Vereinigte Staaten von Europa oder zurück auf Anfang?

winnie11 @, Donnerstag, 05.03.2015, 11:39 vor 3937 Tagen 3178 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 05.03.2015, 13:18

Hallo,

Mich würde mal wieder eine Thematik interessieren und hoffe auf wirklich geistreiche, unvoreingenommene Ansichten.

Die Idee eines bundesstaatlichen Europas nach dem Muster der USA. Damit meine ich nicht das Europa der Funktionäre und Eliten, welches heute ja maßgeblich von NATO-und USA-Interessen gesteuert wird, sondern ein echtes Europa der Völker. Welches nur zustande kommen würde, wenn es davor von allen europäischen Völker in einer breiten Diskussion und Volksabstimmungen beschlossen würde.

Ich weiß, dass hier die (Meinungs-)Mehrheit für das Zurück zur lokalen Ebene ist. Kleinstaaten, welche leichter ihre Eliten kontrollieren können. In solche, wo sich aber auch leichter Pflöcke zu ihren Nachbarn treiben lassen. Überzeugt mich mit schlüssigen Argumenten, warum ein Oberbayer oder Mittelschwabe sich unter gleichem auf Dauer wohler und friedlicher fühlen sollte.

Fühlt ihr euch als Europäer, als Westeuropäer, als Deutsche, oder als Sachse? Aber was wenn wir so leichter fremdgesteuert werden können, beispielsweise durch die Großmacht USA, die so die Rohstoffe der Welt für sich leichter sichern kann, indem sie ja immer eine unter sich verstrittene Masse vorfindet.

Danke für die Hinweise

winnie11 @, Donnerstag, 05.03.2015, 19:35 vor 3937 Tagen @ Falkenauge 1579 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 05.03.2015, 19:43

Steht einiges drin, was ich sofort für richtig ansehe. Sehe es auch so, es muss eine innere Übereinkunft vorherrschen und keine äußere wie von den EU Diktatoren. Nur wie erreicht man dies? Ich denke, wir waren da schon mal weiter als aktuell. Nun, gewiss, durch das Transportmittel Flugzeug besteht heute reger und häufiger Kontakt mit den EU-Ländern. Aber mir scheint die Offenheit und insbesondere die Neugierde für unsere Nachbarn nicht mehr so deutlich zu sein. Wo bleibt die Liebe für französische Weine, wo die der Jugend für italienische Sommernächte oder die der Älteren für spanische Gitarrenmusik? Heute betonen wir insgesamt doch wieder zu sehr das nationalistisch geprägte Wir-Gefühl.

Ich rate jedem (der es nicht schon getan hat) zu einer ausführlichen Europareise über einige Monate und in viele Länder, gespickt mit einem offenen Blick für die Gemeinsamkeiten, die Schönheiten und auch die Vielfältigkeiten, und anhand dieser Erfahrungen wird das gewollt Trennende überwunden und zu einer gemeinsamen Vision reifen. Schade, dass vielen Menschen im Hamsterrad heute so etwas nicht gegönnt wird, dann wäre es sicher schnell vorbei mit Medienkampagnen.

Freies Kulturleben

Falkenauge @, Freitag, 06.03.2015, 08:45 vor 3936 Tagen @ winnie11 1284 Views

Steht einiges drin, was ich sofort für richtig ansehe. Sehe es auch so, es
muss eine innere Übereinkunft vorherrschen und keine äußere wie von den
EU Diktatoren. Nur wie erreicht man dies? Ich denke, wir waren da schon mal
weiter als aktuell. Nun, gewiss, durch das Transportmittel Flugzeug besteht
heute reger und häufiger Kontakt mit den EU-Ländern. Aber mir scheint die
Offenheit und insbesondere die Neugierde für unsere Nachbarn nicht mehr so
deutlich zu sein. Wo bleibt die Liebe für französische Weine, wo die der
Jugend für italienische Sommernächte oder die der Älteren für spanische
Gitarrenmusik? Heute betonen wir insgesamt doch wieder zu sehr das
nationalistisch geprägte Wir-Gefühl.

Ich rate jedem (der es nicht schon getan hat) zu einer ausführlichen
Europareise über einige Monate und in viele Länder, gespickt mit einem
offenen Blick für die Gemeinsamkeiten, die Schönheiten und auch die
Vielfältigkeiten, und anhand dieser Erfahrungen wird das gewollt Trennende
überwunden und zu einer gemeinsamen Vision reifen. Schade, dass vielen
Menschen im Hamsterrad heute so etwas nicht gegönnt wird, dann wäre es
sicher schnell vorbei mit Medienkampagnen.

Was Du beschreibst, wird sich nur erreichen lassen, wenn das Kultur- und Geistesleben aus der Klammer des Staates herausgelöst wird und eine eigene Selbstverwaltung erhält, die keine inhaltlichen Vorgaben macht, sondern koordiniert, was an freien Initiativen entstanden ist und entsteht. Und diese Korrdination muss auf Vereinbarungen der Beteiligten beruhen. Nur so ist die Freiheit jedes Kulturschaffenden gewahrt, die heute durch die staatliche Hierarchie unterdrückt wird.

Durch den Staat wird das Kultur- und darin insbesondere das Bildungwesen von den Herrschenden inhaltlich und strukturell nach deren Interessen, bzw. ihrer Hintermänner bestimmt. So sind die heutigen Volkskulturen weitgehend vom amerikanischen Kulturimperialismus überlagert. Sie können sich erst wieder originär aus ihren eigenen Wurzeln frei entfalten, wenn sie mit ihrem Kern, dem Bildungswesen, aus der Umklammerung des Einheitsstaates befreit sind.

Das würde mittelfristig eine allmähliche gesellschaftliche (friedliche) Revolution bedeuten.
Vgl.:
http://fassadenkratzer.wordpress.com/2013/12/20/das-staatliche-schulsystem-als-relikt-d...

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