Vom Paulus zum Saulus – ein Ex-Weltklasseturner und ein "Pfeifenbläser"

nereus, Dienstag, 10.12.2019, 10:14 (vor 1808 Tagen)3629 Views

2006

Eberhard Gienger, der designierte Vizepräsident Leistungssport im künftigen Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), hat in seiner aktiven Laufbahn als Turner selbst Anabolika genommen.
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gab der CDU-Bundestagsabgeordente zu: „Ich bekam nach einer Operation für zirka acht Tage ein Anabolikum, nachdem mein Bein von einem auf den anderen Tag sechs Zentimeter weniger Umfang aufwies.“

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/doping-eberhard-gienger-habe-anabolika-gen...

Schon klar. Es war halt eine Notsituation.
So robbt man sich an die Wahrheit heran, um dann dort zu landen.

Der 55 Jahre alte Schwabe, der 1974 Weltmeister am Reck wurde, hatte noch 1997 gemeinsam mit anderen ehemaligen Leistungssportlern den umstrittenen Freiburger Professor Armin Klümper in einer Zeitungsanzeige vor angeblichem Neid und Mißgunst in Schutz genommen. Ihm selbst, berichtet Gienger, habe Klümper eine Vielzahl von Medikamenten verordnet. „Professor Klümper war ein Arzt, der sehr großzügig verschrieben hat. Ich habe im Laufe der Zeit festgestellt, daß ich die Medikamente gar nicht alle essen konnte. Ich trug sie dann in die Apotheke zurück. Da kam schon ein ansehnliches Arsenal zusammen, wenn man das nicht tat.“ Schließlich sei er dazu übergegangen, nicht alle Medikamente mitzunehmen, „sondern nur einen Teil, von dem ich glaubte, daß er reicht.“

Wenn er doch nicht krank gewesen ist, wogegen hat Herr Gienger denn dann die verbleibenden Medikamente genommen? Er war ja als Weltmeister 23 Jahre alt und keine 12 mehr.
Aber das war ja einmal, dann kam die Welt der Gerechten. [[wut]]

Gut eine Woche vor der DOSB-Wahl sprach sich Gienger gleichwohl deutlich gegen Doping aus: „Wir müssen Doping kontrollieren und, einheitlich durch alle Sportarten harmonisiert, bestrafen.“

Richtig, Herr Gienger.
Was machen wir nun mit ihrer Goldmedaille von 1974? [[hae]]
Aberkennen und diese an den damals Zweitplazierten Wolfgang Thüne aus der DDR abgeben?
Doch wäre die Medaille da in den richtigen Händen?
Hat Herr Thüne nicht selbst über die blauen Pillen gesprochen, die er seit 1968 nehmen mußte?
Tja, entweder warf man die Pillen einfach so ein oder man wurde gezwungen. So war das damals. [[kotz]]

2019

Für den früheren Weltklasse-Turner Eberhard Gienger ist der WADA-Beschluss "ein wichtiges Zeichen für den Schutz des sauberen Sports" und stehe "für einen konsequenten Anti-Doping-Kampf und für Integrität im Sport".
Für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio müsse nun schnellstmöglich geklärt werden, wer tatsächlich am Großsportereignis teilnehmen darf, sagte der 68-Jährige.

Quelle: https://deutsch.rt.com/inland/95627-verein-deutscher-athleten-begrusst-sperre/

Recht so!
Vorwärts immer, rückwärts nimmer.

Im aktuellen Schauerstück scheint es keine Grenzen nach unten zu geben.

Whistleblower Grigori Rodschenkow hat die Sanktionen der Welt-Anti-Doping-Agentur gegen Russland begrüßt und zugleich harte Strafen für die Verantwortlichen des Sportbetrugs gefordert. "Endlich wurden Betrug, Lügen und Fälschungen von unbeschreiblichem Ausmaß in vollem Umfang bestraft", sagte der frühere Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors in einer persönlichen Erklärung, aus der die BBC in einem Bericht zitierte.
..
"Diejenigen, die an der Korruption bestimmter Sportarten wie Leichtathletik, Gewichtheben, Skifahren, Biathlon und Bob beteiligt sind, sollten rückwirkend bestraft werden", betonte Rodschenkow, der nach seiner Flucht aus der Heimat seit 2016 an einem unbekannten Ort in den USA lebt. "Die Ergebnisse der Olympischen Spiele in London und Sotschi sollten erneut analysiert und mit den heute verfügbaren Erkenntnissen neu bewertet werden", sagte der Kronzeuge bei der Aufklärung des Dopingsystems.

Quelle: https://www.n-tv.de/sport/Whistleblower-fordert-rueckwirkende-Strafen-article21447801.html

Aha, in Sotschi!
Wer war für die Doping-Proben der Russen in Sotschi verantwortlich?

2014 bei den Winterspielen von Sotschi, hatte Russland ein groß angelegtes Dopingvertuschungssystem installiert. Der Kopf dahinter: Grigori Rodschenkow
..
Der Chemiker hatte eine Methode entwickelt, mit der im Labor in Sotschi dopingbelasteter Urin russischer Athleten gegen sauberen ausgetauscht wurde. Als das Vertuschungssystem ans Licht kam, wechselte Rodschenkow die Seiten und floh in die USA.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/grigori-rodschenkow-wie-kann-ich-abschaetzen-ob-ich-sich...

So etwas nennt man eine kleine schmierige Kanalratte.
Er, der das System funktionsfähig machte, fordert nun Konsequenzen.
Wird er denn wenigstens dafür angeklagt?

Der „Saubermann“ wurde übrigens schon 2011 von der russischen Staatsanwaltschaft verfolgt, weil er mit unerlaubten Präparaten gehandelt hatte. Russische Sportler warfen ihm auch Erpressung vor, weil sie viel Geld zahlen mußten, damit Rodschenkow ihre Proben manipulierte.
Wenn sich die westliche Wertegemeinschaft Zeugen der Anklage generiert, dann sind es immer die der ganz speziellen Art. [[kotz]]

mfG
nereus


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