Ich für meinen Teil finde es hingegen bizarr, dass man nun schon der
einschlägigen Agitation wie in Fernsehformaten a la Sabine Christiansen
und Co in diesem unserem Forum begegnet, welches den meisten Besuchern wohl
eigentlich als alternatives Medium gilt. Es mag aber etwas gutes haben,
dass auch im Gelben Forum weiterhin gelegentlich Systempropaganda
wiedergegeben wird, weil es Gelegenheit bietet, sie als solche kenntlich zu
machen, was ich im Folgendem belegen möchte:
.............................
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Keine Ursache – ich habe zu danken! Mein Streben nach Ausführlichkeit erscheint mir gelegentlich wie eine Manie.
Ich lese seit sehr vielen Jahren in den "alternativen" Medien mit. Das
bedeutet absolut nicht, dass ich ihnen "mehr" Vertrauen entgegenbringe, als
den Systemmedien. Tut mir leid, aber dafür finden sich viel zu viele,
sagen wir es mal gelinde "Absonderlinge" in solchen Foren.
Die asymmetrischen alternativen Medien lassen eine nur weniger systematische Manipulation zu, als die herkömmlichen, weshalb dort nun auch eine Systemvokabel wie „Deregulierung“ weit seltener anzutreffen ist. Unsinn wird überall geredet, es geht um das Problem des systematischen Unsinns.
Selbstverständlich bekommt man auch wichtige und nützliche
Informationen.
NUR: die Aussage, dass "alle" mit etwas übereinstimmen, heißt für mich
weder, dass ich mich der "Erkenntnis" dieser Gruppierung anschließen muß
noch dass ich mich davon distanzieren muß. Ich prüfe, was für mich
(aufgrund meiner eigenen Lebenserfahrung, Ausbildung, Arbeit etc.) stimmig
ist, teilstimmig ist oder gar nicht stimmig ist und entscheide dann für
mich selber.
Mit dem „für sich selber entscheiden“ ist es schon so eine Sache. Wir haben alle ein Recht auf den Irrtum, welcher aber nie mit Ignoranz gleichbedeutend sein darf.
Das reine Diskutieren von Ideen habe ich hinter mir gelassen. Ich
beobachte lieber und ziehe Schlüsse. Insofern habe ich auch keinerlei Lust
und Interesse mehr daran, rein akademischen Diskussionen zu folgen (ok -
früher habe ich daran auch Spaß gehabt, aber da war ich ja auch selbst an
der "Akademie" )) - Die entsprechende Literatur habe ich in der Regel
gelesen, muß aber gestehen, dass mich bereits als Studentin das
"Verhalten" einiger Männer sehr erstaunt hat. Gab es Bücher, die sie sehr
ansprachen, dann stellten sie die Inhalte als "absolute" Wahrheit hin. Ob
das etwas mit der männlichen Psyche zu tun hat? Ich hoffe doch nicht und
bin sehr froh darüber, Männer kennengelernt zu haben, die dieses nicht
machten.
Es mag m.M.n. sehr gut sein, dass sich auch in dieser Hinsicht männlich und weiblich prägnant unterscheiden. Übrigens scheint in unserem Forum das weibliche Geschlecht gegenüber dem männlichen auch stark unter-repräsentiert zu sein, ohne dass dieses durch Zufall, oder durch eine äußere Selektion erklärt werden könnte. Die von dir beschriebene Abweichung scheint also mit einem verringertem Interesse, sich an der politischen Diskussion zu beteiligen, zu korrelieren. Mir persönlich bereitet die Vorstellung, dass politisches Denken vielleicht mehr den männlichen Prinzipien zuzuordnen sein könnte, keine ideologischen Konflikte.
Aber es ist wohl so, wie überall. Gruppierungen benötigen zum
Zusammenhalt ein schwarzes Schaf oder einen äußeren Feind. Das hindert
sie zwar am Denken, aber sie fühlen sich wohl und sind dann
arbeitsfähig..... oder auch nicht.
Jede Gruppierung beruht auf gemeinsamen Interessen und bedeutet notwendigerweise eine Abgrenzung zu anderen, was sich auch prinzipiell als Feindschaft (natürlich im weitesten Sinne) auslegen lässt. Für politische Gruppierungen gilt das naturgemäß besonders, und dein implizierter Vorwurf einer Paranoia geht wohl ins Leere. Beispielsweise kannst du auch dem Umweltschützer schwerlich vorwerfen, den Umweltverschmutzer als Feind zu betrachten, und deshalb die Bedeutung seines Anliegens zu verwerfen.
Insofern würde ich mich freuen, wenn du meine "Erkenntnisse" als die
Erkenntnisse eines langen, arbeitsreichen, interessanten, sehr
stressreichen und trotzdem GUTEN Lebens (in vielen unterschiedlichen
sozialen Umgebungen und Überzeugungen )).... ) hier stehen lassen
könntest, ohne zu meinen, dass du mir "Etiketten" überstülpen mußt.
Du springst in deinem Satzbau von deinen Erkenntnissen übergangslos auf deine Person. Natürlich nehme ich mir weiterhin die Freiheit, getroffene Aussagen anzugreifen, wenn mir dieses geboten erscheint. Das Problem mit dem eigenen Ego kenne ich auch. Genau dieses Ego steht wohl am allermeisten den „Erkenntnissen“ im Wege.
Ich finde die Theorien von C. Martin anregend und andere hier geäußerten
Theorien auch. Für mich jedoch stehen immer die Reaktionsweisen,
Befindlichkeiten, Prägungen, Wertungen und Antriebe der menschlichen
Spezies und der von ihr gebildeten Gruppierungen im Mittelpunkt. Darauf
konzentriere ich mich, denn das sind für mich die Knack- und Angelpunkte.
Hier weiß ich nicht recht, worauf du hinaus willst. Mir geht es darum, dass hier ein hinreichender Nachweis geführt wurde, dass die Geldpolitik ursächlich für den zu verzeichnenden „Wohlstandsdrifft“ ist, dem also natürlich nicht mit einer Deregulierung des Arbeitsrechtes beizukommen ist. Du kannst dem widersprechen – wenn du denn kannst. Wenn nicht, dann könnte es allerdings als triftiger Grund erscheinen, deine von ihrer Natur her – hoffentlich – stets vorläufigen Er-Kenntnisse zu hinterfragen. Frag dein Ego doch mal um Erlaubnis.
Bilanzen und speziell die G+V sind natürlich interessant und wichtig!
Und die G+Vs, oder "Analoges" solltest du dir vielleicht genauer anschauen
und dich zudem genauer mit dem Themenkomplex "Investitionen"
beschäftigen.
Interessante – weil typische – Argumentationslinie von Betriebswirten die einem die Volkswirtschaft erklären wollen. Es ist aber so, dass wir alle Betriebswirte sind, und keine prinzipiellen Gesichtspunkte für eine Trennung von Betriebswirten und Arbeitnehmern bestehen. Wir alle produzieren und konsumieren. Deine Argumentation impliziert eine Trennung von Investition und Konsum, und das Erstere ginge dem Letzterem voraus. Zwischen Konsum und Investition kann aber ebenfalls nur willkürlich getrennt werden. Alles was landläufiger weise dem Konsumsektor zugeschrieben wird, könnte ebenso gut betriebswirtschaftlich als Investitionen dargestellt werden, weil es den selben Prinzipien unterliegt. Unterschieden wird allenfalls anhand von behördlich gesetzten Standards (z.B. Gewerbeanmeldung). Das bringt deine Argumentation zum Einsturz, weil hiermit der Nachweis erbracht ist, dass die Nöte der Betriebswirte und die der Konsumenten identisch sind, und somit nicht einander erklären können. Im Gegenteil bin ich derjenige von uns beiden, der überhaupt erst über Investitionen und deren Ausbleiben redet, während du dich außerstande zeigst, genau diesen Umstand akkurat zu diagnostizieren.
Ich halte es für wichtig, Menschen deutlich zu machen, dass Arbeit,
Einnahmen und Ausgaben zusammenhängen, denn nur dann, wenn sie das
begreifen, können sie halbwegs frei sein. Ansonsten kann sie jeder
Rattenfänger in jede nur mögliche Falle locken.
Natürlich will ich nicht von „Rattenfängern“ sprechen, weil ich dann auch dich als Ratte zu betrachten hätte, nachdem ich dich bereits glasklar in deren Netzen zappeln sehe. Natürlich kenne ich nicht alle deine Ansichten, aber das, worauf ich Bezug genommen habe, und was von dir weiter verteidigt wird, ist gruselige Systempropaganda, und meine Richtigstellungen prallen an dir ab. Noch mal: Eine ZB schuldet niemanden etwas, weil jeder (angebliche) Anspruch den jemand gegen sie in Händen hält auf immer nur das lautet, was er bereits in Händen hält. Der Anspruch auf Geld ihr gegenüber ist selbst bereits das Geld. Warum verteidigst du also von der ZB lancierte Ansprüche gegen das Volk? Warum ziehst du eine dümmlich übertölpelnde (rattenfängerische) Herleitung von Arbeitslosigkeit einer wohl-begründeten Diagnose vor?
Hier in D gibt es immer noch viele kleine und mittlere Betriebe und auch
Selbständige, die das wissen.
Für viele der "großen" Theoretiker existieren die natürlich nicht!
Warum auch, würde ja glatt die schönen Theorien........ ))
Was also die Theorie anbelangt ist voranzustellen, dass jede Gesellschaft eine Sphäre der Individualität aufweist, und eine des Kollektivs. In der Ersteren sind die Marktkräfte wirksam, in der letzteren wirkt die herrschende Politik per Dekret. Bezogen auf den hier gegebenen Zusammenhang ist festzustellen, dass aus einer betriebswirtschaftlichen Kompetenz heraus auf keine politische Kompetenz zu schließen ist. So mag der Betriebswirt auch gerne seine Konkurrenten pleite gehen sehen, und legt es durchaus darauf an, dieses auch tatkräftig zu forcieren. Es interessiert ihn in dieser seiner Eigenschaft auch nicht, wenn sich nun die arbeitslose Belegschaft von der Allgemeinheit alimentieren lässt. Alleingelassen würde sich das Wettbewerbsprinzip hoffnungslos in der Rationalitätenfalle verfangen, und es bedarf einer beständigen Vertretung des Allgemeinwohls, ergo den Staat als Öffentliche Hand, dieses Dilemma so gut als möglich aufzulösen.
Die Zentralbank wäre für genau diese Zwecke ein staatliches Organ mit fundamentaler Bedeutung. Diese basiert grundsätzlich auf hoheitlichen Privilegien (Gelddrucken für Geldbasis) und kann nicht durch Marktkräfte hervorgebracht werden. Wenn die Zentralbank dem Parlament Vorschriften macht, dann ist das Parlament nur Fassade. Wenn die Volksvertretung nur Fassade ist, dann ist das Volk fremdbestimmt, und solch ein Zustand würde kaum ein glückliches Volk vermuten lassen. Deinen Irrtum über die ZB mit vorgeblich legitimen eigenen Interessen habe ich ausführlich dargestellt. Es sollte damit deutlich sein, dass die globale Staatsverschuldung entgegen deinem Irrtum nur illegitimen Interessen geschuldet ist, welche die Geldpolitik beherrschen. Die damit herrschende illegitime Geldpolitik bietet von Haus aus genügend Hinweis auf die Sozialen Verwerfungen – und wurden darüber hinaus in epischer Breite dargestellt. Vor diesem Hintergrund wäre bereits von Haus aus zu erwarten, dass solch eine Geldpolitik wohl von einer dafür kreierten Propaganda flankiert würde. Mit genau dieser Propaganda kommst du nun daher, liebe Oliva, und erwartest damit fleißig zusammengetragene Kausalitäten in Frage stellen zu können.
Schöne Grüße
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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...