NIKOS DIMOU: "Die Griechen wissen nicht, wer sie sind"

CrisisMaven ⌂, Mittwoch, 25.02.2015, 21:44 (vor 3942 Tagen) @ CrisisMaven3201 Views

Welt.de: Nikos Dimou, der in jungen Jahren in München gelebt und Philosophie studiert hat:

"Tatsächlich haben die Griechen seit jeher ein schwieriges Verhältnis zum Westen. Das Land ist ideologisch geprägt von der orthodoxen Kirche und vom Kommunismus, die beide antiwestlich eingestellt sind. ... Die Griechen versuchen mit allen Mitteln, der Wirklichkeit zu entfliehen. ... Selbstverständnis, ein überlegenes Volk zu sein, das direkt von Sophokles und Aristoteles abstammt. ... Tsipras verfolgt eine interessante Taktik. Er hat alle heiklen Ideen der politischen Linken ... über Bord geworfen, um mehrheitsfähig zu sein. ... 40 Prozent seiner Partei bestehen aus Hardcore-Kommunisten ... die Leute sagen: Schlimmer als jetzt kann es doch nicht mehr kommen. Die Verzweifelten wählen Syriza und setzen alles auf eine Karte, fast wie im Kasino. Um einen Widerspruch in Tsipras' Versprechungen erkennen zu können, müssten die Leute denken. ... Mit den Griechen und Europa ist es verrückt. Die meisten Griechen sprechen über Europa, als ob sie nicht dazugehörten. Sie können hier Sätze hören wie: 'Wir reisen nach Europa' oder: 'Ich habe in Europa studiert' – als läge Griechenland auf einem anderen Kontinent! ... hat das Land die entscheidenden Entwicklungen, die Europa zu Europa gemacht haben, nicht mitgetragen. Griechenland hat keine Renaissance erlebt, keine Reformation, keine industrielle Revolution und keine Aufklärung. ... der Euro hat sich zumindest in diesem Sinne als Fessel für das europäische Projekt entpuppt." (Hervorhebungen CM)

Wie sagt Varoufakis in "Charlie Hebdo": "Macht euch auf das Schlimmste gefasst"

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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