Das Geldsystem und das Problem der Bewertung von Arbeit

Leserzuschrift @, Freitag, 13.02.2015, 14:49 vor 3651 Tagen 4797 Views

Hallo Gelbes Forum,

erst mal ein dickes Lob an euch alle für dieses großartige Forum, das für mich in vielerlei Hinsicht einzigartig ist im deutschsprachigen Raum. Wer nach Denkanstößen und Augenöffnern sucht, ist hier gut bedient.

Ich bin seit langer Zeit Mitleser. Besonders interessant finde ich Beiträge zu den Themen Debitismus, Staatsproblem und Geldsystem.

Ein wesentliches Problem, das ich bei den Beiträgen bisher immer vermisst hatte, ist, dass der Arbeitsmarkt, also das Bewertungsinstrument der menschlichen Arbeitskraft, auf den Wert aller anderen Märkte träge rückgekoppelt ist.
Der Unternehmer wird selbstverständlich versuchen, den Wert der Arbeit so gering wie möglich zu halten. Er hat dazu vielerlei Werkzeuge, während der Arbeitssuchende oft aus der Not heraus sich selbst abwertet. Um dem entgegenzuwirken, gibt es Sozialpartnerschaften und gesetzliche Regelungen. Von einem ‚freien Markt‘ ist man damit weit entfernt; gäbe es den ‚freien Markt‘, wäre ein gesamtgesellschaftlicher Kaufkraftverlust wohl nicht zu vermeiden, mit allen Folgen, die damit einhergehen. Der Arbeitsmarkt regelt sich nicht von selbst, weil er so träge ist, dass er das System zwangsweise in einen chaotischen Zustand führen würde.

Es stellt sich die Frage, ob man einen Regelmechanismus schaffen könnte, der schneller ist.

Unser Geldsystem trennt nicht sauber zwischen Kapital und Lohnarbeit.

Was haltet ihr von der Idee, die menschliche Arbeit in einer eigenen frei konvertierbaren Währung zu bewerten? Die Arbeitswährung kennt keinen Zins und keinen Kredit, es gibt eine unveränderlich festgelegte Zahl an Währungseinheiten (Kryptowährung). Der Staat verwaltet die Währung und schafft einen Markt, auf dem diese Währung gegen das Fiat-Geld der Waren, Leistungen und Rechte getauscht werden kann. Will ich nun eine Arbeitskraft einstellen oder eine Lohnerhöhung durchführen, muss ich Arbeitswährung kaufen - und der Wert der (gesamten) Arbeit erhöht sich solange, bis irgendjemand bereit ist, gegen Fiat-Geld seine (Lohn)Arbeit zu tauschen.

Es muss eine strikte Unterscheidung zwischen natürlicher Person (Mensch) und juristischer Person (Unternehmen) geben.

Natürliche Personen können ausschließlich mit Arbeitsgeld handeln, es wird bei jedem einzelnen Geschäft getauscht, juristische Personen dürfen auch direkt in Fiat-Geld handeln.
Banken müssen für Kredite an natürliche Personen ausreichend Arbeitsgeld kaufen und auf Vorrat halten, damit kein Vorgriff auf die (ungewisse) Zukunft erfolgt. Unternehmen können sich direkt in Fiat-Geld verschulden, Privatnutzung des unternehmerischen Vermögens ist weitestgehend untersagt.

Der Staat hebt Fiat-Steuer (Kapitalertrag, Mehrwert) und Arbeitsgeld-Steuer (Lohnsteuer) ein. Mit der Lohnsteuer kann er seine eigenen Angestellten bezahlen, mit der Fiat-Steuer bezahlt er seine zugekauften Waren und Leistungen. Wie bisher kann er sich in Fiat-Geld verschulden, nicht aber in Arbeitsgeld.

Dadurch würde doch ein Regelkreis geschaffen, der ausreichend schnell reagiert, um übermäßige Umverteilung zu verhindern und den Wert der Arbeit richtig zu ermitteln. Wenn die Unternehmen dann z.B. auf Automatisierung setzen, kann der Staat rechtzeitig (rechtliche oder steuerliche) Maßnahmen setzen um eine Destabilisierung der Gesellschaft zu verhindern.

Vorfinanzieren müsste der Staat nur noch die Schaffung von (materiellen) Werten.

Dass damit eine Neuordnung der betriebswirtschaftlichen Prozesse vonnöten wäre, ist klar, mir geht es weniger um die praktische Machbarkeit, als um die theoretische Machbarkeit unter Berücksichtigung der menschlichen Unvernunft.

Was meint ihr dazu?

Beste Grüße
Mario

Traege Rueckkoppelungen verhindern Schnellschuesse, insbes. in der Wirtschaftspolitik ...

CrisisMaven ⌂ @, Freitag, 13.02.2015, 15:28 vor 3651 Tagen @ Leserzuschrift 4147 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 13.02.2015, 23:57

Ein wesentliches Problem, das ich bei den Beiträgen bisher immer vermisst hatte, ist, dass der Arbeitsmarkt, also das Bewertungsinstrument der menschlichen Arbeitskraft, auf den Wert aller anderen Märkte träge rückgekoppelt ist.

Nun ist das eine qualitative und schwer einordenbare Aussage. Aber: Ich denke, wenn es weniger "traege" rueckgekoppelt waere, wuerden einige Arbeitnehmer ganz schoen fluchen, wenn ihr Lohn stets z.B. mit den volatilen Aktienmaerkten fluktuierte.

Aber: auch der Mietenmarkt ist traege rueckgekoppelt. Das ist so, wenn jemand Vertraege mit laengerer Laufzeit schliesst. Das gilt erstmal fuer die, die in einem Vertragsverhaeltnis stehen (Mieter/Vermieter, Arbeiter und Angestellte, Dienstleister z.B. mit Jahresvertrag fuer Bueroreinigung, Lebensversicherer mit gesetzlich zum Zeitpunkt des Abschlusses vorgeschriebenem "Garantie"-Zins usw. usf.).

Der Unternehmer wird selbstverständlich versuchen, den Wert der Arbeit so gering wie möglich zu halten.

Das ist nicht selbstverstaendlich. Er wird versuchen, da das Aussuchen und Anstellen (zumindest qualifizierten) Personals viel kostet, dessen Einarbeitung (!!!) noch viel mehr, der Verlust der Expertise beim Wechsel noch (!) viel mehr und die Gefahr der Weitertragung von Geschaeftsgeheimnissen u.U. noch viel mehr ... seine Angestellten pfleglich zu behandeln. Wie hoch deren Gehalt ist, errechnet sich im Wesentlichen aus zwei Faktoren:

a) der Produktivitaet, d.h. wieviel man mit dem einzelnen "Ausgebeuteten" erwirtschaften kann und

b) der Konkurrenz, d.h. wieviel sind andere Unternehmen bereit, fuer "den/dieselbe(n) Mann/Frau" zu bezahlen.

Wie bei allem andern auch. Lediglich durch permanenente Eingriffe in den Arbeitsmarkt durch den Staat verschlechtert sich die Situation oft. Oder warum ist das Lohnniveau in der Schweiz bei geringeren "Schutz"-Rechten hoeher und nicht geringer?

Tut mir leid, sowas sollte man nicht so leichtfertig dahinsagen. Und wenigstens belegen.

Er hat dazu vielerlei Werkzeuge, während der Arbeitssuchende oft aus der Not heraus sich selbst abwertet.

Ja, dank staatlicher Eingriffe.

Um dem entgegenzuwirken, gibt es Sozialpartnerschaften und gesetzliche Regelungen.

Siehe Schweiz - das scheint eher nach hinten loszugehen.

Von einem ‚freien Markt‘ ist man damit weit entfernt;

Ja, wie auf dem Gebiet der Stromerzeugung. Dafuer kann aber der Unternehmer nichts - er hat die Gesetze nicht erlassen.

gäbe es den ‚freien Markt‘,

WAS genau ist das?

wäre ein gesamtgesellschaftlicher Kaufkraftverlust wohl nicht zu vermeiden,

Ach ja? Preise gehen immer nur runter, nie rauf?

"Waere"- gibt es dafuer Belege?

Und wenn alle Preise runter gingen - wo haette der Arbeitnehmer den Verlust davon?

mit allen Folgen,

Welchen? Bitte KONKRET!!!

die damit einhergehen.

Correlation is not causation ... (nur mal so ...)

Der Arbeitsmarkt regelt sich nicht von selbst, weil er so träge ist,

Aha. Haben Sie dafuer Belege?

dass er das System zwangsweise in einen chaotischen Zustand führen würde.

Waere. Wuerde. Koennte. Haben Sie das genauer?

Es stellt sich die Frage, ob man einen Regelmechanismus schaffen könnte, der schneller ist.

Noch gibt es ja keinen Arbeits"markt". DER ist naemlich (in Deutschland z.B., Frankreich etc.) schon ueber-reguliert.

Unser Geldsystem trennt nicht sauber zwischen Kapital und Lohnarbeit.

So. Wie macht ein "System" das? Ist das, wie Ihre Eingangs-Eulogie vermuten liess, eines der fuehrenden Foren "wuerdig"?

Was haltet ihr von der Idee, die menschliche Arbeit in einer eigenen frei konvertierbaren Währung zu bewerten?

Aha - frei konvertierbar heisst, ich kann sie jederzeit in die andere, "schlechte" umrechnen? Was ist dann anders?

Die Arbeitswährung kennt keinen Zins und keinen Kredit,

Und ist frei konvertierbar, und sinkt nicht laufend um den Zinsabschlag, den die "andere" Waehrung (als AUFschlag) gewaehrt? Magische Zeiten!

es gibt eine unveränderlich festgelegte Zahl an Währungseinheiten (Kryptowährung).

Unveraenderlich?

Der Staat verwaltet die Währung

So erfolgreich wie heute schon den Strom- oder den Arbeits"markt" ...

und schafft einen Markt,

Wo hat der Staat bisher je einen Markt geschaffen?

auf dem diese Währung gegen das Fiat-Geld der Waren, Leistungen und Rechte getauscht werden kann.

Frei konvertierbar. Einfach mal Greshams Gesetz studieren ...

Will ich nun eine Arbeitskraft einstellen oder eine Lohnerhöhung durchführen, muss ich Arbeitswährung kaufen - und der Wert der (gesamten) Arbeit erhöht sich solange, bis irgendjemand bereit ist, gegen Fiat-Geld seine (Lohn)Arbeit zu tauschen.

Unsinn - die Werte weichen bei freier Konvertierung nie voneinander ab. Aber wegen des Zinsverbots, s.o., wird Arbeits"waehrung" nie freiwillig gehalten.

Die verschwindet so schnell wie 1948 die Reichsmark.

Es muss eine strikte Unterscheidung zwischen natürlicher Person (Mensch) und juristischer Person (Unternehmen) geben.

Das haette ich gerne mal "live" gesehen.

Natürliche Personen können ausschließlich mit Arbeitsgeld handeln,

Also nicht frei konvertierbar???

es wird bei jedem einzelnen Geschäft getauscht, juristische Personen dürfen auch direkt in Fiat-Geld handeln.

Muessen, wollen, sollen, waere wuerde. Koennte.

Banken müssen für Kredite an natürliche Personen ausreichend Arbeitsgeld kaufen und auf Vorrat halten,

Also nicht frei konvertierbar?

damit kein Vorgriff auf die (ungewisse) Zukunft

Die ist bis dahin schon lange nicht mehr "ungewiss". Aber das wird in der naechsten Folge erst verraten.

erfolgt. Unternehmen können sich direkt in Fiat-Geld verschulden, Privatnutzung des unternehmerischen Vermögens ist weitestgehend untersagt.

Jau, weil das so gut zu trennen ist.

Der Staat hebt Fiat-Steuer (Kapitalertrag, Mehrwert) und Arbeitsgeld-Steuer (Lohnsteuer) ein. Mit der Lohnsteuer kann er seine eigenen Angestellten bezahlen, mit der Fiat-Steuer bezahlt er seine zugekauften Waren und Leistungen. Wie bisher kann er sich in Fiat-Geld verschulden, nicht aber in Arbeitsgeld.

Weil das ja frei konvertierbar ist ...

Dadurch würde doch ein Regelkreis geschaffen, der ausreichend schnell reagiert, um übermäßige Umverteilung zu verhindern und den Wert der Arbeit richtig zu ermitteln.

Nein, wieso?

Wenn die Unternehmen dann z.B. auf Automatisierung setzen, kann der Staat rechtzeitig

Der Staat kann "rechtzeitig"? Der weiss da was besser als die Unternehmer? Und greift immer erst ein, wenn die sich schon festgelegt haben? Und dreht ihnen dann eine Nase? Und die sagen nie nicht niemals "Mach's doch gleich selbst?" und diese bloeden Hammel schaffen es, Arbeitnehmern den Lohn zu druecken? Never!

(rechtliche oder steuerliche) Maßnahmen setzen um eine Destabilisierung der Gesellschaft zu verhindern.

Destabilisierung zu verhindern. Weil es ja jetzt wegen des Arbeitsmarktes instabil ist. Nun ja ...

Vorfinanzieren müsste der Staat nur noch die Schaffung von (materiellen) Werten.

VOR-Finanzieren? Warum nicht gleich Barbie-Puppen verschenken?

Was finanziert der Staat denn vor? Meine Steuern? Damit ich sie besser zahlen koennte? Waer' mir neu ...

Dass damit eine Neuordnung der betriebswirtschaftlichen Prozesse vonnöten wäre, ist klar,

Natuerlich, die haben's am dringendsten noetig. Nach der Neuordnung waere Cargolifter ganz ohne Gas geflogen.

mir geht es weniger um die praktische Machbarkeit,

Noe ...

als um die theoretische Machbarkeit unter Berücksichtigung der menschlichen Unvernunft.

Ja, insbes. letzterer ...

Was meint ihr dazu?

Mal Marx' Godesberger Programm lesen.

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Perfekte Lösung!

Mephistopheles @, Datschiburg, Freitag, 13.02.2015, 15:56 vor 3651 Tagen @ Leserzuschrift 4092 Views

Hallo Gelbes Forum,

erst mal ein dickes Lob an euch alle für dieses großartige Forum, das
für mich in vielerlei Hinsicht einzigartig ist im deutschsprachigen Raum.
Wer nach Denkanstößen und Augenöffnern sucht, ist hier gut bedient.

Ich bin seit langer Zeit Mitleser. Besonders interessant finde ich
Beiträge zu den Themen Debitismus, Staatsproblem und Geldsystem.

Ein wesentliches Problem, das ich bei den Beiträgen bisher immer vermisst
hatte, ist, dass der Arbeitsmarkt, also das Bewertungsinstrument der
menschlichen Arbeitskraft, auf den Wert aller anderen Märkte träge
rückgekoppelt ist.
Der Unternehmer wird selbstverständlich versuchen, den Wert der Arbeit so
gering wie möglich zu halten.

Der Unternehmer muss sich für das Geld, das er den Arbeitern zu zahlen verpflichtet ist, erst einmal verschulden.

Er hat dazu vielerlei Werkzeuge, während

der Arbeitssuchende oft aus der Not heraus sich selbst abwertet. Um dem
entgegenzuwirken, gibt es Sozialpartnerschaften und gesetzliche Regelungen.
Von einem ‚freien Markt‘ ist man damit weit entfernt; gäbe es den
‚freien Markt‘,

Diesen freien Markt gibt es.
Jeder Arbeiter kann die Produkte seiner Arbeit jederzeit anbieten.

wäre ein gesamtgesellschaftlicher Kaufkraftverlust

wohl nicht zu vermeiden, mit allen Folgen, die damit einhergehen. Der
Arbeitsmarkt regelt sich nicht von selbst, weil er so träge ist, dass er
das System zwangsweise in einen chaotischen Zustand führen würde.

Es stellt sich die Frage, ob man einen Regelmechanismus schaffen könnte,
der schneller ist.

Unser Geldsystem trennt nicht sauber zwischen Kapital und Lohnarbeit.

Was haltet ihr von der Idee, die menschliche Arbeit in einer eigenen frei
konvertierbaren Währung zu bewerten?

KeinProblem.
Die durchschnittliche mögliche Arbeitsleistung eines Menschen an einem Tage entspricht etwa 1KWH.
Ein Tag Arbeit wäre also mit demselben Preis zu bezahlen, was 1 KWH kostet.
Das ist ein unterer Wert.
Jede darüber hinausgehende Arbeitslohnforderung bedarf einer Begründung

Die Arbeitswährung kennt keinen Zins

und keinen Kredit,

Richtig! Der Arbeiter ist der einzige Teilnehmer, der Geld erhält, ohne sich vorher verschulden zu müssen!

es gibt eine unveränderlich festgelegte Zahl an

Währungseinheiten (Kryptowährung).

Einheit = 1KWH

Der Staat verwaltet die Währung und

schafft einen Markt, auf dem diese Währung gegen das Fiat-Geld der Waren,
Leistungen und Rechte getauscht werden kann. Will ich nun eine Arbeitskraft
einstellen oder eine Lohnerhöhung durchführen, muss ich Arbeitswährung
kaufen - und der Wert der (gesamten) Arbeit erhöht sich solange, bis
irgendjemand bereit ist, gegen Fiat-Geld seine (Lohn)Arbeit zu tauschen.

Es muss eine strikte Unterscheidung zwischen natürlicher Person (Mensch)
und juristischer Person (Unternehmen) geben.

Natürliche Personen können ausschließlich mit Arbeitsgeld handeln, es
wird bei jedem einzelnen Geschäft getauscht, juristische Personen dürfen
auch direkt in Fiat-Geld handeln.
Banken müssen für Kredite an natürliche Personen ausreichend

natürliche Personen müssen mit Sicherheiten haften! Ansonsten keine Kredite.

Arbeitsgeld kaufen und auf Vorrat halten, damit kein Vorgriff auf die
(ungewisse) Zukunft erfolgt. Unternehmen können sich direkt in Fiat-Geld
verschulden, Privatnutzung des unternehmerischen Vermögens ist
weitestgehend untersagt.

Der Staat hebt Fiat-Steuer (Kapitalertrag, Mehrwert) und
Arbeitsgeld-Steuer (Lohnsteuer) ein. Mit der Lohnsteuer

=KWH (Kilowattstunden)!

kann er seine

eigenen Angestellten bezahlen, mit der Fiat-Steuer bezahlt er seine
zugekauften Waren und Leistungen. Wie bisher kann er sich in Fiat-Geld
verschulden, nicht aber in Arbeitsgeld.

Dadurch würde doch ein Regelkreis geschaffen, der ausreichend schnell
reagiert, um übermäßige Umverteilung zu verhindern und den Wert der
Arbeit richtig zu ermitteln. Wenn die Unternehmen dann z.B. auf
Automatisierung setzen, kann der Staat rechtzeitig (rechtliche oder
steuerliche) Maßnahmen setzen um eine Destabilisierung der Gesellschaft zu
verhindern.

Der Regelkreis reagiert sofort und zwar immer.
Der Unternehmer steht ständig vor der Alternative, kauft er Arbeit oder kauft er Arbeitsprodukte.
Kann man z.B. gut an der Textilindustrie sehen (natürlich auch alle anderen Industrien).
Früher haben die Unternehmen vorzugsweise Arbeit gekauft und ließen im Unternehmen fertigen.
Dann mischte der Staat sich ein mit Gesetzen und Arbeitsschutzvorschriften und Bestimmungen und was weiß ich noch.
Heute lassen die Unternehmen vorzugsweise im Ausland fertigen und kaufen nur noch die Arbeitsprodukte (Textilien).


Vorfinanzieren müsste der Staat nur noch die Schaffung von (materiellen)
Werten.

Dass damit eine Neuordnung der betriebswirtschaftlichen Prozesse vonnöten
wäre,

Aber klar doch!
Z.B., dass die betriebswirtschaftlichen Prozesse anderweitig stattfinden ausserhalb des Einflussbereichs des Staates.

ist klar, mir geht es weniger um die praktische Machbarkeit, als um

die theoretische Machbarkeit unter Berücksichtigung der menschlichen
Unvernunft.

Was meint ihr dazu?

Ganz tolle Idee!
Wir lösen das Problem dadurch, das wir die Betriebe abschaffen!
Dadurch lösen sich natürlich auch alle Probleme der Arbeiter mit Löhnen und so.


Beste Grüße
Mario

Ebenfalls allerbeste Grüße!
Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Kritik

Ashitaka @, Freitag, 13.02.2015, 16:23 vor 3651 Tagen @ Leserzuschrift 4104 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 13.02.2015, 17:02

Der Unternehmer wird selbstverständlich versuchen, den Wert der Arbeit so
gering wie möglich zu halten. Er hat dazu vielerlei Werkzeuge, während
der Arbeitssuchende oft aus der Not heraus sich selbst abwertet. Um dem
entgegenzuwirken, gibt es Sozialpartnerschaften und gesetzliche Regelungen.
Von einem ‚freien Markt‘ ist man damit weit entfernt; gäbe es den
‚freien Markt‘, wäre ein gesamtgesellschaftlicher Kaufkraftverlust
wohl nicht zu vermeiden, mit allen Folgen, die damit einhergehen. Der
Arbeitsmarkt regelt sich nicht von selbst, weil er so träge ist, dass er
das System zwangsweise in einen chaotischen Zustand führen würde.

Sind die zunehmenden Ungleichgewichte denn wirklich auf den Arbeitsmarkt zurückzuführen? Oder gibt es tiefgreifender Ursachen? Der Arbeitsmarkt ist für mich, wie jeder Markt, eine nur begrenzt beeinflussbares Verkleidung debitistischer Zwänge (dem Schulden- bzw. Termindruck). Der Markt ist nicht mehr, als ein Instrument, dass die zwanghafte Nachschuldnersuche (Einkommenserzielung) erträglich macht.

Menschen bieten ihre nicht selbständige Tätigkeit doch nur deshalb an, da sie gezwungen sind, Schuldendeckungsmittel zu erwirtschaften. Und diese Schuldendeckungsmittel müssen ihre Arbeitgeber ebenso erwirtschaften bzw. ihre Auszahlungen so gut im Griff behalten (Arbeitsverhältnisse abwerten), dass die Zahlungsfähigkeit und der Zins gewährleistet wird.

Der Wert der Arbeit kann niemals aus einer Wertvorstellung bzw. durch die den Wert regulierenden Mechanismen vor seinen chaotischen Ausschlägen bewahrt werden. Alles was die Auszahlungsseite der Arbeitgeber schont, muss den Wert systembedingt mindern. Der Wert der Arbeit ist ebensowenig von den Arbeitern (dem "Bück dich hoch!" können) abhängig, wie er von der erträumten Sozialpolizei ohne Problemverlagerungen (d.h. Kapitalabwanderung und rückläufige Kreditnachfragen) bestimmt werden kann. Für einen Debitisten ist der Wert des Arbeitsverhältnisses einzig und allein von der Verschuldungsfähigkeit des Arbeitgebers bzw. dessen Fähigkeit zur Minderung dieser Auszahlungen und der Erwirtschaftung von Schuldentilgungsmittel abhängig.

Es ist meiner Erkenntnis nach falch, den Arbeitsmarkt als eine mögliche Quelle der Aufwertung der Arbeitsverhältnisse (Stundenlöhne/Gehälter) zu sehen. Die Abwertung der Arbeit ist systembedingt unausweichlich.

Arbeitsverhältnisse können nur dadurch aufgewertet werden, dass die Verschuldungsfähigkeit der privaten Haushalte und Unternehmen steigt, indem sich alle nachhaltig über steigende Einnahmenseiten freuen und ihre Auszahlungen entsprechend höher budgetieren können. Denn in Geld bewertete Arbeit ist immer in Verschuldung bewertete Arbeit. Das liebe Geld fällt nicht vom Baum und rollt ja auch nicht aus Minen herbei.

Unser Geldsystem trennt nicht sauber zwischen Kapital und Lohnarbeit.

Kannst du das präszesieren? Wie sieht eine sauber Trennung deiner Meinung nach aus?

Was haltet ihr von der Idee, die menschliche Arbeit in einer eigenen frei
konvertierbaren Währung zu bewerten? Die Arbeitswährung kennt keinen Zins
und keinen Kredit, es gibt eine unveränderlich festgelegte Zahl an
Währungseinheiten (Kryptowährung).

Die Arbeitskraft dient doch dem Erwirtschaften von Schuldentilgungsmittel. Wenn die Leistung des Arbeitsmarktes mit einer eigenen Währung abgerechnet wird, verhindert dies nicht die Umrechnung dieser Kryptowährung in die Währung der zu tilgenden Schulden. Diese notwendige Umrechnung schlägt auf die Bewertungen der Arbeitskraft mit einer Kryptowährung 1:1 durch.

Der Staat verwaltet die Währung und
schafft einen Markt, auf dem diese Währung gegen das Fiat-Geld der Waren,
Leistungen und Rechte getauscht werden kann.

Und umgekehrt, wodurch meiner Meinung nach klar wird, dass damit nichts gewonnen werden kann.

Will ich nun eine Arbeitskraft
einstellen oder eine Lohnerhöhung durchführen, muss ich Arbeitswährung
kaufen - und der Wert der (gesamten) Arbeit erhöht sich solange, bis
irgendjemand bereit ist, gegen Fiat-Geld seine (Lohn)Arbeit zu tauschen.

Die Kryptowährung müsste immer in Euro/Dollar etc. getauscht werden, da die Verschuldung aller Privatpersonen und Unternehmen, so wie alle Steuerfestsetzungen in diesen Währungen vorgenommen werden müssen.

Natürliche Personen können ausschließlich mit Arbeitsgeld handeln, es
wird bei jedem einzelnen Geschäft getauscht, juristische Personen dürfen
auch direkt in Fiat-Geld handeln.

Das Problem ist, dass sie ihre Leistungsprozesse mit Arbeitsgeld nicht vorfinanzieren können; d.h. es gibt keine geldpolitischen Geschäfte, da es keine Institute gibt, die aus Schuldkontrakten (Kauf Maschine) Arbeitsgeld machen könnten. Dass Geld nicht getauscht wird, steht auf einem anderen Gleis.

Banken müssen für Kredite an natürliche Personen ausreichend
Arbeitsgeld kaufen und auf Vorrat halten, damit kein Vorgriff auf die
(ungewisse) Zukunft erfolgt.

Die Frage lautet: Können sie das denn überhaupt, bei dem Schuldendruck, der allgegenwärtig herrscht? Arbeitsgeld durch auf Euro lautende Kredite kaufen? Sich auf Vorrat für Arbeitscoins verschulden?

Unternehmen können sich direkt in Fiat-Geld
verschulden, Privatnutzung des unternehmerischen Vermögens ist
weitestgehend untersagt.

Die Unternehmen können nicht nur, sie müssen sich z.B. in Euro verschulden (per Kredit finanzieren). Nur damit können sie ihre Zins- & Tilgungsdienste auf solche Fristen strecken, die sie zahlungsfähig (liquide) halten. Das ist der Sinn aller geldpolitischen Geschäfte (=Refinanzierungen).

Mit Arbeitsgeld ist das nicht möglich, da durch Wechsel in Arbeitswährung keine Zahlungsfristen bzw- Tilgungstermine gestreckt werden. Es verhält sich diesbezüglich genauso wie mit den Globolis (Bitcoins), die auch nur Zahlungsfunktion bieten.

Was meint ihr dazu?

Dass der Staat weiterhin auf Euro lautend festsetzen muss, das ist klar. Für mich ist eine solche Kryptowährung nichts anderes, als ein dazwischen geschobenes Zahlungsmittel. Es ist streng genommen kein Geld, da die Kryptowährung nicht aus Schuldtiteln (geldpolitisch, d.h. Zahlungsfrist verlängernd) entstehen kann, für die der Machthalter (Staat mit seinen Gewalten) haftet.

Die Werthaltigkeit der Währung ist demnach einzig und allein vom Zu- und Abverkauf (Umtauschen), d.h. dem Handel bzw. der Spekulation mit dieser Währung, abhängig. Und da diser Wechsel immer wieder zurück zum Euro/Dollar (und den darauf lautenden Verschuldungen) führt, wird der Umrechnungskurs bei 1,0 liegen. Es sei denn die Währung weckt aus irgendwelchen Gründen (vielleicht muss man sie nur aus dem nichts herbei minen können) die Gier der Spekulaten.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Das Problem liegt in der Bewertung von Kapital ..

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 13.02.2015, 18:26 vor 3651 Tagen @ Leserzuschrift 3592 Views

Unser Geldsystem trennt nicht sauber zwischen Kapital und Lohnarbeit.

Ooh doch, das wird sehr sorgfältig unterschieden: Denn die unternehmerischen Produkte und die Erlöse dafür, welche von der Arbeitskraft, mehrheitlich von der Lohnarbeit, hergestellt wurden bzw. der Mehrwert darin, gehören ja bekanntlich (und warum eigentlich?) nicht den Arbeitskräften, sondern den Kapitaleignern .. und das, obwohl Kapital aller Art ja bekanntlich gar nichts produzieren kann, ja selbst ein Produkt der Arbeitskraft (und der Natur) ist. Hier steht das sachlogische Verhältnis der Produktivkräfte zueinander offensichtlich auf dem Kopf.

Was haltet ihr von der Idee, die menschliche Arbeit in einer eigenen frei konvertierbaren Währung zu bewerten?

Nein, mit einem weiteren Zahlungsmittel ist das aberwitzige Machtgefälle zwischen den Kapitaleignern (vgl. Produktionsmittel, insb. Grund & Boden) und der (lohnabhängigen) Arbeitskraft, und alle weiteren Folgen daraus, nicht zu beseitigen. Ich weiss da etwas effektiveres und sinnvolleres:

Was wir brauchen, ist eine Umkehrung der Verhältnisse in den Unternehmen, und das nicht nur bei der Mitbestimmung: Wir brauchen keine Lohnarbeit, sondern Lohnkapital bzw. Lohnverträge für das Kapital.
Das heißt: Die Produkte und die Erlöse daraus sind logischerweise Eigentum der Arbeitskraft - die sie ja geschaffen hat - die regelmäßig Tarifverträge mit der Kapitalseite über die Höhe des Kapitallohns abschließt .. d.h. über die Höhe der maximalen Verzinsung, sofern das Erfolgsergebnis dies hergibt. Der Rest des Gewinns gehörte dann der Arbeitskraft.
Die monatliche Entlohnung der Arbeitskraft geschähe dann nur in minimaler Höhe, entsprechend den objektiven minimalen Reproduktionskosten der Arbeitskraft (vgl. Mindestlohn, Existenzminimum). Diese Kosten ließen sich durchaus objektiv ermitteln und gehörten dann zu den Fixkosten des Unternehmens wie z.B. die Energie, Miete/Pacht etc..
Etwaige Verluste gingen dann allerdings ganz auf Kosten des (Eigen-) Kapitals, denn mensch kann die bereits ausgegebenen Minimallöhne nicht zurückzahlen. Dieses Kapitalrisiko wäre aber durch die vereinbarte Verzinsung angemessen abgedeckt und honoriert.

Denn wie schon gesagt, das Kapital produziert gar nichts; es ist nur ein Werkzeug in der Hand der Arbeitskraft, wie ein Hammer oder Spaten, und selbst von der Arbeitskraft geschaffen worden.

Mit Gruß, Beo2

Was ist "Kapital"?

Mephistopheles @, Datschiburg, Freitag, 13.02.2015, 20:51 vor 3650 Tagen @ Beo2 3557 Views

obwohl Kapital

aller Art ja bekanntlich gar nichts produzieren kann, ja selbst ein Produkt
der Arbeitskraft (und der Natur) ist. Hier steht das sachlogische
Verhältnis der Produktivkräfte zueinander offensichtlich auf dem Kopf.

Wo und wie wird Kapital produziert?
Und was ist das denn, das "Kapital"?

Ich stelle mir vor, ich lege die Fabrik still und sende alle Arbeitnehmer nach Hause.
Wo ist dann das Kapital?

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

"Was ist Kapital"

Oberbayer @, Freitag, 13.02.2015, 21:15 vor 3650 Tagen @ Mephistopheles 3506 Views

Ich stelle mir vor, ich lege die Fabrik still und sende alle Arbeitnehmer
nach Hause.

Dann ist das Kapital Deine stillgelegte Fabrik, Deine Geldbestände, Dein Besitz an Grund, Boden und Immobilien. Das Wissen und die Fertigkeiten der potentiell Arbeitssuchenden gehören ebenfalls dazu, wie Deine Bestände an Rohstoffen, Halbfertig- und Fertigprodukten. Deine Beteiligungen an anderen Unternehmen und nicht zu vergessen die funktionierenden Beziehungen zu Lieferanten und Abnehmern. Auch Deine unternehmerischen Fähigkeiten, Deine Weitsicht etc. sind letztendlich Kapital in Deinen Händen.
Ich würde es kurz so zusammenfassen: Für den Unternehmer ist alles das "Kapital", was ihm die Schöpfung von Profit möglich macht.
Es ist wahrscheinlich noch einiges mehr, Marx hat das in 3 Bänden zusammengefasst veröffentlicht.

http://www.mlwerke.de/me/default.htm

Gruß Mephistopheles

Gruß zurück

Gute Antwort! Also Kapital ist eine Größe in Bezug auf und nur in Bezug auf den Unternehmer

Mephistopheles @, Datschiburg, Freitag, 13.02.2015, 21:40 vor 3650 Tagen @ Oberbayer 3473 Views

Ich stelle mir vor, ich lege die Fabrik still und sende alle

Arbeitnehmer

nach Hause.

Dann ist das Kapital Deine stillgelegte Fabrik, Deine Geldbestände, Dein
Besitz an Grund, Boden und Immobilien. Das Wissen und die Fertigkeiten der
potentiell Arbeitssuchenden gehören ebenfalls dazu, wie Deine Bestände an
Rohstoffen, Halbfertig- und Fertigprodukten. Deine Beteiligungen an anderen
Unternehmen und nicht zu vergessen die funktionierenden Beziehungen zu
Lieferanten und Abnehmern. Auch Deine unternehmerischen Fähigkeiten, Deine
Weitsicht etc. sind letztendlich Kapital in Deinen Händen.
Ich würde es kurz so zusammenfassen: Für den Unternehmer ist alles das
"Kapital", was ihm die Schöpfung von Profit möglich macht.
Es ist wahrscheinlich noch einiges mehr, Marx hat das in 3 Bänden
zusammengefasst veröffentlicht.

http://www.mlwerke.de/me/default.htm

Ohne den Bezug auf den Unternehmer kann also dasselbe Kapital (du hast in deiner Aufzählung die Passiva vergessen!) durchaus einen negativen Wert annehmen.

Das gilt selbstverständlich andersrum genauso:
Es kann ein positiver Kapitalwert (trifft häufigbei Erben zu) durchaus in den negativen Bereich wechseln, der bei anderen Unternehmern schnell wieder positiv wüerden würde.
Aber mit den Arbeitnehmern hat das Kapital nichts zu tun.

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Das bedarf natürlich einer Definition ..

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 13.02.2015, 21:40 vor 3650 Tagen @ Mephistopheles 3469 Views

Was ist "Kapital"?

Okay, das bedarf natürlich einer sinnvollen Definition, wie alle Begriffe. Ich biete Dir meine an:

Kapital = Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres), d.h. alles außer der nackten, persönlichen Arbeitskraft, sofern es als Mittel zum Einkommenserwerb des Eigentümers dient; Aktiva einer Unternehmensbilanz (oder aller Bilanzen, vgl. Kapitalstock); Werkzeug i.w.S., sofern es zum Einkommenserwerb des Eigentümers dient; u.ä.

Davon abzugrenzen ist privates Konsumvermögen sowie Staatsvermögen, sofern dieses nicht gewinnorientiert bzw. zum Einkommenserwerb des Eigentümers verwendet wird.

obwohl Kapital aller Art ja bekanntlich gar nichts produzieren kann, ja selbst ein Produkt der Arbeitskraft (und der Natur) ist. Hier steht das sachlogische Verhältnis der Produktivkräfte zueinander offensichtlich auf dem Kopf.

Wo und wie wird Kapital produziert? Und was ist das denn, das "Kapital"? Ich stelle mir vor, ich lege die Fabrik still und sende alle Arbeitnehmer nach Hause. Wo ist dann das Kapital?

Kapitalien (Aktiva) wachsen nicht an den Bäumen oder in der Erde, sondern müssen von Jemandem hergestellt werden. Eine stillgelegte Fabrik ist kein Kapital (Produktionsvermögen) mehr, sondern Konsumvermögen der Eigentümer.

Ich gehe da ziemlich konform mit Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapital

"Kapital in der Volkswirtschaftslehre

Unter Kapital im volkswirtschaftlichen Sinne kann man alle bei der Erzeugung beteiligten Produktionsmittel verstehen, d. h. der Bestand an Produktionsausrüstung, der zur Güter- und Dienstleistungsproduktion eingesetzt werden kann. Diesen Bestand nennt man auch Kapitalstock und enthält Güter wie Werkzeuge, Maschinen, Anlagen u.s.w., also Güter, die in einem früheren Produktionsprozess erzeugt wurden.
Das Kapital in diesem Sinne ist der dritte Produktionsfaktor neben Arbeit und Boden.
Aber der Begriff wird nicht nur für die unmittelbar konsumierten Güter (Realkapital) benutzt, sondern auch für Geld, da Geld Verfügungsmacht über dieses Realkapital verschafft. Das Geld bzw. Geldkapital umfasst also finanzielle Mittel, die zur Erneuerung und Erweiterung des Kapitalstocks zur Verfügung stehen ...
"

Mit Gruß, Beo2

Kapital ist eine tote Sache?

Mephistopheles @, Datschiburg, Freitag, 13.02.2015, 21:55 vor 3650 Tagen @ Beo2 3458 Views

Was ist "Kapital"?


Okay, das bedarf natürlich einer sinnvollen Definition, wie alle
Begriffe. Ich biete Dir meine an:

Kapital = Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres), d.h. alles
außer der nackten, persönlichen Arbeitskraft, sofern es als Mittel zum
Einkommenserwerb des Eigentümers dient; Aktiva einer Unternehmensbilanz
(oder aller Bilanzen, vgl. Kapitalstock); Werkzeug i.w.S., sofern es zum
Einkommenserwerb des Eigentümers dient; u.ä.

Ich habe noch nie ein Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres) gesehen, das Einkommen erwirbt.

obwohl Kapital aller Art ja bekanntlich gar nichts produzieren kann, ja

selbst ein Produkt der Arbeitskraft (und der Natur) ist. Hier steht das
sachlogische Verhältnis der Produktivkräfte zueinander offensichtlich auf
dem Kopf.

Wo und wie wird Kapital produziert? Und was ist das denn, das

"Kapital"? Ich stelle mir vor, ich lege die Fabrik still und sende alle
Arbeitnehmer nach Hause. Wo ist dann das Kapital?[/i]

Kapitalien (Aktiva) wachsen nicht an den Bäumen oder in der Erde, sondern
müssen von Jemandem hergestellt werden. Eine stillgelegte Fabrik ist kein
Kapital (Produktionsvermögen) mehr, sondern Konsumvermögen der
Eigentümer.

Ja und?
Auch wenn die Kapitalien hergestellt wurden, erwerben sie noch lange kein Einkommen.

Ich gehe da ziemlich konform mit Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapital

"Kapital in der Volkswirtschaftslehre

Unter Kapital im volkswirtschaftlichen Sinne kann man alle bei der
Erzeugung beteiligten Produktionsmittel verstehen, d. h. der Bestand an
Produktionsausrüstung, der zur Güter- und Dienstleistungsproduktion
eingesetzt werden kann. Diesen Bestand nennt man auch Kapitalstock und
enthält Güter wie Werkzeuge, Maschinen, Anlagen u.s.w., also Güter,
die in einem früheren Produktionsprozess erzeugt wurden
.
Das Kapital in diesem Sinne ist der dritte Produktionsfaktor neben
Arbeit und Boden.

Aber der Begriff wird nicht nur für die unmittelbar konsumierten Güter
(Realkapital) benutzt, sondern auch für Geld, da Geld Verfügungsmacht
über dieses Realkapital verschafft. Das Geld bzw. Geldkapital umfasst also
finanzielle Mittel, die zur Erneuerung und Erweiterung des Kapitalstocks
zur Verfügung stehen ...
"

Alles unbestritten, nur erwirbt nichts davon Einkommen.


Gruß Mephistopheles


Mit Gruß, Beo2

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Du hast es erfasst!

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 13.02.2015, 22:05 vor 3650 Tagen @ Mephistopheles 3523 Views

Kapital = Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres), d.h. alles außer der nackten, persönlichen Arbeitskraft, sofern es als Mittel zum Einkommenserwerb des Eigentümers dient; Aktiva einer Unternehmensbilanz (oder aller Bilanzen, vgl. Kapitalstock); Werkzeug i.w.S., sofern es zum Einkommenserwerb des Eigentümers dient; u.ä.

Ich habe noch nie ein Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres) gesehen, das Einkommen erwirbt.

Ich auch nicht. Oder spielen wir hier wieder Rabulistik?

Gruß, Beo2

Kopfschmerzen

Ashitaka @, Freitag, 13.02.2015, 22:31 vor 3650 Tagen @ Beo2 3525 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 13.02.2015, 22:44

Kapital = Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres), d.h. alles

außer der nackten, persönlichen Arbeitskraft, sofern es als Mittel zum
Einkommenserwerb des Eigentümers dient
; Aktiva einer
Unternehmensbilanz (oder aller Bilanzen, vgl. Kapitalstock);

... bekommt man bei solchen Unterhaltungen!

Die Aktiva zeigt das Vermögen der Mittel (nach Verwendung), nicht das Kapital. Hatte dazu mal ne spannende Sendung.
Aktiva ist eine rechnerische Größe, aus der immer die Finanzierung gedeckt werden soll.

Das Kapital ist nicht das Mittel, sondern die rechnerische Größe der Finanzierung (Herkunftsseite), die zum Stichtag notwendig war, um das Mittel zu beschaffen bzw. herzustellen.

Das Mittel bleibt Mittel, oder hast du schon mal eine Maschine so geschrumpft, dass du sie auf einem weißen Blatt Papier unter Aktiva kleben konntest? Nein, sie bleibt in der Produktionshalle stehen, produziert oder wird gewartet. Du aktivierst hingegen fein säuberlich das rechnerische Vermögen.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Hier kommt die Kopfschmerz-Tablette ..

Beo2 @, NRW Witten, Samstag, 14.02.2015, 20:51 vor 3649 Tagen @ Ashitaka 3536 Views

Kapital = Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres), d.h. alles außer der nackten, persönlichen Arbeitskraft, sofern es als Mittel zum Einkommenserwerb des Eigentümers dient; Aktiva einer Unternehmensbilanz (oder aller Bilanzen, vgl. Kapitalstock);

Kopfschmerzen ... bekommt man bei solchen Unterhaltungen!

Und noch mehr bekommt man davon, wenn man versucht, deinen wirren Beitrag zu verstehen bzw. mit Inhalt zu füllen ...

Die Aktiva zeigt das Vermögen der Mittel (nach Verwendung), nicht das Kapital. Hatte dazu mal ne spannende Sendung. Aktiva ist eine rechnerische Größe, aus der immer die Finanzierung gedeckt werden soll.

Das "Vermögen der Mittel"?? .. so was lese/höre ich zum ersten Mal. Auch deine übrigen Formulierungen sind echte Rätseln und ohne innere Logik.

Das Kapital ist nicht das Mittel, sondern die rechnerische Größe der Finanzierung (Herkunftsseite), die zum Stichtag notwendig war, um das Mittel zu beschaffen bzw. herzustellen.

Selbstverständlich müssen die VermögensWERTE der Aktiva in Geldeinheiten bewertet werden, sonst könnten sie ja nicht bilanziert werden. Die Geldsummen, d.h. die Buchwerte bedeuten den tatsächlich gezahlten Einstandspreis oder den Restwert (nach Abschreibungen und Wertberichtigungen) bzw. den Wiederbeschaffungspreis. Einen "Wiederbeschaffungspreis" bilanziert man also nur in bestimmten Fällen. Dies alles ändert aber gar nichts an der landläufigen Gültigkeit und Klarheit meiner Definition von Kapital als Aktiva bzw. Vermögenswerte/-gegenstände (auch Produktionsmittel o.ä.), wennauch der Begriffsgebrauch nicht ganz einheitlich ist.

Also, nochmals ganz klar, eindeutig und allgemein verständlich:

Auf der Aktivseite der Bilanzen sind die realen, monetären und ideellen Vermögenswerte eines Unternehmens aufgelistet, die "Kapitalien", grob unterschieden nach ihrer Art. Es sind das Anlagevermögen (Realkapital: Gebäude, Maschinen, Fuhrpark u.ä.), das Umlaufvermögen (Realkapital: Waren- und Materialbestände, unterschieden nach ihrer Art), Finanzvermögen (Finanzkapital: Kasse, Kontenbestände, Devisen, Geldforderungen, Wertpapiere wie Aktien, Anleihen u.ä.), handelbare Rechte (Marken-, Patentrechte, Lizenzen u.a.), und anderes mehr.
Es kommt darauf an, wie ausführlich eine Bilanz erstellt wird bzw. für welche Zwecke. Da gibt es zwar gewisse Mindestvorgabe des FA (oder der Bankenaufsicht) je nach Unternehmensart, es darf aber viel mehr drinstehen, so z.B. für Zwecke des betriebsinternen Controling.

Auf der Passivseite der Bilanzen werden die VermögensANTEILE bzw. Eigentumsansprüche der verschiedenen involvierten (natürlichen und juristischen) Personengruppen unterschieden und grob angezeigt, d.h. die personenbezogenen Anteile an den aktiven Vermögenswerten: Das sog. Eigenkapital stellt den Vermögensanteil der (im Handelsregister eingetragenen) Firmeneigentümer (Gesellschafter, Aktionäre u.ä.). Der Rest ist sog. Fremdkapital, d.h. dieser Anteil an den Aktiva beziffert den Vermögensanteil/Eigentumsanspruchs der Gläubiger des Unternehmens wie z.B. der Lieferanten, Bankkunden, Kreditgeber u.ä..
Würde eine Bilanz bis ins letzte Detail aufgedröselt werden, würden auf der Passivseite ausschließlich Namen von Personen und Unternehmen stehen, aufgeteilt in Gruppe der Gesellschafter und die Gruppe der Gläubiger, eventuell weiter unterteilt je nach Art.

Soo, es gibt allerdings keine eindeutige Zuordnung zwischen den einzelnen Vermögenswerten/-gegenständen (Aktiva) und den persönlichen Eigentumsanteilen bzw. Vermögensansprüchen (Passiva). Die Gläubiger sind zudem nach einer Liquid'ation ("Liquide-Machung") des Unternehmens vorrangig, d.h. vor den Gesellschaftern, aus der Konkursmasse bzw. aus dem zu veräußernden Unternehmensvermögen (Aktiva) zu befriedigen.

Das war es im groben und ganzen. Es gäbe dazu aber noch mehr zu erzählen.

Das Mittel bleibt Mittel, oder hast du schon mal eine Maschine so geschrumpft, dass du sie auf einem weißen Blatt Papier unter Aktiva kleben konntest? Nein, sie bleibt in der Produktionshalle stehen, produziert oder wird gewartet. Du aktivierst hingegen fein säuberlich das rechnerische Vermögen.

Das tut nichts zur Sache; alles muss bewertet und berechnet werden. Du bewertest deine Vermögenswerte, d.h. deine Sachanlagen, Lagerbestände, Finanzen, Wertpapiere etc. (nach bestimmten Regeln natürlich), und bilanzierst sie bzw. ihren Buchwert als Aktiva (= sog. Gesamtkapital/-vermögen; vgl. Kapitalstock in der VoWi). Das ist doch Basiswissen jedes Kaufmanns und Betriebswirts. Auch in der Wikipedia ist es völlig korrekt und allgemein verständlich dargestellt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapital

"Kapital in der Volkswirtschaftslehre

Unter Kapital im volkswirtschaftlichen Sinne kann man alle bei der Erzeugung beteiligten Produktionsmittel verstehen, d. h. der Bestand an Produktionsausrüstung, der zur Güter- und Dienstleistungsproduktion eingesetzt werden kann. Diesen Bestand nennt man auch Kapitalstock und enthält Güter wie Werkzeuge, Maschinen, Anlagen u.s.w., also Güter, die in einem früheren Produktionsprozess erzeugt wurden.
Das Kapital in diesem Sinne ist der dritte Produktionsfaktor neben Arbeit und Boden.
Aber der Begriff wird nicht nur für die unmittelbar konsumierten Güter (Realkapital) benutzt, sondern auch für Geld, da Geld Verfügungsmacht über dieses Realkapital verschafft. Das Geld bzw. Geldkapital umfasst also finanzielle Mittel, die zur Erneuerung und Erweiterung des Kapitalstocks zur Verfügung stehen ...
"

Mit Gruß, Beo2

Vermögen (Aktiva) ist nicht das Mittel (Außerbilanziell), ist auch kein Kapital (Passiva)

Ashitaka @, Sonntag, 15.02.2015, 21:48 vor 3648 Tagen @ Beo2 3449 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 15.02.2015, 22:06

Hallo Beo2,

Kapital = Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres), d.h.

alles außer der nackten, persönlichen Arbeitskraft, sofern es als
Mittel zum Einkommenserwerb des Eigentümers dient
; Aktiva einer
Unternehmensbilanz (oder aller Bilanzen, vgl. Kapitalstock);

Kopfschmerzen ... bekommt man bei solchen Unterhaltungen!


Und noch mehr bekommt man davon, wenn man versucht, deinen wirren Beitrag
zu verstehen bzw. mit Inhalt zu füllen ...

Man versteht den Sinn einer Bilanzierung nicht, wenn man Kapital (Passiva) mit Vermögen (Aktiva) gleichsetzt. Das Vermögen (Aktiva) muss vom Kapital (Passiva) getrennt gedacht werden, denn es wird ihm schließlich bilanziell gegenüber gestellt. Dass Vermögen nicht gleich Kapital ist, dieser Tatsache haben wir die Bilanzen schließlich zu verdanken.

Das "Vermögen der Mittel"?? .. so was lese/höre ich zum ersten Mal. Auch
deine übrigen Formulierungen sind echte Rätseln und ohne innere Logik.

"Vermögen der Mittel" bzw. "Vermögenswerte der Mittel":

Es sind die Vermögenswerte bzw. in aller erster Hinsicht die Vermögens(zugangs)bewertungen, die dem nicht bilanzierbaren Mittel (Maschine steht in der Produktionshalle) ein Vermögen (d.h. was das Mittel im ökonomischen Sinne zu leisten vermag) zuschreiben.

Selbstverständlich müssen die VermögensWERTE der Aktiva in
Geldeinheiten bewertet werden, sonst könnten sie ja nicht bilanziert
werden.

Exakt, die Vermögenswerte (das Vermögen der Mittel) werden aktiviert. Demgegenüber wird die Herkunft der Mittel (Kapital=Finanzierung) passiviert.

Die Geldsummen, d.h. die Buchwerte bedeuten den tatsächlich
gezahlten Einstandspreis oder den Restwert (nach Abschreibungen und
Wertberichtigungen) bzw. den Wiederbeschaffungspreis.

Natürlich erfolgt die Bewertung in Geldeinheiten. Auf debitistische Ursachen der Bewertung, geschweige denn auf das, was ein Wert für Debitisten ist, möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen. Zandow (Gruß!) hat da im alten Forum, ebenso wie Tassie (Gruß!), eine sehr griffige Erklärung geliefert, die man zwar noch griffiger fassen könnte, was aber an dieser Stelle nur verwirrt.

Dies alles ändert aber gar nichts an der landläufigen Gültigkeit und
Klarheit meiner Definition von Kapital als Aktiva bzw.
Vermögenswerte/-gegenstände
(auch Produktionsmittel o.ä.), wennauch
der Begriffsgebrauch nicht ganz einheitlich ist.

Das Kapital ist immer ein Passivum. Kapital ist die Erklärung der Mittelherkunft, kein Mittel. Minderst du die Aktiva um das passivierte Fremdkapital, errechnet sich das Eigenkapital. D.h. Eigenkapital kann ausschließlich in der Summe passiviert werden, in der das Vermögen (sowie Abgrenzungsposten) das passivierte Fremdkapital übersteigt. es wird nicht aktiviert. Du versuchst dich (kein Vorwurf!), wie die meisten Sozialisten, an einer Umschreibung des Kapitals, indem du zu erklären versuchst, als was man Kapital z.B. betrachten könnte. (Siehe unten & Quizfrage)

Sofern die Überschuldung festgestellt wird, existiert kein Eigenkapital (auch nicht auf der Aktiva). Dann wird ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag aktiviert.

Also, nochmals ganz klar, eindeutig und allgemein verständlich:

Auf der Aktivseite der Bilanzen sind die realen, monetären und
ideellen Vermögenswerte eines Unternehmens aufgelistet
, die
"Kapitalien", grob unterschieden nach ihrer Art.

Ja, Vermögenswerte werden aktiviert.

Aber definiere bitte einmal "Kapitalien". Das was ich bisher lesen durfte, ist politisch motivierter Bullshit. Als Beispiel eines noch sehr jungen Versuchs empfehle ich dir das IIRC. Der Witz an der Sache ist, dass sich die frohlockende Verwendung des Begriffs "Kapitalien" ausschließlich auf das Berichtswesen erstrecken kann. Jeder, der Bilanzen aufstellt, kann nur mit dem Kopf schütteln. Die Verwirrung, dass Kapital neuerdings in Kaptalien unterteilt gedacht werden soll, hat einen wichtigen Grund:

Es soll dadurch eine Berichtsebene geschaffen werden, die die Wertschöpfungskraft eines Unternehmens, durch eine Aufgliederung bzw. Ausdehnung des bilanziellen Kapitalbegriffs in intellektuelle, humane und soziale Herkunftskanäle, durchleuchten lässt. Jeder WP dürfte darüber etwas von seinen Dozenten (manchmal sehr amüsiert) in den letzten Jahren gehört haben. So als müsse man nur in die Hände spucken und Wertschöpfung sei von einer Finanzierung (Verschuldungsfähgikeit) losgelöst möglich.

Dass all dies nichts mit dem Kapitalbegriff einer Bilanzierung (Passiva) zu tun hat, wird spätestens dadurch klar, dass diese Kapitalien unbedingt mehr darstellen sollen, als das das von den Verfechtern als altmodisch empfundende "finanzielle Kapital".

Es ist ein Instrument für tiefrote und verträumte Sozialisten, die politisch motiviert von der Tatsache ablenken wollen, dass das Kapital der Welt immer die Antwort auf die Frage der Finanzierung (Die Frage nach der Herkunft der Vermögenswerte) ist. Und alle Debitisten hier werden zustimmen, dass es kein Kapital gibt, wenn es keine Finanzierung = Verschuldung gibt. Alles Kapital entspringt einer Verschuldung.

So ist auch das IIRC eine Witzveranstaltung. Wenn die Knalltüten dort von "finanziellem Kapital" reden, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Das ist in etwa so, als würde man von "guten Guten" oder "bösen Bösen" faseln. Das Hauptproblem liegt darin, dass den hoch motivierten Brains nicht klar wird, dass alles Kapital (auch Eigenkapital) einer Verschuldung als Herkunft entspricht.

Auf der Passivseite der Bilanzen werden die VermögensANTEILE bzw.
Eigentumsansprüche der verschiedenen involvierten (natürlichen und
juristischen) Personengruppen unterschieden und grob angezeigt

Kapital = Mittelherkunft = Finanzierung

Du bewertest deine Vermögenswerte, d.h. deine Sachanlagen, Lagerbestände,
Finanzen, Wertpapiere etc. (nach bestimmten Regeln natürlich), und
bilanzierst sie bzw. ihren Buchwert als Aktiva

Ich aktiviere die Vermögensgegenstände (ist nicht das Mittel selbst), ordne sie den Vermögensarten zu und bewerte erst dann ihren Zugang. Demgegenüber bin ich passiv gezwungen, die Frage der Finanzierung zu beantworten, indem ich Eigen- oder Fremdkapital passiviere.

Dank des Debitismus wissen wir hier, dass auch alles Eigenkapital einer vergangenen und auch zukünftigen Verschuldung (Fremdfinanzierung) zu verdanken ist. Eigenkapital entspricht nur für den einzelnen Teilnehmer als schuldfreies Vermögen. Betrachtet man die Gesamtheit aller Teilnehmer konsolidiert, kann es kein Eigenkapital geben. Denn dafür hat bzw. muss sich immer wer verschulden. Sonst wird das nichts mit den Bewertungen.

Unter Kapital im volkswirtschaftlichen Sinne kann man alle bei der
Erzeugung beteiligten Produktionsmittel verstehen

Kann man (Siehe oben) volkswirtschaftlich beschränkt so verstehen und dabei auch stehen bleiben. Kann man! Man kann aber auch den Debitismus ergründen und sich darüber klar werden, dass das Kapital kein Mittel ist, sondern die Finanzierung des Mittels (Haus, Maschine, Toilette) erklärt.

Aber der Begriff wird nicht nur für die unmittelbar konsumierten Güter
(Realkapital) benutzt, sondern auch für Geld, da Geld Verfügungsmacht
über dieses Realkapital verschafft.

Geld ist Kapital, exakt. Denn Geld ist ein Schuldverhältnis = Finanzierung, dessen Rückübertragungsverpflichtung bei der Zentralbank passiviert wird. Auch hier denken die meisten, dass Geld das sei, was auf der Aktiva einer Bilanz als Urkunde schlummert, um halt als Dingsdabums verwendet zu werden. Dass es sich dabei nicht um Geld, sondern um z.B. Banknoten (Währungen bzw. Beurkundungen des Geldes) handelt, das ist für die meisten Selbstdarsteller zuviel des Guten. Darauf will man sich nicht einlassen, obwohl alles offen vor uns erklärt wurde und die Verfahren bekannt sind.

Geldpolitische Geschäfte werden halt lieber als etwas verdinglichendes angesehen. Dann klappts auch (kommunikativ) mit dem Nachbarn.

Das Geld bzw. Geldkapital umfasst
also finanzielle Mittel
, die zur Erneuerung und Erweiterung des
Kapitalstocks zur Verfügung stehen ...[/i]"

Das Kapital umfasst also die Mittel.

Ashitakas Quizfrage: Was ist dann das Kapital, dass da die Mittel umfasst?!

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

"Ihr" könnt es noch soviel wiederholen, Geld ist kein Schuldverhältnis

azur @, Sonntag, 15.02.2015, 23:31 vor 3648 Tagen @ Ashitaka 3240 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 15.02.2015, 23:36

Auch durch stete Widerholung wird es nicht richtig, was Du da wiederholt zu behaupten versuchst.

Darauf will man sich nicht
einlassen, obwohl alles offen vor uns erklärt wurde und die Verfahren
bekannt sind.


Deine bisherigen Erklärungen verwenden Fachbegriffe, die Du nicht einmal ansatzweise verstanden hast.

Sollte es einem zu denken geben, dass Du nun schon in Mehrzahl von Dir sprichst?

Es wundert einen jedenfalls nicht mehr.


PS: bei Aufrechnungen werden konkrete Schuldverhältnisse, über konkrete Leistungen, die konkrte Schuldner konkreten Gläubigern schulden, aufgerechnet. Alles alte Techniken. Das Rad muss man auch hierfür nicht neu erfinden. Und nichts Falsches hinzufügen.

--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)

Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.

Clownsgestalt

Ashitaka @, Montag, 16.02.2015, 01:30 vor 3648 Tagen @ azur 3438 Views

"Die Vorstellung, dass alles Geld immer nur eine Forderung ist und sein kann (egal, wie geschickt verpackt) und im heutigen „Kreditgeldsystem“ ganz unverblümt mit dem Hinweis auch darauf daher kommt, dass letztlich alles Geldliche immer nur Kredite sind, die sich auf früheren Krediten auftürmen (liated bucht uns das immer perfekt vor) und daher mit völliger Unsicherheit auf den Fortgang dieser Forderung behaftet ist, kann einfach nicht akzeptabel sein." Paul C. Martin Quelle

Du bist die umherhüpfende Personifizierung des "Sich-Keine-Weiteren-Gedanken-Machen", was Dottore im obigen Beitrag als Hauptursache für ein fehlendes Verständnis des Debitismus erklärte.

Weiter so.

Dann klappt es vielleicht auch mit dem azurschen "Eigentum an Forderungen".

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die Welt im Innersten funktioniert.

Wem willst Du etwas vormachen: Du bist nicht vom Fach und kennst die Fachbegriffe gar nicht

azur @, Montag, 16.02.2015, 01:43 vor 3648 Tagen @ Ashitaka 3250 Views

Du kannst rumargumentieren, wie Du willst. Solange Du die von Dir falsch verwendeten Fachbegriffe falsch verwendest, solange ist das nicht nur sinnlos, sondern birgt die Gefahr in sich, dass welche darauf reinfallen.

Es ist unglaublich, woher Du das Wissen zu haben glaubst. Du hast es nicht und was Du Dir dazu ausdenkst, hat mit dem Recht nichts zu tun, wie Deine falschen Verwendungen leider suggerieren.

Da haut nichts hin. Weil Du eben nicht einmal nachlesen und verstehen kannst, was ein Schuldverhältnis ist. Du täuscht Wissen vor, das Du nicht einmal ansatzweise erworben hast.

--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)

Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.

Hilfe

Ashitaka @, Montag, 16.02.2015, 12:52 vor 3648 Tagen @ azur 3236 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 16.02.2015, 14:49

Schreib doch bitte was zum Thema (Kapital IMMER Passiva), statt mit solch albernen Zwischenmeldungen den Versuch zu starten, die Person Ashitaka zu provozieren oder wie üblich, durch die Darstellungsversuche deines Azur als Juristen (der da Eigentum an Forderungen zu sehen glaubt) den Lehrer zu vorzuspielen. Schätzt du die Leser für so dumm ein?

Es ist unglaublich, woher Du das Wissen zu haben glaubst. Du hast es nicht
und was Du Dir dazu ausdenkst, hat mit dem Recht nichts zu tun, wie Deine
falschen Verwendungen leider suggerieren.

Du machst dich doch lächerlich, indem du dich hier in den Faden trollst, nichts zum Thema beizusteuern weißt und immer zu an einer abwertenden Vorstellung des Ashitaka werkelst. Ich sage dir, es gelingt nicht, denn die Wahrnehmung des Ashitaka ist mir egal. Das bringt uns immer wieder zum Thema zurück. Und das lautete da:

Kapital (Passiva) ist kein Vermögen (Aktiva).

Da haut nichts hin. Weil Du eben nicht einmal nachlesen und verstehen
kannst, was ein Schuldverhältnis ist. Du täuscht Wissen vor, das Du nicht
einmal ansatzweise erworben hast.

Herr lass Hirn regnen. Du glühst ja quasi vor Hilflosigkeit. Jetzt weiß er halt nicht, was ein Schuldverhältnis ist. Was kommt als nächstes? Weiß Ashitaka nicht, wie man sich die Schuhe zubindet?

Helau!

--
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Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Geld ist kein Schuldverhältnis, wie Du hier schon wieder falsch behauptet hast

azur @, Montag, 16.02.2015, 13:52 vor 3648 Tagen @ Ashitaka 3135 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 16.02.2015, 15:00

Deine haltlosen Vorwürfe kannst Du Dir sparen.

Nur das ist Schuldverhältnis:
"Schuldverhältnis
= das rechtliche Verhältnis zwischen Gläubiger und Schuldner, aufgrund dessen der Gläubiger vom Schuldner eine Leistung fordern kann (§ 241 Abs. 1 BGB)

Diese Legaldefinition beschreibt das Schuldverhältnis im engeren Sinne: Gegenstand eines Schuldverhältnisses sind immer ein oder mehrere Ansprüche. In diesem engeren Sinn wird der Begriff "Schuldverhältnis" etwa in § 362 Abs. 1 BGB gebraucht.

Schuldverhältnisse (Ansprüche) entstehen entweder aus Gesetz (z.B. §§ 823 ff. BGB, §§ 812 ff. BGB, §§ 985 ff. BGB) oder durch Vertrag.

Daneben wird vom Gesetz auch der Begriff Schuldverhältnis im weiteren Sinne verwendet, so zum Beispiel in der Überschrift zum Abschnitt 8 ("Einzelne Schuldverhältnisse"). Danach bedeutet Schuldverhältnis die Gesamtheit aller Ansprüche im Rahmen eines einheitlichen Rechtsverhältnisses, z.B. eines Kaufvertrages; Schuldverhältnis ist dann der Kaufvertrag als Ganzes. In diesem weiteren Sinn ist der Begriff "Schuldverhältnis" beispielsweise auch in § 241 Abs. 2 BGB oder in § 311 BGB in zu verstehen.

Näheres siehe im Kapitel Strukturen / SchuldR-AT."
http://www.juralink.de/1TERMINOLOGIETRAINER/begriffe/Schuldverhaeltnis.htm

Oder: "Das Schuldverhältnis (lat. obligatio) bezeichnet ein besonderes Rechtsverhältnis zwischen Rechtssubjekten, in dem ein Rechtssubjekt (Schuldner) einem anderen Rechtssubjekt (Gläubiger) eine Leistung oder Rücksichtnahme i.S.d § 241 Abs. 2 BGB schuldet"
http://de.wikipedia.org/wiki/Schuldverh%C3%A4ltnis

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Schuldrecht_(Deutschland)#Schuldverh.C3.A4ltnis_im_engeren...

http://www.rechtslexikon.net/d/schuldverhaeltnis/schuldverhaeltnis.htm

Geld dagegen ist ein Zahlungsmittel, mit dem man eine Verpflichtung aus einer speziellen Form eines Schuldverhältnisses, nämlich eine Geldschuld, erfüllen kann.

Gegenteilige Behauptungen sind schlicht grob falsch.

Über Deine steten Missinterpretationen lachten sogar bereits Jura-Erstsemster.

Was Du sonst so von Dir gibst, ist das Eine. Du hast aber noch nie zeigen können, dass Du etwas verstanden hast, das etwas Rechtliches berührt.

Da winde Dich hin oder her, es ändert nichts: Geld ist kein Schuldverhältnis.

Vermutlich ist der von Dir behauptete Rest von ähnlicher Qualität. Aber auftreten, als hättest Du es begriffen! Hast Du aber nicht.

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Die Funktion des Geldes, aber was ist das Geld? Erklärung

Ashitaka @, Montag, 16.02.2015, 15:40 vor 3648 Tagen @ azur 3091 Views

Geld dagegen ist ein Zahlungsmittel, mit dem man eine Verpflichtung aus
einer speziellen Form eines Schuldverhältnisses, nämlich eine Geldschuld,
erfüllen kann.

Was ist die Funktion des Geldes?

Die Bezahlung von Geldschulden ist die Funktion des Geldes. Entgegen deiner Behauptung ist es gesetzlich klar geregelt, dass eine Geldschuld nicht erfüllt werden kann. Eine Geldschuld kann wie jedes andere Schuldverhältnis, nachdem es entstanden ist, nur erlöschen. Im Grundfall dadurch, dass die Leistung bewirkt wird. An dieser Stelle sei bereits darauf hingewiesen, dass Azur als nächstes in seinen Helikopter steigt und lieber die übrigen Fälle des Erlöschens eines Schuldverhältnisses erklären wird, statt zuzugeben, dass Schuldverhältnisse erlöschen.

Du setzt die Erfüllung (Sachenrecht) mit dem Erlöschen eines Schuldverhältnisses (Schuldrecht) gleich. Aber das interessiert dich nicht, denn in deiner kleinen Welt gibt es schließlich auch Eigentum (Sachenrecht) an Forderungen (Schuldrecht).


Was ist Geld?

Wenn die Bezahlung eine Funktion des Geldes ist, was ist dann das diese Funktion anbietende Geld?

Die Antwort: Geld ist ein zeitlich befristetes Schuldverhältnis (Kredit, Anleihe etc,), dessen Gültigkeit (geldpolitische Operation) die Zentralbank kraft Autorisierung beurkundet und diese Notationen anschließend z.B. in Form von Banknoten oder Münzen aushändigt. Bei der Zentralbank muss dazu der Schuldtitel (nicht jeder x-beliebige, sondern nur notenbankfähige Sicherheiten) hinterlegt werden.

Die Verfahrensabläufe wurden hier jüngst wieder erklärt.

--
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die Welt im Innersten funktioniert.

So ein Unfug: "Entgegen deiner Behauptung ist es gesetzlich klar geregelt, dass eine Geldschuld nicht erfüllt werden kann."

azur @, Montag, 16.02.2015, 16:39 vor 3648 Tagen @ Ashitaka 3111 Views

Du hast keinerlei Ahnung von rechtlichen Dingen, aber tust mal wieder so.

Und kommst gleich mit einem groben Fehler:

Die Bezahlung von Geldschulden ist die Funktion des Geldes. Entgegen
deiner Behauptung ist es gesetzlich klar geregelt, dass eine Geldschuld
nicht erfüllt werden kann.

Was für ein Unfug. Du kannst nicht einmal lesen, und behauptest irgend ein Verständnis von Recht zu haben?!

Nehmen wir den Gesetzestext und lesen:

" Buch 2 - Recht der Schuldverhältnisse (§§ 241 - 853)
Abschnitt 4 - Erlöschen der Schuldverhältnisse (§§ 362 - 397)
Titel 1 - Erfüllung (§§ 362 - 371)

§ 362
Erlöschen durch Leistung

(1) Das Schuldverhältnis erlischt, wenn die geschuldete Leistung an den Gläubiger bewirkt wird."
http://dejure.org/gesetze/BGB/362.html

Mithin ist, wenn die geschuldete Leistung bewirkt wurde, die vereinbarte Verpflichtung erfüllt und damit dies Schuldverhältnis erloschen.

Eine Geldschuld wird durch Bezahlung erfüllt. Da ist nichts Geheimnisvolles dabei, außer offenbar für jemanden wie Dich.

Es ist mehr als sonderbar, dass Du Dich auch noch auf das Gesetz berufen willst, dessen Kenntnis Dir fehlt, das Du nur wüst und falsch interpretierst, ja nicht einmal richtig lesen kannst.

--
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Entgegen meiner Behauptung?

Ashitaka @, Montag, 16.02.2015, 21:12 vor 3647 Tagen @ azur 3250 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 16.02.2015, 22:09

Da paddelt er wieder hilflos umher und verdreht Erklärungen bzw. reißt Sätze aus dem Kontext.

Ich behaupte zufällig nicht erst seit gestern, dass Geldschulden (Schuldverhältnisse) entstehen und erlöschen. Die sachenrechtliche Erfüllung der Geldschuld (ist nicht gleichzusetzen mit dem schuldrechtlichen Erlöschen der Geldschuld) ist die "Übereignung" von z.B. Eurobanknoten. Diese Handlung ist das Bewirken der Leistung. Die Erfüllung der Geldschuld, alleine durch eine Bezahlung der Geldschuld (Verpflichtung), ist hingegen nirgendwo ausdrücklich geregelt.

Azurs Bibel zur Erfüllung der Geldschulden:

"Das Gesetz kennt nur die Erfüllung der Geldschulden durch Geldzahlung, obwohl auch diese Form nicht ausdrücklich geregelt ist."

Dass die Form der Bezahlung nicht ausdrücklich geregelt ist, liegt schlicht und einfach daran, dass die Bezahlung einer Geldschuld lediglich das "Vorzählen der Schulden mittels Geldsummen" ist. Dazu ist der Geldschulder z.B. nach §433(2) BGB verpflichtet. Doch dieses Tun (Bezahlen = Vorzählen der Schuld mit Geld) ist eben nicht die zu bewirkende Leistung, damit die Geldschuld gegenüber dem Gläubiger erlischt. Damit die Leistung bewirkt wird, ist im Fall der Barzahlung die Übereignung der Eurobanknoten (sachenrechtliche Erfüllung) an den Gläubiger notwendig.

Azurs Bibel dazu:

"Die Barzahlung ist nach traditionellem Verständnis die „eigentlich“ geschuldete Leistung des Geldschuldners und führt daher durch Übereignung des Bargelds zur Erfüllung der Geldschuld"

Die Erfüllung der Geldschuld durch Übereignung des Bargeldes (genauer: der Sache Eurobanknote) ist damit das Bewirken der Leistung. Und jetzt aufgepasst, liebes Azur: Diese Erfüllung ist nicht gleichzusetzen mit dem Erlöschen der Geldschuld. Denn erst dadurch, dass die Leistung bewirkt ist (erfüllt wird), erlischt die Geldschuld. Erst durch die Erfüllung erlischt die Geldchuld, § 362 Abs. 1 BGB.

Die von uns im Rahmen des Kaufvertrages diskutierte Geldschuld ist eine Geldzahlungsschuld (Gernhuber). Eine Geldzahlungsschuld wird durch Übereignung nach §§929ff.BGB mit Währungsgeld jener Geldordnung (z.B. Eurobanknoten) erfüllt. Das ist kein Hokus Pokus, lieber Azur, sondern 1x1.

Die Bezahlung von Geldschulden ist die Funktion des Geldes. Entgegen
deiner Behauptung ist es gesetzlich klar geregelt, dass eine Geldschuld
nicht erfüllt werden kann.


Was für ein Unfug.

Die wiederholte Bitte: Zitiere mich vollständig!

Der Kontext geht ansonsten verloren. Es geht nämlich weiter: "Eine Geldschuld kann wie jedes andere Schuldverhältnis, nachdem es entstanden ist, nur erlöschen." Die Geldschuld, sie erlischt. Es ist die geschuldete Leistung, die bewirkt (erfüllt) wird.

Eine Geldschuld wird durch Bezahlung erfüllt. Da ist nichts
Geheimnisvolles dabei, außer offenbar für jemanden wie Dich.

Eben nicht, wie du selbst in deiner sonst so treuen WikiBibel nachlesen kannst. Die Geldschuld wird nicht bereits durch die Bezahlung (Verpflichtung) erfüllt. Die Erfüllung der Geldschuld ist die Übereignung der Eurobanknoten. Ohne den Eigentumserwerb (Sachenrecht) kann der Leistungserfolg nicht eintreten, was zur Folge hat, dass die Geldschuld in dem Fall noch nicht erlischt.

Und ich schlage auch weiterhin vor, dass du einfach mal zum Bäcker deines Vertrauens hüpfst, den Kaufpreis (Geldschuld) mit deinen Kröten (Eurobanknoten) genau bezahlst und es dabei belässt. Du hälst ihm vielleicht noch die gezählten Eurobanknoten vor die Nase, aber hüpfst dann sofort fröhlich pupend aus dem Laden, ohne ihm das Eigentum an den Eurobanknoten zu verschaffen.

Have Fun,

im Alter erlebt man Wunder!

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Vom Recht keine Kenntnis, aber falsche Erklärungen abgeben

azur @, Montag, 16.02.2015, 21:34 vor 3647 Tagen @ Ashitaka 3045 Views

Nun kommt wieder einmal von Dir eine falsche Interpretation vom Zusammenhang von schuldrechtlichen und sachenrechtlichen Aspekten. Grauenhaft.

Lass es sein so zu tun, als hättest Du davon Kenntnis erworben, denn das hast Du nicht.

Man hat es Dir zig mal erklärt, aber das ist wohl klassisch das, was man unter Juristen beratungsresistent nennt.

Dein angebliches Zitieren (nicht zufällig ohne Ausweis des Fundortes) und Berichten von angeblichen Meinungen meinerseits weise ich deutlich zurück.

Es ist nur eine weitere Fiktion Deinerseits, die mit den Tatsachen nichts zu tun hat.

--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)

Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.

Keineswegs Rabulistik, sondern

Mephistopheles @, Datschiburg, Freitag, 13.02.2015, 22:31 vor 3650 Tagen @ Beo2 3414 Views

Kapital = Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres), d.h. alles

außer der nackten, persönlichen Arbeitskraft, sofern es als Mittel zum
Einkommenserwerb des Eigentümers dient
; Aktiva einer
Unternehmensbilanz (oder aller Bilanzen, vgl. Kapitalstock); Werkzeug
i.w.S., sofern es zum Einkommenserwerb des Eigentümers dient; u.ä.

Ich habe noch nie ein Produtionsmittel/-vermögen (auch monetäres)

gesehen, das Einkommen erwirbt.[/i]

Ich auch nicht. Oder spielen wir hier wieder Rabulistik?

...der Einkommenserwerb hängt von der Persönlichkeit ab und mitnichten von Kapital und noch viel weniger von der Arbeit!

Gruß Mephistopheles

--
Wenn wir nicht das Institut des Eigentums wiederherstellen, können wir nicht umhin, das Institut der Sklaverei wiederherzustellen, es gibt keinen dritten Weg. Hillaire Belloc

Akkordlohn statt Gehalt

LLF @, Freitag, 13.02.2015, 18:56 vor 3651 Tagen @ Leserzuschrift 3639 Views

Es stellt sich die Frage, ob man einen Regelmechanismus schaffen könnte, der schneller ist.

Jede Arbeit müsste nach geleisteten Arbeitsstunden bezahlt werden, unbezahlte Überstunden und damit verbundene Festgehälter müssten verboten werden. Die Arbeitszeit und das damit verbundene Einkommen müsste zwischen einem Minimalwert (20 Stunden) und einem Maximalwert (40 Stunden) pendeln.
Hat das Unternehmen weniger Umsätze, dann müsste die Arbeitszeit verkürzt werden. Gibt es zusätzliche Aufträge, dann würden sich die Mitarbeiter um die Überstunden bewerben.

Dann würden die Unternehmen endlich lernen, besser mit ihren Mitarbeitern umzugehen.

Arbeit nach den geleisteten Arbeitsstunden vergueten - in welcher Hoehe?

CrisisMaven ⌂ @, Freitag, 13.02.2015, 19:18 vor 3651 Tagen @ LLF 3740 Views

Es stellt sich die Frage, ob man einen Regelmechanismus schaffen könnte, der schneller ist.

Ich sagte ja schon, das ist eine relativ inhaltsleere Aussage, solange nicht dargetan ist, was derzeit zu langsam ist und was dann (fuer was???) die "optimale" Geschwindigkeit waere. Und wer das wohl besser wuesste als "der Markt".

Jede Arbeit müsste nach geleisteten Arbeitsstunden bezahlt werden,

In welcher Hoehe? Putzfrauen, frisch eingewandert, ohne Sprachkenntnisse, nach kurzer Einweisung ebenso wie Chirurg(inn)en nach Absolvieren einer hoeheren Schule, Studium, Krankenhaus- und Praxis-Famulatur, Facharzt- und ggf. Zusatzausbildung(en) (etwa plastische, Hirn- u.a. -Chrirurgie)?

Und wenn differenziert werden soll: wer differenziert wie? Anders als ein Markt ueber Angebot und Nachfrage?

Wie funktioniert dann noch die Arbeitsteilung, der wir ueberhaupt erst die heutigen Lohnhoehen verdanken?

unbezahlte Überstunden und damit verbundene Festgehälter müssten verboten werden.

Warum? Das zielt auf den Sonderstatus der "Leitenden Angestellten". Wer beschwert sich eigentlich laufend, dass er nicht genau ... dahin befoerdert wurde?

Die Arbeitszeit und das damit verbundene Einkommen müsste zwischen einem Minimalwert (20 Stunden) und einem Maximalwert (40 Stunden) pendeln.

Und wenn ich 15 Stunden arbeiten will? Wenn ich 45 Stundeen arbeiten will, weil ich ein Haus abbezahlen, mich frueher zur Ruhe setzen, laenger Urlaub nehmen will? Was, wenn drei Kollegen in der Abteilung grippe-krank werden?

Hat das Unternehmen weniger Umsätze, dann müsste die Arbeitszeit verkürzt werden.

Dazu sind die von alleine ja zu doof. Die lassen die Arbeiter -noch dazu mit unbezahlten Ueberstunden- "auf Halde fertigen", nur um hinterher festzustellen, dass die Mode sich schon wieder geaendert hat. Verstehe.

Gibt es zusätzliche Aufträge, dann würden sich die Mitarbeiter um die Überstunden bewerben.

Tun sie das jetzt nicht? Der eine, s.o. um die 45 Stunden, der andere, s.o. 15 Stunden?

Und wenn's nicht langt mit der Personaldecke, wird eingestellt. Nee, wenn ich's ueberlege - lieber nich'. Du weisst schon - Kuendigungsschutz. Der Arbeitsmarkt passt sich manchmal wirklich zu langsam an. Besonders, wenn man zuviele Leute eingestellt hat.

Dann würden die Unternehmen endlich lernen, besser mit ihren Mitarbeitern umzugehen.

Wo arbeitest Du, dass das nicht geschieht? Hast Du Deinen Chef mal drauf angesprochen?

Oder ist das ein (verbotenes) Kartell - oder wie halten alle Unternehmen die Arbeitsbedingungen konstant gleichmaessig schlecht, so dass die Leute nicht wechseln?

Ich habe mal gehoert: behandelst Du Deine Leute schlecht, musst Du ihnen mehr bezahlen (um sie zu halten). Behandelst Du sie gut, bekommst Du bessere billiger. Kann natuerlich Propaganda von irgendwelchen durchgeknallten Betriebsraeten sein ...

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Antwort

LLF @, Freitag, 13.02.2015, 20:58 vor 3650 Tagen @ CrisisMaven 3629 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 13.02.2015, 21:01

Jede Arbeit müsste nach geleisteten Arbeitsstunden bezahlt werden,

In welcher Hoehe? Putzfrauen, frisch eingewandert, ohne Sprachkenntnisse,
nach kurzer Einweisung ebenso wie Chirurg(inn)en nach Absolvieren einer
hoeheren Schule, Studium, Krankenhaus- und Praxis-Famulatur, Facharzt- und > ggf. Zusatzausbildung(en) (etwa plastische, Hirn- u.a. -Chrirurgie)?

Nach Mindestlohn / Tarifvertrag, aber auf jeden Fall mindestens linear, wenn nicht gar progressiv: Überstunden müssen kosten.

Und wenn differenziert werden soll: wer differenziert wie? Anders als ein
Markt ueber Angebot und Nachfrage?

Der Arbeitsmarkt differenziert nach Verhandlungsgeschick: Herr Meier kriegt mehr Gehalt als Frau Müller, obwohl er die gleiche Arbeit verrichtet. Quereinsteiger / Studienabbrecher etc. werden bei der Gehaltsverhandlung gedrückt. Alte Hasen werden nach Tarifvertrag bezahlt, Neulinge entsprechend ihrem Zeitarbeitsgehalt. Praktikanten erhalten gar nichts.

Wie funktioniert dann noch die > Arbeitsteilung, > der > wir ueberhaupt erst die heutigen Lohnhoehen verdanken?

Wer bekommt hohe Löhne? Spezialisten mit jahrelanger Berufserfahrung. Praktikanten bekommen oft nichts.

unbezahlte Überstunden und damit verbundene Festgehälter müssten verboten werden.

Warum? Das zielt auf den Sonderstatus der \"Leitenden Angestellten\".

Der Fisch stinkt vom Kopfe her.

Die Arbeitszeit und das damit verbundene Einkommen müsste zwischen einem Minimalwert (20 Stunden) und einem Maximalwert (40 Stunden) pendeln.

Und wenn ich 15 Stunden arbeiten will? Wenn ich 45 Stundeen arbeiten will, > weil ich ein Haus abbezahlen, mich frueher zur Ruhe setzen, laenger Urlaub > nehmen will? Was, wenn drei Kollegen in der Abteilung grippe-krank werden? Das sind Beispielwerte - ich könnte sie jetzt xmin und xmax nennen und noch einen Durchschnittswert xavg hinzufügen - für ein Arbeitsverhältnis. Wer länger arbeitet, müsste die Stunden später abfeiern.

Hat das Unternehmen weniger Umsätze, dann müsste die Arbeitszeit verkürzt werden.

Dazu sind die von alleine ja zu doof. Die lassen die Arbeiter -noch dazu
mit unbezahlten Ueberstunden- \"auf Halde fertigen\", nur um hinterher
festzustellen, dass die Mode sich schon wieder geaendert hat. Verstehe.

In der Produktion nicht, aber in der Verwaltung: das Dilbert-Prinzip. Wenn in den Unternehmen alles perfekt laufen würde, dann müssten die Dilbert-Comics eigentlich unverkäuflich sein.

Oder ist das ein (verbotenes) Kartell - oder wie halten alle Unternehmen die Arbeitsbedingungen konstant gleichmaessig schlecht, so dass die Leute nicht wechseln?

Im Silicon Valley gab es mal eine Verschwörung gegen Jobwechsel: http://www.tageswoche.ch/de/2014_17/international/656749/

Ich habe mal gehoert: behandelst Du Deine Leute schlecht, musst Du ihnen
mehr bezahlen (um sie zu halten). Behandelst Du sie gut, bekommst Du
bessere billiger. Kann natuerlich Propaganda von irgendwelchen
durchgeknallten > Betriebsraeten > sein ...

Ich habe lange genug für wenig Geld (450-Euro-Job) gearbeitet - ich kenne meine Marktlage. Egal, wie niedrig der Lohn ist, eine Jobsicherheit gibt es nie. Deshalb habe ich auch keinerlei Sympathie für Leute, die hier von hohen Löhnen, Fachkräftemangel usw. schwafeln. In den Asylantenheimen gibt es (laut Arbeitgeberverband) Fachkräfte in ausreichender Zahl, und wem die Fachkräfte aus dem Asylantenheim zu teuer sind, der kann notfalls auch noch italienische, niederländische oder spanische oder vielleicht sogar deutsche Absolventen einstellen.

Verhandlungsgeschick ist eben etwas wert ...

CrisisMaven ⌂ @, Freitag, 13.02.2015, 21:56 vor 3650 Tagen @ LLF 3634 Views

Nach Mindestlohn / Tarifvertrag,

Moment mal: wer wertet die Arbeit denn ein? Das waere etwa so:

Alle Supermaerkte duerfen nur noch ein Preisschild verwenden. Darauf steht z.B. "13 Euro". Das duerfen sie draufpappen, wo sie wollen.

Ergebnis: pappen's auf'n Stueck Seife - die bleibt liegen, weil zu teuer. Pappen's auf 'nen Laptop - der findet reissenden Absatz. Machen sie natuerlich nicht. Sie nehmen den Laptop aus dem Programm. Sie nehmen ueberhaupt alles aus dem Programm, was nicht zufaellig freiwillig mit 13 Euro bepreist worden waere.

So funktionieren Mindestloehne und in etwas erweitertem Umfange auch (Flaechen-) Tarifvertraege. Insbesondere "verbindlich erklaerte" ...

aber auf jeden Fall mindestens linear,

Ja, das ist ein guter Vorschlag. Den kannst Du bestimmt auch begruenden, warum genau linear und nicht konvex, konkav oder anders?

wenn nicht gar progressiv: Überstunden müssen kosten.

Das ist wahr. Das muss man vorschreiben. Wenn das Unternehmen nur 10 Euro bezahlen kann, auch fuer die 42. Stunde in der Woche, dann hoeren diese Ueberstunden sofort auf. Man muss natuerlich dann auch die Auslandsware, deren Arbeiter auch mal 47 Stunden fuer 10 Euro arbeiten, mit Zoellen belegen. Was den Inlandsarbeiter, der jetzt nur noch 400 statt 420 Euro die Woche hat, freut - spart er eben ein wenig laenger auf den Computer. Aber zufriedener ist er. Bestimmt.

Der Arbeitsmarkt differenziert nach Verhandlungsgeschick: Herr Meier kriegt mehr Gehalt als Frau Müller, obwohl er die gleiche Arbeit verrichtet.

Das kann am besten ein Ministerialrat beurteilen, der ab und zu vorbeikommt und Frau Mueller dann hilft, sich gegen Meier durchzusetzen?

Der Personalpsychologe faellt natuerlich auf die Blender herein, dafuer wurde er extra eingestellt?

Quereinsteiger / Studienabbrecher etc. werden bei der Gehaltsverhandlung gedrückt.

Ja, so wie Autos, wenn sie nur einen Tag angemeldet waren, schon weniger erzielen. Aber das kann man verbieten. Dann werden die Eintags-Anmelder halt auf Halde bleiben. Geschickt eingefaedelt.

Alte Hasen werden nach Tarifvertrag bezahlt, Neulinge entsprechend ihrem Zeitarbeitsgehalt. Praktikanten erhalten gar nichts.

Ja, wenn wir fast Vollbeschaeftigung haetten, wie in der Schweiz. Da wuerden sich die Arbeitgeber um den Quereinsteiger pruegeln. Gar Leute aus dem Ausland anfordern ...

Wer bekommt hohe Löhne? Spezialisten mit jahrelanger Berufserfahrung.

Ja.

Praktikanten bekommen oft nichts.

Richtig. Man sollte dieses Verhaeltnis umkehren.

Cognac Hennessy verbilligen. Mariacron verteuern.

Der Fisch stinkt vom Kopfe her.

Stinkt. Aeh, stimmt. Das hat aber mit dem Thread nix zu tun.

Das sind Beispielwerte - ich könnte sie jetzt xmin und xmax nennen und noch einen Durchschnittswert xavg hinzufügen - für ein Arbeitsverhältnis. Wer länger arbeitet, müsste die Stunden später abfeiern.

Ja, koennte man. Was mir beweist, dass es eben derart kompliziert ist, dass ich jeden Unternehmer verstehe, der sich eine Einmischung aus dem Gelben in seine Gehaltspolitik verbittet.

In der Produktion nicht, aber in der Verwaltung: das Dilbert-Prinzip.

Ja, alles Deppen, die Unternehmer.

Wenn in den Unternehmen alles perfekt laufen würde, dann müssten die Dilbert-Comics eigentlich unverkäuflich sein.

Nein, es laeuft nicht perfekt. Oder warum gaebe es sonst Berater? Die ihrerseits nicht perfekt sind ...

Aber Du kannst denen das beibiegen?

Ich habe lange genug für wenig Geld (450-Euro-Job) gearbeitet - ich kenne meine Marktlage. Egal, wie niedrig der Lohn ist, eine Jobsicherheit gibt es nie. Deshalb habe ich auch keinerlei Sympathie für Leute, die hier von hohen Löhnen, Fachkräftemangel usw. schwafeln.

Das ist sektorabhaengig. Und hier gebe ich Dir prinzipiell recht, aber das loest Du nicht mit noch mehr Eingriffen in den ohnehin schon kaputtregulierten Arbeitsmarkt ...

In den Asylantenheimen gibt es (laut Arbeitgeberverband) Fachkräfte in ausreichender Zahl, und wem die Fachkräfte aus dem Asylantenheim zu teuer sind, der kann notfalls auch noch italienische, niederländische oder spanische oder vielleicht sogar deutsche Absolventen einstellen.

Ja, wenn deren Abschluesse anerkannt wuerden. Das ist tatsaechlich z.T. ein deutsches Duenkel-Problem.

Aber auch das hat nur wenig mit dem Thread zu tun. Und drueckt eher noch weiter die Gehaelter. Wer als promovierter Taxifahrer nunmehr ausbildungsgerecht angestellt wird, erreicht zweierlei: die Taxifahrer werden knapper (Preisdruck) und ... die Doktoren noch billiger. Was nicht in deinem Sinne schien, vorhin.

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
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Arbeitnehmer als Unternehmer

Nico @, Freitag, 13.02.2015, 22:41 vor 3650 Tagen @ Leserzuschrift 3643 Views

Jedes Wirtschaftsindividuum ist ein Unternehmer. Die Sorte von „Unternehmern“, welche für gewöhnlich als Beschäftigte oder Arbeitnehmer bezeichnet werden, zeichnen sich wohl vor allem dadurch aus, stets nur einen einzigen Kunden zu haben. Dieser Kunde ist wiederum von der Sorte, wie sie nun gerne als „Arbeitgeber“ bezeichnet werden. Prinzipiell ließe sich die Art des Wirtschaftens eines Arbeitnehmers genauso buchhalterisch darstellen, wie die eines Gewerbes (eines Arbeitgebers). Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass sich der Arbeitnehmer auch zunächst bei seinem Arbeitgeber „beworben“ hat, so wie auch das "Gewerbe" ebenfalls um Kunden wirbt, wie seine Bezeichnung eben auch schon vermuten lässt. So würde die Bilanz eines Arbeitnehmers eben auch ein Anlagevermögen auf dessen Aktivseite zeigen, und entsprechend generiert der Arbeitnehmer eben also auch Kapitaleinkünfte. Damit wird die hier vorgeschlagene Trennung zwischen Kapital und Lohnarbeit nun hinfällig.

Hinfällig wird auch die irrige Vorstellung eines isoliert zu betrachtenden „Arbeitsmarktes“. Zunächst gehen wir davon aus, dass sämtliche Kapitalwerte im Rechnungswesen als die Gegenseite von Arbeitserträgen (Löhnen) als Aktivvermögen erst in Erscheinung treten. Gemeint ist, dass z.B. die Maschine, welche ein Gewerbe als Kapital führt mit dem Betrag gelistet wird, welcher bezahlt wurde, um die Arbeitnehmer zu bezahlen, die diese gebaut haben. Was nun richtig ist, dass wir aber auch Kapitalerträge finden können, welche der vorangegangenen Beschreibung nicht entsprechen. Das wäre nun auch das entscheidende Thema, ist in dem vorangehenden Posting aber leider völlig unerkannt geblieben. Fürwahr finden wir Kapital und die damit verbundenen Erträge, welche nicht durch Arbeitsleistung Eingang in das gesamte Aktivvermögen der Volkswirtschaft gefunden haben. Dieses Kapital entspringt vielmehr Gottes Schöpfung, und bedeutet vor allem den Grund und Boden auf dem wir wirtschaften, und seine Schätze. Das mindestens gleichbedeutende Kapital in Form von Forderungen gegen Staaten als Gegenseite der Staatsverschuldung fügt sich dabei durchaus in die hier gegebene Beschreibung. So fehlt hier auch die Gegenbuchung auf Seiten der Staaten, denn diese bilanzieren bekanntlich nicht. Die Staaten können dabei mit Fug und Recht als die Verwaltung von allem von Gott geschöpften verstanden werden – auch wenn sie dem deshalb noch längst nicht notwendigerweise Rechnung tragen. Dieses begründet den einzigen Anspruch, den zu erheben es bedarf. Wirklich zu unterscheiden wäre nämlich nur zwischen Kapital und Kapital. Weder Gottes Schöpfung, noch dessen Verwaltung darf Kapital sein.

Schöne Grüße

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

was ist Arbeit wert?

Dieter, Freitag, 13.02.2015, 23:43 vor 3650 Tagen @ Leserzuschrift 3509 Views

bearbeitet von Dieter, Freitag, 13.02.2015, 23:50

Hallo Mario,

Wenn die Frage nach dem Wert der Arbeit gestellt wird, dann wäre die Art der Vergütung zweitrangig, insofern möchte ich auf Deine diesbezügl. Gedanken nicht eingehen. Denn zuerst sollte deren Wert ansich meßbar darstellbar sein.

Welche Meßlatte muß man anlegen? Was ist es wert? Wer bestimmt den Wert?

Allgemein gehen wir in der Wertbemessung doch davon aus, welchen gesellschaftlichen Wert etwas hat, was sicherlich abhängt von Verfügbarkeit im Verhältnis zu der Summe von Bedürfnissen, also kaufmännisch gesprochen vom Verhältnis zu Angebot und Nachfrage.
Es gibt keine bessere Meßlatte für den Wert von Arbeitsleistung.
Alle anderen Maßstäbe, die z.Zt. ja üblich sind, haben ihren Ursprung im Erhaltungswillen einer Machtelite.

Wenn nachgefragte Arbeitsleistung beliebig austauschbar wird, ggf. auch durch Maschinen, oder durch viele andere, die eine identische Arbeitsleistung anbieten, dann wird diese Art von Arbeit sicherlich geringer bewertet als eine benötigte Arbeitsleistung, die nur wenige instande sind beizubringen.

Ganz sicher bemißt sich der Wert einer Arbeitsleistung nicht in der dafür benötigten Zeit/Lebenszeit. - oder wieviel ist die Arbeitsleistung von Industriearbeitern wert, die keinen Einfluß auf die Produkte ihrer Arbeit haben und deren Wertigkeit. Auch hier reduziert sich der Wert der Arbeit auf deren Verfügbarkeitswert in Bezug auf dessen Nachfrage und keinesfalls hat er sich am Erfolg oder Mißerfolg der Produkte zu orientieren.

Gruß Dieter

Das Geldsystem und das Problem der Bewertung von Arbeit – Neuer Erklärungsversuch

Leserzuschrift @, Samstag, 14.02.2015, 12:41 vor 3650 Tagen @ Leserzuschrift 3358 Views

Hallo nochmal,

vielen Dank für die zahlreichen kritischen Anmerkungen.

Ich hatte mich nicht verständlich genug ausgedrückt. Die Idee war es, Arbeitsleistung zur Währung zu machen, aber nicht im herkömmlichen Sinn, denn so wäre das natürlich absurd. Vielleicht ist die Idee trotzdem absurd, aber ich versuche es nochmal:

Beispiel:
Der Staat erschafft die Währung ‚Arbeitscoin‘. Es werden 100 Mrd. Arbeitscoins aufgelegt - die Zahl bleibt auf ewig konstant. Jeder Mensch bekommt nach einem anfänglichen Verteilungsschlüssel der beispielsweise anhand aktueller Löhne in Euro bestimmt wird eine bestimmte Zahl Arbeitscoins als ‚Lohn‘ z.B. pro Stunde zugeteilt. Er bekommt diese Coins nicht physisch, sondern er kann sie nur beanspruchen. Es ist sein Rahmen für einen bestimmten Zeitraum (eine Stunde); schöpft er den Rahmen nicht aus, spielt das keine Rolle, er hat immer diese Arbeitscoins innerhalb des Zeitraums verfügbar, ggf. ‚verfallen‘ sie, also ein anderer verwendet sie - oder auch nicht, dann bleiben sie ‚frei‘. Wer Coins also einfach liegen lässt, der verschenkt sie.

Die Umrechnung zwischen Arbeitscoin und Fiat-Geld erfolgt über einen ‚Markt‘ - vollautomatisiert.

Wer sich ‚verschulden‘ will, weil er den Lohn eines Monats in einem Stück ausgeben will, der muss vorübergehend auf die (unbenutzten/verschenkten) Coins der anderen zugreifen, was seinen ‚Rahmen‘ an Arbeitscoins pro Zeitraum dann für eine bestimmte Dauer verringert. Das läuft über die 'Bank' (eigentlich den Staat) der die Coins ja verwaltet. Da gibt es natürlich immer eine Grenze, nämlich dann wenn alle Coins innerhalb des Zeitraums verbraucht sind - dann ist die volkswirtschaftliche Leistungsgrenze der Währungszone erreicht.

Was sich nun im Fiat-Geld Bereich abspielt, das wäre dann gewissermaßen ‚entkoppelt‘. Ein Mensch zahlt immer nur in ‚Coins‘. Im ‚Innenleben‘ der Wirtschaft kommt eine ‚echte‘ Währung zum Einsatz; Unternehmen bilanzieren in dieser Fiat-Währung. Endloses akkumulieren von Kapitalerträgen würde darin nur wenig bis Null Sinn ergeben.

Grundgedanke ist, wie erwähnt, die Bewertung der Arbeitsleistung.

Beste Grüße
Mario

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