Wer spielt denn nun gegen wen? Griechenland gegen EU, USA gegen EU oder USA und EU gegen uns alle?

nereus @, Dienstag, 17.02.2015, 07:53 vor 3951 Tagen 6380 Views

Das Drama in Griechenland geht in die finale Phase.
Die hiesigen Meinungen dazu sind kontrovers.

@DT schreibt: Der griechische Finanzminister Varoufakis ist eine 100%ige US Marionette .. Er gehorcht den Orders der Brookings-Institution, des einflußreichsten Think-Tanks in Washington .. Somit sind alle Handlungen direkt von Washington abgesegnet, und deshalb tritt er auch so forsch auf, wissend, daß er die Flugzeugträger und Atomsprengköpfe direkt hinter sich weiß.

@Jacques meint: Für die griechische Regierung gilt nach wie vor das Hauptziel: Das Ziel ist ein (Teil-)Schuldenerlass oder Ausstieg aus dem EUR. Ganz einfach.
.. Heiliger Bimbam - der David schleudert dem Goliath den Stein voll ins Auge.
Mal schauen - noch hat Griechenland den Bankrott nicht ausgerufen.
Für die EZB und die EU erhöhen sich die Kosten täglich um mehrere hundert Mio. EUR, wenn nicht 1 oder 2 Mia. Trittbrettfahrer duplizieren die Feuerwehraktionkosten der EZB.

Das widerspricht sich nicht unbedingt, denn es könnte tatsächlich so sein, das Washington den griechischen Trojaner einschleuste, um das EURO-Projekt einzureißen.
Der US-Dollar steht bekanntlich auf tönernen Füßen.

Allerdings könnte der griechische Finanzminister auch denken, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Dazu jubelt @Gaby: aber irgendwie finde ich das klasse, was die Varoufakis-Tsipras-Truppe da derzeit aufführt. Einfach, weil mir die EU so was von auf den Geist geht (die Schranzen meine ich). Und ich in nunmehr fast sieben Jahren hier gesehen habe, dass Varoufakis einfach Recht hat, wenn er von einer humanitären Katastrophe spricht, die so nicht fortgeführt werden kann.

Nehmen wir mal an, @DT, @Jacques und @Gaby haben alle zusammen recht.
Was müssen wir dann eigentlich über die EU denken?

Warum hat man sich dann überhaupt den Goldman-Sachs Spezie Draghi ins Haus geholt oder die Euro-Beitritte bis an die Schmerzgrenzen ausgeweitet, so daß dieses Projekt zwangsläufig in die Grütze fahren mußte?
Sind die wirklich alle da oben so dermaßen bescheuert, daß man nur noch speien mag oder wird hier ein ganz böses Spiel gespielt, bei dem das Scheitern zum Plan gehört?
Wurde nicht vor Jahren gesagt, alles was man bräuchte, wäre eine große Krise?
Wenn das der Plan war, haben alle Wissenden bestens gearbeitet, wobei nicht sicher sein muß, daß alle die meinen etwas zu wissen auch wirklich Wissende sind.

Ist Varoufakis tatsächlich ein US-Agent oder rechnet er insgeheim auch noch mit Zuwendungen aus China oder Rußland?
Immerhin wissen wir von Mr. Dax, daß Griechenland sehr wohl über stille Reserven verfügt, die einfach nur aus dem Meeresboden zu holen wären.
Nur warum sagt die EU dazu keinen Pieps?
Und wenn die EU sich doch angeblich von der US-Herrschaft lösen wollte und deshalb das Euro-Projekt vorantrieb, warum geifert man jetzt Gift und Galle gegen Rußland, wo doch genau dieses große Land den Europäern neue Perspektiven bieten würde?

Wenn irgendetwas mehr als undurchsichtig ist, dann ist es die selbstmörderische Politik in Brüssel.
Daher stelle ich jetzt diese Frage: Kann es sein, daß die EU-Politiker 100% prozentige Vasallen USraels sind, die niemals die Absicht hatten eine eigenständige Politik zu betreiben, sondern Europa ganz gezielt an die Wand fahren wollten?

mfG
nereus

EU wollte diese "Sanktionen" nicht! Druck!

Olivia @, Dienstag, 17.02.2015, 08:29 vor 3951 Tagen @ nereus 5422 Views

Die EU ist ein Tiger, der auf tönernden Füßen steht!

Nach der "Vereinigung" wurden zwar die russischen Truppen abgezogen, aber das amerikanische Hauptquartier in Deutschland wurde erheblich erweitert. Das ist nicht nur ein Hauptquartier, sondern auch eine Nachschubbasis.

Diese ist dann sinnvoll, wenn man von der Prämisse ausgeht, dass Europa "Schutz" gegen "viele" äußere Feinde benötigt.

Fakt ist, dass Europa sich kaum selbst verteidigen könnte. Gegen wen auch immer. Fakt ist auch, dass sie nicht in der Lage sind zu sagen, "Ami go home", selbst wenn sie wollten.

Eine eigenständige europäische Verteidigung aufzubauen, das haben die Europäer bisher weitgehend versäumt. Kriegerische Auseinandersetzungen werden von einem großen Teil der "alten" Europäer "geächtet" und große Teile der Bevölkerung denken, das würde reichen, um andere von Kriegen abzuhalten. Insofern ist es fast zynisch, zu sagen, dass "sie", die Europäer, nun das tun müssen, was die größte Kriegsmacht der Erde von ihnen "verlangt". U.A. Sanktionen verhängen, die ihnen schaden und die sie selbst destabilisieren.

Fakt ist auch, dass die lange Periode des Friedens die Wahrnehmung der Welt durch die Europäer "verzerrt" haben. Überbevölkerung und der Kampf um Ressourcen fordern ihren Tribut.

Die Deutschen, die Japaner, die Chinesen haben sich in den Bereichen "ausgetobt", die ihnen möglich waren: "Erfindungen und Produktion". Ob das gut oder schlecht ist? Ich weiß es nicht! Ich stelle es lediglich fest.

Speziell Deutschland (als Exportnation) ist komplett wehrlos im "Cyberkrieg". Das Know-How wurde nicht ausreichend aufgebaut!

Europa hat geschlafen!

Wenn (wie im von mir an anderer Stelle verlinkten Beitrag) bereits simple "Fehler" komplette Infrastrukturen lahmlegen können, dann braucht man von willkürlich herbeigeführten Beschädigungen der Infrastruktur erst gar nicht zu sprechen. Und wenn man dann noch überlegt, dass "Angriffe" auf Infrastrukturn der Amerikaner über deutsche Systeme gelenkt werden (ohne dass die etwas davon merken) und die Amis derzeit daran arbeiten, dass diese "Angriffe" automatisch mit der Zerstörung des "Servers" beantwortet werden, dann mag man sich vorstellen, vor was diejenigen, die "wissen" Angst haben.

--
For entertainment purposes only.

Varoufakis sprach sich für EU-Armee aus - "Decent Europe" vs Pegida

pigbonds @, Dienstag, 17.02.2015, 10:08 vor 3951 Tagen @ Olivia 5009 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 17.02.2015, 10:24

Eine eigenständige europäische Verteidigung aufzubauen, das haben die
Europäer bisher weitgehend versäumt. Kriegerische Auseinandersetzungen
werden von einem großen Teil der "alten" Europäer "geächtet" und große
Teile der Bevölkerung denken, das würde reichen, um andere von Kriegen
abzuhalten. Insofern ist es fast zynisch, zu sagen, dass "sie", die
Europäer, nun das tun müssen, was die größte Kriegsmacht der Erde von
ihnen "verlangt". U.A. Sanktionen verhängen, die ihnen schaden und die sie
selbst destabilisieren.

Varoufakis schlägt EU-Armee vor:
https://www.youtube.com/watch?v=CRRWaEPRlb4#t=12m20s

auch hier:
http://ineteconomics.org/sites/inet.civicactions.net/files/varoufakis-yanis-berlin-pape...
when it is possible to discuss the dissolution of national armies and their
merging into a single European Defence Force

Es springt ins Auge, dass Varoufakis "sein" Europa "the Decent Europe" nennt,
genauso, wie die "Anti-Pegida" "the decent" heisst:
http://www.economist.com/news/europe/21638194-xenophobic-marches-continue-parts-germany...
The rest of the political spectrum, however, appears united in opposing
the implicit xenophobia of Pegida’s message. Stanislaw Tillich, the premier
of Saxony, rejected the marchers’ invitation to address them. Gerhard Schröder,
Mrs Merkel’s predecessor as chancellor, has called for an “uprising of the decent”.

Der Begriff "Decent Europe" scheint von Varoufakis geschaffen, hier in 2011:
http://www.spectrezine.org/plan-europe-decent-europe

Mal beobachten, ob sich der Begriff durchsetzt.

Das halte ich für sehr sinnvoll!

Olivia @, Dienstag, 17.02.2015, 10:13 vor 3951 Tagen @ pigbonds 4564 Views


Varoufakis schlägt EU-Armee vor:
https://www.youtube.com/watch?v=CRRWaEPRlb4#t=12m20s

.................

Er sollte sich im Ton mäßigen und zumindest den Eindruck "abgeben", dass er "andere" auch für "Menschen" hält, ansonsten kommt man auf "sehr merkwürdige" Gedanken. - Ich finde auch seinen Vorschlag das amerikanisch/europäische Freihandelsabkommen nicht durchzuwinken SHER GUT und ebenfalls den Ansatz, das Thema "Russische Sanktionen" anders zu behandeln ausgesprochen erfreulich.

Mit einer "Cowboy-Manier" kommt er möglicherweise in den USA an, in Europa aber nicht!

--
For entertainment purposes only.

Das Zersprengen nationaler Institutionen kann nicht von Bürokraten erledigt werden sondern von "Charakterköpfen" (oT)

pigbonds @, Dienstag, 17.02.2015, 10:50 vor 3951 Tagen @ Olivia 3935 Views

- kein Text -

Der künftige Wehrbeauftragte Bartels will multinationale Streikräfte - Pegida in Dänemark und gefährdete Personen

azur @, Dienstag, 17.02.2015, 11:07 vor 3951 Tagen @ Olivia 4404 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 17.02.2015, 11:47

Hallo Olivia,

siehe da: "Bartels für Weg zu multinationalen Streikräften

Der künftige Wehrbeauftragte Bartels fordert eine engere Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern.

Das Weißbuch sollte auch eine stärkere Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern festschreiben, findet der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses und künftige Wehrbeauftragte des Bundestages, der Sozialdemokrat Hans-Peter Bartels. "Ich würde mir wünschen, dass das Weißbuch hier einen Weg zu mehr Multinationalität schon im Grundbetrieb der Streitkräfte beschreibt", sagte er. Soll heißen: Die Einheiten sollten schon im normalen Alltag in der Heimat aus Soldaten unterschiedlicher Nationen zusammengesetzt sein.

"Am besten wäre es, wenn es am Ende nicht deutsche und niederländische und portugiesische Streitkräfte sind, sondern europäische Streitkräfte mit gemeinsamer Ausbildung, mit gemeinsamer Ausrüstung, mit gemeinsamen Standards der Führung", sagt Bartels. Das würde auch die Bundeswehr grundsätzlich verändern."
http://www.tagesschau.de/inland/weissbuch-103.html (wundert es, dass der SPDler ist? Der ist bestenfalls naiv, vermutlich aber nicht.)

Es gibt ja geschichtlich eine Menge Vergleichsfälle. Es gibt immer Aspekte, die das betrifft: Ordnungspolitisch (wer befiehlt wen, auf welcher Grundlage), Sprachbarrieren, räumliche Gegebenheiten (Distanzen) und finanzielle Auswirkungen.

Das was der Mann anspricht, ist im mehrfacher Hinsicht problematisch*. Es macht doch Sinn, wenn Portugiesen ihr Territorium überwachen und verteidigen. Die haben ihre Truppen, kennen sich dort aus und können dort günstiger versorgt werden, als welche aus der Ferne.

Gut, vor nicht allzulanger Zeit standen die Truppen unterschiedlicher deutscher Herkunft (Kleinstaaterei) noch neben- oder gegeneinander - und sind heute in einer Truppe. Aber warum Souveränitäten abgeben - und damit Verantwortung (vermutlich ist das der Drang aller Bürokraten).

Gestern wurde wieder bekannt, dass die deutsche Marinefliegerei, die auch zivile Seenotrettung leisten soll, nicht funktioniert: http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-seenotrettung-109.html
Wenn die Verantwortung noch weiter bei noch entfernteren Bürokraten verkommt, ist da nicht sicher, dass es da besser liefe.

Übrigens Pegida: "tagesschau.de: Werden die Anschläge weitere Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, etwa auf die Offenheit und die Toleranz, auf die die Dänen so stolz sind?

Bünz: Das Besondere an Dänemark ist ja schon länger eine gewisse Ungastlichkeit gegenüber Einwanderern, solange diese muslimischen Glaubens sind. Denen gegenüber ist dieses Land nicht sehr offen und tolerant. Und dieses Klima wird sich wahrscheinlich noch verstärken.

Eine mögliche Konsequenz könnte daher sein, dass die Dänische Volkspartei noch stärker wird, vielleicht sogar stärkste Fraktion. Die Dänische Volkspartei ist "Pegida" hoch drei. Die waren immer schon stark, die sehen sich als Stimme der schweigenden Mehrheit."
http://www.tagesschau.de/ausland/interview-buenz-kopenhagen-101.html

(Klasse auch: Islamisten überfallen Karrikaturisten und Juden. Dann kommt der Aufruf, dass Juden sicher sein müssten. Dann die Erklärung der stellv. Sprecherin des deutschen Außenministers: "Die stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amts, Sawsan Chebli, verwies in einem sehr persönlichen Statement auf ihren eigenen muslimisch geprägten Migrationshintergrund: "Wenn Juden sich in Deutschland nicht sicher fühlen, dann können sich auch Muslime hier nicht sicher fühlen", warnte sie vor Spaltungen der Gesellschaft."
https://www.tagesschau.de/inland/juden-deutschland-antisemitismus-101.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Sawsan_Chebli

Wer hat wen überfallen warum? Wen hat es betroffen?

Sind Moslems bedroht weil Moslems schießen? Kausalitäten...)

Wir wollen auch nicht vergessen, wer wohin zuwandern will. Es gibt ein Wohin. Es gibt eigene legitime Interessen, eben auch in der Verteidigung.

Man kann die ignorieren, aber das geht nicht ewig.

Viele freundliche Grüße

azur


*) Truppen, die der eigenen Bevölkerung gegenüber noch "neutraler" gegenüberstehen, als eigene... Das ist birgt eine Menge Gefahren.

--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)

Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.

"Mit einer 'Cowboy-Manier' kommt er möglicherweise in den USA an" ... Eher erst recht nicht ...

CrisisMaven ⌂ @, Dienstag, 17.02.2015, 15:35 vor 3951 Tagen @ Olivia 3712 Views

Mit einer "Cowboy-Manier" kommt er möglicherweise in den USA an, in Europa aber nicht!

Der Mann hat in Australien gelehrt, da sind diese "herzlichen Rauhigkeiten" eher ueblich.

In USA ist man eher noch "kooperativer" als bei "uns". Dort blickt man sich tief, tief in die Augen und haucht "really appreciate you said that" (voellig wurscht, was der andere gesagt hat). Im Gegenteil, der deutsche Ingenieur, der, wiewohl er recht hat (und "der Ami" gegenueber das auch weiss und ... anerkennt), auf kuerzestem Wege eine Loesung praesentiert, ohne den andern die Chance zu geben, so zu tun, als haetten sie dran mitgewirkt, der ist in USA dennoch nicht wohlgelitten.

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

DeCent vs. decent

BillHicks ⌂ @, Wien, Dienstag, 17.02.2015, 10:54 vor 3951 Tagen @ pigbonds 4443 Views

Hi pigbonds,

Varoufakis schlägt EU-Armee vor:
https://www.youtube.com/watch?v=CRRWaEPRlb4#t=12m20s

wenn dabei sofort @CrisisMavens Vorschlag umgesetzt wird alle Offensivwaffen zu ächten kann man darüber sprechen. Eine gemeinsame europäische Verteidigungsarmee, die unter keinen (!) Umständen auf außereuropäischen Boden agieren darf (egal welche Propaganda auch immer, zB à la "Deutschland wird am Hindukusch verteidigt" und ähnlicher Unfug). Solche europäischen Verteidigungskräfte ließen sich dann nicht so leicht (auch nicht von US und sonstigen Interessen) instrumentalisieren. Bisher schaffen wir europäischen Gesellschaften das ja aber nicht einmal innerhalb der eigenen Nationalstaaten...

auch hier:
http://ineteconomics.org/sites/inet.civicactions.net/files/varoufakis-yanis-berlin-pape...
when it is possible to discuss the dissolution of national armies and
their
merging into a single European Defence Force

Ohne weiteres (s.o. Ächtung von Offensivwaffen) ein ziemlich riskantes Unterfangen.
Uns stehen wohl ähnliche Debatten bevor, wie diejenigen, die in den USA von den "federalists" gegen die "anti-federalists" geführt wurden (ausgehendes 18. Jhd).

Es springt ins Auge, dass Varoufakis "sein" Europa "the Decent Europe"
nennt,
genauso, wie die "Anti-Pegida" "the decent" heisst:
http://www.economist.com/news/europe/21638194-xenophobic-marches-continue-parts-germany...
The rest of the political spectrum, however, appears united in opposing

the implicit xenophobia of Pegida’s message. Stanislaw Tillich, the
premier
of Saxony, rejected the marchers’ invitation to address them. Gerhard
Schröder,
Mrs Merkel’s predecessor as chancellor, has called for an “uprising
of the decent
”.

Ich verstehe es so:
Decent bei Varoufakis steht in erster Linie für Decentralized (Dezentralisierung um die grenz-autokratisch geführte EU nicht schnurstracks in die Autokratie marschieren zu lassen) das Wortspiel mit "decent" = "anständig" folgt erst in zweiter Linie.
In "uprising of the decent" ist das Wort eine Übersetzung von "Anständigen", was Schröders Wortwahl war im Oktober 2000, als er einen "Aufstand der Anständigen" forderte, weil angeblich "deutsche Rechtsextreme" einen Brandanschlag auf eine jüdische Synagoge verübt hätten.
In 2014 entblödet sich Schröder nicht diesen Spruch zu wiederholen um gegen PEGIDA Stimmung zu machen, welche Angst vor einer Islamisierung des Abendlandes haben.
Die "deutschen Rechtsextremen" im Oktober 2000 haben sich paar Monate später übrigens als "arabischstämmig" herausgestellt... und ausgerechnet den damals benutzten Spruch nutzt Schröder jetzt um gegen diejenigen Stimmung zu machen, die sich vor einer "Islamisierung des Abendlandes" fürchten.
Vielleicht will er durch die Blume genau das sagen, was die Verwendung in diesem Zusammenhang nahelegt? [[freude]]

Beste Grüße

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

'Lappland wird in Andalusien verteidigt', und Schottland in Bulgarien

Zarathustra, Dienstag, 17.02.2015, 11:11 vor 3951 Tagen @ BillHicks 4215 Views

Wieso dann nicht gleich am Hindukusch? Mit solchen Postulaten hinkt man den Politikern doch nur einen einzigen Schritt hinterher, BillHicks.
Ihr seid also bereits soweit erfolgreich kollektivisiert und indoktriniert, dass ihr einen Kontinentalstaat als angemessen und artgerecht empfindet?
Der Kontinentalstaat ist der zweitletzte Schritt dieser Massenveranstaltung von Bürgern (vormals Menschen).

Grüsse, Zara

Da war man gerade noch sexuell erfüllt und emotional frei im Urwald und landet ratzfatz auf der (welt-)politischen Bühne...

BillHicks ⌂ @, Wien, Dienstag, 17.02.2015, 12:45 vor 3951 Tagen @ Zarathustra 4267 Views

Grüezi Zara!

Wieso dann nicht gleich am Hindukusch?

weil da nichts verteidigt wird. Außer den Opiumfeldern vielleicht.

Mit solchen Postulaten hinkt man den
Politikern doch nur einen einzigen Schritt hinterher, BillHicks.
Ihr seid also bereits soweit erfolgreich kollektivisiert und
indoktriniert, dass ihr einen Kontinentalstaat als angemessen und
artgerecht empfindet?

Ich ziehe grundsätzlich eine Welt der dezentralisierten Netzwerkstrukturen jederzeit jeglicher Art von Kollektivierung vor.
Die einzelnen Akteure sollten so viel Verantwortung wie irgendmöglich übernehmen, so wenig wie irgendmöglich delegieren. Ohne zu delegieren wird es aber ohne weiteres, Stand heute, kaum gehen.

Ein Beispiel: auf diesem unserem Globus tust Du Dir erheblich leichter Dein theoretisches (Menschen-)Recht auf Reisefreiheit ("Freizügigkeit") praktisch umzusetzen, wenn Du über Reisedokumentes eines Nationalstaates verfügst, der die entsprechenden internationalen Abkommen unterzeichnet und idealerweise durch Ausführungsgesetze in nationales Recht umgewandelt hat. Wenn Du Deinen schweizer Reisepass nutzt um Dein Recht auf Freizügikeit umzusetzen, dann geht das heute deshalb, weil vorher und mittelbar für Dich andere bestimmte Ausverhandlungen schon durchgeführt haben, welche Du Dir jetzt vor Deiner Reise sparen kannst. Das ist die Version, die beinhaltet, dass Du etwas an den schweizer Nationalstaat delegiert hast.
Selbstverständlich könntest Du versuchen mit Deinem Zielland auch höchstpersönlich diplomatische Kontakte aufzubauen, denen erklären warum Du ein recht vernünftiger und umgänglicher Zeitgenosse bist, der ohnehin nur zum Sightseeing vorbeischauen und ein paar Devisen da lassen möchte. Wenn Du die Transitländer dann auch noch überzeugt hast, dass Du niemanden schaden wirst und irgendwo vllt. noch eine Versicherung oder ein dickes Treuhandkonto aufweisen kannst - nur für den Fall der Fälle (nach welchem Dich Deine Verhandlungspartner an der anderen Leitung aber sicher fragen werden) - dann steht Deiner Reise wohl absolut nichts mehr im Weg. In diesem Fall hättest Du selbst deutlich mehr Verantwortung übernommen und (kaum noch etwas) delegiert.
[Was Du sicher schon (automatisch) delegiert hast, war der Aufbau der Kommunikationsmöglichkeiten... - es sei denn freilich Du wärst ein Über-Ingenieur und wärest in der Lage höchstselbst Glasfaserkabel etc. pp. in die ganze Welt zu verlegen - wie dieses Unterfangen aber wohl gelingen soll ohne vorher mit irgendwem kommunizieren zu können (über Kommunikationskanäle, die ja nun andere vor Dir bereits aufgebaut hätten...).

Was heißt das alles?
Die normative Kraft des Faktischen bringt Dich heute ratzfatz auf die (welt-)politische Bühne, sobald Du nur eine (internationale) Reise antreten möchtest. Wer möchte heute schon in der Gewissheit leben auf ewig an einen Ort gebunden sein zu müssen, weil man diese (welt-)politische Bühne der internationalen Abkommen und Verträge auch nicht mittelbar betreten möchte (z.B. durch Staatsbürgerschaft eines Nationalstaates)?
Freilich gibt es im Urwald im ein oder anderen Stammesvolk noch bei weitem emotional weniger oder gar nicht gepanzerte, sexuell erfüllte und freie und nicht zivilisations-/religionsverstümmelte Wesen (physisch und psychisch). Ich finde es phantastisch, dass es diese Beispiele gibt und dass wir die Möglichkeit haben darüber und so von diesen Wesen zu lernen. Und freilich kannst Du sagen: das möchte ich auch!
Selbstverständlich, wer nicht? Idealerweise für alle. Bleibt nur die Frage nach dem Weg dorthin [[top]]

Der Kontinentalstaat ist der zweitletzte Schritt dieser
Massenveranstaltung von Bürgern (vormals Menschen).

Ja, der zentralisierte Weltstaat der (aller)letzte.

Ein nüchterner Blick auf unsere Mutter Erde [[top]] zeigt, dass diese auf verschiedenen Ebenen "immer kleiner" wird. Kommunikation, Transport, sonstige Geschäftstätigkeit...
Business ist etwas "internationales", etwas globales. Immer gewesen. Es muss also allein aufgrund dieses Umstandes bereits bestimmte Regeln und Usancen geben, die bereits "weltweit" Anwendung finden.
Darüber, dass es also "etwas" geben wird, das "weltweit" sein wird, brauchen wir uns nicht unterhalten. Es gibt bereits "etwas", das weltweit ist.

Der zentralisierte Weltstaat ist allerdings aus meiner Sicht heute die denkbar schlechteste Art und Weise zu versuchen diesem Umstand gerecht zu werden. Auf kleinerer Ebene gilt das auch für den zentralisierten Kontinentalstaat (schon dort bereits Kommunikationsprobleme, die bereits bloß aus unterschiedlichen Sprachen resultieren), genau so wie es auch für einen Bundestaat wie etwa die BRD gilt (auch dort trotz reihenweise guter Ideen - Föderalismus, Subsidiaritätsprinzip etc - Kommunikationsprobleme en masse, obwohl die Sprache zumindest auf den ersten Blick kein Hindernis darstellt - aber es bleibt bei emotional gepanzerten genug Stoff für Kommunikationsprobleme [[freude]] [[sauer]] ).

Grüsse, Zara

Auf in das globale, emotional freie, ungepanzerte, erfüllte, dezentrale Welt-Netzwerk [[freude]] [[top]]
Hier würde man sagen: "die Leit missten se hoit g'schbian."
(Freie Übersetzung: "Die Menschen müssten in der Lage sein sich selbst (Anm.: ihre eigenen Emotionen) zu spüren")

Beste Grüße

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Deine Decent Interpretation macht Sinn (oT)

pigbonds @, Dienstag, 17.02.2015, 12:14 vor 3951 Tagen @ BillHicks 3644 Views

- kein Text -

Ja! Es braucht eine europaeische Armee! Die nationalen Strukturen haben versagt ...

CrisisMaven ⌂ @, Dienstag, 17.02.2015, 14:43 vor 3951 Tagen @ pigbonds 3861 Views

... europaeische sind viel leistungsfaehiger!

Varoufakis schlägt EU-Armee vor:
youtube.com/watch?v=CRRWaEPRlb4#t=12m20s
when it is possible to discuss the dissolution of national armies and their merging into a single European Defence Force

Varoufakis, der ja auch in etwa so flamboyant auftritt wie Tito, hat da dasselbe -nur auf groesserer geographischer Basis- angedacht, was Tito aeusserst erfolgreich fuer Jugoslawien umgesetzt hatte.

Ich bin heute noch begeistert von der aufopfernden Waffenbruederschaft der Serben und Kroaten. Der konnte nicht mal die gemeinsame Sprache etwas anhaben!

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

USA als letzte Bastion des Westens nutzt Europa, um nochmal demographisch aufzutanken und es dann verrotten zu lassen

politicaleconomy @, Dienstag, 17.02.2015, 12:50 vor 3951 Tagen @ nereus 4527 Views

Ich würde vermuten: da der Westen überall, auch in den USA, demographisch im decline ist (Familienzerfall, Geburtenrückgang, Überalterung, Migration - in USA von katholischen Latinos, in EU von fundamentalistischen Moslems), betrachten die USA ihre europäischen Vasallen quasi als Rohstoffreservoir - auch für Menschen westlicher kultureller Herkunft (Kultur, Qualifikation).

Die werden in USA knapp wie in allen westlichen Nationen, und kriesenbedingte Migrationsströme von Europäern, die auch der wachsenden Bedrohung aus dem sich radikalisierenden Islamgürtel entkommen wollen, werden Richtung Nordamerika ziehen.

Die USA profitieren also durchaus von der Krise Europas. Den Euro wollens sie nicht, der ist eine Konkurrenz zum Dollar als Weltreservewährung.

Europa wird also quasi ausgeschlachtet im Hinblick auf Rohstoffe und Menschen, um selber als letzte Bastion des Westens länger durchhalten zu können.

Der Aspekt wird oft übersehen.

Hannibal ante portas!

Reffke @, Dienstag, 17.02.2015, 13:10 vor 3951 Tagen @ politicaleconomy 4303 Views

Gunnar Heinsohn - Die Jugendblase (Söhne und Weltmacht)
300 Millionen junge Mämnner stehn in Kleinasien und Nordafrika bereit, um Eurabia bald möglich zu machen!
Ob IS oder als "Bootflüchtling... oder die, die schon längst da sind...[[zwinker]]

--
Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
------------------------------
==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

Heinsohn: " [...] die großen Tötungsbewegungen" sind "immer die frömmsten."

BillHicks ⌂ @, Wien, Dienstag, 17.02.2015, 14:35 vor 3951 Tagen @ Reffke 4152 Views

Hi PE, hi Reffke,

Gunnar Heinsohn - Die Jugendblase (Söhne
und Weltmacht)

300 Millionen junge Mämnner stehn in Kleinasien und Nordafrika bereit, um
Eurabia bald möglich zu machen!
Ob IS oder als "Bootflüchtling... oder die, die schon längst da
sind...[[zwinker]]

die - für mich plausibel klingende - Storyline:
Ein Sohn muss in allen Gesellschaften aus dem Haus ("die Tochter kann ehrbar alte Jungfer werden), vor allem dann, wenn der Vater (der naturgemäß nur eine Position "freimacht") mehr als einen Sohn hat. Hat der Vater zwei Söhne könnte es durch Wachstum usw. vllt. noch eine weitere Stelle geben, hat der Vater aber 4 Söhne, dann müssen die 2 "Überzähligen" sich etwas überlegen. Dabei steht das Töten zwar als letzter Schritt am Ender dieser Überlegungen, aber letztlich ist es eben schon oft darauf hinausgelaufen. Das Töten aber ist nicht einfach. Es wird einfacher, wenn man das Töten als von einer höheren Entität bestimmt betrachten kann. Das Töten wird dann nicht selbst, sondern gewissermaßen von der höheren Entität verübt. Das erleichtert das Töten enorm.
"Deshalb sind die größen Tötungsbewegungen eigentlich immer die frömmsten."

Ob das "Frommsein" nun ein christliches, jüdisches, muslimisches, kommunistisches (obwohl atheistisch), ... ist, ist für diese "Erleichterung" egal.

[Frage/Anm.: Nähme Heinsohn das Judentum aus einer solchen Liste eigentlich aus? Wenn ich ihn richtig verstanden habe, entstammt folgende These seinem Werk "Warum Auschwitz?": Hitler wollte durch die Ausrottung der Juden die Abschaffung des "Rechts auf Leben" bewirken; diese Idee ("Recht auf Leben") halten die Nazis für eine zutiefst "jüdische"; mithin wollte Hitler so ein "Recht auf Völkermord" etablieren; Bin zu einer Einschätzung diesbezüglich aber nicht kompetent genug]

Wenn man Heinsohns Söhne-These prinzipiell folgt, dann sollte der Druck, der zum Töten führt in Gesellschaften, die Positionen zu besetzen haben eigentlich nachlassen.
Damit dieses Nachlassen nicht einsetzt müsste für den Islam irgendeine "Besonderheit" konstruiert werden. Heinsohn sieht den Islam allerdings nur als ein Instrument; es könnte theoretisch jedes beliebige andere Instrument sein, das das Töten erleichtert.
Eine Angst vor einer Islamisierung des Abendlandes ist also nur dann begründbar, wenn es für (muslimische) Einwanderer keine zu besetzenden Positionen gibt oder sie sich für zu besetzende Positionen nicht eignen.
Wir haben in Mitteleuropa nun einerseits "Fachkräftemangel", andererseits zuviele Unqualifizierte. Also doch ein hermeneutisches/didaktisches Problem?

Beste Grüße

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Tipp

politicaleconomy @, Dienstag, 17.02.2015, 15:00 vor 3951 Tagen @ BillHicks 3994 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 17.02.2015, 15:07

Hi BillHicks,

zum Glück sind nur die gewalttätigsten Jungmänner die Frömmsten, nicht aber immer die Frömmsten die Gewalttätigsten. Wäre dem so, hätte es hier im DGF schon viele Tote gegeben.

Ich würde Dir empfehlen, Heinsohns Argumentation zur Migration mal genauer anzusehen, er argumentiert recht differenziert und für mich insgesamt überzeugend - bin mit Hinterfragungsversuchen bisher nicht weitgekommen.

[Während ich seine Ökonomie längst zerlegt und als Ideologie entsorgt habe; die Monetärkeynesianer sagten mir schon beim ersten Treffen 1995, daß H/S aus ihrer Sicht im Kern Neoklassiker seien, was - im großen und ganzen und in Bezug auf Makroökonomie und politischen Schlußfolgerunge, die Heinsohn meint, aus seinen Fehlschlüssen ziehen zu müssen, zutrifft. Die Wichtigkeit der zivilrechtlichen institutionellen Fundierung bleibt dabei richtig und wichtig, aber die staatsrechtliche Fundierung, die Zivilrect erst möglich macht, und die Bedeutung der Steuergewalt für an makroökonomischen Zielen orientierte Fiskalpolitik ignoriert H komplett - siehe dazu modern monetary theory).]

Aber zu Demographie und Lohnarbeiterfamilie (eigentliche Kernkompetenz von H.) Söhne und Weltmacht als Basis, auch "finis germaniae", und als Hintergrund sein "Lexikon der Völkermorde".

Dann "Menschenproduktion" (1979), "Theorie des Familienrechts" (1974)und "Theorie des Kindergartens und der Spielpädagogik" (1975); sehr wichtig fürs Verständnis der Artikel, "Frauen und Mütter im israelischen Kibbutz" (1979)- Familienstrukturen und Demographie in genossenschaftlichen Dorfgemeinschaften mit kapitalistischen Außenbeziehnungen (sollte ich mal digitalisieren und online stellen).

Einige weitere Artikel kann ich Dir schicken, außerdem googeln (Achse des Guten hat einige seiner Artikel).

Nur einige Punkte:

V.a. die unqualifizierten Überschüssigen kommen hierher, um zu BLEIBEN, die Qualifizierten kommen mehrheitlich her zur Ausbildung, um dann in ihre Länder zurückzugehen und dort zu wirken. Probleme entstehen in der Regel erst in der zweiten Generation solcher Einwanderen v.a. bei den jungen Männern, die Erstgeneration ist eher überangepaßt. Die jungen Frauen der 2. Generation dagegen nutzen hier die Emanzipationsmöglichkeiten, was für die perspektivlosen Männer der 2. Einwanderergeneration eine absolut explosive Situation erzeugt (nicht nur West-Haß, auch Frauenhaß). Erst die 2. Immigrantengeneration wird anfällig für Salafismus etc. und Terror, also auch Pendeln zw. Europa und Nahost zwecks Mitkampf beim ISIS-Kampf zwecks Eroberung Roms und Wiens (wieder so formuliert, als jetzt am ägyptischen Mittelmeerstrand 25 Christen enthauptet wurden).

Auch Kinder eingewanderter alleinstehender Sozialhilfemütter (matrilinearer Familientypus) werden überdurchschnittlich oft gewalttätig.

Seine Analyse läßt wenig Raum für Hoffnung - aber man muß auch sagen, daß Heinsohn kein lösungsorientierter Denker ist, lediglich einer, der Probleme schonungslos bewußtmacht. Hängt zusammen mit seiner methodischen Fundierung, die er aus der Psychoanalyse bezieht - siehe die Diskussion um lösungsorientierte Psychologie vs. Tiefenpsychologie.

Da gibt es ein sehr breites und wichtiges Feld zu beackern ... aber generell muß man sagen, daß wir es hier mit der Alterungs- und Schrumpfungsphase einer gesamten schwächelnden Zivilisation zu tun haben, die von einer jungen, dynamischen und gewalttätigen Zivilisation (dem Islam) früher oder später rein zahlenmäßig übernommen werden wird. Teilweise werden die Muslims abendländische Gewohnheiten übernehmen (v.a. die Frauen, die profitieren, was die Männer, deren Macht über die Frauen gebrochen wird, aggressiv macht). War am Ende des röm. Reichs auch nicht anders ...

Gruß!

Ergänzung

politicaleconomy @, Dienstag, 17.02.2015, 16:43 vor 3951 Tagen @ BillHicks 3582 Views

Hiermit:

"Probleme entstehen in der Regel erst in der zweiten Generation solcher Einwanderen v.a. bei den jungen Männern, die Erstgeneration ist eher überangepaßt. Die jungen Frauen der 2. Generation dagegen nutzen hier die Emanzipationsmöglichkeiten, was für die perspektivlosen Männer der 2. Einwanderergeneration eine absolut explosive Situation erzeugt (nicht nur West-Haß, auch Frauenhaß). Erst die 2. Immigrantengeneration wird anfällig für Salafismus etc. und Terror, also auch Pendeln zw. Europa und Nahost zwecks Mitkampf beim ISIS-Kampf zwecks Eroberung Roms und Wiens (wieder so formuliert, als jetzt am ägyptischen Mittelmeerstrand 25 Christen enthauptet wurden).

Auch Kinder eingewanderter alleinstehender Sozialhilfemütter (matrilinearer Familientypus) werden überdurchschnittlich oft gewalttätig."

Wollte ich nur sagen, daß hier eine bisher überwiegend unerkannte aber sehr wohl von vielen geahnte (und seitens der Politik geleugnete) Zeitbombe tickt und natürlich weitere solcher Zeitbomben nachkommen. Bomben, die erst mit 2 Jahrzehnten Verzögerung hochgehen.

Vielleicht auch interessant, als Sammlung von Eindrücken:
https://www.youtube.com/watch?v=uHE3uVDpPSA

Wobei mich sehr interessieren würde, wer hinter dem Namen "Jasinna" tatsächlich steckt ....

Lösungen

politicaleconomy @, Dienstag, 17.02.2015, 17:30 vor 3951 Tagen @ BillHicks 3509 Views


"daß Heinsohn kein lösungsorientierter Denker ist, lediglich einer, der Probleme schonungslos bewußtmacht. Hängt zusammen mit seiner methodischen Fundierung, die er aus der Psychoanalyse bezieht - siehe die Diskussion um lösungsorientierte Psychologie vs. Tiefenpsychologie.

Da gibt es ein sehr breites und wichtiges Feld zu beackern ... "

Kreative Lösungen sind also sehr viele gesucht ... und werden sich auch finden, so oder so ... wir haben ja jetzt soooooooooo viele Unternehmensberater, Kreatitiväts- und Kommunikationstrainer (die anderen beibringen können, wie man kommuniziert und Lösungen finden kann, ohne daß sie selber welche finden könnten) ... sollte doch kein Problem sein! [[zwinker]]

Lösungsorientierung (und warum diese ohne Diagnostik auch nix bringt...)

BillHicks ⌂ @, Wien, Freitag, 20.02.2015, 00:59 vor 3948 Tagen @ politicaleconomy 3084 Views

Hi PE!


\"daß Heinsohn kein lösungsorientierter Denker ist, lediglich einer, der
Probleme schonungslos bewußtmacht. Hängt zusammen mit seiner methodischen
Fundierung, die er aus der Psychoanalyse bezieht - siehe die Diskussion um
lösungsorientierte Psychologie vs. Tiefenpsychologie.

Da gibt es ein sehr breites und wichtiges Feld zu beackern ... \"[/i]

Das mit der tiefenpsychologischen Fundierung wusste ich gar nicht. Danke für den Hinweis. Die früheste Schrift Heinsohns, die ich bisher gelesen habe ist seine Diss von 1984. Dass Heinsohn kein NLPler ist, ist allerdings wenig überraschend[[zwinker]]
Was mir zu dieser Thematik sehr gut gefallen hat: "NLP und die Struktur emotionaler Prozesse" (youtube, 63min)
Vortrag eines lösungsorientiert arbeitenden Therapeuten, der jedoch aus eigener Erfahrung weiß, dass es eben nur lösungsorientiert/veränderungsorientiert (das hieße etwa ganz ohne Diagnostik!) auch nicht geht. Der Vortrag startet recht gemächlich, bringt historische Hintergründe (die Dir wahrscheinlich längst geläufig sind). Entwirft dann ein durchaus interessantes (Störungs-)Modell.

Was wir sicher sagen können: die Gesellschaft ist komplex. D.h. eine einfache "Reparatur" wird so oder so nicht möglich sein.

Kreative Lösungen sind also sehr viele gesucht ... und werden sich auch
finden, so oder so ... wir haben ja jetzt soooooooooo viele
Unternehmensberater, Kreatitiväts- und Kommunikationstrainer (die anderen
beibringen können, wie man kommuniziert und Lösungen finden kann, ohne
daß sie selber welche finden könnten)

Hehe... das sind halt \"Eunuchen!\" ... \"Sie wissen, wie man\'s macht.\" (Pispers)

... sollte doch kein Problem sein!
[[zwinker]]

Naja, solange die Entscheidungen treffenden Teile der Gesellschaft (man könnte argumentieren, dass nicht einige, sondern immer alle Teile der Gesellschaft Entscheidungen treffen; z.B. wieveil tu' ich dafür, dass ich ein gutes Verhältnis zu meinen Nachbarn habe - egal welcher Herkunft) unbewusst inkompetent für dieses \"Problem\" bleiben, ist eine Lösung desselben nur durch Zufall möglich. Durch Denker wie Heinsohn kann aus dieser unbewussten Inkompetenz zumindest mal bewusste Inkompetenz werden. Man weiß dann immerhin schon mal, dass man nicht weiß bzw. nichts zu einer Lösung beizutragen hat).
Hier stehen wir also. Ein Schritt in Richtung bewusste Kompetenz wäre es wohl eine konsequente Einwanderungspolitik zu machen. Vielleicht sind wir auch schief gewickelt und es wird durchaus verstanden und gesehen... und die Eurokrise ist die mitteleuropäische Art und Weise die Peripherie um Innovateure und Fachkräfte zu bringen? Mitteleuropa quasi als dieses sprichwörtliche eine ostdeutsche Dorf, das von ursprünglich fünfen noch übrig bleibt, das dann noch weitere 20 Jahre einen Bäcker, eine Apotheke usw. hat. Wieso lässt die Peripherie das mit sich machen? Stimmt es dass 2014 ca. 1 Mio Arbeitnehmer aus der Peripherie nach D kamen?

Beste Grüße

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

In der Anamnese stimmen wir überein. Was wäre also zu tun? Als Einzelner? Well... Aber als Gesellschaft als Ganzes? (oT)

BillHicks ⌂ @, Wien, Dienstag, 17.02.2015, 14:37 vor 3951 Tagen @ politicaleconomy 3622 Views

- kein Text -

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Das sind die richtigen Fragen

politicaleconomy @, Dienstag, 17.02.2015, 15:12 vor 3951 Tagen @ BillHicks 3992 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 17.02.2015, 15:49

Ich denke, realistisch betrachtet bleibt nur Auswandern (USanada, AUS, NZ - die letzten Bastionen und Fluchtburgen der westl. Zivilisation).

Zurückbleiben in Europa werden die Alten, Kranken, Schwachen - und ihre Kultur, was sie besitzen, etc. etc. werden übernommen werden von der nachfolgenden, jungen, dynamischen und zahlenmäßig machtvollen Kultur.

Wer keine Option zum Auswandern hat, wird gut daran tun, sich mit den Einwanderern frühzeitig gut zu stellen - die wissen sehr gut, daß die Zeit auf ihrer Seite ist und lassen in ihrem Verhalten auch klar durchblicken: "wir werden das hier alles in den nächsten Jahren und Jahrzehnten übernehmen" (eigene Erfahrungen dazu kann ich gern berichten).

Also schon mal einen Koran ins Regal stellen - bei mir steht nur kaum gelesene vergleichende Religionswissenschaft. Aber ein solcher Ansatz wird nur von alternden und schwächelnden Kulturen entworfen. Junge, dynamische und starke Kulturen bleiben ethnozentristisch und halten ihre Kultur für die überlegene. War für die Europäer in ihren youtbulge-Zeiten auch nicht anders.

Man kann (und sollte) die Migrationspolitik ändern, aber mehr als ein wenig bremsen kann man den Prozess dadurch nicht, denn hinter dem jetzigen youthbulge folgt der größte children bulge der Weltgeschichte (islam. Welt, v.a. Afrika + Nahost, aber bis in den Kaukasus und nach Malaysia).

Solche Bewegungen kannst Du nicht groß verändern. Da muß jeder seinen persönlichen Weg finden - die meisten werden sich einfach so lang es irgend geht gut "westlich" und "individualistisch" auf sich selbst konzentrieren, und als Singles im Alter zunehmend mangels Pflegepersonal, das wirklich an ihnen interessiert wäre, ihrem Leben selbst ein Ende bereiten. Das ist so klar wie Kloßbrühe und ja auch schon längst in der öffentlichen Diskussion.

Vorher wäre schön, wenn man zukünftigen Versuchen der Errichtung ähnlicher Zivilisationen - die moderne war ja auch 'ne Neuauflage der klassischen antiken griechisch-römischen - ein realistisches Bild ihrer grundlegenden Funktionsweise mitgeben könnte, daß wenigstens die geistigen MITTEL für eine sinnvolle Steuerung der eigenen Entwicklung verfügbar sind. Ob die dann genutzt werden oder sich wieder wie gehabt Machtinteressen durchsetzen und Ideologisierung realistische Analyse beiseite wischt, kann man schlecht sagen - wahrscheinlich ist es.

Also wohl ein sehr idealistisches Ziel, but once you are stuck with it ... you shud pull it through, würde ich sagen.

Ansonsten - wie alternde Menschen leben alternde Zivilisation vor allem von der Vergangenheit, von der Glory of the Golden Days long passed. Europa wird ein Musumskontinent werden und, wenn er Glück hat, später von anderen Kulturen mal als vergangene Zivilisation "studiert" werden. Man kann versuchen, zu bewahren, was man für bewahrenswert hält, und versuchen, es weiterzugeben. Absolute Urteile darüber, was bewahrenswert ist und was Fehlschritte waren, fallen mir (und alternden Zivilisation überhaupt) aber wohl eher schwer.

Eine Zivilisation wird gesät, keimt, durchbricht die Erde, gelangt ans Sonnenlicht, streckt sich ihm entgegen, wächst und gedeiht, blüht ... und verwelkt und vergeht. Es ist ein natürlicher Prozess, schön und grausam zugleich. Im Alter ist man dem Dichter näher als dem Macher ... man betrachtet und schaut mehr, als daß man noch viel gestaltet und bewegt. Es gibt aber auch Tattergreise, die unter Realitätsverlust leiden, fools, die ihr Altern nicht würdig gestalten können. In diesem Zustand ist Europa jetzt - und das sollten wir (mit Varoufakis) ändern.

Gruß
PE

Was ist eigentlich eine Reservewährung?

Nico @, Mittwoch, 18.02.2015, 02:44 vor 3950 Tagen @ politicaleconomy 3388 Views

Hallo politicaleconomy!

"Die USA profitieren also durchaus von der Krise Europas. Den Euro wollens sie nicht, der ist eine Konkurrenz zum Dollar als Weltreservewährung."

Wie wird eine Währung eigentlich zu einer Reservewährung? Sind es die Marktkräfte, die eine solche hervorbringt? Oder in wie fern hat diese also Konkurrenz zu fürchten?

Ich persönlich halte die EZB ja vielmehr für den zentralen Stützpunkt des Dollars in Europa, und die USA hätten allenfalls die Revolution zu fürchten, aber kaum die Konkurrenz des Euro unter Wettbewerbsbedingungen.

Völlig falsch?

Schöne Grüße

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Die Zeit: Histörchen zum "Eurokampf"

Olivia @, Dienstag, 17.02.2015, 14:42 vor 3951 Tagen @ nereus 4034 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 17.02.2015, 14:54

Offensichtlich werden viele Waffen aufgeboten, um den Euro zu zerstören. :-)))

Hier ein Histörchen aus der "Zeit". Ich hasse Hedgefonds, und beim Lesen dieser Zeilen kam wirklich Freude in mir auf.

http://www.zeit.de/2015/05/john-taylor-euro-kritiker-pleite

Ach, wie wäre das schön, wenn es Soros einmal genauso ergehen würde.

--
For entertainment purposes only.

Da es um Varoufakis geht, ein bisschen Spieltheorie ...

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 17.02.2015, 18:28 vor 3951 Tagen @ nereus 4039 Views

Quelle

The following payoff table is, in our analysis, Syriza’s perception of the current situation.

[image]

Our view is that Syriza believes that caving in to the EU will end its political movement before it really begins. Caving in produces the outcome of -100 in quadrants one and three. Thus, its only positive payoff is to press for restructuring at all costs, while the EU caves (quadrant two outcome). At the same time, we think Tsipras believes that the costs to the EU of caving to Syriza aren’t all that high, but a situation in which both parties hold (quadrant four outcome), which probably entails a Greek exit from the Eurozone, is devastating for the EU. If the Eurozone breaks up, the Pandora Media Inc (NYSE:P)’s Box of European nationalism is released with all the risks that entails. The conditions that led to two world wars will return. And, most importantly, Germany loses its single currency free-trade zone. Thus, we fear that Syriza has concluded that the EU/Germany/ECB has no choice but to cave as long as Syriza holds firm.

The following is our view on the EU/German/ECB payoff table.


[image]
From the troika’s perspective, a face-saving outcome in which both parties cave on some matters is the best outcome. They fully expect Syriza to take that option and believe the aggressive comments against extending the current deal or even more “extend and pretend” on debt is just political rhetoric for domestic consumption. Thus, the leaders of the EU keep looking for Syriza to signal a first quadrant outcome. They also believe that a Greek exit won’t be a big deal for the Eurozone but a catastrophe for Greece. Thus a quadrant four outcome should be unthinkable for Greece but not overly costly for the Eurozone. On the other hand, a quadrant two outcome, in which Greece holds and gets its way, while the EU caves, is good for Greece but terrible for the Eurozone. The German reform effort will be over. Populist parties across Europe will use Syriza’s success to rebel against austerity and EU rules. A clear debt write-down would need to be avoided at all costs.

These payoff tables model our view of what the parties are calculating for their decisions. The numbers themselves are for illustration. Essentially, our analysis suggests that there is a large divergence in the perceptions of both sides but the rational choice is to hold to their respective positions. In other words, our analysis of the payoffs suggest that the EU won’t offer debt relief and Syriza won’t back down from demanding it.

Da auf beiden Seiten Politiker stehen, werden beide politisch handeln. Syriza kann sich kein Nachgeben leisten (die Griechen würden sie lynchen) und auf der EU Seite ist Hartbleiben alternativlos (exHartwährungsländer + Spanien). Ich sag mal so: Das wird knallen!

Grüße

--
[image]
** Keiner soll hungern ohne zu frieren! **

Wird es knallen? Weltgeschichtlich sicher (leider) der haeufigere Fall ... Und Spieltheoretiker sind keine Praktiker ...

CrisisMaven ⌂ @, Dienstag, 17.02.2015, 19:12 vor 3950 Tagen @ FOX-NEWS 4244 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 17.02.2015, 19:24

Da auf beiden Seiten Politiker stehen, werden beide politisch handeln. Ich sag mal so: Das wird knallen!

Das ist eine moegliche Variante. Der Erste Weltkrieg ("Schlafwandler") kam auch eher so zustande (egal, wer ihn nun angeblich gewollt hat - viele, die ihn nicht wollten, haetten ihn dennoch verhindern koennen!).

Das gefaehrliche an Spieltheoretikern ist: sie haben, ebenso wie "mathematische" Volkswirtschaftler, stets ein hanebuechen vereinfachtes Modell; und kritisieren dann auch noch ebenselbige Vorgehensweise.

Dieses Modell unterstellt immer erstmal zwei Dinge:

a) Dass es ueberhaupt naturgesetzliche "Spielregeln" gibt. (Waehrend sie aber gleichzeitig behaupten, das sei alles nahezu beliebig sozial konstruiert).

b) Dass diese Regeln vorhersehbar wirken - so, wie man es von einem Schachspiel kennt. Anders, als Herr Alexander "der Grosse" es mit dem gordischen Knoten gemacht hat. Welches Beispiel aber gleichzeitig dann wieder auf Herrn Varoufakis passen soll, wie hier dann einige, die jeglichem Personenkult abhold sind, nicht muede werden, zu betonen.

Dabei uebersehen Spieltheoretiker aber:

c) Spielregeln aendern sich nicht ueber den Zeitablauf. Wer beim Mensch-Aergere-Dich-Nicht oder Monopoly oder Schach mitten im Spiel die Regeln aendert, "fliegt raus". Drum sind -erstmal- ja auch Tsipras und Varoufakis "rausgeflogen".

In der realen Welt aber aendern sich die Spielregeln - und zwar laufend. Man beginnt, ganz spieltheoretisch vorher ausgerechnet, eine Pruegelei mit einem Schwaecheren - da kommt ploetzlich der grosse Bruder. Dumm gelaufen. Da kommt China, da kommt Russland. Toll. Dann kommt USA. Dann kommt Bombe. Na, wer konnte das ahnen ... Schlafwandler eben. Spiel-Theoretiker eben. Spiel-Suechtige. Eben.

Aber ein Trost: damit was "in's Auge gehen" kann, muss man erstmal Augen haben ...

Dies zeigt schon relativ klar, dass man (nur) mit Spieltheorie eben nicht sehr weit kommt - falls man eine Sackgasse nicht als "weit" bezeichnen mag. Politiker, die gerne tote Pferde reiten, sehen das vielleicht so. Ob ein totes Pferd in einer Sackgasse geritten wird oder auf der Praerie, macht tatsaechlich nicht soooo viel Unterschied. Hauptsache vor anfeuerndem Publikum.

Es geht aber noch weiter: selbst wenn Regeln relativ statisch blieben, so aendern sich, was man spaetestens seit dem Gossenschen Nutzentheorem weiss, die relativen Nutzen-"Werte".

Drum auch die "Einigungen" zu spaeter Stunde in den Verhandlungs-Marathons. Oft sind das "Ergebnisse", die am fruehen Morgen ausgeschlafen nicht zustande kaemen. Aber wenn langsam der Nutzen des Bettes hoeher als der der vaterlaendischen Ehre (oder was auch immer) wird, dann ruecken ploetzlich vorher "unveraeusserliche" Verhandlungsziele in der subjektiven Nutzenskala "nach hinten".

Da sich also

1) die Regeln aendern koennen (gestern waren Schneeketten gut, heute herrscht Sonnenschein - nur mal so ...)

2) die individuellen Nutzenerwartungen und -skalen der Teilnehmer nie konstant sind,

funktioniert Spieltheorie eben nur bis zu einem bestimmten Punkt im Leben.

Und auch da, wo sie (scheinbar) funktioniert, zeitigt sie oft "unitended consequences". Was wurde damals ueber die Versteigerung der UMTS-Lizenzen geschwaermt, dass auf allen Seiten Spieltheoretiker saessen - ja, am Ende haben sich alle so hochgepusht, dass ein "erfolgreicher" Ersteigerer nicht bald darauf verschied.

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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