Erdgas weniger klimaschaedlich als Kohle?

CalBaer, Samstag, 21.12.2019, 03:56 (vor 1560 Tagen)2117 Views

Deutschland will durch den Umstieg von Kohle auf Erdgas die "Klimaziele" erreichen. Erdgas erzeugt nur halbsoviel CO2 wie Kohle bei der Erzeugung der gleichen Energiemenge. Allerdings ist das eine Milchmaedchenrechnung.

Durch Exploration und Foerderung als auch aus stillgelegten Bohrloechern stroemen jede Menge klimaschaedliche Gase. Besonders schaedlich ist das Methan, aus dem Erdgas groesstenteils besteht. Nun hat eine US-Studie ermittelt (siehe unten), wieviel Methan aus diesen Quellen in die Atmosphaere entweicht. Es sind 2,3% der gefoerderten Bruttogasmenge. Das gilt zwar fuer die USA, aber in Russland wird das sicher nicht besser sein. 2,3% klingt wenig, Methan ist allerdings 84-mal klimaschaedlicher als CO2, wenn es in die Atmosphaere gelangt.

Wenn ich das jetzt ueberschlage, ergibt sich ein Verhaeltnis der Klimaschaelichkeit von 2,93 [1 (Verbrennung) + 84*0,023=1,93 (entweichendes Methan)] fuer Erdgas zu 2 (2[Verbrennung] + 0 (kein entweichendes Methan)) fuer Kohle. Fazit: der Kohleausstieg ist kontraproduktiv fuer's Klima, man sollte daher bei Kohle bleiben oder nach anderen Alternativen suchen.

Die 1,93 tauchen m.W. in keiner Statistik oder Argumentation der Regierung auf. Durch Weglassen der Bilanz dieser Klima-Dreckschleudern in Sibirien oder den USA rechnet man sich den Kohleausstieg schoen.

Assessment of methane emissions from the U.S. oil and gas supply chain
https://science.sciencemag.org/content/361/6398/186

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