Island als Blaupause, es geht auch anders

Jazznow @, Donnerstag, 13.10.2016, 01:45 vor 3039 Tagen 2595 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 13.10.2016, 01:49

Ist in der Lückenpresse leider untergegangen...[[zwinker]]

Wir wissen ja alle daß Island mit seinen korrupten Bankern der Kaupthing-Bank, milde gesagt, anders umgegangen ist als die Staaten, wo die eigentlichen Schuldigen noch heute aktiv sind. Am Dienstag, den 11.10. 2016, wurden die Urteile von Islands Supreme Court nicht nur bestätigt sondern teilweise zu Lasten einiger Angeklagten erweitert, sogar zwei ursprünglich Freigesprochene wurden verurteilt:

The court, furthermore, extended the sentence of Hreiðar Már Sigurðsson by six months. In addition, the court handed down a guilty verdict for two defendants who were acquitted in district court.

Wie sagte der isländische Präsident Grimmson noch damals:

"Wir sind schlau genug nicht den traditionellen Orthodixien der westlichen Finanzwelt der vergangenen 30 Jahre zu folgen. Wir haben Kapitalverkehrskontrollen eingeführt, wir liessen Banken untergehen, wir haben den betroffenen Menschen geholfen und haben keine Austeritätsmassnahmen ergriffen, wie es in Europa der Fall ist."

Geht doch! [[zigarre]]

Dann stimmt ja @dottores Theorie der kleinen Gesellschaften nach dem GO [[zwinker]]

Gruß!
Jn

--
Knowledge is a deadly friend
If no one sets the rules
The fate of all mankind I see
Is in the hands of fools
King Crimson; 1969

Ende Oktober sind Neuwahlen in Island

CalBaer @, Donnerstag, 13.10.2016, 03:32 vor 3039 Tagen @ Jazznow 2229 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 13.10.2016, 03:45

Auf Grund der Anti-Regierungs-Proteste wegen der durch die Panama-Papers enthuellten Faelle von Steuerflucht durch Regierungsmitglieder und deren Chef Gunnlaugsson im Fruehjahr wurden in Island Neuwahlen erreicht.
https://en.wikipedia.org/wiki/2016_Icelandic_anti-government_protests

Die Islaender haben jetzt wohl endgueltig die Schnauze von den Politverbrechern aus den etablierten Parteien voll. Umfragen zu Folge liegt die Piratenpartei vor allen anderen Parteien (2013 noch bei 5%).

https://www.neweurope.eu/article/pirate-party-tops-icelandic-polls-protest-movement-pro...

Ihre Forderungen sind u.A.:
- EU-Mitgliedschaft nur ueber ein von der Bevoelkerung ratifiziertes Beitrittsabkommen
- Asyl und islaendische Staatsbuergerschaft fuer Edward Snowden
- Bitcoin soll gesetzliches Zahlungsmittel werden

Also vormerken, 29. Oktober, kurz vor den US-Wahlen.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Fragen zu Bitcoin ..

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 13.10.2016, 11:44 vor 3039 Tagen @ CalBaer 1539 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 13.10.2016, 12:08

Ihre Forderungen sind u.A.:
- EU-Mitgliedschaft nur ueber ein von der Bevoelkerung ratifiziertes Beitrittsabkommen

Endlich ein paar echte Demokraten unterwegs!

- Asyl und islaendische Staatsbuergerschaft fuer Edward Snowden

Auch gut. Der Junge hat es sich redlich verdient.

- Bitcoin soll gesetzliches Zahlungsmittel werden

Wenn ich es richtig verstehe, ist die maximal mögliche Geldmenge in Bitcoin von vornherein, d.h. kontruktionsbedingt limitiert. Wie hoch ist die Obergrenze? Und was dann?
Desweiteren, die Geldmenge kann und wird nur degressiv erhöht werden, d.h. der Zuwachs wird bei gleichbleibendem Umsatz pro Jahr immer kleiner, da immer mehr Rechenleistung für das Mining (Emission) gleicher Geldmenge benötigt wird (da die Blockchain immer länger).
Schlussendlich, kann auch Bargeld in Bitcoin ausgegeben werden - und von wem? Könnte das der Staat übernehmen, d.h. den Umtausch (bzw. Aufkauf gegen Bargeld)?

Stimmt das? Wenn Ja, dann würde das doch bedeuten, dass bei dem Bitcoin eine Deflation im Falle eines Wachstums des Umsatzes/Jahr vorprogrammiert ist - und somit eine unüberwindbare Stagnation des BIP. Oder?

Gruß, Beo2

Wo ist das Problem?

heller, Donnerstag, 13.10.2016, 13:07 vor 3039 Tagen @ Beo2 1472 Views

- Bitcoin soll gesetzliches Zahlungsmittel werden


Wenn ich es richtig verstehe, ist die maximal mögliche Geldmenge in
Bitcoin von vornherein, d.h. kontruktionsbedingt limitiert. Wie hoch ist
die Obergrenze? Und was dann?

Die Anzahl der Bitcoins ist begrenzt, nicht deren Kaufkraft bzw. Wert.

Desweiteren, die Geldmenge kann und wird nur degressiv erhöht werden,
d.h. der Zuwachs wird bei gleichbleibendem Umsatz pro Jahr immer kleiner,
da immer mehr Rechenleistung für das Mining (Emission) gleicher Geldmenge
benötigt wird (da die Blockchain immer länger).
Schlussendlich, kann auch Bargeld in Bitcoin ausgegeben werden - und von
wem? Könnte das der Staat übernehmen, d.h. den Umtausch (bzw. Aufkauf
gegen Bargeld)?

Stimmt das? Wenn Ja, dann würde das doch bedeuten, dass bei dem
Bitcoin eine Deflation im Falle eines Wachstums des Umsatzes/Jahr
vorprogrammiert ist - und somit eine unüberwindbare Stagnation des BIP.
Oder?

Es ist wohl zunächst eine Steigerung des Bitcoinwertes gegen andere Währungen zu erwarten, die aber rasch durch den weltweiten Markt auf ein potentiell stabileres Niveau gehoben wird. Eine Stagnation des BIP gegen eine nicht nachdruckbare Währung halte ich nicht für problematisch. Allenfalls, wenn man den Staatsbediensteten eine Rente in Bitcoin verspricht, die später keiner bezahlen kann. Das wird eine spannende Diskussion.
Aber ansonsten: das was wachsen kann wird das was unerwünscht ist verdrängen - also durchaus keine Stagnation, sondern ein Tausch. Der Umsatz der einen wächst, andere gehen Pleite.
Oder lebst Du lieber in einem System, wo irgendwann der US-Präsident die 100 Billionen-Dollar-Münze auf den Tisch packt und sagt: "Hiermit sind all unsere Schulden getilgt!"


Gruß, Beo2

Das Problem ist: ...

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 13.10.2016, 13:34 vor 3039 Tagen @ heller 1460 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 13.10.2016, 13:56

Bitcoin soll gesetzliches Zahlungsmittel werden

Wenn ich es richtig verstehe, ist die maximal mögliche Geldmenge in Bitcoin von vornherein, d.h. kontruktionsbedingt limitiert. Wie hoch ist die Obergrenze? Und was dann?

Die Anzahl der Bitcoins ist begrenzt, nicht deren Kaufkraft bzw. Wert.

Das bedeutet aber, dass die reale Kaufkraft des BC steigen muss. Das nennt mensch Deflation (Preissenkungen). Und, bei Deflation werden bekanntlich sowohl der Konsum als auch die Investionen zurückgestellt .. denn es wird "später" ja alles billiger werden.

Stimmt das? Wenn Ja, dann würde das doch bedeuten, dass bei dem Bitcoin eine Deflation im Falle eines Wachstums des Umsatzes/Jahr vorprogrammiert ist - und somit eine unüberwindbare Stagnation des BIP. Oder?

Es ist wohl zunächst eine Steigerung des Bitcoinwertes gegen andere Währungen zu erwarten, die aber rasch durch den weltweiten Markt auf ein potentiell stabileres Niveau gehoben wird.

Wieso das denn? .. Die reale Kaufkraft des BC wird doch kontruktionsbedingt steigen, während andere Währungen eher inflationieren. Wie kann es da zu einem stabilen Wechselkurs kommen? Völlig unmöglich!

Eine Stagnation des BIP gegen eine nicht nachdruckbare Währung halte ich nicht für problematisch.

Wieso "nicht problematisch", wenn gerade Wachstum von der Bevölkerung gewünscht wird?

Allenfalls, wenn man den Staatsbediensteten eine Rente in Bitcoin verspricht, die später keiner bezahlen kann. Das wird eine spannende Diskussion.

Was ist denn daran spannend oder gut?

Aber ansonsten: das was wachsen kann wird das was unerwünscht ist verdrängen - also durchaus keine Stagnation, sondern ein Tausch. Der Umsatz der einen wächst, andere gehen Pleite.

Das ist doch gerade eine Stagnation des BIP, da eine Nullsumme: Die einen fressen das EK der anderen .. was zu einer Konzetration von Kapital in immer weniger Händen/Unternehmen führen muss.

Oder lebst Du lieber in einem System, wo irgendwann der US-Präsident die 100 Billionen-Dollar-Münze auf den Tisch packt und sagt: "Hiermit sind all unsere Schulden getilgt!"

Du schüttelst das Kind mit dem Badewasser aus. Es gibt viel bessere Alternativen!

Gruß, Beo2

Wenn Bitcoin anders ist als Fiatmoney, sind auch die Regeln anders

heller, Donnerstag, 13.10.2016, 14:58 vor 3039 Tagen @ Beo2 1354 Views

Bitcoin soll gesetzliches Zahlungsmittel werden

Wenn ich es richtig verstehe, ist die maximal mögliche Geldmenge in

Bitcoin von vornherein, d.h. kontruktionsbedingt limitiert. Wie hoch ist
die Obergrenze? Und was dann?

Die Anzahl der Bitcoins ist begrenzt, nicht deren Kaufkraft bzw. Wert.


Das bedeutet aber, dass die reale Kaufkraft des BC steigen muss. Das
nennt mensch Deflation (Preissenkungen)
. Und, bei Deflation werden
bekanntlich sowohl der Konsum als auch die Investionen zurückgestellt ..
denn es wird "später" ja alles billiger werden.

Wenn Bitcoins im Wert erstmal an das angepasst ist, was die paar Millionen Isländer - oder die 7 Mrd Weltbevölkerung - schaffen können, dann sollte nicht mehr alles billiger oder teurer werden.
Das mit der Inflation und Deflation kommt ja daher, dass das Vertrauen in eine Währung schwankt und irgendwelche Chaoten (ob Staat, Goldman Sucks oder die Illuminaten spielt mal keine Rolle) die Schulden bzw. die Guthaben zentralisieren.
Die Kunst wird also sein, das Vertrauen der Benutzer in Bitcoins zu festigen und die Kontrolle über Bitcoins den Chaoten zu entziehen.

Stimmt das? Wenn Ja, dann würde das doch bedeuten, dass bei dem

Bitcoin eine Deflation im Falle eines Wachstums des Umsatzes/Jahr
vorprogrammiert ist - und somit eine unüberwindbare Stagnation des BIP.
Oder?

Es ist wohl zunächst eine Steigerung des Bitcoinwertes gegen andere

Währungen zu erwarten, die aber rasch durch den weltweiten Markt auf
ein potentiell stabileres Niveau gehoben wird
.

Wieso das denn? .. Die reale Kaufkraft des BC wird doch
kontruktionsbedingt steigen, während andere Währungen eher
inflationieren
. Wie kann es da zu einem stabilen Wechselkurs kommen?
Völlig unmöglich!

Wie oben schon erwähnt: Menschen können nicht beliebig viel schaffen. Also auch nicht beliebig viel konsumieren. In einem bestimmten Bereich hört also die Deflation auf, und die Inflation ebenso.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob man sein Vermögen oder die Rentenversprechungen etc. zu 100% in Bitcoins anlegen sollte. Macht ja heute auch keiner mit Gold oder Immobilien oder Aktien so.

Eine Stagnation des BIP gegen eine nicht nachdruckbare Währung halte

ich nicht für problematisch.

Wieso "nicht problematisch", wenn gerade Wachstum von der Bevölkerung
gewünscht wird?

Ich brauche kein nominales Wachstum des BSP. Für mich wäre Fortschritt (Richtung Effizienz, Bildung, ökologische Gesamtbilanz etc.) völlig ausreichend. Die Wachstumsreligion predigen doch eher die Sklaventreiber.

Allenfalls, wenn man den Staatsbediensteten eine Rente in Bitcoin

verspricht, die später keiner bezahlen kann. Das wird eine spannende
Diskussion.
Was ist denn daran spannend oder gut?

Wenn die Währung dezentralisiert ist, wird auch die Diskussion dezentralisiert laufen müssen. Das geht natürlich in Island oder in der Schweiz einfacher als in einem Vasallenstaat wie Deutschland (wo zuerst das Ergebnis festgelegt wird und dann die "Diskussion" von ausgewählten Vertretern dahingehend hingebastelt wird).

Aber ansonsten: das was wachsen kann wird das was unerwünscht ist

verdrängen - also durchaus keine Stagnation, sondern ein Tausch. Der
Umsatz der einen wächst, andere gehen Pleite.

Das ist doch gerade eine Stagnation des BIP, da eine Nullsumme: Die
einen fressen das EK der anderen
.. was zu einer Konzentration von
Kapital in immer weniger Händen/Unternehmen führen muss.

Nullsummenspiele sind doch okay. Wir haben nur einen Planeten. Die Summe des eingeatmeten Sauerstoffs entspricht ja auch ungefähr dem, was die Pflanzen ausatmen.
Und jetzt - ohne Goldstandard oder Bitcoin: konzentriert sich das Kapital in immer weniger Händen oder tut es das nicht?

Oder lebst Du lieber in einem System, wo irgendwann der US-Präsident

die 100 Billionen-Dollar-Münze auf den Tisch packt und sagt: "Hiermit sind
all unsere Schulden getilgt!"

Du schüttelst das Kind mit dem Badewasser aus. Es gibt viel bessere
Alternativen!

Das mit der Münze stammt glaube ich von Dottore. Gibt's mehrfach im Gelben - habe aber keine Zeit, den Link rauszufinden. Vielleicht hilft ja einer der Mitleser.

Gruß, Beo2

Danke für die Diskussion,
Heller

Ich glaube da auch noch nicht dran

CalBaer @, Donnerstag, 13.10.2016, 18:17 vor 3039 Tagen @ Beo2 1330 Views

Stimmt das? Wenn Ja, dann würde das doch bedeuten, dass bei dem
Bitcoin eine Deflation im Falle eines Wachstums des Umsatzes/Jahr
vorprogrammiert ist - und somit eine unüberwindbare Stagnation des BIP.
Oder?

Das wuerde sicher 5.000 Jahre Debitismus auf den Kopf stellen, von daher wirkt Bitcoin nicht nur disruptiv auf die moderne Zeit, sondern auf die gesamte Zivilisation.

Auf der anderen Seite ist das Ende des Debitismus in wenigen hundert Jahren sowieso physikalisch determiniert (siehe Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik).

Ob Bitcoin allein die Loesung dieses Problems ist, glaube ich nicht, es waere allerdings ein moegliches Werkzeug dafuer.

Was Island betrifft, koennte es eine Bitcoin-Wirtschaft mittelfristig durchaus realisieren, indem es Ueberschuesse generiert waehrend andere Defizite akkumulieren. Island sitzt naemlich auf riesigen Bitcoin-"Vorkommen", die nur gehoben werden muessen.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Wozu ist Bitcoin überhaupt da?

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 13.10.2016, 19:18 vor 3039 Tagen @ CalBaer 1392 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 13.10.2016, 19:31

dann würde das doch bedeuten, dass bei dem Bitcoin eine Deflation im Falle eines Wachstums des Umsatzes/Jahr vorprogrammiert ist - und somit eine unüberwindbare Stagnation des BIP. Oder?

Das wuerde sicher 5.000 Jahre Debitismus auf den Kopf stellen, von daher wirkt Bitcoin nicht nur disruptiv auf die moderne Zeit, sondern auf die gesamte Zivilisation.

Ich denke, mit der Analyse möglicher Auswirkungen der Bitcoin-Währung (o.ä.) auf die Wirtschaft sind wir noch nicht am Ende .. falls überhaupt schon begonnen. Ich kenne allerdings niemanden persönlich, der damit etwas Reales gekauft hat. Wozu ist diese Währung denn da?

Auf der anderen Seite ist das Ende des Debitismus in wenigen hundert Jahren sowieso physikalisch determiniert (siehe Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik).

Das hat aber nichts mit dem Debitismus zu tun, denn: Alles hat einen Anfang und ein Ende.

Dass die Verschuldung jedes einzelnen Menschen grundsätzlich jemals aufgehoben werden könnte, halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Denn, der Mensch kommt bereits verschuldet auf die Welt: siehe die sog. Urschuld. Für deren Tilgung müssen vom ersten Moment an und regelmäßig erst einmal Mama und Papa aufkommen; später kommen die Omas und Opas sowie nach und nach der Rest der Gesellschaft wie Steuerzahler, Lehrer, Ausbilder etc. hinzu (= "Vorfinanzierung" der eigenen Entwicklung). Und das ruft selbstverständlich nach späterer Tilgung gegenüber den Alten (= "Refinanzierung" der eigenen Entwicklung; vgl. Generationenvertrag).

Ob Bitcoin allein die Loesung dieses Problems ist, glaube ich nicht, es waere allerdings ein moegliches Werkzeug dafuer.

Wofür? .. für die Verschuldung? Ganz und gar nicht. Alles muss zunächst von jemandem vor'finanziert und später durch Eigenbeitrag re'finanziert werden, mit Geld oder womit auch immer (mit einem Schöpfungsakt, mit Arbeit, Energie etc.). Das ist ein Universalprinzip!

Was Island betrifft, koennte es eine Bitcoin-Wirtschaft mittelfristig durchaus realisieren, indem es Ueberschuesse generiert waehrend andere Defizite akkumulieren. Island sitzt naemlich auf riesigen Bitcoin-"Vorkommen", die nur gehoben werden muessen.

Wer sitzt da worauf; was für Überschüsse? .. verstehe ich nicht.

Gruß, Beo2

"Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System"

CalBaer @, Donnerstag, 13.10.2016, 19:56 vor 3039 Tagen @ Beo2 1240 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 13.10.2016, 19:59

Titel des Bitcoin Whitepapers, sozusagen die Constitution einer Technology.

Ich kenne allerdings niemanden persönlich, der damit etwas
Reales gekauft hat.

Ich habe damit schon jede Menge reale Dinge gekauft.

Wozu dann aber Bitcoin, denn es gibt ja Kreditkarten und Ueberweisungen? Bitcoin umgeht die Wegelagerer und verkuerzt die Abwicklung zeitlich, eben ein peer-to-peer Cash-System quasi in Echtzeit ueber beliebige Entfernungen. Warum sollte man diese Voreile nicht nutzen? Jeder Wirtschaftende wird sowieso versuchen, oekonomisch zu handeln.

Auf der anderen Seite ist das Ende des Debitismus in wenigen hundert

Jahren sowieso physikalisch determiniert (siehe Zweiter Hauptsatz der
Thermodynamik).

Das hat aber nichts mit dem Debitismus zu tun,

Doch, es sind die direkten Auswirkungen des Debitismus, also hat es nicht nur sehr viel, sondern ursaechlich damit zu tun.

Dass die Verschuldung jedes einzelnen Menschen grundsätzlich jemals
aufgehoben werden könnte, halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Denn,
der Mensch kommt bereits verschuldet auf die Welt .....

Irgendwas wird man aber tun muessen, denn die Verschuldungs-Pyramide fuehrt in die Katastrophe. Dass die Zivilisation da keinen Ausweg finden koenne, ist eine pessimistische Festlegung.

Wer sitzt da worauf; was für Überschüsse? .. verstehe ich nicht.

Island produziert Bitcoins mit seinem billigen Geothermie-Strom und verkauft sie gegen Dollars.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
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