Kinotip: Wer rettet wen?

politicaleconomy @, Samstag, 14.02.2015, 01:38 vor 3954 Tagen 4430 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 14.02.2015, 01:47

Wer Rettet Wen?

Die Krise als Geschäftsmodell auf Kosten von Demokratie und sozialer Sicherheit
Eine internationale Koproduktion der Kernfilm von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 2015, 104 Minuten

Seit fünf Jahren werden Banken und Länder gerettet. Politiker schaffen immer neue Rettungsfonds, während mitten in Europa Menschen wieder für Hungerlöhne arbeiten. Es wird gerettet, nur keine Rettung ist in Sicht. Der Film „Wer Rettet Wen“ zeigt, wer dabei wirklich gerettet wird: Nie ging es um die Rettung der Griechen, nie um die der Spanier oder Portugiesen. Stets geht es nur um das Wohl der Hauptverdiener an diesen Krisen: den dort mit hochriskanten Spekulationen engagierten Banken. Uns Steuerzahlern und sozial Benachteiligten hingegen werden bis heute alle milliardenschweren Risiken zugemutet! Für große Banken ist die Finanzkrise dagegen vor allem ein Geschäftsmodell!
(Website zum Film, mit Trailer, Infos, etc.)

Schöne Ergänzungen dazu:

Princes of the Yen - die Macht der Zentralbanken
Bankers - Masters of the Universe.

Schönes Wochenende.

Morgen um 11h in München

Fabio ⌂ @, München, Samstag, 14.02.2015, 08:40 vor 3953 Tagen @ politicaleconomy 3450 Views

Weiss noch nicht, ob ich hingehe, aber ergoogelt hab` ich`s schonmal...

http://kino.muenchen.de/film/wer-rettet-wen_149672.html

--
“We are on strike against the dogma that the pursuit of one’s happiness is evil. We are on strike against the doctrine that life is guilt." John Galt

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DASH - Digital CASH

Wie so oft: falsch

Orlando ⌂ @, Samstag, 14.02.2015, 09:58 vor 3953 Tagen @ politicaleconomy 3405 Views

Der Film „Wer Rettet Wen“ zeigt, wer dabei wirklich gerettet wird: Nie
ging es um die Rettung der Griechen, nie um die der Spanier oder
Portugiesen. Stets geht es nur um das Wohl der Hauptverdiener an diesen
Krisen: den dort mit hochriskanten Spekulationen engagierten Banken. Uns
Steuerzahlern und sozial Benachteiligten hingegen werden bis heute alle
milliardenschweren Risiken zugemutet! Für große Banken ist die
Finanzkrise dagegen vor allem ein Geschäftsmodell![/i]

Hätte man damals Griechenland, Portugal, Irland, Spanien ungebremst in die Pleite rauschen lassen, hätte man vor allem die Sparer in Deutschland und Frankreich ruiniert, und zwar den berühmten kleinen Mann, der doch Dir so am Herzen liegt.

Der Steuerzahler hat sich selbst gerettet, und das war ganz offensichtlich gut so und die Steuern sind garnicht gestiegen.

Wenn ich mir den Aktienkurs der Deutschen Bank ansehe, sieht das mehr nach Desaster Area aus als nach Gewinnmaschine.

Bei den Boni mag das anders aussehen, aber wenn die Eigentümer meinen das wäre in Ordnung, ist das deren Sache.

Täuschung

Martin @, Samstag, 14.02.2015, 10:16 vor 3953 Tagen @ Orlando 3234 Views

Hätte man damals Griechenland, Portugal, Irland, Spanien ungebremst in
die Pleite rauschen lassen, hätte man vor allem die Sparer in Deutschland
und Frankreich ruiniert, und zwar den berühmten kleinen Mann, der doch Dir
so am Herzen liegt.

Der Steuerzahler hat sich selbst gerettet, und das war ganz offensichtlich
gut so und die Steuern sind garnicht gestiegen.

Wenn ich mir den Aktienkurs der Deutschen Bank ansehe, sieht das mehr nach
Desaster Area aus als nach Gewinnmaschine.

Bei den Boni mag das anders aussehen, aber wenn die Eigentümer meinen das
wäre in Ordnung, ist das deren Sache.

'ungebremst' und 'rauschen' steht für ein schnelles Ende. Das hätte selbst der kleinste Sparer gemerkt. Der Trick ist aber, den Ruin so langsam ablaufen zu lassen, dass es der kleine Sparer eben nicht merkt. Der kleine Sparer stellt dann auch fest, "dass die Steuern gar nicht gestiegen sind", weil sein Erinnerungsvermögen nicht über ein halbes Jahr reicht - so ist die Täuschung perfekt.

Der Frosch im Wellness-Bad ...

CrisisMaven ⌂ @, Samstag, 14.02.2015, 11:25 vor 3953 Tagen @ Martin 3389 Views

'ungebremst' und 'rauschen' steht für ein schnelles Ende.

Welches dennoch mal kommen wird, am Tag im tiefsten Frieden ... [[freude]]

Das hätte selbst der kleinste Sparer gemerkt. Der Trick ist aber, den Ruin so langsam ablaufen zu lassen, dass es der kleine Sparer eben nicht merkt.

Genau. Weswegen der US-Dollar zwar fast 99% seines Wertes seit 1914 verloren hat, aber keiner hat's gemerkt - u.a. auch deshalb, weil bestimmte "Assets" wie "Fett auf der Bruehe" oben zu schwimmen scheinen, etwa "Betongold", das stets scheinbar schneller "Wert gewinnt" (!) als das Geld ihn verliert. Bis es dann mal nicht mehr stimmt, in USA 2007/2008, in Deutschland z.B. 1986.

Der kleine Sparer stellt dann auch fest, "dass die Steuern gar nicht gestiegen sind",

Ja, auch seine oeffentliche Krankenversicherung steigt nie. Die heben einfach die Beitragsbemessungsgrenze an - da steigt der Hoechstbeitrag um 1.000% in der Zeit, in der er bei den privaten Kassen um 400% steigt. Fuehlt sich aber anders an ...

weil sein Erinnerungsvermögen nicht über ein halbes Jahr reicht - so ist die Täuschung perfekt.

Und weil eine Medienlandschaft das noch verstaerkt mit tendenzioesen Berichten. Gerade die "Oeffentlichen" werden einen Teufel tun und kritisch ueber Steuer- oder Sozialsysteme berichten. Wenn, dann immer im Vergleich, wie es "anders noch viel schlimmer" waere.

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Für den abrupten Verlust der Ersparnisse hätte der Michel bestimmt Verständnis gezeigt, zwinker

Orlando ⌂ @, Samstag, 14.02.2015, 13:50 vor 3953 Tagen @ CrisisMaven 2774 Views

Wenn alle großen Lebensversicherer und großen Privatbanken schlagartig ihr Eigenkapital verloren hätten, wäre das bei den Werktätigen sicher gut angekommen. Zumal sie nicht nur ihre Ersparnisse, sondern auch ihre Arbeitsplätze verloren hätten, denn viele Firmen hätten eine Pleite ihrer Hausbank natürlich auch nicht überlebt, vor allem die mit Guthaben nicht. Diese Folgen lagen klar auf der Hand, während das langsame Froschkochen einschließlich des finalen Untergangskrachs doch zu einem Gutteil noch im Reich der Vermutungen und Prognosen, die immer wohlfeil sind, haust.

Kein Politiker hätte das gemacht, und wenn doch, hätte der Volkszorn sie zermalmt, und das zu recht. Hinterher sind kluge Ratschläge immer griffbereit.

Übrigens gibt es keinen Automatismus, dass Verluste bei Buba und EZB aus dem Staatshaushalt auszugleichen sind. Wie bei allen bilanzierenden Entititäten hindert negatives Eigenkapital nicht die Fortführung des Geschäftsbetriebes, das tut bloß Illiquidität, welche bei ZBs aber unmöglich ist.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Bankenfreund, aber die zum alleinigen Buhmann zu machen, ist zu simpel und verhindert echte Erkenntnis. Das sind halt so linke Lieblingsmythen.

Systemisches Risiko

pigbonds @, Samstag, 14.02.2015, 14:07 vor 3953 Tagen @ Orlando 2676 Views

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Bankenfreund, aber die zum
alleinigen Buhmann zu machen, ist zu simpel und verhindert echte
Erkenntnis. Das sind halt so linke Lieblingsmythen.

Dieses Video der CS hilft, etwas mehr Erkenntnis zu kriegen:
https://www.credit-suisse.com/ch/de/news-and-expertise/news/economy/global-trends.artic...

Bail-In, the Best Alternative to Address Systemic Risk
2013-05-24 The financial system has to be able to stop Too Big to Fail scenarios. "Bail-in is the
best alternative available to the financial markets to address systemic risk," said Credit Suisse’s
former Chief Risk Officer Wilson Ervin.

Ich geb' Dir doch voellig recht ... bitte nicht noch mehr Strohmaenner ...

CrisisMaven ⌂ @, Samstag, 14.02.2015, 14:09 vor 3953 Tagen @ Orlando 2849 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 20.02.2015, 21:53

Wenn alle großen Lebensversicherer und großen Privatbanken schlagartig ihr Eigenkapital verloren hätten, wäre das bei den Werktätigen sicher gut angekommen.

Na ja, ein paar haetten sich umgebracht, der Rest haette auf sowjetische Babuschka nach dem Zusammernbruch gemacht - mit Blumentopf-Schnittlauch an der Strassenecke.

Zumal sie nicht nur ihre Ersparnisse, sondern auch ihre Arbeitsplätze verloren hätten, denn viele Firmen hätten eine Pleite ihrer Hausbank natürlich auch nicht überlebt, vor allem die mit Guthaben nicht.

Ja, das mit den Guthaben wird den Leuten jetzt endlich ausgeredet, dank Negativzins.

Diese Folgen lagen klar auf der Hand, während das langsame Froschkochen einschließlich des finalen Untergangskrachs doch zu einem Gutteil noch im Reich der Vermutungen und Prognosen, die immer wohlfeil sind, haust.

Genau da sind wir uns einig.

Kein Politiker hätte das gemacht,

Schon allein deshalb, weil er mehr "Guthaben" hat als der, dem er mittels seiner Politik "hilft". Nur Wagenknecht, Gysi, Gabriel spenden immer gleich alles. Manche muessen sich sogar bei Hunzinger einkleiden lassen, mangels Guthaben ...

und wenn doch, hätte der Volkszorn sie zermalmt, und das zu recht. Hinterher sind kluge Ratschläge immer griffbereit.

Ich hab' keine gegeben. Bzw. wenn, gebe ich sie vorher [[zwinker]]

Übrigens gibt es keinen Automatismus, dass Verluste bei Buba und EZB aus dem Staatshaushalt auszugleichen sind.

Richtig - die Nummer funktioniert genau anders herum.

Wie bei allen bilanzierenden Entititäten hindert negatives Eigenkapital nicht die Fortführung des Geschäftsbetriebes, das tut bloß Illiquidität, welche bei ZBs aber unmöglich ist.

Leider verstehen das die wenigsten.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Bankenfreund,

Neither am I.

aber die zum alleinigen Buhmann zu machen, ist zu simpel und verhindert echte Erkenntnis.

Ich weiss gar nicht - habe ich im Vorposting Banken ueberhaupt erwaehnt?

Das sind halt so linke Lieblingsmythen.

Das ist richtig. Weshalb die Sozialisten in Frankreich damals als erstes die Banken verstaatlicht haben. Ging ein paar Jahre "gut". Irgendwann mussten sie dann auch noch die Verluste sozialisieren.

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Widerspruch

Fussgänger @, Samstag, 14.02.2015, 10:27 vor 3953 Tagen @ Orlando 3193 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 14.02.2015, 10:30

Hätte man damals Griechenland, Portugal, Irland, Spanien ungebremst in
die Pleite rauschen lassen, hätte man vor allem die Sparer in Deutschland
und Frankreich ruiniert, und zwar den berühmten kleinen Mann, der doch Dir
so am Herzen liegt.


Man hätte den Sparer nicht zwingend ruiniert. Man hätte z. B. die Einlagen bis 1 Mio Euro durch den Staat garantieren können. Dann hätte man die Banken in den Konkurs rasseln lassen und den Leuten wäre dennoch bis zu einer Mio geblieben.

Ich weiss nicht, wieviel Geld dazu nötig gewesen wäre. Aber ich gehe davon aus, dass es nicht mehr und höchstwahrscheinlich deutlich weniger gewesen wäre, als man jetzt über die zahlreichen Umverteilungsmassnahmen bezahlt hat.

Und wenn nicht, hätte man einfach Geld "drucken" können. Das macht man jetzt auch.

Der Steuerzahler hat sich selbst gerettet, und das war ganz offensichtlich
gut so und die Steuern sind garnicht gestiegen.


Die Steuern sind wohl gleich geblieben, aber man hat das Geld nicht für das eingesetzt, was dem kleinen Mann genutzt hätte (z.B. Infrastrukturaufbau vor Ort, im Heimatland) und zusätzlich ist die Kaufkraft des Euro deutlich runter gegangen. Importwaren sind damit viel teurer, als sie sein müssten.

Wenn ich mir den Aktienkurs der Deutschen Bank ansehe, sieht das mehr nach
Desaster Area aus als nach Gewinnmaschine.

Der Aktienkurs vielleicht schon. Aber weisst, wo das Geld dieser Banken hin geht; schliesst du aus, dass auch hier Fake-Geschäfte mit eigenen Konzern-Töchtern in Steuerparadiesen durchgeführt werden?

Bei den Boni mag das anders aussehen, aber wenn die Eigentümer meinen das
wäre in Ordnung, ist das deren Sache.

Nicht, so lange die öffentliche Hand direkt oder indirekt die Firmen stützen muss. So lange sollten überhaupt keine Boni bezahlt und die maximalen Entlöhnungen bei ca. 250000 Euro pro Jahr gedeckelt werden.

Das Problem ist doch, dass in diesem Umfeld viel zu wenig Transparenz herrscht. Wo gehen die Rettungsschirm Milliarden wirklich hin und wo landen sie schlussendlich?

Die gesamte Welt war PLEITE!

Olivia @, Samstag, 14.02.2015, 10:54 vor 3953 Tagen @ Fussgänger 3191 Views

Einen "partiellen" Bankrott hätte es nicht gegeben, auch wenn sich das einige so sehr gewünscht hätten und der Meinung sind, sie könnten alles "berechnen".
Dazu war und ist die Weltwirtschaft viel zu sehr verflochten und dazu gab es viel zu viele Derivate, die weder überschaubar, noch kalkulierbar waren. Ganz abzusehen von den vielen Faktoren, die man eh nicht kalkulieren kann und die inzwischen als "Black Swan" zumindest einen Namen haben.

Dass dabei ausgerechnet diejenigen, die dieses Deseaster zu verantworten hatten, auch noch daran profitieren, das gehört zum Zynismus der Geschichte.

Ja, es läuft wohl alles auf einen internationalen Staatsbankrott "in Zeitlupe" hin. Immerhin können sich damit auch eine ganze Reihe von "kleinen" Leuten noch psychisch auf die völlig neuen Umstände "einrichten". Dass ausgerechnet in den Südstaaten das Volk zum Hungern verurteilt wurde, das liegt daran, dass die Sozialsysteme dort nicht aufgebaut wurden, sondern das Geld "direkt" in die Taschen der Nutznießer floß.

Genau die "kleinen" Lute hätten auch hier gehungert, wenn es nicht Konzepte wie Kurzarbeit, Jagd auf Steuerhinterzieher (übrigens auch ganz intensiv von den vielgescholtenen USA betrieben), Arbeitslosenunterstützung, Ausbildungsinitiativen und vieles mehr gegeben hätte.

Genau diese Strukturen stehen in der Südschiene NICHT. Und genau solche Strukturen heißt es verpflichtend einzuführen. Als ob ein Schuldenerlaß diesen Ländern langfristig helfen würde. Ist doch absurd. Das kann doch ein Blinder mit dem Krückstock sehen, wenn er sich die dortigen Sozialstrukturen einmal anschaut.

Und ja, ein weltweiter "sofortiger" Crash hätte zu Bürgerkriegen geführt. Wir sind in massiven Umstrukturierungsprozessen. Den kompletten "Vollkasko-Staat" wird es in Zukunft nicht mehr geben, weil er nicht bezahlbar ist. Aber hoffentlich wird auch die Perversion, der 1 % bzw. 10 % der Weltbevölkerung den überwiegenden Besitz an den Ressourcen errafft hat, einem Ende zugeführt werden.

Ich hoffe sehr, dass "die Zeitlupe" noch so viel Zeit läßt, dass sich viele Menschen innerlich (und soweit es geht) auch im Lebensumfeld auf die Dinge einstellen können, die kommen. Und das ist u.a. wohl ein erheblich niedriger Lebensstandard. Wodurch der Zustande kommt (mangelnde Kenntnisse oder umfangreiche, unqualifizierte Zuwanderung oder die grotestke Überalterung der Industriestaaten), das ist dabei völlig nebensächlich. Einen Crash zu provozieren, das halte ich jedoch für die denkbar ungünstigste Möglichkeit.

--
For entertainment purposes only.

Einverstanden

Fussgänger @, Sonntag, 15.02.2015, 06:22 vor 3952 Tagen @ Olivia 2503 Views

Einverstanden, der Crash ist ein langsamer und das hat v.a. positive Auswirkungen verglichen mit einem schnellen.

Dennoch bin ich der Meinung, es müsse aktiv so gesteuert werden, dass die Finanz-Oligarchie dabei nicht weiter profitiert, sondern einen Teil der unglaublichen Gewinne wieder zurück verteilen muss. Ob das nun reine Utopie ist oder nicht, spielt mir dabei keine Rolle. Wenn man weniger kriegt, als man fordert, dann ist man schlecht beraten, wenn man von Beginn fordert, was man realistischerweise erwarten darf: denn dann kriegt man noch weniger.

Fakten schaffen Urteilskraft

Orlando ⌂ @, Samstag, 14.02.2015, 14:07 vor 3953 Tagen @ Fussgänger 2688 Views

Man hätte den Sparer nicht zwingend ruiniert. Man hätte z. B. die
Einlagen bis 1 Mio Euro durch den Staat garantieren können. Dann hätte
man die Banken in den Konkurs rasseln lassen und den Leuten wäre dennoch
bis zu einer Mio geblieben.

Das hätte den Steuerzahler nichts gekostet?


Ich weiss nicht, wieviel Geld dazu nötig gewesen wäre. Aber ich gehe
davon aus, dass es nicht mehr und höchstwahrscheinlich deutlich weniger
gewesen wäre, als man jetzt über die zahlreichen Umverteilungsmassnahmen
bezahlt hat.

Welche "Umverteilungsmaßnahmen" sind denn konkret wegen der Rettung der Peripheriestaaten eingeführt worden? Ich sehe nur, dass die Renten erhöht wurden und dass die Löhne steigen, Stichwort Mindestlohn, Tarifabschlüsse etc. Sogar H4ler kriegen mehr.

Und wenn nicht, hätte man einfach Geld "drucken" können. Das macht man
jetzt auch.

Andere beklagen die Schuldenbremse und die Nullzinsen, das widerspricht irgendwie überbordenden staatlichen Defiziten.

Die Steuern sind wohl gleich geblieben, aber man hat das Geld nicht für
das eingesetzt, was dem kleinen Mann genutzt hätte (z.B.
Infrastrukturaufbau vor Ort, im Heimatland) und zusätzlich ist die
Kaufkraft des Euro deutlich runter gegangen. Importwaren sind damit viel
teurer, als sie sein müssten.

Das ist wahr, zum Glück ist der Ölpreis auch abgestürzt.

Wenn ich mir den Aktienkurs der Deutschen Bank ansehe, sieht das mehr

nach

Desaster Area aus als nach Gewinnmaschine.


Der Aktienkurs vielleicht schon. Aber weisst, wo das Geld dieser Banken
hin geht; schliesst du aus, dass auch hier Fake-Geschäfte mit eigenen
Konzern-Töchtern in Steuerparadiesen durchgeführt werden?

Ich weiß davon nichts. Du? Dann heraus damit.

Das Problem ist doch, dass in diesem Umfeld viel zu wenig Transparenz
herrscht. Wo gehen die Rettungsschirm Milliarden wirklich hin und wo landen
sie schlussendlich?

Die Staatsausgaben sind öffentlich dokumentiert und müssen alle vom Parlament einzeln debattiert und beschlossen werden. Da sind allenfalls die Einzelpläne der Geheimdienste und Teile des Verteidigungsetats geheim.

Bin erstaunt, dass die Umverteilung kleine Leute --> Banken hier ein abgestrittenes Thema ist

Fussgänger @, Sonntag, 15.02.2015, 06:15 vor 3952 Tagen @ Orlando 2636 Views

Man hätte den Sparer nicht zwingend ruiniert. Man hätte z. B. die
Einlagen bis 1 Mio Euro durch den Staat garantieren können. Dann

hätte

man die Banken in den Konkurs rasseln lassen und den Leuten wäre

dennoch

bis zu einer Mio geblieben.


Das hätte den Steuerzahler nichts gekostet?

Wieso nicht? Ich schreibe ja nicht, dass es den Staat und damit den Steuerzahler nichts kosten darf. Aber wenn die Banken zu den Hauptverursachern der Krise gehören, dann muss man wohl nicht die Banken retten, nur damit sie den gleichen Trick ein paar Jahre später wiederholen können.

Welche "Umverteilungsmaßnahmen" sind denn konkret wegen der Rettung der
Peripheriestaaten eingeführt worden?

Über die, die wir hier reden: vom Steuerzahler zu den Banken, die sich verspekuliert hatten.

Ich sehe nur, dass die Renten erhöht
wurden und dass die Löhne steigen, Stichwort Mindestlohn, Tarifabschlüsse
etc. Sogar H4ler kriegen mehr.

Das ist zynisch: zuerst geben wir den Hartz-4-Empfänger extrem wenig Unterstützung und anschliessend rühmen wir uns wegen einer minimalen Erhöhung.

Ganz allgemein hat die Kaufkraft der Bevölkerung in den DACH-Ländern nicht zu-, sondern leicht abgenommen in den letzten 15 Jahren und gleichzeitig hat die Existenzunsicherheit zugenommen. Ich sehe für den normalen Menschen keine nennenswerten Verbesserungen und unter dem Strich, eben wegen den Verunsicherungen, eine deutliche Verschlechterung.

Und wenn nicht, hätte man einfach Geld "drucken" können. Das macht

man

jetzt auch.


Andere beklagen die Schuldenbremse und die Nullzinsen, das widerspricht
irgendwie überbordenden staatlichen Defiziten.

Das hat mit meiner Aussage nichts zu tun.

Das Problem ist doch, dass in diesem Umfeld viel zu wenig Transparenz
herrscht. Wo gehen die Rettungsschirm Milliarden wirklich hin und wo

landen

sie schlussendlich?


Die Staatsausgaben sind öffentlich dokumentiert und müssen alle vom
Parlament einzeln debattiert und beschlossen werden. Da sind allenfalls die
Einzelpläne der Geheimdienste und Teile des Verteidigungsetats geheim.

Es geht doch nicht um die Staatsausgaben! Natürlich sind diese bekannt. Es geht darum, wie das Geld schlussendlich verwendet wird, wenn es den Staat "verlassen" hat. Wo kommt das Geld schlussendlich an und was geschieht damit? Das sind die interessanten Fragen.

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