Unbeschadet durch die Krise? Geht wahrscheinlich nicht

Echo, Freitag, 01.11.2019, 08:02 (vor 1848 Tagen) @ Hans5580 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 01.11.2019, 08:47

In einer dicken Krise verliert quasi jeder. Außer man schafft es, mittendrin noch liquide genug zu sein und billige Werte aufzukaufen.

Die Metalle sind etwas aufwändig handzuhaben, langfristig gesehen ist es aber natürlich eins der beständigsten Instrumente zum Werterhalt. In der Krise rutschen die zwar gerne etwas runter, so erlebt in der letzten Finanzkrise (Ich erinnere mich, damals am Tiefpunkt zum Spottpreis ein Lunar I Set 1/10Oz bekommen zu haben, Wahnsinn) aber das darf einen nicht schockieren. Es wird einem auch keiner sagen, wann der richtige Zeitpunkt ist.

Vermögen retten geht natürlich auch mit Aktien und Immobilien, aber die sind problematisch, weil man sie de facto nicht ohne die Hilfe Dritter halten kann. Immobilien werden in Ballungsgebieten auch auf lange Sicht vermutlich eher nicht wertlos werden, da der Platz begrenzt ist. Aktien der Vonovia / Deutsche Wohnen beimengen ist hier eine interessante Möglichkeit - gibt's offenbar auch im Ausland. Kannte bisher nur UniImmo global, die eher mäßig performen und bei der kleinsten Krise schon irre Abschreibungen machen? Die Konzerne wird man wahrscheinlich nicht bis zum letzten Kreuzer schröpfen? Die subistenziellere Anlage hingegen wären Agrarflächen. Kann aber genauso besetzt und/oder enteignet werden. Eigentum an Boden dürfte es aus ethischer Sicht ohnehin gar nicht geben, sondern nur Erbpacht. In der Türkei steigen die Immopreise gerade schon wieder, nachdem sie die letzten Jahre recht günstig waren. Wer 50-100k übrig hat, kann sich da eine schöne Residenz mit günstigen Nebenkosten aussuchen.

Auslandändische Aktien sind sicher eine gute Idee. Den Asiaten - die machtergreifende Wirtschaft - traut man aber keinen Meter weit. Russische sind sicherlich nicht total daneben, wenn die politische Lage stabil bleibt. Ich selber würde außerdem die USA nicht abschreiben, sie haben doch noch recht viel Einfluss in der Welt. Ein Amazon oder Google wird vermutlich nicht mehr so leicht vom Erdball zu fegen sein, sie haben schon mehrere Krisen überstanden.

Bergbau in Schurkenstaaten ist super heikel. Das schreit förmlich nach Verstaatlichtung. Es gibt noch ein paar ernstere Produzenten in Kanada und Co. Auch osteuropäische. Zur Beimischung geeignet. Ich nutze gerne Fonds.

Konkretes Stock-Picking müsst man halt noch machen. Telekommunikationsunternehmen werden immer gebraucht, die kriegen aber ständig konkurrenz von neuen Technologien. Vodafone gehört übrigens quasi das komplette Kabelnetz in Deutschland. Aktie ist die letzten Jahre scheinbar auch nicht heiß gelaufen. Habe die Bilanz nicht gelesen. Es gibt Unternehmen aus aller Welt.

Dividendenstarke Öl- und Gas-Titel würde ich dazu nehmen. Klassiker wären etwa BP oder Royal Dutch, die diversifizieren übrigens in alternative Energien. Gazprom dürfte ein Begriff sein.
Ich erwähne auch immer wieder die Nestlé weil sie doch ordentlich disloziiert ist und wahrscheinlich langfristig überleben wird. Einige ähnliche Konzerne findet man leicht. Oder als breit gestreuter Fonds z.B. IE00B8FHGS14 (Vorsicht, die großen Vermögensverwalter sind etwas anrüchig, aber niedrige Kostenstruktur)

Schon allein zum Hedging würde ich Geld in Dollar-notierten Papieren parken (auch Anleihen). Wenns die komplette Welt zerhagelt, kannst dir vom Geld ohnehin nicht mehr viel kaufen.

Kryptowährungen nicht vergessen. Manche bodenständige sind so weit unten, allzu viel tiefer sollte es kaum noch gehen.


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