An die Debitisten zur Herkunft des Zinses
Steiger/Heinsohn schrieben einmal ueber die Herkunft des Zinses:
Der Zins ist ein monetärer und kein Güterzins. Er resultiert nicht aus dem Verzicht auf Konsum. Durch Sparen ist zwar Zins erzielbar, es erklärt ihn aber nicht. Der Zins entsteht bei der Geldschaffung und nicht bei seiner Weiterverleihung. Die Notenbank verlangt ihn, weil sie bei der Kreditvergabe immer das Risiko trägt, selbst bei besten Sicherheiten der Geschäftsbanken Kredite abschreiben zu müssen. Für die Rückholung der dann nicht zurückgezahlten Banknoten muss die Notenbank Eigenkapital einsetzen.
https://www.zeit.de/2003/45/GS-Kasten-Steiger
Das klingt plausibel, nur bei negativen Zinsen sieht es ganz anders aus. Die Notenbank traegt ja nach wie vor die Risiken, dass ihre Kredite ausfallen. Gleichzeitig bekommt sie keine Zinsen, sie fliessen womoeglich noch in umgekehrte Richtung. D.h. die Notenbank verzichtet auf die Risikoabdeckung, zahlt sogar noch drauf. Die Theorie von Steiger/Heinsohn fuer den Zins ist somit ungueltig, negative Zinsen duerfte es nach ihnen gar nicht geben - oder - ihre Theorie ist nach wie vor gueltig, vorausgesetzt die Notenbanken wirtschaften auch. Das laesst nur den Schluss zu, sie wirtschaften heute nicht mehr, sie handeln nur noch auf Befehle, von wem auch immer. Das wuerde dann bedeuten, dass sie sich schon laenger wirtschaftlich in der Selbstzerstoerung befinden. Das, was hier im Gelben schon laenger prognostiziert wird, ist also schon laengst eingetreten.
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