Markus Krall, der gemäßigte Pessimist
bearbeitet von unbekannt, Montag, 04.11.2019, 17:13
Hallo, Forum
Was Markus Krall betrifft, so ist meines Erachtens Vorsicht geboten. Er schwimmt auf einer Welle, die ich als "gemäßigten Pessimismus" bezeichne und er verdient damit wohl sehr gut. Ob er glaubt, was er sagt, wage ich zu bezweifeln, denn seinen Reden nach zu urteilen, ist Markus ein sehr intelligenter Mensch, der wissen muss, was passiert, wenn es in Europa zum GAU kommt. Ist es so weit, geht es nicht nur den Banken und den "Zombie-Unternehmen" an den Kragen, wie er unermüdlich erklärt. Es kommt dann vielmehr zum Zusammenbruch aller Strukturen. Streiken heute Schiedsrichter wegen der Gewalt auf den Fußballplätzen, sind es morgen sowohl Lehrer als auch die Feuerwehr und übermorgen die Polizei; "No-Go-Areas" (was für ein Wort!) gibt es bereits zur Genüge und über eine funktionierende militärische Abwehr, die im Falle eines Bürgerkriegs zwischen Türken und Kurden, zwischen Links und Rechts oder zwischen allen einen nennenswerten Widerstand leisten könnte, verfügen westeuropäische Staaten schon lange nicht mehr.
Dennoch geht Markus einerseits davon aus, dass der Zusammenbruch noch aufzuhalten ist und sollte das doch nicht der Fall sein, vermutet er andererseits allen Ernstes "Chancen nach dem Crash": aus einer "größeren Bereinigung" könne man lernen… Was für eine Illusion! Ist es doch wahrscheinlich, dass die Pest gegen das, was nun auf Europa zurollt, der oft zitierte "Spaziergang im Park" war. Mit den Videos, die Markus mit den Autoren Friedrich&Weik macht, die für das Buch "Der Crash ist die Lösung" verantwortlich sind, wird offensichtlich, dass er wesentliche Zusammenhänge bewusst ausklammert: auch wenn der monetäre Zusammenbruch des Systems samt Regierungen, Banken und Zombieunternehmen die Ursache aller Probleme ist und ursprünglich – gerade im Gelben Forum seit dem Jahr 2000 - im Vordergrund stand, so kann in diesem Zusammenhang nicht ignoriert werden, dass die „Veränderung der europäischen Bevölkerungsstruktur“ immer weiter in den Mittelpunkt rückt und eine "größere Bereinigung der Märkte" nicht ohne Weiteres zulässt: Europa ist demografisch auf dem Weg in den sicheren Tod, es gibt mittlerweile ganze Schulen ohne einheimische Schüler und es würde nur noch wenige Jahre dauern, bis die Sharia geltendes Recht in Europa wäre, käme es nicht schon 2020 oder 2021 zum Crash.
Ginge Markus darauf ein, würden sich seine Bücher wohl nicht ganz so gut verkaufen. Dass er im Umkehrschluss auf sehr viel Sympathie stößt, ist klar. Schließlich trägt die Mehrheit nach wie vor Scheuklappen und hat mit der Wahrheit nichts am Hut. Viele Menschen wollen nicht auswandern; andere können - aus welchen Gründen auch immer - ihre Heimat nicht verlassen. Diese Menschen sind wohl seine ganz besonderen Fans, denn gerade in diesem Zusammenhang stirbt die Hoffnung zuletzt.
Der Crash ist möglicherweise eine Lösung für den Planeten, der mit organisch erzeugter Nahrung maximal ein Zehntel* der Weltbevölkerung ernähren könnte, aber der Crash ist natürlich keine Lösung für 90% der Menschheit oder mehr, die ihm in kürzester Zeit zum Opfer fallen. Wer kritisch denkt, geht in der Regel davon aus, dass alles, was ist, so ist, wie es ist, weil es genauso sein soll, wie es ist. Mit anderen Worten: der Crash wird von ganz oben organisiert und kommt im Winter, wenn es auf den Feldern keine Kartoffeln und in den Wäldern keine Heidelbeeren gibt. Der Crash kommt genau dann, wenn Du ihn am wenigsten brauchst: in der kalten Jahreszeit, wenn Du heizen musst. Und wer glaubt, dass es Möglichkeiten gibt, das Wetter zu beeinflussen, geht ferner davon aus, dass der Winter, in welchem der Crash kommt, ganz besonders kalt wird. Vielleicht werden schon in diesem Herbst, wenn es kalt wird und die Aufnahmebereitschaft umso größer ist, weitere Millionen über den Balkan und das Mittelmeer auf die Reise geschickt. Wie sie sich im Falle eines Zusammenbruchs verhalten, wird sich zeigen.
Kommt es zum totalen Zusammenbruch, bewegt sich Europa ganz schnell auf die neue Weltordnung zu, gemäß welcher 90% der Menschheit "beseitigt" werden soll. Für "gemäßigte Pessimisten" wie Markus Krall oder Friedrich&Weik ist das ist jedoch kein Thema, denn wer will so etwas hören oder lesen? Gibt es eine Woche keinen Strom, ist Mittelalter angesagt. Dauert dieser Zustand über Monate an, kommt die Steinzeit. Alles andere ist Wunschdenken, Realitätsverweigerung und Zweckoptimismus.
*In Anbetracht der über hundert Jahre anhaltenden Verseuchung fast aller landwirtschaftlichen Nutzflächen, ist davon auszugehen, dass organisch, selbst auf Basis vegetarischer Ernährung, nicht einmal ein Zehntel der Weltbevölkerung ernährt werden kann, denn es dauert Jahre, bis die Böden wieder natürlich nutzbar sind. Hinzu kommt die Tatsache, dass Meere – gerade in Küstennähe – als Nahrungsquelle ausfallen und diese werden nicht Jahre, sondern Jahrhunderte brauchen, um sich zu erholen.
Gruß von der Finca Bayano
Cascabel