Ist es Zeit, aus der Kirche auszutreten?

Dieter, Montag, 05.01.2015, 15:26 vor 3402 Tagen 8372 Views

Hallo,

Wenn ich mir anschaue, in welchem Maße sich die Kirchen um die Verbreitung des Mohammedismus stark machen, mit Begründungen, die sehr nach "zweierlei Maß" riechen, sonst müßten sie über andere Themenkomplexe viel öfter und viel deutlicher das Wort ergreifen, dann kommt bei mir die Erkenntnis, daß sich die Kirchen Vorteile für ihre Vorgehensweise erhoffen.

Wenn es den Kirchen um die Proklamierung christlicher Werte ginge, dann haben die Kirchen die letzten Jahrzehnte/Jahrhunderte/Jahrtausende deutlich verschlafen und wachen ausgerechnet beim Thema "Pegida" wieder auf???

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_72371228/ex-ekd-chef-sch...

Gruß Dieter

Ja! (oT)

Romeo @, Somalia 2.0, Montag, 05.01.2015, 15:40 vor 3402 Tagen @ Dieter 5589 Views

- kein Text -

--
Klagt nicht, kämpft!

Ja, es ist Zeit...

Suchtberater @, Montag, 05.01.2015, 15:56 vor 3402 Tagen @ Dieter 6540 Views

...aber nicht weil die Kirche den "Mohammedanismus" zu verbreiten hilft, sondern weil die Kirche ein verkrusteter und verschlafener Haufen ist, der v.a. aus Bürokraten besteht , die sich um den eignenen Machterhalt und Geldbeutel kümmern.
Insofern hilft es dieser Institution sich zu reformieren, wenn du austrittst!
Tus! Red nicht lang rum! Tus!
Ich bin vor 10 Jahren raus - es tut nicht weh!

War denn irgendwann mal der Zeitpunkt einzutreten? (oT)

Martino @, Montag, 05.01.2015, 16:26 vor 3402 Tagen @ Dieter 5425 Views

- kein Text -

Entweder - Oder

Rybezahl, Montag, 05.01.2015, 16:46 vor 3402 Tagen @ Dieter 5906 Views

Solltest du den katholischen Dogmen nichts abgewinnen können, hast du ohnehin nichts dort zu suchen. Solltest du den katholischen Dogmen etwas abgewinnen können, rate ich dir von einem Austritt ab, weil du sonst in der Hölle landest.

Bei den Lutheranern spielts ja keine Rolle. Hauptsache Jesus.

Ist doch eigentlich ganz einfach...

Die Umfrage dort ist ja sensationell: 76%!

Reffke @, Montag, 05.01.2015, 16:48 vor 3402 Tagen @ Dieter 6832 Views

Hallo,

Wenn ich mir anschaue, in welchem Maße sich die Kirchen um die
Verbreitung des Mohammedismus stark machen, mit Begründungen, die sehr
nach "zweierlei Maß" riechen, sonst müßten sie über andere
Themenkomplexe viel öfter und viel deutlicher das Wort ergreifen, dann
kommt bei mir die Erkenntnis, daß sich die Kirchen Vorteile für ihre
Vorgehensweise erhoffen.

Wenn es den Kirchen um die Proklamierung christlicher Werte ginge, dann
haben die Kirchen die letzten Jahrzehnte/Jahrhunderte/Jahrtausende deutlich
verschlafen und wachen ausgerechnet beim Thema "Pegida" wieder auf???

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_72371228/ex-ekd-chef-sch...

Gruß Dieter

Umfrage
Würden Sie an einem Pegida-Marsch teilnehmen, wenn er in der Nähe Ihres Wohnortes stattfände?

Es haben 58731 Besucher abgestimmt.

Ja, da wäre ich dabei.
76.5% (44951 Stimmen)

Nein, bei dieser Angstschürerei mache ich nicht mit.
20.9% (12263 Stimmen)

Dazu habe ich keine Meinung.
2.6% (1517 Stimmen)

Quelle: T-Online

Vonwegen Randgruppe [[freude]]

--
Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
------------------------------
==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

Manchmal müssen auch Zensoren pinkeln ... (oT)

Arvid @, Montag, 05.01.2015, 17:08 vor 3402 Tagen @ Reffke 5747 Views

- kein Text -

--
"Journalism is printing what someone else does not want printed. Everything else is public relations." - George Orwell

Arvid

Ja

Sylvia @, Montag, 05.01.2015, 16:57 vor 3402 Tagen @ Dieter 5904 Views

In Zeiten, in denen aller mögliche Abschaum hier in Deutschland hofiert wird, wie z.B. der größte lebende Kriegsverbrecher, Henry Kissinger, sowie noch andere Friedensnobelpreisträger, usw. - PEGIDA aber das Licht am Kölner Dom abgeschalten wird (was, soviel ich weiß, noch nie vorgekommen ist), dann sollte man sich schon mal die Frage stellen: Kann ich mich mit dieser Kirche noch identifizieren?

Und da viel für mich, als getaufte Katholikin, die Antwort schon vor Jahren mit Nein aus.

P.S.
Noch etwas aktuelles zu Kissinger: Er hielt erst neulich die Laudatio für unseren "Freund" Josef Joffe als der die Leo-Baeck-Medaille für seine Bemühungen um das deutsch-jüdische Verhältnis erhielt.

Welche Nachteile zieht ein Austritt mit sich?

Hyperion @, Montag, 05.01.2015, 17:14 vor 3402 Tagen @ Dieter 6027 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.01.2015, 17:19

Bin noch Mitglied, aber überlege die ganze Zeit, auszutreten. Für die Taufe habe ich mich als 12-jähriger bewusst entschieden und sie war mir damals auch recht heilig.

Mit dem kirchlichen Gemeindeleben habe ich aber nichts am Hut.

Geistig hab ich auch ohne Gemeinde alles was ich brauch um glücklich zu werden. :-)

Wenn man das Ganze aus einer sehr weltlichen Kosten/Nutzen Sicht betrachtet, was für Nachteile hätte man, wenn man austritt?

- kirchliche Trauung nicht mehr möglich (okay, die ist bei mir schon durch).
- Ausschluss aus der Kirchengemeinde (bin gar nicht aktiv)
- Nachteile für Kinder? Hab z.B. mal gehört das in bayerischen Dörfern die Schulklassen nach "röm.-kth. getauft" und "nicht getauft" zusammengestellt werden - kann das jemand bestätigen?
- ... ansonsten?

Danke für weitere Hinweise.

Du kommst nicht in den Himmel ... aber wenn Du das nicht weisst, warst Du nie wirklich Mitglied ... (oT)

CrisisMaven ⌂ @, Montag, 05.01.2015, 20:14 vor 3402 Tagen @ Hyperion 4997 Views

- kein Text -

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Eben nicht, das wollen einen nur die geldgeilen deutschen Bischöfe glauben machen...

Weltvermesser @, Montag, 05.01.2015, 23:47 vor 3402 Tagen @ CrisisMaven 5109 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 00:00

...Rom und das CIC sagen schon immer ziemlich klar, dass ein Kirchenaustritt gar nicht möglich ist. Ebenso wenig wie du die Geburt durch die eigene Mutter rückgängig machen kannst, selbst wenn du den Namen wechselst.
Die Taufe ist ein, nach kath. Verständnis, "unauslöschliches Zeichen".

Kirchenaustritt ist nicht Austritt aus der katholischen Kirche
http://www.kath.ch/index.php?na=12,0,272,0,d,19758

Weil aber eben die deutsche Kirche soviel Macht und Geld hat, hält man sich in Rom schön zurück und lässt Sie gewähren. Wie das eben so ist in staatsähnlichen Mafia-Strukturen.

Naja, selbst am überlegen Aus zu treten. Gründe gibt es genug und ich kenne den Laden recht gut von Innen. Was man die vergangenen Jahre so alles zu hören und sehen bekam ist auch nur die Spitze des Eisbergs.
Das wusste der alte Ratzinger ganz gut und hat sich deshalb auch zurückgezogen...

...is auch Bums, wenn der Trend so weiter geht, wird die Kirche im Westen eh auf Sektengröße schrumpfen, und der verbleibende Rest sind Charismatisch-Evangelikal orientierte oder gleich ultra-konservative mit fragwürdigen Bezug zur Realität und den Menschen an sich.

Grüße
Weltvermesser

Danke, dann brauch' ich die Vorhaut ja auch gar nicht wieder annaehen ... (oT)

CrisisMaven ⌂ @, Dienstag, 06.01.2015, 18:44 vor 3401 Tagen @ Weltvermesser 4269 Views

- kein Text -

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Wenn die schon länger rumliegt, wäre das eh keine gute Idee. (oT)

Bernadette_Lauert, Dienstag, 06.01.2015, 19:16 vor 3401 Tagen @ CrisisMaven 4189 Views

- kein Text -

Hab' mich dann doch anders entschieden ...

CrisisMaven ⌂ @, Dienstag, 06.01.2015, 19:24 vor 3401 Tagen @ Bernadette_Lauert 4301 Views

Beschneidung von Haeuten = Beschneidung von Rechten!

Und die Rechten haben ja jetzt wieder maechtig Zulauf ... Die fuehren jetzt schon Israel-Fahnen mit, trauen sich aber nicht, sie zu verbrennen (wenn ich das jetzt mal richtig begriffen habe) ...

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

KRASS! kath.ch hat den Artikel schnell depubliziert!

Weltvermesser @, Dienstag, 06.01.2015, 20:47 vor 3401 Tagen @ CrisisMaven 4257 Views

Der Link führt nun auf die Startseite. Denen muss mächtig der Hut brennen...soviel zur neuen "Transparenz" der Kirche....aber wenns um Geld geht verstehen die eben so wenig wie das Finanzamt oder die Drogenmafia Spaß...

Naja immerhin scheint "DASGELBE" ganz schön Reichweite zu haben, gestern ging der Link nämlich noch...

Aber hier was theologisch wissenschaftliches dazu!

Ist der „Austritt aus der Kirche“ tatsächlich
ein Kirchenaustritt?

http://be-sls.de/dats/Kirchenaustritt.pdf

Falsch gefragt: Was für Vorteile habe ich vom Kirchenaustritt...?

ottoasta @, Montag, 05.01.2015, 22:01 vor 3402 Tagen @ Hyperion 5355 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.01.2015, 22:05

.....nämlich

1. Keine Kirchensteuer mehr,
2. auch ein eventuelles Kirchgeld entfällt.

3. Du lebst freier, Druck ist weg!

4. Um dein Gewissen zu erleichtern: Spende einen Teil der gesparten Steuer dem Tierschutz! Gehe mal in ein Tierheim und schaue dir die traurigen Augen an!
Ich hoffe du kannst dann trotzdem gut schlafen!

5. Mach einen Dauerauftrag als Pate! So wie ich und meine Frau:
Monatlich EUR 20.- (jeder)

6. "Gott hat uns die Tiere anvertraut, nicht ausgeliefert" (unbekannt)
sollte dein Gewissen beruhigen!

Bevor wieder das Argument kommt: Und die Kinder?
Da gibt es schon sehr viele Organisationen, z.T. mit Spendenverschwendung! Kenne ich etliche!

Aber die Unvernunft der Menschen, die Gleichgültigkeit, ist enorm!

Beispiel hier, dahin gehen meine Spenden:

http://www.private-katzenhilfe.de/

7000 Katzen gerettet in 15 Jahren! Rein privat!

und

http://www.tierfreundekreis.de/joomla/

Also, schmeiss dein Geld nicht den herausgefressenen Schwarzkutten in den Rachen! Die haben mehr als genug!

Otto

PS:

Die Regenbogenbrücke

Es gibt eine Brücke, die den Himmel und die Erde verbindet.
Weil sie so viele Farben hat, nennt man sie die Regenbogenbrücke.

Auf der jenseitigen Seite der Brücke liegt ein wunderschönes Land
mit blühenden Wiesen, mit saftigem grünen Gras und traumhaften Wäldern.

Wenn ein geliebtes Tier die Erde für immer verlassen muss,
gelangt es zu diesem wundervollen Ort.

Dort gibt es immer reichlich zu fressen und zu trinken,
und das Wetter ist immer so schön und warm wie im Frühling.
Die alten Tiere werden dort wieder jung und die kranken Tiere wieder gesund.
Den ganzen Tag toben sie vergnügt zusammen herum.

Nur eines fehlt ihnen zu ihrem vollkommenen Glück:
Sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen, die sie auf der Erde so geliebt haben.

So rennen und spielen sie jeden Tag miteinander,
bis eines Tages eines von ihnen plötzlich innehält und gespannt aufsieht.
Seine Nase nimmt Witterung auf, seine Ohren stellen sich auf,
und die Augen werden ganz groß.

Es tritt aus der Gruppe heraus und rennt dann los über das grüne Gras.
Es wird schneller und schneller, denn es hat Dich gesehen!

Und wenn Du und Dein geliebtes Tier sich treffen,
gibt es eine Wiedersehensfreude, die nicht enden will.
Du nimmst es in Deine Arme und hältst es fest umschlungen.
Dein Gesicht wird wieder und wieder von ihm geküsst,
deine Hände streicheln über sein schönes weiches Fell,
und Du siehst endlich wieder in die Augen Deines geliebten Freundes,
der so lange aus Deinem Leben verschwunden war, aber niemals aus Deinem Herzen.

Dann überquert ihr gemeinsam die Regenbogenbrücke
und werdet von nun an niemals mehr getrennt sein...

(Autor des Originals Paul C. Dahm, Übersetzung von Carmen Stäbler)

--
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.
Tolstoi

Nachteile?

Suchtberater @, Dienstag, 06.01.2015, 17:39 vor 3401 Tagen @ Hyperion 4269 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 17:43

kenne ich echt keine...ich bin seit zehn Jahren weg und es macht sogar Spaß zu spenden, weil ich ja immer so rund 50 EUR/Monat zur Verfügung habe, die ich verteilen darf...oder auch nicht.
Ich bin kein gläubiger Christ mehr, denke aber, die zehn Gebote haben schon was...

Und seit ich ausgetreten bin, gehe ich öfters in die Kirche...aber mit nem anderen Gefühl, weil freiwillig. Und wenn's um was geht, was ich unterstütze, dann schmeiße ich heute auch mal nen Schein in den Opferstock....
Tritt aus! Es ist gut für deine Freiheit! ...und ich bin überzeugt, der Kirche hilft's auch, je mehr diesen Schritt machen, umso eher wird sich dieser schwerlastige, unglaubwürdige Tanker besinnen und umdrehen....
Ein weiteres Argument: schau mal, was ein Pfarrer bei uns verdient..., oder wer die Kindergärten bezahlt, auch wenn sie kirchlich sind...

"... seit ich ausgetreten bin, gehe ich öfters in die Kirche ..." Da sei aber Gott vor ...

CrisisMaven ⌂ @, Dienstag, 06.01.2015, 18:04 vor 3401 Tagen @ Suchtberater 4384 Views

Und seit ich ausgetreten bin, gehe ich öfters in die Kirche...aber mit nem anderen Gefühl, weil freiwillig.

... denn die Lesart der Evangelischen Kirche ist, dass das ein konkludenter Wiedereintritt ist und Du dadurch erneut steuerpflichtig wirst.

Kostenlos is' nich' - nur kontrollieren die bisher noch nicht die Personalausweise.

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Nach Austriitt kein Besuchsrecht mehr?

Suchtberater @, Dienstag, 06.01.2015, 18:28 vor 3401 Tagen @ CrisisMaven 4278 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 18:32

So ein Quatsch! Zeig mir das mal, dass das irgendwo durchgegangen ist!
Dann müssten sie ja Mitgliedsausweise ausstellen und die auch noch kontrollieren.

(Diverse Rechtschreibfehler korrigiert)

Wenn Du mutig bist, fragst Du Deine Kirchenoberen, ich tue das nicht fuer Dich ...

CrisisMaven ⌂ @, Dienstag, 06.01.2015, 18:36 vor 3401 Tagen @ Suchtberater 4276 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 18:41

Das mag auch von Evangelischer Landeskirche zu Evangelischer Landeskirche anders geregelt sein. Ich war jedenfalls bei einem Konfirmations-Gottesdienst "Beigeladener", ca. 1993/94, wo der Pfarrer von der Kanzel verkuendete: "Liebe Gemeinde, ich bin angehalten, zu verkuenden, dass, wer sich nach Austritt wieder der Kirche zuwendet, auch wieder steuerpflichtig wird. Ich allerdings weigere mich, das zu kontrollieren".

Bin ich bereit, eidesstattlich zu versichern ... wenn Du mir eine eidesstattliche Versicherung einer vertretungsberechtigten Person bringst, die versichert:

a) das war auch im Zeitraum 1993-1995 in KEINER deutschen Evangelischen Landeskirche so

b) das ist heute auch noch nicht so.

Ansonsten hier zur Ausgabe warmer Jacken: "fehlende Austritts-Bescheinigung: keine Verjährung f. Steuer-Nachzahlung" - nicht exakt dasselbe, zeigt aber, dass ich bis zum Beweis des Gegenteils der Glaubwuerdigere bin.

Und bitte: VERTRETUNGSBERECHTIGTE Kirchenperson! Nicht irgendeinen Pfarrer zitieren, der seine eigenen kirchenamtlichen Erlasse nicht liest ...

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Ja, das fände ich recht witzig...

Suchtberater @, Dienstag, 06.01.2015, 18:55 vor 3401 Tagen @ CrisisMaven 4176 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 19:14

...also da kann mich gerne jeder anzeigen, würde mich freuen. Also, ich gehe so 5-10 mal im Jahr in einen Gottesdienst!
Ich gehe gerne in die Kirchen und schaue die mir an...Konfession egal, auch in Moscheen gehe ich gerne oder alle anderen Tempel. Ich mag das einfach!

Das wäre ja wunderbar, wenn die mich zwingen würden, dann wieder Kirchensteuern zu zahlen. Es wäre sicherlich das Eigentor der Kirchen des Jahres!
Dann wäre es ja umgedreht auch spannend: wenn einer nie in die Kirche geht oder weniger als ich, kann er dann seine Steuern zurückfordern?
Naja, diese Überlegung ist sicher eher akademisch...

(Diverse Rechtschreibfehler korrigiert)

Ich kannte einen, der kannte einen ...

CrisisMaven ⌂ @, Dienstag, 06.01.2015, 19:10 vor 3401 Tagen @ Suchtberater 4653 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 19:16

...also da kann mich gerne jeder anzeigen, würde mich freuen....also, ich gehe so 5-10 mal im Jahr in nen Gottesdienst!

Ich bin schon immer dafuer, da einfach auftrittsabhaengig Eintritt zu verlangen statt eine Pauschalgebuehr. Wie im Theater. Aber damals war Adolf an der Macht, nicht ich. Und der hat halt das GEZ-Konzept erfunden.

Das wäre ja wunderbar, wenn die mich zwingen würden, dann wieder Kirchensteurn zu zahlen. Es wäre sicherlich das Eigentor der Kirchen des Jahres!

Das allerdings bezweifle ich. GEZ-Vollstreckungen sind bisher auch noch nicht gross als Eigentor aufgefallen ...

Dann wäre es ja umgedreht auch spannend: wenn einer nie in die Kireche geht oder weniger wie ich, kann er dann seine Steuern zurückfordern?

Nein, Hitler hat mit den Vertretern der Staatskirchen das GEZ-Modell erfunden, was spaeter auf die staatliche Glaubens-Propaganda uebertragen wurde. Nicht-Benutzung entbindet eben nicht von der Zahlung, siehe KFZ-Steuer bei Garagenwagen und Sonntagsfahrern.

Naja, diese Überlegung ist sicher eher akademisch...

Aber ueber eine Senkung der Kirchensteuern insgesamt koennte man nachdenken, denn das Gestuehl nutzt sich durch Nichtbenutzung weniger ab.

Tatsache. meine Grossmutter muetterlicherseits leitete in ihrer (evangelischen) Heimatgemeinde einen kirchlichen Naeh-Kreis. Eines Tages zieht sie eine Rechnung des Pfarramtes "an die Leiterin des Naehkreises" aus ihrem Briefkasten - Gebuehrenbescheid wegen "Abnutzung des Gestuehls" ...

Bin auch der Meinung, dass, wer mehr suendigt, auch mehr Gebuehren fuer die Ohrenbeichte zahlen muesste. Dieses 'alle fuer einen' stoert mich auch bei der "Solidar"-Gemeinschaft Krankengosse.

Wer groessere Lungen hat, atmet auch mehr Weihrauch ein.

---

Aber zum Beitragstitel: ich kenne einen, der hat einen Freund, der seit den achtziger Jahren eine Software an die steuerberechtigten Kirchen verkauft, die den Melderegisterabgleich automatisiert durchfuehrt, um Faelle zu ermitteln, wo einer durch Umzug durch die Kirchensteuermaschen schluepft. Das scheint aufgrund Datenuebermittlungsfehlern immerhin so haeufig zu passieren, dass eine Software lohnt. Gott waere begeistert: Software ermittelt verlorene Seelen, da kann er glatt ein paar Engel einsparen ... Die kommen dann zur Arbeitsberatung. [[freude]]

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Wenn die Kinder nicht wären (Christenlehre, Konfirmation), wäre ich schon längst raus!

Griba @, Dunkeldeutschland, Montag, 05.01.2015, 18:02 vor 3402 Tagen @ Dieter 5574 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.01.2015, 18:59

Und das, wo ich im Sinne der Schlesischen Bekennenden Kirche erzogen wurde...

Mit diesem Saustall EKD habe ich absolut nichts mehr gemein - die haben den Heiligen Geist durch den Zeitgeist ersetzt und machen so weiter bis zum Untergang.

--
Beste Grüße

GRIBA

Wieso?

stocksorcerer @, Montag, 05.01.2015, 18:19 vor 3402 Tagen @ Griba 5564 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.01.2015, 19:01

Meine Frau und ich sind raus seit der Euro-Einführung. Unsere Tochter, geboren 2005, ist drin. Die katholische Kirche kann es sich nicht mehr leisten, wählerisch zu sein. Ist das bei den Protestanten nicht ähnlich? Es findet sich immer ein Pfarrer, der kein Problem mit der Taufe hat, selbst wenn die Eltern konfessionslos sind.

Vorteil: Unsere Tochter kann sich, wenn sie volljährig wird, selbst überlegen, ob sie dabei bleibt, oder ob sie aussteigt. Solange konnte/kann sie die Vorzüge genießen: sicherer Kindergartenplatz, Kennenlernen christlicher Werte, Religionsunterricht, funktionierende Kirchengemeinschaft usw.

Wegen Kindern?

Suchtberater @, Dienstag, 06.01.2015, 17:42 vor 3401 Tagen @ Griba 4202 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 18:31

Was ist das für ein Argument mit den Kindern? Das kann ich nicht nachvollziehen....die können doch selbst entscheiden.
Ich glaube im Gegenteil: gerade für die Kinder ist's ja wichtig zu zeigen, dass man da nicht drin bleiben muss, weil's es eben so Brauch und Tradition ist...

(Diverse Rechtschreibfehler korrigiert)

Nein, mit Begründung

Wayne Schlegel @, Montag, 05.01.2015, 18:40 vor 3402 Tagen @ Dieter 5813 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.01.2015, 19:00

Servus Dieter,

vorab: Was ist Mohammedismus in dem Sinne, wie Du ihn hier verstanden wissen willst? Was ist da anders gegenüber Zionisums und Islamismus?

By the way - Absicht oder Tüdeligkeit, dass Du die Verbreitung des "Mohammedismus" kritisierst, nicht aber die Verbreitung des Judaismus in den (christlichen) Kirchen?

Wer gerne hätte, dass "die Kirche" anders ist, der werde doch einfach in seiner örtlichen Kirchengemeinde aktiv und bringe dort seine Vorstellung von Christentum und die Verbreitung christlicher Werte ein. In manchen Kirchen sind Laienpredigtmöglichkeiten eröffnet, also frisch voran!

Scholl-Latour, der nicht im Verdacht steht, Theologe zu sein, hat in der ihm eigenen Weise aber zurecht kritisiert, dass die Glaubens-/Religionslosen den glaubensverbundenen Religiösen per se unterlegen sind, ohne dass es darauf ankommt, um welchen Glauben es sich handelt.

Natürlich verkenne ich nicht, dass sich, genauso wie sich Deutschland selbst abschafft, auch die autochthonen Religionen sich hier selbst abschaffen. Freilich wird da interessengeleitet auch kräftig gehebelt, nicht wahr Dieter?

Eine feste Burg ist unser Gott. Und wenn es in diesem Land mal richtig eng wird, wird es massig Kircheneintritte - im Sinne von Eintritten in eine ethikbesitzende Solidar- und Schutzgemeinschaft geben.

Wer halt krämerseelenartig bilanziert, welche Vorteile/Nachteile habe ich bei/mit der Kirche, der kann auch fragen, was springt bei einer Beichte (o.ä.) für mich konkret rum? Das hat mit Glauben/Religion nichts zu tun und hält sich tatsächlich besser fern.


So sind wir Menschen halt.


Hallo,

Wenn ich mir anschaue, in welchem Maße sich die Kirchen um die
Verbreitung des Mohammedismus stark machen, mit Begründungen, die sehr
nach "zweierlei Maß" riechen, sonst müßten sie über andere
Themenkomplexe viel öfter und viel deutlicher das Wort ergreifen, dann
kommt bei mir die Erkenntnis, daß sich die Kirchen Vorteile für ihre
Vorgehensweise erhoffen.

Wenn es den Kirchen um die Proklamierung christlicher Werte ginge, dann
haben die Kirchen die letzten Jahrzehnte/Jahrhunderte/Jahrtausende deutlich
verschlafen und wachen ausgerechnet beim Thema "Pegida" wieder auf???

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_72371228/ex-ekd-chef-sch...

Gruß Dieter

Religion als Politik

Rybezahl, Montag, 05.01.2015, 18:52 vor 3402 Tagen @ Wayne Schlegel 5267 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.01.2015, 19:04

Wer halt krämerseelenartig bilanziert, welche Vorteile/Nachteile
habe ich bei/mit der Kirche, der kann auch fragen, was springt bei einer
Beichte (o.ä.) für mich konkret rum? Das hat mit Glauben/Religion nichts
zu tun und hält sich tatsächlich besser fern.

So ist es, das sage ich auch! Wer aus politischen Gründen der einen oder anderen Religion angehört, ist kein Mitglied der Religion im Sinne der Religion. Von daher verstehe ich die ganze Frage gar nicht...

Aus der Perspektive der Lutheraner verstehe ich die oben kritisierte Asyl-Haltung dagegen schon. Vermutlich ist man von seinem Glauben überzeugt, Gott wird seine Schäfchen behüten, die wahre Religion ans Licht bringen und die Guten belohnen. Kein Grund also, gegen andere Religionen zu kämpfen (ja, ich weiß, die Christen haben auch viel gemordet).

Grund ist die eigene innere Logik: wenn die wahre Religion untergeht, hat Gott quasi "versagt". Davon kann man halten was man will. Gefällt mir aber besser als: kämpft bis zum endgültigen Sieg.

Politische Religion

Falkenauge @, Montag, 05.01.2015, 20:50 vor 3402 Tagen @ Rybezahl 4961 Views

Wer aus politischen Gründen der einen oder
anderen Religion angehört, ist kein Mitglied der Religion im Sinne der
Religion. Von daher verstehe ich die ganze Frage gar nicht...

Aus der Perspektive der Lutheraner verstehe ich die oben kritisierte
Asyl-Haltung dagegen schon. Vermutlich ist man von seinem Glauben
überzeugt, Gott wird seine Schäfchen behüten, die wahre Religion ans
Licht bringen und die Guten belohnen. Kein Grund also, gegen andere
Religionen zu kämpfen (ja, ich weiß, die Christen haben auch viel
gemordet).

Grund ist die eigene innere Logik: wenn die wahre Religion untergeht, hat
Gott quasi "versagt". Davon kann man halten was man will. Gefällt mir aber
besser als: kämpft bis zum endgültigen Sieg.

Ich stimme Dir grundsätzlich zu, Rybezahl. Die Verquickung von Religion mit Politik hat mit Religion nichts zu tun. Das ist immer der Anfang einer Entwicklung, die im Namen der Religion mit Hlife der staatlichen Gewalt schließlich zum Krieg führen kann und oft genug führt.

Allerdings sehe ich das mit den Lutheranern, in die Du Dich hineinversetzt, so, dass nicht Gott die wahre Religion ans Licht bringt, sondern nur die gläubigen Menschen selbst. Das Wichtige ist nicht, welche Religion die Menschen in ihren Köpfen tragen, sondern was von dieser Religion in ihnen als reine Menschlichkeit lebt und sich in ihren Handlungen offenbart und realisiert. Dies hat ja Lessing in seinem Drama "Nathan der Weise" thematisiert. Nathan verweist die Religionen auf ihr eigenes Wesen zurück: ein innerer Weg der moralischen Wandlung und Veredelung des Menschen zu sein, um der göttlichen Welt wieder nahe zu kommen. Nur darin könne sich ihre Fruchtbarkeit und Echtheit erweisen, nicht in äußerem Überzeugungsstreit und Kampf. Siehe dazu:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2014/12/22/religion-als-krieg-oder-frieden-stifte...

Das Problem mit dem Guten

Rybezahl, Dienstag, 06.01.2015, 01:57 vor 3402 Tagen @ Falkenauge 4630 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 02:10

Allerdings sehe ich das mit den Lutheranern, in die Du Dich
hineinversetzt, so, dass nicht Gott die wahre Religion ans Licht bringt,
sondern nur die gläubigen Menschen selbst. Das Wichtige ist nicht, welche
Religion die Menschen in ihren Köpfen tragen, sondern was von dieser
Religion in ihnen als reine Menschlichkeit lebt und sich in ihren
Handlungen offenbart und realisiert.

Ja nun, man hackt dem Menschen unter dem Vorwand, schlimmeres zu verhindern, auch die Hand ab, oder den Kopf, oder man verbrennt sie oder steinigt sie.

Terroristen wollen ja auch nur das Beste für den Menschen, abgesehen von ein paar Psychos, die das einfach lustig finden.

Davon abgesehen, das Argument ist recht simpel:
Wenn meine Religion vergeht, hat Gott versagt (heißt: ich habe an den falschen Gott geglaubt). Da mein Gott nicht versagen kann (denn es ist Gott), kann meine Religion nicht vergehen. Das passt eigentlich ziemlich gut in die Opfer-Haltung der Christen, auch für Moslems dürfte das nicht uninteressant sein.

Also, um einen Bombengütel anlegen zu können, muss man schon ziemlich verzweifelt sein, keinen anderen Ausweg mehr kennen, oder verdammt verbohrt, wahrscheinlich aber beides.

mit zweierlei Maß messen

Dieter, Montag, 05.01.2015, 22:04 vor 3402 Tagen @ Wayne Schlegel 4917 Views

Servus Dieter,

vorab: Was ist Mohammedismus in dem Sinne, wie Du ihn hier
verstanden wissen willst? Was ist da anders gegenüber Zionisums und
Islamismus?

Da wir hier in Deutschland sind, nenne ich die Ideologie mit religiösem Unterbau, die von Mohammed propagiert und m.E. erfunden wurde nach dessen Namen. Das ist schon alles. Insofern ist der Name Mohammedismus absolut wertneutral und die Anhänger dessen sind halt Mohammedaner. Daß sich die Anhänger Mohammed'cher Lehren nach dem arab. Sprachgebrauch nennen ist deren Sache.


By the way - Absicht oder Tüdeligkeit, dass Du die Verbreitung des
"Mohammedismus" kritisierst, nicht aber die Verbreitung des Judaismus in
den (christlichen) Kirchen?

Wenn ich das eine kritisiere muß ich doch zur Rechtfertigung nicht mein ganzes Weltbild aufzeigen und alle möglichen Themenkomplexe abarbeiten, die nach meinem gusto ebenfalls kritikwürdig sind. Bei Deiner Argumentation ist das Wegführung vom Thema.


Wer gerne hätte, dass "die Kirche" anders ist, der werde doch einfach in
seiner örtlichen Kirchengemeinde aktiv und bringe dort seine Vorstellung
von Christentum und die Verbreitung christlicher Werte ein. In manchen
Kirchen sind Laienpredigtmöglichkeiten eröffnet, also frisch
voran!

Ich differenziere ja zwischen Christl. Glauben und Christl. Religionen. Vertreter der Religion sind die Kirchen, wogegen der Glauben nun mal eine rein pers. Sache ist. Die Geschichte lehrte, daß die Kirchen mit Ihren Funktionären nicht zwangsläufig die christliche Lehre an 1. Stelle ihres Handelns stellen und geneigt zu ihr dienlichen Interpretationen sind.
Natürlich gibt es in den Kirchen auch ein ehrliches Bemühen um den rechten Glauben, aber nicht nur.
Als Mitglied der luth.-ev. Kirche fragt man sich manchmal ob meine Kirchenvertreter sich mehr als SPDnahe Sozialarbeiter denn als Seelsorger fühlen und handeln und inwieweit mein pers. Glauben und mein pers. Wertegefühl von den Aussagen dieser Kirche noch repräsentiert werden.

Scholl-Latour, der nicht im Verdacht steht, Theologe zu sein, hat in der
ihm eigenen Weise aber zurecht kritisiert, dass die
Glaubens-/Religionslosen den glaubensverbundenen Religiösen per se
unterlegen sind, ohne dass es darauf ankommt, um welchen Glauben es sich
handelt.

Religion ist immer nahe an Ideologie, während Glauben doch etwas ganz anderes ist.


Natürlich verkenne ich nicht, dass sich, genauso wie sich Deutschland
selbst abschafft, auch die autochthonen Religionen sich hier selbst
abschaffen
. Freilich wird da interessengeleitet auch kräftig gehebelt,
nicht wahr Dieter?

Das begründe mir mal, mit dem interessengeleitet.


Eine feste Burg ist unser Gott. Und wenn es in diesem Land mal richtig eng
wird, wird es massig Kircheneintritte - im Sinne von Eintritten in eine
ethikbesitzende Solidar- und Schutzgemeinschaft geben.

Wirklich lebende Gemeinden findet man in den großen Kirchen praktisch nicht mehr, eher in den Randkirchen.


Wer halt krämerseelenartig bilanziert, welche Vorteile/Nachteile
habe ich bei/mit der Kirche, der kann auch fragen, was springt bei einer
Beichte (o.ä.) für mich konkret rum? Das hat mit Glauben/Religion nichts
zu tun und hält sich tatsächlich besser fern.

Da geht es nicht um Vor- oder Nachteile, sondern einzig und allein um die Fragestellung: Kann ich mich noch mit der Politik der Kirche identifizieren, fühle ich mich repräsentiert, wenn ich sehe, daß führende Kirchenvertreter mit zweierlei Maß messen und mich aufgrund ihrer Religionsdefinition zu einem bestimmten Handeln auffordern, welches Ausfluß dieses zweierlei Maßes ist.

Gruß Dieter

Da bist du aber sehr naiv......

ottoasta @, Montag, 05.01.2015, 22:13 vor 3402 Tagen @ Wayne Schlegel 4945 Views

.....

Wer gerne hätte, dass "die Kirche" anders ist, der werde doch einfach in
seiner örtlichen Kirchengemeinde aktiv und bringe dort seine Vorstellung
von Christentum und die Verbreitung christlicher Werte ein. In manchen
Kirchen sind Laienpredigtmöglichkeiten eröffnet, also frisch
voran!

Merke: Die Kirche (ich kenne nur die Katholen) ist seit 2000 Jahren nur Machtbesessen! Wenn die wieder könnten wie sie wollten, dann würden wieder die Scheiterhaufen lodern! Die säuseln heute nur herum, weil es momentan nicht anders geht. Aber in 2000 Jahren haben die Katholen bewiesen was Sache ist!
Die in Rom werden keinen Deut ihrer Macht abgeben! Zumindest nicht freiwillig!

Scholl-Latour, der nicht im Verdacht steht, Theologe zu sein, hat in der
ihm eigenen Weise aber zurecht kritisiert, dass die
Glaubens-/Religionslosen den glaubensverbundenen Religiösen per se
unterlegen sind, ohne dass es darauf ankommt, um welchen Glauben es sich
handelt.

Das ist seine Meinung, ich kenne es anders! Es gibt keinen Beweis für seine Ansicht! Reine Privatmeinung!

Otto

--
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.
Tolstoi

Für Naivität gibt es keinen Anlass, wohl aber zum Glauben

Wayne Schlegel @, Montag, 05.01.2015, 22:39 vor 3402 Tagen @ ottoasta 5018 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.01.2015, 22:54

Servus ottoasta,

wegen Zeitnot in Kurzform (um Nachsicht wird gebeten):

.....

Wer gerne hätte, dass "die Kirche" anders ist, der werde doch einfach

in

seiner örtlichen Kirchengemeinde aktiv und bringe dort seine

Vorstellung

von Christentum und die Verbreitung christlicher Werte ein. In manchen
Kirchen sind Laienpredigtmöglichkeiten eröffnet, also frisch
voran!

Merke: Die Kirche (ich kenne nur die Katholen) ist seit 2000 Jahren nur
Machtbesessen! Wenn die wieder könnten wie sie wollten, dann würden
wieder die Scheiterhaufen lodern! Die säuseln heute nur herum, weil es
momentan nicht anders geht. Aber in 2000 Jahren haben die Katholen bewiesen
was Sache ist!
Die in Rom werden keinen Deut ihrer Macht abgeben! Zumindest nicht
freiwillig!

Dazu:
a) Neben den Römisch-Katholischen (mit ihrerseits zig Unterorganisationen) gibt es zig andere christliche Kirchen/Gemeinschaften, die strukturell und "macht-/absolutheitsanspruchsmäßig/missionarisch" sehr unterschiedlich sind.

b) Ich sehe schon einige Unterschiede bei der kathol. Kirche vor 2.000, vor 1.000, vor 100 und vor 10 Jahren.

c) Die Machtdemontage der Papstkirche - natürlich durch andere Mächtige/Konkurrenzbetriebe läuft nicht zuletzt durch breite Medienkampagnen auf Hochtouren (siehe Tebarz, siehe Abtreibungsabweisungsdebatte, siehe Debatten zu sexuelle Vergehen/Verfehlungen (die teilweise tatsächlich kriminell erscheinen und entsprechend strafrechtlich zu handhaben sind. Erstaunlich, dass da bei den "Konkurrenzreligionen" anscheinend noch nie was vorgekommen ist/ruchbar wurde. Liegt es daran, dass es dort keine "Sünder" gibt?)

d) Ich sehe in der Realität sehr viele Scheiterhaufen, Schlachtbänke und Schlachtfelder mit unglaublich vielen "Kolateralgemordeten". Davon scheinen mir die wenigsten durch die Kirchen organisiert/gedeckt zu sein. Da sind eher Konkurrenzbetriebe am Werk.

Scholl-Latour, der nicht im Verdacht steht, Theologe zu sein, hat in

der

ihm eigenen Weise aber zurecht kritisiert, dass die
Glaubens-/Religionslosen den glaubensverbundenen Religiösen per se
unterlegen sind, ohne dass es darauf ankommt, um welchen Glauben es

sich

handelt.


Das ist seine Meinung, ich kenne es anders! Es gibt keinen Beweis für
seine Ansicht! Reine Privatmeinung!

Bei Scholl-Latour hatte ich allerdings immer das Gefühl, dass er weiß, wovon er spricht. Das Gefühl habe ich bei anderen nicht immer.


Otto

Geh einfach empirisch vor

Kirov @, Montag, 05.01.2015, 19:58 vor 3402 Tagen @ Dieter 5197 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.01.2015, 20:12

Erst mal austreten.

Dann warte ab ob dir der Himmel auf den Kopf fällt oder der Boden sich öffnet und Dämonen dich hinabziehen um deinen Hintern auf kleiner Flamme zu rösten.

Falls dies nicht geschieht, du aber dennoch moralisch makellos bleiben willst, dann spende die gesparte Kirchensteuer eigenhändig.

Oder vergiss den Quatsch, denn die Kirche kassiert per Bundesgesetz auch abseits des Kirchenbeitrages Milliarden. Alle Steuerzahler subventionieren diesen Konzern MASSIV. Auch die Nicht-Mitglieder. Die Kohle für dein Seelenheil hast du also längst entrichtet.

Entspannte Grüße
Kirov

Too big to fail?

Martino @, Montag, 05.01.2015, 20:41 vor 3402 Tagen @ Kirov 4996 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.01.2015, 20:44

"Oder vergiss den Quatsch, denn die Kirche kassiert per Bundesgesetz auch abseits des Kirchenbeitrages Milliarden. Alle Steuerzahler subventionieren diesen Konzern MASSIV. Auch die Nicht-Mitglieder. Die Kohle für dein Seelenheil hast du also längst entrichtet."

Ich bin ja eigentlich um jedes Schäfchen froh, das weiterhin Kirchensteuer zahlen möchte, sonst kommen die noch irgendwann auf die Idee, einen "Rettungsschirm" alla "Kirchen-Stabilitäts-Mechanismus" einzuführen und uns "Kirchenbonds" in die Rentenkassen unterzujubeln.....

Gruß
Martino

Wenn Du Dich entscheiden kannst, dann warte bis…

Edda @, Montag, 05.01.2015, 22:36 vor 3402 Tagen @ Dieter 5066 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 19:16

es heißt "die Christen haben in der Kirche nichts zu suchen". Aber auch dann kannst Du dabei bleiben, wenn Du nicht weißt, was Du mit dem Geld was Dir sonst für die Kirche abgeknöpft wird, anfangen könntest.

Welches Bekenntnis hätte denn Vorteile?

aliter @, Dienstag, 06.01.2015, 08:24 vor 3401 Tagen @ Dieter 4550 Views

Hallo,

eigentlich wollte ich schon vor längerer Zeit dies mal zur Diskussion stellen.
Halten wir fest, dass die Evangelen schon längst und die Katholen sich allmählich von einem Jenseitsglauben verabschiedet haben, dass selbst die sich früher als alleinseligmachend bezeichnete römische Kirche - zu PiusXIIten Zeiten trat sie noch wie ein Donnerhall auf - alle Konfessionen mehr oder minder als gleich bewertet, so stellt sich natürlich die Frage des Gegenwertes.
In der BRD-Staatlichkeit gibt es einige christliche Feste, an denen alle frei haben. Es gibt Religionen, die brauchten früher keinen Wehrdienst zu leisten, es gibt solche, die legal Polygam leben. Als exotisch darf man bezeichnen, dass ein Sikh sein Bike mit Turban ohne Helm fahren darf. Es gibt wohl eine Konfession, die politisch-moralisch sehr grossen Einfluss hat. Es gibt Religionen mit sehr gutem und solche ohne Gemeindeleben. Es gibt Zentralräte (welche eigentlich und warum nicht z.B. für Feueranbeter, germanische Götterverehrer, afrikanischen Schamanismus ?).
Kurz, gibt es da nicht Konfessionen, die im jetzigen Staatswesen Vorteile bringen, die nicht postmortem sondern schon hier angesiedelt sind? Vielleicht wie in den USA Steuervergünstigungen o.ä..
Nachdem, wie gesagt, die oberste Instanz zumindestens der Katholiken - Franziskus - das Tor zum Relativismus weit aufgestossen hat kann man sich darüber schon mal Gedanken machen.

Bekenntnis für alle und keinen

Hinterbänkler @, Schweiz - tief im Emmental, Dienstag, 06.01.2015, 11:02 vor 3401 Tagen @ aliter 4813 Views

Hallo aliter,

beispielsweise folgendes Bekenntnis (Übermensch = nächste Evolutionsstufe nach dem Homo Sapiens):

Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr getan, ihn zu überwinden?

Was ist der Affe für den Menschen? Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham. Und eben das soll der Mensch für den Übermenschen sein: ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham.

Ihr habt den Weg vom Wurme zum Menschen gemacht, und vieles ist in euch noch Wurm. Einst wart ihr Affen, und auch jetzt ist der Mensch mehr Affe, als irgend ein Affe.

Wer aber der Weiseste von euch ist, der ist auch nur ein Zwiespalt und Zwitter von Pflanze und von Gespenst. Aber heiße ich euch zu Gespenstern oder Pflanzen werden?

Seht, ich lehre euch den Übermenschen!

Der Übermensch ist der Sinn der Erde. Euer Wille sage: der Übermensch sei der Sinn der Erde!

Ich beschwöre euch, meine Brüder, bleibt der Erde treu und glaubt denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen reden! Giftmischer sind es, ob sie es wissen oder nicht.

Verächter des Lebens sind es, Absterbende und selber Vergiftete, deren die Erde müde ist: so mögen sie dahinfahren!

Einst war der Frevel an Gott der größte Frevel, aber Gott starb, und damit auch diese Frevelhaften. An der Erde zu freveln ist jetzt das Furchtbarste und die Eingeweide des Unerforschlichen höher zu achten, als der Sinn der Erde!

Einst blickte die Seele verächtlich auf den Leib: und damals war diese Verachtung das Höchste: - sie wollte ihn mager, grässlich, verhungert. So dachte sie ihm und der Erde zu entschlüpfen.

Oh diese Seele war selbst noch mager, grässlich und verhungert: und Grausamkeit war die Wollust dieser Seele!

Aber auch ihr noch, meine Brüder, sprecht mir: was kündet euer Leib von eurer Seele? Ist eure Seele nicht Armut und Schmutz und ein erbärmliches Behagen?

Wahrlich, ein schmutziger Strom ist der Mensch. Man muss schon ein Meer sein, um einen schmutzigen Strom aufnehmen zu können, ohne unrein zu werden.

Seht, ich lehre euch den Übermenschen: der ist dies Meer, in ihm kann eure große Verachtung untergehn.

Was ist das größte, das ihr erleben könnt? Das ist die Stunde der großen Verachtung. Die Stunde, in der euch auch euer Glück zum Ekel wird und ebenso eure Vernunft und eure Tugend.

Die Stunde, wo ihr sagt: "Was liegt an meinem Glücke! Es ist Armut und Schmutz, und ein erbärmliches Behagen. Aber mein Glück sollte das Dasein selber rechtfertigen!''

Die Stunde, wo ihr sagt: "Was liegt an meiner Vernunft! Begehrt sie nach Wissen wie der Löwe nach seiner Nahrung? Sie ist Armut und Schmutz und ein erbärmliches Behagen!''

Die Stunde, wo ihr sagt: "Was liegt an meiner Tugend! Noch hat sie mich nicht rasen gemacht. Wie müde bin ich meines Guten und meines Bösen! Alles das ist Armut und Schmutz und ein erbärmliches Behagen!''

Die Stunde, wo ihr sagt: "Was liegt an meiner Gerechtigkeit! Ich sehe nicht, dass ich Glut und Kohle wäre. Aber der Gerecht ist Glut und Kohle!''

Die Stunde, wo ihr sagt: "Was liegt an meinem Mitleiden! Ist nicht Mitleid das Kreuz, an das der genagelt wird, der die Menschen liebt? Aber mein Mitleiden ist keine Kreuzigung.''

Spracht ihr schon so? Schriet ihr schon so? Ach, dass ich euch schon so schreien gehört hätte!

Nicht eure Sünde - eure Genügsamkeit schreit gen Himmel, euer Geiz selbst in eurer Sünde schreit gen Himmel!

Wo ist doch der Blitz, der euch mit seiner Zunge lecke? Wo ist der Wahnsinn, mit dem ihr geimpft werden müsstet?

Seht, ich lehre euch den Übermenschen: der ist dieser Blitz, der ist dieser Wahnsinn! -

Als Zarathustra so gesprochen hatte, schrie einer aus dem Volke: "Wir hörten nun genug von dem Seiltänzer; nun lasst uns ihn auch sehen!'' Und alles Volk lachte über Zarathustra. Der Seiltänzer aber, welcher glaubte, dass das Wort ihm gälte, machte sich an sein Werk.

4

Zarathustra aber sah das Volk an und wunderte sich. Dann sprach er also:

Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch, - ein Seil über einem Abgrunde.

Ein gefährliches Hinüber, ein gefährliches Auf-dem-Wege, ein gefährliches Zurückblicken, ein gefährliches Schaudern und Stehenbleiben.

Was groß ist am Menschen, das ist, dass er eine Brücke und kein Zweck ist: was geliebt werden kann am Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist.

Ich liebe die, welche nicht zu leben wissen, es sei denn als Untergehende, denn es sind die Hinübergehenden.

Ich liebe die großen Verachtenden, weil sie die großen Verehrenden sind und Pfeile der Sehnsucht nach dem andern Ufer.

Ich liebe die, welche nicht erst hinter den Sternen einen Grund suchen, unterzugehen und Opfer zu sein: sondern die sich der Erde opfern, dass die Erde einst der Übermenschen werde.

Ich liebe den, welcher lebt, damit er erkenne, und welcher erkennen will, damit einst der Übermensch lebe. Und so will er seinen Untergang.

Ich liebe den, welcher arbeitet und erfindet, dass er dem Übermenschen das Haus baue und zu ihm Erde, Tier und Pflanze vorbereite: denn so will er seinen Untergang.

Ich liebe den, welcher seine Tugend liebt: denn Tugend ist Wille zum Untergang und ein Pfeil der Sehnsucht.

Ich liebe den, welcher nicht einen Tropfen Geist für sich zurückbehält, sondern ganz der Geist seiner Tugend sein will: so schreitet er als Geist über die Brücke.

Ich liebe den, welcher aus seiner Tugend seinen Hang und sein Verhängnis macht: so will er um seiner Tugend willen noch leben und nicht mehr leben.

Ich liebe den, welcher nicht zu viele Tugenden haben will. Eine Tugend ist mehr Tugend, als zwei, weil sie mehr Knoten ist, an den sich das Verhängnis hängt.

Ich liebe den, dessen Seele sich verschwendet, der nicht Dank haben will und nicht zurückgibt: denn er schenkt immer und will sich nicht bewahren.

Ich liebe den, welcher sich schämt, wenn der Würfel zu seinem Glücke fällt und der dann fragt: bin ich denn ein falscher Spieler? - denn er will zugrunde gehen.

Ich liebe den, welcher goldne Worte seinen Taten voraus wirft und immer noch mehr hält, als er verspricht: denn er will seinen Untergang.

Ich liebe den, welcher die Zukünftigen rechtfertigt und die Vergangenen erlöst: denn er will an den Gegenwärtigen zugrunde gehen.

Ich liebe den, welcher seinen Gott züchtigt, weil er seinen Gott liebt: denn er muss am Zorne seines Gottes zugrunde gehen.

Ich liebe den, dessen Seele tief ist auch in der Verwundung, und der an einem kleinen Erlebnisse zugrunde gehen kann: so geht er gerne über die Brücke.

Ich liebe den, dessen Seele übervoll ist, so dass er sich selber vergisst, und alle Dinge in ihm sind: so werden alle Dinge sein Untergang.

Ich liebe den, der freien Geistes und freien Herzes ist: so ist sein Kopf nur das Eingeweide seines Herzens, sein Herz aber treibt ihn zum Untergang.

Ich liebe alle die, welche schwere Tropfen sind, einzeln fallend aus der dunklen Wolke, die über den Menschen hängt: sie verkündigen, dass der Blitz kommt, und gehn als Verkündiger zugrunde.

Seht, ich bin ein Verkündiger des Blitzes und ein schwerer Tropfen aus der Wolke: dieser Blitz aber heißt Übermensch. –

5

Als Zarathustra diese Worte gesprochen hatte, sah er wieder das Volk an und schwieg. "Da stehen sie'', sprach er zu seinem Herzen, "da lachen sie: sie verstehen mich nicht, ich bin nicht der Mund für diese Ohren.

Muss man ihnen erst die Ohren zerschlagen, dass sie lernen, mit den Augen hören. Muss man rasseln gleich Pauken und Bußpredigern? Oder glauben sie nur dem Stammelnden?

Sie haben etwas, worauf sie stolz sind. Wie nennen sie es doch, was sie stolz macht? Bildung nennen sie's, es zeichnet sie aus vor den Ziegenhirten.

Drum hören sie ungern von sich das Wort "Verachtung''. So will ich denn zu ihrem Stolze reden.

So will ich ihnen vom Verächtlichsten sprechen: das aber ist der letzte Mensch.''

Und also sprach Zarathustra zum Volke:

Es ist an der Zeit, dass der Mensch sich sein Ziel stecke. Es ist an der Zeit, dass der Mensch den Keim seiner höchsten Hoffnung pflanze.

Noch ist sein Boden dazu reich genug. Aber dieser Boden wird einst arm und zahm sein, und kein hoher Baum wird mehr aus ihm wachsen können.

Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch nicht mehr den Pfeil seiner Sehnsucht über den Menschen hinaus wirft, und die Sehne seines Bogens verlernt hat, zu schwirren!

Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch.

Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch keinen Stern mehr gebären wird. Wehe! Es kommt die Weit des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann.

Seht! Ich zeige euch den letzten Menschen.

"Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern'' - so fragt der letzte Mensch und blinzelt.

Die Erde ist dann klein geworden, und auf ihr hüpft der letzte Mensch, der alles klein macht. Sein Geschlecht ist unaustilgbar, wie der Erdfloh; der letzte Mensch lebt am längsten.

"Wir haben das Glück erfunden'' - sagen die letzten Menschen und blinzeln.

Sie haben die Gegenden verlassen, wo es hart war zu leben: denn man braucht Wärme. Man liebt noch den Nachbar und reibt sich an ihm: denn man braucht Wärme.

Krankwerden und Mißtrauen-haben gilt ihnen sündhaft: man geht achtsam einher. Ein Tor, der noch über Steine oder Menschen stolpert!

Ein wenig Gift ab und zu: das macht angenehme Träume. Und viel Gift zuletzt, zu einem angenehmen Sterben.

Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. Aber man sorgt dass die Unterhaltung nicht angreife.

Man wird nicht mehr arm und reich: Beides ist zu beschwerlich. Wer will noch regieren? Wer noch gehorchen? Beides ist zu beschwerlich.

Kein Hirt und eine Herde! Jeder will das gleiche, jeder ist gleich: wer anders fühlt, geht freiwillig ins Irrenhaus.

"Ehemals war alle Welt irre'' - sagen die Feinsten und blinzeln.

Man ist klug und weiß alles, was geschehn ist: so hat man kein Ende zu spotten. Man zankt sich noch, aber man versöhnt sich bald - sonst verdirbt es den Magen.

Man hat sein Lüstchen für den Tag und sein Lüstchen für die Nacht: aber man ehrt die Gesundheit.

"Wir haben das Glück erfunden'' - sagen die letzten Menschen und blinzeln -

Und hier endete die erste Rede Zarathustras, welche man auch "die Vorrede'' heißt: denn an dieser Stelle unterbrach ihn das Geschrei und die Lust der Menge. "Gib uns diesen letzten Menschen, oh Zarathustra, - so riefen sie - mache uns zu diesen letzten Menschen! So schenken wir dir den Übermenschen!'' Und alles Volk jubelte und schnalzte mit der Zunge. Zarathustra aber wurde traurig und sagte zu seinem Herzen:

Sie verstehen mich nicht: ich bin nicht den Mund für diese Ohren.

Zu lange wohl lebte ich im Gebirge, zu viel horchte ich auf Bäche und Bäume: nun rede ich ihnen gleich den Ziegenhirten.

Unbewegt ist meine Seele und hell wie das Gebirge am Vormittag. Aber sie meinen, ich sei kalt und ein Spötter in furchtbaren Späßen.

Und nun blicken sie mich an und lachen: und indem sie lachen, hassen sie mich noch. Es ist Eis in ihrem Lachen.


Friedrich Nietzsche
Also sprach Zarathustra
Ein Buch für alle und keinen

--
...und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmassen, daß in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehen könnten. Wir Menschen sind - menschlicher ...

Friedrich Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse'

Bekenntnisse im Praxistest

trosinette @, Dienstag, 06.01.2015, 11:56 vor 3401 Tagen @ Hinterbänkler 4414 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 06.01.2015, 12:10

Guten Tag,

beispielsweise folgendes Bekenntnis (Übermensch = nächste
Evolutionsstufe nach dem Homo Sapiens):

Ich lehre euch den Übermenschen.

Mussolini war ein großer Anhänger dieses Bekenntnisses. Darüber hinaus lohnt in diesem Zusammenhang auch ein Blick auf den Nietzsche-Fan Gabriele D'Annunzio, der sich als Chef-Choreograf des faschistischen Affentheaters einen Namen machte.

Was den Übermenschen als nächste Evolutionsstufe angeht, so ist Ernst Haeckel, als Zeitgenosse von Nietzsche bemerkenswert. Haeckel gilt als Darwins deutsche Bulldogge, der die Evolutionstheorie im deutschsprachigen Raum erst zu dem gemacht hat, was sie heute ist. Darwins Sicht auf die Evolution war zufallsorientiert. Haeckel war dagegen fortschrittsorientiert. Mit der Fortschrittsorientierung wird dann der Glaube an den Übermensch als nächste Evolutionsstufe lebendig. Im Zuge der Fortschrittsorientierung kam Haeckel dann aber leider versehentlich gleich noch auf die Idee von Rassenhygiene und Eugenik. Is ja auch ganz klar: Wenn du dem evolutionären Fortschritt nicht aktiv unter die Arme greifst, kannst du auf den Übermenschen warten bis du schwarz wirst.

In einem Brief von Haeckel liest sich das "unter die Arme greifen" in einem anderen Zusammenhang wie folgt:

"Einen Augiasstall wie die Morphologie kann man nicht mit Glacéhandschuhen, sondern nur mit der Mistgabel ausräumen und man muss derb und ungeniert anpacken."

Und was für den wissenschaftlich Fortschritt gut ist, kann ja für den Fortschritt des Menschen nicht schlecht sein?!

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Übermensch

Hinterbänkler @, Schweiz - tief im Emmental, Dienstag, 06.01.2015, 12:35 vor 3401 Tagen @ trosinette 4387 Views

Hallo Schneider,

ich selbst bin sehr unglücklich über Nietzsches Wortwahl 'Übermensch'. Aber das natürlich aus der Erfahrung des Missbrauchs im letzten Jahrhundert. Zum Zeitpunkt der Wortschöpfung vor ca. 135 Jahren war es ein völlig neuer und neutraler Begriff. Noch schlimmer ist es übrigens im Englischen, da wird Übermensch mit 'Superman' übersetzt. Damit kannst Du Nietzsche gleich als Kotzmittel entsorgen.

Man kann generell alles missbrauchen (Buddha, Jesus...). Das ändert nichts am Geist oder an der ursprünglichen Intention von Aussagen. Und damit man auch bei diesem Text von Nietzsche nicht in die von den Nazis ausgetretene Falle stolpert, habe ich eben dann gleich zu Beginn eine Textinterpretation mitgegeben. Für die ich übrigens Jahre gebraucht habe, sie zu verstehen.

Nun, Nietzsches Zarathustra ist eben 'ein Buch für alle und keinen'. Die Nazis das waren alle [[zwinker]] und ein Hinterbänkler ist eben keiner [[sauer]] .

Danke und Gruß
Hinterbänkler

--
...und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmassen, daß in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehen könnten. Wir Menschen sind - menschlicher ...

Friedrich Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse'

Missbrauch von Bekenntnissen

trosinette @, Mittwoch, 07.01.2015, 10:02 vor 3400 Tagen @ Hinterbänkler 3952 Views

Guten Tag,

Man kann generell alles missbrauchen

Vor allem lassen sich Bekenntnisse missbrauchen, die den Mensch ganz keck in den Mittelpunk stellen. Dazu gehört auch unser Bekenntnis zu den Menschenrechten oder zur (echten?)Demokratie. Solche Bekenntnisse gehören zu einer vernünftigen großen abschließende 5 im "steiler als steil geht nicht Modus" einfach dazu wie die Luft zum Atmen. Daran wird auch die vermeintlich richtige Interpretation von Nietzsche nichts ändern und daran wird sich auch nichts ändern, wenn Zara in den kommenden 10 Jahre weitre eine Million Mal prägnant sein Bekenntnis von der wahren funktionierenden Funktionalität des Menschen ins Forum stellt.

Da Nietzsche kein halbwegs geschlossenes Gebäude oder System, sondern nur philosophisches Stückwerk hinterlassen hat, bietet er sich für den Missbrauch natürlich im Besonderen an.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Beeindruckend,

aliter @, Dienstag, 06.01.2015, 11:58 vor 3401 Tagen @ Hinterbänkler 4349 Views

aber eine Theorie ist nur dann anwendbar, wenn sie mit der Realität verträglich ist und diese ist in der BRD die überregulierte verstädterte Versorgungskultur - leider.

Haltung vs. Theorie

Hinterbänkler @, Schweiz - tief im Emmental, Dienstag, 06.01.2015, 12:20 vor 3401 Tagen @ aliter 4306 Views

aber eine Theorie ist nur dann anwendbar, wenn sie mit der Realität
verträglich ist und diese ist in der BRD die überregulierte verstädterte
Versorgungskultur - leider.

Hallo aliter,

der beeindruckende Text von Nietzsche spiegelt eine Haltung wider und nicht eine Theorie. Zudem skizziert das am Ende des Zitierten unter dem Thema 'letzter Mensch' eine Zukunftsschau in seiner Zeit (vor 130 Jahren!), die mittlerweile weitgehend gesellschaftliche Realität ist und mit Deiner 'überregulierten verstädterten Versorgungskultur' bestätigt wird. Alles keine Theorien mehr!

Wenn das Bekenntnis oder ein Glaube nicht zu einer Haltung führt, sondern Theorie bleibt - ich nehme das mal an für 98% der Kirchenmitglieder - dann ist es eben eine aufoktroyierte Theorie und bleibt im täglichen Leben kraftlos. Wie die ganze Kirchenmitgliedschaft.

Danke und Gruß
Hinterbänkler

--
...und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmassen, daß in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehen könnten. Wir Menschen sind - menschlicher ...

Friedrich Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse'

Männer des Glaubens

Zarathustra, Dienstag, 06.01.2015, 09:28 vor 3401 Tagen @ Dieter 4859 Views

bearbeitet von Zarathustra, Dienstag, 06.01.2015, 09:33

Erstens ist ein Glaube, der durch Herrschaft entstanden ist, der immer in Komplizenschaft mit der Herrschaft (Organisierte Gewalt) praktiziert wird (Opium fürs Volk) und deswegen von Millionen oder gar Milliarden Köpfen geglaubt wird, nirgends persönlich entstanden, sondern politisch verabreicht (eingetrichtert) worden, zwecks Kollektivisierung (Unterwerfung) der Masse. Wer käme schon selber auf sowas?

Zweitens ist ein Glaube, der aus den Wüsten des Nahen Ostens heraus den Grossteil des Planeten in der einen oder anderen Form in Beschlag nimmt, nichts autochthones und drittens kann man, wenn man den Patriarchen diesen monströsen Humbug tatsächlich abnimmt, ruhig weiter drin bleiben in diesen Organisationen und brav seinen Tribut weiter leisten, denn etwas persönliches ist ein derartiges Konstrukt der Milliarden ganz bestimmt nicht.
Religiöser Glaube ist Kollektivismus in Vollendung und in Komplizenschaft mit der Politik überdauert er demzufolge jede politische Ersatzreligion wie den Bolschewismus oder ähnliche Idiotismen.

Grüsse, Zara

Wow Zara - prägnant! (oT)

Hinterbänkler @, Schweiz - tief im Emmental, Dienstag, 06.01.2015, 10:47 vor 3401 Tagen @ Zarathustra 4382 Views

- kein Text -

--
...und es gibt überhaupt gute Gründe dafür, zu mutmassen, daß in einigen Stücken die Götter insgesamt bei uns Menschen in die Schule gehen könnten. Wir Menschen sind - menschlicher ...

Friedrich Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse'

Wo bleiben die Damen?

wihoka @, Dienstag, 06.01.2015, 11:06 vor 3401 Tagen @ Hinterbänkler 4526 Views

Zaras Darstellung ist korrekt, nur vermisse ich den Subtext "Frau" vs "jungfräuliche Empfängnis"!
Ich behaupte, dass 99 Prozent der religiösen Erstunterweisung von Frauen vorgenommen wird.
Also, Zara, wo bleiben die Damen?

Noch stellt keine der DGF-Damen diese Frage

Zarathustra, Dienstag, 06.01.2015, 11:46 vor 3401 Tagen @ wihoka 4495 Views

Zaras Darstellung ist korrekt, nur vermisse ich den Subtext "Frau" vs
"jungfräuliche Empfängnis"!
Ich behaupte, dass 99 Prozent der religiösen Erstunterweisung von Frauen
vorgenommen wird.
Also, Zara, wo bleiben die Damen?

Sollten hier noch Damen anwesend sein und ernsthaft die Frage stellen, ob an diesem Wahnwitz etwas dran ist und ob man dabei bleiben soll, dann schliesse ich sie gerne ins 'Gebet' mit ein, das da lautet (der Hinterbänkler hat daraus zitiert):

Ich beschwöre euch, meine Brüder (und Schwestern), bleibt der Erde treu und glaubt denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen reden! Giftmischer sind es, ob sie es wissen oder nicht.

Verächter des Lebens sind es, Absterbende und selber Vergiftete, deren die Erde müde ist: so mögen sie dahinfahren!

Beste Grüsse, Zara

Warum? Das bisschen Kirchensteuer kannst du doch von der Steuer absetzen!!

wihoka @, Dienstag, 06.01.2015, 10:59 vor 3401 Tagen @ Dieter 4628 Views

Nun ja, Späßle g’macht.

Neulich hab ich mir den Fauxpas erlaubt, nichts (Gutes/Böses?) ahnend ein Wartezimmer ohne Anklopfen zu betreten. Darinnen saß eine junge Frau mit einem kleinen Buben, die beim Anblick meines artes sofort erschrocken ein schwarzes Tuch von unten über Mund und Nase zog, so dass zusammen mit einem schwarzen Kopftuch nur noch ein kleiner Schlitz, der die Augen zeigte, natürlicher Haut zu sehen war – so ähnlich wie bei dem „Tatort“-Vorspann, nur ohne Fadenkreuz.
Ganz spontan und ohne Überlegen: ich bin rückwärts wieder raus und hab die Tür zu gemacht, so erschrocken war ich über diese klare Ablehnung meiner Person!

Und jetzt zu Pegida: Solche alltäglichen Erfahrungen, die ja nicht nur ich mache, sind ihr Nährboden.
Aber darüber wird natürlich nicht politisch diskutiert. Diese Verteufelung der Leute, denen es ähnlich ging und geht wie mir, die sich abgelehnt und zurück gestoßen fühlen, seitens der veröffentlichten Meinung ist schwer erträglich. Eine Reduzierung nur auf die Frage der Flüchtlinge aus Syrien etc. wird der wahren Problematik nicht gerecht.

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.