An Bernadette Lauert; aber nicht nur - Nachtrag zum Grünen Kretschmann und TTIP

carlos @, Mittwoch, 20.05.2015, 15:49 vor 3554 Tagen 13748 Views

Servus, Bernadette!

Ich schreibe Dir an dieser Stelle, weil in einem stark frequentierten Forum wie diesem die natürliche Gefahr besteht, daß Diskussionsfäden rasch nach unten rutschen, ohne daß sie Beachtung finden. Und das wäre freilich schade.
Dankeschön auch für Deine Zustimmung in der Sache – auch ich möchte den Gedanken gerne weiter führen, denn bei Lichte betrachtet ist in dieser Brunzelblik Doitschland natürlich nichts gut, so, wie's ist; natürlich ist auch mir völlig klar, daß, abgesehen vielleicht von Großbritannien, kein einziger Mitgliedsstaat der EUDSSR noch souverän ist. Sicherlich, dies wiederum liegt zwar auch in der Architektur EUDSSR selbst begründet, sie selbst ist jedoch ihrerseits von Generationen taugloser Politiker der BRD-GmbH-Politikdarsteller erst zu dem freiheitsfeindlichen Moloch zementiert worden ist, der sie heute eben ist. Jahrzehntelang haben besagte Politiker jeglicher Couleur je und je „Kompetenzen nach Brüssel verlagert“, ohne uns, also dem Souverän, dem eigentlich Herr im Hause sein Sollenden, synchron je und je ebenso große Äquivalente an demokratischer Kontrolle zurück gegeben zu haben. Beschließt Brüssel wieder einmal eine Verrücktheit wie jene Glühbirnen-Geschichte oder die Grotesken rund im Staubsauger und Kaffeemaschinen oder gar ein Verbrechen, dann zeigen jene verbrecherischen Polit-Hanswurschten sofort nach Brüssel: Schaut her, die sind schuld! Wir setzen ja nur deren Vorgaben um! Besonders effektiv lief dieses Verfahren seit jeher in Bayern bei der CSU: De in Brüssel ham an Vogl, mia in Bayern samma gscheid! Im EU-Parlament in Straßburg hat die CSU-Fraktion noch jeder Gemeinheit mit zugestimmt, und in München hat man gepoltert; der durchschnittliche CSU-Wähler in Bayern hat niemals kapieren wollen, wie sehr er da jeweils verarscht worden ist. Die EUDSSR hat sich zu einer handfesten Gesinnungs-Diktatur gewandelt, und sie hat sich prophylaktisch und provisorisch schon sämtliche Instrumentarien geschaffen, um sie im Ernstfall gegen uns zu verwenden. Du weißt das natürlich genauso gut ich; nichts Neues also. Hier nur ein Beispiel: Künftig soll auch nur die Kritik an Asylmißbrauch, Feminimus, Genderimus und Homo-Ehe bestraft werden:

http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+MOTION+B7-2013-0124+0+...

Diese Vorlage ist wenig später so beschlossen worden, und man darf freudig annehmen, daß künftig Gesinnungskontrolle, Meinungsterrorismus und Blockwartmentalität noch gewaltig zunehmen werden. George Orwell wird selbstredend gerade zur Makulatur.
Nochmals zurück zum Ausgangspunkt, zu TTIP. Es hat ja seine Gründe, weswegen das Teil sozusagen hinter meterdicken Stahlwänden verhandelt wird, es hat sein Gründe weswegen die interessierte und zum Kapieren imstande seiende, ihre Freiheit liebende Intellektuelle bisher allenfalls tröpfchenweise erfahren hat, was da so alles ausbaldowert wird, es hat seine Gründe, daß uns der ganze Dreck eines Tages innerhalb kürzester Zeit übergestülpt werden soll, und dies ohne, daß man noch Zeit für Gegenwehr fände. Und es hat seine Gründe, weswegen TTIP mit so vielem anderen integral zusammenhängt: Bargeldverbot... die erwähnten „Kompetenzverlagerungen“ an eine demokratisch nicht legitimierte Sowjet-Kommission nach Brüssel... die deutsche Servilität gegenüber den Kaugummikatschern... der provozierte Krieg gegen Rußland... die „Neue Weltordnung“ soll endlich verwirklicht werden...
Der ganze Krempel funzt auch deswegen so prima, weil die Elite die Masse genau kennt und einzuschätzen vermag, und seit Olims Zeiten ist das so: Die Masse ist träge. Die Masse gleicht einer Herde Kühe, die zum Fressen und Saufen geführt werden will, um sodann anständig gemolken und später geschlachtet werden zu können. Die Masse will satt gefressen sein, will satt zu fressen und zu saufen haben; solchermaßen kommen auch viele Intellektuelle – von der Masse der Dummen ganz zu schweigen – auf keine dummen Gedanken, und sei es nur der Gedanke, einmal selber ausführlich über die Welt, deren Herrschaft und die Rolle des Individuums darin, nachzudenken.
Die alten Römer und Lateiner stehen bis dato für so ungemein vieles gut, weswegen sich auch vieles von damals in bis dato gültigen Sentenzen niedergeschlagen hat: „Plenus venter non studet (hier: cógitat) libenter“ - Ein voller, fett gefressener und gesoffener Bauch lernt (hier: denkt) nicht gerne. Warum wohl gelten mehr als 50% der Kaugummikatscher als extrem adipös? Der Grund hierfür dürfte ja nicht allein an der flächendeckenden Dummheit der Fresser und deren Freßgewohnheiten liegen, denen zu Folge sich viele „drive through“ in Burgerläden vollstopfen: Fleisch aus Kaugummikatscherland ist hochgradig verseucht mit Wachstums-Hormonen... Und wir sollen über TTIP ja auch damit zwangsbeglückt werden, und dies ohne, daß wir dies über Deklarationen auf der Verpackung jemals erführen...
Sehr schön und prägnant sind auch die beiden Sentenzen „Panes et circenses.“ - Brot und Zirkusspiele, sowie „Divide et impera.“ - zerteile und herrsche.
Die Panes“, also das Fressi-Fressi hatten wir ja gerade; die Spiele haben wir auch schon: Fußball zum Bleistift. Eine Fußball-WM oder -EM eignet sich hervorragend, um im „Parlament“ Verbrechen durchzudrücken, und Fußball eignet sich hervorragend zur Kontrolle: Ein Fußball-Aficionado beschäftigt sich ausschließlich mit Fußball, bezahlt Eintrittskarten und Mitgliedsbeiträge, und, ganz wichtig und vor allem: Er verfällt kaum jemals auf krumme Gedanken hinsichtlich der Politik im Lande, in der EU oder international. Man muß sich das auf der Zunge zergehen lassen: Der Aficinado zermartert sich Rest- und Kleinhirn, sobald Nationalmannschaft oder sein Verein verlieren oder sich sein Lieblingsspieler verletzt. Er heult, hat schlaflose Nächte, prügelt sich mit anderen und/oder Gleichgesinnten oder leidet sonstwie. Klartext: Er leidet mit Multimillionären, die auf dem Rasen nichts anderes verrichten – ob gut oder schlecht – als deren Arbeit; er glotzt denen bei der Arbeit zu. Geht's diesen millionenschweren Fußballern in deren Welt schlecht oder haben sie sich, horribile dictu, gar verletzt beim Verrichten der Arbeit, dann stehen ihnen eine gleichfalls millionenschwere Entourage, bestehend aus Ärzten, Psychologen fürs Seelchen und anderem Klimbim zur Seite, die sich stante pede und akkurat um Gesundheit und künftiges Wohlergehen des lädierten Fußballers kümmert. Wie schaut's in der Welt des kleinen, anonymen Aficionado aus, wenn's dem schlecht geht oder wenn der sich verletzt, eine kleine Welt zudem, die ja im übrigen ebenfalls, je länger je massiver, einer Kaugummikatscherisierung unterworfen werden soll, wie wir das beim aktuellen Streik für einen eigenständigen, will sagen, vom „System“ unabhängigen Tarif-Vertrag der GDL gegen die Deutsche Bahn AG, vulgo: einem Teil eben des Systems, erkennen können? Bei Berufsunfällen darf der Aficionado sich alsgleich mit den Konglomeraten der Berufsgenossenschaften herumstreiten, dies meist vergeblich, und ansonsten muß er zusehen, daß dann, wenn frühmorgens der Wecker schrillt, er wieder pünktlich auf Maloche erscheint. Kümmert sich auch nur ein einziger Fußball-Gott um das Wohlbefinden des kleinen Aficionado, zerbricht er sich gar dessen Kopf, vergießt er womöglich bittere Tränchen? Blöde Frage: Natürlich nicht. Der kleine Aficionado ist denen egal. Vollkommen. Ergo: Mir sind diese Fußballgötter auch egal, und als immer schon gewesener Anti-Sozialist und Anti-Kommunist meine ich das überhaupt nicht böse, gehässig oder neiderfüllt. Womöglich schaue ich mir ja im Zweijahres-Rhythmus von WM zu EM die eine oder andere Partie in der Verdummungs-Glotze an, aber auch nur einen Pfennig würde ich dafür niemals ausgeben. Mit sämtlichen Sinnen ein gutes Buch zu lesen, also ein reales, und eben nicht das Geglotze auf den Bildschirm eines neudeutsch „E-Book“ genannten Trumms, oder auch einen guten Film anzuschauen deuchtet mir viel ersprießlicher. Natürlich und ehrlich: Wäre ich nochmals 14, 15 Jahre alt und hätte Fußball-Talent, dann würde auch ich freilich den Weg als Profi einzuschlagen zu versuchen.
Was wird eigentlich aus aufgrund des Alters ausrangierten Idolen? Viele bleiben „ihrem“ Sport treu, weil sie gar nicht anders können. Sie werden Trainer, lassen sich 1000-mal 'raussschmeißen, lassen sich beschimpfen oder sonstwie coram público zum Deppen machen. Auf einen Gedanken kommen sie aber niemals: Abseits des Sports etwas völlig anderes, etwas völlig Neues anzufangen. Das nötige Bankkonto dazu hätten sie ja, aber niemand war ihnen in ihrer Jugend, während der aktiven Laufbahn, dabei motivierend behilflich, sich, abseits des Profi-Sports, andere Interessen zu erschließen. Zwei bedauernswerte Beispiele: Bobsi und Loddaa. Beide sind nicht allzu helle auf der Platte, und beiden fehlt nunmehr die in früheren Äonen permanent präsente Armada von Kameras samt Mikro vor'm Rüssel, wobei Bobsi gleichwohl immer noch zu den Sympathieträgern zählt. Ansonsten verfahren beide sehr ähnlich: Sie heiraten, sie lassen sich scheiden, zeugen da und dort Kinder, legen an Gewicht zu, nehmen publikumswirksam wieder ab, verballern peu à peu ihre Knete... und geben sich, mehr oder weniger unabsichtlich, allenthalben dem öffentlichen Gespött preis. Traurig... An solchen Gestalten, Idolen wie Aficionados, findet TTIP seine helle Freude...
„Divide et impera“ - Zerteile und herrsche: Sorge für mehrere Fraktionen im Herrschaftsbereich, die einander bekämpfen, und du kannst oben prima herrschen. Auch diese Sentenz gilt uneingeschränkt – wie sehr, das erkennen wir ja auch eben gerade an den Debatten rund um TTIP. Einige wollen sich ganz gerne bereichern, natürlich und vor allem auf Kosten der dummen und dumm gehaltenen Massen, andere wollen ebendies verhindern...
Ich belasse es bei diesen Ausführungen; es führt sonst zu weit. Ich bezweifle im übrigen, daß ein Monstrum wie TTIP verhindern läßt. Auch wenn die korpulente Sigmar Gabriel dieses Mal noch die Notbremse ziehen sollte – die Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit, als die Kaugummikatscher schon versucht hatten, uns in ähnlicher Weise unter deren Kontrolle zu kriegen – siehe ACTA – zeigen Strukturen und Richtung auf; sie werden nicht locker lassen. Niemals werden sie das. Das einzige, was TTIP o.ä. - noch – verhindern könnte, wäre der totale Kollaps in Kaugummikatscher-Land. Es darf aber bezweifelt werden, ob danach im weiteren Verlauf etwas Besseres nachfolgt...

In diesem Sinne. <img src=" />

Carlos

--
Laudetur Iesus Cristus per ómnia sáecula saeculorum.
為了小孩子我砸鍋賣鐵。。。
La vida es sueño...
Nayax t’ant’ apanta wajchanakaxa manq’añapataki…
Con không gần phải khiếp sợ, bố ở dây, cảnh giác...

TTIP - Hoffen wir, dass es so nicht durchgeht!

Olivia @, Mittwoch, 20.05.2015, 16:16 vor 3554 Tagen @ carlos 13056 Views

Ansonsten beginnen wirklich ganz finstere Zeiten.

Die Forderung der USA, die Kennzeichnungspflicht auf den Lebensmitteln abzuschaffen, würde dazu führen, dass man nur noch biologische Lebensmittel einkaufen darf, wo die Herkunft einwandfrei nachgewiesen ist. Wie viele Menschen können sich das leisten?

In der Zwischenzeit wird Fitch wohl die Commerzbank ins Gebet nehmen. Sie rechnen mit keinem weiteren Bailout. Neuer Status: kurz über Ramsch!

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/6664762/fitch-stuft-commerzbank-drastisc...

Die Gesetzesvorlage zur Kritik an den derzeit kritischsten Punkten unserer Gesellschaft wird wohl dafür sorgen, dass der Dampf im Kessel so sehr steigt, dass wir in den nächsten Jahren wirklich mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen rechnen müssen.

Es werden eure Kinder sein, die das auslöffeln müssen. Ich habe versucht, meine Tochter in den letzten Jahren zumindest halbwegs zu informieren, aufmerksam zu machen und zum kritischen Denken anzuregen. Aber in bestimmten Altersgruppen ist Politik nicht en vogue. Wenn sie gut ausgebildet sind, wandern sie aus. Vor Deutschland und dem neuen Faschismus kann man Angst bekommen. Je mehr man die Menschen quält, um so gefährlicher werden sie, falls sie sich jemals wehren sollten.

Im Endeffekt bleibt nur der Rückzug in die innere Emigration, wenn man nicht totgeschlagen werden will. Oder das Auswandern! Aber wohin?

--
For entertainment purposes only.

An mich würden die Amerikaner nach TTIP nichts mehr verkaufen.

Brauer @, Mittwoch, 20.05.2015, 16:28 vor 3554 Tagen @ Olivia 12529 Views

Natürlich stellt das alleine ihr Ausbeutungssystem nicht in Frage.
Wenn aber parallel die Öl-Dollar Herrschaft zerbricht, gibt es eine autokatalytische Selbstzerlegung vom Feinsten.
Der Militärapparat (80% der Staatsausgaben!) sichert den Einfluss, sichert die Einnahmequellen, sichert den Militärapparat, sichert den Einfluss, sichert die Einahmequellen...

Wünschenswerterweise geht das ähnlich geordnet ab wie bei der Sowjetunion.
Allerdings ist das ja auch noch nicht alles bereinigt (s. Ukraine).

505 Milliarden Dollar Außenhandelsdefizit der USA in 2014

Philip Marlowe @, Location: Europe's Paymaster, Mittwoch, 20.05.2015, 21:09 vor 3554 Tagen @ Brauer 12137 Views

Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob du was bei den Amerikaner KAUFST. Wichtig ist nur, dass du (oder die Volkswirtschaft, in der du lebst) etwas an die Amerikaner VERKAUFST.

Die Amerikaner importieren pro Jahr für 500 Milliarden Dollar mehr als sie exportieren, d.h. 500 Milliarden Dollar fließen pro Jahr als Kredit vom Ausland AN die Amerikaner. Damit lässt sich leicht ein überdimensioniertes Militär finanzieren, wenn die anderen "Bedürfnisse" (Waren und Dienstleistungen) quasi vom Ausland "verschenkt" werden (oder glaubt hier jemand ernsthaft, dass die Amerikaner jemals netto ihre Auslandschulen abbauen werden???).

Kurz: Die deutschen Exportüberschüsse finanzieren auch die Militärmaschinerie der Amerikaner.

Gruß,
Phil.M.

Alles geht seinen Gang, so oder so.

Brauer @, Donnerstag, 21.05.2015, 06:37 vor 3554 Tagen @ Philip Marlowe 11744 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 06:41

Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob du was bei den Amerikaner KAUFST.
Wichtig ist nur, dass du (oder die Volkswirtschaft, in der du lebst) etwas
an die Amerikaner VERKAUFST.

Was aber soll dann TTIP (abgesehen von weiteren politischen Abhängigkeiten) bezwecken?
An sich doch nur, dass die Amerikaner die "gekauften" Waren noch etwas billiger bekommen können. Zu Lasten der Zolleinnahmen der EU.

500 Milliarden Dollar fließen pro Jahr als Kredit
vom Ausland AN die Amerikaner.

Das muss immer weiter gehen so! Und noch stärker! [[top]]
Bis dort endlich die vollständige Deindustrialisierung stattgefunden hat, die gebratenen Tauben aus Europa von allein in den Mund geflogen kommen (bzw. von illegalen Einwanderern dort hin gestopft werden) und sich aufgrund Verfettung niemand mehr selbst den Hintern abwischen kann.
Dann gibts bei Wegfall der außenpolitischen Macht einen großen Knall mit Selbstzersetzung und das Aufwachen aus dem Öl-Dollar Rausch wird umso schmerzhafter.

glaubt hier jemand ernsthaft, dass die Amerikaner jemals netto ihre
Auslandschulen abbauen werden???).

Ich denke nicht.

Außenhandelsdefizit = Zahlung von Subsidien an die Supermacht

mira @, Donnerstag, 21.05.2015, 09:11 vor 3554 Tagen @ Philip Marlowe 11348 Views

Außenhandelsdefizit hört sich ja so niedlich und harmlos an, so, als hätten die Amis damit ein Riesenproblem von über 500 Mrd.. Die Welt würde wahrscheinlich aufheulen, wenn dieses "Defizit" als das benannt würde, was es tatsächlich ist: Die USA vereinnahmen ohne Gegenleistung als Supermacht Subsidien vom Rest der Welt und zwar bereits seit Jahrzehnten. Als Außenhandelsdefizit getarnt ist dieser Sachverhalt allenfalls wiederkehrende Fußnote in den Wirtschaftsspalten der Zeitungen, als Subsidien bezeichnet wäre der Aufstand dagegen längst da und würde täglich hyperventilierend durch die Gazetten geistern. Ein nettes Beispiel, wie man mit Sprache und Begriffen manipulieren kann.

Grüße

Mira

Tribut

politicaleconomy @, Donnerstag, 21.05.2015, 10:05 vor 3554 Tagen @ mira 11455 Views

Daher bezeichnet Varoufakis die USA seit den 70ern, als ihr Außenhandelsüberschuß in ein seither wachsendes Defizit drehte, als "globalen Minotaurus". Diesem stierköpfigen Untier mußten die Athener regelmäßig Tribut leisten:

"Alle neun Jahre mussten sie sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta senden, wo sie in das Labyrinth des Minotauros geschickt und so diesem geopfert wurden."

[image]

Zusammenfassung auf Varoufakis' blog

USA = Globaler Minotaurus (von Varoufakis)

mira @, Donnerstag, 21.05.2015, 11:15 vor 3554 Tagen @ politicaleconomy 11429 Views

Treffendes, sehr schönes Bild - kannte ich noch nicht.

Vielen Dank für den sicherlich interessanten Link zu Varoufakis.

Tributäre Produktionsweise ist weltweiter "Sozial mood" geworden

Silke, Donnerstag, 21.05.2015, 11:27 vor 3554 Tagen @ politicaleconomy 11528 Views

bearbeitet von Silke, Donnerstag, 21.05.2015, 13:39

Lieber politicaleconomy,

Hat u.a. @Zandow ausführlich zusammengefasst
Bernbeck "Die Auflösung der häuslichen Produktionsweise"
http://www.dasgelbeforum.net/30434/messages/304858.htm
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=218229

Ein evolutionärer Prozess der über die Jahrtausende in unsere artspezifischen Strukturen eingebrochen ist, der fraktal weltweit zu finden ist und nichts mehr mit Nationalstaaten wie den USA zu tun hat.

Wo Pflanzen Sonnenlicht verwerten, bilden sich...
Pflanzenfresser, die Pflanzen verwerten, bilden sich...
Fleischfresser, die Pflanzenfresser verwerten, bilden sich...
Menschen, die beide verwerten, bilden sich...
Zivilisten, die alles entwerten.
Systeme kollabieren immer - egal welche Weltmacht ihr Heil in der TPw gesucht hat, sie ist auseinandergefallen.
Staat und tributäre Produktionsweise ist überall...
... wo wir sie zulassen.
Und sie wird überall scheitern.

Wirklich neu ist das alles spätestens seit @Dottores ersten Büchern nicht mehr.
Deine Richtigstellung TRIBUT ist wichtig.
Es sind aber nicht USA oder einzelne Zwingherren, vertreten durch amerikanische Anwaltskanzleien - es sind wir alle mehr oder weniger angewidert und gleichzeitig erfolgreich.
Eine neue Spezies, ein neuer "Sozial mood".
Varoufakis wirft Nebelkerzen und baut Strohmänner auf.
Hier deutsche Quelle:
http://www.deutschlandfunk.de/yanis-varoufakis-der-minotaurus-wall-street.1310.de.html?...

Liebe Grüße
Silke

Na und? Das ist doch nicht die Lösung.

inno @, Donnerstag, 21.05.2015, 17:12 vor 3553 Tagen @ Zarathustra 11104 Views

Hi Zara,

“We ‘ll go to Bitcoin, we will be ahead of all the world economies and
although it may be painful in the beginning, Greece’s economy will thrive
in the long term.”

http://greece.greekreporter.com/2015/04/01/yanis-varoufakis-greece-will-adopt-the-bitco...

er braucht zusätzlichen Kredit, um seine Beamten über die eigene Leistungsfähigkeit der Wirtschaft hinaus zu bezahlen!

Was nützt ihm da eine andere Währung?

Wie will er den Kredit, den er in Euro nicht erhält in Bitcoins bekommen?


Gruß,
i.

Populismus

Zarathustra, Donnerstag, 21.05.2015, 17:35 vor 3553 Tagen @ inno 11278 Views

Hi Zara,

Hallo inno,

“We ‘ll go to Bitcoin, we will be ahead of all the world economies

and

although it may be painful in the beginning, Greece’s economy will

thrive

in the long term.”

http://greece.greekreporter.com/2015/04/01/yanis-varoufakis-greece-will-adopt-the-bitco...

er braucht zusätzlichen Kredit, um seine Beamten über die eigene
Leistungsfähigkeit der Wirtschaft hinaus zu bezahlen!

Ja, von der Million Beamte darf er dann zwei Drittel in die freie Wildbahn schicken.

Was nützt ihm da eine andere Währung?

Nichts, und deshalb wollen sie das auch nicht wirklich. Politiker sind halt Populisten. Varoufakis macht gerne ein bisschen auf cool, rebellisch und anarchistisch.

Wie will er den Kredit, den er in Euro nicht erhält in Bitcoins
bekommen?

Er sagte ja anfangs immer, sie würden keinen Kredit wollen.


Gruß,
i.

Grüsse, Zara

Bitcoin hilft bei der totalen Kontrolle?

Orlando ⌂ @, Freitag, 22.05.2015, 14:23 vor 3552 Tagen @ Zarathustra 10954 Views

Varoufakis macht gerne ein bisschen auf cool, rebellisch
und anarchistisch.


“This is the smartest move to beat corruption and tax evasion, all transactions will be recorded to the Greek Ministry of Finance new secure and dedicated Bitcoin servers and we ‘ll be able to track transanctions at any given moment,” said Varoufakis defending his decision. - See more at: http://greece.greekreporter.com/2015/04/01/yanis-varoufakis-greece-will-adopt-the-bitco...


Das klingt aber mehr nach faschistisch statt anarchistisch - aber keine Angst, auf die Trägheit wird auch dabei Verlass sein.

Marxistischer Pseudoanarchist

Zarathustra, Freitag, 22.05.2015, 14:56 vor 3552 Tagen @ Orlando 10755 Views

Varoufakis macht gerne ein bisschen auf cool, rebellisch
und anarchistisch.

“This is the smartest move to beat corruption and tax evasion, all
transactions will be recorded to the Greek Ministry of Finance new secure
and dedicated Bitcoin servers and we ‘ll be able to track transanctions
at any given moment,” said Varoufakis defending his decision.
- See
more at:
http://greece.greekreporter.com/2015/04/01/yanis-varoufakis-greece-will-adopt-the-bitco...


Das klingt aber mehr nach faschistisch statt anarchistisch - aber keine
Angst, auf die Trägheit wird auch dabei Verlass sein.


Anarchistischer als das Bankensystem wäre ein Bitcoin-System schon, schon deswegen, weil der Staat das Geld nicht verwässern kann. Ein Bankkonto ist ausserdem immer einer Person zuzuordnen; eine Bitcoin Transaktion aber lediglich einem Pseudonym. Wer am Staat vorbei geschäften will, könnte immer noch Bar-Transaktionen in Fremdwährung, Gold oder in einer anonymen Crypto-Währung tätigen.

Aber es stimmt schon. Varoufakis ist viel mehr Marxist als Anarchist.

Wie haben das Geschaeftsbanken im Goldstandard gemacht? (oT)

CalBaer @, Donnerstag, 21.05.2015, 17:54 vor 3553 Tagen @ inno 10857 Views

- kein Text -

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Die haben Kredit bekommen.

inno @, Freitag, 22.05.2015, 13:10 vor 3552 Tagen @ CalBaer 10751 Views

Das ist eine Frage der Kreditwürdigkeit, nicht der Währung.

Er würde auch mit Goldstandard keinen Kredit mehr bekommen.

Gruß,
i.

Ihr seid doch widersprüchlich

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 08:42 vor 3554 Tagen @ Olivia 11721 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 13:27

Ansonsten beginnen wirklich ganz finstere Zeiten.

Hallo, warum eigentlich?

Die Forderung der USA, die Kennzeichnungspflicht auf den Lebensmitteln
abzuschaffen, würde dazu führen, dass man nur noch biologische
Lebensmittel einkaufen darf, wo die Herkunft einwandfrei nachgewiesen ist.
Wie viele Menschen können sich das leisten?

Ich weiss nicht, ob du sowas nicht auch sagen würdest, aber viele Menschen (inklusive mir selbst) beschweren sich doch, dass nicht lokal gekauft wird, dass es riesige Massentierhaltungsanlagen und unnötige Tiertransporte gibt und dass man schon jetzt keine Ahnung mehr hat, was auf dem Teller liegt, wenn man nicht genau hinsieht.
Jetzt kommt TTIP und du beschwerst dich darüber, dass Menschen plötzlich aufpassen müssen? Das ist doch gut. Natürlich sollen sie endlich mal hinglotzen, was sie eigentlich in sich reinschaufeln. Die Sache mit dem sich nicht leisten können überzeugt mich aus 2 Gründen nicht. 1: guck dich mal um, über 50% der Menschen sind fett, die können sich mehr als genug leisten. 2: Das Problem des ordentlichen Essens wird nicht mittels zentralstaatlicher Überprüfung und lustigen Aufklebern auf Verpackungen gelöst werden. Das haben wir jetzt und es läuft schlecht, so wie alles, was der Staat zentral übernimmt und worauf sich die Menschen blind verlassen. TTIP wird kommen und dazu führen, dass noch mehr Menschen endlich persönliche Verantwortung für ihr Leben übernehmen und hinschauen, was sie kaufen. Und das ist gut so, auch wenn das von den TTIP Machern vielleicht nicht so gewollt war.

Und die Sache mit den Privatgerichten ist sowieso toll. Dadurch wird nämlich endlich der Staat auf eine Stufe mit den Konzernen gestellt und als das hingestellt werden, was er ist - ne billige Räuberbande.

Vor Deutschland und dem neuen Faschismus
kann man Angst bekommen. Je mehr man die Menschen quält, um so
gefährlicher werden sie, falls sie sich jemals wehren sollten.

Also ich habe weit mehr Angst vor den ganzen Sozis, die sich als die "Alternative zum jetzigen System" sehen und die doch am liebsten den Kapitalismus, das Unternehmertum und Privateigentum abschaffen wollen und das mit der harten Hand des Gesetzes - sprich einfach nur den Stalinismus wieder einführen. Davon begegnen mir zuhauf, auch im Real Life.

Vorsicht Denkfallen und transatlantische Mythen

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 10:15 vor 3554 Tagen @ thrive 11420 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 11:06

Es geht bei TTIP um weitere Souveränitätsverluste für das deutsche Volk, den Abbau bitter nötiger Verbraucherschutzrechte, den Abbau des unternehmerischen Risikos für Konzerne und Selbstbereicherungsmechanismen für die Juristenkaste, die Richter und Anwälte der Schiedsgerichte in Washington stellen wird.

Dein Denkfehler ist, dass alles Staatliche immer schlecht und alles Private immer gut ist. Die Empirie beweist aber das Gegenteil: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=353327

Kurz zusammengefasst: Es geht um garantierte Gewinne und damit die Aushebelung des unternehmerischen Risikos für das Großkapital. Finanziert wird das von Banken. Wenn Du Konzerne und Unternehmer in einen Topf wirfst, ist das auch zu undifferenziert - ich schlage hier eine ordentliche Unternehmerdebatte als Ergänzung vor: Unternehmer haften mit ihrem Eigentum für ihre Unternehmerische Entscheidungen. Die Manager in den Konzernen nicht. Und Investorenschutz soll nun auch noch Profite der Konzerne garantieren.
Ich kann nicht verstehen, wie die Lehren Schumpeters hier völlig ignoriert werden können. Das alles richtet sich gegen klassische Unternehmer und fördert die bankengesteuerte Konzerndiktatur. Das macht mich richtig zornig, vor allem wenn dann wieder so einseitig mit Scheuklappen argumentiert wird: Staat bäh -> Privat Jippieh! Das ist zu bipolar und verkennt die reale Konzernmacht, die nicht für Gemeinnützigkeit eingesetzt wird.
Sachen wie Verbraucherschutzbestimmungen lassen sich aus Ideologie heraus schnell abtun. Aber wir haben hier etwas zu verlieren im Vergleich zum "Land of the Free".

Hier muss schlicht weg differenzierter und weniger ideologisch gedacht werden:

Wenn beispielsweise die Wasserversorgung weg vom Staat in private Hand wandert, sollte man nicht klatschen, sondern vorsichtig sein. Wegen der empirischen Erfahrungen.

By the way: Australien, Kanada... Alle Länder, die ähnliche Abkommen geschlossen, haben dies bitter bereut.

Ich empfehle zum Aufräumen mit transatlantisch aufgeprägten Mythen tatsächlich wieder mal Jasinna, die bewusst naiv aber dafür gründlich an die Sache rangeht: https://www.youtube.com/watch?v=WYHiOfz3N8g

Gruß, Bernadette

kein Denkfehler

politicaleconomy @, Donnerstag, 21.05.2015, 10:36 vor 3554 Tagen @ Bernadette_Lauert 11399 Views

Hi,

Dein Denkfehler ist, dass alles Staatliche immer schlecht und alles
Private immer gut ist.

Das ist kein Denkfehler, sondern die seit 30 Jahren vom Groß- und Finanzkapital dem "Volk" wieder systematisch eingepaukte Ideologie, die thrive brav auswendiggelernt hat. Sie heißt praktisch: alles, was der Staat fürs Großkapital tut, ist gut, aber darüber redet man nicht.

Alles was der Staat im Interesse der unteren 90% tut, ist "ineffizient", "schlecht", "unfreiheitlich", "bevormundend", kurz: böse und Wurzel allen Übels.

In other words: diese Ideologie heißt: Vorfahrt fürs Groß- und Finanzkapital auf dem Markt, und Herrschaft des Großkapitals über den Staat (via marktfundamentalistischer Ideologie). Nicht die 90% werden vom Staat rausgehauen - nein, die 90% bezahlen den Bailout fürs "too big to fail" Groß- und Finanzkapital.

Das Gelbe ist eine Hochburg dieser Ideologie.

Nach den beiden Pro-TTIP-Einlassungen, weiß ich, was Du meinst...

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 11:06 vor 3554 Tagen @ politicaleconomy 12402 Views

Das Gelbe ist eine Hochburg dieser Ideologie.

Schätze Du hast Recht, wenngleich auch viele unideologische Stimmen der Vernunft was schreiben. Allerdings wäre es Zeitverschwendung, den Ideologen die Argumente immer und immer wieder vorzukauen, denn sie setzen sich ja erst gar nicht damit auseinander:

Bei Antworten wie: "LOL. Bitte einfach nochmal mein letztes Posting lesen. Verbraucherschutz ist lächerlich." und "haben wir eh schon"...

Die Posts vom Onkel Z lese ich aus Prinzip erst gar nicht mehr.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man dieser Meinung (Pro-TTIP) überhaupt ernsthaft sein kann. Ganz seltsam, wie da die vielen vernünftigen Contra-Argumente lächerlich gemacht und ignoriert werden.
Das ist keine vernünftige Debatte, also Zeitverschwendung. Ich gehe jedenfalls erst wieder darauf ein, wenn was anderes kommt wie...

"LOL. Bitte einfach nochmal mein letztes Posting lesen. Verbraucherschutz ist lächerlich." und "haben wir eh schon"...

Das ist wirklich Facebook-Debattenkultur. Hier im Gelben sollte auf Argumentationslinien eingegangen werden. Ich hab das immer versucht, beispielsweise in diesem Faden, der dann letztlich auch zu gemeisamen Standpunkten führte: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=353271 (jedenfalls mit dem mitdiskutierenden Nicht-Ideologen, der zwar auch vor allem Probleme mit dem Staatsgebilde auf dem Radar hat, aber nicht nur so eindimensional-denkretardiert in diese Richtung festgelegt ist). In dem Faden wurde schon so viel gesagt.
Jasinna widerlegt jeden Mythos, der hier Pro-TTIP angeführt wird.
Wer sich dazu entschlossen hat, an all dem mit Scheuklappen vorbeizugehen, ist schlichtweg nicht ernstzunehmen.

Das die TTIP-Fans hier nur mit Staatsbashing argumentieren und beispielsweise einer Wasserversorgungsprivatisierung entgegen der schlechten Erfahrungen weltweit damit beklatschen, ist wirklich ideologisch-argumentationsretardiert. Und auch bezeichnend.
Was soll´s, politicaleconomy... Einfach nicht ernstzunehmen.

Gruß, Bernadette

Dieser Absatz ist so grossartig

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 11:16 vor 3554 Tagen @ Bernadette_Lauert 11559 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 13:37

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man dieser Meinung (Pro-TTIP)
überhaupt ernsthaft sein kann. Ganz seltsam, wie da die vielen
vernünftigen Contra-Argumente lächerlich gemacht und ignoriert werden.
Das ist keine vernünftige Debatte, also Zeitverschwendung. Ich gehe
jedenfalls erst wieder darauf ein, wenn was anderes kommt wie...

Danke für diesen Absatz, denn er zeigt genau, wie völlig irre ihr seid. Ihr wollt nicht reden. Ihr seit einfach nur laut. Und ihr seit es gewohnt, dass man heutztage ja etwas links sein muss und dass man immer Beifall bekommt, wenn man sagt, wie schlimm Monsanto ist. Und ihr nehmt die, die dann etwas anderes sagen, nicht ernst, weil sie nämlich a priori gar nicht rational sein können. Sie sind Untermenschen, gell? Es ist Zeitverschwendung, mit denen zu reden. Sollen sie doch lieber ins KZ, was? Solche Menschen wie du begegnen mir wie gesagt auch im Real Life. Und vor euch habe ich wirklich Angst. Ihr seid die Faschisten und das denke ich genau wegen solchen Absätzen und nicht weil ich es "auswendig gelernt habe". Klar, du hast das alles freundlicher formuliert als ich es gesagt habe.

Wo der herkommt, gibt es noch viel mehr...

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 11:54 vor 3554 Tagen @ thrive 11525 Views

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man dieser Meinung (Pro-TTIP) überhaupt ernsthaft sein kann. Ganz seltsam, wie da die vielen vernünftigen Contra-Argumente lächerlich gemacht und ignoriert werden.
Das ist keine vernünftige Debatte, also Zeitverschwendung. Ich gehe jedenfalls erst wieder darauf ein, wenn was anderes kommt wie...

"LOL. Bitte einfach nochmal mein letztes Posting lesen. Verbraucherschutz ist lächerlich." und "haben wir eh schon"...

Unbewaffnet zum Duell

Dismas der Schurke @, Donnerstag, 21.05.2015, 12:10 vor 3554 Tagen @ thrive 11329 Views

Du möchtest Dich geistig duellieren, bist aber völlig unbewaffnet angetreten. Außerdem sind wir hier nicht beim Antifa-Treff. Dein hysterischer Nazivergleich provoziert doch bestenfalls Mitleid.

P.S. "Autobahn" :o)8 (oT)

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 13:01 vor 3554 Tagen @ Dismas der Schurke 11197 Views

- kein Text -

Bezahlen wird an letzter Stelle der, der kann

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 21.05.2015, 11:33 vor 3554 Tagen @ politicaleconomy 11366 Views

Nicht die 90% werden vom

Staat rausgehauen - nein, die 90% bezahlen den Bailout fürs "too big to
fail" Groß- und Finanzkapital.

Ist doch recht so, wenn sie so viel Geld haben, dann sollen sie auch bezahlen.
Bezahlen wird zu guter Letzt immer der, der kann.

Das Gelbe ist eine Hochburg dieser Ideologie.

Nennt sich Debitismus.


Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Wie ich schon im Posting zuvor schrieb + edit Zusatz

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 10:44 vor 3554 Tagen @ Bernadette_Lauert 11343 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 10:49

Es geht bei TTIP um weitere Souveränitätsverluste für das deutsche Volk,

Ja, die einzige Möglichkeit, dass sich die Menschen endlich bewusst werden, dass ihr Klinkerklunkerwald Weltbild eh nicht stimmt.

den Abbau bitter nötiger Verbraucherschutzrechte,

LOL. Bitte einfach nochmal mein letztes Posting lesen. Verbraucherschutz ist lächerlich.

den Abbau des
unternehmerischen Risikos für Konzerne und Selbstbereicherungsmechanismen
für die Juristenkaste,

haben wir eh schon

die Richter und Anwälte der Schiedsgerichte in
Washington stellen wird.

Ja, sollen sie machen und öffentlich zeigen, dass die tollen deutschen Staatsrichter überflüssig sind.

Dein Denkfehler ist, dass alles Staatliche immer schlecht und alles
Private immer gut ist.

Nein, das denke ich nicht. Ich denke - im Gegensatz zu den "Nur Anarchie ist richtig Leuten" hier im Forum - dass es völlig ok ist, wenn ein Staat (offensichtlich mit Gewaltmonopol) mit Monopol auf Gerichte, Polizei, Armee existiert. Jedoch bin ich überzeugt (ja Ideologie) davon, dass wenn man diesem Monopolisten zusätzliche Aufgaben überträgt, diese zwangsläufig schlecht ausgeführt werden, weil er ja schon das Gewaltmonopol hat und sich jetzt nicht mehr drum scheeren muss, was seine Kunden von ihm halten. Und das schlimmste, was passieren konnte, ist eingetreten, nämlich dass der Staat als allgemeiner Dienstleistungbetrieb angesehen wird. Deine geposteten Beispiele sind dahingehend schlecht, weil sie völlig ausser Acht lassen, dass die staatliche Verwaltung des Wassers oder anderer Güter über Jahre durch Defizite stattfand und die niemals den wirklichen Preis, den die Menschen für das Wasser zahlen mussten, ausgeschildert hattest, denn versteckte Steuern an anderer Stelle und zusätzliche Schulden des Staates haben es ihm erst ermöglicht, scheinbar ordentliche Produkte anzubieten.


Zusatz: Ich sehe nicht das Problem, wie du, dass wir einerseits das Gemeinwesen haben und andererseits die Konzerne, die sich jetzt Rechte durch TTIP zusichern.
Ich denke, es ist eher so, dass wir jetzt den Staat haben, der das Gemeinwesen eh schon ausplündert, und dem gegenüber die Konzerne, die ausplündern wollen, stehen.
Und ich sehe es als Fortschritt an, wenn der Bevölkerung vor Augen geführt wird, wie wenig interessiert der Staat an ihrem Vorteil ist und dass der Staat letztendlich auch nur ein Konzern ist und sein kann. Der Staat ist im Idealfall ein Security-Konzern, der nicht noch Tochterfirmen wie Wasserbetriebe und Telefongesellschaften hat, sondern sich einfach nur auf Security beschränkt. Es gibt da nichts Gemeinwesenhaftes pro Bevölkerung. Ganz besonders nicht in demokratischen Staaten, die aus ihrem Wesen heraus reine Lobbyveranstaltungen sind.

Kommentar zum Zusatz

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 11:10 vor 3554 Tagen @ thrive 11151 Views

Zusatz: Ich sehe nicht das Problem, wie du, dass wir einerseits das
Gemeinwesen haben und andererseits die Konzerne, die sich jetzt Rechte
durch TTIP zusichern.
Ich denke, es ist eher so, dass wir jetzt den Staat haben, der das
Gemeinwesen eh schon ausplündert, und dem gegenüber die Konzerne, die
ausplündern wollen, stehen.
Und ich sehe es als Fortschritt an, wenn der Bevölkerung vor Augen
geführt wird, wie wenig interessiert der Staat an ihrem Vorteil ist und
dass der Staat letztendlich auch nur ein Konzern ist und sein kann. Der
Staat ist im Idealfall ein Security-Konzern, der nicht noch Tochterfirmen
wie Wasserbetriebe und Telefongesellschaften hat, sondern sich einfach nur
auf Security beschränkt. Es gibt da nichts Gemeinwesenhaftes pro
Bevölkerung. Ganz besonders nicht in demokratischen Staaten, die aus ihrem
Wesen heraus reine Lobbyveranstaltungen sind.

Zur Aufklärung im Sinne Deiner (übrigens falschen, weil zu eindimensional gedachten) Ideologie nimmst Du in Kauf die Konzern-und Banken-Plutokratie festzuzementieren. Das ergibt doch gar keinen Sinn, zumal Du Dich kein bißchen mit negativen Konsequenzen in der Alltagswirklichkeit der Bürger auseinandersetzt. Nochmal: Jasinna-Video anschauen! Für den Anfang.

Ok, ich guck das Video, danach meld ich mich wieder. (oT)

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 11:18 vor 3554 Tagen @ Bernadette_Lauert 11029 Views

- kein Text -

Das wird nicht reichen... (Du müsstest auch Ideologien erkennen und ablegen und dann differenzieren)

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 12:12 vor 3554 Tagen @ thrive 11333 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 13:10

Du wirst auch damit anfangen müssen, solide Gegenargumente als solche anzuerkennen und darauf einzugehen, sprich ideologische Beißreflexe mit realen Begebenheiten abzugleichen.

Ideologisches Denken führt nämlich zu Fehlschlüssen und Denkfallen mit denen alle Ideologen zu kämpfen haben.
Konkretes Beispiel: (Staat = bäh -> deswegen Wasserversorgung privatisieren)
Siehe auch hier.
Mit der Empirie verträgt sich das nicht. Aber die Realität ist in einer Ideologie auch nicht so wichtig.
Vor diesem Hintergrund schrieb ich bereits zu Deiner grundsätzlichen, rein aus Staatsablehnung basierenden TTIP-Begeisterung:

Zur Aufklärung im Sinne Deiner (übrigens falschen, weil zu eindimensional gedachten) Ideologie nimmst Du in Kauf die Konzern-und Banken-Plutokratie festzuzementieren. Das ergibt doch gar keinen Sinn, zumal Du Dich kein bißchen mit negativen Konsequenzen in der Alltagswirklichkeit der Bürger auseinandersetzt.

Sorry thrive. Du magst in vielem Recht haben, aber in einigen Bereichen schlage ich einen differenzierteren Blick vor. Schau Dir das Jasinna-Video bitte wohlwollend an. Versuche zu verstehen, warum so gut wie KEINER TTIP will. Die die es wollen werden bezahlt es zu wollen oder sie klatschen aus ideologischen Gründen. Sachargumente dafür gibt es nicht. Nationale Gesetze und die WTO-Regeln reichen für Freihandel aus.
Die Mogelpackung TTIP kommt mit ganz anderen versteckten Konsequenzen daher.
Denn es ist eine Kröte der Konzern-Plutokratie, die zu weiteren Souveränitätsverlusten und immesen Problemen und Kosten führen wird. Jasinna zeigt einige davon auf. Aber der menschliche Geist ist kreativ. Wenn Du ein Ideologe bleiben WILLST, wirst Du jedes Sachargument zerreden können. Vielleicht nicht schlüssig aber für die Aufrechterhaltung einer Ideologie wird es reichen.

Tipp: An der Realität orientieren!
Ist beispielsweise Wasserprivatisierung gut? (Welche Erfahrungen hat man damit konkret gemacht?) Was sagen die Länder, die bereits ein ähnliches Abkommen haben? (Warum verteufeln sie es?)

Als Service hier gleich noch das besagte Vid: https://www.youtube.com/watch?v=WYHiOfz3N8g

Gruß, Bernadette

Dazu und zum Video

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 17:12 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 10988 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 15:23

Ideologisches Denken führt nämlich zu Fehlschlüssen und Denkfallen
mit denen alle Ideologen zu kämpfen haben.

Dann will ich nochmal anmerken, wie hier die Diskussion losging. Ich warf in den Raum, dass auf mehrere Probleme oft hingewiesen wird, weil die Verbraucher nicht mitdenken. Dann kommt TTIP ins Spiel und es wird behauptet, dass dies den Verbraucherschutz zurückfährt, was stimmt. Und ich antworte darauf, dass das doch dazu führen wird, dass mehr Verbraucher plötzlich darüber mitdenken müssen. An der Stelle war Ideologie noch garnicht im Spiel.

Vor diesem Hintergrund schrieb ich bereits zu Deiner grundsätzlichen,
rein aus Staatsablehnung basierenden TTIP-Begeisterung:

Wo bitte war ich denn TTIP begeistert? Im vermutlichen Gegensatz zu dir habe ich noch keine Petition unterschrieben, dass mit TTIP irgendwas geschehen soll. Ich wollte nur mal drauf hinweisen, wo hier gedankliche Widersprüche stecken könnten.

So aber nun mal zu den Video-Argumenten.

Erstmal generell zur Formalität. Klar, völlig wahnsinnig, wenn man sich das als unbescholtener Bürger ansieht, der glaubt, dass es sowas wie Gerechtigkeit, integere Politiker, etc. gäbe.

Es geht gleich los mit der Aussage, dass Demokratie doch diskutieren bedeutet, bzw. dies immer so gesagt wird und dass TTIP eben nicht per
Diskussion zustande kommen würde. Was soll man da sagen? Demokratie hat eben mit diskutieren garnichts zu tun. Demokratie ist Mehrheitsmeinung
und Lobbyismus. Und wenn die Mehrheit keinen Bock auf irgend eine Diskussion hat, dann wird an dieser Stelle eben das gemacht, was die Lobby will.
Um das nochmal zu verdeutlichen. Stell dir vor, ich will, dass irgend ein beliebig kleines Detail politisch geregelt sein sollte. Die Demokratie
ist die ideale Gesellschaftsform, dass ich da irgendwas in diese Richtung drehen kann. Ich mache nämlich eine Petition oder nutze wenn ich viel
Geld habe eine _andere_ _Lobbymethode_ (ja, Petitionen sind genau das, Lobbymethoden) und versuche das damit durchzusetzen. Wenn jetzt einfach viele
Menschen kein bischen über das nachdenken, was ich da machen will (und das ist ihr gutes Recht, weil nicht jeder über jeden Blödsinn nachdenkt) dann
habe ich doch schon gewonnen. Irgendwer wird für mich irgendwelche Regulatien irgendwo aufschreiben und alle müssen büßen. Das ist Demokratie. Die
Idee, dass über alles von allen diskutiert wird, ist doch schon ein Selbstwiderspruch. Erstens wird da vorausgesetzt, dass jeder zu allem eine Meinung hat und zweitens wird vor allem vorausgesetzt, dass es irgendwo jemanden gibt, der entscheidet, worüber jetzt wann diskutiert werden soll, was
witzigerweise ja nicht demokratisch ist.

Nicht bedrohliche Stoffe werden wechselseitig akzeptiert.
Darüber wird sich im Video beschwert, weil die Methoden herauszufinden, was bedrohlich ist, verschieden ist. Ja jetzt entscheidet euch doch mal.
Sind die staatlichen Methoden nun gut, dann gibts mit dem gegenseitigen Akteptieren kein Problem. Oder sind die etwa nicht gut, dann waren sie
von vornherein sinnlos und keiner musste sich beschweren, wenn sie nun weiterhin schlecht bleiben.
http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/gid/170/mueller/wer-kontrolliert-efsa falls jemand Lust hat zu wissen, wie das in Europa läuft.

Gesundheit, Wasser, Nahverkehr privatisieren.
Zu dem Thema hattest du ja schon den Link mit dem Wasser in England geschickt. Ja, aber was wolltest du uns damit sagen? Die Überschrift suggerierte ja, dass private Wasserversorgung schlechter ist. Weiter unten im Text wurde das schnell relativiert. Und nun? Wir wissen es nicht. Die Sache
mit der quasi Monopolstellung der Privaten habe ich verstanden. Dem Gegenüber steht aber die Monopolstellung des Staates. Und an der Stelle muss ich idologisch werden. Erklär mir doch mal bitte jemand, warum das Staatsmonopol im Wesentlichen besser ist als Private? Du kannst sicher noch viel mehr Beispiele von Privatisierungen finden, wo irgendwas schlechter geworden ist, aber warum soll das generell so sein? Wenn ich eine Allaussage zu diesem Thema machen soll, dann wird die immer bleiben, dass Monopole schlechter sind.
Auf den Fakt, dass der Staat an anderer Stelle Schulden macht und Steuern einnimmt, wurde im Übrigen niergends von euch eingegangen.
Aus dem Video "Wenn man Gesundheit mit Rendite betrachtet bleibt der Patient auf der Strecke." Diese Aussage stimmt wieso? Weil der Typ im Video es
sagt? Wieso fliegen Menschen in die USA für besonders schwere Operationen obwohl es sauteuer ist? Sicher nicht, weil die amerikanischen Privatkliniken
so schlecht sind. Im Übrigen bin ich hier persönlich betroffen. Ich habe eine Krankheit, die nach aktuellem Forschung und Technikstand nicht geheilt
werden kann. Symptome können allerdings bekämpft werden. Wo? Ja, nur in der USA. Ist aber teuer für den Patienten. Und hier in Deutschland? Gibt zwei Unikliniken, die etwas forschen, aber nix passiert und die Pflichtkrankenversicherung akzeptiert die Behandlungsmethoden der USA-Kliniken nicht soweit, dass sie sie bezahlen würde. Geiles staatliches System. Sei mal froh, wenn du nicht wirklich krank wirst. Wärs da nicht besser, wenn es wie in der idealen Welt Konkurrenz gäbe und die Ärzte ihre Methoden gegeneinander am Markt antreten lassen müssten? Und ja, wie auch bei dem Wasser Beispiel ist das idealisiert, wenn ich über sowas wie den freien Markt rede. Aber wieso ist das problematisch?

Dass Gabriel gekauft ist und lügt ... äh, ja, ist er. Und? Das ist doch das was ich sage. Die Leute sollen doch nicht glauben, dass die Volksvertreter
heute etwas für das Volk tun würden. Das kann doch selbst der Schurke nicht glauben.

Dann kommen 20 Minuten gerede darüber, wie inkompetent oder korrupt aktuelle Politik ist.... ok.

Zum Umweltschutz:
Klar, total irre. Das Bsp aus Peru zeigts. Vermutlich das Einzige, was sogar mich bewegen könnte, gegen TTIP zu sein. Und Jasinna dazu "Wie bescheuert muss man eigentlich sein, sich das ins eigene Land zu holen?" Und daran
sieht man doch, wie sehr die Staaten von Geldgebern abhängig sind.

Mir ist auch nach dem Video nicht ganz klar, was du mir genau erzählen wolltest. Nochmal mein "ideologischer" Punkt: Die Zeit des demokratischen Interventionskapitalismus mit dickem Staat ist vorbei. Warum? Weil sich der Staat überschuldet hat. Es muss etwas anderes her. An diesem Staat, der seit 70 Jahren nur Schulden macht, festzuhalten, geht nicht. Er fällt bereits. Es ist nur klar, dass sofort andere daherkommen und die Schwäche nutzen. Deswegen wollen Konzerne die Gunst der Stunde nutzen und bezahlen Privatisierungslobbyisten. Auch die Polizei wird so irgendwann privatisiert werden. Die Geldgeber cashen jetzt halt aus. Was ist die Alternative?
Nur eine staatliche Kommandowirtschaft. Und wenn ihr glaubt, es gäbe da was dazwischen, denn das gabs ja bisher, antworte ich: Ja, mit Schulden
und das Aufschulden geht zuende. Es gibt nichts dazwischen. Die Zukunft wird eine Staatsdiktatur oder Konzerndiktatur (wie du es nennst). Und
da kannst du dich über die Konzerndiktatur aufregen wie du willst, das predigen des Beibehaltens des Aktualen führt in eine andere schreckliche Zukunft, weil der fluffige Interventionsstaat zu teuer ist und an allen Ecken die Menschen Wohlstandsverluste haben.
Und deswegen ist es gut, wenn die Menschen aufgeweckt werden, indem es solche Schocks wie TTIP gibt. Und was soll denn bitteschön heissen, dass ich
das in Kauf nehme? Erstens habe ich mich wie gesagt nirgens pro-TTIP engagiert, ich gehe ja nicht mal wählen. Und zweitens hat doch die Vergangenheit die Menschen zu Unmündigen gemacht, die sie jetzt sind und die plötzlich die Nachteile von TTIP fürchten müssen. Nochmal: Die Zeit der Staatsleistungen geht zu Ende weil jetzt die Rechnung schon unterwegs ist. Und ich weiss es nicht ob Zara Recht hat oder ob es noch irgend einen Ausweg gibt, aber festhalten an den "Errungenschaften der Demokratie" ist es nicht. Das hat das Problem verursacht und ist nicht die Lösung.

Monokausales Weltbild mit One-Trick-Pony-Reaktion. Für Deinen Bernadette-Nazi-Vergleich kannst Du im Grunde nichts.

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 20:15 vor 3553 Tagen @ thrive 10997 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Freitag, 22.05.2015, 16:20

Ideologisches Denken führt nämlich zu Fehlschlüssen und Denkfallen
mit denen alle Ideologen zu kämpfen haben.

Dann will ich nochmal anmerken, wie hier die Diskussion losging. Ich warf
in den Raum, dass auf mehrere Probleme oft hingewiesen wird, weil die
Verbraucher nicht mitdenken. Dann kommt TTIP ins Spiel und es wird
behauptet, dass dies den Verbraucherschutz zurückfährt, was stimmt. Und
ich antworte darauf, dass das doch dazu führen wird, dass mehr Verbraucher
plötzlich darüber mitdenken müssen. An der Stelle war Ideologie noch
garnicht im Spiel.

Worauf willst Du hinaus, thrive? Diesen, Deinen Beitrag auf den ich mich bezog, kann man durchaus als Pro-TTIP werten. Und dass bei Dir Ideologie im Spiel ist, merkt man bereits nach ein paar Zeilen. Du argumentierst und denkst so monokausal-einfach. Für Deinen Bernadette-Nazi-Vergleich kannst Du im Grunde nichts.
Hier schreibst Du:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=355023
"Und ihr seit es gewohnt, dass man heutzutage ja etwas links sein muss und dass man immer Beifall bekommt, wenn man sagt, wie schlimm Monsanto ist. Und ihr nehmt die, die dann etwas anderes sagen, nicht ernst, weil sie nämlich a priori gar nicht rational sein können. Sie sind Untermenschen, gell? Es ist Zeitverschwendung, mit denen zu reden. Sollen sie doch lieber ins KZ, was?"
...und damit ist im grunde schon klar, was bei Dir schief läuft... Du rennst einfachen Antworten hinterher: Staat = bäh; Bernadette = Nazi.

Vor diesem Hintergrund schrieb ich bereits zu Deiner grundsätzlichen,
rein aus Staatsablehnung basierenden TTIP-Begeisterung:


Wo bitte war ich denn TTIP begeistert. Im vermutlichen Gegensatz zu dir,
habe ich noch keine Petition unterschrieben, dass mit TTIP irgendwas
geschehen soll. Ich wollte nur mal drauf hinweisen, wo hier gedankliche
Widersprüche stecken könnten.

Selbstverständlich habe ich gegen TTIP unterschrieben, denn ich habe einen Standpunkt.

So aber nun mal zu den Video Argumenten.
Erstmal generell zur Formalität. Klar, völlig wahnsinnig, wenn man sich
das als unbescholtener Bürger ansieht, der glaubt, dass es sowas wie
Gerechtigkeit, integere Politiker, etc. gäbe.

...und es geht los. Das monokausale Weltbild mit dem Staat-bäh-Reflex. Du bist ein One-Trick-Pony, das es schafft jedes Problem dieser Welt auf die Existenz des Staates zurückzuführen und mit der Lösung anzukommen, alles zu privatisieren.

Dabei hatte ich es Dir doch erklärt, was Ideologie ist: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=355035

Das kann ich im Grunde nur wiederholen.

Ideologisches Denken führt nämlich zu Fehlschlüssen und Denkfallen mit denen alle Ideologen zu kämpfen haben.
Konkretes Beispiel: (Staat = bäh -> deswegen Wasserversorgung privatisieren)

Dass die Privatisierung von allem nichts taugt, ist empirisch belegt. Solange Du das nicht kapiert hast, wirst Du schwammig umherlabern müssen, nie konkret werden können und schlimmstenfalls mit Nazi-Vergleichen kommen. Dismas hat schon recht. Wie die Antifa - ebenfalls Ideologen.

Da Du ihn nicht berücksichtigt hast und weiter unten vom Anarchokapitalismus schwärmst, hier nochmal der Tipp:

Tipp: An der Realität orientieren!
Ist beispielsweise Wasserprivatisierung gut? (Welche Erfahrungen hat man damit konkret gemacht?)

Zum Glück sind nur sehr wenige so krasse One-Trick-Ponys unterwegs, die nur eines beherrschen: "Privatisierung" auf alle gesellschaftlichen Fragen antworten.

Gruß, Bernadette

Darauf will ich hinaus

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 21:00 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 10884 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 16:19

Ideologisches Denken führt nämlich zu Fehlschlüssen und

Denkfallen

mit denen alle Ideologen zu kämpfen haben.[/b]

Dann will ich nochmal anmerken, wie hier die Diskussion losging. Ich

warf

in den Raum, dass auf mehrere Probleme oft hingewiesen wird, weil die
Verbraucher nicht mitdenken. Dann kommt TTIP ins Spiel und es wird
behauptet, dass dies den Verbraucherschutz zurückfährt, was stimmt.

Und

ich antworte darauf, dass das doch dazu führen wird, dass mehr

Verbraucher

plötzlich darüber mitdenken müssen. An der Stelle war Ideologie noch
garnicht im Spiel.


Worauf willst Du hinaus, thrive? Diesen, Deinen Beitrag auf den ich mich
bezog, kann man durchaus als Pro-TTIP werten. Und dass bei Dir Ideologie im
Spiel ist, merkt man bereits nach ein paar Zeilen. Du argumentierst und
denkst so monokausal-einfach. Für Deinen Bernadette-Nazi-Vergleich kannst
Du im Grunde nichts.
Hier schreibst Du:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=355023
"Und ihr seit es gewohnt, dass man heutzutage ja etwas links sein muss und
dass man immer Beifall bekommt, wenn man sagt, wie schlimm Monsanto ist.
Und ihr nehmt die, die dann etwas anderes sagen, nicht ernst, weil sie
nämlich a priori gar nicht rational sein können. Sie sind Untermenschen,
gell? Es ist Zeitverschwendung, mit denen zu reden. Sollen sie doch lieber
ins KZ, was?"
...und damit ist im grunde schon klar, was bei Dir schief läuft... Du
rennst einfachen Antworten hinterher: Staat = bäh; Bernadette = Nazi.

Erstens sage ich doch klar, dass ich einer Ideologie folge. Ich frage mich, warum du mir das "vorwirfst", ich sehe da kein Problem. Zweitens gings nicht um Nazis, weil du den Staat befürwortest, sondern darum, dass du von vorn herein sagst, dass manche Standpunkte nicht diskussionswürdig sind. Jetzt kannst du nochmal überlegen, was das genau für ein Standpunkt ist.

So aber nun mal zu den Video Argumenten.
Erstmal generell zur Formalität. Klar, völlig wahnsinnig, wenn man

sich

das als unbescholtener Bürger ansieht, der glaubt, dass es sowas wie
Gerechtigkeit, integere Politiker, etc. gäbe.


...und es geht los. Das monokausale Weltbild mit dem Staat-bäh-Reflex. Du
bist ein One-Trick-Pony, das es schafft jedes Problem dieser Welt auf die
Existenz des Staates zurückzuführen und mit der Lösung anzukommen, alles
zu privatisieren.

Aha. Wo bitte kommt hier meine Aussage aus der Ideologie. Auch wenn ich einer Ideologie folge, ist nicht alles, was ich sage, daraus abgeleitet. Hier ging es ganz klar darum, dass ich - und das ist Empirie - der Meinung bin, dass viel zu viele Menschen sich heutzutage auf Politiker, Experten und Institutionen verlassen. Das müssen im Übrigen nicht mal staatliche Institutionen sein. Klar kannst du dir jetzt noch zusammenassoziieren, dass ich das nur gesagt habe, weil ja die ganze Zeit in meinem Hinterstübchen das Staatsbashing tickt und sich irgendwie Ausdruck verschaffen will - hier eben per Hass auf Politiker.

Ideologisches Denken führt nämlich zu Fehlschlüssen und Denkfallen mit
denen alle Ideologen zu kämpfen haben.
Konkretes Beispiel: (Staat = bäh -> deswegen Wasserversorgung
privatisieren)

Ja, wie gesagt, ich hatte den Text gelesen. Da wurde entgegen der Überschrift kein klarer Schluss gezogen ala Wasserprivatisierung ist nicht im Interesse der Kunden. Was willst du mir jetzt genau mit dem Wasserbeispiel zeigen? Dass es Fälle auf der Welt gab, wo Wasser in öffentlicher Hand besser war als Wasser in Privathand? Durchaus möglich, bzw. stimmt, wenn man den England Fall glaubt. Und jetzt ein drittes mal von mir: Sind in diesen Fällen die wahren Kosten für Wasser in Staatshand mit den Kosten in Privathand verglichen worden. Ich erlebe da nämlich des Öfteren, dass Staatsverschuldung, also Kosten die in der Zukunft anfallen, mal bei Seite gelassen werden, wenn ich mich mit Leuten unterhalte.

Dass die Privatisierung von allem nichts taugt, ist empirisch belegt.

Ja, wo denn? Den einzigen guten Grund, den ich dafür bisher gehört habe, war auch in dem Text und der hieß: Wasserversorgung im Gegensatz zu anderen Produkten ist immer ein Quasi-Monopol, weil nicht mehrere Anbieter Leitungen ins Haus legen. Das sehe ich ja ein, dass das bei Wasser schwierig ist.

Das sind doch mal klare Worte: Ein Ideologe aus Überzeugung

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 21:38 vor 3553 Tagen @ thrive 10959 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 22:01

Erstens sage ich doch klar, dass ich einer Ideologie folge. Ich frage
mich, warum du mir das "vorwirfst", ich sehe da kein Problem.

OK, thrive. Danke für die klaren Worte.

Ich halte ohne weitere Kommentierung fest:
Du bist nach eigenem Bekunden ein Ideologe aus Überzeugung.

Zweitens
gings nicht um Nazis, weil du den Staat beführwortest, sondern darum, dass
du von vorn herein sagst, dass manche Standpunkte nicht diskussionswürdig
sind. Jetzt kannst du nochmal überlegen, was das genau für ein Standpunkt
ist.

Lass mich raten... Das ist der Standpunkt der Nazis.
Ich bin da genauso wie die Nazis...
Herrgott nochmal, thrive, jetzt bringst Du dieselbe Scheiße nochmal. Das ist wirklich absurd.

Aha. Wo bitte kommt hier meine Aussage aus der Ideologie. Auch wenn ich
einer Ideologie folge, ist nicht alles, was ich sage, daraus abgeleitet.
Hier ging es ganz klar darum, dass ich - und das ist Empirie - der Meinung
bin, dass viel zu viele Menschen sich heutzutage auf Politiker, Experten
und Institutionen verlassen. Das müssen im Übrigen nicht mal staatliche
Institutionen sein. Klar kannst du dir jetzt noch zusammenassoziieren, dass
ich das nur gesagt habe, weil ja die ganze Zeit in meinem Hinterstübchen
das Staatsbashing tickt und sich irgendwie Ausdruck verschaffen will - hier
eben per Hass auf Politiker.

Dein Standpunkt ist der anarchokapitalistische, das hast Du selbst klar gemacht. Kommt man Dir mit Empirie, willst Du keinen Standpunkt mehr haben und schreibst so etwas wie oben. Was für eine Aussage hat das?
Du hast für Anarchokapitalismus geschwärmt...
Du hast Dich selbst einen Ideologen genannt...
Und wenn ich Dir lediglich die Spitze des Eisbergs an Unstimmigkeiten Deiner Denke aufzeige, dreht sich Deine Entgegnung gar nicht mehr um die kritisierten Standpunkte, sondern um...
...allgemeine Überlegungen ohne konkreten Inhalt.

Ja, wie gesagt, ich hatte den Text gelesen. Da wurde entgegen der
Überschrift kein klarer Schluss gezogen ala Wasserprivatisierung ist nicht
im Interesse der Kunden. Was willst du mir jetzt genau mit dem
Wasserbeispiel zeigen? Dass es Fälle auf der Welt gab, wo Wasser in
öffentlicher Hand besser war als Wasser in Privathand? Durchaus möglich,
bzw. stimmt, wenn man den England Fall glaubt. Und jetzt ein drittes mal
von mir: Sind in diesen Fällen die wahren Kosten für Wasser in Staatshand
mit den Kosten in Privathand verglichen worden. Ich erlebe da nämlich des
Öfteren, dass Staatsverschuldung, also Kosten die in der Zukunft anfallen,
mal bei Seite gelassen werden, wenn ich mich mit Leuten unterhalte.

Ein bißchen muss der Herr anarchokapitalistische Ideologe dann doch noch selbst ran ans Hirnschmalz.
Wenn Wasserprivatisierung und andere Bereiche der Grundversorgungsprivatisierung in der empirischen Erfahrung stets zu Problemen führte...
...sollte man das dann weiter so machen oder nicht?
Tipp: Es gibt nur eine richtige Antwort.

Ja, wo denn? Den einzigen guten Grund, den ich dafür bisher gehört habe,
war auch in dem Text und der hiess: Wasserversorgung im Gegensatz zu
anderen Produkten ist immer ein Quasi-Monopol, weil nicht mehrere Anbieter
Leitungen ins Haus legen. Das sehe ich ja ein, dass das bei Wasser
schwierig ist.

Dann schau Dir als nächtes bitte die PPP-Beispiele aus dieser Pfostierung an:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=353327
Oder gehe direkt hier auf die Nachdenkseiten: http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=19161
und recherchiere ein wenig fernab Deiner ideologischen Denkschienen. Es wird Dir helfen.
Danach reden wir weiter und ich liefere noch ein paar weitere Quellen, OK?
Thrive. Bitte ziehe in Betracht, dass Deine ideologisch begründete Lösung (=fortschreitende Privatisierung aller Lebensbereiche) auch zu Folgeproblemen führen kann, welche dann nicht mit derselben "Lösung" namens "Privatisierung" gelöst werden können. Nur weil Privatisierung mal ein erfolgreiches Konzept war. Dass es kein Allheilmittel ist zeigt die Empirie und lässt sich auch durch vernunftbegabtes Nachdenken erschließen.

Klingt kompliziert, aber häufig halten Leute an Konzepten fest, obwohl die Lösung das Problem ist. Das Thema ist ein weites Feld. Hier ein netter Vortrag von einem äußerst charmanten Paul Watzlawick darüber.
Ich empfehle unbedingt ein Glas trockenen Rotwein (passend zum Humor) zu dieser stilvollen und unterhaltsamen Vorlesung:
Paul Watzlawick - Wenn die Loesung das Problem ist (1987)
https://www.youtube.com/watch?v=cl4aZTPsTSs (44m05s)

Gruß, Bernadette

geht zwar nicht mehr um TTIP

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 22:31 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 11070 Views

Erstens sage ich doch klar, dass ich einer Ideologie folge. Ich frage
mich, warum du mir das "vorwirfst", ich sehe da kein Problem.


OK, thrive. Danke für die klaren Worte.

Ich halte ohne weitere Kommentierung fest:
Du bist nach eigenem Bekunden ein Ideologe aus Überzeugung.

Ja und nun? Warum das so ist, schrieb ich im selben Faden mit Phil Marlowe. Kannst du nachlesen. Da liest du im Übrigen auch, dass das nicht die Ideologie des Anarchokapitalismus ist. Aber egal.

Lass mich raten... Das ist der Standpunkt der Nazis.
Ich bin da genauso wie die Nazis...
Herrgott nochmal, thrive, jetzt bringst Du dieselbe Scheiße nochmal.
Das ist wirklich absurd.

Achja und das ist jetzt absurd, weil ich es nochmal bring oder was? Naja, auch egal. Soll ja um die Privatisierung und den Staat gehen...

Deiner Denke aufzeige, dreht sich Deine Entgegnung gar nicht mehr um die
kritisierten Standpunkte, sondern um...
...allgemeine Überlegungen ohne konkreten Inhalt.

Das stimmt tatsächlich. Aber auch hier. Wo ist das Problem? Wenn du über allgemeine Dinge redest, wieso sollte ich dann mit konkreten Beispielen oder Inhalten kommen und nicht mit allgemeinen Überlegungen?
Die konkreten Probleme waren im Anfangsposting 1: die Menschen legen zu wenig Eigenverantwortung an den Tag vs. die Menschen müssen durch TTIP ja schrecklicherweise mehr eigenverantwortlich werden. Und 2: der Staat heutzutage ist eine Räuberveranstaltung, denen viel zu viele zu gutmütig gegenüberstehen und TTIP ist ein Aufwachschock. Alles andere hast du ins Spiel gebracht.

Oder gehe direkt hier auf die Nachdenkseiten:
http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=19161

Du liest aber schon deine eigenen Links, oder?
Ein paar Bsp. Berliner Wasserbetriebe. Die Stadt sanierte mit dem Verkauf den Haushalt. Was ist denn dein Alternativvorschlag?
Gewinngarantie gabs per Gesetz für 30y.
Warnow Tunnel wurde subventioniert.
Lüneck Tunnel Bundesregierung subventioniert. Und das geht dann so weiter. Die Autobahnmaut ist übrigens ein staatliches Projekt, auch wenn dafür TC angestellt wurde.
Aber warum verlinkst du die PPP Dinger? Die sind alle schreckliche Entscheidungen - ja du hast es schon erfasst von wem.
Und nachdem du mir Anarchokapitalismusideologie ja nun schon unterstellt hast. Wo ist das denn bitte anarchokapitalistisch, wenn Unternehmen mit dem Staat zusammenarbeiten und sich subventionieren lassen? Das sind doch nun alles Beispiele davon, wie Unternehmen nur staatliche Entscheidungen ausnutzen, sich selbst in tolle Positionen bringen und nicht davon, wie sie Produkte auf nem Markt anbieten.

Thrive. Bitte ziehe in Betracht, dass Deine ideologisch begründete
Lösung (=fortschreitende Privatisierung aller Lebensbereiche) auch zu
Folgeproblemen führen kann, welche dann nicht mit derselben "Lösung"
namend "Privatisierung" gelöst werden können. Nur weil Privatisierung mal
ein erfolgreiches Konzept war.

Es ist doch egal, ob es ein erfolgreiches Konzept war. Fakt ist doch jetzt, dass die Kohle bei den öffentlichen Stellen fehlt und die deshalb die Dienstleistungen einschränken und gleichzeitig die Abgaben erhöhen. Wie sollen die aktuellen öffentlichen Stellen denn auch sonst dieses Problem in den Griff bekommen? Das würde mich mal interessieren. Ich habe ein paar Postings weiter oben klar gesagt, dass deine Konzerndiktatur schlimm ist. Nur scheine ich hier der Einzige zu sein, der die immer teurer werdende und mit immer weniger Dienstleistungen ausgestattete Staatsdiktatur für mindestens genau so schlimm hält. Wo ist denn der dritte Weg?

Klingt kompliziert, aber häufig halten Leute an Konzepten fest, obwohl
die Lösung das Problem ist.

Ok, Privatisierung ist das Problem. Dann würde mich jetzt halt noch interessieren, wie die Gemeinden, die Städte, die Bundesländer und der Bund das Problem in den Griff bekommen, dass sie keine Kohle haben.
Mein Vorschlag wäre ja der Abbau von Kosten. Aber ich lass mich da auch eines besseren belehren, wenn du es denn mal tun würdest.

Wie tapfer Du antwortest...

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 23:16 vor 3553 Tagen @ thrive 11851 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Freitag, 22.05.2015, 17:13

...Hi Thrive,

ich finde das echt klasse, wie tapfer Du antwortest. Das ist jetzt vielleicht alles ein bisschen viel. Mir ist klar, dass man eine Ideologie nicht von heute auf morgen ablegen kann. Ist halt Glaubenssache. So ein religiöses Ding, weißt schon... Aber Dir einzugestehen, dass es eine Ideologie ist, war schon mal ein Schritt in die Richtige Richtung.
Denn jetzt können wir uns mit der Frage beschäftigen, wie mit Ideologien umzugehen ist... ob die gut oder schlecht sind... Ob Ideologien die Gefahr in sich bergen, Fehlschlüsse zu befördern...
Aber das wäre zu viel für heute.
Nur noch kurz zur letzten Frage...

Ok, Privatisierung ist das Problem. Dann würde mich jetzt halt noch
interessieren, wie die Gemeinden, die Städte, die Bundesländer und der
Bund das Problem in den Griff bekommen, dass sie keine Kohle haben.
Mein Vorschlag wäre ja der Abbau von Kosten. Aber ich lass mich da auch
eines besseren belehren, wenn du es denn mal tun würdest.

Das ist volkswirtschaftlich/gesellschaftlich/soziologisch gesehen so etwas wie die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Meine Antwort lautet also "42", aber wir können bei konkreteren Fragen gerne mehr ins Detail gehen. Ich will Dir aber keine abschließenden Antworten präsentieren. Das wäre vermessen. Ich will nur behaupten: Da gibt es "viele Ansätze und Diskussionsmasse". Jedenfalls kein Grund für Fatalismus oder ideologische Unüberlegtheiten.
Ich will trotzdem versuchen konkret zu werden, bei Richtungen, die ich assoziiere, von denen ich mir etwas in dieser Finanzierungsfrage erhoffe. Nur mal so drei Schnellschüsse aber mit noch mehr im Magazin...

Zinsfreie Staatskredite (Kanada):
http://www.dasgelbeforum.net/mix_entry.php?id=342390

Deutsche Vermögensuhr:
http://www.vermoegensteuerjetzt.de/topic/21.vermoegensuhr.html

Koexistierendes Vollgeld zum Giralgeld:
https://www.youtube.com/watch?v=984a_x4yN6I

[...]

Aber ich räume ein: Die ultimative alternaivlose Pauschallösung für alles "42" habe ich nicht sicher parat. Aber ich bin zuversichtlich, dass es Lösungen gibt. Bloß lautet die nicht "Vollprivatisierung und Konzernoligarchie" (aka: Anarchokapitalismus).

Poroschenko wäre ein originärer Spitzenentscheidungsträger in "Deinem" anarchokapitalistischen System. Du musst Dir das in concreto (wirklichkeitsbezogen) klar machen!!!

[image]

Gruß, Bernadette

Staat und Konzern

Rybezahl, Donnerstag, 21.05.2015, 22:55 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 10832 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 23:04

thrive:

Ich denke, es ist eher so, dass wir jetzt den Staat haben, der das
Gemeinwesen eh schon ausplündert, und dem gegenüber die Konzerne, die
ausplündern wollen, stehen.
Und ich sehe es als Fortschritt an, wenn der Bevölkerung vor Augen
geführt wird, wie wenig interessiert der Staat an ihrem Vorteil ist und
dass der Staat letztendlich auch nur ein Konzern ist und sein kann.

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=355015

Bernadette_Lauert:

Dass die Privatisierung von allem nichts taugt, ist empirisch belegt.
Solange Du das nicht kapiert hast, wirst Du schwammig umherlabern müssen,
nie konkret werden können und schlimmstenfalls mit Nazi-Vergleichen
kommen. Dismas hat schon recht.

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=355087

Der Unterschied zwischen einem privaten Konzern und dem Staat ist, dass der private Konzern pleite gehen kann, während der Staat Schuldenberge auftürmt, die jeder Beschreibung spotten:

http://www.staatsschuldenuhr.de

Jetzt müssen wir uns mal fragen, woher diese Schuldenberge kommen.

Also, wir haben die Wahl zwischen untauglicher Privatisierung der Staatsbetriebe, die dafür aber dann Bankrott gehen, wenn noch etwas zu retten ist. Oder Aufschuldung ohne Ende bis zum Ende --- mit anderen Worten, bis der Staat den Bankrott erklären muss bzw. ihm der Bankrott erklärt wird (seine Autorität vernichtet wird).
Was das bedeutet, muss ich ja nicht weiter erklären?

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Jaja, die Verschuldensfrage...

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 23:22 vor 3553 Tagen @ Rybezahl 10862 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 23:29

Klar müssen neue Konzepte her. Aber Vollprivatisierung und Konzernoligarchie ist nicht die beste Lösung.
Hab dem thrive vorhin zur Finanzierungsfrage drei Schnellschüsse für Ansätze geschickt.
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=355125

Gruß, Bernadette

Erstens: Schuldenberge = Guthabenberge. Zweitens: Ohnen neue Schulden = Game Over (1x1 des Debitismus)

Philip Marlowe @, Location: Europe's Paymaster, Donnerstag, 21.05.2015, 23:25 vor 3553 Tagen @ Rybezahl 10859 Views

Warum sind Staatsschulden also schlecht?

Gruß,
Phil.M.

Ohne neue Schulden muss nicht GO sein

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 23:52 vor 3553 Tagen @ Philip Marlowe 10733 Views

Kann man sich nicht vorstellen, dass es nicht kontinuierlich Neuverschuldung gibt und dafür immer mal hier mal da ein kleines Unternehmen pleite geht, wenn nicht aufgeschuldet wird?

Nein, jedenfalls nicht, wenn es einen positiven Zinssatz gibt

Philip Marlowe @, Location: Europe's Paymaster, Freitag, 22.05.2015, 00:25 vor 3553 Tagen @ thrive 10944 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 00:31

Kann man sich nicht vorstellen, dass es nicht kontinuierlich
Neuverschuldung gibt und dafür immer mal hier mal da ein kleines
Unternehmen pleite geht, wenn nicht aufgeschuldet wird?

und gleichzeitig "Einlagensicherungsgarantien". In diesem Fall muss die Gesamtsumme der Schulden wachsen. Notfalls wird per Bailout auf den Staat umgebucht (Jahre 2008 ff.).

Selbst bei einem nominalen Zinssatz von null würde der debitistische Kettenbrief reißen, sobald erste Ausfälle auftreten, da Schulden immer Nominalforderungen sind: Erst gehen dann die Finanzintermediäre (Banken, Versicherungen) in den Abgrund und anschließend die privaten Haushalte.

NUR bei einem Nominalzinsatz von null und weder Inflation noch Deflation und ohne Pleiten wäre ein "konstanter" Schuldenberg möglich.

Gruß,
Phil.M.

> Warum sind Staatsschulden also schlecht?

Rybezahl, Freitag, 22.05.2015, 00:20 vor 3553 Tagen @ Philip Marlowe 10883 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 00:28

Erstens: Schuldenberge = Guthabenberge.
Zweitens: Ohnen neue Schulden = Game Over.
Warum sind Staatsschulden also schlecht?

Einfache Rechnung für den Hausverstand:

26.500 EUR Staatsschuld (pro Person BRD)
- Sparbuch (bzw. + private Schulden)
= ???

Das nur am Rande. Zur Sache:

Da die Staatsschulden faktisch steigen, müssen auch Wege gefunden werden, diese immer weiter immer schneller steigenden Schulden zu tilgen. Wie geht das?
Nach absteigender Beliebheit sortiert:
- Aufschuldung
- Sinkende Ausgaben
- Privatisierung
- Höhere Steuern
- Bankrott

Verschuldet sich der Staat wesentlich schneller als der gemeine Bürger dies tut (mittels Staatsanleihen), bekommen wir eine (Hyper)Inflation, da dem frischen Geld keine oder kaum (konsumierbare) Leistung gegenüber steht.
-> Frühes Ende.

Der Privatier muss aber immer schneller immer mehr Schulden machen und diese Schulden durch konsumierbare Leistung tilgen --- dann funktioniert der Kapitalismus.
-> Späteres Ende.

Geschmackssache halt.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Die Schulden kann man niemals netto tilgen

Philip Marlowe @, Location: Europe's Paymaster, Freitag, 22.05.2015, 00:43 vor 3553 Tagen @ Rybezahl 11051 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 00:48

Da die Staatsschulden faktisch steigen, müssen auch Wege gefunden werden,
diese immer weiter immer schneller steigenden Schulden zu tilgen. Wie geht
das?

Netto-Tilgung löst eine deflationäre Spirale aus, die sich immer schneller dreht, denn Schulden bestehen aus (fixen) Nominalforderungen, die dann von den Unternehmen und Privaten aufgrund der sinkenden Preise nicht mehr bedient werden können, denn Buchgeld, das für Schuldentilgung verwendet wird, vernichtet in gleichem Umfang Guthaben, die nicht mehr für Käufe zur Verfügung stehen -> Game Over.

Es können niemals alle gleichzeitig tilgen. Wenn der Staat tilgt, müssen die Unternehmen und die Privaten aufschulden und umgekehrt.

Verschuldet sich der Staat wesentlich schneller als der gemeine
Bürger dies tut (mittels Staatsanleihen), bekommen wir eine
(Hyper)Inflation, da dem frischen Geld keine oder kaum (konsumierbare)
Leistung gegenüber steht.
-> Frühes Ende.

Was du meinst, ist die berühmte "Druckerpresse" (Staat druckt Banknoten und kauft damit ein: Das darf selbst die EZB (noch) nicht). Wenn sich der Staat bei den Privaten verschuldet, entsteht keine Inflation. Dadurch wird nur Nachfrage umgelenkt.

Der Privatier muss aber immer schneller immer mehr Schulden machen und
diese Schulden durch konsumierbare Leistung tilgen --- dann
funktioniert der Kapitalismus.
-> Späteres Ende.

Alle zusammen (Staat, Private, Unternehmen) müssen immer schneller immer mehr Schulden machen und netto dürfen sie in der Summe nicht tilgen. Das ist der einzig mögliche Weg ("Aufwärts ohne Ende bis zum Ende").

Gruß,
Phil.M.

Falsch ausgedrückt

Rybezahl, Freitag, 22.05.2015, 01:07 vor 3553 Tagen @ Philip Marlowe 11008 Views

Da die Staatsschulden faktisch steigen, müssen auch Wege gefunden

werden,

diese immer weiter immer schneller steigenden Schulden zu tilgen. Wie

geht

das?


Netto-Tilgung löst eine deflationäre Spirale aus, die sich immer
schneller dreht, denn Schulden bestehen aus (fixen) Nominalforderungen, die
dann von den Unternehmen und Privaten aufgrund der sinkenden Preise nicht
mehr bedient werden können, denn Buchgeld, das für Schuldentilgung
verwendet wird, vernichtet in gleichem Umfang Guthaben, die nicht mehr für
Käufe zur Verfügung stehen -> Game Over.

Es können niemals alle gleichzeitig tilgen. Wenn der Staat tilgt, müssen
die Unternehmen und die Privaten aufschulden und umgekehrt.


Ich bezog mich auf die Tilgung der Zinsen auf die Staatsschulden. Also das, was gegenwärtig der Fall ist. Wo Schäuble mit einer schwarzen Null prahlen will.

Verschuldet sich der Staat wesentlich schneller als der gemeine
Bürger dies tut (mittels Staatsanleihen), bekommen wir eine
(Hyper)Inflation, da dem frischen Geld keine oder kaum (konsumierbare)
Leistung gegenüber steht.
-> Frühes Ende.


Was du meinst, ist die berühmte "Druckerpresse" (Staat druckt Banknoten
und kauft damit ein: Das darf selbst die EZB (noch) nicht). Wenn sich der
Staat bei den Privaten verschuldet, entsteht keine Inflation. Dadurch wird
nur Nachfrage umgelenkt.

GB können auch Staatsanleihen kaufen, die die ZB refinanzieren kann. Private müssen ja erst das Geld dazu haben. GB sind natürlich auf private Verschuldung angewiesen um durch den Kauf der Staatsanleihen eine Hyperinflation zu vermeiden.

Der Privatier muss aber immer schneller immer mehr Schulden machen und
diese Schulden durch konsumierbare Leistung tilgen --- dann
funktioniert der Kapitalismus.
-> Späteres Ende.


Alle zusammen (Staat, Private, Unternehmen) müssen immer schneller immer
mehr Schulden machen und netto dürfen sie in der Summe nicht tilgen. Das
ist der einzig mögliche Weg ("Aufwärts ohne Ende bis zum Ende").

Zumindest unter gegebenen Umständen.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Wieso Ende?

Mephistopheles @, Datschiburg, Freitag, 22.05.2015, 09:29 vor 3553 Tagen @ Philip Marlowe 10811 Views

Alle zusammen (Staat, Private, Unternehmen) müssen immer schneller immer
mehr Schulden machen und netto dürfen sie in der Summe nicht tilgen. Das
ist der einzig mögliche Weg ("Aufwärts ohne Ende bis zum Ende").

Wo steht geschrieben, dass es eine Obergrenze von Schulden gibt?
Das Ganze kann doch in alle Ewigkeit so weitergehen.


Gruß,
Phil.M.

Natürlich wird es irgendwann enden, das liegt aber nicht an der Höhe der Schulden.

Gruß Mephistopehel

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Weitere Betrachtung (edit 2)

Rybezahl, Freitag, 22.05.2015, 17:02 vor 3552 Tagen @ Philip Marlowe 10655 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 17:29

Hallo Philip Marlowe!

Wenn ich es mir so recht überlege, ist aus dieser Perspektive betrachtet die Staatsschuld eine "ausgelagerte Vermögenssicherung". Ein Garant dafür, dass die Unternehmen und Privaten überhaupt erst Reichtümer ansammeln können. Einer Schuld steht - logisch - immer eine Forderung gegenüber.

Gleichzeitig ist aber die Staatsschuld die Schuld der Bürger (Privaten, die die Unternehmen gründen). Also auch hier ist die Bilanz immer ausgeglichen (ich nehme der Einfachheit halber an, es gibt nur einen Staat). Hier sehen wir also auch wieder das Nullsummenspiel. Es ist verrückt!

Es wird gerade so getan, als wäre der Staat ein eigenständiges Subjekt, das sich wie der Privatier verschulden kann. Aber der Staat existiert ja nur durch den Menschen. Alle Schulden, die er macht, macht er nicht als Privatier und wie der Privatier, sondern "im Auftrag" der Menschen (uns allen).

Würde der Staat keine Schulden machen, müssten sich auf der Gegenseite die Bürger verschulden und zwar in dem Maße, in dem der Staat etwas unternehmen will, ohne sich selbst zu verschulden. Der Staat müsste Vermögen ansammeln (sparen) und dieses Vermögen müsste sich als Schuld in der Bevölkerung spiegeln:

-> Die Versklavung könnte offensichtlicher nicht sein!

Gruss
Rybezahl

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Ergänzung

Rybezahl, Freitag, 22.05.2015, 17:48 vor 3552 Tagen @ Rybezahl 10944 Views

Gleichzeitig ist aber die Staatsschuld die Schuld der Bürger (Privaten,
die die Unternehmen gründen). Also auch hier ist die Bilanz immer
ausgeglichen (ich nehme der Einfachheit halber an, es gibt nur einen
Staat). Hier sehen wir also auch wieder das Nullsummenspiel. Es ist
verrückt!

Ich berücksichtige hierbei nicht die Verschuldung inner- oder unterhalb der Privaten und Unternehmen. Übrig bleiben würden wenige mit positiven Vermögen, also der Teil der Bevölkerung, der über mindestens das Vermögen verfügt, das bei gleichmäßiger Verteilung der Staatsschuld auf alle Bürger benötigt wird, um seinen Teil zu tilgen.

Ruck-Zuck würde sich dann auch der größte Teil der Bevölkerung auf diesen kleinen Teil der Bevölkerung stürzen.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Über private Wasserversorgung

Leserzuschrift @, Freitag, 22.05.2015, 11:43 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 10827 Views

> Dass die Privatisierung von allem nichts taugt, ist empirisch belegt.

Dass die Verstaatlichung von allem nichts taugt, ist erst recht hinreichend belegt.
Wie das Experiment in Ostdeutschland ausging, sollte doch 25 Jahre danach noch zu recherchieren sein...


> Ist beispielsweise Wasserprivatisierung gut?

Ja, wenn sie richtig gemacht ist.

In vielen Gemeinden im Landesinnern Argentiniens kümmern sich private Genossenschaften um die Grundversorgung (Wasser, Strom, Kabel, mancherorts auch Krankenhaus und Friedhof).
Als Einwohner ist man üblicherweise Mitglied (Miteigentümer) dieser Genossenschaft. Gewinne werden investiert oder an die Mitglieder ausgeschüttet.

Aus meiner Sicht könnte man dieses Modell auch überregional anwenden. Beispielsweise würde man ein Verbundnetz als Genossenschaft organisieren, bei der die lokalen Genossenschaften Eigentümer sind.
Das Straßennetz als genossenschaftliches Eigentum der KFZ-Halter, das Schienennetz eine Genossenschaft der privaten Bahngesellschaften, die öffentliche Verwaltung im Eigentum der Bürger, usw.

Das Gras hinter dem Zaun ist immer grüner

Orlando ⌂ @, Freitag, 22.05.2015, 11:58 vor 3553 Tagen @ Leserzuschrift 10694 Views

> Dass die Privatisierung von allem nichts taugt, ist empirisch
belegt.

Dass die Verstaatlichung von allem nichts taugt, ist erst recht
hinreichend belegt.
Wie das Experiment in Ostdeutschland ausging, sollte doch 25 Jahre danach
noch zu recherchieren sein...


Vom Sozialismus ist ja bekannt, dass er unheimlich attraktiv ist, solange er nicht herrscht. Kommt er dann an die Herrschaft, wollen alle nur noch weg.

Du zeigst den Sinn der staatlichen Organisation

Fussgänger @, Freitag, 22.05.2015, 12:35 vor 3553 Tagen @ Leserzuschrift 10793 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 12:48

Ja, wenn sie richtig gemacht ist.

Und wenn sie nicht richtig gemacht wird? Und was verhindert, dass es nicht nicht richtig gemacht wird, was muss man da vorkehren?

In vielen Gemeinden im Landesinnern Argentiniens kümmern sich
private Genossenschaften um die Grundversorgung (Wasser, Strom,
Kabel, mancherorts auch Krankenhaus und Friedhof).
Als Einwohner ist man üblicherweise Mitglied (Miteigentümer) dieser
Genossenschaft. Gewinne werden investiert oder an die Mitglieder
ausgeschüttet.

Aha...

Aus meiner Sicht könnte man dieses Modell auch überregional anwenden.
Beispielsweise würde man ein Verbundnetz als Genossenschaft organisieren,
bei der die lokalen Genossenschaften Eigentümer sind.

...eine Genossenschaft ist also OK. Auch eine Gemeinde könnte eine Genossenschaft sein. Ich sehe da keinen Unterschied, ob der Geschäftsführer nun von einer Gemeinde (verstaatlicht) oder von einer Genossenschaft, der schlussendlich alle, die Wasser wollen, angehören, Geld kriegt (privatisiert). Wenn sowieso alle Gemeindemitglieder auch Mitglieder der Genossenschaft sind, dann ist das das mehr oder weniger das gleiche.

Das Straßennetz als genossenschaftliches Eigentum der KFZ-Halter,

Jetzt ist es halt das "genossenschaftliche" "Eigentum" der Steuerzahler, zusätzlich alimentiert durch die KFZ-Halter (KFZ- und Treibstoffsteuer). Da ändert sich schon wieder nichts.

das Schienennetz eine Genossenschaft der privaten Bahngesellschaften,

Die müssen alle Gewinn machen. Und weil Gewinne kurzfristig gemacht werden müssen (sonst fliegen die Manager), wird halt nur noch das kurzfristige Minimum, aber nicht das langfristige Optimum investiert.

die öffentliche Verwaltung im Eigentum der Bürger, usw.

Dort wollte ich dann aber nicht Eigentümer sein und würde dort auch nicht Kunde werden wollen. Adé Steueramt! Oder war das nicht so gemeint - geben wir dem privatisierten Steueramt dann doch wieder staatliche Rechte und muss ich dort mitmachen, so wie heute?

Wo soll da der Unterschied, resp. Vorteil zu heute sein? Da wird auch kein Wettbewerb entstehen: "In Hintertutling haben wir drei Steuerämter, die sich konkurrieren und sich gegenseitig mit Niedrigsteuern unterbieten". LOL

Übrigens:
Was machen eigentlich die Genossenschafter (Miteigentümer), wenn sie wegziehen - zwingend verkaufen oder nun als reiner Mitbesitzer weiterhin mitreden und z.B. verlangen, dass nicht mehr investiert, sondern Gewinn abgeschöpft und ausbezahlt wird?

Und wieso, wenn doch die Privatisierung so gut ist, nennst du hier nur Genossenschaften? Warum soll nicht eine reine Aktiengesellschaft diese Geschäfte führen, vielleicht auch eine grössere Firma die Wasserversorung anbieten, z.B. Nestlé oder Monsanto?

Ich bin der Meinung, dein Beispiel illustriere sogar, warum die Grundinfrastruktur in die Hand des Staates gehört. Es gibt halt Aufgaben, die besser von einem Gemeinwesen (egal, ob Staat oder Kooperation, von dir Genossenschaft genannt) durchgeführt werden und andere, die privat besser organisiert sind. Im Einzelfall mag man darüber streiten, ob eine konkrete Aufgabe eher so oder anders aufzugleisen sei. Bei den meisten Aufgaben ist die Sache für die meisten Leute aber klar.

Genossenschaftlich vs. staatlich

Leserzuschrift @, Freitag, 22.05.2015, 19:48 vor 3552 Tagen @ Fussgänger 10874 Views

> Auch eine Gemeinde könnte eine Genossenschaft sein.

Ja, wäre ich sehr dafür, den Staat durch Genossenschaften zu ersetzen.


> Ich sehe da keinen Unterschied, ob der Geschäftsführer nun von einer Gemeinde (verstaatlicht) oder von einer Genossenschaft, der schlussendlich alle, die Wasser wollen, angehören, Geld kriegt (privatisiert). Wenn sowieso alle Gemeindemitglieder auch Mitglieder der Genossenschaft sind, dann ist das das mehr oder weniger das gleiche.

Nein, da gibt es einen gewaltigen Unterschied. Bei der Genossenschaft sind die Einwohner Eigentümer, in einem staatlichen System Untertanen.

Wann hat der Bürgermeister Deiner Gemeinde das letzte Mal zu einer Einwohnerversammlung geladen, um beispielsweise über die Erhöhung der Müllgebühren abstimmen zu lassen?
Hast Du schon mal einen Geschäftsplan Deiner Gemeinde gesehen oder einen Jahresabschlussbericht?
Könnt ihr eurer Gemeindeleitung jederzeit das Vertrauen entziehen, wenn sich herausstellt, das sie mit den ihr anvertrauten Geldern "unsachgemäß" umgeht?

Das Straßennetz als genossenschaftliches Eigentum der KFZ-Halter,

> Jetzt ist es halt das "genossenschaftliche" "Eigentum" der Steuerzahler, zusätzlich alimentiert durch die KFZ-Halter (KFZ- und Treibstoffsteuer). Da ändert sich schon wieder nichts.

Doch. Dann könnten die Mitgliedsbeiträge nicht einfach für etwas anderes ausgegeben werden.
Die KFZ- und Treibstoffsteuer wurden ja einmal zweckgebunden erhoben, um das Straßennetz zu finanzieren. Dann verschwanden diese Einnahmen im großen Topf, und jetzt wird Maut eingeführt --- um das Straßennetz zu finanzieren.

das Schienennetz eine Genossenschaft der privaten Bahngesellschaften,

> Die müssen alle Gewinn machen.

Wieso? Zum Überleben reicht es doch, wenn sie keine Verluste erwirtschaften.


> Und weil Gewinne kurzfristig gemacht werden müssen (sonst fliegen die Manager), wird halt nur noch das kurzfristige Minimum, aber nicht das langfristige Optimum investiert.

Netz und Transport gehören sauber getrennt.
Das Schienennetz wird kostendeckend betrieben, und jede Bahngesellschaft steht in Konkurrenz mit anderen. Wenn sie an der falschen Stelle "spart", geht sie pleite und wird von einer anderen ersetzt, die rechen kann.
Warum sollte das, was auf der Straße bei Überlandbussen oder Speditionen funktioniert, nicht auch auf der Schiene gehen?

die öffentliche Verwaltung im Eigentum der Bürger, usw.

> Dort wollte ich dann aber nicht Eigentümer sein und würde dort auch nicht Kunde werden wollen. Adé Steueramt! Oder war das nicht so gemeint - geben wir dem privatisierten Steueramt dann doch wieder staatliche Rechte und muss ich dort mitmachen, so wie heute?

Wenn Du (Mit-)Eigentümer der Gemeinde wärst, dann könnte die Verwaltung nicht einfach nach Gutsherrenart entscheiden, wieviel Geld Du zu zahlen hast und wofür es ausgegeben wird. Es wäre nämlich umgekehrt: die Eigentümer entscheiden, und die Verwaltung hat das dann bestmöglich umzusetzen, sonst fliegt sie wegen Unfähigkeit auf die Straße.


> Was machen eigentlich die Genossenschafter (Miteigentümer), wenn sie wegziehen - zwingend verkaufen oder nun als reiner Mitbesitzer weiterhin mitreden und z.B. verlangen, dass nicht mehr investiert, sondern Gewinn abgeschöpft und ausbezahlt wird?

Die Mitgliedschaft ist ortsgebunden. Wenn Du wegziehst, nimmst Du ja Dein Haus auch nicht mit...


> Und wieso, wenn doch die Privatisierung so gut ist, nennst du hier nur Genossenschaften?

Weil sie eine Form von Privateigentum sind. Und es ging um die Frage: "staatliche" oder "private" Wasserversorgung.


> Warum soll nicht eine reine Aktiengesellschaft diese Geschäfte führen, vielleicht auch eine grössere Firma die Wasserversorung anbieten, z.B. Nestlé oder Monsanto?

Wenn die Einwohner ihr den Auftrag geben und dann mit den Konsequenzen leben, warum nicht?
Aber ich denk' mal, dass auch der Dümmste rasch einsieht, dass eine Non-Profit-Genossenschaft unter dem Strich wahrscheinlich billiger ist...


> Ich bin der Meinung, dein Beispiel illustriere sogar, warum die Grundinfrastruktur in die Hand des Staates gehört.

"Staat" ist für mich ein Synonym für organisierte Verantwortungslosigkeit.
Die Grundinfrastruktur gehört in die Hand der Einwohner, also Volkseigentum im wahren Sinne.

Deine Kommune ist eine weitgehende staatsähnliche oder -identische Organisation

Fussgänger @, Freitag, 22.05.2015, 21:23 vor 3552 Tagen @ Leserzuschrift 10698 Views

> Auch eine Gemeinde könnte eine Genossenschaft sein.

Ja, wäre ich sehr dafür, den Staat durch Genossenschaften zu ersetzen.

Da gibt's aber keinen grossen Unterschied. Die Genossenschaft "Deutschland" ist schlussendlich das gleiche, wie der Staat Deutschland (oder jeweils Schweiz - ich bin Schweizer).

> Ich sehe da keinen Unterschied, ob der Geschäftsführer nun von
einer Gemeinde (verstaatlicht) oder von einer Genossenschaft, der
schlussendlich alle, die Wasser wollen, angehören, Geld kriegt
(privatisiert). Wenn sowieso alle Gemeindemitglieder auch Mitglieder der
Genossenschaft sind, dann ist das das mehr oder weniger das gleiche.

Nein, da gibt es einen gewaltigen Unterschied. Bei der Genossenschaft sind
die Einwohner Eigentümer, in einem staatlichen System
Untertanen.

Du meinst also, wenn du Anteilseigner einer Unternehmung seist, hättest du was zu sagen? Wenn du für 100'000 Euro Bankaktionen besitzt und auf der gleichen Bank 100'000 Euro Einlagen hast (zusätzlich), hast du dann dort irgend 'was zu bestimmen?

Wann hat der Bürgermeister Deiner Gemeinde das letzte Mal zu einer
Einwohnerversammlung geladen, um beispielsweise über die Erhöhung der
Müllgebühren abstimmen zu lassen?

Ich werde vier Mal pro Jahr zu irgend welchen Fahrradständerproblemen befragt. Das ändert nichts.

Hast Du schon mal einen Geschäftsplan Deiner Gemeinde gesehen oder einen
Jahresabschlussbericht?

Mehr oder weniger, ja.

Könnt ihr eurer Gemeindeleitung jederzeit das Vertrauen entziehen, wenn
sich herausstellt, das sie mit den ihr anvertrauten Geldern "unsachgemäß"
umgeht?

"Jederzeit" nicht, kann ich bei den Unternehmen, bei denen ich via Aktionariat "Miteigentümer" bin, aber auch nicht.

Das Straßennetz als genossenschaftliches Eigentum der KFZ-Halter,

> Jetzt ist es halt das "genossenschaftliche" "Eigentum" der
Steuerzahler, zusätzlich alimentiert durch die KFZ-Halter (KFZ- und
Treibstoffsteuer). Da ändert sich schon wieder nichts.

Doch. Dann könnten die Mitgliedsbeiträge nicht einfach für etwas
anderes ausgegeben werden.

Doch. Und sei es nur für Spesen, ähnliche Aufwände und sogar für Boni. Habe ich jedenfalls bei Firmen, bei denen ich Aktien besitze, schon gesehen.

Die KFZ- und Treibstoffsteuer wurden ja einmal zweckgebunden
erhoben, um das Straßennetz zu finanzieren. Dann verschwanden diese
Einnahmen im großen Topf, und jetzt wird Maut eingeführt --- um das
Straßennetz zu finanzieren.

Auch ein privatrechtlich geführtes Unternehmen, das öffentliche Dienstleistungen erbringt, kann zusätzliches Geld benötigen. Das kommt dann entweder direkt von den Steuerzahlern oder von "kreativ" erfundenen Posten (z.B. Maut).

das Schienennetz eine Genossenschaft der privaten Bahngesellschaften,

> Die müssen alle Gewinn machen.

Wieso? Zum Überleben reicht es doch, wenn sie keine Verluste
erwirtschaften.

Privatwirtschaftliche Unternehmen werden merken, dass es bedeutend mehr Spass macht, Gewinn zu erwirtschaften; sei es für die (Mehrheits-)Eigentümer oder für die Chef-Angestellten (als Bonus).

> Und weil Gewinne kurzfristig gemacht werden müssen (sonst fliegen
die Manager), wird halt nur noch das kurzfristige Minimum, aber nicht das
langfristige Optimum investiert.

Netz und Transport gehören sauber getrennt.

Seit 2008 weiss jeder, der über eine minimale Restintelligenz verfügt, dass der Wealth-Management- und der Investment-Bank-Teil einer Bank sauber getrennt gehören. Wurde das seither an den meisten oder wenigstens wichtigsten Bankenplätzen der Welt so umgesetzt?

Das Schienennetz wird kostendeckend betrieben,

Kostendeckend könnte und tut dies normalerweise eine staatliche Organisation. Privatrechtliche Unternehmen tendieren _gewinnbringend_ zu betreiben.

und jede Bahngesellschaft
steht in Konkurrenz mit anderen.

Die Bahngesellschaften betreiben das Schienennetz gar nicht. Und wenn sie's täten, könnten sie damit nicht vernünftig in Konkurrenz zu anderen sein. Oder glaubst du ernsthaft, es könnten zwei weitgehend unabhängige Schienennetze in einem Land existieren _und_ wirtschaftlich günstig sein?

Wenn sie an der falschen Stelle "spart",
geht sie pleite und wird von einer anderen ersetzt, die rechen kann.

Wenn die das Schienennetz betreibende Firma Pleite geht, muss erstmal der Steuerzahler, in Form deines gehassten Staates einspringen. Und weil die private Firma knallhart rechnen muss und überall versucht, Kosten zu sparen, wird sie an Reinvestitionen sparen wollen. Und dann wegen eines unvorhergesehenen und nicht versicherten Problems doch Pleite gehen.

Warum sollte das, was auf der Straße bei Überlandbussen oder Speditionen
funktioniert, nicht auch auf der Schiene gehen?

Ich kenne kein Land, bei dem die Strassen privat betrieben werden (ausser ein paar Autobahnen in Italien, Frankreich und den USA). Und dort hilft der Staat schön nach (finanziell).

die öffentliche Verwaltung im Eigentum der Bürger, usw.

> Dort wollte ich dann aber nicht Eigentümer sein und würde dort auch
nicht Kunde werden wollen. Adé Steueramt! Oder war das nicht so gemeint -
geben wir dem privatisierten Steueramt dann doch wieder staatliche Rechte
und muss ich dort mitmachen, so wie heute?

Wenn Du (Mit-)Eigentümer der Gemeinde wärst, dann könnte die Verwaltung
nicht einfach nach Gutsherrenart entscheiden, wieviel Geld Du zu zahlen
hast und wofür es ausgegeben wird.

Ungefähr so, wie die Bank, bei der ich Aktionär bin, nicht einfach die Gebühren ändern kann.

Es wäre nämlich umgekehrt: die
Eigentümer entscheiden, und die Verwaltung hat das dann bestmöglich
umzusetzen, sonst fliegt sie wegen Unfähigkeit auf die Straße.

Ich wollte schon immer mal dem Schalterangestellten der Bank den Weg zur Strasse weisen.

> Was machen eigentlich die Genossenschafter (Miteigentümer), wenn sie
wegziehen - zwingend verkaufen oder nun als reiner Mitbesitzer weiterhin
mitreden und z.B. verlangen, dass nicht mehr investiert, sondern Gewinn
abgeschöpft und ausbezahlt wird?

Die Mitgliedschaft ist ortsgebunden.

Ich bin also nicht Eigentümer im rechtlichen Sinne. Es handelt sich damit um eine Zwangsmitgliedschaft, wie heute bei der Gemeinde und dem Staat.

Wenn Du wegziehst, nimmst Du ja Dein
Haus auch nicht mit...

Aber meine Aktien.

> Und wieso, wenn doch die Privatisierung so gut ist, nennst du hier
nur Genossenschaften?

Weil sie eine Form von Privateigentum sind.

Offenbar nicht. Sonst würde ich mein Privateigentum beim Umzug nicht einfach so verlieren.

Und es ging um die Frage:
"staatliche" oder "private" Wasserversorgung.

Du hast nur den heutigen Staat durch einen anderen Staat ersetzen. Mit privatrechtlicher Organisation hat das nur formell zu tun (und selbst das nur wenig).

> Warum soll nicht eine reine Aktiengesellschaft diese Geschäfte
führen, vielleicht auch eine grössere Firma die Wasserversorung anbieten,
z.B. Nestlé oder Monsanto?

Wenn die Einwohner ihr den Auftrag geben und dann mit den Konsequenzen
leben, warum nicht?

Weil es Mist ist. Es sollte gar nicht zur Disposition stehen, dass man sich in einer selbstverschuldeten oder von aussen konstruierten Notlage an solche Konzerne verkaufen kann.

Aber ich denk' mal, dass auch der Dümmste rasch einsieht, dass eine
Non-Profit-Genossenschaft unter dem Strich wahrscheinlich billiger ist...

Was du denkst, ist dir überlassen.

> Ich bin der Meinung, dein Beispiel illustriere sogar, warum die
Grundinfrastruktur in die Hand des Staates gehört.

"Staat" ist für mich ein Synonym für organisierte
Verantwortungslosigkeit.

Du bist also ein Ideologe.

Die Grundinfrastruktur gehört in die Hand der Einwohner, also
Volkseigentum im wahren Sinne.

Also der Menge aller Bürger - sowohl auf kommunaler bis hin zu nationaler Ebene: den unterschiedlichen Organen des Staates.

Über genossenschaftliche Organisation

Leserzuschrift @, Samstag, 23.05.2015, 14:38 vor 3551 Tagen @ Fussgänger 10568 Views

> Die Genossenschaft "Deutschland" ist schlussendlich das gleiche, wie der Staat Deutschland (oder jeweils Schweiz - ich bin Schweizer).

Nein. Das ist geradezu diametral entgegengesetzt. In einer Genossenschaft wäre die Verwaltung/Regierung den Bürgern untergeordnet, beim Staat ist es umgekehrt.

In einer Genossenschaft "Deutschland" käme beispielsweise die Diskussion um Auslandseinsätze der Bundeswehr gar nicht erst auf, weil - sofern man Umfragen Glauben schenken darf - die Mehrheit der Eigentümer dagegen wäre.


> Du meinst also, wenn du Anteilseigner einer Unternehmung seist, hättest du was zu sagen?

"Ich" vielleicht nicht, aber "wir" schon.
Außerdem käme es darauf an, wie die Satzung gestaltet ist. Falls (manche) Beschlüsse einstimmig zu fassen wären, dann hätte jeder Einzelne etwas zu sagen.

Wann hat der Bürgermeister Deiner Gemeinde das letzte Mal zu einer Einwohnerversammlung geladen, um beispielsweise über die Erhöhung der Müllgebühren abstimmen zu lassen?

> Ich werde vier Mal pro Jahr zu irgend welchen Fahrradständerproblemen befragt.

Eben: unverbindlich "befragt" - zu unwichtigen Randthemen.

Könnt ihr eurer Gemeindeleitung jederzeit das Vertrauen entziehen, wenn sich herausstellt, das sie mit den ihr anvertrauten Geldern "unsachgemäß" umgeht?

> "Jederzeit" nicht, kann ich bei den Unternehmen, bei denen ich via Aktionariat "Miteigentümer" bin, aber auch nicht.

Doch. Falls sich eine Mehrheit der Eigentümer einig ist, geht das ganz fix.

Das Straßennetz als genossenschaftliches Eigentum der KFZ-Halter,

>>> Jetzt ist es halt das "genossenschaftliche" "Eigentum" der Steuerzahler, zusätzlich alimentiert durch die KFZ-Halter (KFZ- und Treibstoffsteuer). Da ändert sich schon wieder nichts.

Doch. Dann könnten die Mitgliedsbeiträge nicht einfach für etwas anderes ausgegeben werden.

> Doch. Und sei es nur für Spesen, ähnliche Aufwände und sogar für Boni.

Spesen und Boni gehören zu den Geschäftskosten.
Was ich meinte ist, dass die KFZ-Halter möglicherweise nicht bereit wären, beispielsweise den "öffentlichen" Nahverkehr zu subventionieren oder den lokalen Fußballclub mit durchzufüttern.

Die KFZ- und Treibstoffsteuer wurden ja einmal zweckgebunden erhoben, um das Straßennetz zu finanzieren. Dann verschwanden diese Einnahmen im großen Topf, und jetzt wird Maut eingeführt --- um das Straßennetz zu finanzieren.

> Auch ein privatrechtlich geführtes Unternehmen, das öffentliche Dienstleistungen erbringt, kann zusätzliches Geld benötigen.

Klar. Dann müsste die Verwaltung die Eigentümer um eine Entscheidung bitten, wie dieser zusätzliche Bedarf zu finanzieren sei; ob diese eine Erhöhung der Beiträge ("Steuern") akzeptieren oder woanders den Rotstift ansetzen wollen.


> Das kommt dann entweder direkt von den Steuerzahlern ...

Falls diese zustimmen.

> ... oder von "kreativ" erfundenen Posten (z.B. Maut).

Möglich. Das würden dann aber die Eigentümer, also die NUTZER des Straßennetzes entscheiden und nicht ein kleines Grüppchen "Erleuchteter".


> Privatwirtschaftliche Unternehmen werden merken, dass es bedeutend mehr Spass macht, Gewinn zu erwirtschaften; sei es für die (Mehrheits-)Eigentümer oder für die Chef-Angestellten (als Bonus).

Ja. Aber in einer "sauberen" Wettbewerbssituation schrumpfen die Gewinne wie Schnee in der Sommersonne.
Da findet sich dann immer mal wieder jemand, der mit einer geringeren Gewinnspanne zufrieden ist, und schon purzeln die Preise. (Stichwort: Fielmann)

Das Schienennetz wird kostendeckend betrieben, ...

> Kostendeckend könnte und tut dies normalerweise eine staatliche Organisation. Privatrechtliche Unternehmen tendieren _gewinnbringend_ zu betreiben.

Wenn ein Unternehmen ausschließlich Leistungen für seine Eigentümer erbringt und den Gewinn am Jahresende an eben diese Eigentümer ausschüttet, dann ist das de facto ein kostendeckender Betrieb.

Und falls die Eigentümer dann auch noch aus purem Egoismus darauf achten, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, dann ergibt sich quasi von allein ein volkswirtschaftliches Optimum.

... und jede Bahngesellschaft steht in Konkurrenz mit anderen.

> Die Bahngesellschaften betreiben das Schienennetz gar nicht.

Sie wären Eigentümer/Mitglieder der Genossenschaft, die sich um Ausbau und Erhalt des Streckennetzes kümmert.


> Und wenn sie's täten, könnten sie damit nicht vernünftig in Konkurrenz zu anderen sein. Oder glaubst du ernsthaft, es könnten zwei weitgehend unabhängige Schienennetze in einem Land existieren _und_ wirtschaftlich günstig sein?

Es gäbe ein Schienennetz und beliebig viele Bahn-Transportunternehmen, denen dieses Schienennetz gemeinsam gehören würde.

Wenn sie an der falschen Stelle "spart", geht sie pleite und wird von einer anderen ersetzt, die rechnen kann.

> Wenn die das Schienennetz betreibende Firma Pleite geht, muss erstmal der Steuerzahler, in Form deines gehassten Staates einspringen.

Nein. Dann sind erstmal die Eigentümer an der Reihe. Stichwort: Nachschusspflicht
Und weil die Bahngesellschaften das wissen, werden sie sich aus eigenem Interesse darum kümmern, dass die das Schienennetz betreibende Firma nicht von Unfähigen oder Gaunern geleitet wird.


> Und weil die private Firma knallhart rechnen muss und überall versucht, Kosten zu sparen, wird sie an Reinvestitionen sparen wollen. Und dann wegen eines unvorhergesehenen und nicht versicherten Problems doch Pleite gehen.

Welches Interesse könnten die Bahngesellschaften daran haben, das Verkehrsnetz vergammeln zu lassen, von dem ihre Dienstleistung fundamental abhängt?

Ist es nicht kurios, dass die Eroberung des "Wilden Westens" entlang von - privat finanzierten - Bahntrassen erfolgte? Befestigte Straßen und Autobahnen kamen viel später.

Nur nebenbei zu den Kosten:
Wikipedia: "1995 gab die Bahn die Erstellungskosten pro Kilometer Schotterfahrbahn mit durchschnittlich 850.000 DM an, bei der Festen Fahrbahn 970.000 DM je Kilometer."
Wikipedia: "Die Baukosten je Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecke liegen nach Angaben des Internationalen Eisenbahnverbandes in Europa zwischen 12 und 30 Millionen Euro."
Wikipedia: "Entsprechend einer Beispielrechnung können sich in Deutschland durchschnittliche Kosten von 26,8 Millionen Euro pro Autobahnkilometer ergeben".

Warum sollte das, was auf der Straße bei Überlandbussen oder Speditionen funktioniert, nicht auch auf der Schiene gehen?

> Ich kenne kein Land, bei dem die Strassen privat betrieben werden

Das bezog sich auf die Trennung von Netz und Transport.
Es gibt (Gott sei Dank) keine "Bundes-Spedition", der die Autobahnen gehören.

Wenn Du (Mit-)Eigentümer der Gemeinde wärst, dann könnte die Verwaltung nicht einfach nach Gutsherrenart entscheiden, wieviel Geld Du zu zahlen hast und wofür es ausgegeben wird.

> Ungefähr so, wie die Bank, bei der ich Aktionär bin, nicht einfach die Gebühren ändern kann.

Wenn alle Bankkunden gleichberechtigte und alleinige Aktionäre wären und ihre Stimmrechte auch wahrnähmen, dann wären möglicherweise nicht nur die Gebühren niedriger, sondern auch die Gehälter der Ackermänner...


>>> Was machen eigentlich die Genossenschafter (Miteigentümer), wenn sie wegziehen ...?

Die Mitgliedschaft ist ortsgebunden.

> Ich bin also nicht Eigentümer im rechtlichen Sinne.

Doch. Aber wenn Du Dein Grundstück verkaufst, dann wirst Du sicherlich auch die Mitgliedschaft an den Käufer übertragen.
Es wäre doch seltsam, Mitgliedsbeiträge (Grundgebühren) weiter zu zahlen, ohne einen Nutzen davon zu haben.


> Es handelt sich damit um eine Zwangsmitgliedschaft, wie heute bei der Gemeinde und dem Staat.

Nein. Niemand hindert Dich daran, Selbstversorger zu sein.
Möglicherweise ist es allerdings billiger, Strom und Wasser von der Genossenschaft zu beziehen als ein Windrad aufzustellen und einen Tiefbrunnen zu graben.


>>> Warum soll nicht eine reine Aktiengesellschaft diese Geschäfte führen, vielleicht auch eine grössere Firma die Wasserversorgung anbieten, z.B. Nestlé oder Monsanto?

Wenn die Einwohner ihr den Auftrag geben und dann mit den Konsequenzen leben, warum nicht?

> Weil es Mist ist.

Wieso?
Solange Dich niemand zwingt, dieses Wasser abzunehmen, regelt sich das doch von alleine.


> Es sollte gar nicht zur Disposition stehen, dass man sich in einer selbstverschuldeten oder von aussen konstruierten Notlage an solche Konzerne verkaufen kann.

Verstehe ich nicht. Welche Notlage?

"Staat" ist für mich ein Synonym für organisierte Verantwortungslosigkeit.

> Du bist also ein Ideologe.

Wieso?
Laut Wikipedia ist eine Ideologie "... eine Weltanschauung, die einen hohen Anspruch auf Wahrheit erhebt und die für abweichende Lehrmeinungen kaum noch offen ist."

Was hat meine praktische Erfahrung bezüglich staatlicher Misswirtschaft mit irgendwelchen "Lehrmeinungen" zu tun?

Die Grundinfrastruktur gehört in die Hand der Einwohner, also Volkseigentum im wahren Sinne.

> Also der Menge aller Bürger - sowohl auf kommunaler bis hin zu nationaler Ebene: den unterschiedlichen Organen des Staates.

Warum klammerst Du Dich nur so an den Staat?
Schau sie Dir doch an, die bleichen Gestalten: Konkursverschleppung, wohin das Auge blickt. Lenin träumte vom Absterben des Staates. Das haben wir doch inzwischen fast erreicht - ganz ohne Revolution. Stelle die künstliche Beatmung durch die Zentralbanken ab, und die Kadaver fallen zusammen wie halbgare Windbeutel...

Deine Kommune ist eine einfach kleine staatliche Organisation

Fussgänger @, Sonntag, 24.05.2015, 20:37 vor 3550 Tagen @ Leserzuschrift 10214 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 24.05.2015, 20:47

Ich hatte eine lange Antwort geschrieben, die im Forum untergegangen ist.

Kurzform:
Deine Kommune unterscheidet sich nicht von irgend einem beliebigen Staat. Du hast einfach die naive Vorstellung, in der Kommune würden einerseits nur faire Entscheide getroffen (ohne Bereicherung einzelner oder von Gruppen) und dass auftragsnehmende Firmen keinen Scheiss versuchen würden.

Meiner Ansicht nach treffen diese Hoffnungen in der Realität nicht zu. Unsere Welt, unsere Gesellschaften sind bereits so organisiert. Der teilweise vorhandene Missbraucht zeigt, dass hier immer mit Systemfehlern zu rechnen ist.

Die einzige Take-home-message könnte sein, dass kleinere Strukturen besser seien. Aber die kleineren werden von den grösseren gefressen. Egal, wie gut die grundsätzlich sein würden - sie können nicht längere Zeit existieren, wegen der Gefrässigkeit der grösseren.

Und um auf die Wasserversorgung zurück zu kommen: Ohne die konkreten Kostenrechnung zu kennen (muss ich leider zugeben), kann ich mir nicht vorstellen, dass ein privates Unternehmen hier in der Schweiz Wasser zu diesem Preis in dieser Qualität mit dieser Verfügbarkeit anbieten könnte. Das Gleiche gilt schlussendlich für fast alle Infrastrukturprojekte, bei denen Konkurrenz faktisch ausgeschlossen ist.

+++Bernadette lernt: Schließe mich dieser Lesermeinung an. Danke für den Denkimpuls!

Bernadette_Lauert, Freitag, 22.05.2015, 20:44 vor 3552 Tagen @ Leserzuschrift 11186 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Freitag, 22.05.2015, 21:22

Ich würde eine "Vergenossenschaftung" nicht unbedingt Privatisierung nennen.
Aber es stimmt schon, was der Leser hier schreibt: Genossenschaften - wenn sie denn gut gemacht sind - lösen gleich mehrere Probleme.
Der Staat agiert mitunter bürgerfern (und neigt zu Fehlallokationen).
Konzerne [für mich weitaus schlimmer] agieren bürgerfern allein schon aufgrund des monetären Profitmaximierungsimperatives. Wenn es keine Konkurrenz wie bei Grundversorgungsinfrastruktur gibt, ist das fatal. Und das zeigt auch die Empirie.
Wird die Wasserversorgung und die Abwasserwirtschaft genossenschaftlich von den Eigentümern (Hausbesitzern) getragen, finden automatisch Entscheidungen in deren Interesse statt. Und es geht nicht darum möglichst viel Gewinn aus dem Deal rauszuziehen, sondern um einen für die Genossen sinnvollen Ausgleich zwischen Wasserqualität, Instandhaltungsmaßnahmen, Kosten, Einnahmen usw. Denn es gibt keine grundsätzlichen Zielkonflikte. Alle Genossen wollen, dass "das mit dem Wasser insgesamt gut geregelt" wird.

Der Hegel hätte für seine Dialektik ein Musterbeispiel:

These: Staatlich
Antithese: Privateigentum
-------------------------------------------------
Synthese: genossenschaftlich organisiert

Danke für den Denkimpuls. Mit der Genossenschaft als Organisationsform denkt sich vieles gleich viel besser. Warum hab ich nicht gleich so argumentiert?
Weil ich viel zu viel mit Leuten diskutiere, die den Staat komplett abschaffen wollen und die Abstraktionsebene immer so grundsätzlich ist. (Beispielsweise:
#Waldmystizismus: Ob wir unsere Häuser verlassen sollten um der Zivilisation im Wald den Rücken zu kehren?
#Anarchokalitalismus: Soll das Geld einfach alles für die Gesellschaft entscheiden, wird schon gut gehen...
#Leviathan-Theorie: Vom Glauben dass der Bürgermeister schlimmer als Rothschild ist...
[...]

Dabei lässt sich in einem funktionierenden (und gerne viel schlanker ausgebauten) Rechtsstaat vieles genossenschaftlich organisieren und so womöglich verbessern.
Allerdings - und das möchte ich an dieser Stelle nochmal betonen - einen funktionierenden Rechtsstaat als Rahmen bräuchte es dafür schon. Bei failed States wie Somalia und die Ukraine funktioniert das nicht...

Die Leserzuschrift hat es bereits angedeutet: Das Konzept greift nicht nur beim Wasser. Wenn Betroffene ihre Belange in einem bestimmten Bereich (Ich denke zu allererst an: Grundversorgungsinfrastruktur) genossenschaftlich gemeinsam regeln ist das gelebtes Subsidiaritätsprinzip.
Entscheidungen möglichst weit unten bei den betroffenen Bürgern angesiedelt... Weder bei einer korrupten Politikdarstellerkaste, noch bei mächtigen, partikularinteressensvertretenden Wirtschaftsakteuren.

Von diesem Denkimpuls erhoffe ich mir sehr viel. Danke.

Hat mir bei folgendem geholfen:
[image]
[[herz]] -lich, Bernadette

Nach zehntausend Jahren 'problem solving society' (Tainter)

Zarathustra, Donnerstag, 21.05.2015, 11:17 vor 3554 Tagen @ thrive 11177 Views

... werden es unsere Problem Solver auch nicht mehr erjagen. Systematisches, kollektivistisches problem solving multipliziert die Probleme. Der Mainstreamer kann das einfach nicht glauben und macht immer weiter wie gehabt, ohne Ende bis zum Ende. Tainter wird so wenig verstanden wie PCM, und deshalb werden auch in diesem Forum zu 99 Prozent nur Symptome (Probleme) beklagt und Symptombekämpfung (Problemlösung) diskutiert. Folglich wird auch die aktuelle Society den Weg gehen, den noch jede Society gegangen ist: Rise and fall, wuchern bis zum Untergang.

Grüsse, Zara

Rise And Fall ... der Gang der Dinge

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 21.05.2015, 18:17 vor 3553 Tagen @ Zarathustra 10946 Views

Wie Tiergattungen sind auch Gesellschaftsformen entweder den Bedingungen ihres Biotops angepasst oder sie verschwinden. Momentan ist der Zwangskollektivismus die erfolgreiche Form aufgrund riesiger Menschenmassen, welche den Planeten bevölkern. In einer Welt der Jäger und Sammler, welche aus dem Vollen schöpfen könnten, wäre er chancenlos.

PCM und Tainter sind nüchterne Analysten des Geschehens, wenn auch mit leichter Kassandra-Note ... du hingegen Utopist im positiven Sinne [[freude]]

Grüße

--
[image]
** Keiner soll hungern ohne zu frieren! **

1.7 Mio. Beamte sind auch Bevölkerung

trosinette @, Donnerstag, 21.05.2015, 12:53 vor 3554 Tagen @ thrive 11202 Views

Guten Tag,

da mehr denn je alles mit allem zusammenhängt, halten sich meine Hoffnungen auf ein segenreiches punktuelles Herumdoktern auch sehr in Grenzen. Immerhin sind Staat und Wirtschaft, die unsere sogenannte Gesellschaft konstituieren, siamesische Zwillinge, die chirurgisch kaum voneinander zu trennen sind.

Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Bevölkerung im unmodernen Staat nicht einfach ungerührt weiter gewirtschaftet hat, wenn der Staat, bzw. seine obersten Repräsentanten wie Kaiser und Könige pleitegegangen sind. Bei unserem modernen Staatsbetrieb sieht es natürlich etwas anders aus.

Und ich sehe es als Fortschritt an, wenn der Bevölkerung vor Augen
geführt wird, wie wenig interessiert der Staat an ihrem Vorteil ist

Wenn dem so ist, würde mich interessieren, was die Protagonisten unter den 1,7 Mio. Staatsbediensteten sonst antreibt? Um beim Ausplündern persönliche Reichtümer anzuhäufen ist der moderne(!) Staatsdienst bekanntlich nicht die erste Wahl. Da wäre man in der Privatwirtschaft viel besser aufgehoben.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Sicheres angenehmes Auskommen ein Leben lang!? (oT)

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 17:52 vor 3553 Tagen @ trosinette 10966 Views

- kein Text -

Motivation der staatstragenden Protagonisten

trosinette @, Freitag, 22.05.2015, 09:17 vor 3553 Tagen @ thrive 10773 Views

Guten Tag,

Sicheres angenehmes Auskommen ein Leben lang!?

Diese Motivation halt ich für eine gewisse Universalie, die sich in unterschiedlichen Ausprägungen von Otto-Normalverbraucher über die Urwaldindianer bis zu den Bonobos nachverfolgen lässt.

Für die staatstragenden Protagonisten halte ich diese Motivation für vollkommen untergeordnet. Andernfalls hätte jeder Staatssekretär, Minister, Bundeskanzler, Fraktionsvorsitzender oder Generalsekretär seine Bemühungen, bei der Gestaltung des Weltgeschehens mitzuwirken, als Karl-Arsch im dritten Glied längst eingestellt. Altbundeskanzler Helmut Schmidt kann ja bis heute seine Klappe nicht halten.

Da muss also was anderes dahinter stecken?!

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Wieso soll der Staat die "Security" übernehmen? Dafür gibt es doch Blackwater und Co.

Philip Marlowe @, Location: Europe's Paymaster, Donnerstag, 21.05.2015, 16:53 vor 3553 Tagen @ thrive 10862 Views

Der
Staat ist im Idealfall ein Security-Konzern, der nicht noch Tochterfirmen
wie Wasserbetriebe und Telefongesellschaften hat, sondern sich einfach nur
auf Security beschränkt.

So ein Vollblut-Privatisierer wie du, der müsste konsquenterweise auch die "Sicherheit" privatisieren und nicht auf halbem Wege stehenbleiben.

Nenne mir einmal einen Grund, warum ausgerechnet die "Security" in Staatshand bleiben sollte? Der Staat kann doch nichts richtig und ist doch vollkommen ineffizient, oder? Wieso sollte das ausgerechnet beim Thema "Sicherheit" anders sein?

Gruß,
Phil.M.

Super Frage

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 17:17 vor 3553 Tagen @ Philip Marlowe 11036 Views

Der
Staat ist im Idealfall ein Security-Konzern, der nicht noch

Tochterfirmen

wie Wasserbetriebe und Telefongesellschaften hat, sondern sich einfach

nur

auf Security beschränkt.


So ein Vollblut-Privatisierer wie du, der müsste konsquenterweise auch
die "Sicherheit" privatisieren und nicht auf halbem Wege stehenbleiben.

Nenne mir einmal einen Grund, warum ausgerechnet die "Security" in
Staatshand bleiben sollte? Der Staat kann doch nichts richtig und ist doch
vollkommen ineffizient, oder? Wieso sollte das ausgerechnet beim Thema
"Sicherheit" anders sein?

Gruß,
Phil.M.

Hallo Phil,

super Frage. Sie setzt voraus, dass ich denke, dass Monopole immer schlechter sind als Konkurrenz. Meine Antwort: ja, genau das denke ich. Wenn also private Unternehmen die Sicherheit übernehmen, auch ok. Anarchokapitalismus halte ich nicht für prinzipiell falsch. Ich akzeptiere aber, wenn Sicherheit als Einziges Gut monopilisiert wird. Und hier der Grund: Ich denke, dass Sicherheit, wenn in privater Hand, zwangsläufig nach einiger Zeit monopolisiert wird, einfach de facto. Wenn sich nämlich Blackwater und Whitewater gegenüber stehen, ists für die ja auch unsicher und deswegen werden sie A Krieg gegeneinander führen bis nur noch einer da ist oder B sofort miteinander fusionieren um den Kampf zu verhindern. Das ist im Wesentlichen der Grund, warum ich glaube, dass es Gewaltmonopole immer geben wird.
Und die Frage ist nicht, warum der Rest jetzt noch privatisiert werden sollte, sondern es muss die Frage beantwortet werden, warum noch ein weiteres Gut monopolisiert werden sollte.

Wieso sollte ein staaliches Gewaltmonopol besser sein als ein privates? Verstehe ich nicht. (oT)

Philip Marlowe @, Location: Europe's Paymaster, Donnerstag, 21.05.2015, 18:50 vor 3553 Tagen @ thrive 10824 Views

- kein Text -

Isses nicht

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 18:57 vor 3553 Tagen @ Philip Marlowe 10818 Views

Ists doch nicht. Ich sag ja nur, dass ich denke, dass sich immer eines bilden wird. Und weil man das weiß, kann man es auch gleich etablieren und "Staat" nennen. "Staat" ist doch nur der Name des Unternehmens, welches Sicherheit anbietet und Monopolist ist. Unser "Staat" bietet halt gleichzeitig noch einige andere Dienstleistungen an.

Und wieso willst du dann das Unternehmen "Staat" auf nur ein Produkt beschränken?

Philip Marlowe @, Location: Europe's Paymaster, Donnerstag, 21.05.2015, 19:05 vor 3553 Tagen @ thrive 10822 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 19:21

Oder sollen alle Unternehmen nur ein Produkt anbieten dürfen? Wer Autos verkauft, darf keine Flugzeuge verkaufen?

Jetzt aber bitte nicht das Argument "Sicherheit" ist ein (natürliches) Monopol nennen. Das ist von dir erst einmal ohne Beweis postuliert worden. Es gibt ja genug "Staaten", in denen es mehrere Anbieter von "Sicherheit" gibt. Die Ukraine fällt mir dabei ein, oder diverse Staaten in Afrika mit ihren Warlords (Libyen). Ob sich hier ein Sicherheitsmonopol bildet? Da müsste man erst einmal die "Marktbereinigung" abwarten.

Gruß,
Phil.M.

Natürlich lässt sich "Sicherheit" sehr viel besser privat organisieren

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 21.05.2015, 19:21 vor 3553 Tagen @ Philip Marlowe 11011 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 16:08

oder sollen alle Unternehmen nur ein Produkt anbieten dürfen? Wer Autos
verkauft, darf keine Flugzeuge verkaufen?

Staat ist kein Unternehmen, sondern eine Machtorganisation.

Jetzt aber bitte nicht das Argument "Sicherheit" ist ein (natürliches)
Monopol nennen. Das ist von dir erst einmal ohne Beweis postuliert worden.
Es gibt ja genug "Staaten", in denen es mehrere Anbieter von "Sicherheit"
gibt. Die Ukraine fällt mir dabei ein, oder diverse Staaten in Afrika mit
ihren Warlords (Libyen). Ob sich hier ein Sicherheitsmonopol bildet? Da
müsste man erst einmal die "Marktbereinigung" abwarten.

Sicherheit interessiert den Staat sowieso nicht - außer der eigenen.
Den Staat interessiert nur Abzocke.

Und wozu braucht er da eigentlich Sicherheitsorgane und Bildungseinrichtungen?
In Europa kam die meiste Zeit ohne beides aus, aber nicht ohne bewaffnete Steitkräfte.

Gruß,
Phil.M.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Blackwater oder München 7 - was ist besser? (oT)

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 20:18 vor 3553 Tagen @ Mephistopheles 10945 Views

- kein Text -

Der Staat hat ein Interesse am Verbrechen wie der Arzt an der Krankheit

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 21.05.2015, 20:49 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 11265 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 16:17

Der Grund ist derselbe: Erst wenn ein Verbrechen geschehen ist, wird die Polizei aktiv.
Vorher geschieht nichts.
Geistert immer wieder durch die Medien, wenn eine Frau sich bedroht fühlt und bei der Polizei aufläuft. Es geschieht NICHTS!
Aber dann, wenn sie endlich geehrenmordet wurde, dann wird die Polizei aber aktiv, und wie!
Dann werden dann plötzlich ganze Mordkommissionen eingerichtet mit 20 oder 30 Mitgliedern, obwohl noch nie jemand gehört hat, dass die mehr erreichen als 2 oder 3 Experten.
Bei den Medizinern ist es genau so, erst wenn du Symptome hast, dann verdienen sie Geld.
Die moderne Hochleistungsmedizin hat dieses Problem so gelöst, dass die Mediziner mit ihren Apparaten praktisch bei jedem unbescholtenen Bürger etwas finden, sobald sie ihn nur erst einmal untersuchen dürfen.
Die Polizei ist noch nicht ganz so weit, arbeitet aber mit Hochdruck daran.

Aber zum Thema: Beim staatlichen Sicherheitsdienst muss erst ein Verbrechen vorliegen, bevor sie bezahlt werden, mit privaten Sicherheitsdiensten kann man die Verträge so gestalten, dass sie Geld verdienen, wenn sie Verbrechen verhindern.

Firmen wie Treat Management nehmen die Lücke ein, welche die Polizei hinterlassen hat. Der Grundlegende Unterschied zwischen der Polizei und einem Sicherheitsdienst ist hierbei, dass der Sicherheitsdienst Verbrechen verhindern muss. Polizei kann keine Verbrechen verhindern und ein Urteil des obersten Gerichtshof im Fall Warren v. District of Columbia hat entschieden, dass die Polizei auch keine Pflicht hat Individuen vor Verbrechen zu schützen. http://postcollapse.blogspot.de/2014/05/post-collapse-detroit-post-collapse.html

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Die Security-Wirtschaft wird auch ein Interesse an Unsicherheit als Geschäfsgrundlage haben...

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 21:09 vor 3553 Tagen @ Mephistopheles 10969 Views

...und schon sind wir wieder bei der Frage:

...was ist besser: Blackwater oder München 7.

Security-Soldaten, die nur ihrem Arbeitgeber, einem Konzern mit Partikularinteressen verpflichtet sind...

...oder...

...Polizisten, die sich an Recht, Gesetz und Verwaltungsvorschriften eines Rechtsstaates halten müssen.

Ja, ich weiß, dass es Beispiele für schlechte Polizisten gibt. Es geht hier aber um das gesamte Modell und um Interessen/Abhängigkeiten.

Das mit der Sicherheit, kannst Du fei problemlos auch auf Gesundheitswesen, Infrastruktur übertragen:

Die Praxis hat gezeigt, dass die Privatisierung und der einhergehende monetäre Imperativ in der Grundversorgung nur Ärger bringt. Beispiel Wasser: Viel schlechtere Trinkwasserqualität bei stark steigenden Wasserkosten. OK, das Modell hatte auch Vorteile: Aber nur für die neuen Eigentümer mit neuen Profitmaximierungsmöglichkeiten...

Gruß, Bernadette

Reingefallen!

Mephistopheles @, Datschiburg, Freitag, 22.05.2015, 08:59 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 10934 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 17:24

Die Praxis hat gezeigt, dass die Privatisierung und der einhergehende
monetäre Imperativ in der Grundversorgung
nur Ärger bringt. Beispiel
Wasser: Viel schlechtere Trinkwasserqualität bei stark steigenden
Wasserkosten. OK, das Modell hatte auch Vorteile: Aber nur für die neuen
Eigentümer mit neuen Profitmaximierungsmöglichkeiten...

Hallo Bernadette,
das wundert ich dann doch, dass ein so intelligentes Mädchen wie du auf diese primitive Verdummungsstrategie reinfällt.
Die staatlichen Kosten sind in jedem System um ein Vielfaches größer, sie werden nur nicht ausgewiesen.
Konstantin hat das mal angeschnitten als versunkene Kosten, und die übersteigen bei der Grundversorgung die Preise, die dann von den staatlichen Betrieben noch verlangt werden, um ein mehrfaches.
Im Prinzip zahlen wie Wasser, Krankenversicherung, Rente, Öffentlicher Personennahverkehr, Sicherheit, Autobahnen, Theater usw. doppelt und dreifach:
Einmal als Steuern, und dann noch die Preise, die verlangt werden.
Allein das, was an Steuern in diese Bereiche reinfließt, ist höher als Private überhaupt verlangen könnten.
Es ist wirklich die Frage, warum es diese Grundversorgung nicht umsonst gibt, es ist doch alles schon bezahlt!

Kannst du mal nachrechnen, was wir in den letzten 10 oder 20 Jahren an Mineralölsteuer, KFZ-Steuer, Umsatzsteuer darauf, und Maut bezahlt haben?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/statistisches-bundesamt-autoba...


Gruß, Bernadette

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Was reicht weiter - Effizienzgewinne oder Profitmaximierungsphantasien bei konkurrenzloser Grundversorgungsinfrastruktur?

Bernadette_Lauert, Freitag, 22.05.2015, 14:36 vor 3552 Tagen @ Mephistopheles 10732 Views

Hallo Bernadette,
das wundert ich dann doch, dass ein so intelligentes Mädchen wie du auf
diese primitive Verdummungsstrategie reinfällt.

Danke für das halbgare Kompliment.

Die staatlichen Kosten sind in jedem System um ein Vielfaches größer,
sie werden nur nicht ausgewwiesen.
Konstantin hat das mal angeschnitten als
versunkene
Kosten
, und die übersteigen bei der Grundversorgung die Preise, die
dann von den staatlichen Betrieben noch verlangt werden, um ein
mehrfaches.

Jaja, ich weiß schon, was Ideologisches Denken für Blüten treiben kann. Eine Ideologie will aufrecht erhalten werden, auf Teufel (!) komm raus. Hab ich dem thrive auch schon gechrieben: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=355035 Gilt auch für Dich.

Im Prinzip zahlen wie Wasser, Krankenversicherung, Rente, Öffentlicher
Personennahverkehr, Sicherheit, Autobahnen, Theater usw. doppelt und
dreifach:
Einmal als Steuern, und dann noch die Preise, die verlangt werden.
Allein das, was an Steuern in diese Bereiche reinfließt, ist höher als
Private überhaupt verlangen könnten.
Es ist wirklich die Frage, warum es diese Grundversorgung nicht usonst
gibt, es ist doch alles schon bezahlt!
Kannst du mal nachrechnen, was wir in den letzten 10 oder 20 Jahren an
Mineralölsteuer, KFZ-Steuer, Umsatzsteuer darauf, und Maut bezahlt haben?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/statistisches-bundesamt-autoba...

Das ist halt einfach Quatsch, wenn es konkret wird. Bleiben wir konkret bei einem Beispiel, statt bei Pauschalaussagen: Wasserversorgung ist beispielsweise bei Zweckverbänden mit einer ganz eigenen Kosten- und Leistungsrechnung und entsprechenden Gebührenberechnung aufgehängt. Solche Zweckverbände in öffentlicher (kommunaler) Hand wurden dann privatisiert. Alle Städte, Kommunen und Gemeinden machten dieselbe Erfahrung: Das Wasser wurde qualitativ schlechter, bei steigenden Preisen. Profitiert haben nur die neuen Eigentümer mit neuen Profitmaximierungsmöglichkeiten. Lies bitte auch die Links.
Es läuft immer darauf hinaus, dass Effizienzgewinne bei Grundversorgungsgütern (v.a. die ohne Konkurrenz-Infrastruktur) durch Privatisierung nur begrenzt möglich sind. Die Profitmaximierungsphantasien kennen hingegen wenig Grenzen.
Guck doch auch mal an, dass alle PPP-Projekte gescheitert sind und Kosten (zugunsten der Gewinne der Betreiber) nach oben gingen.

Auch bist Du nicht auf meinen klugen (ja, ich bin ein gescheites Mödchen) Einwand eingegangen, dass München 7 immer besser ist als Blackwater. Zugegeben - bei dem beispiel wirken nur sprachliche Bilder. Aber sie machen klar, worum es geht.

Gruß Mephistopheles

Ciao, Bernadette

Dazu noch

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 19:51 vor 3553 Tagen @ Philip Marlowe 10878 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 16:11

Oder sollen alle Unternehmen nur ein Produkt anbieten dürfen? Wer Autos
verkauft, darf keine Flugzeuge verkaufen?

Jetzt aber bitte nicht das Argument "Sicherheit" ist ein (natürliches)
Monopol nennen. Das ist von dir erst einmal ohne Beweis postuliert worden.
Es gibt ja genug "Staaten", in denen es mehrere Anbieter von "Sicherheit"
gibt. Die Ukraine fällt mir dabei ein, oder diverse Staaten in Afrika mit
ihren Warlords (Libyen). Ob sich hier ein Sicherheitsmonopol bildet? Da
müsste man erst einmal die "Marktbereinigung" abwarten.

Gruß,
Phil.M.

Wenn Sicherheit kein "natürliches Monopol" ist (was ich damit meine ist nur, dass es sich zwangsläufig bildet) dann vergiss, was ich darüber gesagt habe. In dem Fall wäre auch hier Privatwirtschaft besser.

Und nein, andere Unternehmen will ich kein bisschen beschränken.

Der Grund warum das Unternehmen "Staat" jetzt nichts anderes mehr machen soll, ist weil er schon Sicherheit als Monopolstellung hat und diese Monopolstellung ausnutzen könnte, um andere Anbieter im Bereich "Telefon" oder "Kartoffeln" vom Markt zu verdrängen.

Letzte Frage: Wer soll verhindern, dass das Unternehmen "Staat" auch andere Produkte anbietet?

Philip Marlowe @, Location: Europe's Paymaster, Donnerstag, 21.05.2015, 20:18 vor 3553 Tagen @ thrive 10736 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 16:13

Der Grund warum das Unternehmen "Staat" jetzt nichts anderes mehr machen
soll, ist weil er schon Sicherheit als Monopolstellung hat und diese
Monopolstellung ausnutzen könnte, um andere Anbieter im Bereich "Telefon"
oder "Kartoffeln" vom Markt zu verdrängen.

Welche Macht soll dass Unternehmen "Staat" beschränken, das deiner Ansicht das Gewaltmonopol haben sollte? Beschränkung durch "gutes Zureden"?

Gruß,
Phil.M.

Geht nicht

thrive @, im grünen Herz des Wahnsinns, Donnerstag, 21.05.2015, 20:44 vor 3553 Tagen @ Philip Marlowe 10846 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 16:15

Der Grund warum das Unternehmen "Staat" jetzt nichts anderes mehr machen
soll, ist weil er schon Sicherheit als Monopolstellung hat und diese
Monopolstellung ausnutzen könnte, um andere Anbieter im Bereich

"Telefon"

oder "Kartoffeln" vom Markt zu verdrängen.


Welche Macht soll dass Unternehmen "Staat" beschränken, dass deiner
Ansicht das Gewaltmonopol haben sollte? Beschränkung durch "gutes
Zureden"?

Gruß,
Phil.M.

Alles, was ich erzähle, spielt in der Sollte-So-Sein-Welt. Wenn in der Realität der Staat einfach alles unter seine Fittiche nimmt, ist das natürlich möglich. Ich sehe da keine wirkliche Chancen, so etwas zu verhindern. Klar, die Amis haben automatische Waffen in der Bevölkerung verteilt. Aber auch die kann der Gewaltmonopolist überwältigen. Im Endeffekt ist man darauf angewiesen, dass die Mehrheit der Menschen das auch so sieht. Meph und Zara erzählen uns natürlich sofort, dass der Staat immer nach mehr strebt. Naja, du kennst die Geschichte ja.

Weil das nach Regeln ablaufen soll und überparteilich - und der Zustand zuvor war verlustreich (ed)

azur @, Samstag, 23.05.2015, 02:45 vor 3552 Tagen @ Philip Marlowe 10735 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 23.05.2015, 03:40

Hallo Phil,

der Zustand zuvor war der der Fehde. Die Rechts- und Machtmechanismen waren nicht immer so vorhanden, dass es überhaupt durchsetzbar war.

Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Fehde

Wie das ausfiel, kannst Du u. a. bei Fontane, Wanderungen durch die Mark..., Fünf Schlösser, Die Quitzows nachlesen. Da wurde wüst getötet, Vieh wegetrieben, Städter vertrieben und die Städte geschliffen usw. Ständig und lange. Fazit: Unglaubliche, riesige Schäden für alle.

Also ist allen alten Rechtsbüchern zu entnehmen, wie offenbar von allen Seiten Bemühungen kamen, also von allen gewünscht wurde, dass das aufhört (Warloards lassen grüßen). Dass der sogenannte gedeihliche Frieden gewahrt würde usw.

Der Landfriede wurde ein Interesse vieler.

http://de.wikipedia.org/wiki/Landfrieden

Siehe aber auch: http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsfrieden_(Rechtsgeschichte) und den Beginn der deutschen Reichtstage und des: http://de.wikipedia.org/wiki/Ewiger_Landfriede

Die Kaiser und Könige hatten ja oftmals lediglich die Mittel ihren Hof halbwegs zu verteidigen, geschweige denn das Land. Die dafür notwendigen Institutionen fehlten fast vollständig (siehe später niedere und hohe Gerichtsbarkeit).

Vielmehr musst man sich in Allianzen und Bündnissen vereibaren, und schuff so Schutz und Schirm.

Siehe die sogenannte kleine und große Reiterei (und die Reichsexkutionen, bis in die Vierziger normal: Preußenschlag usw.) - und man stelle sich das praktisch vor. Wer ein paar Mann auf Pferden hatte... Unter Rüstung und Waffen, der konnte...** (auch wenn er nicht durfte, nicht wahr @Elli[[zwinker]] - wirksam handelt ist auch der Unberechtigte)

Auch die Kirchen diente da als besondere Komponenten, da sie nicht nur an Kriegsführung beteiligt war, sondern u. a. Regeln für die Fehde durchsetzen konnte: So z. B. keine Fehdehandlungen von Do - So. Keine Angriffe auf bestimmte Leute, wie Boten (noch Jahrhunderte später waren Postboten im Kriege tabu für alle), alte, Schanger usw. oder auf den Weg zu Kirche oder Gericht usw. Man kann sich durchaus wildgewordene Familien und Ansiedlungen vorstellen, und die Schäden waren gewaltig.

Also weg mit der wilden und irrationalen Selbsthilfe, wie das rechtlich heißt und die es heute rudimentär noch gibt: http://de.wikipedia.org/wiki/Selbsthilfe_(Recht)

Das liest sich nicht nur wie wilder Westen, das Problem ist identsich mit den Frontiers usw.

Das Gewaltmonopol sollte vieles schaffen: Landfriede, Berechenbarkeit, Anerkennen von Entscheidungen (man denke an Schiedsrichter und deren Bedeutung im Spiel), Erwartungssicherheit, Schutz der Wirtschaft, im besonderen auch Wege usw., Schutz der Nachkommenschaft, der Steuereinnahmen, des Landesschutzes (aka Landwehr bzw. Verteidigungsfähigkeit), Überparteilichkeit, Nachvollziehbarkeit usw.

Man denken an die Justizgrundsätze, nach denen heute Geheimprozesse usw. verboten sind.

Das Gewaltmonopol ist natürlich auch ein Machtmittel des Machthabers, der es sozusagen ziemlich direkt in der Hand hatte.

Zuallerletzt sei noch darauf verwiesen, dass die Komplexität der Gesellschaft zunahm. Befriedung war auch notwendig für Ferngeschäfte.

Es spricht für sich, dass sich heute kaum noch erklärt, wozu das Gewaltmonopol gut ist.

Eine Abkehr davon will sehr, sehr, sehr gut überlegt sein. Es gibt da ganz böse Geschichten, u. a. aus dem vorrechtlichen Bereich.

Heute ist es in Grenzen erlaubt, selbst entsprechend zu handeln. Dies ist jeweils genau definiert, in BGB (u. a. http://dejure.org/gesetze/BGB/229.html ) und StGB, wie Nothilfe, Notstand, Notwehr.

Wie weit reicht das Recht? Juristen-Bonmot: Soweit, wie ein Gerichtsvollzieher kommt.

Aber: Das ist eben auch wichtig, wenn man (Nach-) Schuldner haben will. Denn die muss man wirksam binden und gegen diese wirksam vollstrecken können, sonst ist's Asche.

Hoffe, Dir bei der Beantwortung Deiner Frage behilflich gewesen sein zu können.*

Viele freundliche Grüße

azur


PS: @paranoia: und auch schon hier: Gefahrübergang: http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Post#Entwicklung_des_Portowesens

Die Postillone hatten ja Hörner, die sie u. a. auch vor Angriffen schützten. Das wurde meist akzeptiert.

(und wieder war der Beginn banal: http://de.wikipedia.org/wiki/Posthorn#Geschichte )

Und das nur zur Abrundung: http://de.wikipedia.org/wiki/Postkrieg

* nun stell Dir vor, es Dein Gegner hätte einen z. B. Libanesenclan aufzubieten. Nimmt Dir z. B. etwas weg oder schändet Familienangehörige oder verwüstet Dein Heim oder Dein Wirtschaft, und Du willst z. B. Bestrafung und Wiedergutmachung. Private als verantwortlich für alles - das könnte schwierig sein.

Schlussendlich: man schaue auch nach der Herkunft von Acht und Bann. Die Folge hieß ja auch die Rechts-, Testier- und Geschäftfähigkeit zu verlieren. Das konnte sehr hinderlich sein.

("Da seit 1220 Reichsacht und Kirchenbann Hand in Hand gingen, stammt daher die Formel In Acht und Bann." - siehe wiki Reichsacht - und will man es wirklich so?: http://de.wikipedia.org/wiki/Gerichtskampf )

** http://de.wikipedia.org/wiki/Bannerherr
"Vorzug war ehedem so lange erblich bey der Familie des Panner-Herrn, als ihre Glücks-Umstände unverändert blieben, d. h. so lange sie die erforderliche Anzahl Ritter und Knechte, in Frankreich wenigstens 25, in Deutschland aber gemeiniglich zehen Helme oder Spieße wohlerzeugter Leute, gegen den Feind stellen und unterhalten konnte." Und das war eben nicht nur für die große Reiterei - sondern auch bei kleineren Übeln, wie Übergriffen von Durchziehenden (siehe auch Fontane, Wanderungen, Fünf Schlösser, wo ein Herr dabei stirbt).


Bonus: "Beilager

Der Begriff Beilager (in älteren Schriften Beylager) wurde regional unterschiedlich gebraucht, auch Bettleite und Bettsetzung sind überliefert. Im engeren Sinne bezeichnen jedoch alle den zeremoniellen Teil der Eheschließung, der seit dem Hochmittelalter bis etwa zum 19. Jahrhundert vor allem im deutschsprachigen Raum bezeugt ist. Das Beilager ist aber auch ein anderer Begriff für das Fest, das wir heute Hochzeit nennen. Zum Beilager als Fest gehörten nach der vorherigen Brautwerbung das rituelle Beilager, die Hochzeitsnacht mit Morgengabe für die Braut, der kirchliche Segen (später Trauung) und die Heimführung der Braut.

Beim rituellen Beilager wurden Braut und Bräutigam nacheinander in ein festlich hergerichtetes Ehebett geleitet. Regional unterschiedlich wurden sie zueinander ins Bett gesetzt oder gelegt. In jedem Fall wurde das Paar mit einer gemeinsamen Decke bedeckt (daher: „unter einer Decke stecken“ als Ausdruck für zusammengehörig). Der Vorgang hatte Rechtskraft und brauchte deshalb Zeugen, die später die juristische Vollziehung der Ehe bezeugen sollten. Im ältesten überlieferten sächsischen Recht (Sachsenspiegel um 1220) heißt es: Er ist ihr Vormund und sie ist seine Genossin, und tritt in sein recht (Anm. azur: siehe niedere Gerichtsbarkeit, Patrimonialgewalt), wann si in sein Bett tritt. Ein ranghoher Zeuge oder Verwandter (zuweilen auch ein Jurist) erfragte die Zustimmung des Paares. Der gesamte Ritus gehörte zur Muntehe, die Vormundschaft über die Frau ging vom Vater auf den Ehemann über."

http://de.wikipedia.org/wiki/Beilager

Und zu: Gemeinde oder Genossenschaft? Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Bauernstein

Das bei Staat oder Genossenschaft Besprochene gab es ja nun alles irgendwie irgendwann schon mal. Und dann siehe die Geschichte z. B. Bremens, wie das weiterging: Stände, Reichtum und Vermögen durch Privilegien, entscheiden immer mehr allein - haben aber oft auch nicht nur andere Mittel, sondern anderen Überblick (oft mehr als sprichwörtlich).

Staatlich oder privat: Staatlich hat doch mehr Aspekte, als Eigentümerpositionen. Staatlich: da gibt es weit mehr Verfügungsgewalt - @Fussgänger liegt schon richtig.

(siehe auch: "Erst König Magnus lagabætir führte in seinem Landslov 1274 den Lagmann als Richter ein. Diese Stellung hatte er bis 11. August 1797.[5] Damit verdrängte sein Spruch im Lande in großem Umfang die Entscheidungsgewalt der Orts-Tinge."
http://de.wikipedia.org/wiki/Lagmann_%28Norwegen%29 )

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Volltreffer - thrive

Zarathustra, Donnerstag, 21.05.2015, 10:43 vor 3554 Tagen @ thrive 11403 Views


Also ich habe weit mehr Angst vor den ganzen Sozis, die sich als die
"Alternative zum jetzigen System" sehen und die doch am liebsten den
Kapitalismus, das Unternehmertum und Privateigentum abschaffen wollen und
das mit der harten Hand des Gesetzes - sprich einfach nur den Stalinismus
wieder einführen. Davon begegnen mir zuhauf, auch im Real Life.

So ist es, und insbesondere in der 'kritischen Internet-Community', in der die Post-Stalinisten sich einer wachsenden Schar an Sympathisanten erfreuen.

Post-Kollektivisten - Liste von Ethnien mit traditionellen Körpermodifikationen

azur @, Donnerstag, 21.05.2015, 12:56 vor 3554 Tagen @ Zarathustra 11396 Views


Also ich habe weit mehr Angst vor den ganzen Sozis, die sich als die
"Alternative zum jetzigen System" sehen und die doch am liebsten den
Kapitalismus, das Unternehmertum und Privateigentum abschaffen wollen

und

das mit der harten Hand des Gesetzes - sprich einfach nur den

Stalinismus

wieder einführen. Davon begegnen mir zuhauf, auch im Real Life.


So ist es, und insbesondere in der 'kritischen Internet-Community', in der
die Post-Stalinisten sich einer wachsenden Schar an Sympathisanten
erfreuen.

Die, die sich Gedanken machen (wenn auch - wie man hier liest - von t. w. fragwürdigen Ansätzen), sind also auch nicht recht?

Vielleicht kann man festhalten, dass es Bedarf nach Veränderungen gibt. Soll man alle Versuche einstellen, die z. B. Unrecht, Umweltfrevel und Unfairnes bekämpfen sollen, weil es ja doch nur lächerlich ist?

Nun wird sich hier also der Versuche erwehrt, die angeblich Kapitalismus, das Unternehmertum und Privateigentum abschaffen wollen... Ja, was predigst Du denn sonst, Mister Z.? Die Erhaltung und Förderung von Kapitalismus, des Unternehmertums und Privateigentums?

Das ist alles nicht konsistent - und verlässlich immer nur in einer Hinsicht: Nahezu alle anderen sind doof, und nur Du weißt Bescheid und hast immer Recht.

Nur wobei?


PS: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Ethnien_mit_traditionellen_K%C3%B6rpermodifikati...

( http://de.wikipedia.org/wiki/Ethno-Zahnmedizin )

Beschneidungen gelten wohl nicht als Körpermodifikationen.

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Veränderung, damit sich nichts ändert.

trosinette @, Donnerstag, 21.05.2015, 13:23 vor 3553 Tagen @ azur 11292 Views

Guten Tag,

Vielleicht kann man festhalten, dass es Bedarf nach Veränderungen gibt.

Die Frage ist, ob der Bedarf nach Veränderungen nicht primär aus dem Vorhaben erwächst, unseren Status und unsere schönen Ansprüche auf Wohlergehen mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Naja, erstens war das schon immer so - und es ging ja nicht nur darum

azur @, Donnerstag, 21.05.2015, 13:31 vor 3553 Tagen @ trosinette 11008 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 13:52

Hallo Schneider,

Vielleicht kann man festhalten, dass es Bedarf nach Veränderungen gibt.

Die Frage ist, ob der Bedarf nach Veränderungen nicht primär aus dem
Vorhaben erwächst, unseren Status und unsere schönen Ansprüche auf
Wohlergehen mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten.

Siehe bitte im Betreff.

Nicht nur lt. Buddha ist die Welt schlicht auch von Mangel und Elend geprägt.

Aber man muss sich nicht mit allem abfinden, nicht wahr?

Und das ist auch nicht von der Hand zu weisen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gelassenheitsgebet (das ist also nur eine Spur: http://www.zitate-online.de/literaturzitate/allgemein/19796/herr-gib-mir-die-kraft-die-... )

Die wenigsten Lebewesen geben in allem klein bei, sondern sichern und verteidigen ihres. Das ist quasi nicht nur Teil des Problems, sondern deren "Programmierung" (Stichtwort: Selbsterhalt, wobei das natürlich sehr unterschiedlich und t. w., wie t. w. beim Menschen, verheerend ausfällt).

Es macht keinen Sinn jeden Kampf gegen Bedrängnis, Unrecht und Übel zu diffamieren zu wollen.

Viele freundliche Grüße

azur

--
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Hört, hört! "Es macht keinen Sinn jeden Kampf gegen Bedrängnis, Unrecht und Übel diffamieren zu wollen."

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 14:20 vor 3553 Tagen @ azur 10947 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 14:24

"Es macht keinen Sinn jeden Kampf gegen Bedrängnis, Unrecht und Übel diffamieren zu wollen." schreibt azur.

Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber schön, dass es mal jemand so klar formuliert.

Gehen wir in die Praxis...
...zur Junta in der Ukraine

Am heutigen Donnerstag hat das Kiewer Parlament erklärt, das „Recht der Ukraine, von ihren Verpflichtungen aus Punkt drei Artikel zwei sowie aus den Artikeln 9, 12, 14 und 17 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte und aus den Artikeln 5, 6, 8 und 13 der Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten in einzelnen Regionen der Gebiete Donezk und Lugansk im Zusammenhang mit der Anti-Terror-Operation zurückzutreten.“

Kurz: Für die größtenteils russischstämmige Ethnie im Osten sehen die Banderas-Fans nicht mehr unbedingt Menschenrechte vor. Ist das eigentlich Minsk-2-konform?

(mehr)

Jetzt, nachdem die EU eh keinen Bock mehr auf die Pleite-Ukraine hat, ist offenbar alles wurst. Jaz leugnet ja nicht mal mehr den Völkermord (6.000 bis 10.000 zivile Opfer des "Anti-Terror-Einsatzes")

Claus Kleber wird das alles nicht berichten. Er sitzt in der Lügen-Falle. Hat sich so weit aus dem Fenster gelehnt, dass es existenziell peinlich wird. Seine Glaubwürdigkeit ist eh schon beim Teufel.

Legt man den Lügenschleier in Form von falschen Narrativen und Kinderwelten weitestgehend ab, sollte klar sein, was da passiert und wir sind wieder zurück beim azur-Statement, welches ich Anfangs zitiert habe: "Es macht keinen Sinn jeden Kampf gegen Bedrängnis, Unrecht und Übel zu diffamieren zu wollen."

Gegen welche Bedrängnis, Unrecht und Übel die Gebiete Donezk und Lugansk kämpfen sollte jedem mit Restverstand klar sein, angesichts einer Junta, die "Antiterror-Einsätze gegen die russlandfreundliche Zivilbevölkerung mit Tausenden Toten" durchzieht und dabei das Land direkt in die Pleite steuert.

Es ist ein Kampf gegen die Plutokraten, die Oligarchen, die Geostrategen, die glauben, mit Volk und Land machen zu können, was ihnen in den Kram passt.

Das Volk in den Gebieten Donezk und Lugansk pocht auf das Selbstbestimmungsrecht und hat sich gegen die Macher des Banderas-Fanclub-Staates erhoben.

Die Alternative wäre gewesen, die Putschregierung anzuerkennen, die im Sinne der US-Oligarchen das Volksvermögen verschleudert, geostrategisch kriegstreiberisch gegen Russland hetzt und Bürgerrechte aushebelt. Bedrängnis, Unrecht und Übel also.

Gruß, Bernadette

dpa hat das mit den Menschenrechten jetzt rausgehauen. Jetzt muss die Lügenpresse Kante zeigen...

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 17:03 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 11270 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 17:10

Am heutigen Donnerstag hat das Kiewer Parlament erklärt, das „Recht der
Ukraine, von ihren Verpflichtungen aus Punkt drei Artikel zwei sowie aus
den
Artikeln
9, 12, 14 und 17 des Internationalen Pakts über bürgerliche und
politische Rechte
und aus den
Artikeln
5, 6, 8 und 13 der Konvention
zum Schutz der Menschenrechte und
Grundfreiheiten in einzelnen Regionen der Gebiete Donezk und Lugansk im
Zusammenhang mit der Anti-Terror-Operation zurückzutreten.“
Kurz: Für die größtenteils russischstämmige Ethnie im Osten sehen
die Banderas-Fans nicht mehr unbedingt Menschenrechte vor.
Ist das
eigentlich Minsk-2-konform?

Die Deutsche Presseagentur (dpa) hat das inzwischen auch vermeldet:
http://www.sz-online.de/nachrichten/ukraine-setzt-verpflichtungen-aus-menschenrechtserk...

Heute Abend schau ich mir mal wieder den Kleber Clausi an und bin gespannt, wie uns die gewählte Maulhure des Jahres 2014 das verkaufen wird. Wahrscheinlich gar nicht. So wie es aussieht, setzen einige Vertreter des Mainstreams auf Schweigen, wenn man Google-NEWS so danach scannt. 17 Uhr und von den Großen hat nur das Handelsblatt was gebracht. Wenig empört, aber wenigstens nicht verschwiegen.
Was ist mit den anderen Hochleistungsmedien?

Claus "Es gibt diese Faschisten in der Ukraine nicht" Kleber, die Sueddeutsche "Alles 40-Euro-Putin-Trolle" Zeitung und DER "Stoppt Putin, jetzt" SPIEGEL sind zwar von der Glaubwürdigkeit her sehr weit runtergewirtschaftet (ZAPP-Umfrage). Aber da ist immer noch ein wenig Fallhöhe.

Gruß, Bernadette

Lügenpresse ist schlecht

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 21.05.2015, 17:38 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 11179 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 15:29

Die Deutsche Presseagentur (dpa) hat das inzwischen auch vermeldet:
http://www.sz-online.de/nachrichten/ukraine-setzt-verpflichtungen-aus-menschenrechtserk...

Heute Abend schau ich mir mal wieder den Kleber Clausi an und bin
gespannt, wie uns die gewählte Maulhure des Jahres 2014 das verkaufen
wird. Wahrscheinlich gar nicht. So wie es aussieht, setzen einige Vertreter
des Mainstreams auf Schweigen, wenn man Google-NEWS
so
danach scannt
. 17 Uhr und von den Großen hat
nur
das Handelsblatt was gebracht
. Wenig empört, aber wenigstens nicht
verschwiegen.
Was ist mit den anderen Hochleistungsmedien?

WAHRHEITSmedien ist besser.

HochleistungsWAHRHEITS-Medien ist noch viel besser.

Lügenpresse klingt irgendwie abgedroschen, lockt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor.
Aber bei WAHRHEITsmedien, und noch mehr bei HochleistungsWAHRHEIT stolpert der Leser innerlich und macht sich eine Sekunde Gedanken darüber, was damit wohl gemeint sein soll.
Und genau das ist doch der Zweck, oder?

Wieso bekomme ich eigentlich, egal an welchem Bahnhofskiosk oder sonstwo, wo ich DAS DEUTSCHE INTELLIGENZBLATT bestelle, immer die BILD-Zeitung ausgehändigt?

Gruß Mephistopheles
Da gibt es doch Untersuchungen


Claus "Es gibt diese Faschisten in der Ukraine nicht" Kleber, die
Sueddeutsche "Alles 40-Euro-Putin-Trolle" Zeitung und DER "Stoppt Putin,
jetzt" SPIEGEL sind zwar von der Glaubwürdigkeit her sehr weit
runtergewirtschaftet (ZAPP-Umfrage). Aber da ist immer noch ein wenig
Fallhöhe.

Gruß, Bernadette

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Stimmt... Hochleistungswahrheitspresse - guter Begriff. Jeder weiß, was gemeint ist. (oT)

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 19:49 vor 3553 Tagen @ Mephistopheles 10980 Views

- kein Text -

War ich eigentlich der Erste mit "Hochleistungs-Presse"?

Brauer @, Donnerstag, 21.05.2015, 20:01 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 10812 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 16:12

Das hat einfach einen ähnlichen Geschmack wie das "Hochachtungsvoll" im Brief.
Jeder weiß, woran er ist.

edit: prinz_eisenherz war wohl der Erste!

Wo ist der eigentlich?
Viele der Schreiber, wegen derer ich damals hierher gekommen bin, gibt es nicht mehr, jedenfalls hier.[[sauer]]
Und man kann nun nicht behaupten, das wäre einem Computer/Hardware-Forum vergleichbar, wo die meisten doch irgendwann "rauswachsen".

Mist, habe den Browser nicht aktualisieren lassen (oT)

Brauer @, Donnerstag, 21.05.2015, 20:39 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 10899 Views

Trotzdem Danke!

Den Duft brennender Reifen in der Nase: Vor der ukrainischen Rada üben die Bürger schon mal für den Aufstand...

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 21:00 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 10911 Views

Nur noch eine Frage der Zeit...

Aktuelle Bilder von heute: Aufgebrachte Menschenmenge vor der Rada: https://www.youtube.com/watch?v=aksgr_FtqBg&feature=youtu.be (TV-Nachrichten)
[image]

Warum ist es seitens der Hochleistungspresse so ruhig rund um Kiew?
+++Default-Gesetz +++ Menschenrechte für die Zivilisten in abtrünnigen Regionen abgeschafft +++ Maidan reloadet (aber diesmal bittschön ohne Banderas-Fan-Club) +++

Hab den Kleber leider verpasst, ob er schweigt, lügt oder sich für die Falschdarstellungen in der Vergangenheit entschuldigt... [[sauer]]

Gruß, Bernadette

Kann mich nicht daran erinnern, dass bei mir jemals die Selbsterhalt.exe gestartet ist.

trosinette @, Donnerstag, 21.05.2015, 14:26 vor 3553 Tagen @ azur 11016 Views

Guten Tag,

Nicht nur lt. Buddha ist die Welt schlicht auch von Mangel und Elend geprägt.

In meinem Fall bleibt erstmal festzuhalten, dass ich genug zu essen und ein warmes Bett habe und ich mich, zu allem Überfluss, (noch) an der Gnade einer guten Gesundheit erfreuen darf. In meinem Fall tritt der Mangel also nicht aus der Welt an mich heran, sondern nur aus mir hervor, weil ich den Hals nicht voll genug bekommen kann. Und ich schätze mal, dass es bei 80% der BRD-Bevölkerung ähnlich aussieht. Die meisten bekommen von ihrem Glück nur nichts mit.

Wenn also Zara, mit seinen frustrierten Philosophenkollegen Arthur S. und Friedrich N., die Welt zur schlechtesten aller möglichen Welten erklärt, so finde ich das etwas phantasielos. Ich könnte mir die Welt locker noch um ein vielfaches schlechter vorstellen.

Aber man muss sich nicht mit allem abfinden, nicht wahr?

Nee muss man nicht. Wenn ich aber ständig rumwimmere, weil ich selber zu kurz komme und ungerecht behandelt werde, weiß ich nicht, ob ich für den Kampf gegen die Ungerechtigkeit in der Welt der richtige Mann bin. Solche Leute zeichnen sich in der Regel durch eine gewisse Selbstlosigkeit aus.


Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Du hast keinen Selbsterhaltungstrieb? Das wohl kaum - Siehe u. a. Methodiken der Bekämpfung anderer

azur @, Donnerstag, 21.05.2015, 14:41 vor 3553 Tagen @ trosinette 11068 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 14:47

Hallo Schneider (es ist etwas verwirrend mit von Unterschrift unterschiedlichem Nick),

danke.

Sieh zunächst bitte: http://de.wikipedia.org/wiki/Selbsterhaltung

Nicht nur lt. Buddha ist die Welt schlicht auch von Mangel und Elend

geprägt.

In meinem Fall bleibt erstmal festzuhalten, dass ich genug zu essen und
ein warmes Bett habe und ich mich, zu allem Überfluss, (noch) an der Gnade
einer guten Gesundheit erfreuen darf. In meinem Fall tritt der Mangel also
nicht aus der Welt an mich heran, sondern nur aus mir hervor, weil ich den
Hals nicht voll genug bekommen kann.

Sagt der Satte zu Hungernden...

Bitte, dass ist nur Polemik, die etwas aufzeigen soll, ja?

Will Dir nur klar machen, dass es nachvollziehbare Interessen gibt, die eben ständig kollidieren und vieles immer wieder Ausgleich sucht.

Das ist nicht verwunderlich.

Unzufriedenheit ist nicht nur eine Marotte, sondern hat t. w. durchaus sehr gute Gründe.

Dabei geht es nicht um "rumwimmern", was gern als Totschlagargument von jenen zu hören ist, die den beklagten Zustand erträglich (oder ein-) finden und Kritik als unnütz brandmarken wollen.

Z. B. so: http://arbeitsunrecht.de/deutsche-bahn-im-gdl-streik_bewusst-eine-sackgasse-herbeifuehren/

Wenn es möglich ist, einem Teil der Untertanen einzureden, dass sie anderen Untertanen einreden, dass berechtigte Kritik lächerlich ist, dann dient das zwar jemandem, aber eben nicht allen. Und schon sind wieder Ungleichgewichte da, vielleicht sogar "schreiendes Unrecht".

Natürlich kann man sich in die zunächst vorteilhafte Position erheben, die anderen seien nur z. B. neidisch, oder dumm oder verfangen in sinnlosem Streit, wobei das der Weg in die Überheblichkeit ist.

Und dann?

"Hinter der Trommel her
Trotten die Kälber
Das Fell für die Trommel
Liefern sie selber."

Brecht, Kälbermarsch.

Muss bald zu einem Termin und mich daher freundlich verabschieden.

Viele freundliche Grüße

azur

--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)

Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.

Wie du meinst...

trosinette @, Freitag, 22.05.2015, 09:06 vor 3553 Tagen @ azur 10839 Views

Guten Tag,

Kritik als unnütz brandmarken wollen.

Nö, will ich nicht. Ich halte es nur für problematisch, wenn man den Hebel der Kritik als erstes und vor allem bei anderen ansetzt.

Sagt der Satte zu Hungernden...

Nein, sagte ich zu Dir und den andern wohlgenährten kritischen Mitlesern. Ich gehe davon aus, dass hier keine Hungernden online sind.

Ich glaube auch nicht, dass du dich vom Hunger in der Welt tatsächlich nachhaltig emotional im Innersten betroffen fühlest. Ich fühle mich vom Hunger in der Welt zumindest immer nur kurzzeitig betroffen, wenn ich entsprechende Bilder, Meldungen oder Filme vorgesetzt bekomme. Ich könnte mir vorstellen, dass gewisse Unterroutinen meiner programmatischen Selbsterhaltungs.exe eine nachhaltige innere Betroffenheit nicht zulassen.

Meine Betroffenheit reicht allerdings aus, die Dreistigkeit meiner dekadenten Ansprüche, die ich an meine Lebensumstände stelle, in eine verhältnismäßig bescheidene Selbstzufriedenheit zu wandeln. In dieser bescheidenen Selbstzufriedenheit sehe ich mich auch irgendwie nicht so recht befleißigt, hinter einer Trommel her zu trotten – wozu auch? Mehr als Selbstzufriedenheit kann ich nun wirklich nicht verlangen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Abschließend: Bitte bei der Sache bleiben

azur @, Freitag, 22.05.2015, 12:49 vor 3553 Tagen @ trosinette 10760 Views

Hallo Trosinette,

danke. Das führt so ins Nichts.

Es ging in diesem Teil des Fadens darum, ob Kritik an z. B. gesellschaftlichen Verhältnissen nicht letztlich nur lächerlich ist.

Und das sehe ich nicht so.

Auch glaube ich nicht, dass hier Keine sind, die nicht Mangel und Ungerechtigkeiten am eigenen Leib erfahren haben (man hört ja auch oft so etwas wie: Na so schlecht geht es doch keinem, dass er sich beschweren könne, und anderen ginge es noch schlechter - leider auch ein Totschlagargument).

Gern wird noch der Vorwurf indirekte Vorwurf der Dummheit der Unzufriedenen verarbeitet, in dem man Naivität vorwirft. Dabei ist sogar die sogenannte Perser-Perspektive ein probates wissenschaftliches Mittel (wer es nicht weiß, schaue nach montesquieu+perser).

Naivität wie hier: Sei Willkommen (lieben auch unsere Kinder)

Es kommt aber nicht nur auf Sein und Verstand an, sondern auch Verstehen des Herzens (der sogenannte Herzverstand).

Fragen, hinschauen und sich nicht einfach abfinden - das ist gut.

Fragende für das Hinterfragen abzukanzeln ist hingegen, um im Bild zu bleiben, fragwürdig.

Viele freundliche Grüße

azur


PS: Zara: da haben wir es dann gleich mal wieder vorgeführt bekommen: Doof und verdächtig sind die scheinbar "anderen", und nur Übermensch Z weiß bescheid. Na wenns bekömmt...

Wenn man allerdings gesehen hat, wie da z. B. Aussagen über den Buddhismus ohne jedes genauere Hinschauen in eklektischer Weise eingepasst werden sollen, dann kann man das doch nicht mehr ernst nehmen. Aber zu unrecht Angegriffenes verteidigen, das kann man.

--
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Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.

Symptombekämpfer halten ihre Debatten für konstruktiv

Zarathustra, Donnerstag, 21.05.2015, 15:11 vor 3553 Tagen @ trosinette 11191 Views

bearbeitet von Zarathustra, Donnerstag, 21.05.2015, 15:24

Guten Tag,

Nicht nur lt. Buddha ist die Welt schlicht auch von Mangel und Elend

geprägt.

In meinem Fall bleibt erstmal festzuhalten, dass ich genug zu essen und
ein warmes Bett habe und ich mich, zu allem Überfluss, (noch) an der Gnade
einer guten Gesundheit erfreuen darf. In meinem Fall tritt der Mangel also
nicht aus der Welt an mich heran, sondern nur aus mir hervor, weil ich den
Hals nicht voll genug bekommen kann. Und ich schätze mal, dass es bei 80%
der BRD-Bevölkerung ähnlich aussieht. Die meisten bekommen von ihrem
Glück nur nichts mit.

Wenn also Zara, mit seinen frustrierten Philosophenkollegen Arthur S. und
Friedrich N., die Welt zur schlechtesten aller möglichen Welten erklärt,
so finde ich das etwas phantasielos. Ich könnte mir die Welt locker noch
um ein vielfaches schlechter vorstellen.

Hier muss man differenzieren. Schopenhauer erklärte die Welt an sich als die schlechteste unter den möglichen, weil eine schlechtere – wobei er dies ausführlich begründet - gar nicht bestehen könnte. Nietzsche dagegen definierte nur die Welt im Staat und im Christentum als die schlechteste unter den möglichen. Er war – im Gegensatz zum Buddhisten Schopenhauer – Daseins-bejahend. Ich bin da eher auf der Linie Schopenhauers, weil ich in einer bipolaren Welt aus Lust und Leid beim besten Willen keinen grundsätzlichen Sinn ausmachen kann, denn tausend glückliche Schneider rechtfertigen keinen einzigen Gefolterten, und auch kein einziges Käfig-Huhn. Mille piacer' non vaglion un tormento. (Tausend Genüsse sind nicht eine Qual wert - Petrarca). Eine noch schlechtere Welt als in der Natur ist aber tatsächlich möglich: die Zivilisation. Hier wird das Leid maximiert, und folgedessen balanciert der 'Mensch' hier an an der Grenze des Daseins-Willens, und diese Grenze wird bei vielen überschritten, sodass etliche gleich selber ihr Dasein beenden. Wo ich nicht einig gehe mit Buddha und Schopenhauer ist die Art und Weise, das Dasein zu überwinden. Ich gehe davon aus, dass man das Dasein durchleben muss, statt sich intellektuell davon abzuwenden, in widernatürlicher Art und Weise, als Mönch zum Beispiel. Das geht nicht. So richtig genug vom Leben hast Du erst, wenn Du es so richtig durchlebt hast. Früher oder später hat dann jeder genug.
Wenn es nach deren Konzept der Metempsychose sowieso x-tausend neue Manifestationen des Daseins braucht, dann erscheint mir so ein intellektueller Verneinungs-Trip erst recht widersinnig.

Aber man muss sich nicht mit allem abfinden, nicht wahr?


Nee muss man nicht. Wenn ich aber ständig rumwimmere, weil ich selber zu
kurz komme und ungerecht behandelt werde, weiß ich nicht, ob ich für den
Kampf gegen die Ungerechtigkeit in der Welt der richtige Mann bin.

Ja, dann wärest Du auch bloss ein Klassenkämpfer, der sich an den ewigen Neid-Debatten ergötzt und anderen das Einkommen neidet. Mir ist das komplett wurscht, ob andere hundertmal mehr Einkommen generieren. Wesentlich verstörender ist die Tatsache, dass ein kollektivistisches (debitistisches) System per se alles platt macht, was ihm in den Weg kommt. Ueberwiegend Symptome zu beklagen ist deshalb kontraproduktive Zeitverschwendung und eine ewige Ausrede, um die Ursachen nicht anzugehen.

Symptombekämpfer halten ihre Debatten für konstruktiv, und nicht etwa im höchsten Masse destruktiv.

Verrückte Welt ...

Grüsse, Zara

Buddhismus ist nicht nur der Sutra-Weg

Umdenken @, Donnerstag, 21.05.2015, 17:46 vor 3553 Tagen @ Zarathustra 10980 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 19:02

Buddhismus ist längst nicht Buddhismus.
Hier gibt es viele Einstiegsmöglichkeiten und Erkenntniswege, je nach Sichtweise der "Welt" der Einsteiger.
Der erste, zugleich auch einfachste Weg, ist tatsächlich der einer Enthaltsamkeit von allem "Weltlichen", bei dem man die Emotionen als Gifte erkennt, als Lösung dafür die Praxis der Enthaltsamkeit anbietet, idealerweise auch in meditativer Zurückgezogenheit, als Laie oder als Mönch.
Dieser Weg wird auch der Sutra-Weg genannt. Alle weiteren buddhistischen Wege hiernach, beginnend mit dem Bodhisattva-Weg, man zählt insgesamt 9 verschiedene Wege "zum Glück" in der buddh. Lehre, geben diese anfängliche Weltabgewandtheit, diese Sicht des "Welt als Gift", auf.
Tatsächlich wird dann auf dem tantrischen/mantrischen Weg sogar die Welt und ihr sog. Leid "gesucht" als Mittel und Weg der Transformation bis hin zum völligen Verstehen, was Du wohl auch als das Notwendige für ein letzlich erfolgreich gelebtes Leben siehst.
Es fehlt gar nichts im Buddhismus, nur bekannt ist es den Allerwenigsten.[[top]]

Zwischenfrage

Rybezahl, Donnerstag, 21.05.2015, 18:30 vor 3553 Tagen @ Zarathustra 10836 Views

Schopenhauer erklärte die Welt an
sich
als die schlechteste unter den möglichen, weil eine schlechtere
– wobei er dies ausführlich begründet - gar nicht bestehen könnte.

Hast du zufällig einen Anhaltspunkt für mich parat, wo ich diese Begründung finde?

Gruss
Rybezahl

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Welt als Wille und Vorstellung - Zweiter Band - Kapitel 46

Zarathustra, Donnerstag, 21.05.2015, 21:44 vor 3553 Tagen @ Rybezahl 10874 Views

Schopenhauer erklärte die Welt an
sich
als die schlechteste unter den möglichen, weil eine

schlechtere

– wobei er dies ausführlich begründet - gar nicht bestehen könnte.


Hast du zufällig einen Anhaltspunkt für mich parat, wo ich diese
Begründung finde?

Klar:

http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-welt-als-wille-und-vorstellung-zweiter-band-7745/47

Grüsse, Zara

Danke

Rybezahl, Donnerstag, 21.05.2015, 22:40 vor 3553 Tagen @ Zarathustra 10838 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 16:28

Habe das als einziges Werk sogar in meinem Regal, gekauft in einem Antiquariat, dort wartet und verstaubt es bis heute. Aber immerhin - nur gelesen werden will es noch. [[zwinker]]

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Warum deine Forderungen ins Leere schiessen, auch wenn sie plausibel sind

Nonpopulo @, Donnerstag, 21.05.2015, 22:48 vor 3553 Tagen @ Zarathustra 10974 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 23:05

Hoi, geschätzter Zara,

Ich bin da eher auf der Linie
[quote]Schopenhauers, weil ich in einer bipolaren Welt aus Lust und Leid beim
besten Willen keinen grundsätzlichen Sinn ausmachen kann, denn tausend
glückliche Schneider rechtfertigen keinen einzigen Gefolterten, und auch
kein einziges Käfig-Huhn. Mille piacer' non vaglion un tormento. (Tausend
Genüsse sind nicht eine Qual wert - Petrarca)
[/quote]

Vom intellektuell-geistigen Standpunkt her ist das auch meine Meinung. Im Gegensatz zu Dir bin ich mir aber der Winzigkeit des Geistes/Verstandes bewusst, der uns ständig die Welt erklärt und sie uns, je nach Gusteau und Prägung, schlecht oder schön redet.

Denn dieser Geist/Verstand mit seinen klugen Gedanken und grossen Illusionen, die uns flatterhafte Launen und allerlei oberflächliche Fühligkeiten verursachen, steht der realen Substanz unseres lebendigen, pulsierenden Körpers gegenüber, der durch die von ihm verursachten Emotionen und Empfindungen unser Leben beherrscht, unabhängig davon, wie die Affen im Kopf gerade herumtoben.

Und jetzt rate mal, zu was dieser lebendige Körper determiniert ist. Seinen Sinn zu finden? Leidenden Kreaturen zu helfen? Sich ein schönes Leben zu machen? Nein, er ist einzig und alleine dazu determiniert, Leben zu wollen! Ganz egal wie doof, ungerecht und leidvoll dieses Leben auch sein mag.

Und genau deshalb können deine Worte noch so rein und wahr sein, keiner kann sie hören (im Grunde noch nicht mal du selbst, sonst hättest du die logische Konsequenz, den eigenen Freitod, längst verwirklicht). Unsere Körper - WIR - sind dazu determiniert, Leben zu WOLLEN. Deshalb muss deine Forderung, uns abzuschaffen, um das Leid zu minimieren, zwangsläufig ins Leere schiessen.

Herzliche Grüsse Nonpopulo

P.S.: Der Geist korrespondiert übrigens archetypisch mit Himmel, Gott, Universum, Mann - der Körper hingegen mit Hölle Teufel, Erde, Frau.

P.P.S.: Aber selbst aufrichtige Satanisten wie Ozzy Osborne liessen sich vom Heiligenschein des Geistes blenden: The closer you get to the meaning, the sooner you know you are dreaming [[wut]]

--
Mich widern alle Ideologien an, egal ob sie von links oder rechts kommen, sie ignorieren die Natur des Menschen. (Claude Cueni, Script Avenue)

Blue Moon Baby

Nicht Ozzy! Aber gar nicht!

Brauer @, Donnerstag, 21.05.2015, 23:11 vor 3553 Tagen @ Nonpopulo 10819 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 23:19

Aber selbst aufrichtige Satanisten wie Ozzy Osborne liessen sich vom
Heiligenschein des Geistes blenden:
The closer you get to the
meaning, the sooner you know you are dreaming
[[wut]]

1. Der Song stammt aus der Zeit, als Ronnie James Dio Sänger von Black Sabbath war. Der singt übrigens auch im Video [[zwinker]]
2. In dem Lied geht es doch gerade um die Kritik an der Kategorisierung in "gut" und "böse":

"But nobody bleeds for the dancer",
sondern alle bluten (und sterben) lieber für die Geschichten von "heaven and hell" statt für den Tänzer, der doch gerade keinen Sinn hat, außer "leben zu wollen"!

Z.B. dieser Seiltänzer:

Nach einer Weile kam dem Zerschmetterten das Bewusstsein zurück, und er
sah Zarathustra neben sich knieen. „Was machst du da? sagte er endlich,
ich wusste es lange, dass mir der Teufel ein Bein stellen werde. Nun
schleppt er mich zur Hölle: willst du’s ihm wehren?”
„Bei meiner Ehre, Freund, antwortete Zarathustra, das giebt es Alles
nicht, wovon du sprichst: es giebt keinen Teufel und keine Hölle. Deine
Seele wird noch schneller todt sein als dein Leib: fürchte nun Nichts
mehr!”
Der Mann blickte misstrauisch auf. „Wenn du die Wahrheit sprichst, sagte
er dann, so verliere ich Nichts, wenn ich das Leben verliere. Ich bin
nicht viel mehr als ein Thier, das man tanzen gelehrt hat, durch Schläge
und schmale Bissen.”
„Nicht doch, sprach Zarathustra; du hast aus der Gefahr deinen Beruf
gemacht, daran ist Nichts zu verachten. Nun gehst du an deinem Beruf zu
Grunde: dafür will ich dich mit meinen Händen begraben.”
Als Zarathustra diess gesagt hatte, antwortete der Sterbende nicht mehr;
aber er bewegte die Hand, wie als ob er die Hand Zarathustras zum Danke suche.

Oh Schande...

Nonpopulo @, Donnerstag, 21.05.2015, 23:32 vor 3553 Tagen @ Brauer 10879 Views

> 1. Der Song stammt aus der Zeit, als Ronnie James Dio Sänger von Black
[quote]Sabbath war. Der singt übrigens auch im Video [[zwinker]]
[/quote]

...oh Schande...

Diese langhaarigen Haschfixer sehen aber auch alle gleich aus. [[zwinker]]


> 2. In dem Lied geht es doch gerade um die Kritik an der Kategorisierung in
[quote]"gut" und "böse":
[/quote]

Das ist in der Eso-Szene theoretisch eben auch der Fall.

Ich störe mich an der Vorstellung, das Leben sei ein Traum. Es entspringt einer illusorischen, fast schon schizophrenen oder zumindest dissoziativen Wahrnehmung, wie sie in der spirituellen Szene weitverbreitet ist.

Gruss Nonpopulo

--
Mich widern alle Ideologien an, egal ob sie von links oder rechts kommen, sie ignorieren die Natur des Menschen. (Claude Cueni, Script Avenue)

Blue Moon Baby

Das Leben als Traum

Brauer @, Donnerstag, 21.05.2015, 23:56 vor 3553 Tagen @ Nonpopulo 10933 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 17:15

Ich störe mich an der Vorstellung, das Leben sei ein Traum. Es entspringt
einer illusorischen, fast schon schizophrenen oder zumindest dissoziativen
Wahrnehmung, wie sie in der spirituellen Szene weitverbreitet ist.

Sehr selten passiert es, dass ich mir im Traum bewusst werde, dass ich träume. Das eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. [[freude]]
Es ist meiner Meinung nach egal, ob das Leben "real" ist oder ob es ein Traum ist. Es ist ein Ausnutzen von Möglichkeiten je nach eigener Einstellung.
Ein Altruist ist auch "Satanist", denn er hilft Menschen weil es ihm "Spaß macht". Es gibt keinen intrinsischen Wert von "Hilfe". Spaß ist das vielleicht nicht in der anerkannten Weise, aber das ist ja auch nicht zwingend nötig. Andere Leute verletzen sich lieber, ähnlich Nietzsches Tänzer, beim Springen von Klippen, weil sie Gefahr zu ihrem Beruf machen.
Alles ohne intrinsischen Wert. Genau wie die Illusionen von Gut und Böse und "heaven and hell".
Der einzige Haken: Da das Glauben an diese Begriffe ebenfalls der persönlichen Entfaltung dient, ist es genauso legitim wie Seiltanz oder Cliffdropping.
Der Tänzer ist somit jeder. Unweigerlich, abgesehen von dem Maße indem man fremdbestimmt ist.

Kopfnuss-Test für Träumer

Nonpopulo @, Freitag, 22.05.2015, 18:18 vor 3552 Tagen @ Brauer 10718 Views

> Sehr selten passiert es, dass ich mir im Traum bewusst werde, dass ich
[quote]träume. Das eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. [[freude]]
[/quote]

Ja. :) Man kann luzides Träumen sogar lernen.

> Es ist meiner Meinung nach egal, ob das Leben "real" ist oder ob es ein
[quote]Traum ist. Es ist ein Ausnutzen von Möglichkeiten je nach eigener
Einstellung.
[/quote]

Es geht mir nicht darum, was das Leben IST (mataphysisch betrachtet eh ein schwieriges Wort), sondern wie man auf die Idee kommt, die sich real gebärdende Welt als Traum zu definieren.

Gib dem, der behauptet die Welt sei ein Traum einfach mal ne kräftige Kopfnuss und frag ihn dann ob er immer noch glaubt, das ganze Leben sei ein Traum. [[lach]]

> Ein Altruist ist auch "Satanist", denn er hilft Menschen weil es ihm
[quote]"Spaß macht". Es gibt keinen intrinsischen Wert von "Hilfe". Spaß ist das
vielleicht nicht in der anerkannten Weise, aber das ist ja auch nicht
zwingend nötig. Andere Leute verletzen sich lieber, ähnlich Nietzsches
Tänzer, beim
Springen
von Klippen
, weil sie Gefahr zu ihrem Beruf machen.
Alles ohne intrinsischen Wert. Genau wie die Illusionen von Gut und Böse
und "heaven and hell".
Der einzige Haken: Da das Glauben an diese Begriffe ebenfalls der
persönlichen Entfaltung dient, ist es genauso legitim wie Seiltanz oder
Cliffdropping.
Der Tänzer ist somit jeder. Unweigerlich, abgesehen von dem Maße indem
man fremdbestimmt ist.
[/quote]

Ich finde, es gibt beachtliche Unterschiede: Es gibt Grund-Bedürfnisse, soziale und sexuelle Kontakte zu pflegen, sich in irgendeiner Form zu verwirklichen und etwas zu lernen (Liebe, Arbeit, Erkenntnis). Daneben gibt es tonnenweise Schein-Bedürfnisse, Ersatz-Befriedigungen und Kompensationen.

Gruss Nonpopulo

--
Mich widern alle Ideologien an, egal ob sie von links oder rechts kommen, sie ignorieren die Natur des Menschen. (Claude Cueni, Script Avenue)

Blue Moon Baby

Mal was Richtiges

Rybezahl, Freitag, 22.05.2015, 02:38 vor 3553 Tagen @ Nonpopulo 10942 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 17:20

P.P.S.: Aber selbst aufrichtige Satanisten wie Ozzy Osborne liessen sich
vom Heiligenschein des Geistes blenden:
The closer you get to the
meaning, the sooner you know you are dreaming
[[wut]]

Dieser weichgespülte Mist nervt langsam.

http://www.myvideo.de/watch/8263956/Hellyeah_Hellyeah

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Ami-Trash...

Nonpopulo @, Freitag, 22.05.2015, 18:41 vor 3552 Tagen @ Rybezahl 10930 Views

...mag ich jetzt nicht so besonders, aber das ist halt Geschmacksache. Doom- Death- und Black-Metal liegen mir mehr, oder auch coolen Prog-Metal wie das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=BGHlZwMYO9g

Hopi wird dreimal das Vaterunser beten und sich mit einer Räuchermischung von den schlechten Energien befreien, wenn er das zu Ohren bekommt. [[freude]]

Gruss Nonpopulo

--
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Blue Moon Baby

Doofste aller möglichen Welten

Zarathustra, Freitag, 22.05.2015, 08:37 vor 3553 Tagen @ Nonpopulo 11053 Views

Hoi, geschätzter Zara,

Schönen guten Morgen, Nonpopulo

Ich bin da eher auf der Linie

Schopenhauers, weil ich in einer bipolaren Welt aus Lust und Leid beim
besten Willen keinen grundsätzlichen Sinn ausmachen kann, denn tausend
glückliche Schneider rechtfertigen keinen einzigen Gefolterten, und

auch

kein einziges Käfig-Huhn. Mille piacer' non vaglion un tormento.

(Tausend

Genüsse sind nicht eine Qual wert - Petrarca)[/i]


Vom intellektuell-geistigen Standpunkt her ist das auch meine Meinung. Im
Gegensatz zu Dir bin ich mir aber der Winzigkeit des Geistes/Verstandes
bewusst, der uns ständig die Welt erklärt und sie uns, je nach Gusteau
und Prägung, schlecht oder schön redet.

Bin ich mir voll bewusst, aber vielleicht ist Dir nicht bewusst, dass Du dies ebenso ständig tust, auch gerade jetzt wieder. Mir geht es aber darum, aufzuzeigen, warum wir uns ständig geistig/intellektuell über die Welt Gedanken machen (müssen): Weil wir uns in einen Zustand begaben, den Du bejahst: Wir sind zivilisiert, befinden uns demzufolge in der schlechtesten aller möglichen Welten, in der das Leiden der Kreatur maximiert wird. Jeder, der noch einen bisschen Gesundheit in sich trägt, sieht das einfach.

Denn dieser Geist/Verstand mit seinen klugen Gedanken und grossen
Illusionen, die uns flatterhafte Launen und allerlei oberflächliche
Fühligkeiten verursachen, steht der realen Substanz unseres lebendigen,
pulsierenden Körpers gegenüber,

Nein, im zivilisierten Zustand eben gerade nicht. Untote, patriarchalisierte, kranke, traumatisierte Körper sind keine lebendigen, pulsierenden Körper.

der durch die von ihm verursachten
Emotionen und Empfindungen unser Leben beherrscht, unabhängig davon, wie
die Affen im Kopf gerade herumtoben.

Und jetzt rate mal, zu was dieser lebendige Körper determiniert ist.
Seinen Sinn zu finden? Leidenden Kreaturen zu helfen?

Normalerweise dazu, in einem Organismus namens Gemeinschaft zu leben, innerhalb derer die gegenseitige Hilfe das Lebensprinzip ist. Wogegen in der Gesellschaft das Gegenteil gilt.

Sich ein schönes
Leben zu machen? Nein, er ist einzig und alleine dazu determiniert, Leben
zu wollen!

Ja, wogegen man im Patriarchat/Zivilisation – durch und durch krank, wie man ist - dazu determiniert ist, das Jenseits zu wollen, anstelle des Diesseits:

"Ja, ein Sterben für Viele ward da erfunden, das sich selber als Leben preist: wahrlich, ein Herzensdienst allen Predigern des Todes!"

Ganz egal wie doof, ungerecht und leidvoll dieses Leben auch
sein mag.

Eben nicht. In der doofsten aller möglichen Welten ersehnt man das Jenseits.

Und genau deshalb können deine Worte noch so rein und wahr sein, keiner
kann sie hören (im Grunde noch nicht mal du selbst, sonst hättest du die
logische Konsequenz, den eigenen Freitod, längst verwirklicht).

Du hast es nicht verstanden. Der Freitod ist eine Flucht mit dem Ziel jenseits. Das bringt nichts. Das thermodynamische Ungleichgewicht im Wollen ist damit nicht überwunden, es krallt sich an andere Moleküle und geistert in neuer Zusammensetzung durch die Welt. Es sei denn, der Wille sei aus dem Nichts gekommen und verschwinde wieder ins Nichts. Aber das widerspricht der Physik.

Unsere
Körper - WIR - sind dazu determiniert, Leben zu WOLLEN.

Aber man lebt nicht wirklich, solange man Scheisse (Patriarchat/Kollektivismus/Zivilisation/Gewalt) will.

Deshalb muss deine
Forderung, uns abzuschaffen, um das Leid zu minimieren, zwangsläufig ins
Leere schiessen.

Klar gibt es momentan nur wenige (Hinterbänkler et al.), die noch eine gesunde Abscheu gegenüber dieser ekelerregenden Daseinsform empfinden, die diese Pandemie überwinden und links liegen lassen wollen. Aber das kann sich vielleicht ändern.

Herzliche Grüsse Nonpopulo

Ebenso, Zara

Bewegung, Herzschlag

Nonpopulo @, Freitag, 22.05.2015, 18:30 vor 3552 Tagen @ Zarathustra 10865 Views

> Nein, im zivilisierten Zustand eben gerade nicht. Untote,
[quote]patriarchalisierte, kranke, traumatisierte Körper sind keine lebendigen,
pulsierenden Körper.
[/quote]

Sie bewegen sich und das Herz schlägt = lebendig, pulsierend.

Wenn du dafür einen Gegenbeweis hast - ich bin gespannt!

> Normalerweise dazu, in einem Organismus namens Gemeinschaft zu leben,
[quote]innerhalb derer die gegenseitige Hilfe das Lebensprinzip ist. Wogegen in
der Gesellschaft das Gegenteil gilt.
[/quote]

Das ist dem Körper - also dem Daseins-bestimmenden Faktor des Menschen, bzw. jedem lebendigen Wesen - egal.

Solange ein Körper lebendig ist, will er lebendig bleiben. Deshalb ist es ja auch nicht ganz einfach Selbstmord zu begehen. Es ist ein Kampf des todeswilligen Geistes mit dem lebenswilligen Körper.

> Eben nicht. In der doofsten aller möglichen Welten ersehnt man das
[quote]Jenseits.
[/quote]

Ja in Form eines Paradieses, der ewigen Ruhe, 72 Jungfrauen oder matristischen Stammesgemeinschaften. [[zwinker]]

Aber man lebt nicht wirklich, solange man Scheisse
(Patriarchat/Kollektivismus/Zivilisation/Gewalt) will.

Das ist eine moralische Kategorisierung, die den Körper nicht interessiert. Solange er lebt, will er auch leben. Er kann gar nicht anders.

Beste Grüsse Nonpopulo

--
Mich widern alle Ideologien an, egal ob sie von links oder rechts kommen, sie ignorieren die Natur des Menschen. (Claude Cueni, Script Avenue)

Blue Moon Baby

Bewegung, Herzschlag....

Kurz_vor_Schluss @, Freitag, 22.05.2015, 19:28 vor 3552 Tagen @ Nonpopulo 10848 Views

sind, als kleiner Einwurf am Rande, für mich eindeutig in dieser Mucke:
https://www.youtube.com/watch?v=KWHn6kyNUeM
Lieber gutherzige Numetaler als egozentrische Geiger? Durchaus.
Schönes Wochenende NP - hau rein! Volume rauf!
[[freude]]
Beste Grüße
K_v_S

--
Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.
Karl Valentin

Rechtfertigung war gestern

trosinette @, Freitag, 22.05.2015, 09:32 vor 3553 Tagen @ Zarathustra 10792 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 17:25

Guten Tag,

denn tausend glückliche Schneider rechtfertigen keinen einzigen Gefolterten

Ich hatte auch nicht vor, etwas zu rechtfertigen. Soviel ich weiß, waren die Mitglieder der kriminellen christlichen Institution Kirche die letzten, die sich auf dieser übergeordneten Ebene, die über den menschgemachten Paragraphenwust hinausgeht, intensiv mit unserer Rechtfertigung auseinandergesetzt haben. Diese Auseinandersetzung war dann auch eine Ursache für die Kirchenspaltung während der Reformation. Das ist aber Schnee von gestern. In unserem zweckrationalen Zeitalter liegt der Focus nun ehr darauf, für all unser Tun eine gute Begründung zu haben, die uns nicht nur erklärt sondern auch gleich entschuldigt. Schwere Kindheit, wirtschaftliche Zwänge, Selbsterhaltungstrieb, Kausalketten, Determinismus, debitisische Notwendigkeiten usw. usf.

So richtig genug vom Leben hast Du erst, wenn Du es so richtig durchlebt hast.

Was heißt „richtig durchleben“?

Ich frage, weil ich trotz Klimmzügen und Liegestützen davon ausgehe, dass ich irgendwann vor meinem Lebensende stehe. Wenn es dann soweit ist, könnte ich mir, als phlegmatische Schnarchnase, die der Welt keine nachhaltigen Impulse geben konnte und auch sonst nicht viel erlebt hat, durchaus vorstellen, dass ich am Ende doch irgendwie frustriert bin, weil ich das Leben nicht richtig durchlebt und wahnsinnig viel menschenmögliches verpasst habe. Ich war z.B. noch nie in den USA und habe auch nicht vor dort jemals aufzutauchen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Nachtrag:

Klar gibt es momentan nur wenige (Hinterbänkler et al.), die noch eine
gesunde Abscheu gegenüber dieser ekelerregenden Daseinsform empfinden

Ob Ekel und Abscheu gute Ratgeber bei der Betrachtung des zu überwindenden Gegenstandes sind, könnte aber auch in Frage gestellt werden.

Nicht Du musst Dich rechtfertigen

Zarathustra, Freitag, 22.05.2015, 09:58 vor 3553 Tagen @ trosinette 10821 Views

bearbeitet von Zarathustra, Freitag, 22.05.2015, 10:06

Guten Tag,

denn tausend glückliche Schneider rechtfertigen keinen einzigen

Gefolterten

Ich hatte auch nicht vor etwas zu rechtfertigen.

Es geht ja nicht darum, ob Du das System rechtfertigen kannst, sondern, ob der imaginäre, allweise, allmächtige, allgütige Verantwortliche ("und er sah, dass es gut war") dies kann. Und das kann er ganz bestimmt nicht, zumal es ihn nicht gibt, auch wenn die Gläubigen dies glauben und behaupten, das Design sei intelligent:

Soviel ich weiß, waren
die Mitglieder der kriminellen christlichen Institution Kirche die letzten,
die sich auf dieser übergeordneten Ebene, die über den menschgemachten
Paragraphenwust hinausgeht, intensiv mit unserer Rechtfertigung
auseinandergesetzt haben. Diese Auseinandersetzung war dann auch eine
Ursache für die Kirchenspaltung während der Reformation. Das ist aber
Schnee von gestern.

Spaltung hin oder her. Sie rechtfertigen die Taten (das Design) ihres Götzen, obwohl so etwas nicht zu rechtfertigen ist.

Grüsse, Zara

Rechtfertigung

trosinette @, Freitag, 22.05.2015, 10:09 vor 3553 Tagen @ Zarathustra 10847 Views

Spaltung hin oder her. Sie rechtfertigen die Taten ihres Götzen.

Sorry, aber in Sachen Rechtfertigungslehre, so unsinnig, ekelerregend und abscheulich die auch immer sein mag, halte ich dich ausnahmsweise mal nicht für einen ausgewiesenen Fachmann.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Die Rechtfertigungslehren

Zarathustra, Freitag, 22.05.2015, 10:14 vor 3553 Tagen @ trosinette 10770 Views

..., ob alte oder neue Götzen, sind mein eigentliches Element! Der Grund ist die Abscheu vor den Lehren dieser Prediger des Wahnsinns und des Todes.

Gruss!!

Fachmann für Schwachsinn?!

trosinette @, Dienstag, 26.05.2015, 10:41 vor 3549 Tagen @ Zarathustra 10157 Views

Guten Tag,

Die Rechtfertigungslehren, ob alte oder neue Götzen, sind mein eigentliches Element!
Der Grund ist die Abscheu vor den Lehren dieser Prediger des Wahnsinns und des Todes.

da du mit Bott, PCM und Arthur S. die Welt hinreichend durchdrungen hast und nach meinem Empfinden weniger von rein sportlich akademischen Interesse angetrieben bist (Theologie = Hirntraining), sondern vielmehr am Sturz der Zivilisation interessiert bist, kann ich es mir zwar kaum vorstellen, aber von mir aus bist du vor allem ein detailkenntnisreicher Fachmann für abscheulichen Schwachsinn und wahnsinnigen Unsinn wie Katechismus und Dogmenlehre. Nach deiner Ansicht sind wir Zivilisten ja auch von masochistischen Motiven beherrscht. Ich interessieren mich komischerweise trotzdem tendenziell eher für Dinge, von denen ich mir einbilde, dass sie mich irgendwie im positiven Sinne ansprechen.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Halten wir mal fest

Mephistopheles @, Datschiburg, Donnerstag, 21.05.2015, 13:53 vor 3553 Tagen @ azur 11107 Views

Sämtliche derartigen Versuche

Vielleicht kann man festhalten, dass es Bedarf nach Veränderungen gibt.
Soll man alle Versuche einstellen, die z. B. Unrecht, Umweltfrevel und
Unfairnes bekämpfen sollen, weil es ja doch nur lächerlich ist?

Nun wird sich hier also der Versuche erwehrt, die angeblich Kapitalismus,
das Unternehmertum und Privateigentum abschaffen wollen... Ja, was predigst
Du denn sonst, Mister Z.? Die Erhaltung und Förderung von Kapitalismus,
des Unternehmertums und Privateigentums?

erhöhen die Komplexität (Tainters Law) und verschlimmern damit letzten Endes die Sache noch.

Das ist alles nicht konsistent - und verlässlich immer nur in einer
Hinsicht: Nahezu alle anderen sind doof, und nur Du weißt Bescheid und
hast immer Recht.

Das ist durchaus sehr konsistent in Zara`s Welt.

Nur wobei?

Bei "Aufwärtsohneendebiszumende", also Zara`s Mantra, welches er immer wiederholt, oder maW.: "Wir werden alle sterben müssen".
Damit hat Zara unbezweifelbar recht.
Es geht aber manchen Unbelehrbaren eben doch um die Frage: Was machen wir in der Zwischenzeit?

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Was uns eint ist die Kritik - "Als Besserwisser hat er eine Besserwisserpartei gegründet, die jedoch noch überzeugtere Besser

azur @, Donnerstag, 21.05.2015, 14:20 vor 3553 Tagen @ Mephistopheles 11016 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 14:27

Hallo Meph.,

danke.

Halten wir vielleicht auch fest, dass es jede Menge Dinge gibt, bei denen es nicht verwundert, dass es nicht so blieb oder bleibt, wie es ist.

(Das sagt übrigens auch der Buddha, wenn er das Gesetz von Ursache und Wirkung erklärt*)

T. w. können wir beeinflussen, was (auch) auf uns wirkt.

Und wir können darüber nachdenken und austauschen, was Ursachen und Optionen sind.

So unterschiedlich wir auch denken, so eint uns doch die Kritik des Bestehenden. Und die Unzufriedenheit mit Dingen, mit denen wir nicht einverstanden sind.

Es ist auch nur gesund und richtig so.

Man kann es aber auch grundsätzlich ins Lächerliche zu ziehen versuchen, wie z. B. hier: "Als Besserwisser hat er eine Besserwisserpartei gegründet, die jedoch noch überzeugtere Besserwisser angezogen hat.". Sagt u. a. ein Kanal, der es noch immer am Besten gewusst haben wollte (woran erinnert das nur hier?).

Stammt hiervon: http://www.tagesschau.de/ausland/afd-lucke-109.html

Ja, immer wieder hübsch, diese Muster: (Alle) andere(n) sind naiv oder doof oder Besserwisser oder was auch immer...

Aber grundsätzlich ist doch zu begrüßen, wenn sich welche Gedanken machen und nicht nur dem Hedonismus oder was auch immer fröhnen.

Es wird einem nicht immer gefallen, was man da zu hören bekommt, aber es ist grundsätzlich zu begrüßen.

Überheblichkeiten irgend einer Art kann man letztlich als sinnlos 'knicken'. Die bewirken kaum etwas und sprechen für gar nichts, außer den, von dem sie kommt.

Viele freundliche Grüße

azur


PS: falls sich irgendwer dafür interessiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus#Ursache_und_Wirkung:_Karma
http://de.wikipedia.org/wiki/Bedingtes_Entstehen

Nichts ist demnach ohne Ursache und Wirkung, auch wenn es nicht immer im Einzelnen erkannt wird. Aber man kann sich darum bemühen - und t. w. hat das eben auch zur Folge, dass sich Ursachen erkennen und Veränderungen herbeiführen lassen.

--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)

Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.

Untergangsapologetik hat teilweise lächerliche Züge und rührt nur vom Eingesperrtsein in Denkgefängnissen

Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 14:43 vor 3553 Tagen @ Mephistopheles 11344 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Donnerstag, 21.05.2015, 14:49

Ja, wir werden alle sterben.
Nein, wir werden nicht alle gleichzeitig sterben.
Ja, es gibt Möglichkeiten, den Lauf der Dinge mitzugestalten.
Nein, es ist nicht alles hoffnungslos.
Ja, es ist klüger das selbstlähmende Denkgebäude der Untergangsapologetik zu verlassen.
Nein, es gibt keine Patentrezepte.
Ja, es gibt Alternativen, sogar in der Realität.

Das Problem ist, dass es komplexer wird, wenn ideologische Denkmuster verlassen werden. Dann könnte man sich auch auf entsprechende Debatten erst einmal einlassen.
Beispiel: tradi postete heute folgendes: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=354996

Da werde ich mich erst mal ein paar Stunden damit beschäftigen müssen. Das ist halt aufwändiger als zu sagen "geht eh alles den Bach runter."

Du bringst es toll auf den Punkt, wenn Du schreibst: "Was machen wir in der Zwischenzeit?"

Naja, wir könnten ja auch versuchen, das Ding mit dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest irgendwie zu schaukeln.

Gruß, Bernadette

Sterben

Heinz @, Donnerstag, 21.05.2015, 21:38 vor 3553 Tagen @ Bernadette_Lauert 10985 Views

Ja, wir werden alle sterben.
Nein, wir werden nicht alle gleichzeitig sterben.

Und das erklärst Du jemanden, der ca. 2/3 seines Lebens unter der Drohung der atomaren Auslöschung verbracht hat?
Und der Rest Deiner Argumente? Ich z.B. kenne mein Ablaufdatum ziemlich genau (+-10%). Und das hat mich, zu meiner eigener Überraschung, nicht unbedingt Milder gemacht.

--
Tyger Tyger, burning bright,
In the forests of the night;
What immortal hand or eye,
Dare frame thy fearful symmetry?

Auswandern - wohin

Umdenken @, Donnerstag, 21.05.2015, 09:42 vor 3554 Tagen @ Olivia 11507 Views

Hallo Olivia!
Vielleicht bleibt einem dann nicht viel, als dahin zu gehen (auch innerhalb Europas), wo der jetzige Kurs des Supertankers EU/USA/Deutschland nicht "anliegt", unvoreingenommen geteilt wird, wo noch eine andere Musike gespielt wird. Wo nicht diese Art von "Demokratie" praktiziert wird.
Man braucht auch etwas Mut dazu, um aus diesem System der Schein-Sicherheit, des Noch-Wohlstandes sich zu verabschieden. Man braucht in sich den starken Wunsch eines zurück zum Natürlichen, statt immer weiter weg davon, etwas was heute mit dem Begriff "Toleranz" kaschiert wird.
Es bleiben schon noch Alternativen zur Veränderung eines Wohnsitzes, auch auf unserem Kontinent, wenn mans in Ruhe überlegt. Es lohnt sich.

An Bernadette und Olivia - aber nicht nur

carlos @, Freitag, 22.05.2015, 12:51 vor 3553 Tagen @ Olivia 10921 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 22.05.2015, 18:13

Servus, Bernadette und Olivia!

Bitte seht's mir nach – aber ich vermute, daß Ihr beiden die Situation in der Pudelblik Dummland nicht ganz realistisch genug einschätzt, bzw. die Gemütsverfassung derer Bewohner. Ihr vermutet, im Lande brodele es so richtig schön – okay, ein bisserl blubbern tut's schon. Sicherlich: Pegida, Hogesa und andere haben auch mediales Aufsehen erregt, und Staatsfunk und Lügenpresse haben vergeblich versucht, jene Demonstranten in den Dreck zu schmieren.

Die Werbe-Fuzzis versuchen mit ihrem Werbe-Krempel folgendes zu erreichen: In das „Hirn der Masse“ zu kriechen, dort die Werbebotschaften 'reinzudrücken, sowie sie vermittels gebetsmühlenartiger Wiederholung ein Leben lang dort drinnen fest zu verankern. Was aber ist das „Hirn der Masse“? Das ist der Bauch. Und der will jederzeit, ohne, daß man hierfür allzu viel Knete ausgeben möchte, anständig gefüllt sein. Bis oben hin. Randvoll. Gar nicht so selten systematisch bis zum Platzen. Und wer ist diese ominöse „Masse“? Auch da taugt der Rückgriff auf die alten Römer: Die Masse ist die Plebs. Und wer „die Plebs“ so ist und was die so will, das habe ich in meinem vorherigen Beitrag, der hier im Form offenbar einen handfesten Sturm im Wasserglas ausgelöst hat, bereits skizziert. Denken gehört da definitiv eher selten bis gar nicht dazu.

Um dies selber festzustellen, versucht eine simple Probe aufs Exempel: Stellt einer erklecklichen Anzahl Menschen in der nächsten Fußgängerzone folgende zwei Fragen: 1. Wie heißt der Bundesinnenminister? sowie 2. Wie heißt der Moderator von „Wer wird Millionär“? Die erste Frage werden 90% nicht beantworten können, die zweite werden 90% eben schon beantworten können. Bingo! Panes et circenses...

An dieser Stelle möchte ich betonend einschieben, daß meine Ausführungen keinesfalls bedeuten sollen, ich sei ein besserer Mensch; das bin ich wahrlich nicht. Die Wahrheit muß man aber immer bekunden dürfen, dies ganz einfach deswegen, weil der Wahrheit als Wahrheit purer Selbstzweck inne wohnt. Und: Wahrheiten scheren sich nicht darum, wer sie bekundet. Wenn ein Josef Stalin zu mir sagen würde: „1+1=2!“, na, dann könnte ich ihm ja nicht deswegen widersprechen, weil dieser Stalin ein Massenmörder war.

Die Wahrheit zu unterdrücken, sie zu verhetzen, sie zu verbieten, versuchen ja momentan gerade eben all jene Polit-Verbrecher im Brunzelstag, in der EU-Quatschbude oder die TTIP-ser aus Kaugummikatscherland. Die Wahrheit freimütig zu bekunden soll kriminalisiert werden. Und in diesem Zusammenhang läßt sich prototypisch eine sich flächendeckend ausbreitende Verhaltensweise diagnostizieren, wie sie typisch ist schon für das Vorstadium knallharter Diktaturen: Die vorauseilende Schere im Kopf. Und: Seit Gründung der EU haben wir es ja noch nicht einmal hingekriegt, dahingehend einen gewissen Konsens zu erreichen, daß uns hier in der alten Welt wesentlich mehr verbindet als trennt, daß wir unsere Probleme selbst lösen müssen, und daß dies keinesfalls die Kaugummikatscher für uns erledigen werden; ganz im Gegenteil! Und die Kaugummikatscher wissen das natürlich sehr genau: Sie verwenden „Divide et impera!“ gegen uns, indem sie dem einen Staat einen Vorteil versprechen, falls er da und da sein Veto einlegt...

Und: Was sich im besagten Vorstadium niemand klarmacht: Diktaturen sind viel leichter installiert, als daß man sie später wieder loswerden könnte. Die „DDR“ belegt das exemplarisch. Nach der Zerdepperung der Mauer greinten stante pede zahllose Ossis nach den „guten, alten Zeiten“; Zeiten also, zu denen man jedem einzelnen noch angeordnet und eingetrichtert hatte, was er zu tun und zu lassen hätte, als sie alle noch anordnungsgemäß all die netten Liedchen schmettern durften – Bau auf, bau auf, bau auf, bau auf, freie deutsche Juuuhugend, bau auf...!

Andere Symptome, die gleichfalls zur „DDR“-Gewaltherrschaft immanent und integral dazu gehörten, wurden alsgleich von äußerst vielen mit einem geradezu halsbrecherischen Affenzahn ignoriert: Die riesige Krake namens „Stasi“, samt deren Mitarbeiter - offizielle wie inoffizielle. Ein zweites Kennzeichen der Plebs, hier unter den Bedingungen einer Diktatur: Jedem ist sein eigenes Hemd näher als die Joppe des Nachbarn. Wurde der von der Stasi hops genommen und auf Nimmerwiedersehen wer weiß wohin verschleppt, ja mai, das war zwar nicht so dolle schön, aber so war's halt... kamma nix mach'n... Aber so lange ich selber brav bin, und so lange mein Bauch ausreichend gefüllt ist... Menschen sind so, und ich selber will nicht hinausposaunen, wie ich mich verhalten würde, sollte's denn eines Tages so weit sein, und, richtig, liebe Olivia, Du bezeichnest dies dementsprechend als „innere Emigration“. Ein drittes Merkmal, ein typisch deutsches: Nach dem Gröfaz wie nach der „DDR“: Überall schossen urplötzlich ganze Heerscharen wackerster Widerstandskämpfer aus dem Boden...

Obschon völlig überschätzt und in groteskem Jubel 'raufgejazzt, war auch Bert Brecht zu Erkenntnis und zu richtigen Sentenzen fähig: Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral... Schließlich noch ein viertes Kennzeichen, ebenfalls typisch deutsch: Der deutsche Obrigkeitsstaat und damit integral verbunden die deutsche Untertanen-Mentalität. Auch heute verfallen die meisten hierzulande nicht auf die für sie völlig absurde Vorstellung, daß niemand anderes als sie selbst der Souverän im Lande sind und „die da oben“ lediglich ihre obersten Diener auf Zeit. Diktaturen enden erst dann, wenn die Diktatur keine mehr sein will und/oder sein kann – oder wenn's tatsächlich zu brodeln beginnt. Zu brodeln beginnt's vor allem und immer dann, wenn's nicht mehr genügend zu futtern gibt. Wenn die Mägen allenthalben knurrend leer bleiben; wenn's den Menschen immer dreckiger geht... Die Punzelblik Doofland ist davon weit entfernt. Noch.

Das erste ist relativ schnell erklärt: In der „DDR“ gab's immer reichlich zu essen. Sicherlich, Luxus mit Hummer und Kaviar, Orange und Bananen konnte man sich allenfalls malen, aber Hunger gab es keinen. Nein, Gorbi war ein Glücksfall der Historie; immerzu ist er ein intelligenter und lernbegieriger Mensch gewesen – und er hatte mit dem alten Betonschädel Honi und dessen gleichfalls lernunwilliger Entourage nichts mehr im Sinn gehabt. Und: Er hatte ausdrücklich befohlen, nicht auf die Demonstranten zu schießen. Das war's dann für all jene gewesen, die dann vom Leben bestraft wurden, weil sie zu spät gekommen waren. Deutsche sind per se keine Revoluzzer, einmal abgesehen vom 17. Juni 1953 in Ost-Berlin: In der „DDR“ ereignete sich A.D. 1989 keine echte Revolution, sondern einige relativ groß geratene Demos von Gorbis Gnaden.

Das zweite ist etwas komplexer. Gut, die Asylanten bringen jede Menge Ärger und dauerhafte Kosten mit sich, aber so lange ich meine eigene Haustür hinter mir zumachen kann... Gut, was die Musels mit ihren Weibern – und nicht nur mit denen, sondern grundsätzlich mit allen Kuffar, auch weltweit – so anstellen, das ist nicht schön, aber so lange es nur jenen Daniel in Kirchweyhe betrifft oder jenen jungen Halb-Thailänder am Berliner Alex, oder die Knäste quer durch die Popelblik randvoll wie eine Strand-Haubitze mit Moslems abgefüllt sind, aber nicht mein eigenes Haus, so lange tangiert mich das nicht... Gut, wenn Kinder in der Schule von Genderisten 'n' Genderistinnen, Feministen 'n' Feministinnen und Homosexualisten 'n' Homosexualistinnen und, und, und... mit idiotologischem Müll traktiert werden... ja mai, ich kann denen innerhalb der eigenen vier Wände ja immer noch sagen, daß das alles nicht so ganz stimmt, was sie in der Schule so eingetrichtert bekommen...

Sieh's mir bitte nach, liebe Bernadette, aber Dein skizziertes Rechts-Links-Schema zählt für mich eben schon. Ich bin noch niemals ein Linker gewesen und werde auch niemals einer sein. Also ein hart gesottener „Rechter“? Meinetwegen – aber keinesfalls orthodox; viel wichtiger ist mir grundsätzlich und immer die Wahrheit, und, wie ebenfalls bereits oben skizziert, völlig unabhängig wovon auch immer, sowie auch, wer sie formuliert.

Wir leben in einer Zeit, wie sie George Orwell, ein tief gläubiger Katholik, in seine Romanen „Animal Farm“ und „1984“ präziser nicht hätte prognostizieren können. Relativismus pur – Oben ist unten und unten ist oben, links ist rechts und rechts ist links, Krieg ist Frieden und Frieden ist Krieg, und, zu guter letzt, krank ist gesund und gesund ist krank.

Für Linke ist per se und eo ipso alles relativ; Linke dekonstruieren, zersschlagen, wollen alle Menschen durch die Einheits-Schablone pressen, und jedermann, der da widerspricht, ist ein Nazi, ein Reaktionär oder, neuzeitlich, ein „Rechter“ - wer oder was das auch immer konkret sein möge. Linke zerstören jedes Jahr im Mai ganze Stadtviertel, Linke reagieren aggressiv, wenn man sie kritisiert oder ihnen widerspricht, und sie beschmeißen mich und andere traditionstreu gläubige Katholiken mit – nun ja – ganzen Ladungen von Second-Hand-Parisern oder Second-Hand-Frauenbinden, wenn wir einen 1000-Kreuze-Gebetszug gegen staatlich sanktionierten Mord an Ungeborenen veranstalten. Sie gröhlen uns übelste Parolen zu, greifen uns an, entreißen uns die Kreuze, zertrampeln sie oder schmeißen sie in den Bach, und die Polente schützt uns allenfalls nolens volens... Nein, ich bin definitiv kein Linker, liebe Bernadette! Der Terminus Knacktus, auch deswegen, weil dieser eine Typ mich da sinngemäß als Stalin-Bewunderer tituliert hat: Ich bin kein kulturmarxistischer Kasino-Kapitalist, sondern orientiere mich Sozialer Marktwirtschaft und „Katholischer Soziallehre“ eines Romano Guardini.

Zu meinem grenzenlosen Erstaunen stelle ich fest, daß sich die komplette Welt umgepolt hat. Im identischen Umfang, zu dem bis A.D. 1990 die UDSSR das Reich des Bösen gewesen war, so sehr ist dies heute Kaugumikatscherland. Um eben die Wahrheit publizieren zu dürfen, mußten bis etwa 1988 Dissidenten unter Lebensgefahr über oder unter dem, bzw. durch den Eisernen Vorhang hindurch in den Westen fliehen, heute muß ein Edward Snowden, der nichts weniger als ebenfalls die Wahrheit bekunden will, unter Lebensgefahr Kaugummkatscherland verlassen, problemlos nach Hongkong, sodann in die VR China ausreisen und schließlich nach Rußland fliehen, um dort Asyl zu beantragen. Ich bin ein alter Sack, der den größten Teil seines Lebens bereits gelebt hat, glaubt mir das, und ich habe den real existierenden Kommunismus mehrmals live besichtigt! Ich weiß, worüber ich schreibe!

Abschließend noch ein paar Anmerkungen zu jenen „Intellektuellen“, denen Du nicht allzu viel zutraust, liebe Bernadette; ich hätte vielleicht präziser formulieren müssen; ich meine schon ernsthaft und objektiv die inzwischen mundtot gemachte, wertkonservative Intelligenzia im Lande. Ich vermag nicht abzuschätzen, wieviele das sein könnten, auch anhand der in der Spitze 30.000 Pegida-Demonstranten nicht; ich beschränke mich auf den selbst verschuldeten Niedergang der bayrischen CSU. A.D. 2005 legte die sich, zusammen mit der Merkel-Mutti-Union und den roten Sozen, ins Lotterbett der zweiten deutschen Gro-Ko. Familienministröse war, ja, Urschl von der Leier. Genau die. Im Koalitionsvertrag mußten partout Gründung und flächendeckende Einrichtung sozialistischer Kitas beschlossen werden. Alle sollten das mitbezahlen, alle. Und die CSU war aus unverständlicher, purer Machtgier mittenmang dabei, anstatt sich zu verweigern. Der erste taktische Kardinalfehler. Ganz nebenbei: In den vergangenen zehn Jahren hatte dieser ideologische Kita-Müll genau eines nicht bewirkt: Die Hebung der Geburtenrate im Lande – ganz im Gegenteil! A.D. 2007 machte die CSU dann Nägel mit Köpfen: Auf dem Parteitag wurde ein neues, ein „modernes“ Parteiprogramm verabschiedet. Ein einziger Rutsch nach links, verbunden mit dem Ars...tritt, den man damit den Wertkonservativen verpaßte. Und 2008 reagierten die prompt: Die CSU wurde von einer stabilen 2/3-Mehrheit im Landtag noch weit unter die absolute Mehrheit auf 41,Popels 'runtergeprügelt. Und als ob das noch nicht reichte, stieg die Wahlurnen-Abstinenz vieler vormaligen CSU-Wähler. Und als ob das auch das noch nicht reichte: Niemand, weder einer der Stoiber-Nachfolger, noch jemand aus Staatsfunk oder Lügenpresse, debattierte auch nur ansatzweise über die Gründe für das Debakel. So etwas hatte es noch niemals gegeben! 2013 ergatterte die CSU per Saldo zwar wieder die absolute Mehrheit, dies war aber lediglich einer äußerst glücklichen, arithmetischen Konstellation geschuldet: 47,7% für die CSU, jeweils knapp 5% für FDP und AFD, damit beide nicht im Landtag, sowie eine erneut gesunkene Wahlbeteiligung.

So: Ich vermute innerhalb jener Verdunstungsmasse, welche der CSU da A.D. 2008 von der Fahne gegangen war, mehr oder weniger den Großteil der intellektuellen Konservativen. Diese Gruppe summiert sich aus all jenen, die der CSU an der Urne die rote Karte gezeigt und irgendwo weiter rechts das Kreuzerl gesetzt hatten plus all jenen CSU-Wahlverweigerern, die gar nicht erst gewählt haben, abzüglich all jener, welche der CSU aufgrund unerträglich gewordener, nostalgischer Phantom-Schmerzen 2013 dann doch wieder ein bisserl Vertrauen geschenkt haben. In etwa, so im großen und ganzen.
So. Jetzt habe ich auch ein bisserl Frust abgelassen. Ein Vergelt's Gott an Euch zwei beide, sowie an alle, die meinen Gedanken bis zum bitteren Ende gefolgt sind. :-)

Carlos

--
Laudetur Iesus Cristus per ómnia sáecula saeculorum.
為了小孩子我砸鍋賣鐵。。。
La vida es sueño...
Nayax t’ant’ apanta wajchanakaxa manq’añapataki…
Con không gần phải khiếp sợ, bố ở dây, cảnh giác...

Intellektuelle Konservative... da fällt mir Willy Wimmer ein.

Bernadette_Lauert, Freitag, 22.05.2015, 22:38 vor 3552 Tagen @ carlos 10875 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Freitag, 22.05.2015, 22:44

Und die CSU war aus
unverständlicher, purer Machtgier mittenmang dabei, anstatt sich zu
verweigern. Der erste taktische Kardinalfehler. Ganz nebenbei: In den
vergangenen zehn Jahren hatte dieser ideologische Kita-Müll genau eines
nicht bewirkt: Die Hebung der Geburtenrate im Lande – ganz im Gegenteil!
A.D. 2007 machte die CSU dann Nägel mit Köpfen: Auf dem Parteitag wurde
ein neues, ein „modernes“ Parteiprogramm verabschiedet. Ein einziger
Rutsch nach links, verbunden mit dem Ars...tritt, den man damit den
Wertkonservativen verpaßte. Und 2008 reagierten die prompt: Die CSU wurde
von einer stabilen 2/3-Mehrheit im Landtag noch weit unter die absolute
Mehrheit auf 41,Popels 'runtergeprügelt. Und als ob das noch nicht
reichte, stieg die Wahlurnen-Abstinenz vieler vormaligen CSU-Wähler. Und
als ob das auch das noch nicht reichte: Niemand, weder einer der
Stoiber-Nachfolger, noch jemand aus Staatsfunk oder Lügenpresse,
debattierte auch nur ansatzweise über die Gründe für das Debakel. So
etwas hatte es noch niemals gegeben! 2013 ergatterte die CSU per Saldo zwar
wieder die absolute Mehrheit, dies war aber lediglich einer äußerst
glücklichen, arithmetischen Konstellation geschuldet: 47,7% für die CSU,
jeweils knapp 5% für FDP und AFD, damit beide nicht im Landtag, sowie eine
erneut gesunkene Wahlbeteiligung.
So: Ich vermute innerhalb jener Verdunstungsmasse, welche der CSU da A.D.
2008 von der Fahne gegangen war, mehr oder weniger den Großteil der
intellektuellen Konservativen. Diese Gruppe summiert sich aus all jenen,
die der CSU an der Urne die rote Karte gezeigt und irgendwo weiter rechts
das Kreuzerl gesetzt hatten plus all jenen CSU-Wahlverweigerern, die gar
nicht erst gewählt haben, abzüglich all jener, welche der CSU aufgrund
unerträglich gewordener, nostalgischer Phantom-Schmerzen 2013 dann doch
wieder ein bisserl Vertrauen geschenkt haben. In etwa, so im großen und
ganzen.
So. Jetzt habe ich auch ein bisserl Frust abgelassen. Ein Vergelt's Gott
an Euch zwei beide, sowie an alle, die meinen Gedanken bis zum bitteren
Ende gefolgt sind. :-)
Carlos

Ich antworte einfach mal auf den CSU-Abschnitt. Wie gesagt - die kamen mir schon immer komisch vor. In einem Podcast mit Tilo Jung hieß es mal, dass die CSU so erfolgreich sei, weil in dem Verein keiner einfach so mit der Presse sprechen darf. Die Leute müssen sich erst ca. zehn Jahre intern beweisen, dann wird beschlossen: Der Typ kann´s Maul aufmachen. Auch außerhalb der Partei. Das soll angeblich vieles vom Erfolg erklären. Willy Wimmer hat mal gesagt, dass er schwarz für Deutschland sieht, wenn so Top-Juristen und Durchblicker wie Peter Gauweiler aus dem Bundestag rausfliegen. Vor kurzem war es soweit, wegen interner Parteiquerelen. Schätze, die CSU muss am "Mia san Mia" arbeiten. Querdenker willkommen - so nach dem Motto... Sonst ist der Markenkern weg...

Gruß, Bernadette

Keep Fighting the good Fight, Carlos!

Bernadette_Lauert, Mittwoch, 20.05.2015, 21:47 vor 3554 Tagen @ carlos 12263 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Mittwoch, 20.05.2015, 22:36

Servus, Bernadette!

Servus carlos!

Ich schreibe Dir an dieser Stelle, weil in einem stark frequentierten
Forum wie diesem die natürliche Gefahr besteht, daß Diskussionsfäden
rasch nach unten rutschen, ohne daß sie Beachtung finden. Und das wäre
freilich schade.

Jupp.

Dankeschön auch für Deine Zustimmung in der Sache – auch ich möchte
den Gedanken gerne weiter führen, denn bei Lichte betrachtet ist in dieser
Brunzelblik Doitschland natürlich nichts gut, so, wie's ist; natürlich
ist auch mir völlig klar, daß, abgesehen vielleicht von Großbritannien,
kein einziger Mitgliedsstaat der EUDSSR noch souverän ist. Sicherlich,
dies wiederum liegt zwar auch in der Architektur EUDSSR selbst begründet,
sie selbst ist jedoch ihrerseits von Generationen taugloser Politiker der
BRD-GmbH-Politikdarsteller erst zu dem freiheitsfeindlichen Moloch
zementiert worden ist, der sie heute eben ist. Jahrzehntelang haben besagte
Politiker jeglicher Couleur je und je „Kompetenzen nach Brüssel
verlagert“, ohne uns, also dem Souverän, dem eigentlich Herr im Hause
sein Sollenden, synchron je und je ebenso große Äquivalente an
demokratischer Kontrolle zurück gegeben zu haben. Beschließt Brüssel
wieder einmal eine Verrücktheit wie jene Glühbirnen-Geschichte oder die
Grotesken rund im Staubsauger und Kaffeemaschinen oder gar ein Verbrechen,
dann zeigen jene verbrecherischen Polit-Hanswurschten sofort nach Brüssel:
Schaut her, die sind schuld! Wir setzen ja nur deren Vorgaben um!

Nur wird der Hass auf Brüssel auf die Tour immer weiter gesteigert. Spätestens wenn TTIP kommt und die Leute dann begreifen, was das Ding effektiv bedeutet (Jasinna-Vid) holt das die Omas aus den Komas. Ich beobachte eh einen immer weiter fortschreitenden Aufwachprozess und immer mehr Zorn auf die Umstände. Hab neulich ein paar ältere Semester aus meiner Nachbarschaft reden hören wie mich selbst... über die Ukraine, die Kriegstreiberpresse etc. Massenpsychologisch muss das alles angetriggert werden. Durch andere Akteure, die so reden und was dann wiederum kopiert wird. Nur ein Außenseiter will keiner sein. Daher ist es auch so wichtig, sich nicht ins Schneckenhaus zurückzuziehen, sondern seine Botschaften verbal und nonverbal unter die Mitmenschen zu bekommen. Die warten nur drauf...

Ist selber tätig werden nicht das beste Ventil gegen jede Form der Unterdrückung?

Besonders
effektiv lief dieses Verfahren seit jeher in Bayern bei der CSU: De in
Brüssel ham an Vogl, mia in Bayern samma gscheid! Im EU-Parlament in
Straßburg hat die CSU-Fraktion noch jeder Gemeinheit mit zugestimmt, und
in München hat man gepoltert; der durchschnittliche CSU-Wähler in Bayern
hat niemals kapieren wollen, wie sehr er da jeweils verarscht worden ist.

Die CSU war mir schon immer suspekt. War seriöslich eher immer so im Piraten-Umfeld und lulzig so im DIE-PARTEI-Umfeld unterwegs. Zähle auch nicht zu der Fraktion, die sagt: Mit wählen stützt man eh das System. Meine Einstellung ist eher so: Veränderung/Verbesserung antriggern wo und wie es nur geht. Meine persönliche Version der #FullSpectrumDominance-Doktrin

Die EUDSSR hat sich zu einer handfesten Gesinnungs-Diktatur gewandelt, und
sie hat sich prophylaktisch und provisorisch schon sämtliche
Instrumentarien geschaffen, um sie im Ernstfall gegen uns zu verwenden. Du
weißt das natürlich genauso gut ich; nichts Neues also. Hier nur ein
Beispiel: Künftig soll auch nur die Kritik an Asylmißbrauch, Feminimus,
Genderimus und Homo-Ehe bestraft werden:
http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+MOTION+B7-2013-0124+0+...

Es ist wirklich jener Stoff, aus dem die NWO der Plutokraten gestrickt ist, wie sie Orwell beschrieben hat. Die größte Schei*e wie die Einschränkung der Meinungsfreiheit soll uns mit irgendeinem fadenscheinigen Schutzrechten von Minderheiten serviert werden.
Solange ich noch darf, singe ich so laut ich kann: Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein.

Diese Vorlage ist wenig später so beschlossen worden, und man darf
freudig annehmen, daß künftig Gesinnungskontrolle, Meinungsterrorismus
und Blockwartmentalität noch gewaltig zunehmen werden. George Orwell wird
selbstredend gerade zur Makulatur.
Nochmals zurück zum Ausgangspunkt, zu TTIP. Es hat ja seine Gründe,
weswegen das Teil sozusagen hinter meterdicken Stahlwänden verhandelt
wird, es hat sein Gründe weswegen die interessierte und zum Kapieren
imstande seiende, ihre Freiheit liebende Intellektuelle bisher allenfalls
tröpfchenweise erfahren hat, was da so alles ausbaldowert wird, es hat
seine Gründe, daß uns der ganze Dreck eines Tages innerhalb kürzester
Zeit übergestülpt werden soll, und dies ohne, daß man noch Zeit für
Gegenwehr fände.

Jepp. Daher muss JETZT etwas getan werden, bevor es zu spät ist. Noch sind wir der Souverän in einer zugegebenermaßen nicht besonders rund laufenden "Demokratie" genannten Gesellschaftsform (mit vielen Fehlern). Aber die Plutokratie der United Corporations of America wird mit weiteren Souveränitätsverlusten für das Volk einher gehen. Es ist genau der falsche Weg. Hier ist die Lösung das Problem seit Jahrzehnten: Der Glaube daran, dass sich mit den gedruckten Dollar und Coca-Cola einer globalisierten Konzernplutokratie (gerne im Neusprech "Die unsichtbare Hand des Marktes" genannt) alle Probleme zukleistern lassen. Alle Probleme lassen sich so eben sicher nicht lösen. Hier liegt Partikularinteressenspolitik der Nutznießer des Systems vor. Ich nenne sie "Die Korrupten". Sind im Grunde das 0,1 Prozent. Lässt sich aber je nach Betrachtung auch auf "das eine Prozent" und die korrupten (über Umwege legal) käuflichen Politiker ausdehnen.

Und es hat seine Gründe, weswegen TTIP mit so vielem
anderen integral zusammenhängt: Bargeldverbot... die erwähnten
„Kompetenzverlagerungen“ an eine demokratisch nicht legitimierte
Sowjet-Kommission nach Brüssel... die deutsche Servilität gegenüber den
Kaugummikatschern... der provozierte Krieg gegen Rußland... die „Neue
Weltordnung“ soll endlich verwirklicht werden...

Jepp.

Der ganze Krempel funzt auch deswegen so prima, weil die Elite die Masse
genau kennt und einzuschätzen vermag, und seit Olims Zeiten ist das so:
Die Masse ist träge. Die Masse gleicht einer Herde Kühe, die zum Fressen
und Saufen geführt werden will, um sodann anständig gemolken und später
geschlachtet werden zu können. Die Masse will satt gefressen sein, will
satt zu fressen und zu saufen haben; solchermaßen kommen auch viele
Intellektuelle – von der Masse der Dummen ganz zu schweigen – auf keine
dummen Gedanken, und sei es nur der Gedanke, einmal selber ausführlich
über die Welt, deren Herrschaft und die Rolle des Individuums darin,
nachzudenken.

Die Intellektuellen sind im Grunde auch dumm. Für sie werden auch Kinderwelten gezeichnet, aber mit subtileren Narrativen zum gedanklich andocken. Beispielsweise dass durch Bargeld so viele Straßenräubereien und Einbrüche stattfinden. Wäre alles elektronisch, gäbe es das nicht. Wenn einem das die schlauen und schönen Journalisten der Hauptstrommedien hinhalten, glaubt man als Intellektueller die Welt zu verstehen. Themen marode Bankenbilanzen, Bankrungefahr etc. würden nur zu "unsauberen" Nachdenken in Hinblick auf die offizielle, gleichgeschaltete Massen-Denke führen.
Doch die Zeiten ändern sich...

Die alten Römer und Lateiner stehen bis dato für so ungemein vieles
gut, weswegen sich auch vieles von damals in bis dato gültigen Sentenzen
niedergeschlagen hat: „Plenus venter non studet (hier: cógitat)
libenter“ - Ein voller, fett gefressener und gesoffener Bauch lernt
(hier: denkt) nicht gerne. Warum wohl gelten mehr als 50% der
Kaugummikatscher als extrem adipös? Der Grund hierfür dürfte ja nicht
allein an der flächendeckenden Dummheit der Fresser und deren
Freßgewohnheiten liegen, denen zu Folge sich viele „drive through“ in
Burgerläden vollstopfen: Fleisch aus Kaugummikatscherland ist hochgradig
verseucht mit Wachstums-Hormonen... Und wir sollen über TTIP ja auch damit
zwangsbeglückt werden, und dies ohne, daß wir dies über Deklarationen
auf der Verpackung jemals erführen...

Bild relatiert:
[image]
Mehr, bitte hier entlang: http://cavemancircus.com/2013/12/18/murica-land-scooters-roam-wild-free/

Sehr schön und prägnant sind auch die beiden Sentenzen „Panes et
circenses.“ - Brot und Zirkusspiele, sowie „Divide et impera.“ -
zerteile und herrsche.
Die Panes“, also das Fressi-Fressi hatten wir ja gerade; die Spiele
haben wir auch schon: Fußball zum Bleistift. Eine Fußball-WM oder -EM
eignet sich hervorragend, um im „Parlament“ Verbrechen durchzudrücken,
und Fußball eignet sich hervorragend zur Kontrolle: Ein
Fußball-Aficionado beschäftigt sich ausschließlich mit Fußball, bezahlt
Eintrittskarten und Mitgliedsbeiträge, und, ganz wichtig und vor allem: Er
verfällt kaum jemals auf krumme Gedanken hinsichtlich der Politik im
Lande, in der EU oder international. Man muß sich das auf der Zunge
zergehen lassen: Der Aficinado zermartert sich Rest- und Kleinhirn, sobald
Nationalmannschaft oder sein Verein verlieren oder sich sein
Lieblingsspieler verletzt. Er heult, hat schlaflose Nächte, prügelt sich
mit anderen und/oder Gleichgesinnten oder leidet sonstwie. Klartext: Er
leidet mit Multimillionären, die auf dem Rasen nichts anderes verrichten
– ob gut oder schlecht – als deren Arbeit; er glotzt denen bei der
Arbeit zu. Geht's diesen millionenschweren Fußballern in deren Welt
schlecht oder haben sie sich, horribile dictu, gar verletzt beim Verrichten
der Arbeit, dann stehen ihnen eine gleichfalls millionenschwere Entourage,
bestehend aus Ärzten, Psychologen fürs Seelchen und anderem Klimbim zur
Seite, die sich stante pede und akkurat um Gesundheit und künftiges
Wohlergehen des lädierten Fußballers kümmert. Wie schaut's in der Welt
des kleinen, anonymen Aficionado aus, wenn's dem schlecht geht oder wenn
der sich verletzt, eine kleine Welt zudem, die ja im übrigen ebenfalls, je
länger je massiver, einer Kaugummikatscherisierung unterworfen werden
soll, wie wir das beim aktuellen Streik für einen eigenständigen, will
sagen, vom „System“ unabhängigen Tarif-Vertrag der GDL gegen die
Deutsche Bahn AG, vulgo: einem Teil eben des Systems, erkennen können? Bei
Berufsunfällen darf der Aficionado sich alsgleich mit den Konglomeraten
der Berufsgenossenschaften herumstreiten, dies meist vergeblich, und
ansonsten muß er zusehen, daß dann, wenn frühmorgens der Wecker
schrillt, er wieder pünktlich auf Maloche erscheint. Kümmert sich auch
nur ein einziger Fußball-Gott um das Wohlbefinden des kleinen Aficionado,
zerbricht er sich gar dessen Kopf, vergießt er womöglich bittere
Tränchen? Blöde Frage: Natürlich nicht. Der kleine Aficionado ist denen
egal. Vollkommen. Ergo: Mir sind diese Fußballgötter auch egal, und als
immer schon gewesener Anti-Sozialist und Anti-Kommunist meine ich das
überhaupt nicht böse, gehässig oder neiderfüllt. Womöglich schaue ich
mir ja im Zweijahres-Rhythmus von WM zu EM die eine oder andere Partie in
der Verdummungs-Glotze an, aber auch nur einen Pfennig würde ich dafür
niemals ausgeben. Mit sämtlichen Sinnen ein gutes Buch zu lesen, also ein
reales, und eben nicht das Geglotze auf den Bildschirm eines neudeutsch
„E-Book“ genannten Trumms, oder auch einen guten Film anzuschauen
deuchtet mir viel ersprießlicher.
Natürlich und ehrlich: Wäre ich
nochmals 14, 15 Jahre alt und hätte Fußball-Talent, dann würde auch ich
freilich den Weg als Profi einzuschlagen zu versuchen.
Was wird eigentlich aus aufgrund des Alters ausrangierten Idolen? Viele
bleiben „ihrem“ Sport treu, weil sie gar nicht anders können. Sie
werden Trainer, lassen sich 1000-mal 'raussschmeißen, lassen sich
beschimpfen oder sonstwie coram público zum Deppen machen. Auf einen
Gedanken kommen sie aber niemals: Abseits des Sports etwas völlig anderes,
etwas völlig Neues anzufangen. Das nötige Bankkonto dazu hätten sie ja,
aber niemand war ihnen in ihrer Jugend, während der aktiven Laufbahn,
dabei motivierend behilflich, sich, abseits des Profi-Sports, andere
Interessen zu erschließen. Zwei bedauernswerte Beispiele: Bobsi und
Loddaa. Beide sind nicht allzu helle auf der Platte, und beiden fehlt
nunmehr die in früheren Äonen permanent präsente Armada von Kameras samt
Mikro vor'm Rüssel, wobei Bobsi gleichwohl immer noch zu den
Sympathieträgern zählt. Ansonsten verfahren beide sehr ähnlich: Sie
heiraten, sie lassen sich scheiden, zeugen da und dort Kinder, legen an
Gewicht zu, nehmen publikumswirksam wieder ab, verballern peu à peu ihre
Knete... und geben sich, mehr oder weniger unabsichtlich, allenthalben dem
öffentlichen Gespött preis. Traurig... An solchen Gestalten, Idolen wie
Aficionados, findet TTIP seine helle Freude...

Ja, Mann! Lass es raus!!![[top]] Schreib den Frust als zornige Pixel ins Netz!

„Divide et impera“ - Zerteile und herrsche: Sorge für mehrere
Fraktionen im Herrschaftsbereich, die einander bekämpfen, und du kannst
oben prima herrschen. Auch diese Sentenz gilt uneingeschränkt – wie
sehr, das erkennen wir ja auch eben gerade an den Debatten rund um TTIP.
Einige wollen sich ganz gerne bereichern, natürlich und vor allem auf
Kosten der dummen und dumm gehaltenen Massen, andere wollen ebendies
verhindern...

Genau das ist der Punkt. Divide et Impera - das Teile-und-Herrsche-Prinzip habe ich in der Schule als Relikt aus Cäsars Zeiten gelernt bekommen. Jetzt weiß ich, dass wir auch heute ein Imperium / eine monolythische Verschwörung / ein übergriffiges Machtsystem vorliegen haben, das genau danach arbeitet. Dass Spaltungsmöglichkeiten dem gegnerischen Machtsystem nützt muss also selbst ein Thema und von der breiten Masse (99%) begriffen werden. Sonst kämpfen weiterhin "Linke" gegen "Rechte", "Antideutsche" gegen "Pegida", "Minimalstaatler" gegen "Freunde der sozialen Marktwirtschaft". Dabei geht es darum, die 99 Prozent in möglichst viele kleine beherrschbare Gruppen zu zerhackstückeln. Das dürfen wir nicht mehr mit uns machen lassen: https://www.youtube.com/watch?v=oEMiD5XuCzo (Liedgut, 3m45s)

Ich belasse es bei diesen Ausführungen; es führt sonst zu weit. Ich
bezweifle im übrigen, daß ein Monstrum wie TTIP verhindern läßt. Auch
wenn die korpulente Sigmar Gabriel dieses Mal noch die Notbremse ziehen
sollte – die Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit, als die
Kaugummikatscher schon versucht hatten, uns in ähnlicher Weise unter deren
Kontrolle zu kriegen – siehe ACTA – zeigen Strukturen und Richtung auf;
sie werden nicht locker lassen. Niemals werden sie das. Das einzige, was
TTIP o.ä. - noch – verhindern könnte, wäre der totale Kollaps in
Kaugummikatscher-Land. Es darf aber bezweifelt werden, ob danach im
weiteren Verlauf etwas Besseres nachfolgt...

Ich kann nachvollziehen, warum Du so wenig Zuversicht schöpfst. Keine Ahnung warum, aber ich glaube, dass diese ganze NWO-Kacke so läuft wie ein Teller, der auf einem Tisch auf der Kante drehend angeschoben wird. Erst geht es immer schneller. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo nichts mehr läuft. Sofortiger Stopp. Oder nimm die Metapher: die künstlichen Strukturen müssen mit immer mehr Energie versorgt werden, die sich aber zurückzieht.
"Energie" jetzt bitte nicht im physikalischen Sinne verstehen. Das ist als Metapher für Kinderglauben an vom Mainstream skizzierte Kinderwelten gedacht. Oder diese Energie tritt in Form von Geld auf. Immer wieder brechen die künstlichen NWO-Strukturen zusammen, weil das Geld als Energieform fehlt. Ukraine, bald USA. Russland hingegen hat kein Schuldenproblem. Wir hätten keines, wenn unsere Außenhandelsüberschüsse nicht in heiße Luft verwandelt würden, die nichts mehr zählen, wenn das Dollar- und Eurodrucken sein Ende findet.
Es müsste längst eine breiter angelegte, gesamtgesellschaftliche Utopiediskussion geführt werden. Aber dafür gibt es noch zu viele Lügen in den gesellschaftlich verbreiteten Narrativen. Ist aber alles eine Frage der Zeit. Wenn das nicht gewaltig in die Hose geht, mit den Kriegszündeleien. Das übergriffige Machtsystem ist ein Raubtier. Wenn es in die Ecke gedrängt wird, ist es am gefährlichsten.
So, jetzt hab ich auch einfach mal Frust rausgeschrieben.

In diesem Sinne. <img src=" />

Carlos

In ebendiesem Sinne... Keep Fighting the good Fight, Carlos!

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Gruß, Bernadette

dazu Immanuel Wallerstein (2015 und 2011)

tradi @, Donnerstag, 21.05.2015, 01:06 vor 3554 Tagen @ Bernadette_Lauert 11872 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 21.05.2015, 01:34

Auszüge aus einem Interview mit Immanuel Wallerstein, Senior Research Scholar an der Yale University, USA. Mitbegründer der Weltsystem-Theorie, von 1994-1998 Präsident der International Sociological Association und Autor zahlreicher Bücher

Das Interview hier (2015) >> http://www.kontext-tv.de/sendung/20052015/immanuel-wallerstein

Sehr lesenswert auch das Interview (2011) >> http://www.kontext-tv.de/sendung/29062011/kapitalismus/immanuel-wallerstein

**********

Daraus ein paar Zeilen zu einigen deiner Punkte:

B_L: Spätestens wenn TTIP kommt ...

Immanuel Wallerstein (Auszug aus: TTIP als Hegemonieprojekt wird scheitern)
Nun, es ist sicher der Versuch, eine gewisse privilegierte Stellung für US-Firmen durchzusetzen, aber diese Handelsabkommen werden nicht durchkommen, lassen Sie mich das hier und heute vorhersagen. Die USA würden diese Handelsabkommen gerne umsetzen, und es gibt einige Partner, die sie ebenfalls wünschen, aber der Widerstand dagegen ist so stark, dass sie nicht abgeschlossen werden können, weder das pazifische noch das atlantische. Die USA versuchen das, aber sie werden keinen Erfolg haben. Wenn wir uns in zwei oder drei Jahren zum nächsten Interview treffen werden, dann sind diese Handelsabkommen tot.
Betrachtet man frühere Vorstöße in diese Richtung, also zum Beispiel bei dem WTO-Gipfel in Seattle im Jahre 1999, als man versucht hatte, international bestimmte Eigentumsansprüche für das Kapital durchzusetzen, ist das schließlich auch gescheitert. Und seither wurde immer wieder versucht, diese Sache wiederzubeleben, und keine davon war erfolgreich, noch wird sie je erfolgreich sein. Die WTO zum Beispiel ist heute eine völlig irrelevante Institution. Sie existiert zwar auf dem Papier, aber sie tut nichts, und sie kann nichts tun.

**************

B_L: Ich kann nachvollziehen, warum Du so wenig Zuversicht schöpfst. Keine Ahnung warum, aber ich glaube, dass diese ganze NWO-Kacke so läuft wie ein Teller, der auf einem Tisch auf der Kante drehend angeschoben wird. Erst geht es immer schneller. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo nichts mehr läuft. Sofortiger Stopp. Oder nimm die Metapher: die künstlichen Strukturen müssen mit immer mehr Energie versorgt werden, die sich aber zurückzieht.

Immanuel Wallerstein (Auszug aus: Die Suche nach Alternativen ... )
... Es gibt in der Tat nur zwei theoretisch mögliche Ergebnisse. Das eine besteht darin, ein neues, nicht-kapitalistisches System zu schaffen, das aber dennoch die schlimmsten Eigenschaften des Kapitalismus bewahrt: Hierarchie, Ausbeutung und eine ruinöse Ungleichheit. Solche Verhältnisse kann man durchaus auf viele Weisen erreichen, nicht bloß im kapitalistischen System, und die Leute, die vom heutigen System profitieren, werden versuchen, sie durchzusetzen. Das wäre also die eine Option.
Die zweite Option ist das völlige Gegenteil. Sie würde bedeuten, zum ersten Mal in der Geschichte ein verhältnismäßig egalitäres und demokratisches System zu errichten.

Das also sind die beiden Möglichkeiten. Und darüber ist der Kampf entbrannt, auch wenn viele Menschen nicht begreifen, dass es darum geht. Zu Ihrer zweiten Frage: Wer beteiligt sich an diesem Kampf? Die meisten Menschen begreifen nicht, dass sie sich in diesem Kampf befinden. Es gibt aber kleine Gruppen auf beiden Seiten, die sich sehr wohl darüber bewusst sind und versuchen, die Menschen zu mobilisieren. Die Lage ist wirklich chaotisch.

In der Geschichte der westlichen Philosophie gab es eine große Debatte zwischen dem Determinismus und den Verfechtern des freien Willens. Und die Leute haben sich meist für die eine oder andere Auffassung, welches die bestimmende Realität der Welt ist, entschieden: Ist dies eine deterministische oder freie Welt? Ich sage, man muss das historisch kontextualisieren. Es gibt da kein Entweder-Oder, sondern es ist das eine oder das andere zu jeweils bestimmten Zeiten. Wenn ein System normal funktioniert, dann haben wir ein relativ deterministisches System. Man kann versuchen, es in radikaler Weise zu verändern, doch am Ende erreicht es wieder einen ausgeglichenen Zustand. Dies ist zwar ein bewegliches Gleichgewicht, aber eben doch ein Gleichgewicht.

Wenn wir uns aber in einer Übergangsphase zwischen zwei Systemen befinden, also in einer strukturellen Krise, dann haben wir ein freies System. Auch die kleinste Bewegung eines und einer jeden beeinflusst das System in deutlicher Weise. Das ist die Theorie des Schmetterlings. Man hat es vor vierzig, fünfzig Jahren entdeckt: Der Flügelschlag eines Schmetterlings hier verändert das Klima am anderen Ende der Welt, weil es die Ausgangsbedingungen eines bestimmten Prozesses verändert. Ich deute das so: Wir sind alle kleine Schmetterlinge, und jede Nano-Handlung und jedes Nano-Gewicht beeinflusst das Ergebnis. Aber während wir wissen, dass das Ergebnis entweder so oder so ausfallen muss, also dass am Scheideweg entweder der eine oder der andere Weg eingeschlagen werden wird, können wir nicht wissen, welcher Weg es sein wird. Das kann man schlechthin nicht vorhersagen. Wir können bloß kämpfen und streiten und versuchen, möglichst viele Schmetterlinge auf unsere Seite zu bringen.

*************

B_L: Es müsste längst eine breiter angelegte, gesamtgesellschaftliche Utopiediskussion geführt werden.

Fabian Scheidler: Sie unterscheiden zwischen einem »Geist von Davos« und einem »Geist von Porto Alegre«. Erklären Sie, was Sie damit meinen.

Immanuel Wallerstein (Auszug aus: Was kommt nach dem Kapitalismus? Die Suche nach Alternativen ...)
Ich benutze diese Sprache, um die beiden Richtungen zu beschreiben, die man an dieser historischen Wegkreuzung einschlagen kann. Der Geist von Porto Alegre – das war der Austragungsort des ersten Weltsozialforums – zielt auf eine verhältnismäßig demokratische und egalitäre Welt. Der Geist von Davos dagegen – also des Weltwirtschaftsforums – beschreibt die Geisteshaltung, die nach einer Struktur sucht, in der die Vorteile der privilegierten Minderheit des alten Systems mit neuen Mitteln wiederhergestellt werden sollen. Dies könnte noch weit schlimmer ausfallen als das gegenwärtige negative System. Es wird auf jeden Fall keine Besserung bringen.

Fabian Scheidler: Können Sie etwas zu den inneren Aufspaltungen der Davoser Richtung sagen?

Immanuel Wallerstein: Sehen Sie, es gibt in beiden Lagern jeweils zwei Strategien, die miteinander im Streit liegen. Im Lager der Davoser gibt es einen Richtungsstreit zwischen denen, die die Technik der gewaltsamen Unterdrückung bevorzugen und denen, die die Technik der Verführung durch Pseudoreformen favorisieren, die für die Menschen des anderen Lagers möglicherweise attraktiv sein könnte. Das Lager von Porto Alegre dagegen ist gespalten zwischen den Horizontalisten und den Vertretern eines wiederbelebten Vertikalismus. Es gibt also tatsächlich vier Strömungen, und damit ist es nicht leicht, die Lage zu verstehen, einzuschätzen und zu analysieren. Das führt zu weiterer Verwirrung, aber so sieht die Wirklichkeit nun einmal aus. Wir leben in einer sehr komplizierten Welt, in der es schwierig ist, zu erkennen, was wir tun wollen und wie wir es tun sollten. Und das alles in einer Situation mit ungewissem Ausgang. Wir können schlicht nicht wissen, wer siegen wird. Wir können nur hoffen und arbeiten, damit unsere Seite gewinnt.

--
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit
(Thomas Jefferson)

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