Volkes Wille
Frank glaubt offenbar noch die kindischen Märchen der Demokratie:
- Das Volk hätte einen eigenen Willen.
Dagegen lehnt sich in mir alles auf! Ich behaupte das Gegenteil und sage,
jedes Volk hat einen klar definierten eigenen Willen, der darin besteht,
möglichst gut und sinnerfüllt zu leben und nicht auf dem Schlachtfeld
verheizt zu werden.Daß das Volk nicht oder nur selten in der Lage ist, seinen Willen zu
artikulieren und noch weniger, ihn in politisches Handeln zu übersetzen,
heißt nicht, daß ein derartiger Wille nicht existent wäre.
- Völker haben keinen eigenen Willen.
Sie sind ihrer selbst unbewußte organisch-pflanzenhafte Lebensformen.
Die Quelle dieser Aussage ahne ich. Abgesehen davon, daß mir daran der
antipopulistische Affekt zuwider ist, stört mich auch die bodenlose
Arroganz eines Geschichtsmorphologen, der lediglich einen Weg gesucht hat,
auf das Volk, also Menschen wie mich zu spucken und sich bei den Eliten
einzuschleimen.
Hallo Tempranillo,
ich glaube, dass hier von zwei verschiedenen Volks-Begriffen die Rede ist.
- Volk als sozialer Gesamtorganismus verstanden, quasi als ein eigenes Subjekt aufgefasst, hat in der Tat keinen eigenen Willen. Es ist überhaupt keine eigene, selbständige irdische Person, die für sich handeln, also einen Willen haben könnte.
Sie ist aber auch keine "unbewusste organisch-pflanzenhafte Lebensform", sondern eine Kulturgemeinschaft, die von einzelnen Menschen gebildet wird. Da kann man nicht von Unbewusstheit reden, wenngleich manches, die Menschen des Volkes Verbindende so selbstverständlich ist, dass es manchmal ins Bewusstsein gehoben werden muss.
- Du hast Letzteres im Auge: die vielen einzelnen Menschen, die das Volk ausmachen und in der Tat alle einen Willen haben, der sich mehrheitlich, übereinstimmend äußern kann. Sie werden von den Machtpsychopathen eben als dumme Manövriermasse behandelt.
Gruß
Falkenauge