Kapitalverkehrskontrollen verhindern die griechische Erholung + Edit
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 19.07.2015, 13:39
Als ich das folgende gelesen habe, habe ich gedacht, dass es in der EU-Bürokratie und bei den verantwortlichen Politikern entweder jede Menge Bekloppte oder unglaublich viele Leute gibt, die wissensbefreit sind.
Bio-Produkte von jungen Griechen
Wo Öl und Honig fließen
19.07.2015 10:46 Uhr
Von Ingrid Müller
...
Aufträge platzen, weil kein Geld überwiesen werden kann
Sie wollten zum Beispiel eine deutsche Abfüllmaschine kaufen. Der griechische Vertreter des Herstellers verlangte dafür 3000 Euro. Die hatten sie nicht. Angeliki hat dann mal in Deutschland nachgefragt. „Sie haben uns die Maschine für 1200 Euro geliefert. Der Transport hat 50 Euro gekostet.“ Sie ist sauer, welchen Reibach der griechische Importeur machen wollte. Wie alle anderen auch, können sie seit drei Wochen nichts von ihrem Konto oder über das Bezahlsystem Paypal ins Ausland überweisen. Auch für ihre laufenden Geschäfte gab es bisher keine Ausnahme von der Regel, die Kapitalflucht verhindern soll. Gerade droht ihr neuester Auftrag zu platzen, falls ihr Partner nicht kulant ist oder Freunde im Ausland helfen: Die Verpackungen für ihre neueste Kreation, Energieriegel auf Honigbasis, haben sie in England bestellt. Ohne Hülle kein Geschäft. Ob sich die Lage nächste Woche entspannt, wenn die Banken zumindest wieder öffnen, wissen sie noch nicht.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/bio-produkte-von-jungen-griechen-wo-oel-und-honig...
Der Verkauf von Fregatten und Panzern soll florieren und bei dem kleinen Land Griechenland, laut NATO-Generalsekretär Stoltenberg (ehemaliger Ministerpräsident Norwegens, der zur Zeit des Massakers auf der Insel Utoya im Amt war) so umfangreich sein, wie in der Vergangenheit, aber wenn es um friedliche Geschäfte geht, dann wird blockiert?
Wie verrückt und weltfremd ist das denn?
Wie soll Griechenland irgendwann Schulden zurückzahlen (was eh kein Land kann), wenn die Wirtschaft sich nicht erholen darf?
Gibt es in der EU-Bürokratie keine Sachberarbeiter im Finanzbereich mehr, die Aufträge aus der Wirtschaft von Kapitalflucht unterscheiden können?
Zur Not arbeiten EU-Mitarbeiter in Büros vor Ort, um solche Dinge schnell abzuklären.
EDIT:
Das oben erwähnte Beispiel zeigt, dass diese Kapitalverkehrskontrollen quasi so etwas wie Sanktionen gegen Griechenland sind, genau wie gegen Russland und sie schädigen die Wirtschaft in Europa insgesamt.
Cui bono?