vor ein paar Wochen habe ich mir eine andere Kiste gekauft und habe mich
für eine dt. Marke entschieden, die als einzige in ihrer Klasse auch einen
großvolumigen Motor mit ein paar mehr Zylindern im Angebot hatte.
Weil ich heute ein wenig Zeit hatte und meinen automobilen Horizont etwas erweitern wollte, nahm ich an den "Deutschland testet Hybrid"-Wochen von Toyota teil. Ich hatte mir einen "Corolla Hybrid Sports Tourer" gewünscht, der von einer Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor mit nominal 180 PS Systemleistung und einem stufenlosen Getriebe (CVT) angetrieben wird. Dieses System arbeitet als Vollhybrid, d.h. es wird kein elektrischer Strom von außen zugeführt, sondern ausschließlich selbst erzeugt (u.a. beim Rollen und Bremsen).
So ein Fahrzeug kostet neu inkl. Rabatt und Subvention neu rund 30.000 Euro und ist von der Größe her in die "Golf-Klasse" einzustufen.
Ich bin dann 48 Kilometer probegefahren, nicht übertrieben sparsam, sondern so, wie ich im Alltag immer fahre (flott, aber nicht rasend, dabei möglichst vorausschauend mit möglichst wenig Bremsvorgängen). Etwa die Hälfte der Strecke war Autobahn, davon 3/4 auf Tempo 120 begrenzt und noch ein Stück Baustelle. Die andere Hälfte bestand zu etwa gleichen Teilen aus Stadt und Landstraße.
Ich habe mich an alle Tempolimits gehalten und bin auf dem freien Autobahnstück max. 150 km/h gefahren (Höchstgeschwindigkeit ist bei diesem Modell 180 km/h).
Verbraucht habe ich laut Bordcomputer 5,9 l/100 km, was mich angesichts der Menge an moderner Technik jetzt nicht gerade umgehauen hat. Mein eigenes Fahrzeug mit 6-Zylinder-Benzin-Motor, Automatik und Allradantrieb hätte vielleicht 2,5 l/100 km mehr gebraucht.
Seine Meriten hat dieses Fahrzeug vor allem im Stadtverkehr. Hier kann man ohne Probleme auch knapp unter 5 l/100 km schaffen, weil das Fahrzeug häufig im reinen Elektrobetrieb fahren kann. Gibt man allerdings kräftiger Gas, schaltet sich immer der Verbrenner dazu. Auf der Autobahn hat der Saugmotor spürbar Mühe, die Fuhre voranzubringen, was auf längeren Strecken kein Vergnügen darstellt.
Für das Geld würde ich mir ebenfalls einen hubraumstarken Benziner mit mehr als 4 Zylindern kaufen (muss nicht zwangsläufig ein Säufer sein, meiner läuft im Schnitt mit unter 9 l/100 km). Läuft einfach souverän und entspannt.
Gerade auch die 6-Zylinder Dieselmotoren sind tolle Aggregate, robust und sparsam mit guter Laufkultur und sehr guten, souveränen Fahrleistungen dank hohem Drehmoment. Leider sind die Stickoxidwerte bei älteren Modellen bescheiden.
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"Ich lege für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwänglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören."
Arthur Schopenhauer