Neues zu den Bargeldabschaffungsbemühungen...

Andudu @, Samstag, 08.04.2017, 22:19 vor 2862 Tagen 5802 Views

...berichtet Norbert Haering (gefunden beim Honigmann):
http://norberthaering.de/de/27-german/news/809-iwf-rat-zur-bargeldabschaffung

Zitate:
"Der Internationale Währungsfond (IMF) in Washington hat ein Arbeitspapier zur Bargeldbeseitigung (de-cashing) veröffentlicht. In den Schlussfolgerungen stehen Ratschläge, wie Regierungen den Widerstand der Bevölkerung unterlaufen und sie über ihre wahren Absichten täuschen können.
[..]
empfiehlt IWF-Analyst Alexei Kireyev in seinen Schlussfolgerungen den Regierungen, die Bargeld beseitigen wollen, mit harmlos erscheinenden Schritten anzufangen.
[..]
Man beachte: Der Autor hält das Misstrauen nicht etwa für verfehlt. Er zählt die Möglichkeit, alle finanziellen Transaktionen der Menschen zu überwachen, explizit zu den Vorteilen der Bargeld-Beseitigung und auch dass die Ersparnisse in die Banken gedrängt werden, listet er unter den Vorteilen."

Aufklärungsstrategie

nemo, Samstag, 08.04.2017, 23:53 vor 2862 Tagen @ Andudu 4209 Views

bearbeitet von nemo, Samstag, 08.04.2017, 23:59

Das wäre doch mal eine schöne Aufgabe, die Nachteile des bargeldlosen Geldverkehrs
auszuarbeiten, sowie die damit verbundene Gefahr des staatlichen Missbrauchs und
den kompletten Verlust der Privatsphäre aufzuzeigen.

Das Gelbe würde wieder seiner Kompetenz in Geldfragen gerecht werden
und als Argumentationshilfe für die Blogger-Szene fungieren.

Gruß
nemo

Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums PRO Bargeld

Zooschauer @, Sonntag, 09.04.2017, 11:24 vor 2862 Tagen @ nemo 3365 Views

Der Wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums hat erst vor wenigen Tagen sein Gutachten veröffentlicht.

Hier der Link mit PDF-Download.

Als erstes lohnt ja immer der Blick auf die Zusammenfassung (S. 43 ff.). Die Experten führen die Diskussion um das Bargeld auf drei Faktoren zurück:

1. die Faszination neuer Zahlungsmechanismen,
2. die "Erwägung" (interessante Wortwahl), dass bei bestimmten illegalen Aktivitäten häufig Bargeld verwendet wird,
3. der Wunsch, die Beschränkungen aufzuheben, die die Existenz von Bargeld der Geldpolitik auferlegt.

FAZIT: Nach Auffassung des Beirats bieten alle diese Erwägungen keinen Grund, die Verwendung von Bargeld in der Wirtschaft durch staatliche Maßnahmen wesentlich einzuschränken. [...] Die mit der Verwendung von Bargeld verbundene Anonymität dient dem verfassungsrechtlich gebotenen Schutz der informationellen Selbstbestimmung der Bürger.

Die Lektüre lohnt sich und sollte als Argumentationsgrundlage in keiner Diskussion fehlen - immerhin kommt sie aus dem Wirtschaftsministerium und nicht aus irgendwelchen Blogs...

Vielen Dank...!

Andudu @, Sonntag, 09.04.2017, 12:26 vor 2862 Tagen @ Zooschauer 2895 Views

...wichtiger Hinweis!

Hoffentlich bleibt es so, die Hintergründe zu Indien zeigen ja, dass da sehr große und einflussreiche Lobbygruppen tätig waren. Auch da hatte der Norbert recherchiert:
http://norberthaering.de/de/27-german/news/746-washington-und-indiens-bargeld

Zitat:
"Wer sind die Beteiligten an dieser Initiative? „Über 35 wichtige indische, amerikanische und internationale Organisationen haben sich der Initiative von USAid und dem indischen Finanzministerium angeschlossen“, schrieb USAid bei der Vorstellung des Beyond-Cash-Berichts. Auf der treffend benannten Website http://cashlesscatalyst.org/ kann man lesen, wer das ist. Es sind im Wesentlichen IT- und Zahlungsverkehrsunternehmen, die am digitalen Bezahlen und mit den dabei anfallenden Nutzerdaten Geld verdienen wollen. Es sind viele alte Bekannte aus dem „Krieg interessierter Finanzkreise gegen das Bargeld“ (Bundesbank) dabei, unter anderem die Better Than Cash Alliance, die Gates Foundation, Omidyar Network (eBay), die Dell Foundation, Mastercard, Visa, PMB Metlife Foundation."


Wie es diese Regierung mit dem Recht hält, haben wir alle in 2015 zu spüren bekommen und ein gewisser Maas bemüht sich gerade eine informelle, private Zensurinfrastruktur im Netz durchzudrücken usw. vor wenigen Jahren auch noch unvorstellbar.

Wir müssen also genau beobachten, wer da mit welchen kleinen Schritten den Anfang macht.

Ich zahle nach wie vor immer bar, außer (meist notgedrungen, weil es die Sachen anderswo nicht gibt) im Internet.

Ok, ich beginne mal...

Andudu @, Sonntag, 09.04.2017, 11:55 vor 2862 Tagen @ nemo 2995 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 09.04.2017, 12:35

Das wäre doch mal eine schöne Aufgabe, die Nachteile des bargeldlosen
Geldverkehrs auszuarbeiten

...mir fällt derart viel ein, dass ich jetzt nicht alles schaffe, vielleicht können andere noch was dazu schreiben.


1) Verlust der Privatsphäre in noch viel größerem Umfang, als ohnehin schon. Jeder Einkauf, ob im Supermarkt, bei der Apotheke oder nur am Kaffeeautomaten wäre nachvollziehbar, lokalisierbar und auswertbar. Das an sich ist noch kein Problem, das Problem beim Datenreichtum ist stets, dass er Bedürfnisse weckt. Loten wir mal naheliegende Perversitäten aus:

1.1 Versicherungen:
diese wollen naturgemäß Kosten und Risiken loswerden und potente Zahler finden. Die gesellschaftliche Aufgabe und der Nutzen einer Versicherung ist aber eben, Risiken auf eine große Menge Menschen zu verteilen. Je mehr Daten eine Versicherung hat, desto effektiver kann sie die Risikofälle aber ausschließen und sich nur noch lukrative Zahler angeln. Sie wird damit ihrer Aufgabe zunehmend nicht mehr gerecht. Die Risikofälle stehen schutzlos da, was besonders bei hohem Privatisierungsgrad durchschlägt und im Gesundheitssystem die unmenschlichsten Folgen haben dürfte.

1.2 Versicherungen: der zweite Effekt wäre ein Anpassungsdruck bei den Bürgern (der jetzt schon erheblich ist), um weiterhin günstig/bezahlbar versichert zu sein. In gewissen Umfang macht der auch Sinn (etwa Vorschriften zur Risikominimierung), allerdings arbeiten Versicherungen mit Statistiken und z.B. Gesundheitsstudien. Was von denen zu halten ist, wissen wir spätestens, seit die "LowFat"-Mode durch die "LowCarb"-Mode ansatzlos ausgetauscht wurde. Jeder herbeikorrumpierte Unsinn könnte sich dann z.B. direkt in Vorschriften niederschlagen. Gestern noch Buttercroissant und Milchkaffee zum Frühstück? Heute muss es Knäcke und Mineralwasser sein, sonst wirst du hochgestuft...

1.3 Staat/Geheimdienste/Medien/Recht usw.: Druck auf den Bürger das "richtige" Verhalten an den Tag zu legen, etwa keine "falschen" Bücher zu kaufen, sich nicht auf "falschen" Veranstaltungen erwischen zu lassen usw. Mediale Hetzkampagnen und Durchstechereien (der hat "xyz" gelesen!1!!) sowie Erpressung eingeschlossen.

1.4 Staat/Geheimdienste/Medien/Recht usw.: totale Erpressbarkeit, wenn obrigkeitsstaatlich (oder durch Versehen/Verbrechen) das Bankkonto weg ist, ist man quasi zum Hungertod verurteilt und nur noch mittellose Unperson

1.5 Geldpolitik: Schwundgeld und ähnlich verrückte Sachen werden von Politikern durchgesetzt, die weder eine Ahnung von der Thematik, noch irgendeine Art von Verantwortungsgefühl kennen und die damit das perverse aktuelle Mafiasystem auf Bürgerkosten weiter am Leben halten wollen

1.6 Geldpolitik: die unausbleiblichen Ausweichbewegungen der Bürger, würden zur Kriminalisierung großer Bevölkerungskreise führen

1.7 Kleintransfers: unkomplizierte, informelle Geldgaben, vom Taschengeld über das Trinkgeld usw. wären sofort erfasst und würden versteuert oder auf Sozialleistungen angerechnet werden, wären im ersten Fall weniger, im zweiten gar nichts mehr wert.

1.8 Störanfälligkeit steigt durch zentrale Verrechnungssysteme und elektronische Buchungen erheblich: Terrorismus, Infrastrukturzusammenbrüche aller Art, Naturkatastrophen, Stromausfälle, Bankencrashs, Hackerangriffe, Krieg und z.B. ein atomarer EMP usw. würden die Bürger umgehend und u.U. für längere Zeit vollkommen mittellos machen

Der entscheidende Satz steht auf Seite 14: Durchsetzung der negativen Zinsen. (mT)

DT @, Sonntag, 09.04.2017, 00:30 vor 2862 Tagen @ Andudu 4496 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 09.04.2017, 00:57

http://www.imf.org/~/media/Files/Publications/WP/2017/wp1771.ashx%20

"In particular, the negative interest rate policy becomes a feasible option for monetary policy if savings in physical currency are discouraged and substantially reduced.

With de-cashing, most money would be stored in the banking system, and, therefore, would be easily affected by negative rates, which could encourage consumer spending."

In einem Zug nennt der Autor den Vorteil, Geld im Banksystem zu speichern und es damit verfügbar für negative Zinsen zu machen und damit "consumer spending" zu stimulieren.

Schrumpfgeld ist da! Welcome Silvio Gesell!

Ebenso auf Seite 23:

"A targeted outreach program is needed to alleviate suspicions related to de-cashing; in particular, that by de-cashing the authorities are trying to control all aspects of peoples’ lives, including their use of money, or push personal savings into banks."

Propaganda und Augenwischerei allenthalben. Das ist doch längst keine "Demokratie" mehr (ich weiß, Monterone!), sondern nur noch der Beweis der Regierung durch einen "deep state", durch die Hintertanen am Gelddrücker.

FUCK YOU IHR PLÜNDERER UND TRIBUTABPRESSER! Laßt uns einfach arbeiten und dafür das Geld verlangen, was wir glauben, daß unsere Maschinen und Leistungen wert sind. Genug abgepreßt vom deutschen Steuerhamster!

[image]

PS: Was dieser "Autor" überhaupt nicht sieht: wenn man den Bürgern die Möglichkeit nimmt, wie ein Eichhörnchen einen privaten Vorrat, einen storage of wealth anzulegen, dann wird er auch nicht mehr motiviert sein, mehr zu schuften. Und DIESEN "loss of GDP" kalkuliert der Autor überhaupt nicht ein. Der übertrifft nämlich alle positiven Effekte, inclusive des Effektes der negativen Zinsen und des increased consumer spending. Wenn ich keine Möglichkeit des wealth Bunkerns mehr habe, mache ich auch mal einen auf Arbeit nach Vorschrift.

[image]

Im Kleinen läuft der bargeldlose Zahlungsverkehr schon immer

Rainer ⌂ @, El Verger - Spanien, Sonntag, 09.04.2017, 01:47 vor 2862 Tagen @ DT 4076 Views

PS: Was dieser "Autor" überhaupt nicht sieht: wenn man den Bürgern die
Möglichkeit nimmt, wie ein Eichhörnchen einen privaten Vorrat, einen
storage of wealth anzulegen, dann wird er auch nicht mehr motiviert sein,
mehr zu schuften. Und DIESEN "loss of GDP" kalkuliert der Autor überhaupt
nicht ein. Der übertrifft nämlich alle positiven Effekte, inclusive des
Effektes der negativen Zinsen und des increased consumer spending. Wenn ich
keine Möglichkeit des wealth Bunkerns mehr habe, mache ich auch mal einen
auf Arbeit nach Vorschrift.

Die zwei wichtigsten Dinge im Leben sind Bildung und Bindung. Über die Bindung laufen erhebliche Leistungstransfers. Ich weiß jetzt nicht genau, wie ich das beschreiben soll. Vertrauensnetzwerk arbeitender Menschen ... vielleicht. Obwohl es mit Arbeit eigentlich nichts zu tun hat. Eher mit Vertrauen.

Dieses Netzwerk funktioniert folgendermaßen. Es werden Arbeiten erbracht und geleistet ohne das ein müder Euro die Seite wechselt. Es wird zeitlich versetzt aufgerechnet. Genau wird dabei nicht gerechnet. Wer sich benachteiligt fühlt muss halt die Klappe aufmachen, dann wird das unter Männern geregelt (Nein, keine Klopperei, sondern Faktenaustausch). Die Erfahrungen lehren aber, dass sich das Ganze über längere Zeiten immer wieder ausgleicht. Fehlbeträge werden z.b. damit ausgetauscht, dass ein bestimmtes Ersatzteil vom Schuldner bestellt, mit seinem Bankkonto bezahlt und an den Gläubiger ausgehändigt wird.
Für größere Aktionen muss man natürlich mehrere äh.. Leute zusammenrufen, die sich bei der Gelegenheit auch gerne austauschen und kennenlernen.

Selbst jahrelang inaktive Mitglieder haben kein Problem im Netzwerk wieder aktiv zu werden. Ehre zählt!

Schmarotzer haben in so einem System keine Chance. Die sehen noch nicht mal das Eingangstor.

Das alles ist mir zugetragen worden. Ich habe damit nichts zu tun und distanziere mich von jeglicher staatsfeindlicher Demontage.

Rainer

--
Ami go home!
RundeKante
WikiMANNia
WGvdL Forum

Und genau das fürchtet der Autor: "Bartering". (mT)

DT @, Sonntag, 09.04.2017, 11:28 vor 2862 Tagen @ Rainer 3300 Views

Auf Seite 18:

"Finally, electronic payments may also lead to new forms of tax evasion and could incentivize barter, facilitated by improved technology, which will hamper tax collection."

Denn wenn man das System der Nachbarschaftshilfe einmal weiterdenkt, zB gegen Bitcoins, auf einer elektronischen Plattform ohne staatliche Möglichkeit des Abgreifens der "MehrWert"Steuer, sprich die Besatzer holen sich von jeder Arbeitsleistung schon mal knapp 20% weg, dann wäre schon viel gewonnen.

Genauso funktioniert ja jetzt der reine Cashaustausch bei so einer Arbeitsleistung, aber ohne Cash ginge das nicht mehr.

Der Staat sollte begreifen, daß man den Bürgern eben Freiheiten gewähren sollte, sie machen lassen sollte, ihnen ein gutes und gerechtes Gefühl geben sollte und sie das auch spüren lassen sollte, denn dann steigen Konsum und Zufriedenheit.

Die Vasallen auszuplündern bis auf die Knochen, wie das Trump jetzt machen wird, damit die Besatzer selber noch größere Exzesse feiern können in NYC und damit seine Bauten noch "wertvoller" werden, und die Bürger in den USA und in Europa noch mehr Knechten müssen in diesem perversen Hintertanen-Feudalsystem, das wird hoffentlich nicht mehr lange gutgehen.

Ja, natürlich,

wihoka @, Dienstag, 11.04.2017, 10:36 vor 2860 Tagen @ Rainer 2192 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 11.04.2017, 14:27

du beschreibst die Arbeitsweise von Kartellen, die sich etwa in Vereinen mit originär anderen Zwecken, z.B. Sport etc., finden lassen.
Das gab's doch schon immer: du schneidest mir die Haare, ich repariere dein Auto, oder gebe deinem Kind Nachhilfe usw. ohne Rechnung auf Basis des gegenseitigen Vertrauens.

Steuer, Krankenkasse etc. bleiben außen vor.

Genauso funktioniert z.B. das Regio-Taler-Konzept.

Negativzinsen fand ich mal ganz gut...

Andudu @, Sonntag, 09.04.2017, 11:17 vor 2862 Tagen @ DT 2997 Views

...die Idee des umlaufgesicherten Geldes ist ja nicht so blöde. Wenn man eine Weile darüber nachdenkt, kommt man aber zwangsläufig zu dem Schluss, dass es dauerhaft und im großen Rahmen nicht funktionieren kann, weil:

1) die Menschen sich ihre Sparrücklagen eben nicht nehmen lassen (zumindest nicht alle) und deshalb in alternative Anlagen ausweichen (Gold etc. Rohstoffe allgemein, Landbesitz usw.)

2) die Folge wäre, dass man all das sukzessive auch verbieten müsste (daher ist "Freigeld" ohne "Freiland" auch nicht so richtig denkbar), da es zu Verknappung und Spekulationsblasen führt, ein Teufelskreislauf an Bevormundung und staatlicher Reglementierung

3) es sich vermutlich demokratisch nicht durchsetzten lässt, ein Versuch (die "Freigeldinitiative") in der Schweiz ist seinerzeit krachend gescheitert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Freiwirtschaft#Ideengeschichte


Das Problem des Mehrfachcharakters (Zahlungsmittel, unverderbliches Wertaufbewahrungsmittel, Schuldtitel) des Geldes bleibt damit ungelöst...

Hat jemand eine Idee, wie man die "Sparfalle" (die einen horten, die anderen müssen überschulden, Investitionen lohnen nicht mehr, daher Rezession) anders systemisch angehen kann?

Das ist doch schon lange klar:

wihoka @, Dienstag, 11.04.2017, 10:18 vor 2860 Tagen @ DT 2104 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 11.04.2017, 14:27

eine NIRP, eine Negative Interest Rate Policy, funktioniert nur in einer bargeldlosen Welt.

IWF

Falkenauge @, Sonntag, 09.04.2017, 11:10 vor 2862 Tagen @ Andudu 3092 Views

Mit dem Arbeitspapier des IWF ist wieder der wahre Charakter dieser US-gesteuerten Finanz-Ausbeutungsorganisation zum Vorschein gekommen. Der ist viel zu wenig bekannt, obwohl ihn der Wirtschaftsjournalist Ernst Wolff in seinem Buch "Weltmacht IWF. Chronik eines Raubzuges" hinter der Fassade einer barmherzigen finanziellen Hilfsorganisation hervorgeholt hat.

Siehe auch hier und dort.

Noch was Grundsätzliches: Bargeld verhindert Schwundgeld übrigens nicht...

Andudu @, Sonntag, 09.04.2017, 12:12 vor 2862 Tagen @ Andudu 2950 Views

...weil das immer irgendwie angenommen wird.

Die lokalen Schwundgeldsysteme sind i.d.R. sogar ursprünglich bargeldbasiert, etwa der
https://de.wikipedia.org/wiki/Chiemgauer

Zitat:
"Eingetauschte Gutscheine sind jeweils sechs Monate gültig. Nach Ablauf kann die Gültigkeit der Chiemgauer-Scheine durch Kauf und Aufkleben einer Klebemarke im Wert von 3 % seines Werts verlängert werden (→ Umlaufgesichertes Geld). Die Chiemgauer-Serien werden nach drei Jahren ausgetauscht."

Bargeld mit einer, wie auch immer gearteten und umgesetzten, Entwertung wäre also durchaus denkbar (falls das tatsächlich jemand will).

Bargeld deswegen abschaffen zu wollen, ist also ein Scheinargument!

Ebenso die Kriminalität, die wenigsten Probleme ohne Bargeld, dürfte die Mafia haben. Die finden schon ihren Verrechnungs- und Geldwäschemodus. Da die sowieso illegal operieren, gehen die auch kein zusätzliches Risiko damit ein.

Kampagne pro Bargeld

Zooschauer @, Sonntag, 09.04.2017, 14:59 vor 2861 Tagen @ Andudu 2977 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 09.04.2017, 19:30

Ob in unseren Zeiten noch eine Kampagne Pro Bargeld möglich ist? Es wäre sooo wichtig!
Aber vermutlich würde sie sofort von den entsprechenden Lobbyisten "kritisch" hinterfragt, von wegen, wer denn da hinter einer solch "zweifelhaften" Kampagne stecke: "Das können ja nur Menschen sein, die was zu verbergen haben, also die üblichen lichtscheuen Gestalten!!" Und die Medien würden das sofort mitmachen: "Alles Nazis!" - kennen wir ja schon von den TTIP-Protesten.

Aber was könnte man mit einer Kampagne trotzdem erreichen?

...dass die Menschen, die gern bar bezahlen - und das ist in Deutschland noch die Mehrheit - sich bestärkt fühlen, umso öfter bar zu bezahlen, je mehr man es uns ausreden will.

...dass die Mehrheit endlich wieder begreift, dass Bargeld eine Institution des Rechts ist: das einzige gesetzliche Zahlungsmittel, eine Garantie des Staates gegenüber seinen Bürgern. Und das müssen wir einfordern. Wir dürfen uns ein Rechtsmittel nicht einfach nehmen lassen. (Dass es mit dem bisherigen Bargeld ohne jeden hinterlegten Gegenwert auch nicht zum besten steht, müssen wir da mal außen vor lassen.)

...dass die Menschen begreifen, dass ihr Kontoguthaben (oder Sichtguthaben) KEIN gesetzliches Zahlungsmittel ist, sondern nur ein geduldetes - noch dazu eines, das lediglich einen Anspruch auf ein gesetzliches Zahlungsmittel darstellt, der gar nicht zu hundert Prozent erfüllbar ist.

...dass es in die Köpfe muss, dass das einzige gesetzliche Zahlungsmittel nicht gegen andere Zahlungsmittel diskriminiert werden darf: Wir müssen vom Staat Gesetze einfordern, die das Abheben von Bargeld vom eigenen Konto zwingend kostenfrei halten, und dass der Handel das Zahlen mit Bargeld nicht finanziell benachteiligen darf, soll heißen: Sollten Rewe, Aldi, Karstadt und Co. plötzlich anfangen, einen Rabatt auf bargeldloses Bezahlen zu gewähren, dann muss das untersagt werden, weil damit das einzige gesetzliche Zahlungsmittel diskriminiert wird.

...dass uns das Verfassungsgericht uns die "informationelle Selbstbestimmung" als Grundrecht zugebilligt hat. Und dazu gehört die eigene Entscheidung, ob ich anonym bezahle oder oder ob ich Einblick in jeden noch so kleinen Kauf gewähre.

...außerdem plädiert ja sogar das Bundeswirtschaftsministerium für das Bargeld (s.o.).

Ich weiß, dass das alles als frommer Wunsch erscheint, aber gerade mit dem Argument des Bargelds als Institution des Rechts kann man die Öffentlichkeit in der Regel für sich gewinnen.

Mögliche Slogans (nur ein paar erste Gedanken):

BAR ZAHLEN IST EIN RECHT. Lassen wir's uns nicht nehmen.

WIR entscheiden, wie wir zahlen wollen. Und kein anderer.

Ihr Bargeld gehört Ihnen. Ihr Konto gehört der Bank.

...und was ist, wenn der Strom ausfällt? - Besser mit Bargeld.


Es kommt vor allem darauf an, diese Argumente immer öfter in die Welt zu bringen, überall und bei jeder Gelegenheit. Wir haben natürlich nicht dieselben Mittel wie die Lobbykraten, aber bei einer so wichtigen Thematik ist die Aufmerksamtkeit der Menschen schnell zu erreichen.

(erledigt) (oT)

Zooschauer @, Sonntag, 09.04.2017, 15:18 vor 2861 Tagen @ Zooschauer 2633 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 09.04.2017, 15:22

- kein Text -

Indien als ``pilot project``

Peppercorn @, Montag, 10.04.2017, 16:46 vor 2860 Tagen @ Andudu 2514 Views

...berichtet Norbert Haering (gefunden beim Honigmann):
http://norberthaering.de/de/27-german/news/809-iwf-rat-zur-bargeldabschaffung

Indien dient als ``pilot project`` zur stufenweisen Abschaffung des Bargelds. Hier zwei Beitraege vom ``The Corbett Report`` zu diesem Thema:

https://www.corbettreport.com/cashless-biometrics-and-indias-demonetization-experiment/

https://www.corbettreport.com/episode-313-demonetization-and-you/

Gruss
peppercorn

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