Haben wir eine „Guthabenkrise"?

Robert @, Samstag, 19.12.2015, 19:49 vor 3337 Tagen 7535 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 19.12.2015, 20:05

Haben wir eine „GUTHABENKRISE" ?


Das Thema (und alte Erkenntnisse aus dem Gelben) von mir zwischendurch mal wieder zur Auffrischung und Erinnerung zusammengeschnitten. Gibt es inzwischen neue Erkenntnisse? Für Korrekturen, Ergänzungen und sachliche Kritik wäre ich dankbar.

Ich komme zu dem Schluss, dass wir keine „Guthabenkrise" haben und es sich dabei eher um ein neues Schlagwort der Neo-Gesellianer im Gewand der Lautenbach'schen Kreditmechanik bzw. Stützel'schen Saldenmechanik handelt, die aus Symptomen eine Ursache und Ideologie stricken wollen. :-)

Aus der Saldenmechanik/Kreditmechanik lassen sich ja generell keine Kausalitäten ableiten bzgl. globaler Einkommens-/Eigentumsverteilung, Machtverteilung, Akkumulationen, Verschuldungzwängen, schnelle Kapitalverlagrungen u.a. Probleme.

Man kann daraus auch nicht die Schlussfolgerung zielen, die Überschüssler würden die anderen
„(zwangs-)verschulden". Anhand der Saldenmechanik lassen sich nur triviale Aussagen machen, dass z. B. Sparen (angeblich) die Verschuldung erzwingt, unter der Prämisse, dass „die Summe aller Schulden die Summe aller Guthaben ist" - was ja, unabhängig der Kausalität, immer stimmt, da 2+2 immer 4 ist – oder dass es angeblich ein Problem ist, wenn Schulden einen Termin haben und die Guthaben nicht.

Es gibt ein Problem dabei, was mir von Anfang an sofort aufgefallen war beim Lesen der Saldenmechanik und den Thesen der Apologeten, die diese vertreten, wobei hier alle meine Einwände bitte in der Gesamtheit zu betrachten sind. Das Herauspicken nur einzelner Aussagen relativiert meine Aussagen nicht.

a) der Fälligkeitstermin der Forderung gegen den Kreditnehmer in der Betrachtung wird zuwenig oder gar nicht berücksichtigt, was leicht zu Verwirrungen führt, bzw. wird der Vorgang des ENTsparens aus Vorperioden oder des Reinvestierens kaum berücksichtigt, was ja wiederum laufend auch „Schuldentilgungssmittel" bereitstellt und den Fälligkeitstermin neuer Schulden nach vorne rückt. Erst wenn Schuldner sich „überschulden" bzw. überoptimistisch investieren und den Markt falsch einschätzen, wird der Termindruck/Erfüllungsdruck der Schulden immer größer bis hin zur Insolvenz und Abschreibung der Schulden/Geldvermögen.

Die („gehorteten") Guthaben fehlen erst dann zur Tilgung, wenn über den Fälligkeitstermin der (Bank-)Kredite bzw. sämtlicher Forderungen hinausgespart wird, indem sie entstanden sind. Das gleiche gilt für private Geldvermögen durch Direktkredite (Anleihen, Pfandbriefe u.a. Schuldverschreibungen). Dabei ist es übrigens völlig egal, welche Einkommensart gespart wird, also ob es die Geldvermögenszinsen, die von der Bank realisierten Zinsgewinne, die Unternehmergewinne (Eigenkapitalzinsen) oder die Lohneinkommen sind.

Doch sämtliche Fälligkeitstermine der privaten Geldvermögen sind nicht bekannt bzw. verschieben sich immer wieder nach vorne. Anhand der Betrachtungen der Geldaggregate M1 - M3 (z. B. in der Bundesbankbilanz) oder in der uns bekannten Grafik des „Zins-Apologeten" Helmut Creutz, mit der er uns alle verzaubern wollte, indem er zeigt, dass die Guthaben M3 gleich den Forderungen entsprechen und dass die Guthabenmenge M3 laufend gestiegen und gestiegen ist, lassen sich keine Aussagen treffen, ob und wann Schulden tilgbar sind oder nicht, oder ob generell zu viel auf der Bank gespart wurde. Summen /Bestandsgrößen zum Bilanztermin sagen halt wenig über Flussgrößen und Termine aus, d. h. wieviel getilgt wurde, wieder neue Kredite aufgenommen wurden etc.

Es sagt auch nichts darüber aus, ob die Guthaben die Schulden erzwungen haben oder ob der Anstieg der Geldvermögen durch einen freiwilligen credit boom entstanden ist durch inhärente Wachstumszwänge (worauf ich weiter unten noch eingehe) sowie der prozyklischen Kreditvergabe (in guten Zeiten werden Kredite auch für riskantere Vorhaben vergeben, in schlechten bekommen nur die risikoärmsten Vorhaben Kredit).

Letzteres ist bekanntermaßen nachprüfbar, wie wir wissen (vgl. die Investitionen in spanische Ferienimmobilien oder die Subprimekredite in den USA). Auch die Konsumkredite in Griechenland wurden nicht erzwungen. Und in Spanien haben sich die Bauträger und Immobilienunternehmen freiwillig hoch verschuldet, weil sie auf das falsche Pferd gesetzt haben. Hätten z.B. die Griechen zum Beispiel mehr inländisch gespart oder zumindest die ausländischen Kapitalzuflüsse in einen nachhaltigeren Kapitalstock investiert, wären sie imho in keine Schuldenkrise gekommen.

Durch laufende Neuverschuldung werden i.d.R. stets alte Forderungen (Bankkredite, Anleihen etc.) auch laufend zum Termin getilgt. Es sei denn, es sind wie gesagt „faule Schulden" bzw. die Schuldner fallieren, weil fehlinvestiert wurde. Dann werden private Geldvermögen vernichtet/entwertet. Es müssen also niemals alle Schulden in Summe auf einmal getilgt werden, sondern es kommt darauf an, ob es laufend freiwillige Nachschuldner gibt, die laufend frische Liquidität ins Spiel bringen und die Guthabenhalter nicht ewig auf ihren Guthaben (Geldmenge M3) sitzen bleiben, was in der Realität kaum der Fall ist. Denn innerhalb von M3 wird auch laufend umgeschichtet.

Es gibt bis jetzt keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis, dass wir zuviel Guthaben oder Forderungen angespart hätten, in dem Sinne, dass daraus eine deflationäre/rezessive Krise resultiert hätte. Man kann lediglich von Fehlallokation des Anlagekapitals sprechen. Aber falls dann schneller entspart würde und ein Teil der solventen (!) Unternehmer eventuell schneller tilgen könnten, hieße das nicht, dass der Druck von der Verschuldungsseite nun genommen wäre. Es bräuchte so oder so laufend Nachschuldner, da die Geldmenge durch Tilgung laufend sinkt.

Es gibt also ständig eine Neigung zur Deflation, welche nicht aus der Welt geschafft würde, wenn alle Kreditnehmer nun schneller tilgten und wir alle den kurzlebigen Konsum steigerten. Wenn ein Unternehmer
z. B. per Bankkredit in Sachanlagen investiert und er nun angeblich durch Entsparen der Haushalte seinen Kredit schneller tilgen kann (mal übertrieben gesagt anstatt in 10 Jahren nun in 5 Jahren), dann sinkt auch die Geldmenge schneller. Und nun? Jetzt nimmt der selbe Unternehmer aber keine erneuten Kredite, da er erst mal netto/brutto investiert hat, selbst wenn seine Bonität durch schnellere Tilgung steigt. (Die Sachanlagen wie Fuhrpark oder Maschinen etc. sind ja neu.).

Sofort erhöht sich dann aber der Aufschuldungsdruck von der Kreditseite her und nicht von der Sparseite, da die Geldmenge insgesamt schneller sinkt, je schneller getilgt wird. Dadurch dass wir aber einen Teil sparen, kann die Spielzeit verlängert werden, da der Unternehmenssektor nun mehr Zeit braucht, seine Umsätze zu realisieren und die Kreditlaufzeiten sich verlängern. Und gerade diese Zeitverlängerung ist es aber, die so notwendig ist, um den debitistischen Kapitalismus am Laufen zu halten, und trotz Sparens ein Maximum an Stromgrößen zu ermöglichen.

Schon an diesem kleinen Beispiel erkennen wir, dass es also in diesem Moment schon irgendwo einen neuen Kreditnehmer braucht, damit neue Guthaben entstehen, sobald entspart und bei den Unternehmern schneller getilgt wird. Dieses neuen Guthaben aus neuen Krediten, bzw. der nicht gesparte Anteil davon, kann dann wieder Guthabenkonten durchwandern und BIP erzeugen oder innerhalb der Kreditlaufzeit privat weiterverliehen werden (Staatsanleihen u.ä.), bis es irgendwo zum nächsten Minuskonto gelangt und teilweise ausgebucht wird.

Ein anderer Aspekt ist, dass nicht garantiert ist, dass die konsumierten Guthaben auch tatsächlich rechtzeitig zu den richtigen Schuldnern kommen. Es kann sogar so sein, dass einige Teilnehmer Überschüsse akkumulieren und andere trotzdem auf ihren Schulden sitzen bleiben. Es ist also egal, ob vorübergehend ein Teil gehortet wird oder nicht, es braucht so oder so Nachschuldner bzw. es braucht den Druck von der Kreditseite, um die Geldmenge maximal zu erhöhen und den debitistischen Kapitalismus aufrecht zu erhalten bzw. möglichst viele Profite / Flussgrößen zu realisieren.

Dazu auch Ashitaka: „[...]Es darf niemals der einzelne Inhaber von Geld mit allen Inhabern von Geld verwechselt werden. Diese Verwechslung ist der Grundirrtum aller ökonomischen Deutungsversuche. Die natürlichen und juristischen Personen können Kaufverträge abschliessen und Geld für Bezahlungen mehrfach verwenden. Auf dieser Betrachtungsebene mag man eine Kette wirtschaftlicher Vorgänge überblicken und dir eine Mehrfachverwendung von Geld bildlich vorstellen. Auf der Ebene der Gesamtgesellschaft brauch es jedoch immer zusätzlichen Kredit um ein zusätzliches Angebot abzuräumen (zu kaufen)[...]"

Die Höhe der Schuldensumme (Bankkredite und Wertpapiere) ist dabei eigentlich nicht so entscheidend, sondern die Qualität der Kredite, also dass diese Kredite auch durch die Märkte regelmäßig zum Termin(!) erfüllbar bleiben bzw. dass die Schuldner (finanzielle/nichtfinanzielle Unternehmer, Haushalte, Staaten) solvent bleiben, indem es zum Beispiel den Unternehmern gelingt, laufend ihr Waren- und Dienstleistungsangebot so zu gestalten, dass es nachgefragt wird und sie die zukünftigen Märkte möglichst richtig einschätzen, so dass sie zahlungsfähig bleiben bzgl. ihrer Kosten/Tilgungsraten. Oder dass es Staaten gelingt, stets regelmäßig ihre Steuern einzuziehen, um ihre Anleihen zum Termin zu bedienen.

Je langfristiger allerdings die Forderungen sind, desto höher ist das Risiko. Bei einer 30-jährigen Anleihe zum Beispiel weiß niemand, wie der Markt in 30 Jahren aussehen wird und ob es da noch genug Nachschuldner gibt, damit die Anleihe bedient werden kann. Und auch die hochverschuldeten Baufirmen wissen nicht, wie der Häusermarkt sich entwickelt im Laufe der Zeit. Wenn internationale Investoren oder Banken in Häuserwüsten investieren (Spanien), und den Baufirmen langfristige hohe Kredite geben, weiß der Bauunternehmer nicht, wie langfristig die Auftragslage ist bzw. ob die Immobilienblase platzt. Dann kommen auch die Bauunternehmer in Notlage. In jedem Kredit steckt also ein Risiko, und bei langfristigen realen Krediten sind die Risiken höher als bei den meisten spekulativen Derivatgeschäften (kurzfristige Hebelkredite).

Da Wirtschaften generell niemals ohne Nachschuldner funktioniert im Kapitalismus – denn gewirtschaftet wird wegen Profit und Abgabezwang – und es stets solange freiwillige Nachschuldner gibt, solange es gelingt, seitens der Unternehmer (künstliche) Nachfrage zu schaffen und damit Märkte aufrecht zu erhalten bzw. solange es irgendwo Wachstumsmärkte gibt, können Bankguthaben oder Wertpapiere ( = Forderungen) solange gespart werden, wie auch gewirtschaftet wird.

Wir können im kapitalistischen Markt auch nicht nicht-monetär in Vorräte (Gutscheine) sparen, (mit staatlicher Garantie), um der Aufschuldung zu entgehen - wie ich schon vereinzelt von Geldreformern gelesen habe -
z. B. in Kilowattstunden oder Fahrscheinen u.a. Sachleistungen, da auch Energieunternehmen global im Wettbewerb stehen und der Sparer gar nicht weiß, ob das Energieunternehmen überhaupt noch in 20 Jahren auf dem Markt ist. Seine Gutscheine werden wertlos. Das ist im Prinzip nichts anderes als Aktien.

Zudem müsste man das dann konsequenterweise auf alle Unternehmen ausweiten, denn wir sparen ja nicht nur für Strom bzw. Waren. Das hieße also, Verstaatlichung aller Unternehmen, wo wir dann alle gemeinsam in Gutscheine sparen und gemeinsam haften. Dann wären wir aber schon im Sozialismus angelangt.

Doch kapitalistische Wirtschaft bedeutet immer auch Vorfinanzierung, damit Güter und Infrastruktur überhaupt realisiert werden. Und damit sind wir auch bei der Frage der berüchtigten Wettbewerbsfähigkeit; bei der Frage von Subventionen und Schutzzöllen; bei der Frage von Economies of Scales und Scopes; bei der Frage von Lern- und Erfahrungskurveneffekten; bei der Frage von Größenvorteilen; bei der Frage von Marktanteilen; bei der Frage von Einkaufsmacht (geringere Einkaufspreise) und der Frage der Kapitalausstattung für Marketing und Werbung (höhere Verkaufspreise), der Markteintrittsbarrieren und ähnlichem mehr.

Nichts stört den Kapitalisten bzw. den Kapitalismus mehr als Wettbewerb. Denn Wettbewerb versaut die Profite. Es ist ergo ein Irrtum zu glauben, alle könnten mit dem Kopf über Wasser schwimmen und wir haben alle nur noch monetäre (Vollgeld-)Überschüsse bzw. haben alle keine Verbindlichkeiten in der Bilanz und tauschen uns diese monetären Überschüsse gegenseitig gegen Güter – ein Wirtschaften quasi um die schwarze Null herum und alle sind überwiegend im Plus.

Die Frage stellt sich, ob nun weniger verschuldet würde, wenn mehr Überschüsse in den Konsum ENTspart würden und falls ja, ob dadurch mehr „Gleichgewicht" entstünde, auch bezgl. der Außenhandelssalden im kapitalistischen System.

Dann der nächste Punkt (irgendwo mal im Archiv aufgeschnappt):

b) die Saldenmechanik verleitet dazu, wie schon angedeutet, die Kausalität der Verschuldung leichtfertig umzudrehen, da inhärent eine Tautologie besteht. Doch an erster Stelle steht immer der Kredit, welcher ein Fälligkeitstermin hat ( = Forderungen der Geschäftsbank) und ex post entsteht in gleicher Höhe ein nullfristiges Guthaben als „Zahlungsmittel" ohne Termin, welches später wiederum von einem Sparer mit Frist belegt werden kann. Verschuldungs-„zwänge" (welche oftmals gar nicht aus dem Banksparen resultieren) sind systeminhärent und ergeben sich aus vielfältigen Gründen, also unabhängig vom Sparen und oftmals in Verbindung mit einem credit boom und expansiver Geldpolitik, zum Beispiel:

– ein erhöhter globaler Wettbewerbsdruck (ständiges Überbieten von neuen Innovationen) um am Markt bestehen zu bleiben sein Eigenkapital verteidigen zu können. Von daher muss oftmals hoch und langfristig vorfinanziert werden, z. B. in Forschung und Entwicklung, in modernere Maschinen oder Fuhrpark, in Dienstleistungen, um Produktionsprozesse zu optimieren u. v. a.

– Es besteht ergo laufend Bedarf nach Liquidität, welche den Schuldnern als Einkommen auf dem Markt noch nicht zur Verfügung stehen und diese erst im Wettbewerb über die Zeit realisieren müssen, und Unternehmer zudem keine Zeit haben, mühsam über Jahre oder Jahrzehnte Überschüsse anzusparen, um endlich die Investition zu realisieren. Bis dahin wären sie schon vom Markt verdrängt.

– generell aus dem Drang nach Profitmaximierung (in der Realwirtschaft oder am Finanzmarkt). Durch die Produktion von neuen Dingen oder durch die billigere Produktion von alten Dingen lassen sich ständig neue Gewinnmöglichkeiten verwirklichen und fordern neue Investitionen. Diese neuen Produkte und neuen Methoden konkurrieren die alten Produkte und alten Methoden nicht zu gleichen Bedingungen, sondern mit einem entscheidenden Vorsprung, der für die letzteren das Ende bedeuten kann.
Dadurch kann es auch dazu kommen, das alte Produkte plötzlich nicht mehr genügend nachgefragt werden, weil nicht gebraucht, und die alten Kredite aber dennoch weiter bestehen (Marktänderungsrisiko).
Kaum ein Unternehmen (es sei denn mit Monopolstellung) kann es sich leisten, Schulden tatsächlich zurückzuzahlen und sich auszuruhen. Vielmehr versucht es zu wachsen, um auf dieser Basis weitere Kredite zu erhalten ( = Hebeln des Eigenkapitals), mit Hilfe derer er seinen Betrieb laufend ausbaut und modernisiert, um gute Ware zum besten Preis anbieten zu können.

– durch Mobilität der globalen Zahlungsströme, wobei zuviel Zeit vergeht, bis die Zahlungsmittel durch Konsum oder Reinvestition wieder zurück sind beim Ursprungsschuldner. Es braucht von daher laufend auch kurzfristige Liquidität zum Überbrücken der Zeit (überwiegend über Kontokorrentkonten). Das kann man teilweise ausgleichen durch Cashpooling, kurzfristige Händlerkredite oder bi-/multilaterales Clearing.

– Verschuldungs-„zwang" von seitens der Staaten: Weil die Steuerforderungen nicht übereinstimmen mit den Ausgabeplänen (Verbindlichkeiten), z. B. durch Steuerausfälle wegen Konkurrenz der Machtsysteme wie internationaler Steuerwettbewerb oder weil es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, Kapital schnell zwischen ausländischen Töchtern und inländischen Mutterkonzernen zu bewegen; laufend steigende Ausgaben durch Rüstungswettläufe, Rohstoffkriege u.ä. um inländische Profite zu sichern; wuchernde bürokratische Systeme und Verwaltungszentren (auch verursacht durch immer komplexer werdende Gesetzgebung), wegen Erkauf der Loyalität der Wähler, Prestigeausgaben u.a. Das bessere Bewirtschaften einer Eigentumsökonomie führt immer zu einem Gewinn an Zeit, so dass die Steuer früher als zum Termin an „die Macht" bezahlt werden könnte. Da die Macht mit einem fixen Steuertermin arbeiten muss, bedeutet der Gewinn an Zeit, dass private Forderungen (in Form von Geld) angehäuft werden, was den Wert der Steuer automatisch senkt.

Nun könnte man einfach sagen, weil auf der einen Seite gespart wird fehlt auf der anderen Seite in gleicher Höhe immer das gesparte Guthaben zum Tilgen des Kredits in der Wirtschaft und alle Staatsschulden sind durch die bösen Sparer entstanden und der Staat war immer der liebe Keynesianer, der uns alle vor dem deflationären Untergang bewahrt hat, indem er als Ersatzschuldner aufgetreten ist. Im tautologischen Umkehrschluss: Würde nicht gespart, gäbe es weniger Verschuldung, was so vereinfacht aber nicht unbedingt stimmt.

Denn ob mehr oder weniger gespart wird, ändert nichts am globalen Verteilungskampf um die Guthaben und Machtstrukturen auf dem Markt. Es verändert nur die monetäre Verteilung, weg von den Sparern hin zu den Unternehmen, was nicht unbedingt immer zum Vorteil für alle ist. Man betrachtet hier lediglich die Liquiditätsseite, lenkt damit aber von den ungleichen globalen Eigentums- und Einkommens-Strukturen ab. Würde man diese in sozialistischer Manier „optimieren", gäbe es mitunter keine Liquiditätskrisen und übermäßige Guthabenakkumulationen.

Nun kann man aber die ungleichen Strukturen nicht wettmachen, indem man die Umlaufgeschwindigkeit der Guthaben erhöhen will und das Rad schneller drehen lässt. Auch die Mobilität des internationalen Kapitals führt zu Ungleichgewichten, wie wir wissen. Oftmals sind Anlagen nur kurzfristig getätigt und können schnell international verlagert werden.

Einige „Guthabenhasser" argumentieren absurderweise sogar, der griechische Staat MUSSTE sich so hoch verschulden, weil die bösen Sparer nicht rechtzeitig zum Termin konsumiert haben, und der Staat deshalb die Arbeitslosigkeit verhindern musste und somit den unproduktiven Staatssektor aufblähen musste. Doch in der Realität war es ganz anders. Staaten haben sich großzügig verschuldet (über ihre Produktivität hinaus), weil sie ihre Ausgabenseite im Haushalt großzügig gestaltet haben (Prestigeprojekte, Militär, Steuerverschwendung, zu hoher Sozialhaushalt, aufgeblähter Staatsapparat usw. usf.), um ihre innländischen Profite zu sichern, und die Einnahmeseite entweder vernachlässigt haben oder an die Steuern einfach nicht rankamen, weil es wie gesagt Steuerzahlern gelang, ihren Gewinn international im Steuerwettbewerb zu verschieben, Steuern illegal zu hinterziehen oder Gewinne klein zurechnen.

Oder durch Klientelpolitik brauchten Unternehmen erst gar keine oder nur wenig Steuern zahlen. Außerdem, weil zudem einmal beschlossene Steuererleichterungen und Subventionen im Bundeshaushalt nicht so einfach rückläufig zu machen sind. Hierbei geht es natürlich auch um den Gewinn an Wählerstimmen und Lobbyismus; wer die meisten Geschenke macht, gewinnt.

c) ENTsparen in Konsum (anstatt Sparen in Wertpapiere etc.) fördert auch die Akkumulation bei starken Unternehmen und SENKT die Vermögensbildung bei den privaten Haushalten. Es führt zudem auch zu beschleunigten Handelsbilanzdefiziten durch Import/Export von Konsumprodukten. China zum Beispiel hat mehr Konsumüberschüsse von der USA, als sie selbst in den USA konsumieren können. Es bleibt nur noch der Aufbau von Geldvermögen (treasuries) oder Firmeneinkäufe /Eigentumsbeteiligungen, um die Dollarüberschüsse zurück in die USA zu transferieren. Haben die USA nun alles richtig gemacht? Die hatten ja zeitweise eine Sparquote von 0.

d) Sparguthaben bei der Bank werden auch neben der Neuverschuldung durch Unternehmer (wie oben genannt) zusätzlich kompensiert durch private Verschuldung (Dispokredite, Darlehen, Hypothekendarlehen u.v.a). Dadurch gelangen wieder neue Schuldentilgungsmittel in die Wirtschaft, welche alte Kredite tilgen können, wobei der Fälligkeitstermin weiter in die Zukunft verschoben wird. Oftmals haben also auch (Renten-) Sparer gleichzeitig Konsumkredite (Dispo- oder Ratenkredite) am laufen.

e) Die Blockierung der Tilgungsmitteln durch die Sparer (Konsumverzögerung) erzwingt generell auch Innovation von den Unternehmern (sie müssen sich mehr „anstrengen" um up to date zu sein), und ermöglicht somit gleichzeitig, durch laufende neue Kreditaufnahme von Unternehmerseite, auch den „Wohlfahrtsstaat", weil der Staat nun durch die privaten Bankkredite bzw. die Bilanzverlängerung der Banken (und damit spiegelbildlich die Guthaben) insgesamt mehr Steuermittel bekommt und mehr Guthaben für Staatsanleihen zur Verfügung stehen. Würde der Wohlfahrtsstaat nicht existieren, würden viele Unternehmen gleich verrecken und die kreditgebenden Banken mitsamt ihren sparenden Kunden auch.

f) Sparen ermöglicht auch mehr Kreditspielräume für eigene nationale/regionale Investitionen. Das führt zu mehr Unabhängigkeit von ausländischen Investoren. Im Fall Griechenland wurde aber wie gesagt, der inländische Konsum (und Konsumentenverschuldung), sprich unproduktives Schuldenmachen, angeregt durch ausländische Kapitalzuflüsse (besonders an den Staat). Wie oben schon erwähnt, führt eine sofortige Verausgabung des gesamten Einkommensbudgets nicht unbedingt weder zur bestmöglichen Allokation noch zur optimalen Liquiditätsverteilung auf dem globalen Markt. Einige glauben leider immer noch, die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes hätte überwiegend einen Einfluss auf die Wirtschaftsleistung, weil sie noch in Kategorien der Tauschwirtschaft denken. Wenn man das Geld schneller umlaufen liesse, also Guthaben ständig in den Konsum aufscheuchen könnte, dann würde die Wirtschaft brummen.
Das ist aber debitistisch gesehen Unsinn, denn nur der Kredit treibt das Wirtschaften an, wie unter den Punkten a)- f) schlüssig und verifizierbar dargestellt wurde.

Es ist ergo ein Irrtum zu glauben, man könnte zum Beispiel durch einen „Negativzins" im heutigen kapitalistischen System ( = Privatwirtschaft) eine Art „Perpetuum Mobile" gestalten, wo alle Guthaben immer rechtzeitig zu den richtigen Schuldnern zum Termin kommen. Also alle Guthabenhalter sollen bitte doch schleunigst und gefälligst zum Erfüllungstermin der Schuldner auf Gedeih und Verderb all das fressen, was ihnen die Unternehmer so in den Trog werfen und andrehen wollen, damit sich das Konsumrad und damit die Verwertung der Massenprodukte noch beschleunigt.

Es ist aber Unsinn, anzunehmen, dass sämtliche Verschuldungspläne mit den Ausgabeplänen übereinstimmen könnten (das gäbe es nur in der Planwirtschaft), und dass die Wirtschaft sämtliche Guthaben aufsaugen kann.

Das hört ja schon damit auf, dass auch viele Schuldner nur begrenzte Kapazitäten haben und einen zu hohen Cashflow nicht auffangen können (z. B. Hotel hat nur 100 Betten, Restaurant hat nur 40 Tische, Industriebetrieb hat nur eine Halle mit bestimmter Anzahl Maschinen, Spediteur hat nur 10 LKWs, usw. usf.). Sie müssten also laufend entweder neu investieren, um zu wachsen, was aber wiederum, wie oben schon beschrieben, zu Schuldenexpansion führt. Oder sie versuchen über Preiserhöhungen ihr Eigenkapital zu vermehren, was zu Preisinflation führt.

Ohne Bankkredite aber auch ohne Kapitalmarktsparer oder Banksparer würde zudem ergo überall Knappheit an Liquidität und Finanzierungsmangel für langfristige Investitionen herrschen, denn Konsum /ENTsparen allein ermöglicht wie gesagt keine optimale „Pulverisierung" der Liquidität auf dem globalen Markt. Das hat auch generell mit der divergierenden Einkommensstruktur /Einkommensgefälle der Unternehmen und Haushalte zu tun, sowohl national als auch global.

Ein Teil der Unternehmen würde zwar profitieren und ihren Cashflow und ihr Eigenkapital (auch durch Preissteigerungen) bzw. ihren Output erhöhen und eventuell sogar mehr Arbeitsplätze schaffen, weil ihre Kapazitäten mehr ausgelastet sind, doch das entledigt die Wirtschaft nicht von der Neuverschuldung, denn nun verlagern sich die entsparten und nullfristigen (!) Überschüsse, wie oben schon beschrieben, wiederum über Umwege bei den starken Unternehmen und Konzernen auf dem globalen Markt (Beispiel USA--->China/Japan), oder bei Haushalten mit höherem Einkommen, wobei die Haushalte dann schneller gesättigt sind und wiederum anfangen, vermehrt zu sparen.

Geben Unternehmen ihre Überschüsse nicht vollständig an die Lohnempfänger weiter oder über Steuern an den Staat, kommt es an anderer Stelle zu Finanzierungsmangel. Zudem haben die Überschussunternehmen ab einer gewissen Summe nicht die Möglichkeit, diese sofort und vollständig in Transaktionskasse zu verwandeln, weder über Investitionen noch über Konsum.

Erst nach und nach müssen sich z. B. deutsche Exportfirmen Anlagemöglichkeiten suchen, was jetzt zum Teil dadurch geschieht, dass sie verstärkt in amerikanische, indische oder chinesische Märkte re-investieren. Es entstehen als laufend irgendwo Blockaden („Vorsichtskasse"), ganz zu schweigen von der „Spekulationskasse", wo Unternehmer ihre Überschüsse vorübergehend parken. Dazu zähle ich die kurzfristigen Arbitragegeschäfte (Spekulationen auf Kurs-/Zinsschwankungen etc.).

Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung, wenn auch ein alter Hut: (Hallo @Beo) :-)

WARUM BANKEN SPARER BRAUCHEN

Banksparer oder Kapitalmarktsparer bringen der Bank zusätzliche Überschussreserven/Mittelzuflüsse (über die Mindestreserve hinaus) bzw. sorgen dafür, dass Banken die durchschnittliche monatliche Mindestreserve einhalten können, weil durch Sparen die Mittel nicht abfließen können an Fremdbanken. Dabei ist es egal, ob diese Mindestreserve ein, zwei oder Null Prozent ist. Banken dürfen ihr Zentralbankkonto nur innertägig überziehen.

Banken können zudem im Bankenwettbewerb aus nullfristigen Geldguthaben keine langfristigen fristenkongruente Kredite zaubern. Dazu bräuchte es theoretisch eine globale Universalbank, so dass alle Geldguthaben nur in einem einzigen System blieben. Auch der Kapitalmarkt würde austrocknen, wenn niemand mehr Überschüsse in Wertpapiere u.ä. anlegt. Denn Banken können nur sehr bedingt „aus kurz lang machen", und das auch nur hauptsächlich die Großbanken.

Banken müssen auch bestimmte Vorgaben bei der Anlage ihrer liquiden Mittel beachten (§ 11 KWG), welchen in der Vergangenheit zu wenig Beachtung geschenkt wurden von einigen Banken und durch neue Verordnungen nun strenger geworden sind. Dazu hier:

http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Bericht_Studie/bank...

Mit jedem Kredit muss eine Bank damit rechnen, dass Zentralbankgeld abfließt und das Liquiditätsrisiko sich erhöht, sobald der Kreditnehmer an Fremdbanken überweist oder bar abhebt. Wann wieder zukünftig Rückflüsse an ZBGeld auf das Konto der Bank kommen, (außer durch die regelmäßigen Tilgungsraten), weiß die Bank nicht. Banken müssen also laufend hochliquide Aktiva zur Refinanzierung bereithalten (die Bilanzposition „Wertpapiere" in der Bankenbilanz) und die Fristenstruktur von Aktiv- und Passivseite muss per Gesetz zukünftig ausgewogener sein. (z. B. langfristigen Forderungen stehen langfristige Sparverträge/Refinanzierung gegenüber).

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich nach heutiger Erkenntnis imho NICHT eindeutig aufzeigen dass wir eine „Guthabenkrise" haben. Zumal das impliziert, eine Auflösung der Sparguthaben ( und ähnliche geldtechnische Mätzchen) könnte den Debitismus „retten" und Krisen verhindern.

Viel evidenter ist, dass wir (neben vielen anderen weltweiten Konflikten) eine „Verteilungskrise" haben, denn eine hohe Vermögenskluft kann nachweislich Wachstum verhindern und Arbeitslosigkeit u. Armut schaffen. (Quelle gerade nicht zur Hand).

Wobei die Verteilung des materiellen /immateriellen Eigentums, z. B. Produktionsanlagen, Boden, Immobilien, knowhow etc. mWn entscheidender und ursächlicher ist als die monetäre Einkommensverteilung. Von daher ist es imho eher ein Ablenkungsmanöver, von den Sparguthaben zu reden, die nicht rechtzeitig zum Schuldner gelangen („Taler, Taler, du musst wandern\"), ja mMn fast schon albern. Das gleiche gilt für das ständige Geschwurbel über den „Josefspfennig, den fehlenden Zins" u.ä. Unsinn, was sich ja tatsächlich immer noch hartnäckig hält in vielen Foren. Hier haben die Apologeten rund um Margrit Kennedy, Creutz et al. ganze (Verdummungs-) Arbeit geleistet.

Es ist eine Masche der Geldreformer, um die alten Ideen aus der Mottenkiste Gesells wieder hoffähig zu machen, indem man meint, man müsste das Rad nur schneller drehen bzw. das Geröll nur schneller den Berg herunterfallen lassen, um zu Gleichgewicht zu gelangen.

Durch expansive Geldpolitik (vor allem durch die Federal Reserve, die den Markt lange Zeit mit billigen Dollars geflutet hat) und die exzessive (freiwillige nicht-keynesianische) unproduktive Staatsverschuldung, aber damit verbunden auch durch Deregulierung und Ausweitung des internationalen Finanzmarktes, wurde der globale credit boom (Investitions- und Konsumkredite) über Jahrzehnte zusätzlich angeheizt, so dass sich ex post immer mehr Guthaben akkumulieren konnten.

Das hat einerseits zu mehr Wachstum und Wohlstand geführt aber auch symtomatisch(!) zu mehr Instabilität und „saldenmechanischen Ungleichgewichten". Das Problem löst man nun nicht dadurch, indem man die Sparguthaben/Überschüsse diskriminiert oder z. B. auf die bösen deutschen „schwäbischen Hausfrauen" schimpft und mit alten gesellianischen Konzepten daherkommt.

Es gibt imho generell kein wirksames Instrument, wie man die weltweiten Liquiditätsströme kontrollieren könnte, es sei denn, man schafft weltweit das Bargeld ab und führt überall Kapitalverkehrskontrollen ein. Zudem befinden sich hinter den gesparten Guthaben auch viele „faule Kredite" im System. Eine Rückkopplung ist hier nur durch Abschreibung möglich und nicht durch Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit der Guthaben durch einen „Negativzins" oder „dauerhafte Nullzinserwartung" (Onkel Otto).

Wenn Onkel Otto zum bei Guthabenkrise.de Beispiel schreibt, man könne einen dauerhaften realen Negativzins (oder Nullzins) bei Geschäftsbanken erreichen, indem die Aktiva (vom Kreditnehmer besicherte Kreditforderungen) der Geschäftsbank prinzipiell alle in zentralbankfähiger Qualität sein müssen und von der Zentralbank dann diese Aktiva aber jederzeit zinslos und bedingungslos zur Zentralbankgeldschöpfung angekauft werden [sic], dann kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Das ist schon mal deshalb Unsinn, weil die Laufzeiten völlig unterschiedlich sind. Um wirksame Geldpolitik überhaupt zu betreiben, muss die ZB die Erfüllungstermine der Repos zeitlich begrenzen (Wochentender, Monatstender). Banken vergeben aber auch längerfristige Kredite (5,10, 20 etc. Jahre), und sogar Tagesgeld steht längerfristig zur Verfügung, weshalb Banken zur Refinanzierung auch stets um positiv verzinste Kundengelder werben. Das trifft auch beim Tagesgeld zu.

Das liegt u.a. daran, dass die Sparguthaben von Haushalten und Privatkunden weniger mobil sind. Das heißt, das Geld bleibt in der Regel dort, wo es ist, und wird nur selten von jetzt auf gleich abgezogen. Es gibt zwar einen geringen Teil z.B. an „Tagesgeldhoppern", was sich aber stark in Grenzen hält. Von daher zahlen Banken bei Bedarf für Tagesgeld sogar auch etwas über dem Leitzins. Basel III sorgt also auch in Zeiten billigen Geldes dafür, dass die Sparzinsen sich weiterhin oberhalb des Leitzinses bewegen.(vgl. neue Handelsblatt-Studie).

Wie kommt es ansonsten dazu, dass Banken gegenwärtig mehr denn je um Sparer werben bei einem Leitzins von 0,05 Prozent? Die Banken könnten sich doch alle billig bei der ZB refinanzieren.und auf die Sparer pfeiffen.

Mit dauerhaften nominalen Nullzinsen am Geldmarkt lässt sich das Sparen also nicht verhindern. Ist die Teuerungsrate zudem auch noch bei Null oder nur knapp über Null, halten sich die realen Zinsverluste für die Sparer ja in Grenzen.
Von daher sparen die Leute in unsicheren (deflationären) Zeiten (wenn es keine/kaum Investitionsmärkte gibt bzw. das Risiko der Investition zu hoch ist) auch bei nominalen Nullzinsen und stürzen sich nicht in Sachwerte oder Konsum. Das mag auf einen Teil der Haushalte zutreffen, der in Niedrigzinsperioden verstärkt konsumieren, doch das haben wir doch heute auch schon, dafür braucht es kein anderes (rudimentäres) ottonisches Zentralsteuerungswahn-Modell.

Gibt es hingegen nicht ausreichend Kreditnehmer, zahlen Banken auch heutzutage überhaupt keine positiven Realzinsen. Und in inflationären Zeiten, wo ein höheres Zinsniveau herrscht und höhere Kreditnachfrage, stimmen Banken (egal ob bei Tagesgeld oder Festgeld u.a.) ihre Sparverträge mit der Kreditnachfrage ab.

Das erkennt man daran, dass Banken bei Tagesgeld- oder Festgeldverträge überwiegend (bis auf einige Ausnahmen) einen Höchstbetrag pro Sparvertrag festlegen. Man kann also bei einem Leitzins von beispielsweise 4,5% nicht in unbegrenzter Höhe für 4% Zinsen in Tagesgeld oder z.B. 7% in Festgeld bei einer Bank sparen sondern die verzinste Geldnachfrage bzw. die Refinanzierung richtet sich nach der Kreditnachfrage und den jeweiligen Zinserträgen einer Bank. Hier wird also Geldangebot und -nachfrage seitens der Banken bereits geregelt - da braucht es somit keine zentrale ottonische „Kreditsteuer". Gibt es dann nicht genug Kreditnehmer, die in Hochzinszeiten Kredite aufnehmen, weil die Kreditzinsen zu hoch sind, begrenzen die Banken auch die verzinsten Sparverträge, ansonsten würden sie ja ein Minusgeschäft machen.

Es ist prinzipiell doch eher so, dass es auf komplexen und globalen kapitalistischen (profitorientierten) Märkten niemals Gleichgewicht geben kann zwischen der Angebots- und Nachfrageseite ( = neoklassisches oder gesell 'sches Märchen), welches Wirtschaften ohne Termindruck ermöglicht oder Fehlallokationen u.ä. verhindert. Auch die Monetaristen mussten z. B. einsehen, dass es keine optimal geschöpfte Geldmenge gibt, die man im Voraus als die richtige bestimmen könnte (Hallo @Beo) :-)

Und zu meinen, man müsse das Geld mit Sachwerten ( Immobilien, Gold etc.) decken anstatt mit Forderungen (auf zukünftige Leistung/Einkommen), wie die Ludwig Mises-Fraktion verlangt, der hat schlicht das heutige Wirtschaftssystem nicht verstanden, da diese (Gegenwarts-)Werte der assets sich ja aus der Verschuldung bestimmen ( = zukünftige Abzinsung).

Wir sollten uns damit abfinden, dass die Lösung vieler sozialer Probleme und Konflikte auf der Welt nicht in alternativen Geldsystemen zu suchen ist. Das zweistufige Bankensystem /Teilreservesystem ist vom Prinzip her das effizienteste was wir haben innerhalb des debitistischen Systems, bedarf aber einer höheren Regulierung.

Gruß

Viel zu viel Text

Fussgänger @, Samstag, 19.12.2015, 20:02 vor 3337 Tagen @ Robert 5513 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 19.12.2015, 20:08

Aber ja: Wir haben im gleichen Sinne eine Guthabenkrise, wie wir eine Schuldenkrise haben.

Ohne sachliche Begründung und Widerlegung meiner Argumente wird das nichts

Robert @, Samstag, 19.12.2015, 20:08 vor 3337 Tagen @ Fussgänger 5293 Views

aber ja: wir haben im gleichen Sinne eine Guthabenkrise, wie wir eine
Schuldenkrise haben.


Hallo

Kann sein, dass der Text hier und da etwas zu lang ist, doch kürzer habe ich es nicht geschafft, um es plausibel darzustellen. Fehlt mir auch die Übung, Sachverhalte auf ein Minimum zu reduzieren.

Dennoch ist dein Kommentar hier überflüssig, da nichtssagend. [[zwinker]]

Gruß

Fussgänger @, Samstag, 19.12.2015, 20:22 vor 3337 Tagen @ Robert 5578 Views

Ich habe schon etliche Bücher zwischen 500 und 1000 Seiten gelesen. Weil sie gut aufgebaut waren. Dein Text ist es nicht. Egal, was du zu sagen hast: werde präziser, prägnanter, kürzer. Oder besser.

Viele kluge Worte, nur schuettelt es mich beim letzten Satz

CalBaer @, Samstag, 19.12.2015, 20:47 vor 3337 Tagen @ Robert 5815 Views

Das zweistufige Bankensystem /Teilreservesystem ist vom Prinzip her
das effizienteste was wir haben innerhalb des debitistischen Systems,
bedarf aber einer höheren Regulierung.

Wie kann ein System mit exzessiver Regulierung effizienter sein gegenueber Systemen, welche sich selbst regulieren? Zumal wird es nicht effizienter werden, je mehr man es reguliert - gerade in Zeiten, in denen steigender Effizienzdruck ausgeuebt wird. Das heutige Bankensystem/Teilreservesystem kann daher nur per marktfeindlichen Interventionen seine Bedeutung erhalten, was allerdings auch der Garant fuer seinen Untergang ist.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Ein wirklich toller Beitrag! Wäre er bloß kürzer

Ashitaka @, Samstag, 19.12.2015, 23:04 vor 3337 Tagen @ Robert 5935 Views

Hallo Robert,

Ich komme zu dem Schluss, dass wir keine „Guthabenkrise" haben und es
sich dabei eher um ein neues Schlagwort der Neo-Gesellianer im Gewand der
Lautenbach'schen Kreditmechanik bzw. Stützel'schen Saldenmechanik handelt,
die aus Symptomen eine Ursache und Ideologie stricken wollen. :-)

So ist es. Wir stecken in einer (Vor)finanzierungsspirale, damit ebenfalls in der Nachschuldnersuche fest. Die Guthaben sind systematisch gesehen schnuppe, denn Eingriffe in ihre Haltung (horten kann man sie nicht) würden die Probleme für die Kreditinstitute und an deren Tropf hängenden Ökonomie nur verschärfen.

Ein Eingriff in die Guthabenhaltung der Nichtbanken geht an den systematischen Abläufen vorbei. Es wird halt so getan, als müsse nur genug Geld aus der Guthabenhaltung hin und her wandern damit wieder alle an ihre Schuldendeckungsmittel gelangen können und die Verschuldung im Griff gehalten wird.

Es gibt bis jetzt keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis, dass wir
zuviel Guthaben oder Forderungen angespart hätten, in dem Sinne,
dass daraus eine deflationäre/rezessive Krise resultiert hätte. Man kann
lediglich von Fehlallokation des Anlagekapitals sprechen. Aber falls dann
schneller entspart würde und ein Teil der solventen (!) Unternehmer
eventuell schneller tilgen könnten, hieße das nicht, dass der Druck von
der Verschuldungsseite nun genommen wäre. Es bräuchte so oder so laufend
Nachschuldner, da die Geldmenge durch Tilgung laufend sinkt.

Sehr fein beschrieben.

Es gibt also ständig eine Neigung zur Deflation, welche nicht aus der
Welt geschafft würde, wenn alle Kreditnehmer nun schneller tilgten und wir
alle den kurzlebigen Konsum steigerten. Wenn ein Unternehmer
z. B. per Bankkredit in Sachanlagen investiert und er nun angeblich durch
Entsparen der Haushalte seinen Kredit schneller tilgen kann (mal
übertrieben gesagt anstatt in 10 Jahren nun in 5 Jahren), dann sinkt auch
die Geldmenge schneller. Und nun? Jetzt nimmt der selbe Unternehmer aber
keine erneuten Kredite, da er erst mal netto/brutto investiert hat, selbst
wenn seine Bonität durch schnellere Tilgung steigt. (Die Sachanlagen wie
Fuhrpark oder Maschinen etc. sind ja neu.).

Sofort erhöht sich dann aber der Aufschuldungsdruck von der Kreditseite
her und nicht von der Sparseite, da die Geldmenge insgesamt schneller
sinkt, je schneller getilgt wird.

Ebenfalls sehr gut durchdacht. Wobei mann die Laufzeiten der bestehenden Kreditverträge im Auge behalten muss. Es wird nicht zwingend getilgt werden.

Dadurch dass wir aber einen Teil sparen,
kann die Spielzeit verlängert werden, da der Unternehmenssektor nun mehr
Zeit braucht, seine Umsätze zu realisieren und die Kreditlaufzeiten sich
verlängern. Und gerade diese Zeitverlängerung ist es aber, die so
notwendig ist, um den debitistischen Kapitalismus am Laufen zu halten, und
trotz Sparens ein Maximum an Stromgrößen zu ermöglichen.

So ist es, eine Ausweitung der Finanzierungen (Finanzen, lat. finis = Grenzen).

Schon an diesem kleinen Beispiel erkennen wir, dass es also in diesem
Moment schon irgendwo einen neuen Kreditnehmer braucht, damit neue Guthaben
entstehen, sobald entspart und bei den Unternehmern schneller getilgt wird.

Sobald das Gesamtkreditvolumen sinkt.

Dieses neuen Guthaben aus neuen Krediten, bzw. der nicht gesparte Anteil
davon
, kann dann wieder Guthabenkonten durchwandern und BIP erzeugen
oder innerhalb der Kreditlaufzeit privat weiterverliehen werden
(Staatsanleihen u.ä.), bis es irgendwo zum nächsten Minuskonto gelangt
und teilweise ausgebucht wird.

Der Kredit (Finanzierung) prügelt das BIP, nicht die Bezahlung (=Auflösung der Finanzierung).

Ein anderer Aspekt ist, dass nicht garantiert ist, dass die konsumierten
Guthaben auch tatsächlich rechtzeitig zu den richtigen Schuldnern kommen.

So ist es. Schau dir dazu mal die alten Unterhaltungen zwischen mir und Onkel Otto an. Allein diese Zeit, d.h. bis das Guthaben an der richtigen Stelle ist, muss finanziert werden. Das muss man sich auf das Gesamtsystem bezogen vergegenwärtigen.

Es kann sogar so sein, dass einige Teilnehmer Überschüsse akkumulieren
und andere trotzdem auf ihren Schulden sitzen bleiben.

Das wird so sein. Ich tilge sicher keinen Kredit, weil sich meine Einnahmen erhöhen.

Es ist also egal, ob
vorübergehend ein Teil gehortet wird oder nicht, es braucht so oder so
Nachschuldner bzw. es braucht den Druck von der Kreditseite, um die
Geldmenge maximal zu erhöhen und den debitistischen Kapitalismus aufrecht
zu erhalten bzw. möglichst viele Profite / Flussgrößen zu realisieren.

Um die Finanzierungsketten aufrecht zu erhalten. Darum geht es. Die ganzen Veranstaltungen müssen kontinuierlich vorfinanziert werden. Und je mehr geklatscht werden soll, desto mehr muss finanziert werden. Dass wir nur klatschen müssen, weil der Staat sein Steueraufkommen dadurch sichert ist dabei nicht zu vernachlässigen.

Dazu auch Ashitaka: „[...]Es darf niemals der einzelne Inhaber von Geld
mit allen Inhabern von Geld verwechselt werden. Diese Verwechslung ist der
Grundirrtum aller ökonomischen Deutungsversuche. Die natürlichen und
juristischen Personen können Kaufverträge abschliessen und Geld für
Bezahlungen mehrfach verwenden. Auf dieser Betrachtungsebene mag man eine
Kette wirtschaftlicher Vorgänge überblicken und dir eine
Mehrfachverwendung von Geld bildlich vorstellen. Auf der Ebene der
Gesamtgesellschaft brauch es jedoch immer zusätzlichen Kredit um ein
zusätzliches Angebot abzuräumen (zu kaufen)[...]"

So ist es. Jedes Angebot will nämlich finanziert werden. Oft genug haben wir hier im Forum diese albernen A-B-C-Beispiele in denen man den Zeitablauf und seine debitistischen Folgen vernachlässigt zerissen. Aufrecht und nach oben geht es nur mit zusätzlichen Finanzierungen (Verschuldungen). Nach unten gehts rasend schnell, vor allem wenn alle klatschen, weil alle wie blöd konsumieren und die Finanzierungsseite vergessen. Der Konsum wird vor diesem Hintergrund völlig falsch bewertet.

Die Höhe der Schuldensumme (Bankkredite und Wertpapiere) ist dabei
eigentlich nicht so entscheidend, sondern die Qualität der Kredite, also
dass diese Kredite auch durch die Märkte regelmäßig zum Termin(!)
erfüllbar bleiben bzw. dass die Schuldner (finanzielle/nichtfinanzielle
Unternehmer, Haushalte, Staaten) solvent bleiben, indem es zum Beispiel den
Unternehmern gelingt, laufend ihr Waren- und Dienstleistungsangebot so zu
gestalten, dass es nachgefragt wird und sie die zukünftigen Märkte
möglichst richtig einschätzen, so dass sie zahlungsfähig bleiben bzgl.
ihrer Kosten/Tilgungsraten. Oder dass es Staaten gelingt, stets
regelmäßig ihre Steuern einzuziehen, um ihre Anleihen zum Termin zu
bedienen.

Jepp, genau so.

Je langfristiger allerdings die Forderungen sind, desto höher ist das
Risiko. Bei einer 30-jährigen Anleihe zum Beispiel weiß niemand, wie der
Markt in 30 Jahren aussehen wird und ob es da noch genug Nachschuldner
gibt, damit die Anleihe bedient werden kann. Und auch die hochverschuldeten
Baufirmen wissen nicht, wie der Häusermarkt sich entwickelt im Laufe der
Zeit. Wenn internationale Investoren oder Banken in Häuserwüsten
investieren (Spanien), und den Baufirmen langfristige hohe Kredite geben,
weiß der Bauunternehmer nicht, wie langfristig die Auftragslage ist bzw.
ob die Immobilienblase platzt. Dann kommen auch die Bauunternehmer in
Notlage. In jedem Kredit steckt also ein Risiko, und bei langfristigen
realen Krediten sind die Risiken höher als bei den meisten spekulativen
Derivatgeschäften (kurzfristige Hebelkredite).

Obacht: Anleihen sind keine Kredite. Für einen Kredit bedarf es keiner vorher vorhandenen Vermögensgegenstände, aus denen die Geldeinheiten entstehen. Für Anleihen (das Einsammeln von bereits vorhandenen Geldsummen) hingegen immer. So schafft auch eine Staats- oder Unternehmensanleihe kein neues Geld. Tut sie wirklich nicht. Die Geldentstehung muss dem Anleihengeschäft vor- bzw. nachgelagert verstanden werden.

Da Wirtschaften generell niemals ohne Nachschuldner funktioniert im
Kapitalismus – denn gewirtschaftet wird wegen Profit und Abgabezwang

Nur wegen des Abgabenzwangs. Der Profit ist der Traum aller, sich darüber hinaus Macht über das eigene Wohl zu sichern. Der Traum wird einigen erfüllt und mit der Zeit für immer mehr "Personen" zum nicht enden wollenden Albtraum.

und es stets solange freiwillige Nachschuldner gibt, solange es gelingt,
seitens der Unternehmer (künstliche) Nachfrage zu schaffen und damit
Märkte aufrecht zu erhalten bzw. solange es irgendwo Wachstumsmärkte
gibt, können Bankguthaben oder Wertpapiere ( = Forderungen) solange
gespart werden, wie auch gewirtschaftet wird.

Es gibt keine freiwilligen Nachschuldner. Jede Finanzierung ist systemtisch erzwungen. Niemand würde sich anbieten und behaupten: "Hey Fremder, ich verschulde mich für dich!" Es wird alles durch den Abgabenzwang initiiert und durch die Angst der Massen (Profitgier) am Laufen gehalten. Sobald klar ist, was die Abgabeneinheit ist, ist auch klar, was die Geldeinheit (=Abgabeneinheit) ist. Sofern kurant genug.

Wir können im kapitalistischen Markt auch nicht nicht-monetär in
Vorräte (Gutscheine) sparen, (mit staatlicher Garantie), um der
Aufschuldung zu entgehen - wie ich schon vereinzelt von Geldreformern
gelesen habe -
z. B. in Kilowattstunden oder Fahrscheinen u.a. Sachleistungen, da auch
Energieunternehmen global im Wettbewerb stehen und der Sparer gar nicht
weiß, ob das Energieunternehmen überhaupt noch in 20 Jahren auf dem Markt
ist. Seine Gutscheine werden wertlos. Das ist im Prinzip nichts anderes als
Aktien.

Ja, die Sachwertfreaks verstehen nicht, dass ihre Sachwerte mit Geldeinheiten bewertet werden, dass diese Geldeinheiten systematisch einzig und allein aus Schuldsummen (d.h. Kreditnachfragen) entstehen können. Schulden runter und Sachwerte rauf funktioniert nur für einzelne Marktsegmente, nicht auf das Gesamtsystem bezogen.

Zudem müsste man das dann konsequenterweise auf alle Unternehmen
ausweiten, denn wir sparen ja nicht nur für Strom bzw. Waren. Das hieße
also, Verstaatlichung aller Unternehmen, wo wir dann alle gemeinsam in
Gutscheine sparen und gemeinsam haften. Dann wären wir aber schon im
Sozialismus angelangt.

So ist es.

Nichts stört den Kapitalisten bzw. den Kapitalismus mehr als Wettbewerb.
Denn Wettbewerb versaut die Profite. Es ist ergo ein Irrtum zu glauben,
alle könnten mit dem Kopf über Wasser schwimmen und wir haben alle nur
noch monetäre (Vollgeld-)Überschüsse bzw. haben alle keine
Verbindlichkeiten in der Bilanz und tauschen uns diese monetären
Überschüsse gegenseitig gegen Güter – ein Wirtschaften quasi um die
schwarze Null herum und alle sind überwiegend im Plus.

Ich wiederhole mich, aber ja, so ist es. Systematisch gesehen dürfen wir den Milliarden Menschen, die im Dreck krabbeln, sich Schulden auflasten bzw. keine Auflastung von uns verlangen können dankbar sein. Sind wir ja auch. Milliardenfaches "Made in Armut" unter dem Tannenbaum.

Die Frage stellt sich, ob nun weniger verschuldet würde, wenn mehr
Überschüsse in den Konsum ENTspart würden und falls ja, ob dadurch mehr
„Gleichgewicht" entstünde, auch bezgl. der Außenhandelssalden im
kapitalistischen System.

Wie ich behaupte: Nein.

Dann der nächste Punkt (irgendwo mal im Archiv aufgeschnappt):

b) die Saldenmechanik verleitet dazu, wie schon angedeutet, die
Kausalität der Verschuldung leichtfertig umzudrehen, da inhärent eine
Tautologie besteht. Doch an erster Stelle steht immer der Kredit, welcher
ein Fälligkeitstermin hat ( = Forderungen der Geschäftsbank) und ex post
entsteht in gleicher Höhe ein nullfristiges Guthaben als
„Zahlungsmittel" ohne Termin, welches später wiederum von einem Sparer
mit Frist belegt werden kann. Verschuldungs-„zwänge" (welche oftmals gar
nicht aus dem Banksparen resultieren) sind systeminhärent und ergeben sich
aus vielfältigen Gründen, also unabhängig vom Sparen und oftmals in
Verbindung mit einem credit boom und expansiver Geldpolitik, zum Beispiel:


– ein erhöhter globaler Wettbewerbsdruck (ständiges Überbieten von
neuen Innovationen) um am Markt bestehen zu bleiben sein Eigenkapital
verteidigen zu können. Von daher muss oftmals hoch und langfristig
vorfinanziert werden, z. B. in Forschung und Entwicklung, in modernere
Maschinen oder Fuhrpark, in Dienstleistungen, um Produktionsprozesse zu
optimieren u. v. a.

– Es besteht ergo laufend Bedarf nach Liquidität, welche den Schuldnern
als Einkommen auf dem Markt noch nicht zur Verfügung stehen und diese erst
im Wettbewerb über die Zeit realisieren müssen, und Unternehmer zudem
keine Zeit haben, mühsam über Jahre oder Jahrzehnte Überschüsse
anzusparen, um endlich die Investition zu realisieren. Bis dahin wären sie
schon vom Markt verdrängt.

– generell aus dem Drang nach Profitmaximierung (in der Realwirtschaft
oder am Finanzmarkt). Durch die Produktion von neuen Dingen oder durch die
billigere Produktion von alten Dingen lassen sich ständig neue
Gewinnmöglichkeiten verwirklichen und fordern neue Investitionen. Diese
neuen Produkte und neuen Methoden konkurrieren die alten Produkte und alten
Methoden nicht zu gleichen Bedingungen, sondern mit einem entscheidenden
Vorsprung, der für die letzteren das Ende bedeuten kann.
Dadurch kann es auch dazu kommen, das alte Produkte plötzlich nicht mehr
genügend nachgefragt werden, weil nicht gebraucht, und die alten Kredite
aber dennoch weiter bestehen (Marktänderungsrisiko).
Kaum ein Unternehmen (es sei denn mit Monopolstellung) kann es sich
leisten, Schulden tatsächlich zurückzuzahlen und sich auszuruhen.
Vielmehr versucht es zu wachsen, um auf dieser Basis weitere Kredite zu
erhalten ( = Hebeln des Eigenkapitals), mit Hilfe derer er seinen Betrieb
laufend ausbaut und modernisiert, um gute Ware zum besten Preis anbieten zu
können.

– durch Mobilität der globalen Zahlungsströme, wobei zuviel Zeit
vergeht, bis die Zahlungsmittel durch Konsum oder Reinvestition wieder
zurück sind beim Ursprungsschuldner. Es braucht von daher laufend auch
kurzfristige Liquidität zum Überbrücken der Zeit (überwiegend über
Kontokorrentkonten). Das kann man teilweise ausgleichen durch Cashpooling,
kurzfristige Händlerkredite oder bi-/multilaterales Clearing.

– Verschuldungs-„zwang" von seitens der Staaten: Weil die
Steuerforderungen nicht übereinstimmen mit den Ausgabeplänen
(Verbindlichkeiten), z. B. durch Steuerausfälle wegen Konkurrenz der
Machtsysteme wie internationaler Steuerwettbewerb oder weil es eine
Vielzahl von Möglichkeiten gibt, Kapital schnell zwischen ausländischen
Töchtern und inländischen Mutterkonzernen zu bewegen; laufend steigende
Ausgaben durch Rüstungswettläufe, Rohstoffkriege u.ä. um inländische
Profite zu sichern; wuchernde bürokratische Systeme und Verwaltungszentren
(auch verursacht durch immer komplexer werdende Gesetzgebung), wegen Erkauf
der Loyalität der Wähler, Prestigeausgaben u.a. Das bessere
Bewirtschaften einer Eigentumsökonomie führt immer zu einem Gewinn an
Zeit, so dass die Steuer früher als zum Termin an „die Macht" bezahlt
werden könnte. Da die Macht mit einem fixen Steuertermin arbeiten muss,
bedeutet der Gewinn an Zeit, dass private Forderungen (in Form von Geld)
angehäuft werden, was den Wert der Steuer automatisch senkt.

Sehr viel Text. Ist das aus dem Archiv?

Nun könnte man einfach sagen, weil auf der einen Seite gespart wird fehlt
auf der anderen Seite in gleicher Höhe immer das gesparte Guthaben zum
Tilgen des Kredits in der Wirtschaft und alle Staatsschulden sind durch die
bösen Sparer entstanden und der Staat war immer der liebe Keynesianer, der
uns alle vor dem deflationären Untergang bewahrt hat, indem er als
Ersatzschuldner aufgetreten ist. Im tautologischen Umkehrschluss: Würde
nicht gespart, gäbe es weniger Verschuldung, was so vereinfacht aber nicht
unbedingt stimmt.

Was auf keinen Fall stimmt.

Denn ob mehr oder weniger gespart wird, ändert nichts am globalen
Verteilungskampf um die Guthaben und Machtstrukturen auf dem Markt. Es
verändert nur die monetäre Verteilung, weg von den Sparern hin zu den
Unternehmen, was nicht unbedingt immer zum Vorteil für alle ist. Man
betrachtet hier lediglich die Liquiditätsseite, lenkt damit aber von den
ungleichen globalen Eigentums- und Einkommens-Strukturen ab. Würde man
diese in sozialistischer Manier „optimieren", gäbe es mitunter keine
Liquiditätskrisen und übermäßige Guthabenakkumulationen.

Nun kann man aber die ungleichen Strukturen nicht wettmachen, indem man
die Umlaufgeschwindigkeit der Guthaben erhöhen will und das Rad schneller
drehen lässt. Auch die Mobilität des internationalen Kapitals führt zu
Ungleichgewichten, wie wir wissen. Oftmals sind Anlagen nur kurzfristig
getätigt und können schnell international verlagert werden.

Eine Umlaufgeschindigkeit gibt es eben nicht, wenn man die Finanzierung und damit verknüpfte Geldentstehung systematisch verstanden hat. Das Guthaben läuft nicht umher. Es ist nur ein ... man könnte sagen ... "Zustand des gut habens" der seinen Halter wechselt. Jeder der an rollende Taler denkt hat noch etwas vor sich.

Einige „Guthabenhasser" argumentieren absurderweise sogar, der
griechische Staat MUSSTE sich so hoch verschulden, weil die bösen Sparer
nicht rechtzeitig zum Termin konsumiert haben, und der Staat deshalb die
Arbeitslosigkeit verhindern musste und somit den unproduktiven Staatssektor
aufblähen musste. Doch in der Realität war es ganz anders. Staaten haben
sich großzügig verschuldet (über ihre Produktivität hinaus), weil sie
ihre Ausgabenseite im Haushalt großzügig gestaltet haben
(Prestigeprojekte, Militär, Steuerverschwendung, zu hoher Sozialhaushalt,
aufgeblähter Staatsapparat usw. usf.), um ihre innländischen Profite zu
sichern, und die Einnahmeseite entweder vernachlässigt haben oder an die
Steuern einfach nicht rankamen, weil es wie gesagt Steuerzahlern gelang,
ihren Gewinn international im Steuerwettbewerb zu verschieben, Steuern
illegal zu hinterziehen oder Gewinne klein zurechnen.

Jepp. Mafia vom Feinsten.

Habe ein wenig Text übersprungen. Das wäre in Happen schöner gewesen.

WARUM BANKEN SPARER BRAUCHEN

Mit jedem Kredit muss eine Bank damit rechnen, dass Zentralbankgeld
abfließt und das Liquiditätsrisiko sich erhöht, sobald der Kreditnehmer
an Fremdbanken überweist oder bar abhebt. Wann wieder zukünftig
Rückflüsse an ZBGeld auf das Konto der Bank kommen, (außer durch die
regelmäßigen Tilgungsraten), weiß die Bank nicht. Banken müssen also
laufend hochliquide Aktiva zur Refinanzierung bereithalten (die
Bilanzposition „Wertpapiere" in der Bankenbilanz) und die Fristenstruktur
von Aktiv- und Passivseite muss per Gesetz zukünftig ausgewogener sein.
(z. B. langfristigen Forderungen stehen langfristige
Sparverträge/Refinanzierung gegenüber).

Frage: Wie sollte ein solches Gesetz umgesetzt werden?

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich nach heutiger Erkenntnis imho NICHT eindeutig
aufzeigen dass wir eine „Guthabenkrise" haben. Zumal das impliziert, eine
Auflösung der Sparguthaben ( und ähnliche geldtechnische Mätzchen)
könnte den Debitismus „retten" und Krisen verhindern.

Unterschrieben.

Viel evidenter ist, dass wir (neben vielen anderen weltweiten Konflikten)
eine „Verteilungskrise" haben, denn eine hohe Vermögenskluft kann
nachweislich Wachstum verhindern und Arbeitslosigkeit u. Armut schaffen.
(Quelle gerade nicht zur Hand).

Wobei die ungleichmässige Verteilung den Innenausbau des Systems selbst verändert hat. Ich habe hier einige male von den Verschuldungsketten geschrieben. Würden wir heute eine Umverteilung durchprügeln, dann würde die Wirtschaft, die bis zum Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt an sehr starken Verschuldungsketten hängt (z.B. Automobilindustrie, Rüstungsindustrie), zusammenbrechen.

Wobei die Verteilung des materiellen /immateriellen Eigentums, z. B.
Produktionsanlagen, Boden, Immobilien, knowhow etc. mWn entscheidender und
ursächlicher ist als die monetäre Einkommensverteilung.

Der Beleihbarkeit wegen, ja.

Von daher ist es
imho eher ein Ablenkungsmanöver, von den Sparguthaben zu reden, die nicht
rechtzeitig zum Schuldner gelangen („Taler, Taler, du musst wandern\"),
ja mMn fast schon albern.

[[herz]] ...... ja, beschränktes Denken ist das! Oder halt politisch motivierter Aktivismus.

Das gleiche gilt für das ständige Geschwurbel
über den „Josefspfennig, den fehlenden Zins" u.ä. Unsinn, was sich ja
tatsächlich immer noch hartnäckig hält in vielen Foren. Hier haben die
Apologeten rund um Margrit Kennedy, Creutz et al. ganze (Verdummungs-)
Arbeit geleistet.

Jo. Weil es Kochtopf-Verwirrte sind.

Es ist eine Masche der Geldreformer, um die alten Ideen aus der
Mottenkiste Gesells wieder hoffähig zu machen, indem man meint, man
müsste das Rad nur schneller drehen bzw. das Geröll nur schneller den
Berg herunterfallen lassen, um zu Gleichgewicht zu gelangen.

Durch expansive Geldpolitik (vor allem durch die Federal Reserve, die den
Markt lange Zeit mit billigen Dollars geflutet hat) und die exzessive
(freiwillige nicht-keynesianische) unproduktive Staatsverschuldung, aber
damit verbunden auch durch Deregulierung und Ausweitung des internationalen
Finanzmarktes, wurde der globale credit boom (Investitions- und
Konsumkredite) über Jahrzehnte zusätzlich angeheizt, so dass sich ex post
immer mehr Guthaben akkumulieren konnten.

Das hat einerseits zu mehr Wachstum und Wohlstand geführt aber auch
symtomatisch(!) zu mehr Instabilität und „saldenmechanischen
Ungleichgewichten". Das Problem löst man nun nicht dadurch, indem man die
Sparguthaben/Überschüsse diskriminiert oder z. B. auf die bösen
deutschen „schwäbischen Hausfrauen" schimpft und mit alten
gesellianischen Konzepten daherkommt.

Es gibt imho generell kein wirksames Instrument, wie man die weltweiten
Liquiditätsströme kontrollieren könnte, es sei denn, man schafft
weltweit das Bargeld ab und führt überall Kapitalverkehrskontrollen ein.
Zudem befinden sich hinter den gesparten Guthaben auch viele „faule
Kredite" im System. Eine Rückkopplung ist hier nur durch Abschreibung
möglich und nicht durch Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit der Guthaben
durch einen „Negativzins" oder „dauerhafte Nullzinserwartung" (Onkel
Otto).

Wenn Onkel Otto zum bei Guthabenkrise.de Beispiel schreibt, man könne
einen dauerhaften realen Negativzins (oder Nullzins) bei Geschäftsbanken
erreichen, indem die Aktiva (vom Kreditnehmer besicherte Kreditforderungen)
der Geschäftsbank prinzipiell alle in zentralbankfähiger Qualität sein
müssen und von der Zentralbank dann diese Aktiva aber jederzeit zinslos
und bedingungslos zur Zentralbankgeldschöpfung angekauft werden [sic],
dann kann man nur mit dem Kopf schütteln.

[[top]] Er ist und bleibt ein Garant für die Simplifizierung und damit einhergehende Reparaturmöglichkeit des Systems.

Das ist schon mal deshalb Unsinn, weil die Laufzeiten völlig
unterschiedlich sind. Um wirksame Geldpolitik überhaupt zu betreiben, muss
die ZB die Erfüllungstermine der Repos zeitlich begrenzen (Wochentender,
Monatstender). Banken vergeben aber auch längerfristige Kredite (5,10, 20
etc. Jahre), und sogar Tagesgeld steht längerfristig zur Verfügung,
weshalb Banken zur Refinanzierung auch stets um positiv verzinste
Kundengelder werben. Das trifft auch beim Tagesgeld zu.

Das liegt u.a. daran, dass die Sparguthaben von Haushalten und
Privatkunden weniger mobil sind. Das heißt, das Geld bleibt in der Regel
dort, wo es ist, und wird nur selten von jetzt auf gleich abgezogen. Es
gibt zwar einen geringen Teil z.B. an „Tagesgeldhoppern", was sich aber
stark in Grenzen hält. Von daher zahlen Banken bei Bedarf für Tagesgeld
sogar auch etwas über dem Leitzins. Basel III sorgt also auch in Zeiten
billigen Geldes dafür, dass die Sparzinsen sich weiterhin oberhalb des
Leitzinses bewegen.(vgl. neue Handelsblatt-Studie).

Wie kommt es ansonsten dazu, dass Banken gegenwärtig mehr denn je um
Sparer werben bei einem Leitzins von 0,05 Prozent? Die Banken könnten sich
doch alle billig bei der ZB refinanzieren.und auf die Sparer pfeiffen.

Mit dauerhaften nominalen Nullzinsen am Geldmarkt lässt sich das Sparen
also nicht verhindern. Ist die Teuerungsrate zudem auch noch bei Null oder
nur knapp über Null, halten sich die realen Zinsverluste für die Sparer
ja in Grenzen.
Von daher sparen die Leute in unsicheren (deflationären) Zeiten (wenn es
keine/kaum Investitionsmärkte gibt bzw. das Risiko der Investition zu hoch
ist) auch bei nominalen Nullzinsen und stürzen sich nicht in Sachwerte
oder Konsum. Das mag auf einen Teil der Haushalte zutreffen, der in
Niedrigzinsperioden verstärkt konsumieren, doch das haben wir doch heute
auch schon, dafür braucht es kein anderes (rudimentäres) ottonisches
Zentralsteuerungswahn-Modell.

Ja, er ist ein kleiner Kontrollfreak.

Gibt es hingegen nicht ausreichend Kreditnehmer, zahlen Banken auch
heutzutage überhaupt keine positiven Realzinsen. Und in inflationären
Zeiten, wo ein höheres Zinsniveau herrscht und höhere Kreditnachfrage,
stimmen Banken (egal ob bei Tagesgeld oder Festgeld u.a.) ihre
Sparverträge mit der Kreditnachfrage ab.

Das erkennt man daran, dass Banken bei Tagesgeld- oder Festgeldverträge
überwiegend (bis auf einige Ausnahmen) einen Höchstbetrag pro Sparvertrag
festlegen. Man kann also bei einem Leitzins von beispielsweise 4,5% nicht
in unbegrenzter Höhe für 4% Zinsen in Tagesgeld oder z.B. 7% in Festgeld
bei einer Bank sparen sondern die verzinste Geldnachfrage bzw. die
Refinanzierung richtet sich nach der Kreditnachfrage und den jeweiligen
Zinserträgen einer Bank. Hier wird also Geldangebot und -nachfrage seitens
der Banken bereits geregelt - da braucht es somit keine zentrale ottonische
„Kreditsteuer". Gibt es dann nicht genug Kreditnehmer, die in
Hochzinszeiten Kredite aufnehmen, weil die Kreditzinsen zu hoch sind,
begrenzen die Banken auch die verzinsten Sparverträge, ansonsten würden
sie ja ein Minusgeschäft machen.

Es ist prinzipiell doch eher so, dass es auf komplexen und globalen
kapitalistischen (profitorientierten) Märkten niemals Gleichgewicht geben
kann zwischen der Angebots- und Nachfrageseite ( = neoklassisches oder
gesell 'sches Märchen), welches Wirtschaften ohne Termindruck ermöglicht
oder Fehlallokationen u.ä. verhindert. Auch die Monetaristen mussten z. B.
einsehen, dass es keine optimal geschöpfte Geldmenge gibt, die man im
Voraus als die richtige bestimmen könnte (Hallo @Beo) :-)

Und zu meinen, man müsse das Geld mit Sachwerten ( Immobilien, Gold
etc.) decken anstatt mit Forderungen (auf zukünftige Leistung/Einkommen),
wie die Ludwig Mises-Fraktion verlangt, der hat schlicht das heutige
Wirtschaftssystem nicht verstanden, da diese (Gegenwarts-)Werte der assets
sich ja aus der Verschuldung bestimmen ( = zukünftige Abzinsung).

Sehr gut, genau so muss das verstanden werden. Wo kommt die EInheit her, in der Sachwerte bewertet werden? Richtig, einzig und allein aus Schuldsummen (d.h. aus ihrer Finanzierung, aus Verschuldungen).

Die Wertsteigerung bei gleichbleibender bzw sinkender Verschuldung ist das perfideste Hirngespinst der Gegenwartsökonomie!

Wir sollten uns damit abfinden, dass die Lösung vieler sozialer Probleme
und Konflikte auf der Welt nicht in alternativen Geldsystemen zu suchen
ist. Das zweistufige Bankensystem /Teilreservesystem ist vom Prinzip her
das effizienteste was wir haben innerhalb des debitistischen Systems,
bedarf aber einer höheren Regulierung.

Welche Regulierungen schießen dir da konkret durch den Kopf?

Herzlichst,

Ashitaka

Bitte verteile solch einen Text doch das nächste mal in Häppchen. Da kann dir wirklich niemand in ausführlichen Sätzen antworten und die schönen Gedanken laufen dann ins Leere. Nicht dass demnächst noch welche das Forum verlassen, weil solche durchdachten Ontopic-Beiträge der Länge wegen nicht mehr verstanden werden. [[zwinker]]

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Das außerdem!

Rybezahl, Sonntag, 20.12.2015, 04:39 vor 3336 Tagen @ Robert 5090 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.12.2015, 04:44

Ich komme zu dem Schluss, dass wir keine „Guthabenkrise" haben und es
sich dabei eher um ein neues Schlagwort der Neo-Gesellianer im Gewand der
Lautenbach'schen Kreditmechanik bzw. Stützel'schen Saldenmechanik handelt,
die aus Symptomen eine Ursache und Ideologie stricken wollen. :-)

Ich komme zu dem Schluss, dass es sich um eine rhetorische Falle handelt und der Karkoffschke-Effekt nicht mit der Warilawef-Wellen-Konstante korreliert in seiner doppelten Hylaxeform zweiter Ordnung! Hoffentlich!

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Nochmal ernsthafter

Rybezahl, Sonntag, 20.12.2015, 20:49 vor 3336 Tagen @ Rybezahl 4529 Views

Ich würde auch nicht von eine Guthabenkrise sprechen. Es ist klar, dass sich Schulden in Guthaben spiegeln. Wobei mir aufgefallen ist, bzw. ich es fast nie sehe, dass die Bank als Mitspieler betrachtet wird. Die hat nämlich auch ein Problem: den Kontoinhaber zu "belohnen". Sie muss selbst auch wirtschaften und das mit steigender Verschuldung immer besser. Eine Regulierung der Banken ist zwar schön gedacht, aber mit Vorsicht zu genießen und systematisch (mit steigender Verschuldung) läuft es auf Deregulierung hinaus. Letztlich ist das alles eine einzige, gewaltige, globale Hausse.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Danke - Wieder mal ein Beitrag, wie wir sie noch von früher kennen

Zarathustra, Sonntag, 20.12.2015, 11:58 vor 3336 Tagen @ Robert 5046 Views

bearbeitet von Zarathustra, Sonntag, 20.12.2015, 12:06

Grüezi Robert

Ich stimme den meisten Deiner Aussagen zu, insbesondere Deiner Kritik an den keynesianischen Umverteilungs-Apologeten und erlaube mir daher, lediglich ein paar ergänzende Anmerkungen zu machen. Deinen Beitrag stufe ich als sammlungswürdig ein.

Haben wir eine „GUTHABENKRISE" ?

Die einen nennen es Gutenhabenkrise, die anderen Schuldenkrise. Saldentechnisch korrekt ausgedrückt haben wir eine Guthaben-/Schuldenkrise.


Das Thema (und alte Erkenntnisse aus dem Gelben) von mir zwischendurch mal
wieder zur Auffrischung und Erinnerung zusammengeschnitten. Gibt es
inzwischen neue Erkenntnisse? Für Korrekturen, Ergänzungen und sachliche
Kritik wäre ich dankbar.

Ich komme zu dem Schluss, dass wir keine „Guthabenkrise" haben und es
sich dabei eher um ein neues Schlagwort der Neo-Gesellianer im Gewand der
Lautenbach'schen Kreditmechanik bzw. Stützel'schen Saldenmechanik handelt,
die aus Symptomen eine Ursache und Ideologie stricken wollen. :-)

Genau.


Durch laufende Neuverschuldung werden i.d.R. stets alte Forderungen
(Bankkredite, Anleihen etc.) auch laufend zum Termin getilgt. Es sei denn,
es sind wie gesagt „faule Schulden" bzw. die Schuldner fallieren, weil
fehlinvestiert wurde. Dann werden private Geldvermögen
vernichtet/entwertet. Es müssen also niemals alle Schulden in Summe auf
einmal getilgt werden, sondern es kommt darauf an, ob es laufend
freiwillige Nachschuldner gibt, die laufend frische Liquidität ins Spiel
bringen und die Guthabenhalter nicht ewig auf ihren Guthaben (Geldmenge M3)
sitzen bleiben, was in der Realität kaum der Fall ist.


Ja, darauf kommt es an. Es kommen aber zyklisch wiederkehrend Zeiten, in welchen zuwenige freiwillige und unfreiwillige Nachschuldner verfügbar sind. Meines Erachtens immer dann, wenn die Relation Schulden / BIP ein gewisses Mass erreicht. Die Empirie zeigt doch, dass jeder zusätzliche Dollar an Schulden im gesamten System den Return darauf immer weiter schwinden lässt. Der altbekannte Chart hierzu:

[image]

Was für ein einzelnes Unternehmen gilt, gilt meiner Meinung nach auch für die Gesamtwirtschaft.
Die Bilanzsumme hat einen Einfluss auf die Produktivität. Eine Firma/Volkswirtschaft mit einer Relation Produktion/Bilanzsumme von 1:1 wächst schneller als solche mit einer Relation von 1:10.
Letztere gehen im Schnitt auch früher über den Jordan als erstere.


Es gibt bis jetzt keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis, dass wir
zuviel Guthaben oder Forderungen angespart hätten, in dem Sinne,
dass daraus eine deflationäre/rezessive Krise resultiert hätte.

Ob der Debitismus eine Ansammlung von Beweisen oder nur Indizien ist, ist wohl Ansichtssache.
Die Indizien des oben dargestellten Diminishing Return (Tsatsikisi-Effekt bei Dottore) sind meiner Meinung nach aber überwältigend.

Man kann
lediglich von Fehlallokation des Anlagekapitals sprechen.

Es gibt beides. Sowohl Fehlallokation des Kapitals, als auch zu hoher Krediteinsatz. Wer auf die richtigen Produkte setzt, aber gleichzeitig eine zu hohe Bilanzssumme (= zuviel Zinsaufwand) aufbaut, geht bankrott, obwohl er auf die richtigen Produkte gesetzt hat.

Aber falls dann
schneller entspart würde und ein Teil der solventen (!) Unternehmer
eventuell schneller tilgen könnten, hieße das nicht, dass der Druck von
der Verschuldungsseite nun genommen wäre. Es bräuchte so oder so laufend
Nachschuldner, da die Geldmenge durch Tilgung laufend sinkt.

Ja, die braucht es immer, aber es gibt sie nicht immer, bzw. im Lauf der Zeit durch den Tsatsiki Effekt (Diminishing Return on additional Debt) immer weniger, worauf es zu entsprechenden Bereinigungen (= Reduktion von Guthaben/Schulden der gesamten Volkswirtschaft) auf fraktal unterschiedlich hohen Wellenebenen kommt: Rezession, Depression, Untergang ganzer Kulturen.


Die Höhe der Schuldensumme (Bankkredite und Wertpapiere) ist dabei
eigentlich nicht so entscheidend, sondern die Qualität der Kredite,

Mit 'nicht so entscheidend' kann doch nur gemeint sein: dennoch mitentscheidend.

also
dass diese Kredite auch durch die Märkte regelmäßig zum Termin(!)
erfüllbar bleiben

Je höher Dein Kredit ist im Verhältnis zur Summe Deiner Einnahmen auf Deinen Produkten, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Du die Kredite nicht bedienen kannst!

bzw. dass die Schuldner (finanzielle/nichtfinanzielle
Unternehmer, Haushalte, Staaten) solvent bleiben, indem es zum Beispiel den
Unternehmern gelingt, laufend ihr Waren- und Dienstleistungsangebot so zu
gestalten, dass es nachgefragt wird und sie die zukünftigen Märkte
möglichst richtig einschätzen, so dass sie zahlungsfähig bleiben bzgl.
ihrer Kosten/Tilgungsraten. Oder dass es Staaten gelingt, stets
regelmäßig ihre Steuern einzuziehen, um ihre Anleihen zum Termin zu
bedienen.

Ja, aber eben: Je höher die Bilanzsumme in Relation zur Produktion (egal ob Einzelunternehmen oder Gesamtwirtschaft), desto näher ist der auf obigem Chart dargestellte „Zero Day“.


Da Wirtschaften generell niemals ohne Nachschuldner funktioniert im
Kapitalismus – denn gewirtschaftet wird wegen Profit und Abgabezwang –
und es stets solange freiwillige Nachschuldner gibt, solange es gelingt,
seitens der Unternehmer (künstliche) Nachfrage zu schaffen und damit
Märkte aufrecht zu erhalten bzw. solange es irgendwo Wachstumsmärkte
gibt, können Bankguthaben oder Wertpapiere ( = Forderungen) solange
gespart werden, wie auch gewirtschaftet wird.

Ja, aber das klingt nach Zirkelargument.


Dann der nächste Punkt (irgendwo mal im Archiv aufgeschnappt):

b) die Saldenmechanik verleitet dazu, wie schon angedeutet, die
Kausalität der Verschuldung leichtfertig umzudrehen, da inhärent eine
Tautologie besteht. Doch an erster Stelle steht immer der Kredit, welcher
ein Fälligkeitstermin hat ( = Forderungen der Geschäftsbank) und ex post
entsteht in gleicher Höhe ein nullfristiges Guthaben als
„Zahlungsmittel" ohne Termin, welches später wiederum von einem Sparer
mit Frist belegt werden kann. Verschuldungs-„zwänge" (welche oftmals gar
nicht aus dem Banksparen resultieren) sind systeminhärent und ergeben sich
aus vielfältigen Gründen,

Verschuldungszwang hat eine Grundursache, die alles startet: die Organisierte Gewalt (Staat). „Das startet alles“.

Private property as de iure institution needs a foregoing state to come into existence. The state needs foregoing power and foregoing power needs armed force. The ultimate “foundation of the economy” thus is the weapon, where possession and property are identical because the possession of it guarantees property of it. Armed force starts additional production (surplus, tribute). The first taxes are contributions of material for the production of attack weapons (copper, tin). Thus non-circulating money begins. Taxes as “census” and money are the same. PCM

Kaum ein Unternehmen (es sei denn mit Monopolstellung) kann es sich
leisten, Schulden tatsächlich zurückzuzahlen und sich auszuruhen.
Vielmehr versucht es zu wachsen, um auf dieser Basis weitere Kredite zu
erhalten ( = Hebeln des Eigenkapitals), mit Hilfe derer er seinen Betrieb
laufend ausbaut und modernisiert, um gute Ware zum besten Preis anbieten zu
können.

Ja, aber es versucht nicht, die Schulden im Verhältnis zur Produktion zu erhöhen. Aber es kommt gesamtwirtschaftlich – aufgrund des Tsatsiki-Effektes – dennoch dazu, weil die Mehrheit der Unternehmen und Staaten es nicht schafft, die Relation konstant zu halten.


Fazit:

Zusammenfassend lässt sich nach heutiger Erkenntnis imho NICHT eindeutig
aufzeigen dass wir eine „Guthabenkrise" haben. Zumal das impliziert, eine
Auflösung der Sparguthaben ( und ähnliche geldtechnische Mätzchen)
könnte den Debitismus „retten" und Krisen verhindern.

Das sehe ich anders. Die Indizien, dass nahezu alle Volkswirtschaften bei einer drei-, vier- oder fünffachen Schuldensumme in Relation zur Produktion immer langsamer wachsen und zum Stillstand kommen, bestätigen meines Erachtens Dottores Tsatsiki-Effekt und die These des Diminishing Return. Dieser Effekt liesse sich nur durch Laissez-faire verhindern. Es käme dann fortlaufend zu Ausbuchungen der Fehlallokationen. Je mehr und 'erfolgreicher' solche Ausbuchungen durch staatliche Intervention verhindert/verzögert werden, desto mehr Ausbuchungspotential wird 'angespart', worauf diese angesparten Ausbuchungen dann gebündelt über die Bürger hereinbrechen.

Viel evidenter ist, dass wir (neben vielen anderen weltweiten Konflikten)
eine „Verteilungskrise" haben, denn eine hohe Vermögenskluft kann
nachweislich Wachstum verhindern und Arbeitslosigkeit u. Armut schaffen.
(Quelle gerade nicht zur Hand).

Ja, wobei die staatlichen Interventionen zugunsten der Too-Big-To-Fails (Arbeitsplätze und so!) diese Tendenz eher verstärken.


Es ist eine Masche der Geldreformer, um die alten Ideen aus der
Mottenkiste Gesells wieder hoffähig zu machen, indem man meint, man
müsste das Rad nur schneller drehen bzw. das Geröll nur schneller den
Berg herunterfallen lassen, um zu Gleichgewicht zu gelangen.

Durch expansive Geldpolitik (vor allem durch die Federal Reserve, die den
Markt lange Zeit mit billigen Dollars geflutet hat) und die exzessive
(freiwillige nicht-keynesianische) unproduktive Staatsverschuldung, aber
damit verbunden auch durch Deregulierung und Ausweitung des internationalen
Finanzmarktes, wurde der globale credit boom (Investitions- und
Konsumkredite) über Jahrzehnte zusätzlich angeheizt, so dass sich ex post
immer mehr Guthaben akkumulieren konnten.

Das hat einerseits zu mehr Wachstum und Wohlstand geführt aber auch
symtomatisch(!) zu mehr Instabilität und „saldenmechanischen
Ungleichgewichten". Das Problem löst man nun nicht dadurch, indem man die
Sparguthaben/Überschüsse diskriminiert oder z. B. auf die bösen
deutschen „schwäbischen Hausfrauen" schimpft und mit alten
gesellianischen Konzepten daherkommt.

Es gibt imho generell kein wirksames Instrument, wie man die weltweiten
Liquiditätsströme kontrollieren könnte, es sei denn, man schafft
weltweit das Bargeld ab und führt überall Kapitalverkehrskontrollen ein.
Zudem befinden sich hinter den gesparten Guthaben auch viele „faule
Kredite" im System. Eine Rückkopplung ist hier nur durch Abschreibung
möglich und nicht durch Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit der Guthaben
durch einen „Negativzins" oder „dauerhafte Nullzinserwartung" (Onkel
Otto).

So ist es. Abschreibung (bzw, die politische Verhinderung dessen) ist das A und O.


Es ist prinzipiell doch eher so, dass es auf komplexen und globalen
kapitalistischen (profitorientierten) Märkten niemals Gleichgewicht geben
kann zwischen der Angebots- und Nachfrageseite ( = neoklassisches oder
gesell 'sches Märchen), welches Wirtschaften ohne Termindruck ermöglicht
oder Fehlallokationen u.ä. verhindert. Auch die Monetaristen mussten z. B.
einsehen, dass es keine optimal geschöpfte Geldmenge gibt, die man im
Voraus als die richtige bestimmen könnte (Hallo @Beo) :-)

So ist es.

Beste Grüsse, Zara

Ich spucke hier mal rein

pigbonds @, Sonntag, 20.12.2015, 13:02 vor 3336 Tagen @ Zarathustra 4970 Views

Ja, darauf kommt es an. Es kommen aber zyklisch wiederkehrend Zeiten, in
welchen zuwenige freiwillige und unfreiwillige Nachschuldner verfügbar
sind. Meines Erachtens immer dann, wenn die Relation Schulden / BIP ein
gewisses Mass erreicht. Die Empirie zeigt doch, dass jeder zusätzliche
Dollar an Schulden im gesamten System den Return darauf immer weiter
schwinden lässt. Der altbekannte Chart hierzu:

[image]

Was für ein einzelnes Unternehmen gilt, gilt meiner Meinung nach auch
für die Gesamtwirtschaft.
Die Bilanzsumme hat einen Einfluss auf die Produktivität. Eine
Firma/Volkswirtschaft mit einer Relation Produktion/Bilanzsumme von 1:1
wächst schneller als solche mit einer Relation von 1:10.
Letztere gehen im Schnitt auch früher über den Jordan als erstere.

Diesen Schluss stelle ich in Frage.

Was ich für "Sparen" halte, ist das Bilden von Kapital, das dadurch entsteht, dass
sich Private(?) verschulden. Das Sparen/die Kapitalbildung ist die Verhinderung des
Rückflusses der Guthaben an jene, die ihre Vorfinanzierung zu tilgen haben.
Für das Aggregat "Ersparnisse" ist es egal, ob das Guthaben ausgegeben wird oder nicht,
denn gibt jemand Guthaben aus und das Guthaben bleibt als Guthaben bei einer anderen Person
bestehen, dann bleibt auch das Aggregat "Ersparnisse" dasselbe, obwohl sich die Transaktion
aufs BIP auswirkt.

Je mehr also "gespart" wird, desto stärker werden jene Privaten, die eine Vorfinanzierung zu
tilgen/bedienen haben, gefordert, durch den Verkauf von Produkten/Dienstleistungen über den
Marktmechanismus an Guthaben zu kommen.

Soweit zum Allgemeinen. Zum Konkreten:

Die gesamten "Ersparnisse", deren Entstehung ich oben kurz erläutert habe, sind über mehrere,
ja möglicherweise sehr viele Jahre gewachsen. Diese Ersparnisse können sich nur dadurch verändern,
dass neuverschuldet wird oder dass getilgt wird.
Die neuen Schulden die in der 100sten Periode des Systems gebildet werden, haben deshalb zwingend
einen viel marginaleren Effekt auf das BIP als jene der 5ten Periode, weil im ersten Fall zusätzlich
noch die ungetilgten Schulden(=Guthaben) der vorhergehenden 99 Perioden für das BIP sorgen.

Als Beispiel: Wenn eine Coiffeuse eine Putzfrau mit Guthaben, das vor 3 Jahren in einem 10jährigen Hypothek-Geschäft
entstand, bezahlt, dann entsteht hier BIP mit alten Schulden/Guthaben.

Daher muss das in der Grafik dargestellte Phänomen auftauchen! Die Interessante Frage ist nun,
wieweit der Null-Punkt durchbrochen wird und ob die Rate dann um den Null-Punkt herum oszilliert.

In der Vergangenheit wurde der Null-Punkt stets als "natürliche" Untergrenze angesehen, deren Verteidigung
riesige Krisen und Kriege verursacht haben könnte.

Deshalb ist die jetzige Zeit so interessant, wir haben nun tatsächlich gemerkt, dass es negative
Zinsen geben kann.
Weil Debitisten wissen, dass Zinsen, wenn man ihnen auf den Grund geht, "Abgaben" sind, dann muss man
sich fragen, ob nicht tatsächlich auch negative Abgaben möglich wären, d.h. eine negative Steuer (die wir
eigentlich bereits in Form von Subventionen kennen) und deshalb ist die Diskussion ums bedingungslose
Grundeinkommen so interessant, welches überhaupt keinen Systemwechsel darstellen würde, sondern lediglich
die Untergrenze der Kopfsteuer nach unten verschieben würde - also eine negative Kopfsteuer darstellen
würde.

Negativzins oder Grundeinkommen sind deshalb nicht Phänomene von Sozialismus/Kommunismus sondern im Gegenteil,
Instrumente des Kapitalimus, die erst in hochentwickelten kapitalistischen Systemen mit genügend Kapitalbildung zum
Einsatz kommen können.
Sie sind auch nicht Symptome des Übergangs vom Kapitalismus in den Sozialismus, weil Marx ein ganz anderes System
beschrieben hat, ein System, das jenem des Adam Smith viel ähnlich ist, als jenes, das @dottore beschrieben hat,
weshalb @dottore den Kapitalimus, so wie er ihn "richtig" versteht, der Verwechslungsgefahr mit Adams'/Walras'/etc.
Kapitalismus halber, einfach "Debitismus" nennt.


Die Grafik oben wäre demnach eine der wichtigsten Grafiken für den Kapitalimus schlechthin, aber kein Grund
für Besorgnis.

Warum werden denn die Grossbanken gezwungen, die Bilanzsumme zu reduzieren?

Zarathustra, Sonntag, 20.12.2015, 13:37 vor 3336 Tagen @ pigbonds 4858 Views

Ja, darauf kommt es an. Es kommen aber zyklisch wiederkehrend Zeiten, in
welchen zuwenige freiwillige und unfreiwillige Nachschuldner verfügbar
sind. Meines Erachtens immer dann, wenn die Relation Schulden / BIP ein
gewisses Mass erreicht. Die Empirie zeigt doch, dass jeder zusätzliche
Dollar an Schulden im gesamten System den Return darauf immer weiter
schwinden lässt. Der altbekannte Chart hierzu:

[image]


Was für ein einzelnes Unternehmen gilt, gilt meiner Meinung nach auch
für die Gesamtwirtschaft.
Die Bilanzsumme hat einen Einfluss auf die Produktivität. Eine
Firma/Volkswirtschaft mit einer Relation Produktion/Bilanzsumme von 1:1
wächst schneller als solche mit einer Relation von 1:10.
Letztere gehen im Schnitt auch früher über den Jordan als erstere.


Diesen Schluss stelle ich in Frage.

Warum werden denn die Grossbanken gezwungen, die Bilanzsumme zu reduzieren? Weil, je höher die Bilanzsumme, desto höher das Risiko eines Bankrotts. Eine kleine Schwankung der Bewertung der Assets auf der Aktivseite führt geradewegs in den Bankrott, und dies gilt doch für jedes Unternehmen, und extrapoliert eben auf die gesamte VoWi.

Was ich für "Sparen" halte, ist das Bilden von Kapital, das dadurch
entsteht, dass
sich Private(?) verschulden. Das Sparen/die Kapitalbildung ist die
Verhinderung des
Rückflusses der Guthaben an jene, die ihre Vorfinanzierung zu tilgen
haben.
Für das Aggregat "Ersparnisse" ist es egal, ob das Guthaben ausgegeben
wird oder nicht,
denn gibt jemand Guthaben aus und das Guthaben bleibt als Guthaben bei
einer anderen Person
bestehen, dann bleibt auch das Aggregat "Ersparnisse" dasselbe, obwohl
sich die Transaktion
aufs BIP auswirkt.

Je mehr also "gespart" wird, desto stärker werden jene Privaten, die eine
Vorfinanzierung zu
tilgen/bedienen haben, gefordert, durch den Verkauf von
Produkten/Dienstleistungen über den
Marktmechanismus an Guthaben zu kommen.

Ja.

Soweit zum Allgemeinen. Zum Konkreten:

Die gesamten "Ersparnisse", deren Entstehung ich oben kurz erläutert
habe, sind über mehrere,
ja möglicherweise sehr viele Jahre gewachsen. Diese Ersparnisse können
sich nur dadurch verändern,
dass neuverschuldet wird oder dass getilgt wird.

Oder dass ausgebucht wird.

Die neuen Schulden die in der 100sten Periode des Systems gebildet werden,
haben deshalb zwingend
einen viel marginaleren Effekt auf das BIP als jene der 5ten Periode, weil
im ersten Fall zusätzlich
noch die ungetilgten Schulden(=Guthaben) der vorhergehenden 99 Perioden
für das BIP sorgen.

Ja, und dieser Effekt hält solange an, bis im grossen Stil ausgebucht wird/werden muss.
Nach der grossen Bereinigung (Depression) beginnt es mit neuen Perioden.

Als Beispiel: Wenn eine Coiffeuse eine Putzfrau mit Guthaben, das vor 3
Jahren in einem 10jährigen Hypothek-Geschäft
entstand, bezahlt, dann entsteht hier BIP mit alten Schulden/Guthaben.

Daher muss das in der Grafik dargestellte Phänomen auftauchen! Die
Interessante Frage ist nun,
wieweit der Null-Punkt durchbrochen wird und ob die Rate dann um den
Null-Punkt herum oszilliert.

In der Vergangenheit wurde der Null-Punkt stets als "natürliche"
Untergrenze angesehen, deren Verteidigung
riesige Krisen und Kriege verursacht haben könnte.

Deshalb ist die jetzige Zeit so interessant, wir haben nun tatsächlich
gemerkt, dass es negative
Zinsen geben kann.

Ja, das System 'lernt', Krisen und Bereinigungen noch weiter hinauszuschieben als jemals zuvor.
Es wird noch mehr Ausbuchungspotential/Vernichtungspotential angespart als jemals zuvor.

Weil Debitisten wissen, dass Zinsen, wenn man ihnen auf den Grund geht,
"Abgaben" sind, dann muss man
sich fragen, ob nicht tatsächlich auch negative Abgaben möglich wären,
d.h. eine negative Steuer (die wir
eigentlich bereits in Form von Subventionen kennen) und deshalb ist die
Diskussion ums bedingungslose
Grundeinkommen so interessant, welches überhaupt keinen Systemwechsel
darstellen würde, sondern lediglich
die Untergrenze der Kopfsteuer nach unten verschieben würde - also eine
negative Kopfsteuer darstellen
würde.

Ja, das wird spannend. Es würde mich jedenfalls überraschen, wenn dies die Lösung eines uralten Problems wäre.

Negativzins oder Grundeinkommen sind deshalb nicht Phänomene von
Sozialismus/Kommunismus sondern im Gegenteil,
Instrumente des Kapitalimus, die erst in hochentwickelten kapitalistischen
Systemen mit genügend Kapitalbildung zum
Einsatz kommen können.

Ja, das sehe ich auch so. Viele sitzen bereits auf gepackten Koffern Richtung Finnland.
Faktisch haben wir in Westeuropa aber mehr oder weniger bereits ein garantiertes Grundeinkommen. Verhungern muss keiner.

Sie sind auch nicht Symptome des Übergangs vom Kapitalismus in den
Sozialismus, weil Marx ein ganz anderes System
beschrieben hat, ein System, das jenem des Adam Smith viel ähnlich ist,
als jenes, das @dottore beschrieben hat,
weshalb @dottore den Kapitalimus, so wie er ihn "richtig" versteht, der
Verwechslungsgefahr mit Adams'/Walras'/etc.
Kapitalismus halber, einfach "Debitismus" nennt.


Die Grafik oben wäre demnach eine der wichtigsten Grafiken für den
Kapitalimus schlechthin, aber kein Grund
für Besorgnis.

Ja, demnach schon, aber ich bin skeptisch, ob es demnach ablaufen wird.

Grüsse, Zara

Bitte "Bilanzsumme" durch "Verschuldungsrelation" ersetzen

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Sonntag, 20.12.2015, 17:11 vor 3336 Tagen @ Zarathustra 4626 Views

Hallo Zarathustra,

Warum werden denn die Grossbanken gezwungen, die Bilanzsumme zu
reduzieren?

ist das in der Schweiz so?
Meines Wissens geht es eher um die Verbesserung der aufsichtrechtlichen Eigenkapitalrelation.
Dass dieses Ziel indirekt meistens zur Bilanzschrumpfung führt, ist ein anderes Thema.

Weil, je höher die Bilanzsumme, desto höher das Risiko eines
Bankrotts. Eine kleine Schwankung der Bewertung der Assets auf der
Aktivseite führt geradewegs in den Bankrott, und dies gilt doch für jedes
Unternehmen, und extrapoliert eben auf die gesamte VoWi.

Nein! Das ist nicht richtig.
Je höher der Verschuldungsgrad in der Bilanz, also je höher die Fremdkapitalquote, desto schneller kommt die Pleite.

Einem Eigenkapitalunternehmer - die gibt es auch noch - ist das egal.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Hast Recht

Zarathustra, Sonntag, 20.12.2015, 18:04 vor 3336 Tagen @ paranoia 4692 Views

Weil, je höher die Bilanzsumme, desto höher das Risiko eines
Bankrotts. Eine kleine Schwankung der Bewertung der Assets auf der
Aktivseite führt geradewegs in den Bankrott, und dies gilt doch für

jedes

Unternehmen, und extrapoliert eben auf die gesamte VoWi.


Nein! Das ist nicht richtig.
Je höher der Verschuldungsgrad in der Bilanz, also je höher die
Fremdkapitalquote, desto schneller kommt die Pleite.

Hast recht. Aber eine Firma mit einer Bilanzsumme von 100, durchschnittlichen Einnahmen von 100 und Gewinn von 10 ist doch besser dran als eine solche mit Bilanzsumme 1'000, Einnahmen von 100 und Gewinn von 10. Bei einer drohenden Unterbilanz kann sich erstere eher, bzw. schneller aus der Schieflage befreien.

Gruss, Zara

Bei Deinem Beispiel fehlt leider die Eigenkapitalquote...

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Sonntag, 20.12.2015, 20:28 vor 3336 Tagen @ Zarathustra 4583 Views

... die das Bild maßgeblich bestimmt.

Hast recht. Aber eine Firma mit einer Bilanzsumme von 100,
durchschnittlichen Einnahmen von 100 und Gewinn von 10 ist doch besser dran
als eine solche mit Bilanzsumme 1'000, Einnahmen von 100 und Gewinn von 10.
Bei einer drohenden Unterbilanz kann sich erstere eher, bzw. schneller aus
der Schieflage befreien.

Gruss, Zara

Gestehen wir der ersten Firma eine Eigenkapitalquote von 2% zu.

Vermögen 100, Schulden 98, Eigenkapital 2 (unterstellen wir, dass es eine Bank ist, wenn auch der Gewinn von 10 nicht so ganz passt)

Der zweiten geben wir mal 30% Eigenkapital:

Vermögen 1000, Schulden 700, Eigenkapital 300.

Damit ist Dein Beispiel ins Gegenteil verkehrt.

Du stellst hier mit Deinem Beispiel mehr auf die Gesamtkapitalrentabilität ab.
Die erste Bastion gegen Pleite ist aber nicht die Gesamtkapitalrentabilität, sondern das Eigenkapital.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

In meinem Beispiel fehlt die Eigenkapitalquote, weil ...

Zarathustra, Sonntag, 20.12.2015, 21:46 vor 3336 Tagen @ paranoia 4450 Views

... ich es als selbstverständlich erachtete, dass von der selben Eigenkapitalquote bei beiden Firmen ausgegangen werden muss.

Gruss, Zara

Yellowman - Money Make Friends

Fabio ⌂ @, München, Sonntag, 20.12.2015, 23:00 vor 3336 Tagen @ Zarathustra 4620 Views

... ich es als selbstverständlich erachtete, dass von der selben
Eigenkapitalquote bei beiden Firmen ausgegangen werden muss.

Gruss, Zara

Eine herzlichen Dank an Euch beide, @paranoia und @Zarathustra, aber auch Robert, für diesen Austausch!

Aus meiner voluntaristischen Sicht hat speziell Zara wirklich absolute Volltreffer gelandet und Perlen mit Marmor verschmolzen:


"Verschuldungszwang hat eine Grundursache, die alles startet: die Organisierte Gewalt (Staat). „Das startet alles“."


Sowas sollte auf Denkmälern stehen. Oder Mahnmalen. Und auf verdammt vielen Friedhöfen.

"Die Indizien, dass nahezu alle Volkswirtschaften bei einer drei-, vier- oder fünffachen Schuldensumme in Relation zur Produktion immer langsamer wachsen und zum Stillstand kommen, bestätigen meines Erachtens Dottores Tsatsiki-Effekt und die These des Diminishing Return. Dieser Effekt liesse sich nur durch Laissez-faire verhindern. Es käme dann fortlaufend zu Ausbuchungen der Fehlallokationen. Je mehr und 'erfolgreicher' solche Ausbuchungen durch staatliche Intervention verhindert/verzögert werden, desto mehr Ausbuchungspotential wird 'angespart', worauf diese angesparten Ausbuchungen dann gebündelt über die Bürger hereinbrechen."!

Dafür bekommst Du von mir den Titel Ehren-Rothbard! [[top]] Ich habe selten etwas so kluges libertäres in deutscher Sprache gelesen, danke dafür!


Ja, wobei die staatlichen Interventionen zugunsten der Too-Big-To-Fails (Arbeitsplätze und so!) diese Tendenz eher verstärken.

Amen! [[top]]

Als Dankeschön an Euch und ans Gelbe, schließe ich mit King Yellowmans "Money Make Friend", dessen Text ich leider nirgends schriftlich finden kann, aber durchaus interessant aus geldtheoretischer Sicht ist [[lach]]

Yellowman - Money Make Friend

https://www.youtube.com/watch?v=0IqCwXsq-BY

--
“We are on strike against the dogma that the pursuit of one’s happiness is evil. We are on strike against the doctrine that life is guilt." John Galt

---------------------
DASH - Digital CASH

Nur scheinbar (edit)

Rybezahl, Sonntag, 20.12.2015, 23:26 vor 3336 Tagen @ paranoia 4426 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.12.2015, 23:38

Gestehen wir der ersten Firma eine Eigenkapitalquote von 2% zu.

Vermögen 100, Schulden 98, Eigenkapital 2 (unterstellen wir, dass es eine
Bank ist, wenn auch der Gewinn von 10 nicht so ganz passt)

Der zweiten geben wir mal 30% Eigenkapital:

Vermögen 1000, Schulden 700, Eigenkapital 300.

Damit ist Dein Beispiel ins Gegenteil verkehrt.

Das muss man noch zeitlich sehen. Mit zunehmener Gesamtverschuldung werden Fragen laut, warum da so viel Geld sinnlos rumlungert. Ich meine, solche "Reserven" werden mit zunehmender Verschuldung irrelevanter, wobei ein Mittelständler eisern dabei bleiben sollte.
Wenn der Dollar sein Papier wert ist kann man auch die Reserven ausgeben...

Eine Ansammlung mittelständischer Unternehmen mit hoher Eigenkapitals-Quote konstituiert im Umfeld Wohlstand.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Lernfragen zum Thema: "Wie passt das alles zusammen?"

Bernadette_Lauert, Sonntag, 20.12.2015, 21:06 vor 3336 Tagen @ Zarathustra 5181 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Sonntag, 20.12.2015, 21:35

Weil, je höher die Bilanzsumme, desto höher das Risiko eines
Bankrotts. Eine kleine Schwankung der Bewertung der Assets auf der
Aktivseite führt geradewegs in den Bankrott, und dies gilt doch für

jedes

Unternehmen, und extrapoliert eben auf die gesamte VoWi.


Nein! Das ist nicht richtig.
Je höher der Verschuldungsgrad in der Bilanz, also je höher die
Fremdkapitalquote, desto schneller kommt die Pleite.


Hast recht. Aber eine Firma mit einer Bilanzsumme von 100,
durchschnittlichen Einnahmen von 100 und Gewinn von 10 ist doch besser dran
als eine solche mit Bilanzsumme 1'000, Einnahmen von 100 und Gewinn von 10.
Bei einer drohenden Unterbilanz kann sich erstere eher, bzw. schneller aus
der Schieflage befreien.

Gruss, Zara

[image]

Wenn der Kollektivismus überwunden wird, weil Du recht hattest und die Leute das begriffen haben.
Wenn also der Bewusstseinssprung kommt, von dem Du heute hier schriebst:
Zitat Zara: "Oder man schafft gleich den Bewusstseinssprung hin zur Ueberwindung der Gesellschaft, was natürlich noch besser wäre, aber umso unwahrscheinlicher."

Also nehmen wir mal an, die Gesellschaftsüberwindung passiert. Gleichzeitig werden weltweit die Auswüche des Kollektivismus in Form von Staaten aufgelöst.
Und ersetzt durch ein Stammesmodell.

Und nehmen wir an, das "Schnellfüllendemachtvakuum-Problem" sei gelöst, auf das ich Dich regelmäßig hinweise. Hier eindrucksvoll nachzusehen, wie schnell sich staatliches Machtvakuum füllt, so lange es zur selben Zeit noch andere Staaten gibt:

https://www.youtube.com/watch?v=ElycRax91HE (+++TOP+++)

Sagen wir, es ist nicht relevant, weil sich alle Staaten gleichzeitig auflösen.

Und die Sippengesellschaft entsteht, von der Du oft geschrieben hast.

Zusammenfassung:
1. Bewusstseinssprung
2. Überwindung der Gesellschaft
3. Falls nötig: Überwindung des Patriarchats
4. Überwindung des Kollektivismus (Falls nicht gleichbedeutend mit 2.)
5. Weltweit gleichzeitige Abschaffung von Staaten
6. "West und Ostkurve" löst sich auf... (Falls nicht gleichbedeutend mit 5.)
7. "Machtbastarde" werden (falls nötig) überwunden.
8. Alle weiteren interpretationsgeladenen Wörter wie "Neocons" oder "Hintertanen" lösen sich (falls nötig) auf und es passiert:
9. Sippengesellschaftswerdung

Nehmen wir an, das hat alles geklappt...

1a) Gibt es dann noch Firmen?
1b) Gibt es dann noch Bilanzen?
1c) Gibt es dann noch Bilanzprüfer?
1d) Kann man da noch etwas auf die gesamte VoWi extrapolieren, wie oben?

2) Lebensverhältnisse nach der Gesellschaftsüberwundung: Gibt es noch Industrie/Firmen/Privatbesitz/Angestelltenverhältnisse/Krankenversicherungen/Autoversicherungen/Autos?

3a) Zusammanfassend gefragt: Wird das eher so eine Gesellschaft mit "Feuerstein und Speer", also viel rückständiger sein, oder tendenziell schon noch so "ISS und Internet"-mäßig?
3b) Falls ersteres der Fall sein sollte, also tendenziell eher die "Feuerstein und Speer"-Gesellschaft...
3ba) Was ist dann mit den ganzen Bitcoins?
3bb) Geht es dann wieder von vorne los, hin zu einer hochtechnisierten Gesellschaft und werden sich dabei neue Staaten bilden?
3c) Falls letzeres Zusteffen sollte, also tendenziell eher "ISS und Internet"-Gesellschaft? Warum soll es hier keine Machtkonzentration mehr geben? Keine Machtansprüche, die künftige Herrscher mit einer Privatarmee durchsetzen würden?

Vielleicht ist das ja alles nur ein Missverständnis und ich hab Dich einfach stets missverstanden... Diese Fragen klingen vielleicht naiv, würden mir jedoch klarer werden lassen, was sich hinter den stark interpretationsfähigen Begriffen, mit denen Du meist arbeitest, konkret verbirgt. Wenn Du beispielsweise von "Überwindung der Gesellschaft" etc. sprichst.
Das kann ja alles mögliche bedeuten und da Du ja auch recht gerne und viel schreibst, könntest Du das ja freundlicherweise mal näher ausführen.

Danke im Voraus.
Gruß, Bla

lauter richtige Fragen von Bernadette - Sammlung?

Mephistopheles @, Datschiburg, Montag, 21.12.2015, 19:56 vor 3335 Tagen @ Bernadette_Lauert 4451 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 21.12.2015, 19:59

Das ist natürlich feige von Zara, dass er dir auf deine Fragen nicht antwortet.

Dafür schlage ich vor, deinen Fragenkatalog in die Sammlung aufzunehmen. [[smile]]

Du hast nämlich lauter richtige Fragen gestellt.


Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Danke für die Blumen. (oT)

Bernadette_Lauert, Montag, 21.12.2015, 19:57 vor 3335 Tagen @ Mephistopheles 4281 Views

- kein Text -

Faszinierendes Video...

Loki, Montag, 21.12.2015, 21:03 vor 3335 Tagen @ Bernadette_Lauert 5310 Views

Hallo Bernadette,

jetzt war ich schon versucht, den Fragenkatalog für Zara zu beantworten,
aber dann hab´ ich gelesen, dass Du Zara besser verstehen willst
und da helfen ja dann meine Antworten auch nix. [[zwinker]]

Aber das von Dir empfohlene Video mit den animierten Ländergrenzen in Eurussland ab dem Jahre 1000 ist faszinierend.

Bei 6:00 sieht man dann die Zeit ab 1940, und ich konnte kaum glauben, wie groß das Deutsche Reich damals war:
Von den Pyrenäen bis an die russische Grenze und diese gemeinsame Grenze mit Russland ging vom Asowschen Meer im Süden bis zum Nordkapp, eine über 3000 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit Russland. Die Breite bis zu den Pyrenäen auch schlappe 3000 km und die längste Nord-Süd-Strecke ging vom Nordkapp bis nach Kreta, gemütliche 5000 Kilometer.
Weil ich´s fast nicht glauben konnte, hab´ ich das mal nachg´schlagen:
Hier werden die wichtigsten Daten zum II. Weltkrieg aufgelistet, und tatsächlich war das Deutsche Reich im September 1943 so groß wie gerade beschrieben.


Nachgedanken:
Mei, hätten mir Platz g´habt für d´Kartoffeln,
wenn der Brite ned so g´sponnen hätt...

Loki

Pick your tribe well

Sligo @, Montag, 21.12.2015, 21:08 vor 3335 Tagen @ Bernadette_Lauert 4335 Views


Also nehmen wir mal an, die Gesellschaftsüberwindung passiert.
Gleichzeitig werden weltweit die Auswüche des Kollektivismus in Form von
Staaten aufgelöst.
Und ersetzt durch ein Stammesmodell.

Und nehmen wir an, das "Schnellfüllendemachtvakuum-Problem" sei gelöst,
auf das ich Dich regelmäßig hinweise. Hier eindrucksvoll nachzusehen, wie
schnell sich staatliches Machtvakuum füllt, so lange es zur selben Zeit
noch andere Staaten gibt:

https://www.youtube.com/watch?v=ElycRax91HE (+++TOP+++)

Sagen wir, es ist nicht relevant, weil sich alle Staaten gleichzeitig
auflösen.

Und die Sippengesellschaft entsteht, von der Du oft geschrieben hast.

Zusammenfassung:
1. Bewusstseinssprung
2. Überwindung der Gesellschaft
3. Falls nötig: Überwindung des Patriarchats
4. Überwindung des Kollektivismus (Falls nicht gleichbedeutend mit 2.)
5. Weltweit gleichzeitige Abschaffung von Staaten
6. "West und Ostkurve" löst sich auf... (Falls nicht gleichbedeutend mit
5.)
7. "Machtbastarde" werden (falls nötig) überwunden.
8. Alle weiteren interpretationsgeladenen Wörter wie "Neocons" oder
"Hintertanen" lösen sich (falls nötig) auf und es passiert:
9. Sippengesellschaftswerdung

Nehmen wir an, das hat alles geklappt...

1a) Gibt es dann noch Firmen?
1b) Gibt es dann noch Bilanzen?
1c) Gibt es dann noch Bilanzprüfer?
1d) Kann man da noch etwas auf die gesamte VoWi extrapolieren, wie oben?

2) Lebensverhältnisse nach der Gesellschaftsüberwundung: Gibt es noch
Industrie/Firmen/Privatbesitz/Angestelltenverhältnisse/Krankenversicherungen/Autoversicherungen/Autos?

3a) Zusammanfassend gefragt: Wird das eher so eine Gesellschaft mit
"Feuerstein und Speer", also viel rückständiger sein, oder tendenziell
schon noch so "ISS und Internet"-mäßig?
3b) Falls ersteres der Fall sein sollte, also tendenziell eher die
"Feuerstein und Speer"-Gesellschaft...
3ba) Was ist dann mit den ganzen Bitcoins?
3bb) Geht es dann wieder von vorne los, hin zu einer hochtechnisierten
Gesellschaft und werden sich dabei neue Staaten bilden?
3c) Falls letzeres Zusteffen sollte, also tendenziell eher "ISS und
Internet"-Gesellschaft? Warum soll es hier keine Machtkonzentration mehr
geben? Keine Machtansprüche, die künftige Herrscher mit einer Privatarmee
durchsetzen würden?

Vielleicht ist das ja alles nur ein Missverständnis und ich hab Dich
einfach stets missverstanden... Diese Fragen klingen vielleicht naiv,
würden mir jedoch klarer werden lassen, was sich hinter den stark
interpretationsfähigen Begriffen, mit denen Du meist arbeitest, konkret
verbirgt. Wenn Du beispielsweise von "Überwindung der Gesellschaft" etc.
sprichst.
Das kann ja alles mögliche bedeuten und da Du ja auch recht gerne und
viel schreibst, könntest Du das ja freundlicherweise mal näher
ausführen.

Danke im Voraus.


Wenn man denn den richtigen Stamm identifiziert hat, zu dem man sich gesellen möchte, dann braucht's das richtige Tribal Marketing!

Interessante Kolumne in der heutigen Globe and Mail zum Thema Branding and Tribal Marketing. :-)

http://www.theglobeandmail.com/report-on-business/careers/management/these-10-marketing...

Gruß,
Sligo.

Gruß, Bla

@paranoia - weisst Du, was die Banken abladen?

pigbonds @, Sonntag, 20.12.2015, 18:51 vor 3336 Tagen @ paranoia 4565 Views

Hallo Zarathustra,

Warum werden denn die Grossbanken gezwungen, die Bilanzsumme zu
reduzieren?


ist das in der Schweiz so?
Meines Wissens geht es eher um die Verbesserung der aufsichtrechtlichen
Eigenkapitalrelation.
Dass dieses Ziel indirekt meistens zur Bilanzschrumpfung führt, ist ein
anderes Thema.


Weisst Du, was die Banken abladen, um zu schrumpfen? Sind das Interbankgeschäfte,
die ent-wickelt werden oder auslaufende Geschäfte?
Oder sind es Staatsanleihen, die sie verkaufen?

Dies nur, falls Du eine schnelle Antwort hast, vermutlich könnte ich es selber
recherchieren - so wichtig ist es mir allerdings nicht.

Bilanzschrumpfen mit Freude + Regulierung ist toll

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Sonntag, 20.12.2015, 20:20 vor 3336 Tagen @ pigbonds 4735 Views

Hallo pigbonds,

alles muss raus! :)
Kann ich Dir nicht genau sagen!

Weisst Du, was die Banken abladen, um zu schrumpfen? Sind das
Interbankgeschäfte,
die ent-wickelt werden oder auslaufende Geschäfte?
Oder sind es Staatsanleihen, die sie verkaufen?

Dies nur, falls Du eine schnelle Antwort hast, vermutlich könnte ich es
selber
recherchieren - so wichtig ist es mir allerdings nicht.

Dann recherchier' mal schön und sag' mir hinterher Bescheid! :)

Ich unterstelle mal, dass Unternehmensanleihen, die auf Lager lagen, verkauft werden.
Finanzierungen werden nicht mehr im alten Volumen ersetzt.
Ich unterstelle auch, dass Verluste nur ungern realisiert werden, denn das bedeutet ja offensichtliche Eigenkapitalverluste und damit eine Verschlechterung der Kennziffern.

Alles, was regulatorisches Eigenkapital kostet, kommt auf den Prüfstand.

Zusammengestrichene Risikolimite, kein Market Making mehr...

Während die freundliche amerikanische Großbank dem inländischen Händler mitteilte "Your size is my size", ist jetzt Schluss mit lustig, der Spruch gilt nicht mehr. Die Swapmärkte verlieren Liquidität.

Gruß
paranoia

P.S.:
Weihnachtsgeschenke sind ein großes Problem geworden. Eine gute Flasche Wein bereitet dem Empfänger mittlerweile große Probleme. Ist es schon Bestechung oder darf man das noch annehmen?

Bisher war ja so die Bloomberg-Kommunikation außen vor, da nicht ins reguläre Email-System der Finanzinstitution eingebunden.
Das ist jetzt schon anders.
Ein argloser Händler eines ausländischen Instituts erwähnte in einer Bloomberg-Email lediglich das Wort "Fixing". Zwei Stunden später musste er vor der Revision seine Hauses strammstehen.

Schöne neue Bankenwelt!

Sag' mir doch, was Du selber recherchieren kannst. Das interessiert mich schon.

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Beispiel: Bad Bank (europ. Hypothekenbank)

Olivia @, Dienstag, 22.12.2015, 23:56 vor 3334 Tagen @ pigbonds 4144 Views

Weisst Du, was die Banken abladen, um zu schrumpfen? Sind das
Interbankgeschäfte,
die ent-wickelt werden oder auslaufende Geschäfte?
Oder sind es Staatsanleihen, die sie verkaufen?

...........

Die betrifft zwar nur einen Teil der Frage aber vielleicht ist es trotzdem interessant.

Ich habe eine Hypothek bei einer "Bad Bank". Deren Bilanzen der letzten Jahre habe ich mir angeschaut. Die Bilanzsumme ist geschrumpft wie ein Luftballon, aus dem die Luft heraus gelassen wird. Die haben ALLES verkauft, bei dem die Zinsen nicht bedient wurden. Und sie haben zusätzlich Branchen-Schwerpunkte gesetzt bei den Verkäufen. Die guten Objekte lassen sie aber nicht raus, denn die Bad-Bank wird nach Abwicklung (die steht noch aus) in eine andere (auch nicht so rosig dastehende Bank) übergehen. Große Mengen dieser verkauften Objekte stehen nun zu niedrigeren Preisen in den Bilanzen "großer" amerikanischer Investoren. Meine Bad Bank verkündete diese Verkäufe ganz stolz!
Da kriegt man dann ganz merkwürdige Gedanken.

--
For entertainment purposes only.

Das stimmt so auch nicht ganz!

Olivia @, Montag, 21.12.2015, 09:47 vor 3335 Tagen @ paranoia 4409 Views

Nein! Das ist nicht richtig.
Je höher der Verschuldungsgrad in der Bilanz, also je höher die
Fremdkapitalquote, desto schneller kommt die Pleite.

Einem Eigenkapitalunternehmer - die gibt es auch noch - ist das egal.

...............

Ein hohes Fremdkapital kann dazu führen, dass das Unternehmen in Krisenzeiten in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt wird. Dies ist bei einer hohen Eigenkapitalquote so nicht der Fall, WENN der Eigentümer auch als Geschäftsführer tätig ist.

Pleite gehen können beide! Bei Fehlentscheidungen, bei großen "Unfällen" etc.

Beim Eigenkapitalunternehmer ist dann das Eigenkapital weg (hochmotivierend nicht Pleite zu gehen - bzw. entsprechende Risiko-Einschätzungen und Risikovorsorge zu betreiben), bei hohem Fremdkapital ist dann eben FREMDES Kapital weg. Der Name der handelnden Personen (Manager) hat dann möglicherweise Schaden erlitten und sie "könnten" Probleme bekommen, eine "angemessene" neue Wirkungsstätte zu erhalten. In der Regeln kommen die aber finanziell "ungestraft" aus der Sache heraus. Kann nur sagen, hoffentlich ändert sich das, wenn sie grob fahrlässig oder gar kriminell handeln.

Hochinteressant in all diesen Fällen ist das Thema der "Durchgriffshaftung", das hoffentlich auch noch mit dem Thema der "Beugehaft" verknüpft werden wird.

--
For entertainment purposes only.

schlechte Formulierung von mir

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Montag, 21.12.2015, 14:01 vor 3335 Tagen @ Olivia 4343 Views

Hallo Olivia,

danke für den Hinweis.
Ich hatte nicht gesehen, wie man meine Aussage auch verstehen konnte.

Ich wollte ausdrücken, dass die seltene Spezies der Eigenkapitalunternehmer Verluste hinnehmen kann und nie überschuldet ist.

Dass die Arbeitseinstellung eines Eigenkapitalunternehmers, der im Verlustfall eigenes Kapital abschreiben muss, sich von der eines nichthaftenden Angestellten unterscheidet, kann ich natürlich nicht bestreiten.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Es kommt nicht auf die Bilanzsumme an, sondern auf die "Fehlbewertungen" in der Bilanz!

Olivia @, Montag, 21.12.2015, 09:10 vor 3335 Tagen @ Zarathustra 4453 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 21.12.2015, 09:35

Warum werden denn die Grossbanken gezwungen, die Bilanzsumme zu
reduzieren? Weil, je höher die Bilanzsumme, desto höher das Risiko eines
Bankrotts. Eine kleine Schwankung der Bewertung der Assets auf der
Aktivseite führt geradewegs in den Bankrott, und dies gilt doch für jedes
Unternehmen, und extrapoliert eben auf die gesamte VoWi.

.....................

Wer erzählt dir denn so einen Blödsinn?

Das Risiko eines Bankrotts hängt sicherlich nicht mit der Höhe der Bilanzsumme zusammen. Es hängt aber damit zusammen, in welchem Umfange in der Bilanz "Positionen" aktiviert wurden, deren gegenwärtiger MARKT-WERT nicht dem in der Bilanzsumme angegebenen WERT entspricht. Beim Platzen einer Blase eine sehr heikle Angelegenheit. Die Banken werden also "gezwungen", die Bilanz zu "bereinigen" und diese "kritischen" Positionen dem gegenwärtigen Marktwert anzupassen. Dies allerdings nur in sehr kleinen Schritten, damit das Kartenhaus stehen bleibt. Vielleicht erinnerst du dich noch an den Winter 2008. Damals wurde den Banken in großem Stile "erlaubt", ihren "Giftmüll" nach Gusto selbst einzuschätzen und zu bewerten. Dies geschah damals, damit sie nicht SOFORT kollabierten.
Herr Jedermann wäre für so etwas (wenn es aufgeflogen wäre) für Bilanzfälschung verurteilt worden (Samt den dazugehörigen Wirtschaftsprüfern, die dem Ganzen ja Vorschub leisten müssen).

Bankrott gehen kannst du mit einer großen oder mit einer kleinen Bilanzsumme. Das bleibt sich völlig gleich. Das gilt auch für JEDES Unternehmen. Es kommt darauf an, ob die Bilanz "frisiert" ist, oder ob deren Angaben der Realität zum Zeitpunkt der Erstellung entsprechen. Die "Realitätsferne" der Angaben kann sich jedoch u.U. sehr schnell ändern (siehe dazu die "Unfall"-Großereignisse in Japan, China etc.).

Von Nixdorf wird z.B. gesagt, dass er 1000-e von Mannjahren (Programmierer) für unfertige Software "aktiviert" haben soll. Völlig unkontrollierbar für die Banken :-))) - Auf diese Art und Weise hat seine "Bilanz" gestimmt (trotz Überschuldung). Bilanzkosmetik eben. Ein einträglicher Wissenszweig! So dürfte jedem, der sich halbwegs mit Bilanzen auskennt, klar sein, dass er an den "Abschreibungsmodalitäten" erkennen kann, ob es sich um eine halbwegs gesunde, oder eine "frisierte" Firma handelt. "Bankrottierende" Firmen oder diejenigen, die an der Grenze dazu stehen, die versuchen zunächst, ihre Abschreibungen zu reduzieren. D.h. sie haben in der Regel ALTES Inventar, denn sie können nicht mehr modernisieren. Außerdem versuchen sie, "Werte" zu aktivieren, denen der Begriff "Wert" eigentlich nicht mehr zuzuschreiben ist (Giftpapiere, Uralt-Maschinen, Uralt-Software etc.). Wohingegen gesunde/wachsende Firmen daran interessiert sind, zu investieren und potentiell hohe Gewinne zum einen durch Abschreibungen zu verkleinern und zum anderen die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten. D.h. im Klartext: "Gesunde" Unternehmen haben sehr viele STILLE RESERVEN. In diesem Sinne könnte man natürlich auch von einer "frisierten" Bilanz sprechen. Dies jedoch in dem Sinne, dass das Unternehmen einen größeren Wert hat, als dies aus der Bilanz ersichtlich ist. Immer eine interessante Frage bei Firmenbewertingen.

Dass die kriminellen "Banden" von internationalen Firmenschlächtern oft keinerlei Interesse daran haben, diese Firmen gesund zu halten und betriebswirtschaftlich gut zu führen, das steht auf einem anderen Blatt. Viele dieser "Manager" und "Investoren" sind im wesentlichen daran interessiert, die Firmen nur in ihrem Sinne "auszuschlachten". Eine bösartige Art von Kriminalität, die derzeit leider noch viel zu wenig "verfolgt" wird. Beispiele dafür gibt es wahrlich genug.

Bisher traf das aber nur auf Großunternehmen zu. Der Mittelstand, oft inhabergeführt, lebte und arbeitete BISHER nach anderen Regeln.

--
For entertainment purposes only.

Relation Verschuldung/BIP spielt eine Rolle

Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 09:37 vor 3335 Tagen @ Olivia 4448 Views

bearbeitet von Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 10:03

Warum werden denn die Grossbanken gezwungen, die Bilanzsumme zu
reduzieren? Weil, je höher die Bilanzsumme, desto höher das Risiko

eines

Bankrotts. Eine kleine Schwankung der Bewertung der Assets auf der
Aktivseite führt geradewegs in den Bankrott, und dies gilt doch für

jedes

Unternehmen, und extrapoliert eben auf die gesamte VoWi.

.....................

Wer erzählt dir denn so einen Blödsinn?

Nun, zum Beispiel die Grossbanken selber, die seit 2008 immer wieder darauf hinweisen, dass die Bilanzsumme reduziert wurde/werden sollte. Ebenso beispielsweise die Schweizer Regierung, die betont hat, dass sich die Schweizer Volkswirtschaft keine zwei Grossbanken mit derart grotesken Bilanzsummen leisten kann. Das Risiko ist viel zu hoch, auch wenn die Eigenkapitalquote erhöht wird.

Das Risiko eines Bankrotts hängt sicherlich nicht mit der Höhe der
Bilanzsumme zusammen.

Sicherlich hängt das Risiko des Bankrotts der Schweiz beispielsweise mit der Höhe der Bilanzsumme seiner Grossbanken zusammen. Wir sind nicht blöd.

Uebrigens geht der Thread oben mit paranoia noch weiter. Bevor Du hier intervenierst und von Blödsinn schwafelst, könntest Du selbiges noch lesen.

Die Banken werden "gezwungen", die Bilanz zu
"bereinigen". Vielleicht erinnerst du dich noch an den Winter 2008.

Natürlich erinnere ich mich an die Forderungen, dass die Schweizer Grossbanken erstens ihre Eigenkapitalquote verbessern und zweitens ihre Bilanzsumme reduzieren sollten. Oder alternativ sich in eigenständige Gesellschaften in den entsprechenden Ländern aufsplitten sollten, ohne konsolidierte Bilanz. Das Risiko ist zu hoch.

Damals
wurde den Banken in in großem Stile "erlaubt", ihren "Giftmüll" nach
Gusto selbst einzuschätzen und zu bewerten. Dies geschah damals, damit sie
nicht SOFORT kollabierten.
Herr Jedermann wäre für so etwas (wenn es aufgeflogen wäre) für
Bilanzfälschung verurteilt worden. Samt den dazugehörigen
Wirtschaftsprüfern, die dem Ganzen ja Vorschub leisten müssen.

Ja, das ist bekannt, hat mit dieser Diskussion aber nichts zu tun.

Bankrott gehen kannst du mit einer großen oder mit einer kleinen
Bilanzsumme. Das bleibt sich völlig gleich. Und das gilt auch für JEDES
Unternehmen.

Nein:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=387210

Du glaubst offensichtlich im Ernst, es spiele keine Rolle, ob eine Volkswirtschaft eine fünffache Bilanzsumme in Relation zum BIP aufweist, wie der verschuldete/verguthabte Westen zur Zeit, oder eine zehnfache. Das Verhältnis der Bilanzsumme/Produktion spielt nunmal eine Rolle, völlig unabhängig davon ob Du's glaubst oder nicht.

Grüsse, Zara

Ein-Mini-Land wie die Schweiz kann keine konkursreifen RIESENBANKEN retten!

Olivia @, Montag, 21.12.2015, 10:42 vor 3335 Tagen @ Zarathustra 4436 Views

Du glaubst offensichtlich im Ernst, es spiele keine Rolle, ob eine
Volkswirtschaft eine fünffache Bilanzsumme in Relation zum BIP aufweist,
wie der verschuldete/verguthabte Westen zur Zeit, oder eine zehnfache.
Das Verhältnis der Bilanzsumme/Produktion spielt nunmal eine Rolle,
völlig unabhängig davon ob Du's glaubst oder nicht.

Grüsse, Zara

.......................


Nun, zum Beispiel die Grossbanken selber, die seit 2008 immer wieder
darauf hinweisen, dass die Bilanzsumme reduziert wurde/werden sollte.
Ebenso beispielsweise die Schweizer Regierung, die betont hat, dass sich
die Schweizer Volkswirtschaft keine zwei Grossbanken mit derart grotesken
Bilanzsummen leisten kann. Das Risiko ist viel zu hoch, auch wenn die
Eigenkapitalquote erhöht wird.

..............

Zara, in einigen Dingen gebe ich dir sicherlich Recht, aber nicht in diesem Falle.

Die SCHWEIZ kann sich Banken mit einer so hohen Bilanzsumme NICHT leisten, weill sie nicht in der Lage ist, diese zu RETTEN, wenn die Banken bankrott sind! DAS kann die gesamte Wirtschaft eines Landes gefährden! Die Schweiz war auch nicht in der Lage, ihre beiden Großbanken (die voll in der Krise hingen) zu retten. Oder was meinst du, warum da plötzlich die ganzen "Adressen" geflossen sind? Die Amis können das SEHR WOHL! Auch bei erheblich höherer Bilanzsumme. Dass prinzipiell eine "Bankenzerschlagung" für den Verbraucher sinnvoll sein könnte (im Sinne von TO BIG TO FAIL), das steht auf einem anderen Blatt.

Die "Rettung" der Banken ist ein Spezialfall von Konkursverschleppung, WEIL ein Bankenkollaps unkalkulierbare Folgen für die gesamte Weltwirtschaft gehabt hätte. Der Dominoeffekt konnte nicht kontrolliert werden!

--
For entertainment purposes only.

Liest Du überhaupt, was ich schreibe?

Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 12:25 vor 3335 Tagen @ Olivia 4388 Views

bearbeitet von Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 12:44


Zara, in einigen Dingen gebe ich dir sicherlich Recht, aber nicht in
diesem Falle.

Die SCHWEIZ kann sich Banken mit einer so hohen Bilanzsumme NICHT leisten,

Eben, damit bestätigst Du meine These, dass die Grösse der Bilanzsumme in Relation zur Produktion eine Rolle spielt. Man kann es sich nicht leisten, weil zu risikoreich.

weill sie nicht in der Lage ist, diese zu RETTEN, wenn die Banken bankrott
sind! DAS kann die gesamte Wirtschaft eines Landes gefährden!


Sag' mal, liest Du überhaupt, was ich schreibe? Genau das schreibe ich ja, dass die Schweiz diese Grossbanken deshalb angehalten hat, ihre Bilanzsummen zu reduzieren, oder sich in rechtlich unabhängige, eigenständige Firmen zu splitten, auf die jeweiligen Länder, wo sie arbeiten.

Die Schweiz
war auch nicht in der Lage, ihre beiden Großbanken (die voll in der Krise
hingen) zu retten.

Doch, die UBS wurde gerettet mit einer Garantie von 60 Milliarden.
Die Schweiz wäre auch in der Lage, das doppelte oder dreifache zu garantieren.
Das siehst Du ja am Zinsniveau des Schweizer Staates.

Oder was meinst du, warum da plötzlich die ganzen
"Adressen" geflossen sind?

Damit sie weiterhin Business treiben können in den USA. Ganz einfach.

****gggg**** Nene, so einfach geht das nicht!

Olivia @, Dienstag, 22.12.2015, 23:35 vor 3334 Tagen @ Zarathustra 4219 Views

Die SCHWEIZ kann sich Banken mit einer so hohen Bilanzsumme NICHT

leisten,

Eben, damit bestätigst Du meine These, dass die Grösse der Bilanzsumme
in Relation zur Produktion eine Rolle spielt. Man kann es sich nicht
leisten, weil zu risikoreich.

...............

:-)))
Nein, deine These bestätige ich damit ganz sicherlich nicht!
DAS sind zwei völlig unterschiedliche Stiefel.

Die Bilanzsumme spielt keine Rolle!
Das Land ist klein und kann im Zweifelsfalle nur Banken einer gewissen Größenordnung "retten". Das bedeutet nicht, dass die Insolvenzgefahr bei einem Unternehmen mit hoher Bilanzsumme größer ist als bei einem Unternehmen mit niedriger Bilanzsumme.

...................

weill sie nicht in der Lage ist, diese zu RETTEN, wenn die Banken

bankrott

sind! DAS kann die gesamte Wirtschaft eines Landes gefährden!

Sag' mal, liest Du überhaupt, was ich schreibe? Genau das schreibe ich
ja, dass die Schweiz diese Grossbanken deshalb angehalten hat, ihre
Bilanzsummen zu reduzieren, oder sich in rechtlich unabhängige,
eigenständige Firmen zu splitten, auf die jeweiligen Länder, wo sie
arbeiten.

........................

Das sind wieder zwei unterschiedliche Dinge!
Die Schweiz möchte nicht zuständig sein für unkalkulierbare Verluste, die außerhalb der eigenen Landesgrenzen anfallen (u.a. Prozesse etc.). - Übrigens haben die zwei "Großen" auch eigene juristische Gesellschaften in anderen Ländern (Tochterfirmen). Wenn kein Gewinn- bzw. Verlust-Abführungsvertrag zwischen Mutter und Tochter gemacht wurde, dann könnten diese GmbHs "ruhig" "Pleite" gehen. Das Grundkapital ist dann weg. Das ist alles. Ist ein Gewinn-/Verlust-Abführungsvertrag (oder Ähnliches) gemacht worden, dann muss die Mutter "bluten".

Dabei geht es aber nicht um die Größe der Firma, sondern um eine Risikobegrenzung in anderen Ländern (beispielsweise). Sicherlich sehr sinnvoll, wenn man in/mit den USA arbeitet (Prozesse).

Ich würde in einem solchen Falle sicherlich nicht sagen, dass die Konkursgefahr mit der Größe der Firma steigt. Die Konkursgefahr steigt mit den unkontrollierbaren Risiken, die eine Firma eingeht. Und da waren Banken ja nun wahre Meister drin. In den USA sind übrigens SEHR viele kleine Banken im Zuge dieser Krise PLEITE gegangen. DAS hat aber niemanden gestört, da sie nicht das Gesamtsystem gefährdeten.

D.h. mit der GRÖSSE einer Bank steigt zwar nicht prinzipiell das Risiko eines Konkurses, aber es steigt das Risiko eines kompletten Systemzusammenbruchs, FALLS eine solche Großbank PLEITE geht. Das gilt nicht unbedingt für ANDERE GROSSUNTERNEHMEN. Die Banken haben da eine ganz besondere Stellung. Ganz besonders bei der Art und Weise, wie sie gearbeitet haben und vermutlich noch arbeiten.
.....................

Die Schweiz
war auch nicht in der Lage, ihre beiden Großbanken (die voll in der

Krise

hingen) zu retten.


Doch, die UBS wurde gerettet mit einer Garantie von 60 Milliarden.
Die Schweiz wäre auch in der Lage, das doppelte oder dreifache zu
garantieren.
Das siehst Du ja am Zinsniveau des Schweizer Staates.

Na ja, die hatten eine ähnliche Stellung wie die Deutsche Bank (die ja auch ganz "ungeschoren" aus der Krise herauskam :-))) - sie wurde "informell" von den Amis "gerettet" indem "uneinbringliche" Forderungen in den USA "bedient" wurden. Die Gelder flossen - bei anderen Banken flossen sie nicht. Und die Deutsche sonnte sich im Glück. Sie war eben systemrelevant. Soweit ich gelesen habe, sollen "unsichtbare" Hilfestellungen auch im Zusammenhang mit den beiden "Großen" in CH zustande gekommen sein. 60 Mrd sind Peanuts.
Links kann ich dir leider nicht liefern. Das stammt alles aus den Zeiten von 2009. Die großen Banken im kleinen Ländle waren so in Panik, dass sie plötzlich Kunden aufnahmen, die mit Mini-Einlagen ein Konto eröffnen konnten.
Inzwischen alles wieder "normalisiert".
...............

Oder was meinst du, warum da plötzlich die ganzen
"Adressen" geflossen sind?


Damit sie weiterhin Business treiben können in den USA. Ganz einfach.

Ja, auch einer der Gründe. - Aber die mögen keine Amis mehr als Kunden und lösen die Konten lieber auf.

In den USA werden sie sich jetzt verhalten wie amerikanische Banken. Das Geschäftsmodell ist damit natürlich "futsch". :-))) Vielleicht haben sie ja ihren Sitz nach Delaware verlegt, dann brauchen sie die Schweiz nicht und das Geld bleibt in den USA.

--
For entertainment purposes only.

Insolvenzrisiko

Zarathustra, Samstag, 26.12.2015, 08:16 vor 3330 Tagen @ Olivia 4159 Views

bearbeitet von Zarathustra, Samstag, 26.12.2015, 08:22

Die SCHWEIZ kann sich Banken mit einer so hohen Bilanzsumme NICHT

leisten,

Eben, damit bestätigst Du meine These, dass die Grösse der

Bilanzsumme

in Relation zur Produktion eine Rolle spielt. Man kann es sich nicht
leisten, weil zu risikoreich.

...............

:-)))
Nein, deine These bestätige ich damit ganz sicherlich nicht!
DAS sind zwei völlig unterschiedliche Stiefel.

Die Bilanzsumme spielt keine Rolle!

Natürlich spielt die Bilanzsumme in Relation zur Produktion eine Rolle, völlig unabhängig davon, ob Du es glaubst oder nicht. Eine Firma mit wenig oder gar keiner Produktion kann sich nicht aus einer Schieflage der Bilanz herausarbeiten und ist komplett abhängig davon, dass die eingebrochenen Werte auf der Aktivseite wieder ansteigen.

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=387210

Das Land ist klein und kann im Zweifelsfalle nur Banken einer gewissen
Größenordnung "retten". Das bedeutet nicht, dass die Insolvenzgefahr bei
einem Unternehmen mit hoher Bilanzsumme größer ist als bei einem
Unternehmen mit niedriger Bilanzsumme.

Aha, eine Firma, die ihrer Grösse wegen vom Staat, von der Bank, von Investoren eher gerettet werden kann/will, hat das gleiche Insolvenzrisiko wie eine andere. Du erzählst Sachen ...

...................

weill sie nicht in der Lage ist, diese zu RETTEN, wenn die Banken

bankrott

sind! DAS kann die gesamte Wirtschaft eines Landes gefährden!

Sag' mal, liest Du überhaupt, was ich schreibe? Genau das schreibe ich
ja, dass die Schweiz diese Grossbanken deshalb angehalten hat, ihre
Bilanzsummen zu reduzieren, oder sich in rechtlich unabhängige,
eigenständige Firmen zu splitten, auf die jeweiligen Länder, wo sie
arbeiten.

........................

Das sind wieder zwei unterschiedliche Dinge!

Echt? Sind diese zwei unterschiedlichen Dinge, die ich hier beschreibe, unterscheidliche Dinge? Wer hätte das gedacht!

Die Schweiz möchte nicht zuständig sein für unkalkulierbare Verluste,
die außerhalb der eigenen Landesgrenzen anfallen (u.a. Prozesse etc.). -
Übrigens haben die zwei "Großen" auch eigene juristische Gesellschaften
in anderen Ländern (Tochterfirmen). Wenn kein Gewinn- bzw.
Verlust-Abführungsvertrag zwischen Mutter und Tochter gemacht wurde, dann
könnten diese GmbHs "ruhig" "Pleite" gehen. Das Grundkapital ist dann
weg. Das ist alles. Ist ein Gewinn-/Verlust-Abführungsvertrag (oder
Ähnliches) gemacht worden, dann muss die Mutter "bluten".

Weisst Du, die Schweizer Politik (insbesondere Blocher) verlangte von den Gossbanken - wie ich schon beschrieb - dass sie entweder ihr Risiko (Grösse und Eigenkapital) anpassen, oder aber sich bilanziell, rechtlich und vertraglich so aufsplitten, dass die Mutter nicht gefährdet ist, wenn Tochterfirmen in den Ländern pleite gehen.

Dabei geht es aber nicht um die Größe der Firma, sondern um eine
Risikobegrenzung in anderen Ländern (beispielsweise).

Wenn man sich haftungsrechtlich aufsplittet, dann betrifft dies selbstverständlich die Grösse. Olivia Olivia ...

Sicherlich sehr
sinnvoll, wenn man in/mit den USA arbeitet (Prozesse).

Ich würde in einem solchen Falle sicherlich nicht sagen, dass die
Konkursgefahr mit der Größe der Firma steigt.

Doch, die ist selbstverständlich gegeben, solange die Mutter für alle haftet.

Die Konkursgefahr steigt
mit den unkontrollierbaren Risiken, die eine Firma eingeht. Und da waren
Banken ja nun wahre Meister drin. In den USA sind übrigens SEHR viele
kleine Banken im Zuge dieser Krise PLEITE gegangen. DAS hat aber niemanden
gestört, da sie nicht das Gesamtsystem gefährdeten.

D.h. mit der GRÖSSE einer Bank steigt zwar nicht prinzipiell das Risiko
eines Konkurses,

Ja nachdem. Ein kleines Land kann eine kleine Bank samt deren Kunden retten. Eine zu grosse Bank kann sie nicht retten. Was zu beweisen war.
Andererseits kann der Weltstaat auch umgekehrt vorgehen und prinzipiell nur Grossbanken retten, weil sie systemgefährdend sind. Oder er kann prinzipiell gar keine Banken mehr retten und stattdessen einfach die Einlagen der Kunden.
Niemand weiss, wie er das nächste mal vorgeht.

aber es steigt das Risiko eines kompletten
Systemzusammenbruchs, FALLS eine solche Großbank PLEITE geht.

Ja, was wiederum zeigt, dass die Grösse im Hinblick auf das Pleiterisiko eine Rolle spielt.

Das gilt
nicht unbedingt für ANDERE GROSSUNTERNEHMEN.


Andere Unternehmen betreffend spielt die Relation Bilanzsumme/Produktion insofern eine Rolle, als dass gilt, was ich in obigem Link beschrieben habe.


Doch, die UBS wurde gerettet mit einer Garantie von 60 Milliarden.
Die Schweiz wäre auch in der Lage, das doppelte oder dreifache zu
garantieren.
Das siehst Du ja am Zinsniveau des Schweizer Staates.


Na ja, die hatten eine ähnliche Stellung wie die Deutsche Bank (die ja
auch ganz "ungeschoren" aus der Krise herauskam :-))) - sie wurde
"informell" von den Amis "gerettet" indem "uneinbringliche" Forderungen in
den USA "bedient" wurden. Die Gelder flossen - bei anderen Banken flossen
sie nicht. Und die Deutsche sonnte sich im Glück. Sie war eben
systemrelevant. Soweit ich gelesen habe, sollen "unsichtbare"
Hilfestellungen auch im Zusammenhang mit den beiden "Großen" in CH
zustande gekommen sein. 60 Mrd sind Peanuts.

Nein, die 60 Mrd. sind natürlich keine Peanuts, sondern waren der Hauptbetrag, der im Hinblick auf die UBS staatlicherseits zum Tragen kam.

Links kann ich dir leider nicht liefern.

Ja. leider leider. Aber einfach mal behaupten, die 60 Mrd. für die UBS seien Peanuts gewesen und keinerlei Links bieten, die das Gegenteil beweisen und die Amis zum wahren Retter erklären.

Dennoch beste Grüsse, Zara

In der Weihnachtsbäckerei ...

Ashitaka @, Montag, 21.12.2015, 09:57 vor 3335 Tagen @ Olivia 4549 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 21.12.2015, 10:05

Das Risiko eines Bankrotts hängt sicherlich nicht mit der Höhe der
Bilanzsumme zusammen.

Richtig. Die Behauptung kann nur im Einzelfall gelten. Allgemein ist das deshalb nicht haltbar, weil es eben das Fremdkapital ist, welches systembedingt die Bilanzsummen nach oben treibt, nicht das Eigenkapital. Die best gelauntesten Mandanten sind diejenigen, bei denen das Eigenkapital auf der richtigen Seite steht und alle Vorteile aus einer fein gesteuerten Fremdkapitalisierung gezogen werden (d.h. die Laufzeiten verlängern, KK-Linien verhandeln, Liquidität durch frühzeitige Bezahlungen der Ausgabenseite und damit einhergehender Skonti oder gar EK-Minderungen ins Unternehmen zu spülen). Was nützt es, ein Maschinenbauunternehmen erfolgreich führen zu wollen, wenn man sich - oftmals schlechten Beratungen geschuldet - gar nicht über die Prozente beim Leistungseinkauf bewusst wird. Und wie man Fremdkapital im Einzelfall hinsichtlich seiner Restlaufzeiten strukturiert und sich damit Luft für Ertragssteigerungen verschafft, ist eben jedem selbst überlassen bzw. vom Einzelfall abhängig.

Es hängt aber damit zusammen, in welchem Umfange in
der Bilanz "Positionen" aktiviert wurden, deren gegenwärtiger MARKT-WERT
nicht dem in der Bilanzsumme angegebenen WERT entspricht.

Das ist richtig und wie ich meine der wichtigste Reibungspunkt bei externen (:-)) Prüfungen. Stichtwort: Beteiligungen

Beim Platzen
einer Blase eine sehr heikle Angelegenheit. Die Banken werden also
"gezwungen", die Bilanz zu "bereinigen" und diese "kritischen" Positionen
dem gegenwärtigen Marktwert anzupassen. Dies allerdings nur in sehr
kleinen Schritten, damit das Kartenhaus stehen bleibt. Vielleicht erinnerst
du dich noch an den Winter 2008. Damals wurde den Banken in großem Stile
"erlaubt", ihren "Giftmüll" nach Gusto selbst einzuschätzen und zu
bewerten. Dies geschah damals, damit sie nicht SOFORT kollabierten.
Herr Jedermann wäre für so etwas (wenn es aufgeflogen wäre) für
Bilanzfälschung verurteilt worden (Samt den dazugehörigen
Wirtschaftsprüfern, die dem Ganzen ja Vorschub leisten müssen).

Wirtschaftsprüfer haben damit nichts am Hut.

"...in der Weihnachtsbäckerei..."

Bankrott gehen kannst du mit einer großen oder mit einer kleinen
Bilanzsumme.

So ist es.

Das bleibt sich völlig gleich. Das gilt auch für JEDES
Unternehmen. Es kommt darauf an, ob die Bilanz "frisiert" ist, oder ob
deren Angaben der Realität zum Zeitpunkt der Erstellung entsprechen. Die
"Realitätsferne" der Angaben kann sich jedoch u.U. sehr schnell ändern
(siehe dazu die "Unfall"-Großereignisse in Japan, China etc.).

Von Nixdorf wird z.B. gesagt, dass er 1000-e von Mannjahren
(Programmierer) für unfertige Software "aktiviert" haben soll. Völlig
unkontrollierbar für die Banken :-))) - Auf diese Art und Weise hat seine
"Bilanz" gestimmt. Bilanzkosmetik eben. Ein einträglicher Wissenszweig! So
dürfte jedem, der sich halbwegs mit Bilanzen auskennt, klar sein, dass er
an den "Abschreibungsmodalitäten" erkennen kann, ob es sich um eine
halbwegs gesunde, oder eine "frisierte" Firma handelt. "Bankrottierende"
Firmen oder diejenigen, die an der Grenze dazu stehen, die versuchen
zunächst, ihre Abschreibungen zu reduzieren. D.h. sie haben in der Regel
ALTES Inventar, denn sie können nicht mehr modernisieren. Außerdem
versuchen sie, "Werte" zu aktivieren, denen der Begriff "Wert" eigentlich
nicht mehr zuzuschreiben ist (Giftpapiere). Wohingegen gesunde/wachsende
Firmen daran interessiert sind, zu investieren und potentiell hohe Gewinne
zum einen durch Abschreibungen zu verkleinern und zum anderen die
Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten. D.h. im Klartext:
"Gesunde" Unternehmen haben sehr viele STILLE RESERVEN. In diesem Sinne
könnte man natürlich auch von einer "frisierten" Bilanz sprechen. Dies
jedoch in dem Sinne, dass das Unternehmen einen größeren Wert hat, als
dies aus der Bilanz ersichtlich ist. Immer eine interessante Frage bei
Firmenbewertingen.

[[top]]

Dass die kriminellen "Banden" von internationalen Firmenschlächtern oft
keinerlei Interesse daran haben, diese Firmen gesund zu halten und
betriebswirtschaftlich gut zu führen, das steht auf einem anderen Blatt.
Viele dieser "Manager" sind im wesentlichen daran interessiert, die Firmen
nur in ihrem Sinne "auszuschlachten". Beispiele dafür gibt es wahrlich
genug.

Viele dieser Manager haben teuer bezahlte Schulen besucht und wissen halt, dass die Haftungsbeschränkungen der vor die Wand zu fahrenden Gesellschaften dennoch Auswege für eine frühzeitige und nicht prüfbare Umschichtungen der Vermögensgegenstände bzw. den Entzug der liquidierbaren Assets darstellen. Um den Rest können sich die Gläubiger streiten.

Bisher traf das aber nur auf Großunternehmen zu. Der Mittelstand, oft
inhabergeführt, lebte und arbeitete BISHER nach anderen Regeln.

Ja, dass möglichst hohe und genaustens strukturierte Schulden Tore bieten, das hören die Bankberater auf den billigen Sitzplätzen nicht gerne. Es hängt - denke ich mal - maßgeblich von den dahinter stehenden Beratungsgesellschaften ab.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Das war nicht die Frage, Ashitaka

Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 10:16 vor 3335 Tagen @ Ashitaka 4333 Views

bearbeitet von Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 10:28

Bankrott gehen kannst du mit einer großen oder mit einer kleinen
Bilanzsumme.


So ist es.

Das war nicht die Frage, Ashitaka. Die Frage dreht sich darum, wer eher Bankrott geht: Jene Firmen/Volkswirtschaften mit tiefer Bilanzsumme in Relation zur Produktion (Westen der 60er Jahre), oder jene, die bereits bei 400 und mehr Prozent angelangt sind und folglich auch nicht mehr (oder kaum mehr) wachsen (Westen/Japan/China heute). Sie haben zu wenig Produktion/Einnahmen im Verhältnis zur Bilanzsumme.

Herzlichst

Zara

Auf die Volkswirtschaft bezogen

Ashitaka @, Montag, 21.12.2015, 11:07 vor 3335 Tagen @ Zarathustra 4377 Views

Das war nicht die Frage, Ashitaka. Die Frage dreht sich darum, wer eher
Bankrott geht: Jene Firmen/Volkswirtschaften mit tiefer Bilanzsumme in
Relation zur Produktion (Westen der 60er Jahre), oder jene, die bereits bei
400 und mehr Prozent angelangt sind und folglich auch nicht mehr (oder kaum
mehr) wachsen (Westen/Japan/China heute). Sie haben zu wenig
Produktion/Einnahmen im Verhältnis zur Bilanzsumme.

Du wirst keine Antwort finden, die sowohl auf Einzelfälle (Firmen), als auch auf ganze Volkswirtschaften bezogen mit deinem Chart begründet werden kann. Im Einzelfall trifft das nicht zu. Auf die gesamte Volkswirtschaft bezogen (wenn man alle in den Kreis bittet) ist es richtig zu erklären, dass der Output in Relation zur zwanghaft steigenden Verschuldung sinkt.

Wie wirkt das auf die Einzelakteure: Es sind sowohl die Einnahmen, als auch die Ausgaben, die aus einer gesamtsystematischen Sicht heraus sinken. Der auf alle Beteiligten zu verteilende Cash Flow wird aufgrund eines nicht steigerbaren Ertragsniveaus geringer, was aber nicht bedeutet, dass damit Verluste provoziert werden. Wie gesagt, auch die Ausgabenseite sinkt in Relation (spiegelbildlich Teil des BIP).

Der nicht an die steigende Gesamtverschuldung anpassbare Cash Flow ist für eine immer größer werdene Anzahl an Unternehmen nicht ausreichend um die zwanghaft steigenden Kapitaldienste bestreiten zu können.

Folge: Zahlungsunfähigkeit!

Wie und ob im Einzelfall, darüber lässt sich nichts sagen.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Die Gesamtwirtschaft ist die Summe der Einzelfälle

Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 12:41 vor 3335 Tagen @ Ashitaka 4463 Views

bearbeitet von Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 12:51

Das war nicht die Frage, Ashitaka. Die Frage dreht sich darum, wer

eher

[/b]Bankrott geht: Jene Firmen/Volkswirtschaften mit tiefer Bilanzsumme

in

Relation zur Produktion (Westen der 60er Jahre), oder jene, die bereits

bei

400 und mehr Prozent angelangt sind und folglich auch nicht mehr (oder

kaum

mehr) wachsen (Westen/Japan/China heute). Sie haben zu wenig
Produktion/Einnahmen im Verhältnis zur Bilanzsumme.


Du wirst keine Antwort finden, die sowohl auf Einzelfälle (Firmen), als
auch auf ganze Volkswirtschaften bezogen mit deinem Chart begründet werden
kann. Im Einzelfall trifft das nicht zu.

Doch, das trifft auch auf die Einzelfälle zu, nämlich derart, dass die Einzelfälle in einer Volkswirtschaft mit hoher Gesamtverschuldung im durchschnittlichen Einzelfall auch hoch verschuldet sind. Ausnahmen sind nicht relevant.

Auf die gesamte Volkswirtschaft
bezogen (wenn man alle in den Kreis bittet) ist es richtig zu erklären,
dass der Output in Relation zur zwanghaft steigenden Verschuldung sinkt.

Die Gesamtwirtschaft summiert und repräsentiert die Einzelfälle.

Wie wirkt das auf die Einzelakteure: Es sind sowohl die Einnahmen, als
auch die Ausgaben, die aus einer gesamtsystematischen Sicht heraus sinken.
Der auf alle Beteiligten zu verteilende Cash Flow wird aufgrund eines nicht
steigerbaren Ertragsniveaus geringer, was aber nicht bedeutet, dass damit
Verluste provoziert werden.

Doch, genau das bedeutet es.

Wie gesagt, auch die Ausgabenseite sinkt in
Relation (spiegelbildlich Teil des BIP).

Ja, aber auch der Gewinn. Der Gewinn in Relation zur Bilanzsumme wird kleiner, und damit das Potential, bei einer Schieflage die Bilanz aus eigener Kraft wieder ins Lot zu bringen. Wer nur eine Bilanz hat, aber keine Produktion, kann nur hoffen, dass die Werte auf der Aktivseite wieder ansteigen.

Der nicht an die steigende Gesamtverschuldung anpassbare Cash Flow ist
für eine immer größer werdene Anzahl an Unternehmen nicht ausreichend um
die zwanghaft steigenden Kapitaldienste bestreiten zu können.

Folge: Zahlungsunfähigkeit!

Wie und ob im Einzelfall, darüber lässt sich nichts sagen.

Aufgrund der Cash-Flow Entwicklung der Gewamtwirtschaft lässt sich etwas darüber aussagen, wie es die Einzelfälle im Durchschnitt trifft: nämlich exakt genau gleich wie die Gesamtwirtschaft.

Herzlichst,

Zara

Monopol-Bildung

Rybezahl, Montag, 21.12.2015, 14:27 vor 3335 Tagen @ Zarathustra 4422 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 21.12.2015, 14:54

Ja, aber auch der Gewinn. Der Gewinn in Relation zur Bilanzsumme wird
kleiner, und damit das Potential, bei einer Schieflage die Bilanz aus
eigener Kraft wieder ins Lot zu bringen. Wer nur eine Bilanz hat, aber
keine Produktion, kann nur hoffen, dass die Werte auf der Aktivseite wieder
ansteigen.

(Edit: korrektes Zitat eingefügt.)

Interessante Betrachtung. Ist das nicht auch ein Grund für Monopol-Bildung?
Mittelfristig können einzelne Unternehmen diesen Trend vielleicht (bei sich!) umkehren (andere gehen dafür umso schneller kaputt), aber langfristig kann auch die - überspitzt gesagt - Erde GobH nicht diesem Trend entkommen:

[image]

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

"Einzelfall" vs. "Durchschnitt einer Anzahl von Einzelfällen" vs. "Volkswirtschaft"

Ashitaka @, Montag, 21.12.2015, 16:37 vor 3335 Tagen @ Zarathustra 4290 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 21.12.2015, 16:45

Doch, das trifft auch auf die Einzelfälle zu, nämlich derart, dass die
Einzelfälle in einer Volkswirtschaft mit hoher Gesamtverschuldung im
durchschnittlichen Einzelfall auch hoch verschuldet sind. Ausnahmen sind
nicht relevant.

Entweder treffen wir eine Aussage über den Einzelfall oder die Volkswirtschaft als Gesamtheit. Im Einzelfall ist deine Behauptung natürlich quatsch. Da gibt es Beispiele in meinem Bekanntenkreis, die lachen sich tot über ihr fehlendes Eigenkapital. Dennoch und eben weil man genau weiß, wie das Rating und eine ausreichende Besicherung gewährleistet wird, läuft alles wie geschmiert. Und ja, es gibt im Einzelfall auch Profiteure in Zeiten zunehmender Gesamtverschuldungen und in Relation dazu sinkender BIP's. Nix Durchschnitt, sondern Einzelfallbetrachtung.

Auf die gesamte Volkswirtschaft
bezogen (wenn man alle in den Kreis bittet) ist es richtig zu

erklären,

dass der Output in Relation zur zwanghaft steigenden Verschuldung

sinkt.


Die Gesamtwirtschaft summiert und repräsentiert die Einzelfälle.

Ich erklärte aber, dass es für den Einzelfall nicht stimmt.

Wie wirkt das auf die Einzelakteure: Es sind sowohl die Einnahmen, als
auch die Ausgaben, die aus einer gesamtsystematischen Sicht heraus

sinken.

Der auf alle Beteiligten zu verteilende Cash Flow wird aufgrund eines

nicht

steigerbaren Ertragsniveaus geringer, was aber nicht bedeutet, dass

damit

Verluste provoziert werden.


Doch, genau das bedeutet es.

Nö, das Gesamtniveau sinkt. Ob nun im Einzelfall Verluste entstehen ist eine Frage des Einzelfalls.

Wie gesagt, auch die Ausgabenseite sinkt in
Relation (spiegelbildlich Teil des BIP).


Ja, aber auch der Gewinn.

Sag ich doch, das Gesamtniveau. Auf den Einzelfall bezogen ist das nicht zwingend der Fall.

Der Gewinn in Relation zur Bilanzsumme wird
kleiner, und damit das Potential, bei einer Schieflage die Bilanz aus
eigener Kraft wieder ins Lot zu bringen. Wer nur eine Bilanz hat, aber
keine Produktion, kann nur hoffen, dass die Werte auf der Aktivseite wieder
ansteigen.

Nirgendwo steigen mehr die Erträge? In wirklich keinem Einzelfall? Das ist natürlich quatsch. Du geisterst in Durchschnittsbetrachtungen oder Gedanken an die Volkswirtschaft rum. Und da hast du recht.

Der nicht an die steigende Gesamtverschuldung anpassbare Cash Flow ist
für eine immer größer werdene Anzahl an Unternehmen nicht ausreichend um
die zwanghaft steigenden Kapitaldienste bestreiten zu können.

Folge: Zahlungsunfähigkeit!

Wie und ob im Einzelfall, darüber lässt sich nichts sagen.


Aufgrund der Cash-Flow Entwicklung der Gewamtwirtschaft lässt sich etwas
darüber aussagen, wie es die Einzelfälle im Durchschnitt trifft: nämlich
exakt genau gleich wie die Gesamtwirtschaft.

Im Durchschnitt! Über den Einzelfall lässt sich nichts sagen.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Sonderfälle sind wurscht

Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 23:08 vor 3335 Tagen @ Ashitaka 4252 Views

Doch, das trifft auch auf die Einzelfälle zu, nämlich derart, dass die

Einzelfälle in einer Volkswirtschaft mit hoher Gesamtverschuldung im
durchschnittlichen Einzelfall auch hoch verschuldet sind. Ausnahmen

sind

nicht relevant.


Entweder treffen wir eine Aussage über den Einzelfall oder die
Volkswirtschaft als Gesamtheit.

Ich treffe Aussagen über den durchschnittlichen Einzelfall, und nicht über ein paar wenige Fälle, weil ein paar wenige Fälle völlig irrelevent sind.

Im Einzelfall ist deine Behauptung
natürlich quatsch.


Natürlich nicht, denn relevant ist, wie es den durchschnittlichen und damit den typischen Einzelfall trifft, und nicht irgendwelche Beispiele und Sonderfälle. Das ist irrelevant.

Da gibt es Beispiele in meinem Bekanntenkreis, die
lachen sich tot über ihr fehlendes Eigenkapital.

Sonderfälle sind irrelevant.

Auf die gesamte Volkswirtschaft
bezogen (wenn man alle in den Kreis bittet) ist es richtig zu

erklären,

dass der Output in Relation zur zwanghaft steigenden Verschuldung

sinkt.


Die Gesamtwirtschaft summiert und repräsentiert die Einzelfälle.


Ich erklärte aber, dass es für den Einzelfall nicht stimmt.

Für Sonderfälle stimmt es nicht, für den typischen, mehrheitlichen Einzelfall stimmt es selbstverständlich, da die Gesamtwirtschaft die Summe der Einzelfälle ist.

Wie gesagt, auch die Ausgabenseite sinkt in
Relation (spiegelbildlich Teil des BIP).


Ja, aber auch der Gewinn.


Sag ich doch, das Gesamtniveau. Auf den Einzelfall bezogen ist das nicht
zwingend der Fall.


Für die Mehrheit der Einzelfälle. Deine Sonderfälle sind irrelevant.

Der Gewinn in Relation zur Bilanzsumme wird
kleiner, und damit das Potential, bei einer Schieflage die Bilanz aus
eigener Kraft wieder ins Lot zu bringen. Wer nur eine Bilanz hat, aber
keine Produktion, kann nur hoffen, dass die Werte auf der Aktivseite

wieder

ansteigen.


Nirgendwo steigen mehr die Erträge? In wirklich keinem Einzelfall?

Mann oh Mann ...

Das
ist natürlich quatsch. Du geisterst in Durchschnittsbetrachtungen oder
Gedanken an die Volkswirtschaft rum. Und da hast du recht.

Selbstverständlich, weil Sonderfälle volkswirtschaftlich betrachtet irrelevant sind.

Der nicht an die steigende Gesamtverschuldung anpassbare Cash Flow

ist

für eine immer größer werdene Anzahl an Unternehmen nicht

ausreichend um

die zwanghaft steigenden Kapitaldienste bestreiten zu können.

Folge: Zahlungsunfähigkeit!

Wie und ob im Einzelfall, darüber lässt sich nichts sagen.


Aufgrund der Cash-Flow Entwicklung der Gewamtwirtschaft lässt sich

etwas

darüber aussagen, wie es die Einzelfälle im Durchschnitt trifft:

nämlich

exakt genau gleich wie die Gesamtwirtschaft.


Im Durchschnitt!

Ja, genau, und um etwas anderes kann es nicht gehen, weil Sonderfälle hier niemanden interessieren bei der eingangs erwähnten Frage.

Über den Einzelfall lässt sich nichts sagen.

Ueber den Sonderfall lässt sich nichts sagen, über den typischen, und damit gesamtwirtschaftlich relevanten Einzelfall jedoch sehr wohl.

Herzlichst,

Ashitaka

Herzlichst,

Zara

WP=Prüfung nach gesetzlicher Konformität, nicht nach inhaltlicher Plausibilität!

Olivia @, Montag, 21.12.2015, 12:01 vor 3335 Tagen @ Ashitaka 4377 Views

Wirtschaftsprüfer haben damit nichts am Hut.

"...in der Weihnachtsbäckerei..."

...........................

Vom Standpunkt des Gesetzgebers trifft das zu, wenn der WP nicht grob fahrlässig oder dumm handelt. Er prüft die Bücher auf die gesetzliche Konformität hin. Inhaltlich ist er in der oft kaum in der Lage die Abläufe zu bewerten. Bei Fragen ist er also auf die gesetzeskonforme Auskunft der Geschäftsführung angewiesen. DAS wird er sich im Zweifelsfalle auch SCHRIFTLICH bestätigen lassen und dieser Satz steht auch in JEDER Bilanz!

Wenn wir das Beispiel Nixdorf nehmen, so kann der WP nicht entscheiden, ob die aktivierten "Software-Mannstunden" REAL oder irreal sind oder aufgrund von Fehlern zustande kamen. Er wird in der Regel auch nicht bewerten können, ob der Maschinenpark "richtig" eingeschätzt wurde, sondern muß sich auf die wahrheitsgemäße, plausible Erklärung der Geschäftsführung verlassen.

Der schwarze Peter liegt also bei der Geschäftsführung und den evtl. verzerrten "Angaben", die diese dem WP macht. WPs sind insofern de jure auf der sicheren Seite. De facto wird WPs sicherlich schwanen, dass da "Unstimmigkeiten" zu sein scheinen und bisweilen "helfen" sie bei "intimen" Beratungsgesprächen (ohne Abhörung) Klienten mit Ratschlägen, wie diese Probleme von "anderen" Klienten auf "kreative" Art und Weise gelöst wurden. Speziell der Nixdorf-Fall legt solche Vermutungen nahe. Sind sie einigermaßen intelligent (davon sollte man ausgehen) werden sie die Haftungsfrage jedoch immer per Unterschrift ausschließen.

Für mich stellt sich die Frage, ob und ab welchem Zeitpunkt ein allzu großzüges "Übersehen" von ins Auge springenden Fakten (Nixdorf) auch Haftungsfragen für die beratenden Kanzleien aufwerfen könnte.

Ein heißes Eisen, sicherlich!

--
For entertainment purposes only.

Das Geld ist nur ein Teil des Problems

Morpheus ⌂ @, Montag, 21.12.2015, 12:52 vor 3335 Tagen @ pigbonds 4297 Views

Hallo Pigbonds,

das Geld ist nur ein Teil des Problems "Staat und Kapitalismus".

Das eigentliche Problem beschreibe ich in dem in der Signatur verlinkten Beitrag. Vielleicht kannst du mir ja dort auch aufzeigen, wie wir das Problem lösen können. Mit negativen Zinsen und Grundeinkommen geht es jedenfalls nicht.

Und Grund zur Besorgnis gibt es danach sehr wohl

Grüße
Morpheus

--
-------------------------------------------
Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Haben wir eine Guthaben- bzw. Schuldenkrise? (edit.)

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 20.12.2015, 12:38 vor 3336 Tagen @ Robert 4966 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.12.2015, 13:31

Haben wir eine „GUTHABENKRISE"?

Natürlich nicht, wenn wir keine Schuldenkrise hätten. Andernfalls haben wir eine, denn es gilt in der VoWi bzw. global:
Geldschulden = Geldguthaben (Geldvermögen)

Weiter gilt, wenn wir einfachheitshalber die Auslandssalden außer Acht lassen bzw. diese sowie die Brutto-Staatsguthaben "≈ 0" setzen:
Netto-Staatsschulden = private Brutto-Guthaben minus private Brutto-Schulden = private Netto-Guthaben

Nun die entscheidenden Fragen:

__ 1) Sind die Staatsschulden zu hoch? Ich sage: JA. Warum: In einer einwandfrei funktionierenden VoWi werden nicht mehr als 25% Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP benötigt. Dies lässt sich empirisch anhand der Nachkriegsdaten (1950-75) in mehreren europäischen Ländern nachweisen.
__ 2) Wachsen die Staatsschulden zu schnell? Ich sage: JA. Warum: Es ist weder notwendig noch unschädlich, dass die Staatsverschuldung schneller wächst als das BIP.
__ 3) Sind die privaten Brutto-Schulden zu niedrig? Ich sage: NEIN. Warum: In einer einwandfrei funktionierenden VoWi wird nicht mehr als 25% Brutto-Privatverschuldung im Verhältnis zum BIP benötigt. Auch dies lässt sich empirisch anhand der Nachkriegsdaten (1950-75) in mehreren europäischen Ländern nachweisen.

ERGO: Wir haben tatsächlich eine "Guthabenkrise" bezüglich der Privatguthaben. Die privaten Geldguthaben (Geldvermögen), brutto! sowie netto!, sind zu hoch relativ zum BIP; sie sind also zu schnell gewachsen, was sie immer noch tun (vgl. die BIP-Wachstumsraten).
Aus dem obengesagten folgt weiter: Die Netto- bzw. Brutto-Privatguthaben brauchen in einer einwandfrei funktionierenden VoWi nicht 25% bzw. 50% des BIP zu überschreiten (weil wir ja die 25% der Staatsverschuldung dazu rechnen).
Dieses ist machbar (und es wurde bereits praktiziert!) .. allerdings nicht ohne staatliche Regulierung, was gemeinhin Wirtschaftspolitik und Gesetzgebung genannt wird. Im übrigen, ohne staatliche Regulierung und Gesetzgebung kann es gar keine Wirtschaft geben.
Übrigens, auch heute liegt die Staatsverschuldung in den Industrienationen zwischen 50 und 250% des BIP .. ein ziemlicher Unterschied!

Entschuldigung für diesen Minimalkommentar. Ich hoffe aber, der Inhalt entschädigt .. und schafft wieder Klarheit.

Edit: Noch etwas gilt (nicht nur) in der VoWi-Theorie: Die Länge/Masse der Wortbeiträge ist umgekehrt proportional zur Qualität/Klasse ihres Inhalts.

Mit Gruß, Beo2

"Einwandfrei funktionierende Volkswirtschaften"

Zarathustra, Sonntag, 20.12.2015, 13:10 vor 3336 Tagen @ Beo2 4806 Views

Haben wir eine „GUTHABENKRISE"?


Natürlich nicht, wenn wir keine Schuldenkrise hätten. Andernfalls haben
wir eine, denn es gilt in der VoWi bzw. global:
Geldschulden = Geldguthaben (Geldvermögen)

Ja, das ist wohl allen klar.

Weiter gilt, wenn wir einfachheitshalber die Auslandssalden außer Acht
lassen bzw. diese sowie die Brutto-Staatsguthaben "≈ 0" setzen:
Netto-Staatsschulden = private Brutto-Guthaben minus private
Brutto-Schulden = private Netto-Guthaben

Nun die entscheidenden Fragen:

__ 1) Sind die Staatsschulden zu hoch? Ich sage: JA. Warum: In
einer einwandfrei funktionierenden VoWi werden nicht mehr als 25%
Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP benötigt.

Einwandfrei funktionierende Volkswirtschaften mit idealen Schulden/Guthaben-Relationen gibt es nachweislich nur vorübergehend und weltweit gesehen als Sonderfälle. Im übrigen ist 'eine einwandfrei funktionierende Volkswirtschaft' ein Euphemismus für eine einwandfrei funktionierende Zerstörung der Flora und Fauna.

Dies lässt sich
empirisch anhand der Nachkriegsdaten (1950-75) in mehreren europäischen
Ländern nachweisen.

Eben. Nachweislich nur als Sonderfälle (Wettbewerbsgewinnler) und als vorübergehender Zustand.

__ 2) Wachsen die Staatsschulden zu schnell? Ich sage: JA. Warum:
Es ist weder notwendig noch unschädlich, dass die Staatsverschuldung
schneller wächst als das BIP.

Es ist nachweislich notwendig, denn alles was geschieht, geschieht notwendigerweise.
Alles andere ist Fiktion. Ein lieber Staat ist genauso eine Fiktion wie ein lieber Diktator.
Die Ursachen, warum sogenannt ideale Volkswirtschaften immer nur ein vorübergehendes Phänomen sein können, bzw. ein Sonderfall unter vielen dysfunktionalen Normalfällen, liefern die Thesen des Debitismus.

__ 3) Sind die privaten Brutto-Schulden zu niedrig? Ich sage: NEIN.
Warum: In einer einwandfrei funktionierenden VoWi wird nicht mehr als 25%
Brutto-Privatverschuldung im Verhältnis zum BIP benötigt. Auch dies
lässt sich empirisch anhand der Nachkriegsdaten (1950-75) in mehreren
europäischen Ländern nachweisen.

Um eine einwandfrei funktionierende VoWi weiterwachsen zu lassen, werden empirisch nachweislich immer höhere Schulden-/Guthabensummen generiert. Warum dies so ist, wird in den Thesen des Debitismus erklärt.

Klar, nun kann man hergehen und behaupten, Kollektivismus müsste – obwohl es noch nie funtkoniert hat - eigentlich funktionieren. Aber mit welchem moralischen Recht postuliert man eine solche Utopie, wenn sie seit ihrer Erfindung nachweislich immer nur Tod und Verderben zur Folge hatte?

ERGO: Wir haben tatsächlich eine "Guthabenkrise" bezüglich der
Privatguthaben. Die privaten Geldguthaben (Geldvermögen), brutto! sowie
netto!, sind zu hoch relativ zum BIP
; sie sind also zu schnell
gewachsen, was sie immer noch tun (vgl. die BIP-Wachstumsraten).
Aus dem obengesagten folgt weiter: Die Netto- bzw. Brutto-Privatguthaben
brauchen in einer einwandfrei funktionierenden VoWi nicht 25% bzw. 50% des
BIP zu überschreiten (weil wir ja die 25% der Staatsverschuldung dazu
rechnen).
Dieses ist machbar!

Das kann jeder behaupten. Ich könnte auch behaupten: nächstes mal funktioniert der Maoismus.


.. allerdings nicht ohne staatliche Regulierung, was

gemeinhin Wirtschaftspolitik und Gesetzgebung genannt wird.

Davon gab es mehr als genug; in der Geschichte der verstaatlichten Menschen in allen erdenklichen Varianten. Funktionierte lustigerweise aber kein einziges mal.

Im übrigen,
ohne staatliche Regulierung und Gesetzgebung kann es gar keine Wirtschaft
geben.

Ja, was ein Segen für die Menschheit war; bis es damit vorbei war und der Wirtschaftszwang erfunden wurde.

Entschuldigung für diesen Minimalkommentar. Ich hoffe aber, der Inhalt
entschädigt .. und schafft wieder Klarheit.

Leider nicht.

Mit Gruß, Beo2

Grüsse, Zara

Ironie an: Ein System das funktioniert! Ironie aus.

Ashitaka @, Sonntag, 20.12.2015, 13:51 vor 3336 Tagen @ Zarathustra 4934 Views

Hallo Zara,

__ 1) Sind die Staatsschulden zu hoch? Ich sage: JA. Warum: In
einer einwandfrei funktionierenden VoWi werden nicht mehr als 25%
Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP benötigt.


Einwandfrei funktionierende Volkswirtschaften mit idealen
Schulden/Guthaben-Relationen gibt es nachweislich nur vorübergehend und
weltweit gesehen als Sonderfälle.

Es gibt zu keinem Zeitpunkt eine einwandfrei funktionierende Volkswirtschaft, sondern nur die Simulation einer solchen. Es ist die zwischenzeitlich breite Verteilung der beleihbaren Sicherheiten, die den suggerierten Wohlstand als willentlichen Stillstand ermöglicht. Denn Wohlstand ist Wohlschuld. und noch während wir ihn erlangen bzw. uns daran erfreuen wird er uns wieder schleichend entrissen. Daran lässt sich nichts ändern. Der das System schaffende Abgaben- und Schuldendruck, die zu besichernde Vorfinanzierung, sie ist ursächlich. Steigende Schuldenlasten und damit einhergehende Konzentrationen der Sicherheiten auf einen immer kleiner werdenden Teil der Masse lassen sich nicht verhindern, sondern sind unabdingbarer Teil des Systems. Wir können die Befreiung nur durch staatlich befristete Hilfen simulieren. Würde man sie gegenwärtig kappen wäre morgen früh Feierabend.

Es ist nachweislich notwendig, denn alles was geschieht, geschieht
notwendigerweise.
Alles andere ist Fiktion. Ein lieber Staat ist genauso eine Fiktion wie
ein lieber Diktator.

So ist es. Fiktion, Simulation. Wir haben es reihenweise mit Simulanten zutun.

Die Ursachen, warum sogenannt ideale Volkswirtschaften immer nur ein
vorübergehendes Phänomen sein können, bzw. ein Sonderfall unter vielen
dysfunktionalen Normalfällen, liefern die Thesen des Debitismus.

Das Ideal ist nicht real, sondern nur Fiktion. Es ist niemals ideal, sondern nur aufgrund der Simulationsdichte und Ausblendung bzw. fehlenden Wahrnehmungen der zerstörerischen Entwicklungen annehmbar.

Das kann jeder behaupten. Ich könnte auch behaupten: nächstes mal
funktioniert der Maoismus.

Dottores Buchtitel "Kapitalismus - Ein System das funktioniert" ist an Ironie kaum zu überbieten. Es funktioniert in den Köpfen der Simulanten so gut, dass man sich niemals aus den Fängen des "sich nur etwas vor machen!" befreien will, sondern im Gegenteil, an die Lösbarkeit eines nicht vorhandenen Problems glaubt. Das System ist auf seine Implosion und den Abbruch vorporgrammiert. Das Vorher-/Nachherproblem ist ein nicht umschreibbarer Code.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Stimmt Ashitaka, gerade die Zeit, in der es scheinbar am besten läuft, legt die Grundlage für den Untergang

Morpheus ⌂ @, Montag, 21.12.2015, 10:34 vor 3335 Tagen @ Ashitaka 4467 Views

Hallo Ashitaka,

bin überwiegend deiner Meinung, nur ist das Problem zwar auch ein Geld-Problem, aber bei weitem nicht ausschließlich. Das eigentliche Problem entsteht im Zusammenspiel mit der Infrastruktur.

Die Weiterentwicklung des Wissens von Gesellschaften führt dazu, dass sie gewisse Effizienzprobleme erkennt und diese Schritt für Schritt beseitigt.

Genau das passiert, wenn die Bevölkerung vom Land in die Städte zieht. Diese Konzentration stellt einen Effizienzgewinn dar, der die "Simulation von funktionierendem System" zwischenzeitlich sehr real macht.

Ich habe das hier in meinem Beitrag dargestellt und bin nach wie vor davon überzeugt, dass diese Kombination aus Geld und Infrastruktur den Untergang erzeugt. Aber zwischenzeitlich sieht alles sehr gut aus und in dieser Zeit der Aufwärtsspirale funktioniert es auch perfekt. Nur folgt auf die Aufwärtsspirale der Kollaps.

Hab leider wenig Zeit, deshalb nur dieser kurze Hinweis. Vielleicht hilft es auch @Robert, seine Sicht zu erweitern.

Grüße Morpheus

--
-------------------------------------------
Wir - für die unbeschränkbare Freiheit.

Wie bekommen wir sie kleiner bzw. gedeckelt .. (edit.)

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 20.12.2015, 15:10 vor 3336 Tagen @ Beo2 4842 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.12.2015, 15:50

Also, falls wir uns nun einig sind, dass wir eine "Schulden- & Guthabenkrise" betreffend die "Staatsschulden & privaten Geldvermögen" haben, weil diese bereits zu hoch und immer noch zu schnell wachsen (relativ zum BIP-Wachstum), dann stellt sich natürlich die vernünftige Frage: Wie bekommen wir sie kleiner bzw. gedeckelt? Meine Antworten auf diese zentrale Frage - um nur die wichtigsten zu nennen - sind:

__ 1) durch die (variable) staatliche Besteuerung (bzw. durch Negativzins auf) derselben. Es versteht hier hoffentlich Jede/r, dass Steuerabgaben u.a. der Steuerung/Regulation diverser Parameter in der VoWi zu dienen haben (neben der Staats'refinanzierung);
__ 2) durch das "Richten" der schiefen und immer schiefer werdenden Einkommensverteilung (vgl. die Gauß'sche Normalverteilung als "die Norm"; auch "Median ≈ Mittelwert" u.a.m.);
__ 3) durch relativ hohe Inflationsraten, erzeugt durch sich aufwärtsdrehende Lohn/Rente-Preis-Spirale (= Wachstumsmotor). Es dürfte ja allgemein bekannt sein (oder?), dass die Infla.rate hoch positiv mit dem realen Wirtschaftswachstum korreliert .. empirisch nachweislich: 0% Inflation = 0% BIP-Wachstum.

Zu Punkt 2 und 3: Hiefür müssten mindestens der gesetzliche Mindestlohn, die Altersrenten, das Kindergeld, die Sozialhilfe/Grundeinkommen sowie der Freibetrag vor der Einkommensteuer regelmäßig (jährlich) entsprechend angehoben werden.

Edit: Und natürlich brauchen wir auch

__ 4) eine gesetzliche Schuldenbremse für die Staatsverschuldung, und zwar in einer demo'kratischen Verfassung verankert (welche wir allerdings immer noch nicht haben) und nur per Volksentscheid veränderbar. Sie sollte bei maximal 50% des BIP liegen (wenn schon nicht bei 25-30%). Damit wäre mehr als genug Spielraum vorhanden. Einige Industrienationen kommen auch heute noch damit aus.

Mit Gruß, Beo2

Die korrekte Saldenmechanik ..

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 21.12.2015, 10:31 vor 3335 Tagen @ Beo2 4434 Views

Nochmals in aller Klarheit die korrekte Saldenmechanik in der VoWi-Theorie:

Bezeichnen wir doch den Staat mit "S", die Privaten (Banken, Unternehmen, Konsumenten) mit "P", das Ausland mit "A", Schulden mit "S" und Guthaben mit "G", und weiter: Schulden des Staates mit "SdS", Guthaben des Staates mit "GdS" usw.. Dann lautet die vollständige saldenmechanische Formel folgendermaßen:

(GdS - SdS) + (GdP - SdP) + (GdA - SdA) = 0

Setzen wir nun einfachheitshalber das Auslandssaldo "(GdA - SdA) = 0". Tun wir dasselbe mit den Guthaben des Staates "GdS = 0", da dieser all seine Einnahmen sofort wieder ausgibt (meistens noch am selben Tag). Die obige Formel lautet dann:

GdP - SdP = SdS .. d.h. mit Worten:
Brutto-Staatsschulden (SdS) = Netto-Privatguthaben (GdP - SdP)

Daraus folgt unmittelbar, dass WENN die Staatsschulden zu hoch sein sollen (relativ zum BIP), DANN müssen logischerweise auch die Netto-Privatguthaben zu hoch sein. Ich sage und habe dies oft begründet: JA, die Staatsschulden sind zu hoch, weil sie 25% des BIP übersteigen (heute ca. 80% in DE).
Und weiter: WENN die Netto-Privatguthaben zu hoch sind, DANN müssen entweder die Brutto-Privatguthaben zu hoch oder die Brutto-Privatschulden zu niedrig sein (oder beides zugleich). Letzteres schließe ich für die gegenwärtige Situation in DE aus, da diese 25% des BIP übersteigen.
Daraus folgt: Sowohl die Brutto- als auch die Netto-Privatguthaben sind gegenwärtig zu hoch, relativ zum BIP.

Wir haben also eine "Schulden- & Guthabenkrise". Wie wir sie kleiner bekommen bzw. deckeln können, habe ich hier beschrieben:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=387188

Mit Gruß, Beo2

Sorry @Beo aber Du ignorierst hier alle Argumente…

Robert @, Montag, 21.12.2015, 17:33 vor 3335 Tagen @ Beo2 4251 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 21.12.2015, 17:40

…und kommst hier zum wiederholtem Male mit den gleichen trivialen saldenmechanischen Aussagen. Durch Wiederholung werden aber die Gegenargumente doch nicht entkräftet, werden Deine Aussagen ergo nicht wahrer. Zudem spielst du hier mit beliebigen Fantasiezahlen.

Ist das plumpe Besserwisserei? [[sauer]]

Gruß

Und Du weisst auch warum .. (edit.)

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 21.12.2015, 17:56 vor 3335 Tagen @ Robert 4374 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 21.12.2015, 18:36

wir kennen uns schließlich schon seit ein paar Jahren .. wennauch nur virtuell. Es kommt ja nichts Neues von Dir. Du verwechselst immer noch die VoWi mit einem Unternehmen.

…und kommst hier zum wiederholtem Male mit den gleichen trivialen saldenmechanischen Aussagen.

Das ist nur einer meiner berüchtigten Wellenbrecher gegen deine Verbaltsunamis.

Zudem spielst du hier mit beliebigen Fantasiezahlen.

Nein, meine Zahlen sind der Empirie entnommen .. z.B. vgl. die Staatsverschuldung in DE in den Wirtschaftsboom-Jahren 1950-75. Sie lag konstant bei ca. 20-22% des BIP, 25 Jahre lang.
Hier noch ein anderes Beispiel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldenbremse_(Schweiz)

"Die Schuldenbremse war der Titel einer Verfassungsänderung der Schweiz, die am 22. Juni 2001 durch die Bundesversammlung und am 2. Dezember 2001 per Volksabstimmung beschlossen wurde. Es handelt sich dabei um eine Fiskalregel auf der Bundesebene mit dem (zyklisch bereinigten) Haushaltsergebnis als Steuerungsgrösse ..."
"Durch hohe Überschüsse des Bundes während der 1960er und 1970er Jahre konnte die Schuldenquote stark zurückgefahren werden, die späten 1970er Jahre unterbrachen diesen Trend jedoch durch niedrige Wachstumsraten und niedrige Inflation. Während der 1980er Jahre konnte erneut ein Rückgang verzeichnet werden, bevor die 1990er die Verschuldung auf ein neues Niveau beförderten – 1999 lag die Verschuldungsquote bei 26 Prozent des BIP, der Schuldenabbau der vorangegangenen zehn Jahre wurde allein 1992 und 1993 komplett zunichtegemacht."

Für (fast) alles, was ich schreibe, gab oder gibt es empirische Präzedenzfälle! Hätten wir damals eine Schuldenbremse von 25% in der Verfassung reingeschrieben (die wir allerdings nicht haben), wäre es dabei geblieben .. es sei denn, die Bürger hätten anders entschieden.
Ich würde mich sogar mit 50% zufrieden geben. Aber das müsste nun wirklich reichen, denn absolut gesehen würde die Verschuldungsoption mit dem BIP ja mitwachsen.

Gruß, und wünsche Frohe Weihnachten!
Beo2

Die Frage ist, ob man deine „empirischen Beweise" einfach übernehmen kann

Robert @, Montag, 21.12.2015, 21:30 vor 3335 Tagen @ Beo2 4353 Views

Es sind erst mal Indizien, bzw. Thesen, die im Raum stehen, die Du anbringst. Ob diese taugen, wäre erneut zu diskutieren und zu prüfen..
Die Frage ist, welche politischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen diese Schuldenbremsen gehabt hätten. Das Thema ist zumindest viel komplexer, als Du es darstellst. Das müsstest Du eigentlich auch wissen, wenn Du dich schon länger mit dem Thema beschäftigst.

Diese Simplifizierungen halte ich für wenig tauglich. Simplifizieren kann man erst, wenn ausreichend diskutiert wurde (These-Antithese) und die Simplifizierung gerechtfertigt ist.

Dazu auch oben mein neuer Beitrag wo ich alles nochmal verkürzt zusammengefasst habe.

Dort erkennst du auch, dass deine Wellenbrechen wenig taugen.

Gruß

wir kennen uns schließlich schon seit ein paar Jahren .. wennauch nur
virtuell. Es kommt ja nichts Neues von Dir. Du verwechselst immer
noch die VoWi mit einem Unternehmen.

…und kommst hier zum wiederholtem Male mit den gleichen trivialen

saldenmechanischen Aussagen.

Das ist nur einer meiner berüchtigten Wellenbrecher gegen deine
Verbaltsunamis.

Zudem spielst du hier mit beliebigen Fantasiezahlen.


Nein, meine Zahlen sind der Empirie entnommen .. z.B. vgl. die
Staatsverschuldung in DE in den Wirtschaftsboom-Jahren 1950-75. Sie lag
konstant bei ca. 20-22% des BIP, 25 Jahre lang
.
Hier noch ein anderes Beispiel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldenbremse_(Schweiz)

"Die Schuldenbremse war der Titel einer Verfassungsänderung der
Schweiz, die am 22. Juni 2001 durch die Bundesversammlung und am 2.
Dezember 2001 per Volksabstimmung beschlossen wurde
. Es handelt sich
dabei um eine Fiskalregel auf der Bundesebene mit dem (zyklisch
bereinigten) Haushaltsergebnis als Steuerungsgrösse ..."
"Durch hohe Überschüsse des Bundes während der 1960er und 1970er Jahre
konnte die Schuldenquote stark zurückgefahren werden, die späten 1970er
Jahre unterbrachen diesen Trend jedoch durch niedrige Wachstumsraten und
niedrige Inflation. Während der 1980er Jahre konnte erneut ein Rückgang
verzeichnet werden, bevor die 1990er die Verschuldung auf ein neues Niveau
beförderten – 1999 lag die Verschuldungsquote bei 26 Prozent des
BIP
, der Schuldenabbau der vorangegangenen zehn Jahre wurde allein 1992
und 1993 komplett zunichtegemacht."

Für (fast) alles, was ich schreibe, gab oder gibt es empirische
Präzedenzfälle! Hätten wir damals eine Schuldenbremse von 25% in der
Verfassung reingeschrieben (die wir allerdings nicht haben), wäre es dabei
geblieben
.. es sei denn, die Bürger hätten anders entschieden.
Ich würde mich sogar mit 50% zufrieden geben. Aber das müsste nun
wirklich reichen, denn absolut gesehen würde die Verschuldungsoption mit
dem BIP ja mitwachsen.

Gruß, und wünsche Frohe Weihnachten!
Beo2

Wir wissen doch beide sehr genau ..

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 21.12.2015, 22:39 vor 3335 Tagen @ Robert 4304 Views

Die Frage ist, ob man deine „empirischen Beweise" einfach übernehmen kann.

Dir ist weder mit Argumenten, noch mit der Logik, noch mit Zahlen & Fakten beizukommen. Da genießt Du einfach vollkommene Immunität.

Es sind erst mal Indizien, bzw. Thesen, die im Raum stehen, die Du anbringst. Ob diese taugen, wäre erneut zu diskutieren und zu prüfen..

ERGO: Das können wir uns getrost knicken.

Gruß, Beo2

Wer eiert hier nichtssagend herum?

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 23.12.2015, 12:51 vor 3333 Tagen @ Robert 4282 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 23.12.2015, 13:25

meine Zahlen sind der Empirie entnommen .. z.B. vgl. die Staatsverschuldung in DE in den Wirtschaftsboom-Jahren 1950-75. Sie lag konstant bei ca. 20-22% des BIP, 25 Jahre lang. Hier noch ein anderes Beispiel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldenbremse_(Schweiz)

Hätten wir damals eine Schuldenbremse von 25% in der Verfassung reingeschrieben (die wir allerdings nicht haben), wäre es dabei geblieben

Es sind erst mal Indizien, bzw. Thesen, die im Raum stehen, die Du anbringst. Ob diese taugen, wäre erneut zu diskutieren und zu prüfen. Die Frage ist, welche politischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen diese Schuldenbremsen gehabt hätten. Das Thema ist zumindest viel komplexer, als Du es darstellst.

Nichtssagendes Rumeiere! Der Schweiz ist es nachweislich sehr gut bekommen: Der Wohlstand ist extrem hoch und die Staatsverschuldung liegt bei sage-und-schreibe 35% des BIP!:
http://www.laenderdaten.de/wirtschaft/staatsverschuldung.aspx
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/216761/umfrage/staatsverschuldung-der-sch...

Wer von uns beiden ignoriert konsequent alle empirischen Belege? Ich argumentiere immer trasparent, angreifbar und empirisch überprüfbar .. mit eindeutigen Thesen, Zahlen & Fakten, ohne Herumeiere und Ausflüchte wie bei Dir!

Gruß, Beo2

Schulden in Zahlen / Vergleich "gutes Land" und "böses Land" / Angst und Eigentum

Bernadette_Lauert, Mittwoch, 23.12.2015, 13:18 vor 3333 Tagen @ Beo2 4207 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Mittwoch, 23.12.2015, 13:32

meine Zahlen sind der Empirie entnommen .. z.B. vgl. die

Staatsverschuldung in DE in den Wirtschaftsboom-Jahren 1950-75. Sie lag
konstant bei ca. 20-22% des BIP, 25 Jahre lang. Hier noch ein anderes
Beispiel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldenbremse_(Schweiz)

Hätten wir damals eine Schuldenbremse von 25% in der Verfassung

reingeschrieben (die wir allerdings nicht haben), wäre es dabei
geblieben[/u]


Ergänzend dazu:

Russland liegt aktuell bei einer Schuldenquote von rund 20 Prozent vom BIP, trotz der Sanktionen und der Ölpreisschwäche.
2008 waren es 8 Prozent:
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/171417/umfrage/staatsverschuldung-von-rus...

Und da im Kreml mehr Problembewusstsein in Hinblick auf Verschuldung besteht, könnte das durchaus wieder zurück gehen.

Bei vergleichsweise Pipifax-Steuern für Inländer:
"Der grundlegende Steuersatz im russischen Einkommensteuerrecht beträgt 13 Prozent vom zu versteuernden Einkommen."
https://de.wikipedia.org/wiki/Einkommensteuer_%28Russland%29

Übrigens: Die USA liegen nur auf Platz 18 aller Länder der Welt, wenn es um internationale Währungsreserven geht. Russland liegt dagegen auf Platz 6. Stand Dezember 2015.

Die Schulden der USA liegen mittlerweile bei 18,8 Billionen US-Dollar.
Der Peak geht nach oben wie in der Logozeile des DGF oben.

Bei all diesen Zahlen sollte die Frage berechtigt sein, wer davon profitiert, dass immense Zinszahlungen aus dem Steuersäckel fällig werden.
Beispielsweise Hörstel und Wagenknecht sprechen von der "Finanzmafia".
Der gehören übrigens auch die Massenmedien, die uns sagen, dass Russland böse und die USA gut sind. Man könnte sich durchaus fragen, ob Länder böse sind, die sich der Finanzmafia widersetzen...
Doch das ist ja schon "verkürzte Kapitalismuskritik", "uninformierter Antiamerikanismus" oder man ist gleich ein Nazi oder Antisemit. Hauptsache gewisse naheliegende Fragen kommen nicht auf...
Viele mediale Nebelkerzen... viel Nebel...

...oder wie hat es Funny van Dannen so schön besungen:
+++++++++++++
Angst und Eigentum
+++++++++++++
https://www.youtube.com/watch?v=xvEHWsyXwcc

Wir ackern und wir füttern ihn [den Staat],
doch seine Schulden steigen,
der Staat soll mir mal bitte seine Gläubiger zeigen.
Das müssen reiche Leute sein, die sieht man aber nie…
Ich würde das zu gerne, denn ich arbeite für sie.

Schöner Beitrag

Michael Krause @, Sonntag, 20.12.2015, 16:38 vor 3336 Tagen @ Robert 4687 Views

Danke für diesen schönen Beitrag. Zu viel Text gibt es bei gehaltvollen Beiträgen nicht.

--
Das einzige Recht des Sklaven ist das Recht auf Arbeit und das darf man ihm nicht nehmen.

Simulierte Krise

Nico @, Sonntag, 20.12.2015, 19:01 vor 3336 Tagen @ Robert 4802 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 20.12.2015, 19:58

Hallo Robert, hallo Forum!

Auch mir war dein Text etwas zu lang geraten, und ich habe nur soweit gelesen, bis ich feststellen konnte, dass deine Ausführungen in die falsche Richtung laufen.

Das wichtigste Verständnis in diesem Zusammenhang betrifft erst einmal den Zins. Hier gilt es zu begreifen, dass der Zins nicht etwa erst von den Banken in die Welt getragen wird. Der Zins ist nicht nur das, was auch als Zins deklariert wird. Vielmehr gilt es zu erfassen, dass alles – ausdrücklich individuelles – Wirtschaften auf dem Geben und dem Nehmen von Zinsen beruht. Im Prinzip sollte nicht von Geld-, sondern allgemein von Zins-Strömen ausgegangen werden. Jeder an der Volkswirtschaft beteiligte nimmt und gibt Zinsen.

Als nächstes gilt es zu begreifen, dass der Staat im Gegensatz zu dem oben angesprochenen Individuellen Wirtschaften nun wiederum ausdrücklich das Kollektive Wirtschaften repräsentiert. Der Staat ist nicht jeder, sondern alle, und repräsentiert das Allgemeinwohl. Aus diesem Grunde ist der Staat vom ausdrücklich individualistischem Zinsprinzip nun wiederum ausdrücklich ausgeschlossen.

Aus diesem Gegensatz ergibt sich erst der hier im Forum allgemein bekannte Tzatziki-Effekt. Bei diesem Effekt handelt es sich um den wiederum allgemein bekannten Zinseszins-Effekt – aber auf der Negativ-Seite. Solch ein Zinseszins-Effekt kann wiederum nur der Staat überhaupt erst auf der kollektiven Ebene induzieren, während solches auf der individuellen Ebene strafbewehrt ist, und zeitnah ausgeschieden wird. Es ist nun dieser Tzatziki-Effekt, welcher seinerzeit das Deutsche Wirtschaftswunder beendete, weil die zeitlich akkumulierende Zinslast die staatliche Versorgung mit Zahlungsmitteln mehr und mehr aufzehrte. Ohne diesen Effekt hätte sich dieses s.g. Wunder bis zum heutigen Tage fortsetzten können.

Die in @Roberts Text thematisierten Schulden- vs. Guthaben-Krisen gehen am eigentlichem Thema vorbei, weil das Individualistische (buchhalterische) Wirtschaften solche Symptome von selbst ausscheidet. So versäumt der Autor den essenziellen Hinweis darauf, dass es um die kollektive Sphäre (die staatliche) geht, welche diese dem Tzatziki-Effekt entsprechenden Symptome überhaupt erst ermöglicht – und welche übrigens auch keine akkurate (doppelte) Buchführung betreibt. Ob nun Guthaben- oder aber Schulden-Krise, es geht um keine allgemeine Krise, sondern um eine auf den staatlichen Sektor bezogene.

Eher wäre auch von einer Zins-Krise zu sprechen, welche vom hier im Forum allgemein bekannten Wirtschaftsjournalisten Paul C. Martin (dottore) nun auch treffend „Verrentung“ genannt wurde. Dieser gesamten Symptomatik wäre nun mit Leichtigkeit zu entgehen, wenn sich der Staat bei seiner eigenen Notenbank zinsfrei mit Zahlungsmitteln versorgen würde, anstatt dieses aber kurioserweise auf dem Privatsektor zu erledigen. Die gesamte Staatsverschuldung ist ein Schwindel im Rahmen einer zwischenzeitlich weitgehend aufgedeckten globalen (u.a. BR(in)D-) Staatssimulation. Bestünde kein geheimer Bilderberg und Co Über- (oder Schatten-) Staat, dann gäbe es keine Staatsverschuldung, keine Verrentung und weder eine Guthaben- noch eine Schuldenkrise. Dieses bliben Symptome auf der individuellen Ebene, welche mittels unseres Kontrollsystems des Rechnungswesens ausgeschieden werden. Dieser Mechanismus wirkt zunächst über den beständig drohenden u.u.U. dann auch exekutierten Bankrott. Schuldenkrisen würden wie seit allen Zeiten gewohnt auf dem Privatsektor stattfinden. Wie damit in einem sozial reformiertem Staatswesen umzugehen wäre, ist ein anderes Thema. Solches müsste für den Einzelnen aber keines Falls eine physisch existenzielle Bedrohung bedeuten. Einen Staatsbankrott kann es wiederum im eigentlichen Sinne nicht geben. Im Übrigen ist jedes Staatswesen auf eine sachkundige Führung angewiesen, was aber auch für jedes Fahrzeug des Straßenverkehrs genauso zutrifft. Eine Staatsführung hätte also auch die Sicherheit und den allgemeinen Komfort im Auge zu behalten, wie aber auch jeder Busfahrer. Die heutige Situation erinnert aber eher an die in einem entführten Flugzeug. Möge die Geiselhaft der globalen Menschheit bald überwunden sein, denn die Chancen stehen dank dem Internet heute besser als je zuvor.

Schöne Grüße

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Die schlechteste Firma aller Zeiten

Rybezahl, Montag, 21.12.2015, 00:33 vor 3336 Tagen @ Nico 4696 Views

Eher wäre auch von einer Zins-Krise zu sprechen, welche vom hier im Forum
allgemein bekannten Wirtschaftsjournalisten Paul C. Martin (dottore) nun
auch treffend „Verrentung“ genannt wurde. Dieser gesamten Symptomatik
wäre nun mit Leichtigkeit zu entgehen, wenn sich der Staat bei seiner
eigenen Notenbank zinsfrei mit Zahlungsmitteln versorgen würde, anstatt
dieses aber kurioserweise auf dem Privatsektor zu erledigen.

Mal angenommen, der Staat wäre nicht die Ursache des Geldes und man könnte den Staat jetzt entschulden und reloaden. Wie hoch darf die Schuld sein? Fortan muss er wirschaften und seine Aufgaben erledigen und dabei noch so tun als ob. Was, wenn er versagt? Was, wenn er unwirtschaftlich agiert?
Richtig, in einer freien Wirtschaft wäre er Pleite. Weg, futsch. Will er aber nicht zugeben; und schuldet auf.

Und jetzt mal angenommen, es schuldet niemand mehr auf. Dann bezahlen wir alle unsere Schulden, will doch jeder, die Schulden bezahlen, und stellen dann fest: alles Geld ist weg.

Das wünsch ich mir für Weihnachten. [[freude]]

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Sich selber kostenlos mit Geld versorgen

Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 09:11 vor 3335 Tagen @ Nico 4435 Views


Eher wäre auch von einer Zins-Krise zu sprechen, welche vom hier im Forum
allgemein bekannten Wirtschaftsjournalisten Paul C. Martin (dottore) nun
auch treffend „Verrentung“ genannt wurde. Dieser gesamten Symptomatik
wäre nun mit Leichtigkeit zu entgehen, wenn sich der Staat bei seiner
eigenen Notenbank zinsfrei mit Zahlungsmitteln versorgen würde, anstatt
dieses aber kurioserweise auf dem Privatsektor zu erledigen.

Nico, Du weisst doch, dass der Staat in diesem Fall den Karren noch wesentlich schneller an die Wand fährt, bzw. einen Karren gar nicht erst ins Laufen zu bringen vermag. Es gibt genug Beispiele aus der realen Welt, in der der Staat sich 'mit Leichtigkeit' mit zinsfreien Mitteln bei seiner Zentralbank selber versorgte.


Grüsse nach Münchhausen

Zara

Betrug an den Steuerzahlern ..

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 21.12.2015, 09:30 vor 3335 Tagen @ Zarathustra 4542 Views

Dieser gesamten Symptomatik wäre nun mit Leichtigkeit zu entgehen, wenn sich der Staat bei seiner eigenen Notenbank zinsfrei mit Zahlungsmitteln versorgen würde, anstatt dieses aber kurioserweise auf dem Privatsektor zu erledigen.

Nico, Du weisst doch, dass der Staat in diesem Fall den Karren noch wesentlich schneller an die Wand fährt, bzw. einen Karren gar nicht erst ins Laufen zu bringen vermag. Es gibt genug Beispiele aus der realen Welt, in der der Staat sich 'mit Leichtigkeit' mit zinsfreien Mitteln bei seiner Zentralbank selber versorgte.

Dem ließe sich ebenfalls mit Leichtigkeit begegnen: Benötigt wird lediglich eine Schuldenbremse in der Verfassung in Höhe von 50% des BIP, die nur durch Bürgerentscheid bewegt werden kann. Und schon wäre allen "Wahlgeschenken der Politiker auf Pump" ein fester Riegel vorgeschoben .. es sei denn, die Bürger wollen sich selbst beschenken.

Es gibt definitiv keinen rationalen Grund dagegen, dass der Staat sich direkt bei seiner eigenen Notenbank (ZB), die sachlogisch seine Hausbank zu sein hat, zinslos verschuldet. Im Gegenteil, alles andere ist absurd oder bewusster Betrug an den Steuerzahlern, oder beides.

Gruß, Beo2

Ist in keynesiotisch geprägten Volkswirtschaften nicht zu machen

Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 09:59 vor 3335 Tagen @ Beo2 4435 Views

Dieser gesamten Symptomatik wäre nun mit Leichtigkeit zu entgehen,

wenn sich der Staat bei seiner eigenen Notenbank zinsfrei mit
Zahlungsmitteln versorgen würde, anstatt dieses aber kurioserweise auf dem
Privatsektor zu erledigen.

Nico, Du weisst doch, dass der Staat in diesem Fall den Karren noch

wesentlich schneller an die Wand fährt, bzw. einen Karren gar nicht erst
ins Laufen zu bringen vermag. Es gibt genug Beispiele aus der realen Welt,
in der der Staat sich 'mit Leichtigkeit' mit zinsfreien Mitteln bei seiner
Zentralbank selber versorgte.

Dem ließe sich ebenfalls mit Leichtigkeit begegnen: Benötigt wird
lediglich eine Schuldenbremse in der Verfassung in Höhe von 50% des BIP,
die nur durch Bürgerentscheid bewegt werden kann
. Und schon wäre
allen "Wahlgeschenken der Politiker auf Pump" ein fester Riegel
vorgeschoben .. es sei denn, die Bürger wollen sich selbst beschenken.

Da sind die Keynesianer aber die letzten, die das unterstützen würden.
Die Argumente sind in einer Situation, in der die Schulden beschleunigt erhöht werden, wie seit 2008, immer die selben: man dürfe jetzt nicht antizyklisch handeln und müsse im Gegenteil jetzt eine weitere Erhöhung der Verschuldung halt in Kauf nehmen, um die Konjunktur anzukurbeln. Später, später, später könne dann die Verschuldung wieder zurückgefahren werden.
Das ewig gleiche Gelaber der Politiker.

In der Schweiz kann der Bürger alles entscheiden. Sobald ein Anliegen den Hauch einer Chance hat in einer Volksabstimmung, werden entsprechende Lobby-Gruppen eine entsprechende Initiative starten.

Es gibt definitiv keinen rationalen Grund dagegen, dass der Staat sich
direkt bei seiner eigenen Notenbank (ZB), die sachlogisch seine Hausbank zu
sein hat, zinslos verschuldet. Im Gegenteil, alles andere ist absurd oder
bewusster Betrug an den Steuerzahlern, oder beides.

Der Grund ist der Tatbeweis, den jene Regierungen, die sich gratis versorgten, immer wieder erbracht haben: Missbrauch.

Gruss, Zara

Missbrauch der Staatsverschuldung .. (edit.)

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 21.12.2015, 11:49 vor 3335 Tagen @ Zarathustra 4327 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 21.12.2015, 12:07

Es gibt definitiv keinen rationalen Grund dagegen, dass der Staat sich direkt bei seiner eigenen Notenbank (ZB), die sachlogisch seine Hausbank zu sein hat, zinslos verschuldet. Im Gegenteil, alles andere ist absurd oder bewusster Betrug an den Steuerzahlern, oder beides.

Der Grund ist der Tatbeweis, den jene Regierungen, die sich gratis versorgten, immer wieder erbracht haben: Missbrauch.

Du stellst den wahren Sachverhalt auf den Kopf: Der Missbrauch der Staatsverschuldung findet doch JETZT statt, nämlich sowohl durch ihre Verzinsung als auch durch ihre Höhe, d.h. zweifach! .. und das nicht erst seit heute. Und wer sind die Begünstigten? Es sind in erster Linie die Bankeigentümer und Bankmanager (vgl. Dividenden, Gehälter & Boni).

Es ist schäbiger Betrug an den Steuerzahlern und allen Bürgern.

Gruß, Beo2

Volksbeglückungsstrategie

Zarathustra, Montag, 21.12.2015, 13:00 vor 3335 Tagen @ Beo2 4403 Views

Es gibt definitiv keinen rationalen Grund dagegen, dass der Staat sich

direkt bei seiner eigenen Notenbank (ZB), die sachlogisch seine Hausbank zu
sein hat, zinslos verschuldet. Im Gegenteil, alles andere ist absurd oder
bewusster Betrug an den Steuerzahlern, oder beides.

Der Grund ist der Tatbeweis, den jene Regierungen, die sich gratis

versorgten, immer wieder erbracht haben: Missbrauch.

Du stellst den wahren Sachverhalt auf den Kopf: Der Missbrauch der
Staatsverschuldung findet doch JETZT statt, nämlich sowohl durch ihre
Verzinsung als auch durch ihre Höhe, d.h. zweifach!

Die Verzinsung spielt keine Rolle. Der Staat treibt die Zinsen wieder ein durch Zwangsabgaben. Das Problem ist nicht der Zins, sondern das Gebaren des Staates, grundsätzlich einfach mehr auszugeben als einzunehmen. Er kauft sich die kurzfristige Wiederwahl seiner korrupten Repräsentanten durch möglichst hohe Ausgaben (Volksbeglückung). Würden Zinsaufwendungen entfallen, würde er diesen Betrag einfach sonst irgendwo hinschmeissen.

.. und das nicht
erst seit heute. Und wer sind die Begünstigten? Es sind in erster Linie
die Bankeigentümer und Bankmanager (vgl. Dividenden, Gehälter & Boni).

Es gibt viele Beglückte, unter anderen auch die Rentner.

Was wirklich passiert, wenn ein Staatsgebilde an die Wand fährt...

Bernadette_Lauert, Montag, 21.12.2015, 09:41 vor 3335 Tagen @ Zarathustra 4732 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Montag, 21.12.2015, 09:52

...lässt sich anhand des verlinkten Staatsgrenzen-Zeitraffer-Videos in meinen Lernfragen an Dich weiter oben, Zara, nachvollziehen: Das entstandene Machtvakuum wird sofort ausgefüllt, durch andere Staaten oder Machtkonstrukte.

Lernfragen zum Thema: "Wie passt das alles zusammen?"
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=387237

Hier gleich die Passage:
+++++++++++++++++++++
Und nehmen wir an, das "Schnellfüllendemachtvakuum-Problem" sei gelöst, auf das ich Dich regelmäßig hinweise. Hier eindrucksvoll nachzusehen, wie schnell sich staatliches Machtvakuum füllt, so lange es zur selben Zeit noch andere Staaten gibt:

https://www.youtube.com/watch?v=ElycRax91HE (+++TOP+++)
+++++++++++++++++++++

Gruß, Bla

Keine Zinsen – kein Tzatziki

Nico @, Montag, 21.12.2015, 23:36 vor 3335 Tagen @ Zarathustra 4295 Views


Eher wäre auch von einer Zins-Krise zu sprechen, welche vom hier im

Forum

allgemein bekannten Wirtschaftsjournalisten Paul C. Martin (dottore)

nun

auch treffend „Verrentung“ genannt wurde. Dieser gesamten

Symptomatik

wäre nun mit Leichtigkeit zu entgehen, wenn sich der Staat bei seiner
eigenen Notenbank zinsfrei mit Zahlungsmitteln versorgen würde,

anstatt

dieses aber kurioserweise auf dem Privatsektor zu erledigen.


Nico, Du weisst doch, dass der Staat in diesem Fall den Karren noch
wesentlich schneller an die Wand fährt,

Wieso denn das, Zarathustra? Die Wand gegen die der Karren fahren könnte, haben wir doch gerade beiseite geräumt – zumindest gedanklich. Im Übrigen wäre auch ein sich zuschnürender Strick die treffendere Versinnbildlichung für den von dir doch selbst ins Feld geführten Tzatziki-Effekt. Keine Zinsen – kein Tzatziki. [[freude]]

bzw. einen Karren gar nicht erst
ins Laufen zu bringen vermag.

Die ZB ist auch erst während des Laufes ins Spiel gekommen. Wie könnte es auch anders sein?

Es gibt genug Beispiele aus der realen Welt,
in der der Staat sich 'mit Leichtigkeit' mit zinsfreien Mitteln bei seiner
Zentralbank selber versorgte.

Zum Beispiel?

Grüsse nach Münchhausen

Und ich habe immer geglaubt, dass du den Staat für den Sumpf hältst, aber doch nicht für dessen Gegenspieler Münchhausen. [[zigarre]]

Zara

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Kein Tzatziki - Keine Wirtschaft

Rybezahl, Mittwoch, 23.12.2015, 16:49 vor 3333 Tagen @ Nico 4069 Views

Hallo Nico!

Oder wie stellst du dir eine Wirtschaft ohne Zins vor?

- Staatlich verordnete Preise
- Feste Geldmenge
==================
= Tauschwirtschaft

?

Gruß!

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Keine Tzaziki-Zinsen

Nico @, Mittwoch, 23.12.2015, 19:03 vor 3333 Tagen @ Rybezahl 4178 Views

Hallo Nico!

Hallo Rybezahl!

Wollte eigentlich auch auf deine andere Anfrage an mich Antworten – vielleicht mach ich es noch.

Oder wie stellst du dir eine Wirtschaft ohne Zins vor?

In der Marktwirtschaft dreht sich alles um den Zins, und sie ist ohne niemals vorstellbar. So habe ich zuvor auch selbst auf meine Sicht auf den Zins verwiesen. Der Zins ist aber eine Erscheinung ausschließlich der individuellen nämlich marktwirtschaftlichen Sphäre der Gesellschaft und haftet dem Kreditgeld an. Der Staat bleibt in der Marktwirtschaft aber genauso staatlich, wie im Kommunismus und emittiert von seiner Natur her nur zinsfreies Staatsgeld. Der Staat verkörpert die kollektive Sphäre der Gesellschaft, welche das Gesamte bedeutet und so auch nur sich selbst bewirtschaften kann. Wie schon vielfach festgestellt wurde, ist somit die gesamte Staatsverschuldung absolut schizophren, weil sich der Staat bei sich selbst verschuldet, und auch nur an sich selbst leisten könnte. Worauf ich aktuell nun mehrfach hingewiesen habe ist, dass der Staat niemals darauf angewiesen wäre, sich auf dem Privatsektor zu verschulden und Zinsen zu leisten. Würde es mit rechten Dingen zugehen, würde er seine Defizite (natürlich zinsfrei) über die Notenbank finanzieren. Dann wären auch die Tzaziki-Probleme gelöst. [[freude]]

- Staatlich verordnete Preise

Um Gottes willen … [[zwinker]]

- Feste Geldmenge

Welche Geldmenge?

==================
= Tauschwirtschaft

Nein, weiterhin arbeitsteiliges monetäres Wirtschaften.

?

!

Gruß!

Schöne Grüße

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

@All: Danke für die interessanten Antworten. Werde demnächst darauf eingehen, da noch Fragen offen sind owt (oT)

Robert @, Sonntag, 20.12.2015, 19:17 vor 3336 Tagen @ Robert 4538 Views

...

Werbung

Wandere aus, solange es noch geht.