Es gab
zumindest noch Bauern und nicht nur Farmer. Man bracht nicht zu glauben,
dass derjenige der einen Fendt-Trecker kutschieren kann, ohne diesen auch
nur ein Scheffel Weizen oder Gerste oder Hafer ernten könnte.
Gruß Mephistopheles
Hallo Mephistopheles,
die Landwirtschaft hat meiner Meinung nach im Vergleich zu anderen Bereichen noch einigermaßen reelle Chancen, weiterhin funktionieren zu können:
http://www.energiebauernhof.com/pflanzenoel-kann-erdoel-mehrfach-ersetzen
"... Seit 2002 werden alle unsere Fahrzeuge, wie Traktoren und Autos, nur noch mit unseren eigenen kaltgepressten Sonnenblumenöl (nicht Biodiesel!) betankt...
Ebenfalls wurden zur besten Zufriedenheit alle PKW, Pick-Up und sogar der Rasenmähertraktor (Kubota Diesel) mit der Umrüsttechnik der L-und Bioenergie Umrüsttechnologie vorbildlich auf den Betrieb mit kaltgepressten Pflanzenöl umgestellt. Es gibt an unseren Betrieb keine Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen..."
https://www.deutschlandfunk.de/rapsoel-fuer-traktoren.697.de.html?dram:article_id=71755
"...Landwirt...Harry Schneider:
'Ich bin der Meinung, dass Rapsöl dem Biodiesel bei weitem überlegen ist. Rapsöl hat gegenüber Biodiesel zehn Prozent mehr Energie, Rapsöl braucht zur Herstellung weniger Energie und Rapsöl macht, wenn das Gerät umgebaut ist, weniger Probleme.
...
Ich möchte mich nicht gegen Biodiesel aussprechen. Aber man muss sehen, dass die Erzeugungskosten für Biodiesel höher liegen als für reines Pflanzenöl. Der Landwirt kann reines Pflanzenöl selbst herstellen, während die Veresterung nur in Großanlagen erfolgen kann mit entsprechenden Transportwegen.'...
Der Landwirt aus dem Ostertal presst sein Öl nicht selbst, sondern wird von der benachbarten St. Wendler Ölsaaten e.V. beliefert, einer Erzeugergemeinschaft, in der sich 35 Bauern zusammengeschlossen haben. Von der Gemeinschaft wird auf 300 Hektar Fläche Raps angebaut und daraus lassen sich pro Jahr etwa 240 Tonnen Öl herstellen, die zu Speiseölen, Kraftstoffen und Tierfutter verarbeitet werden. Vermarktet werden sollen diese Produkte ausschließlich in der Region...."
Auf rund 5-10% der Fläche müssten für den Betrieb der Trecker Raps oder Sonnenblumen angebaut werden, für LKWs oder gar PKWs ist das keine Option.
Und wenn sie dann noch von konventioneller auf regenerative Landwirtschaft (hat nichts mit der naturfeindlichen, so genannten ökologischen Landwirtschaft zu tun, die durch vermehrte Bodenbearbeitung Humus- und Bodenleben-zerstörend ist) umstellen, brauchen sie auch keinen Kunstdünger und keine "Pflanzenschutzmittel" mehr, bei langfristig deutlich höheren Ernten und mehr Tieren pro Flächeneinheit als bisher. Klingt völlig absurd, ist aber zigfach von Praktikern bestätigt worden, siehe hier z.B.:
https://www.freizahn.de/2016/09/optimierung-im-getreideanbau-und-hochwasserschutz-durch...
Der dort vorgestellte Betrieb von Gabe Brown hat vor rund 20 Jahren damit angefangen, nicht mehr zu pflügen, heute werden verschiedene Ansätze der regenerativen Landwirtschaft kombiniert, Ergebnis:
Ohne Kunstdünger, Fungizide und Insektizide und mit sehr seltenem Einsatz von Herbiziden hat er beim Mais 30, beim Sommerweizen 59, beim Hafer 81 und bei der Gerste 50 Prozent Mehrertrag im Vergleich zum Durchschnitt in seinem Landkreis.
Die Kosten, die er bei den Mitteln einspart, machen ihn profitabler als in der Vergangenheit.
Bei einer Bodenuntersuchung kommt er im Vergleich zu drei Vergleichsfarmen auf grob gesagt fünf- bis zehnmal höhere Werte bei Stickstoff, Phosphor, Kalium und Kohlenstoff als die anderen Betriebe.
Die Bewirtschaftung im Detail zu erklären, würde hier zu weit führen, mit das beste deutschsprachige Material dazu gibt es bei Christoph Becker alias freizahn ( http://www.dasgelbeforum.net/user.php?id=2263 ), herzlichen Dank für die sehr interessante und wertvolle Website!
https://www.freizahn.de/2017/06/koennen-wir-wirklich-unsere-boeden-regenerieren/
https://www.freizahn.de/2017/06/gleicher-boden-verschiedenes-management/
Daraus:
Quelle: www.freizahn.de
Hier ein Forum dazu:
https://www.regenerative-landwirtschaft.net/
Zum Verständnis, warum das funktionieren kann, hier noch ein Link auch mit deutschsprachigen Ergebnissen:
https://www.google.com/search?q=liquid+carbon+pathway&ie=utf-8&oe=utf-8&cli...
"...Eine Boden Biologin aus Australien. Auf ihre Forschung geht der Begriff "liquid carbon pathway" zurück, mit der Erkentnis, daß der Kohlenstoff für den Humus-Aufbau im Boden nicht aus verottender Biomasse kommt, sondern in Form von Wurzelexsudaten von den Pflanzen an das Boden-Leben abgegeben wird, die daraus die Humin-Molekühle synthetisieren..."
MfG