks, dem (qualitativ [!] wie
quantitativ) hoeheren
PageRank.

Das mit dem Pagerank ist immer so eine Sache. Man kann ihn akademisch angehen:

PR(A) = (1-d) + d (PR(T1)/C(T1) + ... + PR(Tn)/C(Tn))
PR(A) der PageRank einer Seite A,
PR(Ti) der PageRank der Seiten Ti, von denen ein Link auf die Seite A zeigt,
C(Ti) die Gesamtanzahl der Links auf Seite Ti und
d ein Dämpfungsfaktor (Damping Factor), wobei 0 <= d <= 1 ist.

Aber in der Praxis ist es halt einfach anzustreben, dass auf die Site oft extern von Seiten mit hohem Pagerang aus, verlinkt wird.

Einen schönen Text, hast Du da geschrieben, der das in die Praxisebene bringt und den mir Google herbeigegurgelt hat: #2 [Pagerank AND chrisismaven]: Das Gelbe Forum unterstützen - was jede(r) Leser(in) einfach tun kann …

Schön gemacht.

Gruß, bernadette

Womit wir beim Beweis des SEMANTISCHEN Indexing waeren ...

CrisisMaven ⌂ @, Sonntag, 11.01.2015, 22:36 vor 3412 Tagen @ Bernadette_Lauert 7344 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 11.01.2015, 22:39

[Pagerank AND chrisismaven]

Auch den falsch buchstabierten CrisisMaven findet Google. Es gibt halt nur einen Rudi Voeller.

Das mit dem Pagerank ist immer so eine Sache. Man kann ihn akademisch angehen:

Ja, das geht auf das urspruengliche Backrub-Patent zurueck.

Aber in der Praxis ist es halt einfach anzustreben, dass auf die Site oft extern von Seiten mit hohem Pagerang aus, verlinkt wird.

Und das genau funktioniert daher nicht mehr uneingeschraenkt, hoechstens noch bei .edu- und .gov-Backlinks (fuer die man aber im deutschen Sprachraum kein adaequates Aequivalent hat).

Denn: da das wieder mal "jeder" macht, ist ein Backlink nicht mehr unbesehen zum Ranking verwendbar. Die Google-Gruender hatten ja unterstellt, es funktioniere analog der Zitation in wissenschaftlichen peer-reviewed journals. Das aber ist nicht (mehr) der Fall.

Hinzu kam das nofollow-Attribut. Mittlerweile ignoriert Google auch dieses, insofern es sich ja nicht von "Hinz und Kunz" diktieren lassen kann, wer Pagerank vererbt (und wie) und wer nicht. Also ist auch nofollow nur noch ein Teil-Kriterium, so, wie ich bei Blaulicht erstmal vorsichtig fahre, aber deshalb noch nicht weiss: ist es das Rote Kreuz, die Polizei, die Feuerwehr, das THW - da muss ich den Wagen doch noch naeher herankommen lassen.

Einen schönen Text,

Grammatisch treffend jiddisch ausgedrueckt, danke! [[freude]] [[freude]] [[freude]]

hast Du da geschrieben,

aber, aber, das habe ich einem auf fiverr ueberlassen ... Du solltest erst mal meine Poesie sehen ...

der das in die Praxisebene bringt.

Tja, keine Praxis ohne Theorie. Wenn die Praxis immer eine Ebene waere. Meist ist sie ein steiniger, holpriger, gewundener Pfad. Weshalb Politiker ja auch lieber fliegen ...

und den mir Google herbeigegurgelt hat: #2 [Pagerank AND chrisismaven]:

... weil ich von Google keine Leistungsrechte verlange ...

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Pagerank und ein bunter Strauß an anderen Einflussfaktoren...

Bernadette_Lauert, Sonntag, 11.01.2015, 22:51 vor 3412 Tagen @ CrisisMaven 7323 Views

Aber in der Praxis ist es halt einfach anzustreben, dass auf die Site

oft extern von Seiten mit hohem Pagerang aus, verlinkt wird.
Und das genau funktioniert daher nicht mehr uneingeschraenkt, hoechstens
noch bei
.edu-
und .gov-Backlinks
(fuer die man aber im deutschen Sprachraum kein
adaequates Aequivalent hat).
Denn: da das wieder mal "jeder" macht, ist ein Backlink nicht mehr
unbesehen zum Ranking verwendbar. Die Google-Gruender hatten ja
unterstellt, es funktioniere analog der
Zitation in
wissenschaftlichen peer-reviewed journals
. Das aber ist nicht (mehr)
der Fall.

Mit der Pagerank-Idee starteten die beiden. Inzwischen ist der Pagerank ein Einflussfaktor von 200 oder mehr. Nichts genaues weiß man nicht.
Aber von zentraler Bedeutung ist er immer noch. Dass Endungen wie .gov, die nicht jeder registrieren kann, anders behandelt werden, ist klar. Inwieweit in diesem Dunstkreis Backlinks für den Pageranks anders gewichtet werden, lässt sich nur erahnen.

Gruß, bernadette

Danke für den informativen Thread (oT)

Olivia @, Montag, 12.01.2015, 12:04 vor 3412 Tagen @ Bernadette_Lauert 6931 Views

- kein Text -

--
For entertainment purposes only.

Googles vielleicht umwerfendste ("revolution") Algorithmenaenderung ...

CrisisMaven ⌂ @, Sonntag, 01.03.2015, 21:55 vor 3363 Tagen @ CrisisMaven 6855 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 01.03.2015, 21:59

FAZ.net: "Runter mit Verschwörungen und Pseudowissen: Wer künftig bei Google sucht, soll vertrauenswürdige Seiten zuerst finden."

Bislang hatte Google einen "objektiven" Ranking-Algorithmus, insofern als Relevanz einerseits

- aufgrund der "Naehe" der Suchbegriffe zu den textuellen Inhalten einer Webseite

und

- aufgrund der auf diese verlinkenden Seiten und deren "Ankertexte"

ermittelt wurde (vgl. Das Geheimnis des guten Rankings in Google).

Nunmehr will Google verstaerkt "gute" Informationen liefern, d.h. man versucht, verlaessliche Information von "Verschwoerungstheorien" zu scheiden. Man fuehlt sich ein bisschen an Orwell bzw. "Eine Zensur findet doch statt" erinnert.

Vgl. die in der FAZ zitierte Forschungsarbeit "Knowledge-Based Trust: Estimating the Trustworthiness of Web Sources" (PDF hier, vgl. Kapitel "2.3 Estimating KBT using a multi-layer model", p. 3 pp.).

Das Problem will mir scheinen: was waere wohl mit Wegeners Kontinentaldrifttheorie passiert, wenn man nach allgemeinen geologischen Entwicklungskonzepten gesucht haette ... damals, vor deren Anerkennung in den sechziger Jahren?

Meine Thesen:

a) entweder wird Google dann irgendwann, so wie Wikipedia durch Metapedia, Konkurrenz bekommen

oder

b) Google wird, wie beim schon jetzt gelaeufigen "supplemental index" dennoch die Suchergebnisse nach dem alten "scheuklappenfreien" Algorithmus (der dann aber parallel weiter gepflegt werden muesste), bereitstellen, d.h. man wuerde dann unter den Suchergebnissen sowas finden wie "wenn sie die Ergebnisse fuer Spinner sich wirklich antun wollen, klicken Sie hier" ...

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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VIELEN DANK!

Piter @, Mittwoch, 14.01.2015, 11:02 vor 3410 Tagen @ Piter 6894 Views

Danke an alle @Bernadette und @CrisisMaven,

jetzt weiß ich, wie ich vorgehen kann.

Es scheint immer weniger Sinn zu machen, alle 200 (oder mehr) Variablen von Google zu kennen und mit einfachen Methoden (Keywords) "austricksen" zu wollen.

Meine Vermutung und mein Verstand waren also richtig, dass es immer darum geht, "verdammt gute Texte und Informationen" zu liefern.

Eine kurze Nachfrage zum Verständnis:
Also im Grunde gehe von der Annahme aus, dass man keine reinen ONLINE Texte mehr schreiben sollte, sondern vor allem Beiträge, die man bspw. auch OFFLINE lesen würde. Also eher journalistisch vorgehen? Wobei man natürlich Eigenheiten des "Online" Verhaltens kennen muss. Vor allem eher kurz aber hochinformativ, gut aufbereitet (optisch und mit Videos sowie Bildern), Schlagzeilen, Leseransprache.

Da ich zurzeit auf Auftragsbasis Texte schreibe, muss ich mich natürlich auch an die Vorgaben meiner Auftraggeber (Kleinstunternehmen und Agenturen) halten.

Bei einer Pro-Wort-Vergütung von aktuell weniger als 1 Eurocent werde ich aber kein "Consulting" mit anbieten, soviel ist klar. So lange ich pro Tag meine 5-10 € verdienen kann und es Spaß macht.

Aber das Thema ist interessant und mit guter Einarbeitung, Erfahrung und Wissen, werde ich vielleicht auch mal an besser bezahlte Aufträge gelangen, oder es kann ein eigenes erfolgreiches Web-Projekt daraus entstehen.

Gruß
Piter

Der Schritt von 1€, 10€ zu 100€, 1.000€ ...

CrisisMaven ⌂ @, Mittwoch, 14.01.2015, 13:06 vor 3410 Tagen @ Piter 8665 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 14.01.2015, 14:14

Danke an alle ... und @CrisisMaven,

Gern geschehen. Ich hatte das Gefuehl, auch wenn ich grade was ganz anderes am Wickel hatte, dass man einen mit dieser Einstellung nicht "haengen lassen" darf.

jetzt weiß ich, wie ich vorgehen kann.

Sagen wir mal, in SEO/SEM stehst Du am Anfang. Das ist nicht abwertend gemeint, aber: die "Lernkurve" in Internet-Marketing-Dingen ist anfaenglich relativ "flach" - das bedingt aber eine grosse Konkurrenz. Wenn ich am Volkslauf teilnehme, dann haben vorne ein paar Stars die besten Plaetze, hinten "sind alle gleich" und bis man an denen vorbei ist, ist der Lauf schon fast 'rum und da es jeder versucht, steht man trotz Anstrengung auf der Ergebnisliste an Stelle 350. Nur dass das Internet mittlerweile millionenmal groesser ist und immer noch rasant waechst.

Es scheint immer weniger Sinn zu machen, alle 200 (oder mehr) Variablen von Google zu kennen und mit einfachen Methoden (Keywords) "austricksen" zu wollen.

Das wuerde ich so nicht sagen und habe ich auch so nicht "rueberbringen" wollen. Aber: ein KFZ-Ingenieur, der sich ueberlegt, wie er die Kurbelwellen-Charakeristik zwecks Tuning verbessern koennte, aber hat weder Motor noch Chassis, der braucht sich ueber Ventilspiel noch keine Gedanken machen.

Daher der Hinweis auf die Backlinks. Aber wenn Du "nur" schriftstellerischer Zuarbeiter ("Artikel-Autor") waerest, muss Dich off-page SEO erst mal nicht gross 'jucken', denn i.d.R. hast Du nur indirekt darauf Einfluss - naemlich insoweit Deine Artikel evtl. "Linkbait" darstellen und dadurch ohne Dein weiteres Zutun Backlinks generieren, wie hier angeregt.

Meine Vermutung und mein Verstand waren also richtig, dass es immer darum geht, "verdammt gute Texte und Informationen" zu liefern.

Ja, absolut. Seth Godin ist da eine Notorietaet, auch wenn er gar nicht immer das schlaueste schreibt und es noch nicht mal immer als erster verkuendet. Ich vermute auch, sein Name tut was dazu, als Michael Jones haette er vielleicht nur den halben Erfolg. Aber irgendwann gilt man als "Marke" und bekommt "Follower", insbes. Blog-, RSS-Feed oder Newsletter-Abonnenten.

Weshalb ich immer sage: eine Internet-"Firma", die Auftraege an Autoren vergibt und ihre Autoren nicht mit in diese Folgeprozesse einbindet, macht was falsch und laesst mindestens die Haelfte des "Umsatzes" auf der Strasse liegen - fuer andere zum Aufheben.

Eine kurze Nachfrage zum Verständnis:
Also im Grunde gehe von der Annahme aus, dass man keine reinen ONLINE Texte mehr schreiben sollte,

Ich habe nie die Idee begriffen, dass "online"-Inhalte anders beschaffen sein sollten als (vergleichbare - keine Buecher) offline-Inhalte.

sondern vor allem Beiträge, die man bspw. auch OFFLINE lesen würde.

Absolut. Das hoechste Praedikat waere, wenn Chef seine Sekretaerin anwiese, bestimmte Sachen fuer ihn auszudrucken und fuer die Zugfahrt in seinen Koffer zu packen.

Forist Sojemand hat mal ein paar solcher Inhalte hier verlinkt (sott.net).

Also eher journalistisch vorgehen? Wobei man natürlich Eigenheiten des "Online" Verhaltens kennen muss.

Z.B. die "F"-Leselinie, die online wesentlich ausgepraegter zuschlaegt als "offline". (Aber: auch Print-Werbung ist hier aehnlich empfindlich.)

Vor allem eher kurz aber hochinformativ, gut aufbereitet (optisch und mit Videos sowie Bildern), Schlagzeilen, Leseransprache.

Das waere nun ein ganzes Buch. So wie jeder nickt, wenn jemand schreibt "es sollte gerechter zugehen in der Welt" und dann dem andern den Schaedel einschlaegt, damit er dem hehren Ziele nicht im Wege steht ...

Man muss abwaegen: wie stocksorcerer zu Bedenken gibt, sind gute Videos eine Heidenarbeit. In der Zeit schreibe ich zehn Artikel oder mehr.

Da Videos an sich nicht gut idexiert werden, Texte aber wohl, ist es aus SEO-Gesichtspunkten treffender, Texte zu produzieren. Der Hype bzgl. Videos kommt davon, dass sie "viral" wirken koennen, d.h. sie werden "geliked", "geshared", in emails an Freunde erwaehnt, re-posted und was der neudeutschen Unwoerter mehr sind. Texte weniger.

Damit das aber geschieht, muss das Video einen echten "Gag" enthalten. Jasinna hat den Bogen 'raus und der unerwartete Auftritt von Susan Boyle hatte aehnlichen magischen Charakter. Aber ich wette, fuer jedes "viral" erfolgreiche Video gibt es eine Million (!), fuer die alle Arbeit umsonst war.

Texte sind daher i.d.R. die erste sichere Bank, es sei denn, man ist echter Video-Kuenstler usw. Ich bin's nicht.

Viel wichtiger sind die onpage-Faktoren bei den Texten (Keywords in H1/H2/H3-tags - Vorsicht bei WordPress ist der Titel bereits H1 - direkt darunter einen H1-Text mag aber Google nicht, denn ... zwischen zwei Haupt-Ueberschriften folgt eigentlich Text/Unter-Ueberschriften).

Da ich zurzeit auf Auftragsbasis Texte schreibe, muss ich mich natürlich auch an die Vorgaben meiner Auftraggeber (Kleinstunternehmen und Agenturen) halten.

Und hierauf wollte ich mit dem Vorgesagten hinarbeiten: wenn Du fuer Dritte nach "ein paar Cent fuer ein Wort" abgerechnete Texte schreibst, ist es zwar von Vorteil, alle (on-page) SEO-Kriterien im "Hinterkopf" zu haben und zu beruecksichtigen - aber da das ein aeusserst schnellebiges Geschaeft ist und diese Agenturen offenbar immer noch nach der alten Denke von bis ca. 2010 arbeiten (viele Keywords, viele Beitraege = hohes Ranking in den SERPs), ohne zu beruecksichtigen: es gibt nur zehn interessante Rangstellen - die ersten zehn SERP auf der ersten Seite. Nr. 1 ist oft von Wikipedia fest "gebucht" (Google-Algorithmus - relativ unabhaengig von Qualitaet der Naechstplazierten!), bleiben neun. Da Deine Kenntnisse also nicht extra dotiert werden, solltest Du Dich auf den Inhalt konzentrieren und den Rest denen ueberlassen, die ihn irgendwo "einbauen". In derselben Zeit zwei gute Artikel geschrieben bringt nach der Logik eben doppeltes Geld.

Sind die ersten Suchergebnisse nun noch "leer"? Hat man je einen Fluss gesehen, dessen Wasser nicht bis zum Ufer reichte? Einen Dackel, dessen Beine erst noch wachsen mussten, damit sie bis zum Boden reichen?

Glaubt die Agentur, es gaebe nur ein paar, die diese Keywords "erorbern" wollen? So nach dem Motto: wir bringen die ersten Kaninchen nach Australien?

Nein, sie lassen schreiben fuer ihre Kunden. Und diese Kunden haben keine Ahnung, jedenfalls weniger als die Agentur, sonst haette der Kunde ja eine andere gewaehlt ...

Haetten die Kunden Rosser Reeeves "Reality in Advertising" gelesen, wuerden sie ganz anders vorgehen.

Bei einer Pro-Wort-Vergütung von aktuell weniger als 1 Eurocent werde ich aber kein "Consulting" mit anbieten,

Absolut. Zumal die eh glauben, das wuessten sie schon alles.

soviel ist klar. So lange ich pro Tag meine 5-10 € verdienen kann und es Spaß macht.

Sicher macht es Spass, zu recherchieren, aber: 5-10 Euro ist "mit Hut unter der Tuer durchpassen". Letztlich gut, um sich "seine Sporen zu verdienen", aber mit der Zeit waere es ratsam, eigene Wege zu gehen, z.B. im sog. Affiliate Marketing. Nur nuetzt es nix, dort denselben Fehler zu machen wie die o.g. Agenturen - und dann auf Rangstelle 103 in den SERPs zu verschimmeln.

Aber ich vermute, dass Du nach einiger Zeit durch Schreiben und Recherchieren ein Gefuehl dafuer bekommst, insbes. wegen deiner Deutsch- und Russisch-Kenntnisse, wo noch echte Luecken sind und Dich dann -parallel zum Weiter-fuer-andere-Schreiben- langsam an die eigene Web-Existenz "heranrobbst".

Dann sind 10 Euro/Tag eine Lachnummer. Es gibt "da draussen" einige, die haben mit weniger angefangen und haben heute regelmaessig mehr als eine Million (!) Dollar am Tag - mit derselben Arbeit. Ja, nicht jeder, ich auch nicht. Aber das war auch nur ein Beispiel. Jedenfalls sind fuer denjenigen, dessen Artikel was taugen, die naechsten Schritte, naemlich diese Faehigkeiten fuer sich selbst zu nutzen, fast zwangslaeufig.

Aber das Thema ist interessant und mit guter Einarbeitung, Erfahrung und Wissen, werde ich vielleicht auch mal an besser bezahlte Aufträge gelangen, oder es kann ein eigenes erfolgreiches Web-Projekt daraus entstehen.

Genau so sehe ich Dich in naeherer Zukunft. Inkl. Zeit fuer die Kinderchen ...

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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Also wenn ich die russische Sprache verstünde...

Bernadette_Lauert, Mittwoch, 14.01.2015, 14:03 vor 3410 Tagen @ CrisisMaven 6912 Views

Aber ich vermute, dass Du nach einiger Zeit durch Schreiben und
Recherchieren ein Gefuehl dafuer bekommst, insbes. wegen deiner Deutsch-
und Russisch-Kenntnisse, wo noch echte Luecken sind und Dich dann
-parallel zum Weiter-fuer-andere-Schreiben- langsam an die eigene
Web-Existenz "heranrobbst".

CM tut Weisheit kund.
Wenn ich die russische Sprache verstünde und - wie Du - auf Klicks aus bin, würde ich mich - wie CM hier schreibt - in Richtung Presseüberblick bewegen.
Arteitstitel: "Russlandschau"
Hier ein wenig übersetzen, dort ein wenig einordnen, erklären, historische Zusammenhänge aufzeigen...

Wir sind uns ja inzwischen einig, dass die Kunst ist, lesenswerte weil aufschlussreiche und interessante Texte zu verfassen.

Wie oft ich in Hinblick auf die drohende Kriegsgefahr irgendwo gelesen habe "Kann hier jemand russisch, hier ist ein Artikel..."

Da schließe ich auch virale Effekte nicht aus. Man denke nur an die Haisenko-Analysen zum MH17-Abschuss, die in viele Sprachen übersetzt und geteilt, zitiert und geliked werden wie Katzenbilder. "Can i has Cheezeburger?"
--> www.anderweltonline.com

Außerdem ist das Aufklärungs- und damit Friedensarbeit.

Gruß, Bernadette

Russlandschau Fragen dazu

Piter @, Mittwoch, 14.01.2015, 18:54 vor 3409 Tagen @ Bernadette_Lauert 6888 Views

Hallo Bernadette,

CM tut Weisheit kund.
Wenn ich die russische Sprache verstünde und - wie Du - auf Klicks aus
bin, würde ich mich - wie CM hier schreibt - in Richtung Presseüberblick
bewegen.

Danke für die Anregung. Natürlich könnte das Sinn machen. Etwas in der Art habe ich ja mal testweise mit den "Blog-Nachrichten" versucht. Aber das war schließlich "nur" eine Weiterverlinkung und hat schon viel Arbeit gemacht.

Also ich habe nichts gegen Arbeit. Aber es ist leider so, dass sich ganz ohne Bezahlung, schwer die Motivation und Energie aufrecht erhalten lässt.

Leider habe ich festgestellt, dass politische Beiträge, oder sogar umfangreiche Analysen, nur sehr schlecht "geklickt" und damit auch schlecht bezahlt werden.

Mit welchen TKP-Preisen (Preis pro 1.000 Views) rechnest Du bei derartigen Projekten? Zumal ich glaube, dass der CTR (der Anteil von Lesern, die bspw. auf einen Banner klicken) sehr gering ist. Menschen, die sich für Politik interessieren, sind meist nicht so konsumfreudig - das merke ich ja an mir selber - als jemand, der den ganzen Konsumschrott, welcher per Internet angeboten wird, gar nicht braucht.

Man könnte versuchen auf Dienstleistungen zu verlinken. Oder Bücherseiten. Aber auch da muss man erst einmal die Masse zusammenbekommen.

Du hast sicher recht, wenn Du bspw. auf das langfristige Erfolgspotenzial hinweist, der dabei entstehen KANN. In der Zwischenzeit muss man aber mit einem Artikel aber zumindest seine Kosten wieder rein holen.

Nur mal als Beispiel:

Die Übersetzung/Zusammenfasung oder Neuerstellung eines guten Artikels dauert sicher 1-2 Stunden. Pro Tag kann man damit vielleicht 2-3 gute Artikel schreiben.

Das bedeutet mindestens 4 Stunden Arbeitsaufwand täglich, ohne Rechercheaufwand, den man sowieso aus reinem Interesse macht. Bei einem Stundenlohn von 10 € müssten rund 40-60 € pro Tag reinkommen. Davon müssen auch noch alle Serverkosten bezahlt werden und Zeit zur Bewerbung braucht man auch ein wenig. Damit man die beliebten Backlinks bekommt.

Nächste Frage, wer geht auf eine Seite, auf der am Tag nur 2-3 News zu finden sind?

Das sind dann eher Blogs, wobei ich bezweifle, dass ein Blogger mal eben schnell 800 € ab dem 3. Monat reinholen kann. Vielleicht der Vineyardsaker, aber der wird auch von vielen weiteren Schreibern unterstützt, die das auch idealistisch sehen.

Bitte nicht falsch verstehen, Idealismus ist bewundernswert und ich habe höchsten Respekt vor allen, die sich täglich neu motivieren können. Aber irgendwie muss der Apfel ja auch in den Kühlschrank kommen <img src=" />

Gruss
Piter

Ich meinte auch etwas etwas anderes (doch, das ist Deutsch ...) ...

CrisisMaven ⌂ @, Donnerstag, 15.01.2015, 15:14 vor 3409 Tagen @ Piter 6906 Views

Danke für die Anregung. Natürlich könnte das Sinn machen. Etwas in der Art habe ich ja mal testweise mit den "Blog-Nachrichten" versucht. Aber das war schließlich "nur" eine Weiterverlinkung

Ja, aber dass es ueberhaupt gelesen wurde, hatte damit zu tun, dass "das Gelbe" ca. 20 bis 30 Millionen Seitenaufrufe im Monat hat. Fuer einen "Anfaenger" ohne Backlinks ausgeschlossen, dass die Rechnung aufgeht.

und hat schon viel Arbeit gemacht.

... Und waere toedlich, wenn man davon seine "Urschuld" abtragen muesste.

Wie sagt Oberbayer richtig: "... interessiert trotzdem das Geschehen in RU in D so gut wie niemand. ... Damit dürfte Piter also schwerlich Geld verdienen können."

Also ich habe nichts gegen Arbeit. Aber es ist leider so, dass sich ganz ohne Bezahlung, schwer die Motivation und Energie aufrecht erhalten lässt.

Nein, Bezahlung kommt nur (noch) bei hochfrequentierten Webseiten infrage, d.h. so, dass sie mehr bringt als das Hosting kostet - von der Arbeitszeit ganz zu schweigen. Alle entgegenstehenden Beispiele kranken an einem: an der Statistik. D.h. wer auf einen erfolgreichen Blogger usw. verweist, verschweigt (aus Boshaftigkeit oder Unkenntnis) die anderen hunderttausend, die es gleichzeitig mit ihm versucht haben und scheiterten.

Leider habe ich festgestellt, dass politische Beiträge, oder sogar umfangreiche Analysen, nur sehr schlecht "geklickt" und damit auch hlecht
bezahlt werden.

Ja, weil sehr, sehr viele es kostenlos machen, einfach aus Freude am Machen. Dagegen mit bezahlten Funktionen "anzustinken" ist -ausser fuer einen Seth Godin und ein paar andere- nahezu unmoeglich, wenn man "aus vdem Nichts" kommt.

Mit welchen TKP-Preisen (Preis pro 1.000 Views) rechnest Du bei derartigen Projekten? Zumal ich glaube, dass der CTR (der Anteil von Lesern, die bspw. auf einen Banner klicken) sehr gering ist.

Ja, und zudem werden die hoechsten Preise (abgesehen von Dating und Porno) bei Rechtsfragen und Finanzprodukten bezahlt.

Google schaltet aber "hoeherpreisige" Anzeigen dort, wo sie auch geklickt werden, denn bezahlt wird ja fuer's Draufklicken, aber gekauft werden "page impressions", d.h. wie oft die Anzeige gezeigt wird, bis Google sie nicht mehr anzeigt und adsense-Konto leer ist. Wenn Google also eine Anzeige oft auf einem Blog anzeigt, wo sie NIE geklickt wird, waehrend es drei Klicks woanders haette ergattern koennen, dann ... wird's eben nicht angezeigt und dort kommen nur niederpreisige, wenig attaktive Anzeigen!

Menschen, die sich für Politik interessieren, sind meist nicht so konsumfreudig - das merke ich ja an mir selber - als jemand, der den ganzen Konsumschrott, welcher per Internet angeboten wird, gar nicht braucht.

Ja, das kommt noch hinzu. Aber man kann Leser auch erziehen/heranziehen. Aber das ist ein mehrjaehriger Prozess. MMNews und KOPP-Verlag gelingt es ja auch. Nichts ist unmoeglich. (Bitte keine Qualitaetsdiskussion - aber dass MMNews kein Gamer-Forum ist oder Haschisch-Pfeifen verkauft - das ist Konsens, oder?)

Man könnte versuchen auf Dienstleistungen zu verlinken. Oder Bücherseiten. Aber auch da muss man erst einmal die Masse zusammenbekommen.

Das ist immer, s.o., der springende Punkt. Weshalb ich ja geraten hatte, erstmal mit dem "Haut-zu-Markte-tragen" anzufangen. Dass jetzt hier weiterfuehrende Ideen auftreten, sollte den Blick nicht darauf verstellen, dass Schumacher und Vettel nicht von ungefaehr Formel-I-Piloten wurden. Die haben ca. 15 Jahre, von Klein-Kindesbeinen an, mit GoKarts in Kerpen taeglich trainiert. Waehrend andere Fernsehen geguckt haben. Ebenso Becker und Graf im Tennis, Spasski/Fisher et al. im Schach usw. usf.

Du hast sicher recht, wenn Du bspw. auf das langfristige Erfolgspotenzial hinweist, der dabei entstehen KANN. In der Zwischenzeit muss man aber mit einem Artikel aber zumindest seine Kosten wieder rein holen.

Ja.

Nur mal als Beispiel:
Die Übersetzung/Zusammenfasung oder Neuerstellung eines guten Artikels dauert sicher 1-2 Stunden. Pro Tag kann man damit vielleicht 2-3 gute Artikel schreiben.

WENN Du einen Auftraggeber hast. Wenn Du's auf eigene Rechnung machst, wirst Du ein blaues Wunder erleben - anfaenglich.

Das bedeutet mindestens 4 Stunden Arbeitsaufwand täglich, ohne Rechercheaufwand, den man sowieso aus reinem Interesse macht.

Und: waerest Du der Einzige? Wieso soll der Artikel ueberhaupt unter den ersten hundert, gar zehn, Suchergebnissen sein?

Bei einem Stundenlohn von 10 € müssten rund 40-60 € pro Tag reinkommen. Davon müssen auch noch alle Serverkosten bezahlt werden und Zeit zur Bewerbung braucht man auch ein wenig.

Ja.

Damit man die beliebten Backlinks bekommt.

Die "bekommt" man nur, wenn man Linkbait liefert. Dieser wird aber nur wahrgenommen (und verlinkt), wenn er unter den ersten zehn Suchergebnissen waere. Womit sich die Katze wieder mal in den Schwanz bisse ...

Nächste Frage, wer geht auf eine Seite, auf der am Tag nur 2-3 News zu finden sind?

Das ist zu abstrakt - wenn Du Kim Karashian waerest, Millionen. Im Gegenteil: erschiene einen Tag KEIN Artikel, waere Deine Mailbox voll mit Anfragen: "Piter - geht's Dir gut - soll ich einen Tee vorbeibringen, Wadenwickel machen?"

Das sind dann eher Blogs, wobei ich bezweifle, dass ein Blogger mal eben schnell 800 € ab dem 3. Monat reinholen kann. Vielleicht der Vineyardsaker, aber der wird auch von vielen weiteren Schreibern unterstützt, die das auch idealistisch sehen.

Ja, es spielt der Zufall und das "zur rechten Zeit am rechten Ort" oft eine entscheidende Rolle.

Bitte nicht falsch verstehen, Idealismus ist bewundernswert und ich habe höchsten Respekt vor allen, die sich täglich neu motivieren können. Aber irgendwie muss der Apfel ja auch in den Kühlschrank kommen <img src=" />

Tuer auf - Appel rin. Is' doch mal kein Problem, odda?

Nur: musst Du mit dem Kuehlschrank anfangen. Dann Apfel kaufen. Dann soviel Apfel, dass Du nicht gleich alle VOR der der Tuer aufisst. Iss' alles ganz einfach, ... eigentlich.

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

"Wenn ich die russische Sprache verstünde..." dann

Oberbayer @, Mittwoch, 14.01.2015, 21:03 vor 3409 Tagen @ Bernadette_Lauert 6877 Views

interessiert trotzdem das Geschehen in RU in D so gut wie niemand. Es gibt hier im Gelben einige Ausnahmen. Ich lese z.B. täglich einmal ca. 10 russische Webseiten durch--->filtere dann zwischen Realität und Propaganda. Und was an Substanz bleibt ist sehr dürftig. Das kannst Du fast mit dem "Sand in die Augen streuen" der deutschen MSM vergleichen. Viel dreht sich da um Rüstung/Aufrüstung-so eine Art Selbstbefriedigung der russischen MSM. Und die Berichterstattung zur Wirtschaft ist eher ein Wunschszenario fernab der Realität. Mit 17 % Zinsen würgst Du eine Volkswirtschaft erbarmungslos ab. Die russische Zentralbank ist somit der größte Feind für Putins Pläne einer unabhängigen Wirtschaft. Kein Mensch investiert da in ein Gewächshaus oder eine Hühnerfarm auf Kredit. Derartige Renditen erzielt nur die Rauschgiftmafia.
Damit dürfte Piter also schwerlich Geld verdienen können.
Anders wäre es evtl. mit realen Szeneberichten (Insiderwissen).

LG

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