Struktur-Reformen, oder: Du bist der Depp!

Leserzuschrift @, Donnerstag, 05.03.2015, 12:56 vor 3937 Tagen 3176 Views

In seiner unverwechselbaren Art hat Frank-Markus Barwasser (vulgo: Erwin Pelzig) mal wieder pointenreich sein Publikum begeistert.

In einer messerscharfen satirischen Betrachtung beleuchtet er das Spannungsfeld zwischen EU-Agrarsubventionen, Struktur-Reformen , IWF-Ausbeutungsmaßnahmen, den Verbrauchern und dem europäischen Steuerzahler.

Bei allem Witz, der so manchen Zuschauer zu Lachanfällen reizt, sollte nicht vergessen werden, dass wir, die europäischen Wähler mit unserem Kreuzchen auf dem Wahlzettel für solche unsäglichen Zustände verantwortlich sind und damit einen jener Gründe liefern, warum hoffnungslose Menschen fern jeglicher Zukunftsperspektiven sich dazu entschließen, als Flüchtlinge die Reise ins ‘gelobte Land’ anzutreten.

Die immer wieder beschworenen Werte des EU-Friedensprojekts mag man sich auch anders vorstellen!

Viel Vergnügen mit Erwin Pelzig:

https://www.youtube.com/watch?v=Wow2FaL4IUM

Mitschrieb und korrespondierende Beiträge:

https://oconomicus.wordpress.com/2015/03/04/struktur-reformen-oder-du-bist-der-depp/

Wahlmöglichkeiten?

Fussgänger @, Donnerstag, 05.03.2015, 13:30 vor 3937 Tagen @ Leserzuschrift 1981 Views

Vielen Dank für den Link!

Aber damit bin ich (als in der EU nicht Wahlberechtigter) nicht einverstanden:

wir, die europäischen Wähler mit unserem
Kreuzchen auf dem Wahlzettel für solche unsäglichen Zustände
verantwortlich sind

Es scheint keine Rolle zu spielen, wen man wählt. Sobald im Stuhl, scheinen alle die gleiche resp. eine weitgehend gleichartige Politik zu machen.

Die immer wieder beschworenen Werte des EU-Friedensprojekts mag man sich
auch anders vorstellen!

Habe das Argument EU == Friedensprojekt nie richtig verstanden. Zwischen 1945 und 1990 haben die USA und die UdSSR genau den Frieden nach Europa gebracht, den wir halt hatten. Und seither trägt die EU wohl kaum mehr zum Frieden bei als eine Nicht-EU, also Nationalstaaten, täten.

Globale Zusammenhänge

Falkenauge @, Donnerstag, 05.03.2015, 17:50 vor 3937 Tagen @ Leserzuschrift 1626 Views

In seiner unverwechselbaren Art hat Frank-Markus Barwasser (vulgo: Erwin
Pelzig) mal wieder pointenreich sein Publikum begeistert.

In einer messerscharfen satirischen Betrachtung beleuchtet er das
Spannungsfeld zwischen EU-Agrarsubventionen, Struktur-Reformen ,
IWF-Ausbeutungsmaßnahmen, den Verbrauchern und dem europäischen
Steuerzahler.

Bei allem Witz, der so manchen Zuschauer zu Lachanfällen reizt, sollte
nicht vergessen werden, dass wir, die europäischen Wähler mit unserem
Kreuzchen auf dem Wahlzettel für solche unsäglichen Zustände
verantwortlich sind und damit einen jener Gründe liefern, warum
hoffnungslose Menschen fern jeglicher Zukunftsperspektiven sich dazu
entschließen, als Flüchtlinge die Reise ins ‘gelobte Land’
anzutreten.

Die immer wieder beschworenen Werte des EU-Friedensprojekts mag man sich
auch anders vorstellen!

Pelzig stellt das ausgezeichnet dar. Das Problem zeigt, dass das, was in den Entwicklungsländern geschieht, auch uns interessieren muss. Die Menschheit ist eine Einheit.

Ich habe das Problem auch im Rahmen meines Artikels "Der Welthunger - Produkt kapitalistischer Ausbeutung", auf den ich gestern hier hingewiesen habe, angesprochen:
"Der Abbau von Importbeschränkungen z. B. führt dazu, dass billige Waren aus dem Ausland ungehindert ins Land fließen, was vor allem im Agrarsektor dramatische Folgen hat: Die Kleinbauern können mit den vielfach durch Subventionen des Auslandes (USA u. EU!) niedrigen Preisen nicht konkurrieren, verlieren ihre Lebensgrundlage und verarmen. Vor allem afrikanische Länder, die zuvor Nahrungsmittel exportiert hatten, wurden zu Importeuren und sind es bis heute geblieben."

Aber das Problem ist noch viel umfassender.
Doch etliche Kommentatoren hier haben die Thematik in ihrer Kurzsichtigkeit ironisiert, als sei sie ein Problem der fehlenden Eigenverantwortung der dort lebenden Menschen.
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2015/03/03/der-welthunger-produkt-kapitalistische...

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