Muss es aber doch, - es drängt mich dazu.
Es steht völlig außer Frage, dass Du recht hast. Trotzdem frage ich mich, ob das so stimmt. Was meine ich damit:
Weiß denn keiner mehr, dass Deutsch-SüdWest-Afrika heute Namibia heißt?
Oder dass Königgrätz heute Hradec Kralove genannt wird?
Oder das Liberec früher Reichenberg hieß?
Ehrlich gesagt, ich sage auch heute noch "Moskau" und nicht Moskwa. Genauso finde ich es bescheuert, wenn ich auf der Nordautobahn von Wien fahre, und da stehen Begriffe wie "Brno" und "Praha". Ich weiß nicht, für mich heißt das immer noch Brünn und Prag. Wahrscheinlich bin ich ein ewig Gestriger.
Fahre ich aber in Ungarn auf der Autobahn, dann steht auf den Hinweisschildern "Becs". Das wissen nur die Vielfahrer, dass das "Wien" heißt. Manche verwechseln das auch mit "Pecs", das ist Fünfkirchen, die deutsche Enklave in Ungarn. Erst kurz vor der Grenze sieht man auf der Autobahn den Begriff "Wien".
Bei anderen Ländern auf dem Globus tue ich mich da bedeutend schwerer. Klar habe ich mal davon gehört, dass man nicht mehr "Burma" sondern "Myanmar" sagt. Wie nennt man den Einwohner dann, wenn nicht mehr den Burmesen? Den Myanmaresen?
Ich weiß nicht genau, was nun richtig und was falsch ist, - aber ich denke, es sollte doch zur Allgemeinbildung gehören, dass man die früher gebräuchlichen Ausdrücke kennt. Kann es sein, dass es gar nicht so das Problem der früheren Benennung ist, sondern viel mehr das Problem der immer mehr zurückgehenden Allgemeinbildung?