Hallo zusammen!
Ich habe letzte Woche an einem Trading Einstiegs-Workshop von Hanseatic
Brokerhouse teilgenommen. Der Referent hieß Matthias Pickert und ist
Profi-Trader. In 4 Stunden wurde Grundlagenwissen das man beim Einstieg ins
Trading beachten sollte vermittelt. Pickert als Vollblut-Trader hat das
nach meiner Einschätzung sehr gut rüber gebracht. Der Abend hat sich voll
gelohnt.
Mich würden interessieren was die Profis hier zu dem angebotenen
Leistungsumfang sagen!
Beste Grüße
mabraton
Hallo mabraton,
ich habe mir diese 3 Stunden Webinar tatsächlich angehört!
Für Börsenneulinge wird tatsächlich einiges aufgefahren, um sie auf sehr nette Art und Weise zu überzeugen,
daß es ohne Aktien, Börse und CFDs im Leben nicht mehr geht.
Wer schon 3 Jahre Tradingerfahrung hat, lacht sich schlapp über die hohlen Phrasen, die dort gedroschen werden.
Neulinge werden beeindurckt sein, von den flüssig erklärten Zusammenhängen, allerdings werden mühselige Anstrengungen und hinderliche Anforderungen, um erfolgreich CFDs zu traden, heruntergespielt.
Die Hälfte der Zeit verbringt der Redner mit Geschichten erzählen, wie dem Josefspfennig, dem tollen Jesse Livermore, der Millionen gemacht hat (das der sich allerdings erschossen hatte, hat er weggelassen)
und sonstigen Schwänken aus seinem eigenen Parkettleben und von andern tollen "Trader-Hechten", die schon Milliarden bewegt haben!
Die im Webinar angedeuteten Strategien sind für den CFD-Handel recht ungeeignet. Monatelanges halten von CFDs ist eher unüblich (teuer).
Zumal es kaum "überschaubare" Risikobegrenzungen bei Aktien gibt!
Rauscht da mal ein Titel 20% in den Keller, wirst du gehebelt von der Slippage erschlagen.
Allgemein werden im Webinar gerne Statisiken von 1980 bis heute gezeigt, mit denen man Hunderttausende, ach Millionen, hätte verdienen können, wenn man nur an der Börse tätig gewesen wäre.
Selbst Durststrecken von 4 Jahren mit der falschen Strategie, werden in einem Zeitfenster von 20 Jahren neutralisiert.
Das man mit Hebelprodukten auf dem falschen Dampfer kaum wenige Monate durchhält, wird charmant verschwiegen.
(Die Supertrader der "Trade-Champion" haben es ja gerade vorgeführt, wie man mit Bravour Konten dezimiert, bis der Wettbewerb aus fadenscheinigen Gründen abgebrochen wurde.)
Die letzten 20 Minuten des Webinars sind reine Werbeveranstaltung für das Hanseatic Brokerhouse! Für mich peinlich, wie hier mit Versicherungsvertretermethoden der Kunde zum Eröffnen eines Handelskontos bewegt werden soll!
Mein Fazit:
Gelungene Werbeveranstaltung eines pfiffigen Brokers, der mit einer extrem gut geschulten Person alle Register zieht, um Kunden zu gewinnen!
Nochmal für alle Tradingwilligen:
Trading mit Hebelprodukten & CFDs setzt eine freiwillige Ausbildungszeit von ca. 2-3 Jahren voraus. (täglich 6 Stunden)
In dieser Zeit ist der Umgang mit Charttechnik zu erlernen. Ebenso muss in dieser Zeit die Wirkungsweise einer gehebelten Positionsgröße in Fleisch und Blut übergehen. Trading mit Echtgeld sollte die ersten 15 Monate ein Tabu sein - das Demokonto lässt grüßen!
Vergesst den Gedanken, mit einem Laptop oder Mobilphone traden zu können!
Und als letztes gibt es 2 Punkte, die das Trading fragwürdig machen:
1. Fehlende Zeit! (...eben für diese Ausbildung)!
2. Fehlende Nerven! (Traden kann krank machen)!
Was mich am meisten genervt hat bei diesem Vortrag, war die Aussage, daß der Broker als "väterlicher Freund" immer an deiner Seite ist.
Im Kontext werden die Banken als böse dargestellt, aber der Broker als Heilsarmee...!
Nochmal:
Jeder CFD-Broker ist eine Wettbude, die im Endeffekt nur eines will: Dein Geld!
Lustig, daß er dies in Verbindung mit "Livermore", der überall Hausverbot hatte, weil zu erfolgreich, sogar erwähnt hat.
Kurios der Gedanke, daß die Angelsachen das CFD-Trading quasi erfunden haben sollen, es in Ländern wie USA, Kanada und Konsorten
nun verboten ist.
Gruß Zorro
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