Hat sich Pegida schon totgelaufen?

Sundevil @, Dienstag, 06.01.2015, 14:56 vor 3401 Tagen 6096 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 15:26

Mir scheint, als hätten wir gerade einige Wochen Pegida hinter uns, und schon jetzt geht es nicht mehr weiter. War das nicht bei Stuttgart 21 ähnlich?

Ja, weil grundfalsch aufgezogen ...

Arvid @, Dienstag, 06.01.2015, 15:20 vor 3401 Tagen @ Sundevil 5540 Views

SO, kann man es nicht anfangen. Zu leicht angreifbar, Führungspersonal zu Teil mehr als fragwürdig und nur regional aufgezogen. Von den Themen und Thesen will ich gar nicht erst anfangen.

Wenn, dann braucht es eine bundesweite Ausrichtung, klare Vorschläge zu Handlungsalternativen und für die Masse nachvollziehbare Forderungen, um sich mit denen und der Bewegung zu solidarisieren oder zumindest sympathisieren.

Themen dafür liegen auf der Strasse und in der Luft, wie man eine Bewegung zum Widerstand aufbaut, ist überall im Netz nach zu lesen.

Sie sind vielleicht nicht tot, aber sie riechen schon.

--
"Journalism is printing what someone else does not want printed. Everything else is public relations." - George Orwell

Arvid

Perfekt aufgezogen, wenn auch ohne Absicht

Taktiker @, Dienstag, 06.01.2015, 16:06 vor 3401 Tagen @ Arvid 5585 Views

Zu leicht angreifbar, Führungspersonal zum Teil mehr als fragwürdig

In der Naivität und Angreifbarkeit liegt gerade die Würze. Die haben keinen intellektuellen Anspruch, den sie sich später vorhalten lassen müssen. Und eine Fallhöhe hat dieser Bachmann auch nicht. Perfekt!

und nur regional aufgezogen.

Ebenso perfekt. Sie operieren in einer Ecke, in der die Antifa nichts zu bestellen hat. Und die 200km von BER bis DD sind vielen Berufs-Antifas für alle 7 Tage zu weit.

Von den Themen und Thesen will ich gar nicht erst anfangen.

Auch super. Schön diffus. Die MM schrieben ja schon, dass die Pegidas nicht zu packen sind: immer friedlich, gewaltfrei und adrett gekleidet

Wenn, dann braucht es eine bundesweite Ausrichtung, klare Vorschläge zu
Handlungsalternativen und für die Masse nachvollziehbare Forderungen

Dafür gibts die AfD! Und Pegida und AfD wollen ja (vorsichtig) kooperieren. Die AfD hält genügend Distanz, bleibt aber spirituell klar assoziiert.

Themen dafür liegen auf der Strasse und in der Luft, wie man eine
Bewegung zum Widerstand aufbaut, ist überall im Netz nach zu lesen.

Ja, aber nicht in Deutschland, da gibts keine Bewegungen. So wie es jetzt läuft, ist es optimal. Was die 5.000-20.000 bereits erreicht haben, ist doch Wahnsinn! Ich hätte nie gedacht, dass das Medien+Politik-Kartell auf eine so überschaubare und harmlose Versammlung derart gereizt reagieren würde. Es scheint wie mit Putin: Der Westen beherrscht zwar 90% der Welt, aber ein Renegate allein ist genug, um sie zu foppen. Und an dem verschlucken sie sich dann.

Diese liebenswürdigen Omas und Opas in DD sind sowas von harmlos, aber genau darin liegt ihre Stärke. Die Asymmetrie der Gegenreaktion ist völlig absurd und sendet ebenso absurde Signale ins Volk. Die zusammen 25.000 Nopegidas gestern haben der AfD wahrscheinlich den Einzug ins Hamburger Rathaus im Februar beschert. Womöglich toppt die AfD in diesem West-BL nun sogar noch Sachsen und Brandenburg und verankert sie im Westen der Republik.

Sie sind vielleicht nicht tot, aber sie riechen schon.

Dieser Angriff auf das System kam von einer völlig unerwarteten Flanke! Sieh doch, Stuttgart, München, Köln demonstrieren gegen Versammlungen, die bei ihnen gar nicht stattgefunden haben! Die Antifa wetzt die Messer, aber sie laufen sich in ihren West-Hochburgen damit tot. Währenddessen nimmt Dresden dem System (und seiner gleichgeschalteten Amtskirche) den Nimbus. Dies ist die Vorstufe zum Fall. Die Massen im Osten registrieren es längst, nun auch die im Westen. Das ist die perfekte Attacke !

Es gab ja über den Sommer diese Montagsdemos, vor allem in westdeutschen Großstädten und in Berlin. Ich war auch dort. Aber diese zündeten nie! Zu intellektuell, zu verquer (VT), zu viel Großstadtboheme, personell angreifbar (zB Ken Jebsen). "Lügenpresse" habe ich dort nie gehört! Das ärgert die Mächtigen bis aufs Blut! Und deswegen schnappen sie völlig über.

Zustimmung

Sven @, Wiege Sachsens, Dienstag, 06.01.2015, 16:38 vor 3401 Tagen @ Taktiker 4795 Views

Auch super. Schön diffus. Die MM schrieben ja schon, dass die Pegidas
nicht zu packen sind: immer friedlich, gewaltfrei und adrett gekleidet

Genau deswegen sollten sie sich die Ulfkottes dieser Welt vom Hals und
ihre Spaziergänge auf Sicherheitsabstand zu PI & Co halten.
Sonst ist das der Anfang vom Ende.

Ein paar nicht mehr prowestliche, sondern eher rechtsoffene Fahnenschwenker werden dann erheblich mehr Gegendemonstranten gegenüber stehen.

--
"In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, das es auf diese Weise geplant wurde." [Franklin Delano Roosevelt]

Pegida - ein zweischneidiges Schwert [mV]

Indica @, Deutschland, Freitag, 09.01.2015, 18:49 vor 3398 Tagen @ Taktiker 2369 Views

Veröffentlicht am 08.01.2015
Pegida, die patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, wuchsen in nur sehr kurzer Zeit zu einer großen Bewegung an, die in ganz Deutschland von sich Reden machte. Während sich der Mainstream in den üblichen, primitiven Betrachtungsmustern ergeht, die Islamisierung mittels Doppeldenk schlicht leugnet, und die "bunte Republik" gegen die "braune Gefahr" mobilisiert, findet in den alternativen Medien eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit Pegida statt. Auch wenn Pegida seine Berechtigung hat, könnte es dennoch sein, dass es sich nicht um eine reine Bürgerbewegung, sondern um ein Projekt der Eliten handelt?

Sehr gute Analyse, mMn

Youtube

Das Gehampel dürfte noch ein wenig weitergehen

Ashitaka @, Dienstag, 06.01.2015, 16:07 vor 3401 Tagen @ Sundevil 5286 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 16:19

Hi Sundevil,

die ganze "Pegida-ist-gefährlich"-Veranstaltung der Mainstreammedien hat doch wunderbar funktioniert und schon jetzt bundesweit zehntausende Gegendemonstranten mobilisiert. Allein in Münster gestern 10.000 Glühbirnen auf den Straßen, um für ihre blinde Gefolgschaft und Toleranz zu demonstrieren, ohne dass man weiß oder sich dafür interessiert, weshalb Pegida nun eigentlich gefährlich ist. Dass das anfänglich ein ungreifbares Ventil war, daran will nach Muttis Rede niemand mehr glauben. Mutti hats gesagt, RTL hat's berichtet und wen interessiert schon dass die Presse da böse Rechte gezüchtet hat. Man sorgt halt vorsorglich dafür, dass die Massen gegen eine medial verzerrte und politisch kontrollierte Wutbürgerdemonstration mit rechtem Stempel auf die Straßen gehen. Solch deutliche Warnungen aus der Politik hört man bei den übrigen rechten Veranstaltungen selten.

Dass sich bei Pegida die alternative Rednerschaft und sogar Nahestehende der bedeutensten Stiftung Deutschlands tummeln, war auch zu erwarten. Sowohl Pegida als auch diese billigen Montagsträumerein werden niemals einen wirklich kritischen Satz in den Medien zu den unabwendbaren Zerstörungen der europäischen Finanz- und Wirtschaftstrukturen sagen können. Die medialen Zügel sind viel zu straff gezogen. Wir kämpfen lieber um Scheinprobleme, die mit ihren "Kleine Mädchen fahren nach Syrien"-Geschichten die ganze Albernheit um die IS-Pauschalisierung der für unsere Staaten finanziell notwendigen Konflikte in den Regionen offenbaren. Dass wir mittlerweile kein klares Bild mehr vom Islam und den Problemen vor der türkischen Grenze gesendet bekommen, wer will da schon noch drüber nachdenken. Und die lieben syrischen Freiheitskämpfer sind nun die bestialischen IS-Vergewaltiger; reden wir lieber nicht mehr davon, zumal die Konflikte weitaus verstrickter und zerrüttet sind, als die IS-Terrorgefahr und in dem Zuge aufgewärmte Islamkritik es verpacken.

Die geforderte Toleranz der Gegendemonstranten wird dann demnächst durch solche ersten Testballons zur politisch gewollten Intoleranz gegenüber den Kritikern der europäischen Multikulti-Idee pervertiert. Wehe man schließt sich dem an oder teilt bei Facebook: Fristlose Kündigung wegen Terrorgefahr!

Und die uns weiter fesselnden Kräfte werden in Zukunft von genau diesen verträumt berauschten Gegendemonstrationen ausgehen, die ständig wegen kurzlebiger Euphorie ejakulieren, letztendlich aber doch nur an der langen Nase herum geführt werden und in Wahrheit gegen jegliche Auflehnung und Veränderung des Systems, dass sie Tag für Tag mehr zerpflücken wird, demonstrieren. Sie werden für keine Veränderung stehen, sondern voll und ganz ihre Ängste und Hoffnungen aus den medial vermittelten Ereignissen und Polen schöpfen. Dass in Wahrheit ganz andere Existenzgefährdungen auf uns zurollen, die system- und machtbedingt sind, wie soll man auch dagegen demonstrieren?!

Und wenn Veranstaltungen wie die Pegidas demnächst zu viel Aufmerksamkeit erhalten, dann würde es mich nicht wundern, wenn bei einer Demonstration halt mal ein Schußwechsel oder sonst was entsetzliches passiert, dass dieses Land für 1-2 Wochen in ein Meer der Anteilsnahme verwandeln. Dieses Gehampel stellt aufgrund unserer Abhängigkeit von der medialen Spiegelungen zu keiner Sekunde eine Gefahr dar.

Da wird man dann bei den wirklich wichtigen Bewegungen, die hierzulande in der kommenden Not entstehen werden müssen, mit in der Schublade parat liegenden Ängsten ("könnte den Job verlieren wenn ich damitmache") spielen, solche, die wir bisher nur aus dem Ausland kennen. Denn dieser ganze Kindergarten will sich im nicht mehr abwendbaren Umbruch Europas und der mit Krieg einhergehenden Umverteilung der Weltfinanzen schließlich zu entsetzlicher Gewalt gegen alles umkehren. All das, was man nicht mehr versteht und einem nicht dabei hilft, die Existenzängste von der eigenen Familie fern zu halten.

Pegida ist für Hohlbirnen, genauso wie diese sinnlosen Gegendemonstrationen. Wenn jeder an die medialen Kreationen denkt, denkt niemand an die wahren Probleme.

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Man erinnere sich an die FF-Maidan-Sniper oder Syrien-Sniper

Taktiker @, Dienstag, 06.01.2015, 16:30 vor 3401 Tagen @ Ashitaka 4696 Views

...dann würde es mich nicht wundern, wenn bei einer Demonstration
halt mal ein Schußwechsel oder sonst was entsetzliches passiert

Die Russen haben ja viel von den Amerikanern gelernt, uU auch das Durchführen von False-Flag-Aktionen. Halte es schon für möglich, dass es zu Provokationen kommt, die Staat und Medien hier sehr unangenehm werden können. RT-deutsch filmt ja schon mal jeden Montag mit...

Da sich Angie des Pegida-Themas schon persönlich angenommen hat (was ja schon ein Novum ist!), haftet sie nun auch mit, falls irgendwas passieren sollte. Das könnte dann ein echter Selbstläufer werden...

Nein, das war nicht ähnlich bei S21. Dort war kürzlich die 250. Montagsdemo (mL)

DT @, Dienstag, 06.01.2015, 19:00 vor 3401 Tagen @ Sundevil 4012 Views

mit 7000 Teilnehmern. Das Problem in Stuttgart ist die gekaufte Systempresse (Stuttgarter Zeitung) unter Chefredakteur Joachim Dorfs, der sich klar zu S21 positioniert hat. Dort werden keine Bilder von oben gezeigt und auch kaum über die wöchtentlichen Montagsdemos seit mehreren Jahren mit etlichen Tausend Teilnehmern (nach dem schwarzen Donnerstag waren es 100.000 Teilnehmer!) berichtet.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-mehrere-tausend-bei-250-montagsde...

[image]
Immer nur von unten fotografiert.

Ein Mitleser sandte mir 16:21 Uhr einen Link zu einem MDR-Voting, der

Arvid @, Dienstag, 06.01.2015, 19:16 vor 3401 Tagen @ Sundevil 4175 Views

jetzt »natürlich« nicht mehr erreichbar ist. Kann jemand über Inhalt und Tendenzen berichten?

Danke schon mal.

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"Journalism is printing what someone else does not want printed. Everything else is public relations." - George Orwell

Arvid

Wir hatten Sie gefragt, ob Pegida dem Image Dresdens schadet.

Fleet @, Tor zum Harz ex NL, Dienstag, 06.01.2015, 20:22 vor 3401 Tagen @ Arvid 3947 Views

Hi Arvid,

meintest du diesen Link, bzw. das Thema?

Wir hatten Sie gefragt, ob Pegida dem Image Dresdens schadet. Das Voting ist beendet. Vielen Dank für’s Mitmachen. Die überwiegende Mehrheit der User dort klickte auf "NEIN, das würde Dresden nicht schaden".

--> MDR am Nachmittag

--
"Das ist schön bei den Deutschen: Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht." (H. Heine)

Leserzuschrift sandte mir einen Screenshot: "Ergebnis: Ueber 90% fuer Pegida" ...

CrisisMaven ⌂ @, Dienstag, 06.01.2015, 20:36 vor 3401 Tagen @ Arvid 4335 Views

Screenshot auf Abstimmung beim MDR zu Pegida

Der Leser meint dazu: "Ergebnis: Ueber 90% fuer Pegida - klar, dass der MDR das nicht stehen liess und die Abstimmmung stornierte"

Tja, moeglich. Vielleicht musste man auch abstellen, weil sonst der Balken bei 110% aus dem Bild gelaufen waere und der Buerger gemerkt haette, dass Abstimmungen schon lange manipuliert werden ... [[freude]] [[freude]] [[freude]] [[freude]] [[freude]] [[freude]] [[freude]]

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

(Zu spät gesehen, Screenshot wurde schon gepostet)

Leserzuschrift @, Dienstag, 06.01.2015, 20:57 vor 3401 Tagen @ Arvid 3424 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 21:02

Die Umfrage wurde (natürlich) beendet und die Seite existiert nicht mehr. Glücklicherweise gibt es hier:

[image]

einen Screenshot.

freundlichst
ernesto

In Dresden zumindest nicht.

Venator @, Sachsen, Dienstag, 06.01.2015, 20:26 vor 3401 Tagen @ Sundevil 3932 Views

Mag die Organisation und inhaltliche Positionierung auch dilettantisch wirken: Pegida ist in der Presse angekommen, die Nation zerreißt sich das Maul darüber.
Es geht eben nicht bloß um ein regionales Problem wie S21. Die Frage nach dem Wie und Wieviel der Zuwanderung ist hochemotional und polarisiert ein ganzes Volk. Egal, wie man das Thema sieht, es kommt jetzt langsam an die Oberfläche, daß es hier ein Riesenproblem gibt, das sich nicht mehr schön- und kleinreden läßt. Die ziemlich einseitige Berichterstattung der Medien und die teilweise volksverachtenden Beleidigungen einzelner Politiker sind ein gutes Stück nach hinten losgegangen und haben Pegida weitere Leute in die Arme getrieben.
In Dresden haben die Pegida-Demonstranten "Blut geleckt" und skandieren jedesmal bei Veranstaltungsschluß "Wir kommen wieder!".
Es herrscht ein gutes Gefühl der Einigkeit. Ich ging gestern allein dort mit, und es war wirklich interessant, dem Volk "aufs Maul zu schauen".
Authentische Erlebnisse waren zu hören, z.B. über das Verhalten moslemischer Schüler. Eben kein Nachplappern ideologischer Phrasen.
Eine ganz andere Informationsplattform als Funk, Fernsehen und Internet, ungefiltert und direkt, ohne den Eindruck: jetzt will mich jemand manipulieren.

Noch eine vielleicht untergegangene Info: Der Kundgebungsplatz und die Spaziergangsroute des gestrigen Pegidaabends wurde so festgelegt, daß wir an keinem! Wohnhaus unmittelbar vorbeiliefen. Man kann sagen, die Veranstaltung wurde in die hinterste und dunkelste Ecke der Dresdner Innenstadt gelegt. Im Grunde eine Konterkarierung des Demonstrationsrechtes, das ja das Öffentlichmachen, das Mitteilen eines Anliegens zum Ziel hat. Also nochmal im Klartext: Die Einwohner sollen uns nicht sehen und, wenn überhaupt, Informationen über uns nur aus der Presse bekommen.
Zeigt einmal mehr, wie hilflos die "da oben" sind.

Grüße Venator

--
In demokratischen Epochen verbringt alles Überlegene die Zeit damit, sich zu entschuldigen. - N.G.Davila (1914-1994)

In Dresden geht es weiter

Nant @, Dienstag, 06.01.2015, 23:49 vor 3401 Tagen @ Sundevil 3305 Views

Hallo,

Ich denke in Dresden kann es noch eine ganze Weile weiter und möglicherweise mengenmäßig noch aufwärts gehen kann (wenn keine agent provocateur eingreifen).
Nach dem, was man hört / liest, sind da ja nicht wenige dabei, die schon 89 auf der Straße standen. Und die haben damals zwei wichtige Erfahrungen gemacht:
- die veröffentlichte Meinung war massiv gegen sie und hat sie ideologisch und praktisch kriminalisiert (auch damals wurden sie schon in die Nazi-Ecke gestellt)
- und - was noch wichtiger ist - am Ende stand ein überragender Erfolg.
Das gibt Kraft, noch lange gegen den Strom zu schwimmen.

Im Westen kommen zu diesen fehlenden Erfolgsfaktoren noch erschwerend hinzu:
- die größere und erfahrenere Anti-Industrie, die zudem 'vorgewarnt' ist und so schon vor dem eigentlichen Beginn die Leute einschüchtert (siehe Bericht aus Frankfurt)
- die längere und tiefgreifendere Systemkonditionierung (das System, gegen das es nun geht, war in der bipolaren Welt die 'gute' Seite - die 'Unterdrücker' waren immer die auf der anderen Seite der Mauer -- aus der bipolaren Sicht sind bis heute noch viele nicht aufgewacht; auch deshalb funktioniert das Russen-Bashing noch einigermaßen)

Doch solange Systemkritik nur aus Dresden kommt, sind die Chancen für durchgreifenden Wandel - insbesondere auch in den Themen, die Pegida auslässt (Wirtschaft, Währung, Souveränität, Eigenstaatlichkeit ... ) nicht wahrscheinlich. So wie unsere Marionette für Inneres bei CNN abwiegelte: "regionales Problem".

Wie wäre da folgender Ansatz, statt in den anderen Städten Pegida zu kopieren:
- auch (Montags)spaziergänge, ebenso gewaltfrei, ruhig, bürgerlich
- eigenständiger Name und eigenständige Positionen mit Themen, die auch im Westen laufen und hier nicht so vergiftet sind
- dabei aber in Gemeinsamkeit mit Pegida feststellen: es muss sich etwas ändern in unserem Land zu mehr Demokratie, mehr Meinungsfreiheit und redlicherer Politik im Bürger Interesse.
Sozusagen getrennte Aktionen mit teilweise gleicher Zielrichtung.

Kann das funktionieren?

Erweiterte Prognose

Rybezahl, Donnerstag, 08.01.2015, 23:35 vor 3399 Tagen @ Sundevil 2443 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 08.01.2015, 23:39

Aufgrund der dramatisch veränderten Umstände passe ich meine Prognose für Dresden an:

Für kommenden Montag rechne ich mit maximal 20.000 Menschen. Die Spitze des Eisberges setze ich auf 22.500 Menschen (für die folgenden Montage). Ich schreibe absichtlich Eisberg, weil für mich die Leute, die dort spazieren, die sichtbare Spitze eines Eisberges, der zugleich eine allgemeine revolutionäre Stimmung versinnbildlicht, darstellen.
Viele haben Verständnis, keine Zeit, oder solidarisieren sich nur mit bestimmten Punkten. Aber es ist noch nicht diese eine Sache, die das Zeug dazu hat.

Also: 22.500, mehr nicht.

Es fehlt auf jeden Fall das richtige Gesicht, eine charismatische Persönlichkeit mit Vision (denn keiner weiß, wohin). Dieser Stimmung solch eine Persönlichkeit zugeführt, dann würde sehr schnell der ganze Eisberg sichtbar werden. Ich bezweifle aber, dass das in dieser Bewegung geschehen kann.

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