Rechtschreibung und Kulturimperialismus
software-engineer , Samstag, 14.01.2017, 19:34 vor 2903 Tagen @ Rechtschreibkorrektur 4404 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 14.01.2017, 19:50
Falsch: Billiard, brilliant
Korrekt: Billard, brillant
Auch diese beliebten Fehler haben zumindest zum Teil ihre Ursache in der Unschärfe, die durch die Omnipräsenz des Englischen im Alltag und die Durchdringung der deutschen Sprache durch englische Einflüsse hervorgerufen wird:
Deutsch: Billard, brillant
Englisch: billiard, brilliant
Ich bin übrigens für eine Gesetzgebung, mit der die unnotwendige und kultur-imperialistische Verwendung des Englischen im Alltag eingeschränkt werden soll. Dazu gehört auch die aufgedrängte Verwendung des Englischen in den Benutzeroberflächen technischer Geräte des Alltags. Z.B. könnte eine Steuer auf alle importierten Geräte und Geräteteile erhoben werden, deren Benutzeroberfläche aber auch deren Verpackungs-Bezeichnungen nicht eingedeutscht wurden.
Diese Bemühungen sollten institutionalisiert werden und in die Gesetzgebung einfließen.
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Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.
Welcher Benutzername fordert solchen Unsinn? (oT)
Langmut , Samstag, 14.01.2017, 19:42 vor 2903 Tagen @ software-engineer 3720 Views
- kein Text -
Kein Unsinn
software-engineer , Samstag, 14.01.2017, 19:46 vor 2903 Tagen @ Langmut 4119 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 14.01.2017, 20:02
"software-engineer" ist ein Begriff aus einer spezifischen Fachsprache und nicht des Alltags, obwohl ich diesen Begriff hier in einer Alltagssituation verwende.
Aber ich sah solche kindische Argumente natürlich kommen ...
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Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.
Artikel zum Thema
software-engineer , Samstag, 14.01.2017, 20:01 vor 2903 Tagen @ software-engineer 3831 Views
Sprachenschutz in Frankreich und Deutschland – Beiträge zu einer Podiumsdiskussion
SPRACHENGESETZ - Das Gesetz zum Schutz der französischen Sprache ("Loi Toubon")
Französisch widersteht, Deutsch vergeht
--
Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.
Fremdspracheneinfluss
EfÃmera , Samstag, 14.01.2017, 21:53 vor 2903 Tagen @ software-engineer 3866 Views
Falsch: Billiard, brilliant
Korrekt: Billard, brillant
Auch diese beliebten Fehler haben zumindest zum Teil ihre Ursache in der
Unschärfe, die durch die Omnipräsenz des Englischen im Alltag und die
Durchdringung der deutschen Sprache durch englische Einflüsse
hervorgerufen wird:Deutsch: Billard, brillant
Englisch: billiard, brilliant
Ich bin übrigens für eine Gesetzgebung, mit der die unnotwendige und
kultur-imperialistische Verwendung des Englischen im Alltag eingeschränkt
werden soll. Dazu gehört auch die aufgedrängte Verwendung des Englischen
in den Benutzeroberflächen technischer Geräte des Alltags. Z.B. könnte
eine Steuer auf alle importierten Geräte und Geräteteile erhoben werden,
deren Benutzeroberfläche aber auch deren Verpackungs-Bezeichnungen nicht
eingedeutscht wurden.
.
Diese Bemühungen sollten institutionalisiert werden und in die
Gesetzgebung einfließen.
Das mit dem brillant und dem Billard sind doch verzeihbare Fehler. Sind eben französische Wörter und das Doppel L ist eben in De nur ein L und kein LLje. Andere fanzösische Leihwörter sind doch auch angepasst. Oder schreibt noch jemand portemonnaie ? Andere Sprachen passen Fremdwörter auch an, Franzosen und Spanier konsequent.
Wer weiss was (spanisch) ein Bistec ist ? Das ist ein Beefsteak sprachlich gut durch. Oder ein Mitin ? Das machen die Parteien vor den Wahlen. Versteht doch jeder. Und was steht an den französischen Autobahnen an den Rastplätzen? Piquenique.
Ach weisst Du, das mit den Anglizismen ist doch nur ein introduziertes Verkaufswerkezeug und Ausdruck der Beschränktheit einer Mehrheit. Der Ladenbesitzer glaubt, nichts mehr verkaufen zu können, wenn er deutsch wirbt, die Kunden halten sich für besonders pfiffig, wenn sie im SALES kaufen und nicht im Ausverkauf.
Ich war neulich 1 Woche dort im Land, es ist erstaunlich, und frag doch mal jemanden, was so ein Wort aussagt, ein Kaffee zum Gehen ? Es sind unsinnige Kunstworte, wie das nur in De vorfindbare Handy.
Allerdings sollte man das Kind nicht mit dem Bade ausgiessen. Einige technische Anglizismen sind enfach zu gut zum Eineutschen, manches würde skurril.
Bitte beim Thema bleiben
software-engineer , Samstag, 14.01.2017, 22:34 vor 2903 Tagen @ EfÃmera 3559 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 14.01.2017, 22:38
Du machst den gleichen Fehler wie alle, die auf solch naive Weise argumentieren: Es geht nicht um einzelne Wörter; und es geht auch nicht darum, eine "Sprachpolizei" oder Ähnliches zu bilden. Es geht um den Kulturbestandteil der deutschen Sprache, die natürlich aus anderen Gründen zerstört wird: Da ist etwa die seit über sieben Jahrzehnten andauernde militärische Besatzung Deutschlands, die aktiv betriebene koloniale Stellung Deutschlands, die organisierte Massen-Gehirnwäsche u.v.m.
Die Wörter, die ich angeführt habe, sind ja nur Beispiele für das eigentliche Thema - also bleibe bitte beim Thema und versuche die deutsche Sprache als eigentlichen Wert zu verstehen.
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Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.
Leibniz: Unvorgreiffliche Gedancken, betreffend die Ausübung und Verbesserung der Teutschen Sprache
Oblomow , Leipzig, Samstag, 14.01.2017, 23:31 vor 2903 Tagen @ software-engineer 3710 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 14.01.2017, 23:45
"Es geht um den Kulturbestandteil der deutschen Sprache, die natürlich aus anderen Gründen zerstört wird: Da ist etwa die seit über sieben Jahrzehnten andauernde militärische Besatzung Deutschlands, die aktiv betriebene koloniale Stellung Deutschlands, die organisierte Massen-Gehirnwäsche u.v.m."
Was ist ein Kulturbestandteil? Warum liest denn niemand Thomas Mann mehr und warum schreiben die meisten Menschen keine langen Briefe mehr? Wegen der Yankees? War vor sieben Jahrzehnten die Sprache voller Kulturbestandteile, was immer das ist? Wie kann man Sprache zerstören? Die Buchläden und Bibliotheken sind voller Bücher. Woher kommt denn die Blödheit? Ich finde das auch eine gute Idee, Steuern auf den Gebrauch von Wörtern. Jedes Mal, wenn das Wort "human ressource" benutzt wird oder "optimieren" oder "Eigenverantwortung" etc., muss ein Fünfer ins Schweinerl.
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"Wer die Fähigkeit, Schönheit zu sehen, behält, der altert nicht." F.K.
Sprachzerstörung ist Kulturzerstörung ist Völkermord
software-engineer , Samstag, 14.01.2017, 23:53 vor 2903 Tagen @ Oblomow 3635 Views
Warum liest denn niemand Thomas Mann mehr
und warum schreiben die meisten Menschen keine langen Briefe mehr? Wegen
der Yankees? War vor sieben Jahrzehnten die Sprache voller
Kulturbestandteile, was immer das ist? Wie kann man Sprache zerstören? Die
Buchläden und Bibliotheken sind voller Bücher. Woher kommt denn die
Blödheit? Ich finde das auch eine gute Idee, Steuern auf den Gebrauch von
Wörtern. Jedes Mal, wenn das Wort "human ressource" benutzt wird oder
"optimieren" oder "Eigenverantwortung" etc., muss ein Fünfer ins
Schweinerl.
Ich finde es gut, dass du solche Fragen stellst. Natürlich sind das zum Teil rhetorische Fragen, die einen allgemeinen Kulturpessimismus ausdrücken, der aber nicht unbedingt die deutsche Sprache als zentralen Wert ansieht. Mach dir aber bitte bewusst, dass die deutsche Sprache ein zentraler Wert IST, ohne den alles andere sinnlos wird: Die eigene Sprache ist das Rückgrat, das Herz und das Blut einer Kultur. Ihre hinterrücks schleichende Zerstörung ist deshalb ein Völkermord. Das sollte man in seiner ganzen Tragweite verstehen.
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Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.
Metaphern und Karl Kraus
Oblomow , Leipzig, Sonntag, 15.01.2017, 00:07 vor 2903 Tagen @ software-engineer 3630 Views
Wissen Sie, was eine Metapher ist? So schnell stirbt die deutsche Sprache nicht. "Völkermord" in diesem Zusammenhange scheint mir, und bestimmt irre ich mich wie immer, etwas abgefucked. Völkerfreitod eventuell. Friedrich der sog. Große sprach lieber Französisch als Deutsch. Karl Kraus empfehle ich.
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"Wer die Fähigkeit, Schönheit zu sehen, behält, der altert nicht." F.K.
Kulturpessimismus als Rationalisierung?
software-engineer , Sonntag, 15.01.2017, 00:22 vor 2903 Tagen @ Oblomow 3522 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 15.01.2017, 00:28
Wissen Sie, was eine Metapher ist? So schnell stirbt die deutsche Sprache
nicht. "Völkermord" in diesem Zusammenhange scheint mir, und bestimmt irre
ich mich wie immer, etwas abgefucked. Völkerfreitod eventuell. Friedrich
der sog. Große sprach lieber Französisch als Deutsch. Karl Kraus empfehle
ich.
Wenn ich versuche, den roten Faden aus Ihren Sätzen zu extrahieren, erkenne ich als Tendenz die übliche Verharmlosung, die eigentlich eine Rationalisierung ist, die aus dem schon besagten Kulturpessimismus entspringt. Fragen Sie sich einmal, woher dieser (und der beigemengte Sarkasmus) bei Ihnen kommt. Ist diese Rationalisierung ein verkappter Vorwurf an andere, sich vor der eigenen Verantwortung zu drücken?
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Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.
Nö.
Oblomow , Leipzig, Sonntag, 15.01.2017, 00:42 vor 2903 Tagen @ software-engineer 3657 Views
Ich vermute nur, dass Sie sich in etwas hineinsteigern und sich besser mal mit Sprache befassen sollten. Sie sind übrigens der Kulturpessimist, denn den Verfall setzen Sie ja vor siebzig Jahren an und benennen sogar die Bösen. Jetzt lese ich aber wieder Hesiod.
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"Wer die Fähigkeit, Schönheit zu sehen, behält, der altert nicht." F.K.
Zentrales Motiv: Verharmlosung
software-engineer , Sonntag, 15.01.2017, 00:50 vor 2903 Tagen @ Oblomow 3602 Views
Ich vermute nur, dass Sie sich in etwas hineinsteigern und sich besser mal
mit Sprache befassen sollten. Sie sind übrigens der Kulturpessimist, denn
den Verfall setzen Sie ja vor siebzig Jahren an und benennen sogar die
Bösen. Jetzt lese ich aber wieder Hesiod.
Wieder die Verharmlosung: "hineinsteigern".
Wieder die Rationalisierung der Argumente, die Sie nicht akzeptieren wollen/können.
Die Verharmlosung könnte man auch als Ausweichen vor der Verantwortung bezeichnen. Eigentlich ein psychologischer Schutzmechanismus, aber mit destruktiven Folgen.
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Wenn man beim Programmieren Fehler macht, dann meckert der Compiler.