Wenn die Feuer in Mittelafrika so wüten würden, wie in der Grafik
angezeigt, dann wären der Kongo, Uganda, Tansania, Angola, Sambia und
Malawi ein Raub der Flammen.
Der Artikel erklärt die vielen Brände in Zentral- und Ostafrika ja mit Flächenbränden, die nicht wie am Amazonas Regenwälder betreffen, sondern große Graslandschaften, die wir aus dem Schulunterricht als Savannen kennen. Diese Brände sind sogar positiv konnotiert, indem auf die wichtige Funktion für das Ökosystem hingewiesen wird (aufgrund der Trockenheit verrotten abgestorbene Pflanzen nur sehr langsam und verhindern neues Wachstum).
Für die Forschung brennt es hier lustigerweise sogar noch zu wenig, denn "Landbesitzer versuchten gezielt, Feuersbrünste zu verhindern." Außerdem fehlt bei zu wenig Feuersbrunst der schöne Rauch, der die Atmosphäre vernebelt und uns auf diese Weise vor der bösen Sonneneinstrahlung und damit dem Klimawandel schützt.
Wie hat man das zu verstehen?
Ein Gebiet von der Größe Mitteleuropas steht komplett in Flammen und
niemand informiert uns darüber?
Wenn´s am Amazonas brennt, ist das laut Artikel schlecht, weil "Regenwälder mindestens hundert Jahre brauchen, um sich von einem Brand zu erholen (...)"; brennt allerdings die Savanne, ist das gut, weil Raum für neues Leben geschaffen wird.
Das es für die Natur ziemlich unerheblich ist, ob sich ein Ökosystem in vier Wochen oder in hundert Jahren erholt, kommt in diesem Artikel leider nicht vor.
Trotzdem ist er in punkto Berichterstattung über die Brände am Amazonas ein Highlight, weil er zumindest darauf hinweist, dass es auch anderswo lichterloh brennt und man diese Brände durchaus auch als Teil eines natürlichen Lebenszyklus betrachten kann.
--
"Ich lege für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwänglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören."
Arthur Schopenhauer