Hallo MausS!

Er bringt schon Fakten, aber er sortiert diese so, daß sie ihn als Fackel der Freiheitsliebe erscheinen lassen. Alter Politikertrick.

Interessant ist in dem Interview ja nicht nur die Kritik an der chinesischen Führung, der man zum Teil durchaus zustimmen kann.
Er wettert auch gegen die eigenen Superreichen und Politiker.

The indictments of Meng and Huawei speak of decades-long abuses, so “why did both the Bush and the Obama administration kind of look the other way, while investigators at the Department of Justice and other places were pursuing this?” Bannon said.
“Every administration, every president of both political parties,” he said, has “folded when it came into the spotlight with the Chinese” and allowed the Chinese communist regime to freely renege on its promises.

Übersetzung:
Die Anklagen von Meng und Huawei sprechen von jahrzehntelangem Missbrauch, also "warum haben sowohl die Bush- als auch die Obama-Administration irgendwie in die andere Richtung geschaut, während Ermittler des Justizministeriums und anderer Stellen dies verfolgten"? sagte Bannon.
"Jede Regierung, jeder Präsident beider politischer Parteien", sagte er, "ist eingebrochenn, als sie mit den Chinesen ins Rampenlicht kamen" und haben es dem kommunistischen Regime Chinas erlaubt, seine Versprechen freiwillig zu brechen.

Damit wird erhellt, daß der Geldadel jeglicher Colour - egal ob westlich, östlich, demokratisch oder kommunistisch – sehr gut miteinander kann – Hauptsache es klingelt ordentlich in der Kasse.
Das kann man dann natürlich debitistisch herleiten und als notwendige Ausbuchtung eines Systems sehen, das dem Untergang wegen Überschuldung geweiht ist.
Man könnte aber auch recht einfach sagen: Da kriegen nur ein paar Leute den Hals niemals voll.

Bannon sagt weiter:

“Here’s the analogy I make: Wall Street is the investor relations department for the Chinese Communist Party, because they’re the ones that raise capital for them. The corporations are the lobbyists,” Bannon said.
“The tragedy and the crime,” in Bannon’s view, are the corporate elites who have knowingly chosen to look the other way in the face of egregious human rights abuses in China.

Übersetzung:
"Hier ist die Analogie, die ich mache. Wall Street ist die Investor Relations-Abteilung der Kommunistischen Partei Chinas, weil sie diejenigen sind, die Kapital für sie beschaffen. Die Unternehmen sind die Lobbyisten", sagte Bannon.
"Die Tragödie und das Verbrechen", so Bannons Ansicht, sind die Unternehmenseliten, die sich bewusst dafür entschieden haben, angesichts der gravierenden Menschenrechtsverletzungen in China wegzusehen.

Wo er recht hat, hat er recht, auch wenn anderswo reichlich verwegen, um nicht zu sagen schräg, argumentiert.

“They know all of it, and they don’t care.” Involvement with the Chinese regime “means more money. It means higher stock prices. It means lower slave labor [costs],” Bannon said.
“Wall Street’s the cheerleader. And corporate America has been the lobbyist.”
“They have no moral authority. They have totally bought into a system that’s completely corrupt, and they know all about it,” Bannon said. Yet, they “mock Donald Trump and say, oh, he’s the barbarian. He’s the wild man. He’s the disruptor to the system.”

Übersetzung:
"Sie wissen alles, und es ist ihnen egal." Die Beteiligung am chinesischen Regime "bedeutet mehr Geld. Es bedeutet höhere Aktienkurse. Es bedeutet weniger Sklavenarbeit [Kosten]", sagte Bannon.
"Die Wall Street ist die Cheerleaderin. Und das amerikanische Unternehmen war der Lobbyist."
"Sie haben keine moralische Autorität. Sie haben sich total in ein System eingekauft, das völlig korrupt ist, und sie wissen alles darüber", sagte Bannon. Doch sie "verspotten Donald Trump und sagen:" Oh, er ist der Barbar. Er ist der wilde Mann. Er ist der Disruptor des Systems."

Das Problem an der ganzen Sache ist:
Einem Ami glaubt man solche Worte nicht mehr, selbst wenn er sie ehrlich meinen sollte.
Da ist so viel Porzellan in den letzten 70 Jahren zerschlagen worden, daß es sehr schwer wird in dieser Hinsicht Glaubwürdigkeit zu vermitteln.

mfG
nereus