Blick in den Kopf der Syriza

politicaleconomy @, Samstag, 14.02.2015, 01:01 vor 3650 Tagen 5067 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 14.02.2015, 01:05

Debitismus 3.0.:

https://www.youtube.com/watch?v=8q62OQH5ZF8

Merkel/Schäubles Geschwafel mutet dagegen wie verträumte Sandkastenspielerei an.

Sein Buch ist auf Deutsch zu haben!

Reffke @, Samstag, 14.02.2015, 01:56 vor 3650 Tagen @ politicaleconomy 4341 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 04.12.2015, 15:59

Yanis Varoufakis
"Der globale Minotaurus: Amerika und die Zukunft der Weltwirtschaft"
Globalisierung, Gier und fehlende Bankenregulierung sie alle wurden für die Krise der Weltwirtschaft verantwortlich gemacht. In Wahrheit sind dies nur Nebenschauplätze eines weit größeren Dramas. Eines Dramas, das in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wurzelt und bereits seit den 1970er Jahren auf offener Bühne spielt: als die Welt wider besseres Wissen begann, mit ihrem Geld den Globalen Minotaurus Amerika zu nähren so wie einst die Athener dem mythischen Fabeltier auf Kreta Tribut zollten. Heute sind die USA als Stabilisator der Weltwirtschaft selbst nachhaltig geschwächt, und die Konsequenzen des Machtvakuums zeigen sich allerorten. Sie machen vor allem eines klar: Stabilität in der Weltwirtschaft ist nicht umsonst zu haben; sie erfordert historische Entscheidungen wie nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Hegemonialstellung Amerikas begann. Statt hektischer Rettungsaktionen mit immer kürzeren Verfallsdaten ist eine grundlegende Debatte über Stabilitätspolitik, ist ein Neuanfang unvermeidlich.
http://www.amazon.de/dp/3888977541/?tag=dasgelbeforum-21

Amazon bietet den Blick ins Buch an!

Man merkt, daß er jahrelang Hochschullehrer war, er denkt klar strukturiert und anschaulich systematisch.
Ein wunderbarer Einstieg!

Hier sein neues Buch, das gerade erscheint:
http://www.amazon.de/dp/B00SV1T1VE/?tag= dasgelbeforum-21

--
Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
------------------------------
==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

Nur als Anmerkung: Varoufakis ist parteilos und nicht Mitglieder der Syriza (oT)

Gaby @, Samstag, 14.02.2015, 08:04 vor 3650 Tagen @ politicaleconomy 3687 Views

- kein Text -

--
"Das Dumme an Internetzitaten ist, dass man nie weiß, ob sie auch stimmen." Leonardo da Vinci

Hast recht. Hätte heißen müssen: Einblick in den Kopf von Syrizas Finanzminister

politicaleconomy @, Samstag, 14.02.2015, 12:13 vor 3650 Tagen @ Gaby 3607 Views

Er ist zwar ein oder das "Flaggschiff" der Syriza, aber weder Mitglied noch wollte er jemals in die Politik.

Hier erklärt er kurz (1 min), warum er (als Parteiloser) für Syriza kandidiert hat.

Du hast recht, man kann seine Position - vor allem seine Analyse! - nicht mit der von Syriza gleichsetzen, wohl nicht mal mit der von Tsipras.

Seine Antwort auf die Frage, "are you hopeful for Europe's Future"?

Ich glaube, wir werden Varoufakis noch gehen sehen

Gaby @, Samstag, 14.02.2015, 12:28 vor 3650 Tagen @ politicaleconomy 4366 Views

Moin,

meine Prognose ist: Wir werden Varoufakis noch gehen sehen. Es gibt einen sehr starken, extrem linken Flügel in der Syriza, die nichts mehr wollen als raus aus dem Euro. Ich erwarte extreme interne Kämpfe, bei denen sich Varoufakis aufreiben wird und letztlich den Hut nehmen wird.

Er wird bereits jetzt hier und da angefeindet, so beispielsweise für seinen Burberry-Schal, den er neulich bei den Verhandlungen trug. "Zu teuer, eine Schande" twitterte es von ganz links. Und: Ich halte es auch für keinen Zufall, dass die Parteizeitung von Syriza ausgerechnet jetzt diese blöde Karikatur von Schäuble veröffentlicht hat, wo alles am seidenen Faden hängt. Das sind schon Vorboten dieser Schlammschlacht.

Sollte es jetzt zur Einigung kommen, ist der nächste Schritt, Gesetze zu verabschieden. Politik zu machen, Dinge umzusetzen. Und dann geht die Party los. Denn Tsipras und Varoufakis wissen genau, dass das Geld nie reicht für das, was sie versprochen haben. Aber erzähl das mal den Trotzkisten. Syriza ist keine Partei. Sie ist ein Wahlbündnis. Und zwar ein sehr heterogenes, um es freundlich auszudrücken.

Ich halte es beispielsweise für durchaus möglich, dass dies auch Kalkulation "der Brüssler" sein könnte: "Geben wir den Griechen doch ihr halbes Jahr. Dann kaufen wir uns Popcorn, setzen uns in die erste Reihe und warten ab, bis sich die Regierung selbst zerlegt. Danach sehen wir weiter."

Viele Grüße

Gaby

--
"Das Dumme an Internetzitaten ist, dass man nie weiß, ob sie auch stimmen." Leonardo da Vinci

Womöglich realistisch

politicaleconomy @, Samstag, 14.02.2015, 12:49 vor 3650 Tagen @ Gaby 3762 Views

Hi Gaby,

ja, hört sich realistisch an. Schon, wenn ich Tsipras mit Varoufakis vergleiche, liegen Welten dazwischen. Die Linke lebt ja nicht nur in Griechenland mehrheitlich weiterhin konzeptlos in der Vergangenheit und versteht die Gegenwart nicht. Varoufakis ist eine Ausnahme.

Aber immerhin hat er Zugang zu führenden Köpfen in Europa. Die allerdings leben in einem über 30 Jahre hinweig aufgebauten sozialen Netz sich gegenseitig stützender Denkfehler und Lügen, das allein durch Argumente schwer zu knacken ist.

Yanis versucht das Unmögliche, nicht, weil er optimistisch wäre, daß es klappt, sondern weil er weiß: nur das ist das Richtige, das getan werden muß, wenn man noch ehrlich in den Spiegel schauen können will.

Bancor, BIS und Kurt’s Kühler: zwei Fragen

Liated mi Lefuet @, Sonntag, 15.02.2015, 14:45 vor 3649 Tagen @ politicaleconomy 3735 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 15.02.2015, 15:26

Sali PE

Exakt so wie Du, schätze ich Yanis Varoufakis (oder James K. Galbraith¹ Mitautor beim “Modest Proposal”²) als fundamental wichtige Vordenker für eine neue Ökonomie ein, die auf einer wissenschaftlichen Grundlage aufbaut.

Wo sie politisch stehen –links oder rechts- spielt keine Rolle, weil es *nur* um zwingende, monetäre Logik geht: Denn beide (ich denke auch Flassbeck) wissen und (an)erkennen die letzte Konsequenz aus der Salden-Mechanik: Sie erfordert dringend ein globales Clearing Center (gCC) im Sinne von Keynes Bancor einzurichten (egal ob in einer kommunistischen oder kapitalistischen monetären Welt-Oirdnung). Oder die Bank for International Settlement (BIS), die eigentlich seit Jahrzehnten als gCC dienen könnte bzw. sollte, aber von der Machtpolitik in einen tiefen Dornröschen-Schlaf versetzt wurde.


Exkurs für stumme Mitleser:

Wieso ein gCC? Export-->Import erfolgt dezentral: unter (dezentral) verstreuten zwei Ländern. Der Exporteur schickt dem Importeur eine Rechnung, die via (inter)nationales Bankensystem beglichen werden muss. (Wenigsten solange bis sich die Länder nicht gegenseitig mit Geschenken überhäufen;- )

In einer Weltwirtschaft bestehend aus 6 Ländern, (simpel weil das einfacher ist, als mit rund 200 Ländern) kann man die nationalen Banken zur wicksellschen Idealbank “komprimieren” und erhält dann die *reinen* transnationalen (folgend: “trn”) _I_n_t_e_r_b_a_n_k_- Beziehungen:

-Bild links: trn, dezentrales (Fachjargon: bilaterales) Clearing Netzwerk aus 6 WIB ohne gCC:
-Bild rechts: trn, zentrales (Fachjargon: multilaterales) Clearing Netzwerk der 6 WIB, die nun verknüft sind mit dem gCC

-(Lässt man Clearing-Denken beiseite, zeigt Bild links sämtliche möglichen trn Handelswege zwischen den 6 Nationen für Güter und Dienste).

[image]
ENDE EXKURS


D. h.

1) Begleicht Importeur A im Land-1 an Exporteur X im Land-4 eine Faktura resp. umgekehrt Importeur B im Land 4 an Exporteur Y im Land-1, dann saldieren (‘clearen’) sich beide Beträge nur im transnationalen gCC: u.U. sogar auf “null”, falls die Beträge gleich hoch sind: Auch dann, falls beide Zahler - A und B - Kontokorrent-Kreditline nutzen (aka: auf Pump bezahlen). Bei den beiden nationalen WIB dagegen nicht. Denn danach hat A Schulden bzw. Y hat Guthaben ggü WIB im Land-1 und B hat Schulden bzw. X hat Guthaben ggü WIB im Land-4. D.h. --> Das ist einer von 9 klassischen, salden-mechanischen Fällen bei unbaren (trans)nationalen Transaktionenn.

Land-1 und Land-4 haben bei (fast) ausgeglichener Handelbilanz sich *je* ein nationales Problem im wahrsten Sinne des Wort “eingehandelt”: Die Bilanzen ihrer WIB sind trotzdem gestiegen wegen der zwei transnationalen, gegenläufigen Geschäftefälle A an X, B an Y.

2) Wie man -trotz gCC- die nationalen WIB-Bilanz-Summen immer weiter hoch peitschen kann, erklärt die Salden-Mechanik des Staates: Der Staat im Land-3 emittiert *neue* StObli (‘Staatsoblis’) an die WIB des Landes-3, die diese dann an die WIB des Lands-5 verkauft.

Das ggC, das plötzlich begänne, *alte* StObli gegen Gutschrift zu Gunsten einer nationalen WIB aufzukaufen, verschärft die Lage, da die Bilanz-Summen der gCC und der WIB deswegen stiegen. (Nota ben: Der immens wichtige Punkt “Kontoführen” (Wer hat das Sagen?) auf den @Kostan hinwies: Das gCC hat das “Konto führen” an sich gerissen hat, um überhaupt StOBli aufkaufen zu können).

Ich hätte zwo Fragen die Dich(*): Wie äußert sich Varfoufakis in seinem Buch “Der globale Minotaurus” (2012) _e_x_p_l_i_z_i_t_ zu:

1) Wie nationale WIB-Bilanzen einpendeln (aka: Kurt’s Kühler)?

2) zu den StOblis: so wie wir beide?

(*) Ich habe das Buch sowieso bestellt (aber noch nicht bekommen) und bin zu neugierig, um sooo lange zu warten, bis es endlich eintrudelt.


Freundlicher Gruß
Liated

PS:

¹ James K. Galbraith verglich die herrschende Ökonomie mit einem Politbüro, das in realitätsfremden Dogmen erstarrt ist. Zitat aus seiner witzigen Satire „Who Are These Economists, Anyway?“ : <<Leading active members of today’s economics profession have formed themselves into a kind Politburo for correct economic thinking. As a general rule— as one might generally expect from a gentleman’s club— this has placed them on the wrong side of every important policy issue, and not just recently but for decades. They predict disaster where none occurs. They deny the possibility of events that then happen.>>

² Die “modest proposals” von Varoufakis, ein verkrüppeltes, isoliertes, abgespecktes gCC (-->aka ECB ) solle bspw. frische griech. Staatsolbis aufkaufen oder via EIB, EIF und ESM für dieses oder jenes intervenieren, um Europa zu “stabilisieren” , stellen nur Notbehelfe, da ein gCC politisch heute (noch) nicht durchzusetzen ist. Etwas weiß Varoufakis, darauf würde ich mein Leben als Wetteinsatz riskieren: Die Bilanz der ECB als verkrüppelter “gCC-Murx” bringt man durch Stümpereien natürlich nicht Ordnung.

Das Problem ist nicht die Struktur des Clearings

CalBaer @, Sonntag, 15.02.2015, 22:57 vor 3648 Tagen @ Liated mi Lefuet 3264 Views

Wieso ein gCC? Export-->Import erfolgt dezentral: unter (dezentral)
verstreuten zwei Ländern. Der Exporteur schickt dem Importeur eine
Rechnung, die via (inter)nationales Bankensystem beglichen werden muss.

... sondern das Fehlen einer globalen Waehrung. Wenn die Exporteure und Importeure direkt miteinander verrechnenen und auch die Zahlungsmittel austauschen - dazu sogar noch unter Umgehung eines regionalen, nationalen und internationalen Bankensystems, koennen jegliche Geschaefte rund um die Uhr in Minuten bis wenigen Stunden "cleared" werden - dazu noch hocheffizient, weil es keine Glastuerme mit Zigtausenden Spitzenverdienern in Nadelstreifen als Mittelsmaenner mehr braucht.

Und die Loesung ist sehr einfach, auch wenn es fuer den Finanzfachmann kompliziert aussehen mag:

[image]

da ein gCC politisch heute (noch) nicht
durchzusetzen ist.

Es haben vor allem die ein Interesse daran dies zu verhindern, die von einem ineffizienten System profitieren.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Trip, trap: BTC-trip into the BTC-trap?

Liated mi Lefuet @, Montag, 16.02.2015, 12:38 vor 3648 Tagen @ CalBaer 2978 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 16.02.2015, 12:52

Sali Calbear

Wieso ein globales Clearing Center (gCC)? Export-->Import erfolgt dezentral:
unter (dezentral) verstreuten zwei Ländern. Der Exporteur schickt dem
Importeur eine Rechnung, die via (inter)nationales Bankensystem beglichen
werden muss.


... sondern das Fehlen einer globalen Waehrung. Wenn die Exporteure und
Importeure direkt miteinander verrechnenen und auch die Zahlungsmittel
austauschen - dazu sogar noch unter Umgehung eines regionalen, nationalen
und internationalen Bankensystems, koennen jegliche Geschaefte rund um die
Uhr in Minuten bis wenigen Stunden "cleared" werden - dazu noch
hocheffizient, weil es keine Glastuerme mit Zigtausenden Spitzenverdienern
in Nadelstreifen als Mittelsmaenner mehr braucht.

Ja, glasklar. Es handelt sich auch m.E. um überbezahlte Taugenichtse in feinem Zwirn, darunter vermutlich einige Psychopathen in Nadelstreifen.

Meine Ansicht (die nicht wahr sein muss, sondern nur (m)eine momentane Ansicht darstellt): Die Resultate des ständigen Umverteilens der Bestände an BTC (‘Bitcoins’) unter den Teilnehmern –während die Jahre verstreichen- habe ich vorläufig noch nicht verfolgt. (Ich tue das erst, falls die BTC ihr Nischen-Dasein verlassen haben und allgemein der Renner werden). Im vermute aber, im Laufe der Jahre konzentriert sich die BTC-Menge schleichend bei immer weniger Eigentümern: ---> Ähnlich wie beim Monopoly-Spiel, das sich selbst aufhängt und im System-Kollaps endet (den schon Kinder fatalerweise “Monopoly-Spiel gewinnen” nennen, wenn sie ihn vollbracht haben und sich als “Sieger” fühlen).

Siehe auch bei einem höheren, bilateralen Clearing-Level in Clearit Nr 13 (2002), Seite 10. Extrem beschleunigte pendente (!) Brutto-Zahlungen im weit fortgeschrittenen, hiesigen ZBGM-System (das übrigens ebenfalls nur kümmerlich bilateral cleart - wie oben von Dir transnational beschrieben) führten im Alltag zu Gridlocks: aufgrund asymmetrisch verteilter Liquidität unter den Beteiligten. Anders gesagt: No Martini, no Party. --> No ZBGM (oder BTC bei sich oder beim BTC-Broker), no Clearing zwischen BTC-Fans.

Freundlicher Gruß
Liated

Gridlock bereits heute

CalBaer @, Dienstag, 17.02.2015, 20:08 vor 3647 Tagen @ Liated mi Lefuet 2879 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 17.02.2015, 20:19

werden). Im vermute aber, im Laufe der Jahre konzentriert sich die
BTC-Menge schleichend bei immer weniger Eigentümern:
transnational beschrieben) führten im Alltag zu Gridlocks: aufgrund
asymmetrisch verteilter Liquidität unter den Beteiligten.

Vermoegenskonzentration ist ein inherentes Problem der Zivilisation (siehe lutas Wirtschaftssimulation), also kein spezifisches Problem der Bitcoin.

Wir haben heute eher ein Gridlock im Fiat durch Vermoegenskonzentration bei wenigen (die 1%-99%-Diskussion). Die Bitcoin koennte dabei die Karten voellig neu mischen, wenn schon allein der Effizienzzwang den Einsatz gebietet und immer mehr Teilnehmer mitmischen muessen. Die grossen BTC-Horter werden dann zu den neuen Eliten aufsteigen, insofern sie auch die erforderliche Intelligenz haben.

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Frage: Sind Deiner Ansicht nach BTC (nicht) betroffen vom stochastischen Effekt à la @luta?

Liated mi Lefuet @, Mittwoch, 18.02.2015, 12:40 vor 3646 Tagen @ CalBaer 2876 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 18.02.2015, 12:45

Sali CalBaer

Im vermute aber, im Laufe der Jahre konzentriert sich die
BTC-Menge schleichend bei immer weniger Eigentümern: Extrem
beschleunigte pendente (!) Brutto-Zahlungen im weit
fortgeschrittenen, hiesigen ZBGM-System (das übrigens ebenfalls
nur kümmerlich bilateral cleart - wie oben von
transnational
führten im beschrieben) Alltag zu Gridlocks: aufgrund
asymmetrisch verteilter Liquidität unter den Beteiligten

(Kursive Wörter von Dir weggelassen & von mir wieder eingefügt).

Vermoegenskonzentration ist ein inhaerentes Problem der Zivilisation
(siehe lutas Wirtschaftssimulation), also kein spezifisches Problem
der Bitcoin.

Ich habe Dich nicht richtig verstanden.

Frage:

Wolltest Du ausdrücken...

Variante a)
Vermoegenskonzentration ist ein inhaerentes Problem der Zivilisation (siehe lutas Wirtschaftssimulation), also kein spezifisches Problem der Bitcoin, die davon nicht betroffen sind?

Oder...

Variante b)
Vermoegenskonzentration ist ein inhaerentes Problem der Zivilisation (siehe lutas Wirtschaftssimulation), also kein spezifisches Problem der Bitcoin, die –wie alle Arten von Vermögenskonzentrationen- selbstverständlich davon betroffen sind?

Variante b) würde & könnte ich zustimmen. Hingegen a) nicht.


Freundlicher Gruß
Liated

b), sorry falls es missverstaendlich war (oT)

CalBaer @, Freitag, 20.02.2015, 02:04 vor 3644 Tagen @ Liated mi Lefuet 2695 Views

- kein Text -

--
Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Abwarten bis es kracht? Oder?

Liated mi Lefuet @, Sonntag, 22.02.2015, 13:33 vor 3642 Tagen @ CalBaer 3196 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 22.02.2015, 13:57

Sali CalBear

b)

Freut mich sehr, dass Du b) siehst .


Du hattest geschrieben:

Wir haben heute eher ein Gridlock im Fiat durch Vermoegenskonzentration
bei wenigen (die 1%-99%-Diskussion).

So ist es: Laufend -seit Jahrzehnten- umverteilt in Richtung Gridlock (G.O.), vom stochastischen Effekt (s-E) extrem verstärkt/überlagert durch sich verschiebenden Chancen (‘Konzentrationen wie beim Monopoly-Spiel) und vom “Zins”, der “ Staatsverschuldung et al. Würde man Staat und Zins abschaffen oder von vorne beginnen (müssen) wegen eines Kollapses, geschähe das selbe wie schon oft in den letzten 5000 Jahren. Man "startete" wieder mit gleichen Chancen und "reinem" s-E, die sich verschoben und den s-E verzerrten usw. usf. .....

[color=darkblue]Exkurs für stille Mitleser (Kannst Du überspringen, CalBear):

Solche (mehr oder weniger fast) gleichen Chancen für “Jeder cleart mit jedem” bietet das weltweite Finanz-Netzwerk (aka globales Finanzsystem) heute¹ nur an wenigen Knotenpunkten wie CHAPS, ein Netzwerk-Knoten mit wenigen –rund 20- Clearing-Teilnehmern mit einigermaßen (sehr grob) ähnlichen Volumen an Transaktion. *Nur* da schlängelt sich der laufende CHAPS-Saldo (im Bild weiter unten die rote und Schwarze Kurve) in etwa um Delta_N (im Bild unten die beiden gelben Kurven).

A) Bild eines Clearingtages bei CHAPS (Quelle: Working Paper 355 der BoE):

[image]

Man sieht: Das Netzwerk ist nicht zu 100% verknüpft (nur zu 88% wie im Paper steht) und drei Teilnehmer links oben dominieren. Wäre die die Geschäftsfälle homogen verteilt, ergäbe sich folgendes

B) Bild für ein CHAPS mit 16 Clearing Members (Quelle: eigenes Bild)
[image]

Mein Problem: Ich komme als private Person nicht an solche Daten von CHAPS et al heran. Geschweige an die Computer-Kapazität, um sie auszuwerten. Sprich den s-E “in vivo” abzubilden bzw. mit analogen Daten zu vergleichen: Bspw. von CHIPS mit rund 50 Clearing-Teilnehmern. Und eigentlich wäre das nicht Aufgabe einer Privatperson, sondern VoWi-Unis. Das ist der Grund, weiso ich hier aktiv bin: Um VoWi Studenten (die zufällig das DGF besuchen) darauf aufmerksam zu machen. Helft mir dabei in Eurem Bekanntenkreis, stille Mitleser. Bitte!


¹ Das Clearing ist uralt und kam auf auch tiefst denkbaren Clearing-Level vor: vor vielen Jahrhunderten, rein unter Kaufleute. Vgl. Markus A. Denzel: “La pratica della cambiatura” (1994) Zitat, S. 97:
”…Auf den verschiedenen Messen in der Champagne waren Kaufleute aus
Italien und Nordwesteuropa für bestimmte Zeiten des Jahres schon allein
räumlich eng mit einander verbunden. Hier erfolgte der Ausgleich von
Verbindlichkeiten, die auf Waren- und Wechselgeschäfte zurückzuführen
waren, bargeldlos mit Hilfe der Scontration (=ein von Juristen und
Historikern benutzter Begriff für Verrechnung, die heute meist Clearing,
Saldieren, Netting, Verrechnen genannt wird). Am Ende der Messe wurde
von Stadt zu Stadt und von Region zu Region durch Verrechnung ausgeglichen.
Durch dieses Ausgleichen, Skontration genannt, wurden die Champagne-Messen
zu internationalen Verrechnungsstellen, deren Mechanismus bereits um 1180
voll entwickelt war. Nicht ausgeglichene Salden konnten[/color] mit Hilfe des
Wechsels (-->insgesamt Anfangs dieser Entwicklung in der ungefähren
Höhe von Delta_N) auf die nächste Messe übertragen werden.
[color=darkblue]Die
Sicherheit der Wechselzahlung wurde durch das Messegericht garantiert….()….”
Ende Exkurs
[/color]

Die Bitcoin koennte dabei die Karten voellig neu mischen,
wenn schon allein der Effizienzzwang den Einsatz gebietet
und immer mehr Teilnehmer mitmischen muessen.

Verstehe nicht ganz, was Du aussagen möchtest. Ein Clearing House könnte pendente BTC-Zahlung clearen und BTC-Bedarf: Das ging aber nur für Eliten (sprich wenige). Der durchschnitts-User von BTC müsste weiterhin brutto zahlen und würde im Laufe der Zeit (Jahre? Jahrzehnte?) wegen des s-E vom BTC-System abgekoppelt bis der s-E bei den Eliten “anklopft”.

Die grossen BTC-Horter werden dann zu den neuen Eliten
aufsteigen, insofern sie auch die erforderliche Intelligenz
haben.

Ich nehme an Du meinst “insofern” i.S. von “falls”. Was würden (oder könnten) dann die Eliten in Sachen s-E tun? Abwarten bis es “kracht”? Oder?

Freundlicher Gruß
Liated

Hab das Buch auch noch nicht bekommen!

politicaleconomy @, Montag, 16.02.2015, 00:24 vor 3648 Tagen @ Liated mi Lefuet 3088 Views

Hallo Liated!

Ich hätte zwo Fragen die Dich(*): Wie äußert sich Varfoufakis in
seinem Buch
“Der
globale Minotaurus” (2012)
_e_x_p_l_i_z_i_t_ zu:

1) Wie nationale WIB-Bilanzen einpendeln (aka:
Kurt’s
Kühler
)?

2) zu den StOblis:
so wie wir
beide?

(*) Ich habe das Buch sowieso bestellt (aber noch nicht bekommen) und bin
zu neugierig, um sooo lange zu warten, bis es endlich eintrudelt.

Ja, ich auch - hab's auch noch nicht bekommen. War wohl nach dem Wahlsieg der Syriza ruck zuck vergriffen und mußte neu aufgelegt werden. Ich bin auch gespannt!

PS:

¹ James K.
Galbraith
verglich die herrschende Ökonomie mit einem Politbüro,
das in realitätsfremden Dogmen erstarrt ist. Zitat aus seiner witzigen
Satire „Who Are These Economists, Anyway?“ :
<<Leading
active members of today’s economics profession have formed themselves
into a kind Politburo for correct economic thinking. As a general
rule— as one might generally expect from a gentleman’s club— this has
placed them on the wrong side of every important policy issue, and not just
recently but for decades. They predict disaster where none occurs. They
deny the possibility of events that then happen.>>

Ja, Varoufakis äußert sich ganz ähnlich (siehe sein Blog - dort die Seiten zu seinen Makro-Büchern).

² Die “modest proposals” von Varoufakis, ein verkrüppeltes,
isoliertes, abgespecktes gCC (-->aka ECB ) solle bspw. frische griech.
Staatsolbis aufkaufen oder via
EIB,
EIF
und
ESM
für dieses oder jenes intervenieren, um Europa zu “stabilisieren” ,
stellen nur Notbehelfe, da ein gCC politisch heute (noch) nicht
durchzusetzen ist.

Das weiß er - für ihn ist das ein notwendiger erster Schritt in die richtige Richtung, der sich kurzfristiger um- bzw. durchsetzen läßt und erstmal die Lage etwas stabilisieren kann - um so die notwendigen Vorbedingungen für umfassendere Reformen auf der Ebene der Eurozone und dann der Weltwirtschaft auf den Weg bzw. in die Diskussion bringen zu können. Er weiß, daß er nicht hau ruck alles auf einmal umsetzen kann und scheint mir auch diplomatisch sehr geschickt zu sein. Ein Super Typ.

Das schließe ich auch den Vorträgen von ihm, die ich angeschaut habe, und aus einigen Texten von seinem Blog, die ich gelesen hab.

Etwas weiß Varoufakis, darauf würde ich mein Leben
als Wetteinsatz riskieren: Die Bilanz der ECB als verkrüppelter
“gCC-Murx” bringt man durch Stümpereien natürlich nicht Ordnung.

Ja. Ist wohl auch gleichzeitig als Testlauf für die Kommunikation mit der Brüsselokratie gedacht ... wie es scheint, erzielt er erste Erfolge:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-02/varoufakis-griechenland-schulden-eu-gipfel-sozial...

Außergewöhnlicher Typ

Liated mi Lefuet @, Montag, 16.02.2015, 12:48 vor 3648 Tagen @ politicaleconomy 2988 Views

Sali PE

(*) Ich habe das Buch sowieso bestellt (aber noch nicht bekommen) und
bin zu neugierig, um sooo lange zu warten, bis es endlich eintrudelt.


Ja, ich auch - hab's auch noch nicht bekommen.

Schade, dass ich kein Masochist bin;- ) , dann könnte ich es wenigstens genießen, zu leiden bis Varoufakis Buch eintrudelt.

Er weiß, daß er nicht hau ruck alles auf einmal umsetzen kann
und scheint mir auch diplomatisch sehr geschickt zu sein. Ein Super Typ.

So ist es. Ich (er)achte Varoufakis als “echt” und “authentisch”. Konsensorientiert, witzig, voller Humor, kein Streit-Sucher, sondern ein Dialog-Sucher. Und: Ich halte für ihn blitzklug mit einem IQ weit, weit über dem Durchschnitt.

Ob das ausreicht für’s Verhandeln mit Europa? Ich bezweifle es, weil er höchstwahrscheinlich verbohrte Feinde hat, die ihn politisch abschießen wollen. Nämlich jene mächtigen Elite, die nichts ändern und weiter wursteln will. Ganz zu schweigen von der bunt zusammen gewürfelten Syriza, die ihm jederzeit in den Rücken fallen könnte.

Was ihm auch geschieht: Ein Weichei ist er nicht und wird sowieso weiter schreiten auf seinem langen Weg.

Freundlicher Gruß
Liated

Wir werden Varoufakis vor allem aus einem Grunde gehen sehen ...

CrisisMaven ⌂ @, Samstag, 14.02.2015, 13:10 vor 3650 Tagen @ Gaby 4476 Views

... weil sein "modest proposal" nicht "bescheiden" (ausser intellektuell), sondern eigentlich ein unverschaemter Vorschlag ist.

Er will einfach die EZB-Finanzierung von Staatsanleihen ausdehnen.

Das verpackt er geschickt. Der Rest ist: weitere Darlehen fuer Infrastruktur mittels anderer supranationaler Banken aufnehmen ... und auch niemals nicht zurueckzahlen. Bis dahin hofft er aber, pensioniert zu sein. Nice try.

Das ist dieselbe "extending and pretending"-Strategie, die er an andern kritisiert. Er ist intellektuell unredlich und propagiert etwas, was eben "erst" nach sechs Monaten (= extend) zusammenbricht. Oder er laesst sich "ueberreden", was anderes zu machen - dann gibt es zwei Moeglichkeiten:

- seine Anhaenger merken es nicht

oder

- sie jagen ihn geteert und gefedert aus dem Dorf.

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Als Trittbrettfahrer Tsipras' wahnwitziger Versprechen ...

Zarathustra, Montag, 16.02.2015, 13:59 vor 3648 Tagen @ CrisisMaven 2957 Views

... darf er dann die Früchte ernten ...


oder

- sie jagen ihn geteert und gefedert aus dem Dorf.

Ich weiß nicht, was ich von der neuen Clique halten soll. (oT)

Franky @, Samstag, 14.02.2015, 12:49 vor 3650 Tagen @ politicaleconomy 3387 Views

- kein Text -

--
Es geht immer weiter, auch wenn´s scheinbar nicht mehr weiter geht!

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Wandere aus, solange es noch geht.