Gelebte russische Freundschaft...

harryinfo, Donnerstag, 19.02.2015, 10:07 vor 3949 Tagen 5086 Views

Tsipras und Putin haben schon miteinander telefoniert. Was könnten die Russen nicht alles mit Griechenland anfangen! Aber wissen die Griechen auch, was russische Freundschaft am Ende für sie bedeuet? Wer wissen will, wie die Russen ihre Freunde unterstützen, kann die Geschichte Sibiriens, Mittelasiens oder Osteuropas studieren! So sieht gelebte russische Freundschaft aus...

Gruß!
Harryinfo

Niveau?

Fussgänger @, Donnerstag, 19.02.2015, 11:25 vor 3949 Tagen @ harryinfo 3566 Views

Aber wissen die Griechen
auch, was russische Freundschaft am Ende für sie bedeuet?

Keine Ahnung, ob sie das wissen. Aber nach der Lektüre des verlinkten Elobarts würden sie's immer noch nicht wissen. Bsp.:

"Im Osten war jedes Brett und jeder Balken so knapp, dass Holz mit Gold aufgewogen wurde."

Das ist Bild-Niveau, um das mal positiv zu formulieren.

Verstehe ich jetzt gar nicht, was er uns sagen soll

Piter @, Donnerstag, 19.02.2015, 11:49 vor 3949 Tagen @ harryinfo 3381 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 19.02.2015, 11:58

Hallo harryinfo,

ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, was der Artikel uns sagen soll. Am Anfang stehen bösartige Diffarmierungen, des Sowjetsystems, das zugegebenermaßen Schwächen hatte - davon abgesehen sollte man auch einmal den Energieverbrauch der USA und die Ölimporte aus Übersee gegenrechnen. Außerdem ist es in einem expandierendem, zivilisatorischem, Imperium absolut normal, dass man sich um Rohstoffe streitet. Da war die Sowjetunion weder besser noch schlechter, als die USA und gegenwärtig der Finanzimperialismus, der EU-USA-Israel.

Russland ist aber schon lange, lange, keine Sowjetunion mehr.

Wenn Russland heute "expandieren" oder zumindest ein paar wenige Freunde mehr haben möchte, hat es im Gegenzug keine sowjetischen Werte oder Produkte anzubieten. Russland muss, wie jedes Land der Welt, heutzutage in Dollar oder zukünftig vielleicht in Yuan bezahlen. Den Rubel oder ein Versprechen Russlands, auf besseres Leben, will international, seit spätestens 1990, niemand mehr akzeptieren.

Darum ist das Freundschaftsverhältnis zwischen Russland und Griechenland, Serbien, Ungarn, etc. auch gar nicht so negativ zu sehen.

Selbstverständlich will Russland Freunde haben. Jeder Staat - außer den USA und dem komischen EU-Gebilde - wollen friedliche Handelsbeziehungen und freundschaftliche Beziehungen. Sogar Nordkorea will das!!!

Darum begrüße ich es auch, dass in Europa noch einige wenige Länder, wenngleich aus wirtschaftlicher Not heraus, immerhin an einem partnerschaftlichen Beziehungen mit Russland interessiert sind. Immerhin liefert Russland auch anstandslos seit Jahrzehnten, das Gas.

Bessere Beziehungen zwischen Russland und Bulgarien sowie Griechenland, sind daher absolut positiv zu werten. China tanzt ebenfalls erfolgreich auf osteuropäischem Boden.

Irgendwann gibt es auch mal Streit. Das ist auch normal und muss nicht gleich der Weltuntergang sein.

Darum zurück zur Anfangsfrage, was will der Artikel sagen???

Gruß
Piter
P.S.: Zur DDR: Also wenn der Uranabbau so schlimm gewesen sein soll - Uran ist eigentlich (ok es gibt auch andere Stimmen) vollkommen ungefährlich - dann hat die DDR aber dennoch den Deal gemacht. Immerhin wurden in der DDR auch Werkzeuge und Maschinen sowie Konsumgüter für die Sowjetunion gebaut. Im Gegenzug erhielt die DDR, Öl und Gas. Dass diese Geschäftsbeziehung nicht "demokratisch" vom Volke legitimiert wurde, dass ist ein weiterführendes Thema und trägt hier eigentlich nichts bei. Die Sowjetbürger hat man auch nicht gefragt, ob sie mit der DDR einveststanden sind. Genausowenig werden die Deutschen heute gefragt, ob sie noch 100.000 mehr Asylanten aufnehmen wollen und sie werden auch nicht zu TTIP nefragt und ob sie noch US-Dollar vom "Freundfeind" USA akzeptieren wollen, oder vielleicht das Gold der Bundesbank langsam einfordern wollen, ... Also bitte nicht wieder mit Demokratie anfangen...

"Uran ist ungefaehrlich", ja, kann man so sagen, das Problem ist die Abraumhalde ...

CrisisMaven ⌂ @, Donnerstag, 19.02.2015, 12:57 vor 3949 Tagen @ Piter 3332 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 19.02.2015, 17:30

P.S.: Zur DDR: Also wenn der Uranabbau so schlimm gewesen sein soll - Uran ist eigentlich (ok es gibt auch ndere Stimmen) vollkommen ungefährlich

Also, sagen wir mal, als (ueberwiegend) Alphastrahler ist das Uran-238 und bisschen Uran-235 in "Legierung", d.h. im natuerlichen Mischungsverhaeltnis, "ungefaehrlich".

Wer es nicht verschluckt oder einatmet, hat davon (metallisch oder als Oxide) nichts zu befuerchten.

Deutlicher: ein Barren Uran ein paar Meter von mir entfernt im Zimmer macht mich weniger unruhig als jede quecksilberhaltige Energiesparlampe!

Aber: die "Russen" kriegten das Uran, in der DDR blieben die Abraumhalden uebrig und gasten erhoehte Mengen radioaktives Radongas aus.

Und die "Kumpel" unter Tage atmeten diese dort wesentlich erhoehten Radongaskonzentrationen ein und inkorporierten vermutlich auch Uranstaeube.

Das ist dann schon potentiell gefaehrlicher als jede Arbeit in jedem (gesicherten) Kohle-Untertagebau. (Obwohl die Kohleverbrennung dann dennoch zu hoeheren oertlichen Dosisleistungen fuehrt als in der Umgebung der meisten Kernkraftwerke im Normalbetrieb - jedenfalls, wenn man den offiziellen Messungen Glauben schenkt, denn die Leukaemiefaelle dort harren immer noch der Aufklaerung).

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Kennst Du die Reportage YELLOW CAKE?

YooBee, Donnerstag, 19.02.2015, 15:53 vor 3949 Tagen @ CrisisMaven 2837 Views

P.S.: Zur DDR: Also wenn der Uranabbau so schlimm gewesen sein soll -

Uran ist eigentlich (ok es gibt auch ndere Stimmen) vollkommen
ungefährlich


Aber: die "Russen" kriegten das Uran, in der DDR blieben die
Abraumhalden uebrig und gasten
erhoehte Mengen
radioaktives
Radongas
aus.

Und die
"Kumpel"
unter Tage
atmeten diese dort wesentlich erhoehten
Radongaskonzentrationen ein und
inkorporierten
vermutlich auch Uranstaeube.

Lief letztens nachts auf 3sat oder arte...

Dort wird von offiziell über 6000 Todesfällen in der Wismut gesprochen...

Sehr sehenswert.


"Fünf Jahre lang hat Joachim Tschirner Uranbergwerke in der ganzen Welt besucht. Der Film zeigt, dass nicht erst Unfälle oder der radioaktive Abfall Atomenergie zu einer unbeherrschbaren Technologie machen.

Der Anfang der nuklearen Kette ähnelt einer Terra incognita. Über dem Uranerzbergbau liegt seit 65 Jahren ein Geflecht aus Geheimhaltung und Desinformation. Weltweit und bis heute. Selbst in den jüngsten Debatten über die Atomkraft spielen die verheerenden Folgen des Uranerzbergbaus keine Rolle. Fünf Jahre lang hat Joachim Tschirner für seinen Film Uranbergwerke in der ganzen Welt besucht. Mit spektakulären Bildern zeigt der Regisseur, dass nicht erst Unfälle wie in Tschernobyl und Fukushima oder der radioaktive Abfall die Atomenergie zu einer unbeherrschbaren Technologie machen, sondern dass bereits die Urangewinnung viele Risiken birgt und strahlende Altlasten hinterlässt.

Der Dokumentarfilm beginnt in Sachsen und Thüringen, wo über Jahrzehnte der drittgrößte Uranproduzent der Welt, die Wismut, beheimatet war. Eine ökologische Zeitbombe baute sich auf, mit deren Beseitigung sich Deutschland noch bis 2040 herumplagen muss. Von Deutschland führt der Film unter anderem in die Namib, die älteste Wüste der Welt mit einem hochempfindlichen Ökosystem. Hier produziert seit 1976 die Rössing-Mine. Das abgebaute Uran geht nach Asien, Amerika und Europa. Zurück bleiben radioaktive Halden und belasteter Feinstaub, den der Wind in die Wüste, aber auch in die nahe Hafenstadt Swakopmund trägt.

In Australien, im Gebiet der Aborigines, traf der Regisseur einen mutigen Landeigentümer, der, würde er seine Genehmigung zum Abbau des Urans geben, plötzlich sehr reich wäre. Doch er widersetzt sich, weil - wie er sagt - man Geld nicht essen kann und die Zerstörung der Umwelt nicht wiedergutzumachen ist.

Beim Atlantis Filmfest in Wiesbaden gewann der Dokumentarfilm im Oktober 2010 den Ersten Preis. Aus der Laudatio: "Es ist ein Film, der uns als Jury so beeindruckt hat, weil er sich ganz unprätentiös, beinah sperrig einem Thema widmet, das kaum brisanter sein könnte. Dabei tut er es mit viel Umsicht, wägt ab und will die vielen Teilaspekte berücksichtigen, die in diesem Thema stecken. Der Film beginnt in einem dunklen Labyrinth, das so groß ist, dass es von Berlin nach Moskau und zurückreicht. Dieser Anfang wirkt fast wie der visualisierte Bauplan des Films, ein dunkles Dickicht mit hier und da einigen Lichtpunkten und Abzweigungen.

Der Film führt uns durch das Labyrinth des Uranabbaus, einem Thema, das davon geprägt ist, dass wir kaum etwas darüber wissen und wohl auch nicht wissen sollen. Der Film entreißt dem Geflecht der Geheimhaltung und der Desinformation viele Aspekte und zerrt sie ans Licht. Als Jury war uns bewusst, welcher Mut und welche Beharrlichkeit es bedarf, um sich einem solchen Thema zu widmen.

Es ist ein Film mit Haltung, der klar Position bezieht. Es ist aber auch ein Film, der dem Zuschauer Raum lässt, ihn nicht mit seiner Erkenntnis erschlägt, sondern ihm mitunter überlässt, eigene Zusammenhänge herzustellen. Der Film erzählt in ruhigen, fast stoischen Kameraeinstellungen. Er zwingt uns genau hinzuschauen und nimmt sich Zeit, die Zerstörung aus der Luft wahrzunehmen, die der Uranbergbau in die Landschaft gerissen hat."

Danke, habe diese Doku zwar nie volllstaendig angeschaut, aber alle Jahre wieder ...

CrisisMaven ⌂ @, Donnerstag, 19.02.2015, 16:22 vor 3949 Tagen @ YooBee 2626 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 19.02.2015, 16:38

... wird sie offenbar im Gelben thematisiert (nur "for the record):

YELLOW CAKE – Die Lüge von der sauberen Energie 2010

TV-Tip spezial: Yellow Cake - Die Lüge von der sauberen Energie (2012)

Hier zum gesamten "Brennstoffkreislauf" oder z.T. hier.

Was bleibt, ist: kurzfristig "etwas" Strom, dann auf Jahr(hundert)tausende endzulagernder "Muell". Die Verbreitung der Uran-Feinstaeube von unversiegelten Flaechen fuehrt natuerlich dazu, dass ueber Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte das Zeug sich immer weiter verbreitet. Und wenn es jedes Jahr nur 1km waere, waeren das in 1.000 Jahren eben 1.000 (und nicht unbedingt "immer verduennter", denn durch Erosion der Abraumhalden kommt ja laufend neues nach).

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Details zur Wismut

Positiv @, Donnerstag, 19.02.2015, 16:42 vor 3949 Tagen @ YooBee 2762 Views

Verwandte von mir lebten in der Naehe von Gera-Ronneburg, wo ich als Kind oefters zu Besuch war. Von den unter Tage arbeitenden Hauern ist kaum einer 50 geworden. Mag sicher auch daran liegen, dass ein Teil des Salaers in hochprozentiger Form geliefert wurde.

Interessant ist auch ein kleiner Fluss namens "Wipse", welcher praktisch ausschliesslich aus dem Abwasser der Uranwaesche bestand. Der floss viele Kilometer durch besiedeltes Gebiet, um bei Gera-Liebschwitz in die weisse Elster zu muenden. Je nach Witterung fuehrte er mehr oder weniger Wasser, wodurch der Uranschlamm trocknen konnte und anschliessend vom Wind verteilt wurde.

Jedenfalls waren/sind die Anwohner dieser Region Experten fuer so ziemlich alle bekannten Krebsarten...

Gruesse,

Positiv

Die Geheimniskrämerei ist sogar bei Google Maps zu sehen...

YooBee, Donnerstag, 19.02.2015, 17:00 vor 3949 Tagen @ Positiv 2836 Views

Nördlich von Schneeberg sind Flächen einfach "übermalt"...

Dort wird aufwändig mit Folien etc. "gesichert".

Ich war seinerzeit zur Reserveübung in dieser Region: die "Strahlenkeulen" (RWA 8 etc.) waren zumeist deinstalliert...

Griba @, Dunkeldeutschland, Donnerstag, 19.02.2015, 17:02 vor 3949 Tagen @ Positiv 2698 Views

und durften, falls doch mal eine aufgetaucht wäre, nicht in Betrieb genommen werden.

Mein Großvater mütterlicherseits hat nach dem WK2 bei der Wismut ausschließlich Über-Tage gearbeitet und ist trotzdem am "Schneeberger Lungenkrebs" gestorben.

--
Beste Grüße

GRIBA

In der Politik gibt es keine Freundschaft, nur Interessen

Taktiker @, Donnerstag, 19.02.2015, 12:41 vor 3949 Tagen @ harryinfo 2963 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 19.02.2015, 12:47

Das ist nicht anders als in der Wirtschaft.
Oder gibt es 'befreundete' Firmen?

Man kooperiert, wo und solange es passt.
Wer sich andere Illusionen macht, ist weltfremd.

Freundschaften und Emotionen haben ihren berechtigten Platz zwischen einzelnen Menschen.

Freundschaften in "Firmen" - ja, es sind natuerlich die Menschen, aber ...

CrisisMaven ⌂ @, Donnerstag, 19.02.2015, 13:05 vor 3949 Tagen @ Taktiker 2982 Views

... wie hier in "Stil und Ehrgefuehl" geschildert, koennen diese dort durchaus fuer kooperative Austauschbeziehungen sorgen.

Die pure Konkurrenz ist teurer als Kooperation. Insofern sind hier doch "unsichtbare Haende" am Werke ... sie fuehren dazu, dass auch Unternehmen sich kooperativ verhalten, weil das ihren Interessen am besten dient.

Jedenfalls ist die "Scheidungsrate" dort oft geringer als unter heutigen Ehepaaren.

Das sind leider die neoklassischen Marktfundalisten und Keynesianer, die das der Bevoelkerung so lange einblaeuen, bis sie sich tatsaechlich so zu verhalten beginnt.

Und dann praesentieren sie das auch noch, ohne schamrot zu werden, als "Forschungsergebnis".

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