Kissinger (92j.) Auf Russland zugehen! Es gibt keine Alternative.

Apostroph @, Down Town (Switzerland), Mittwoch, 11.02.2015, 19:37 vor 3655 Tagen 5190 Views

Quelle: Weltwoche vom 12. Februar 2015:

«Ohne böse Absicht auf die Zehen treten»


Der amerikanische Stratege Henry Kissinger, 92, ist eine der prägendsten Figuren der Weltpolitik der letzten fünfzig Jahre. Er rät dem Westen dringend, in der Ukraine-Krise auf Russland zuzugehen, und zeigt Verständnis für die Position von Präsident Wladimir Putin.

Von Christine Brinck

Henry Kissingers Büro hoch oben über der Park Avenue ist dekoriert mit zahllosen Fotos, die ihn mit allen möglichen Präsidenten, nicht nur den amerikanischen, sowie Pre­miers, Kanzlern, Königen, Aussenministern aus aller Welt zeigen. Seit Kissinger 1969 seine ­offizielle Washingtoner Karriere begann (informell hatte er schon Kennedy beraten), ist er eine weltweit bekannte – und gefragte – ­Figur. Mit seinen 91 Jahren ist er noch immer den ganzen Tag im Einsatz. An einem ganz normalen Mittwoch kann es passieren, dass er morgens Studenten mit ihrem Professor empfängt, die aus Harvard angereist sind, dann einen Lunch-Termin mit einem Schwergewicht aus Politik und Wirtschaft hat, dann seine Frau im Krankenhaus besucht, später bei einer Preisverleihung die Laudatio hält und schliesslich zu einem Präsidenten­geburtstag eilt. Das Gehen mag ein wenig ­beschwerlich geworden sein, das Denken ist es nicht. Sein Witz ist ungebrochen, seine Neugier auch. Aus den angedrohten dreissig Minuten wird dann doch eine Stunde.

Ihr jüngstes Buch hat den knappen Titel «World Order». Aber die Welt ist aus den Fugen, wie Hamlet einst klagte. Warum jetzt, warum nicht zehn, zwanzig Jahre ­früher?

Vor zehn, zwanzig Jahren glaubten wir, in einer etablierten Weltordnung zu leben, die nur an ein paar Orten aus den Fugen geraten war. Heute müssen wir erkennen, dass das Konzept der Weltordnung nicht universell gilt. Stattdessen gibt es unterschiedliche Vorstellungen von Ordnung, die miteinander konkurrieren. Ich habe mich mit der Frage freilich schon in meinem ­ersten Buch beschäftigt, aber da habe ich mich auf den europäischen Kontext beschränkt [«Diplomacy», auf Deutsch: «Die Vernunft der Nationen», 1994, d. Red].

Früher gab es immer nur einen Heraus­forderer, der gegen die etablierte Ordnung aufstand – zum Beispiel die Sowjetunion im Kalten Krieg. Heute sind da Russland, China, der Iran, der Islamische Staat . . .

Eine Unterscheidung: Früher war es einer versus die Etablierten. Jetzt geht es um unterschiedliche Konzepte. Ein Brite schrieb mir in einem Brief zu meinem Buch: «Haben Sie über das Problem nachgedacht, dass Sie über die Wiederherstellung einer Welt­ordnung schreiben, während wir bereits in einer neuen Weltordnung leben, die Sie nur ungern akzeptieren? Und wären Sie bereit, diese neue Ordnung als solche zu ­akzeptieren?» Interessante Frage . . .

Wie würden Sie denn die gegenwärtige Weltordnung beschreiben? Sie ist nicht bipolar, nicht multipolar, auch nicht apolar. Welche Institution könnte denn diese Ordnung aufrechterhalten?

Theoretisch haben wir eine Art Weltordnung in dem Sinne, dass jeder Lippen­bekenntnisse ablegt zum Westfälischen Frieden [beendete den Dreissigjährigen Krieg, d. Red.], der sich auf die Souveränität aller Staaten stützt. Doch viele legen diese Ordnung unterschiedlich aus, und manche wollen sie nicht akzeptieren. Der Islamische Staat beispielsweise und der Iran in seiner offiziellen Ideologie. Russland ist wie Russland seit eh und je: halb drinnen und halb draussen. Für westliche Politiker ist die Sache schwierig. Wenn wir mit den Chinesen reden, denken wir an ein Rechtssystem, das auf Souveränität gründet. In ihrer Geschichte haben die Chinesen nicht mit dem Begriff der Souveränität gelebt. Ihr Verhaltens­kodex kennt keine Kultur einer Weltordnung. Sie haben ein China-zentriertes Konzept. Das heisst: kein imperialistisches im Sinne der ­Besetzung anderer Länder. Vielmehr betrachteten sie Länder, die sich ihnen zuwendeten, als Tribut zahlende Staaten.

Kann es überhaupt eine Weltordnung ohne einen Hegemon geben?

Der Hegemonial-Instinkt ist ein uralter. Die einzige Zivilisation, die Ordnung auf einer Vielzahl von Staaten gegründet hat, ist der Westen. Überall sonst war Weltordnung imperial. Die westliche Idee von Ordnung ­beruht auf zweierlei: auf einer Vielzahl von Staaten, obwohl einige auf dieser Bühne hervorgehobene Rollen spielten, und vor ­allem auf einer gemeinsamen Ideologie, welche die vielen zusammenhielt. Heute aber herrschen andere Bedingungen.

Welche?

Anders als damals würde heute ein Krieg zwischen Grossmächten die Beschaffenheit der Welt total aus den Angeln heben. Ein solcher Krieg würde in einem Monat schaffen, wozu der Erste Weltkrieg vier Jahre brauchte – aber mit noch übleren Folgen. Das ­erklärt die nie dagewesene militärische Zurückhaltung der grossen Mächte. Neu sind ebenfalls Umwelt- und Klimaprobleme, die Verbreitung von Atomwaffen, die ihrer ­Natur nach global sind. Das macht die ­Lösungen nicht einfacher. Nehmen Sie die Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran: kein sinnvolles Übereinkommen seit vielen Jahren.

In der Vergangenheit hat Grossbritannien das System garantiert, dann den Stab an Amerika weitergereicht. Barack Obamas Amerika scheint nicht mehr so richtig zu wollen. Wer könnte jetzt den Stab über­nehmen?

Interessante Frage, die zu einem anderen ­Aspekt führt. Jedwede frühere Ordnung trug eine Balance in sich, oder sie hatte ­jemand wie England, der das Gleichgewicht von aussen aufrechterhielt. Heute gibt es verschiedene Gleichgewichte auch in Asien – eines im Nordosten, eines im Südosten. Wenn man aber eine gesamtasiatische ­Balance will, braucht man Amerika nicht als Ausgleicher von aussen, sondern als Mitglied des Systems.

Also mittendrin, nicht rein und raus. Braucht ein Gleichgewichtsgarant nicht ­einen Metternich oder Bismarck, die alle Bälle in der Luft halten konnten? Die USA ­waren der Hegemon nach 1945. Hat George W. Bush es mit seiner Machtüberhebung verspielt? Oder tut das jetzt Obama mit seiner Devise: «We have no strategy»?

Die Notwendigkeit einer permanenten Strategie ist nicht Teil amerikanischen Denkens. In diesem ist der Weltfrieden die Normalität. Treten Störer auf, müssen die bestraft werden. Oder wir legen ein Programm auf wie den Marshallplan oder die Nato. Amerika­nische Programme sind immer nur auf Zeit konzipiert. Eine Weltordnungsstrategie hingegen bedarf eines permanenten intellek­tuellen Fundaments.

In «World Order» nennen Sie den Westfälischen Frieden als klassisches Beispiel einer Weltordnung. Das System ordnete freilich nur die Welt des Westens nach dem Dreis­sigjährigen Krieg . . .

. . . hat sich aber über die ganze Welt ver­breitet.

Leiden wir jetzt an der Unzufriedenheit jener, die an der Abfassung dieser Regeln nicht beteiligt waren?

Die Mehrheit der Menschheit hat keine ­Ahnung vom Westfälischen Frieden. Er bezog sich auf einen winzigen Teil der Welt. Unzufrieden? Auf jeden Fall besteht der Rest der Welt, vorweg China, auf einer ­neuen Weltordnung. Indien könnte dazukommen.

Sind diese Länder revisionistisch, im Sinne von: «Ich will mehr für mich»? Oder ­revolutionär, also einwendend: «Ich will diese Weltordnung nicht»?

Ich würde sagen, Russland ist revisionistisch. China ist irgendwie revisionistisch, der Iran ist revolutionär. Doch wohin sich China wenden wird, ist heute nicht ­ab­sehbar; es kann auch ins Revolutionäre kippen.

Ordnung verlangt immer ein Mass an Zurückhaltung. Russland zeigt gegenwärtig solche Zurückhaltung nicht. Mit Blick auf die Ukraine: Was könnte oder sollte der Westen tun? Oder müsste er getan haben?

Ich halte die ukrainische Krise für eine Tragödie. Schritt für Schritt haben vernünftige Leute annehmbare Ziele angesteuert, doch dabei eine gefährliche Situation geschaffen, die von historischem Ausmass sein könnte. Meiner Meinung nach war das völlig unnötig.

Wieso?

Was immer man von Putin hält, er hat zehn Jahre seines Lebens dafür gegeben, die Olympischen Spiele nach Russland zu ­holen, er hat fünfzig Milliarden Euro für Sotschi ausgegeben, er kann nicht vorgehabt haben, nach den Spielen eine ukrainische Krise anzuzetteln. So muss man sich fragen: Wie ist er an diesen Punkt gekommen? Das rechtfertigt keine seiner Aktionen, aber es kann nicht sein, dass er es just zu diesem Zeitpunkt so geplant hat.

Wenn es nicht geplant war, was war der Grund?

Bei den Spielen versuchte Putin doch, Russland als ein Mitglied der internationalen Gemeinschaft vorzustellen. Man kann natürlich sagen, es sei alles eine ­gigantische Posse gewesen. Aber das ist Unfug. Jeder hat Fehler gemacht. Die Euro­päer dachten, sie könnten mit den ­ukrainischen Verhandlungen Innenpolitik betreiben, und stellten Forderungen ­etwa zu der früheren ­Regierungschefin ­Julia ­Timoschenko. Oder finanzielle ­Bedingungen, die hart für die Ukrainer waren. Nachdem die Ukrainer diese Forderungen zurückgewiesen hatten, überzogen die Russen und boten sich als ­Ersatz an, zum Beispiel als Geldgeber.

Und die Europäer?

Die gerieten daraufhin in Panik und eskalierten ihre Vorschläge. Die Russen schlugen dann Dreierverhandlungen vor, welche die Europäer ablehnten. Dies ist alles zweitrangig im Vergleich zur Sünde der Staatenlenker. Keiner von denen sagte: «Moment mal, hier geht es ums Eingemachte, um die Zukunft Russlands, der Ukraine, Europas und Amerikas. Wohin treiben wir?» Insbesondere wir, die Amerikaner, haben in dieser Phase gar nichts getan; wir hatten nicht einmal ­einen Botschafter in Moskau. Psychologisch war der Westen auch nicht geschickt. Viele Regierungsgrössen wollten sich bei den ­Spielen nicht zeigen, was die Russen als ­Beleidigung wahrnahmen. Wären sie in ­So­tschi gewesen, hätten sich vielleicht Gelegen­heiten zum Reden ergeben.

Es ging nicht nur um Aussenpolitik, sondern auch um eine demokratische Revolution – Stichwort Maidan.

Der Westen hat die Erhebung in Kiew als ­lokale Angelegenheit betrachtet: Demokraten kontra das Regime, obwohl die Regierung mit ­einer Mehrheit gewählt worden war. Viele westliche Länder schickten ihre Repräsen­tanten auf den Maidan und heizten die Sache so an. Wenn man es von der Warte Moskaus aus betrachtet, besteht kein Zweifel daran, dass Russland stets die nostalgische Neigung hatte, die Ukraine heim nach Russland zu holen. Bis 2014 dachten sie, sie könnten das über ­einen längeren Zeitraum hinkriegen. Und plötzlich schlittert die Ukraine in die westliche Sphäre als Folge innenpolitischer Verwerfungen – mitten in den Sotschi-Feierlichkeiten. Eine ­Beleidigung.

Und die Krim?

Ich rechtfertige die Besetzung der Krim nicht. Aber darum geht es nicht. Der Punkt ist, dass der Westen bis heute nicht verstanden hat, dass selbst diese Krise dazu hätte ­benutzt werden sollen, Russland in der ­Gemeinschaft zu halten und nicht in die Isolation zu treiben. Aber mit dieser Ansicht stehe ich fast ­allein da.

Sie favorisieren persönliche Gespräche, also müssen Sie mit Steinmeier und Kanzlerin Merkel zufrieden sein, die häufig das Gespräch, oft per Telefon, mit Putin gesucht ­haben. Glauben Sie, Frau Merkel gehe zu hart mit Putin um?

Ich weiss nicht genau, aber ich denke, nötig ist eine konzeptionelle Diskussion mit ­Putin: Wo wollen wir hin? Deutschland wäre nicht stark genug, um das ohne die USA zu machen. Merkel ist nicht in der Position, ­Putin die konzeptionelle Debatte anzubieten, die er sich wünscht. Auch hier wird Amerika ­gebraucht. Berlin und Moskau sind in der Zwickmühle. Es tut mir leid, dass Merkel in ihrer Enttäuschung so streng ­reagiert. Gleichwohl bin ich ein ehrlicher Bewunderer der Bundeskanzlerin.

In knapp zwei Jahren wird der nächste Prä­sident gewählt. Wenn das heute wäre, was würden Sie ihm zuvörderst raten?

Was wir gerade besprochen haben. Das Russlandproblem kann nicht mit einer taktischen Diskussion gelöst werden. Wir können alle möglichen Vereinbarungen treffen, doch ­solange das offenbleibt . . . Nehmen wir beispielsweise China. Beide Länder ­haben gesagt, dass sie Beziehungen etablieren wollen, die zeigen, wie Grossmächte, die potenzielle Rivalen sind, kooperieren können. Aber sie tun es nicht, sie schieben es auf, es bleibt eine offene Frage. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine etablierte Macht und eine aufstrebende Macht einander ohne böse Absicht auf die Zehen treten. Dafür muss ein Rahmen gefunden werden, und so weit sind wir noch nicht.

Friedrich der Grosse trat auf die Zehen der Grossmächte, Bismarck-Deutschland auf die Englands, Japan auf die Amerikas . . .

. . . ja, und es führte immer zum Krieg.

Und welche Lehre ziehen wir daraus?

Wenn der Herausforderer denkt, er lebe ­immer noch in der alten Welt, dann wird es explosiv.

Bei der letzten Münchner Sicherheitskonferenz haben Sie sich für die Menschenrechte starkgemacht. Das hat manche gewundert, da Sie doch als Realpolitiker gelten. Wie sollte man für Menschenrechte eintreten, laut oder leise?

Meine Überzeugung war und ist, dass die Menschenrechte wichtig sind, aber sie ­können nie der exklusive Aspekt unserer Aus­senpolitik sein, weil das zu unlösbaren Konfrontationen führen würde. Wir in der Nixon-Regierung haben zum Beispiel die jüdische Auswanderung aus Russland von 700 auf fast 40 000 erhöht, indem wir den Russen gesagt haben, wir hätten keinerlei Recht, etwas zu fordern, was eine innen­politische Angelegenheit sei. Aber sie würden an unserer Aussenpolitik erkennen, was uns wichtig ist. Auf dieser Basis haben wir jährlich die Zahlen erhöht. Wir haben die Menschenrechte nicht als globales Recht ­hinausposaunt, aber wir haben sie gut verhandelt.

Die EU hat für die Aussenpolitik mittler­weile eine direkte Telefonnummer. Würden Sie heute Federica Mogherini, die Aussen­politik-Repräsentantin der EU, ­anrufen oder doch lieber David Cameron oder Angela ­Merkel?

Ich würde vermutlich Merkel anrufen und würde die Möglichkeit offenlassen, dass ­eines Tages Europa eine echte Aussenpolitik hat und nicht nur einen bürokratischen Kom­promiss.

--
"Wir können nicht alle Helden sein, weil ja irgendeiner am Bordstein stehen und klatschen muss, wenn sie vorüber schreiten."

W. Adair

Ja, Stimmen wie seine müssen JETZT im White House mehr zählen als die von WallStreet

politicaleconomy @, Mittwoch, 11.02.2015, 19:59 vor 3655 Tagen @ Apostroph 3410 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 11.02.2015, 20:16

Siehe schon
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=329443

Sollte sich die Politik in letzter Minute darauf besinnen, daß SIE im driver's seat sitzt - und NICHT ein Kartell privater, kriegstreiberischer Medien, die mit Großbankenkartellen und Rüstungsindustrie unter einer Decke stecken?

JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA

Immer wieder dasselbe Muster: Im Rentenalter scheinen viele vernünftig zu werden

Jermak @, Mittwoch, 11.02.2015, 20:07 vor 3655 Tagen @ Apostroph 3526 Views

auch hier in Deutschland. Das Dumme eben nur, daß sie keinerlei Macht mehr haben und diejenigen, die die Macht innehaben sind und bleiben Betonköpfe ....

Ja, weise und nicht mächtig - aber potentiell einflußreich

politicaleconomy @, Donnerstag, 12.02.2015, 00:07 vor 3655 Tagen @ Jermak 2919 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 12.02.2015, 00:15

auch hier in Deutschland. Das Dumme eben nur, daß sie keinerlei Macht mehr
haben und diejenigen, die die Macht innehaben sind und bleiben Betonköpfe
....

Macht nicht, aber Einfluß, Glaubwürdigkeit, Überzeugungskraft.

Und wer so defätistisch redet wie Du, bestätigt und verstärkt zynisch die destruktive Richtung, in die es schon läuft - Zynismus ist die negative Kehrseite des Utopismus. Solche zynische TINA-Denke ist genau das Problem - die wurde uns jahrzehntelang marktfundamentalistisch eingebläut, alles andere wurde als Gutmenschentum verunglimpft. Berechtigt ist das aber nur gegenüber leerem und abstraktem Utopismus - nicht gegenüber pragmatischem, lösungsorientierten Verhandeln im Interesse einer kooperativen Lösung, die für die große Mehrheit der Beteiligten besser ist.

Was wir brauchen, ist pragmatische Diplomatie und Überzeugungskunst im Interesse einer kooperativen Lösung, die für die große Mehrheit der Beteiligten besser ist als Krieg. Und für die paar Leute, die von einem Krieg enorm profitieren würden, muß man auch eine Lösung finden - notfalls HIER auch eine nicht-kooperative ....

Hier ist ein gutes Beispiel dafür, das Schule machen könnte:
https://www.youtube.com/watch?v=CMLecaPnBCE#t=2m52s

Hier wird Tacheles geredet - aber immer mit dem kooperativen Lösungsvorschlag im Hinterkopf. [[top]]

"We don't come in the spirit of conflict, we come in the spirit of persuasion"

"Do understand what happened in 2010 with us and not against us."

...

Du hoffst, dass andere nicht genuegend Englisch koennen, um festzustellen, dass Varoufakis WENIGER als NICHTS sagt ...

CrisisMaven ⌂ @, Donnerstag, 12.02.2015, 11:43 vor 3654 Tagen @ politicaleconomy 3783 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 12.02.2015, 11:50

... das aber so rhetorisch prononciert und inhaltsreich, wie Du.

Es ist schwer ertraeglich, was Du hier ablieferst!

Macht nicht, aber Einfluß, Glaubwürdigkeit, Überzeugungskraft.

Ja, ich warte, dass auch Du pensioniert bist, auf dass Du Dich dieser Tugenden befleissigst!

Und wer so defätistisch redet wie Du, bestätigt und verstärkt zynisch die destruktive Richtung, in die es schon läuft - Zynismus ist die negative Kehrseite des Utopismus.

Ja, waehrend keynesianische Utopisten immer erklaeren koennen, warum es nicht funktioniert hat - weil, wie Krugman nicht muede wird, zu "erlaeutern", es immer noch grade "ein wenig zu wenig war".

Solche zynische TINA-Denke ist genau das Problem - die wurde uns jahrzehntelang marktfundamentalistisch eingebläut,

Ich hatte hier schon mehrfach erlaeutert, dass alles, was Du und Deinesgleichen als marktfundamentalistisch geisseln, pure sozialistische Wirtschaftslenkung war, insbesondere die sog. "Privatisierungen" und "Deregulierungen".

Aber da mir das Basiswissen fehlt, bin ich natuerlich zu bloed, Euren laengeren verschwurbelten Diskussionsfaeden zu folgen. Aber ich lerne langsam dazu. Es kotzt mich diese Unbelecktheit von historischem Grundlagenwissen allmaehlich an!

Zu behaupten, der Varoufakis wuerde in der verlinkten Pressekonferenz irgendetwas "konstruktives" sagen, ist der Tropfen, der fuer mich das Fass zum Ueberlaufen bringt. Er sagt ueberhaupt nichts. Das typische Manko aller narzisstischen Charismatiker!

Hier ist, was er nicht sagt:

4:20: Er nennt Europas Wirtschaftsverfassung ein "Ponzi Growth Model"

Absolut richtig - das waren Sozialisten wie .... Barroso und Konsorten. Wo waren hier, bitteschoen, irgendwo "Marktfundamentalisten" involviert? So ein abgrundtiefer Schwachsinn!!!

4:34: "Our generation's 1929"

Das ist ein typischer "Strawman" - alles mit 1929 vergleichen, dann dieselben falschen Lehren draus ziehen. Nein, 1929 war nicht dasselbe wie 2008, auch wenn es aehnliche Entwicklungen gab. Aber: die "Lehren" aus 1929 haben zum erneuten 2008 gefuehrt - insofern ist es tatsaechlich ursaechlich verknuepft.

5:00: "Das groesste Darlehen der Geschichte wurde dem insolventesten Staat der Erde gewaehrt, ..."

Der erste Teil des Satzes kann richtig dein - nominal sind alle heutigen Werte hoeher als "frueher" - wegen der Geldentwertung (seit Gruendung der Fed 1913 hat der US-Dollar ueber 95% seines Wertes verloren - europaeische Vergleiche sind weniger einfach, da es laufend Waehrungs-Wechsel gab.)

" ...mit der daran geknuepften Bedingung, dass wir unser [Staats?-] Einkommen um ein Viertel kuerzen ..."

Hier schon wieder: unpraeziser Ausdruck ist die Waffe des Demagogen.

"... was nicht gutgehen kann, wie jeder etwas Wirtschafts-Sachververstaendige erkennen kann. ..."

Seltsam nur: in den ganzen Gremien sassen lauter solche Sachverstaendige. Die damalige griechische Regierung hat den Wirtschafts-"Nobel"-Preistraeger Stiglitz zum Berater erkoren. Ein weiteres demagogisches Strawman-Argument!!!

5:35 "Kette von Insolvenzen vom oeffentlichen Sektor zum Bankensektor zum privaten Sektor, wo jeder jedem schuldet und keiner zahlen kann."

Ja und, das waere doch ohne dieses "GroeDaZ" (groesstes Darlehen aller Zeiten) genauso gekommen? Demagogie pur!

5:50 "Ihr habt uns zuviel Geld gegeben, nicht zu wenig."

Ja und? Mit weniger Geld waere was passiert? [Ich bin gegen den ganzen Sch..., aber ich muss nicht lallen ...]

6:00 "90% von diesem Geld kamen nie in Griechenland an."

Ja sowas. Wenn ich umschulde, geht das Geld natuerlich nie durch meine Haende, sondern an meine abzuloesenden Kreditgeber. Das kann dem Varoufakis jeder Schuldnerberater bei der Verbraucherberatung sagen. Da braucht's keine 190 IQ ...

8:00: "We need to put an end to this debt deflationary crisis which is a direct result of the extending and pretending process"

"Wir muessen diese deflationaere Schuldenkrise beenden, die eine direkte Folge dieses ewigen Wegschauens und Aufblaehens ist"

Ok, das kann man so gut finden wie "Es sollte mehr Vernunft einkehren, damit Frieden wird auf Erden ..."

08:40: "... that will render the Greek economy sustainable in a Europe that grows it becomes once again the realm of shared prosperity ..."

Damit also die griechische Wirtschaft nachhaltiger wird und Europa wieder das Reich des geteilten [sic!] Wohlstandes wird.

So so, wo habe ich jetzt da die "Vorschlaege", die "konstruktiven" noch dazu, uebersehen???

Bitte, bitte, lieber PE: mach' doch was Sinnvolles. Den hungernden Afrikanern zu erzaehlen, sie muessten einfach mehr essen, ist zwar ein konstruktiver Vorschlag. Aber auf den sind sie selbst schon gekommen. Den traut sich auch niemand ihnen zu unterbreiten, ohne in einem gepanzerten Auto zu sitzen. So vor Ort, beim Begraebnis des gerade gestorbenen Kindes, da moechte ich diese Maulhelden das mal sagen hoeren!!!

Also: das naechste Mal bitte nicht solche Mogelpackungen posten! Danke!

--
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Der alte Zausel ist geblieben, was er immer war – ein Menschenverächter

nereus @, Donnerstag, 12.02.2015, 17:40 vor 3654 Tagen @ Jermak 2680 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 12.02.2015, 17:54

Hallo Jermak!

Ich kann die Beifallsstürme für Old-Henry nicht nachvollziehen.
Die Kreatur hat ein weißes Linnen übergezogen und Kreide gefressen, wie der Wolf bei Rotkäppchen.

Was sagt er denn so?

In ihrer Geschichte haben die Chinesen nicht mit dem Begriff der Souveränität gelebt. Ihr Verhaltenskodex kennt keine Kultur einer Weltordnung. Sie haben ein China-zentriertes Konzept. Das heisst: kein imperialistisches im Sinne der Besetzung anderer Länder. Vielmehr betrachteten sie Länder, die sich ihnen zuwendeten, als Tribut zahlende Staaten.

Aha, Besetzung gehört also zum Konzept!
Wie gut das die Ami-besetzten Länder keine Tribute zahlen mußten – ach nein, überhaupt nie niemals.
Und wenn das Öl an der falschen Stelle aus der Erde sprudelt – was soll’s, eben schlecht gelaufen.

Nehmen Sie die Atom-verhandlungen zwischen den USA und dem Iran: kein sinnvolles Übereinkommen seit vielen Jahren.

Kein Wort verrät dieser böse Greis, warum der Iran überhaupt auf die Idee kam (oder kommen könnte, denn bewiesen ist es bis heute nicht) sich atomar zu bewaffnen.
Der Iran ist rundum eingekreist von DEINEN BASEN!
Aber das spielt natürlich keine Rolle. [[sauer]]

Die Notwendigkeit einer permanenten Strategie ist nicht Teil amerikanischen Denkens.

Da könnte was dran sein, denn Amerika ist ein Mischvolk und gerade mal ein paar Jahrhunderte alt.
Da greifen andere Kräfte auf viel längere Historien und Erfahrungen zurück – nicht wahr?

In diesem ist der Weltfrieden die Normalität. Treten Störer auf, müssen die bestraft werden.

Ohne Text. [[kotz]] [[kotz]] [[kotz]]

Ich halte die ukrainische Krise für eine Tragödie. Schritt für Schritt haben vernünftige Leute annehmbare Ziele angesteuert, doch dabei eine gefährliche Situation geschaffen, die von historischem Ausmass sein könnte. Meiner Meinung nach war das völlig unnötig.

So etwas nennt man Chuzpe.
Wer hat denn da überhaupt ein Ziel angesteuert und 5 Mias in das Ziel investiert?

Jeder hat Fehler gemacht. Die Europäer dachten, sie könnten mit den ukrainischen Verhandlungen Innenpolitik betreiben, und stellten Forderungen etwa zu der früheren Regierungschefin Julia Timoschenko. Oder finanzielle Bedingungen, die hart für die Ukrainer waren. Nachdem die Ukrainer diese Forderungen zurückgewiesen hatten, überzogen die Russen und boten sich als Ersatz an, zum Beispiel als Geldgeber.
..
Die (Europäer) gerieten daraufhin in Panik und eskalierten ihre Vorschläge. Die Russen schlugen dann Dreierverhandlungen vor, welche die Europäer ablehnten. Dies ist alles zweitrangig im Vergleich zur Sünde der Staatenlenker. Keiner von denen sagte: «Moment mal, hier geht es ums Eingemachte, um die Zukunft Russlands, der Ukraine, Europas und Amerikas. Wohin treiben wir?

Unfassbar, was dieser Mann da von sich gibt.
Das ist nicht falsch und dennoch ist es verlogen, weil er die Rolle der Amis völlig außen vor läßt.

Insbesondere wir, die Amerikaner, haben in dieser Phase gar nichts getan; wir hatten nicht einmal einen Botschafter in Moskau.

Nichts getan!
Ihr habt alles dafür getan, daß diese Krise überhaupt entstand!
Selbst Deine inländischen Marionetten haben das inzwischen Stück für Stück zugegeben.

Wo wollen wir hin? Deutschland wäre nicht stark genug, um das ohne die USA zu machen. Merkel ist nicht in der Position, Putin die konzeptionelle Debatte anzubieten, die er sich wünscht. Auch hier wird Amerika gebraucht.

Warum wird dafür Amerika gebraucht?
Wenn hier irgendjemand von seiner beschissenen Ideologie nicht lassen kann, dann ist das die neo-liberale imperiale Finanzoligarchie in Neu-Babylon.
Die pocht auf Ihre Interessen denen sich alle anderen bedingungslos zu unterwerfen haben.

Also, was ist neu an den greisen Gedanken?
Entweder ihr macht das was ich will oder ich bestrafe euch.

mfG
nereus

Bravo!…

Leserzuschrift @, Donnerstag, 12.02.2015, 18:25 vor 3654 Tagen @ nereus 2509 Views

Hallo nereus,

ein ganz großes "Bravo" für deinen Beitrag...habe mich schon gewundert, was in diesem sonst so kritischen und auch historisch versierten Forum los ist!

Kissinger, einer der größten kriegstreiberischen und hinterhältigsten Schlangenköpfe in diesem alten Spiel!

Vielen Dank!
Robert

Gemäß Merkel-Diktion ist Kissinger eine "historische Persönlichkeit"

Hasso, Mittwoch, 11.02.2015, 20:47 vor 3655 Tagen @ Apostroph 3477 Views

bearbeitet von Hasso, Mittwoch, 11.02.2015, 21:37

... "historische Persönlichkeit..." so hat sie auch den Gorbatschow zur Sau gemacht nach seinen eindringlichen Warnungen zum 03.10.2014 "dass man Russland nicht demütigen sollte". Könnte hochgefährlich sein.
Der alte Gorbi kennt die geballte Feuerkraft gedemütigter Russen... da kann die VdL-Schrott-Truppe nur von träumen[[sauer]]

"Historisch"...das heißt im Merkel-Deutsch in der Langversion: "Bringt den alten Blödmann wieder auf sein Zimmer im Heim, gebt ihm seine Tabletten und setzt ihn vor dem Schlafengehen noch mal auf den Pisspott."

Die Klassifikation gilt in ihrer absolut geradlinigen Sichtweise bisher für Schmidt, Kohl, Schröder, Gorbi und bestimmt auch bald für den Kissinger... da kommen bestimmt noch mehr dazu[[sauer]]

Tja... wem soll ich da nur glauben?
Grüße
Hasso

Beide, TINA und Kissinger sind doch hier eher verpönt? ;-) (oT)

pigbonds @, Mittwoch, 11.02.2015, 21:38 vor 3655 Tagen @ Apostroph 2898 Views

- kein Text -

Antwort

dersachse @, Mittwoch, 11.02.2015, 22:09 vor 3655 Tagen @ pigbonds 3200 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 12.02.2015, 12:39

Nur Kinder, Narren und sehr alte Leute können es sich leisten, immer die Wahrheit zu sagen. (Winston Spencer Churchill) > Eigentlich hat ja schon jermak die Antwort gegeben. Gruß

--
In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)

D.h. das Forum schwenkt nun auf TINA und Pro-Kissinger um? Premieren noch und noch. (oT)

pigbonds @, Mittwoch, 11.02.2015, 22:22 vor 3655 Tagen @ dersachse 2794 Views

- kein Text -

Sitzt du gerade beim Stammtisch oder was sollen die seichten Kommentare? (oT)

Odysseus @, Mittwoch, 11.02.2015, 22:27 vor 3655 Tagen @ pigbonds 2779 Views

Hallo, auf diesen Unsinn sollte man gar nicht antworten (oT)

dersachse @, Mittwoch, 11.02.2015, 22:32 vor 3655 Tagen @ Odysseus 2850 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 12.02.2015, 12:27

- kein Text -

--
In einer Zeit des Universalbetruges ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)

Einige verstehen - kein Preis ist für Frieden zu hoch. Egal wer "gewinnt", wir verlören immer. (oT)

Mercury @, Mittwoch, 11.02.2015, 22:34 vor 3655 Tagen @ pigbonds 2799 Views

- kein Text -

Viel einfacher

politicaleconomy @, Mittwoch, 11.02.2015, 23:49 vor 3655 Tagen @ pigbonds 2943 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 11.02.2015, 23:57

Für "das Forum" kann ich nicht sprechen, aber ich kann Dir sagen, was mir wichtig ist:

Eine kooperative Lösung im Interesse aller Beteiligten im Ukraine-Konflikt. Dafür muß v.a. im Westen umgedacht werden, und da bei der Führungsmacht USA. Genau darauf zielen auch die Überlegungen Kissingers, der hier - an die Adresse der US-Administration - formuliert:

You become a superpower by being strong but also by being wise and by being farsighted. But no state is strong or wise enough to create a world order alone.

Eine solche Besinnung zur Diplomatie kann nur aus den USA selbst kommen - und muß gegen eine starke Lobby durchgesetzt werden. Bestimmt nicht leicht, aber unmöglich ist das nicht.

Die jetzige Position und Strategie der USA wurde in einer Zeit entwickelt, deren Basis 2008 zerbröselt ist. Ein Umdenkprozess - wenn auch ein langsamer - hat eingesetzt, denke ich, auch bei Brzezinski meine ich das herauszulesen.

Den muß man auf jede mögliche Form unterstützen, so gut man kann. Zynismus bringt nichts, es ist genau die zynische jeder-gegen-jeden-Ideologie, die das Problem ist - und die wurde uns im Namen des Marktfundamentalismus 30 Jahre lang eingebläut. Der Marktfundamentalismus und seine ideologische Basis, die Neoklassik, ist 2008 genauso gescheitert wie 1929.

Es ist wirklich lustig, zu beobachten, daß in RU Putin das verstanden hat, während Leute wie Du in RU einer Ideologie hinterherlaufen, die im Westen selbst längst zum zweiten Mal gescheitert ist - einfach, weil Du keine Alternative siehst und offensichtlich die Geschichte des Kapitalismus und der VWL nicht kennst.

In RU hat der Präsident das verstanden, das Volk anscheinend noch nicht. Im Westen umgekehrt - v.a. in D haben die Regierenden noch überhaupt nicht überrissen, was läuft (ok im "Volk" auch nur ein paar wenige, aber es werden mehr) und was die Stunde geschlagen hat. Vielleicht wacht Merkel jetzt etwas auf, und Varoufakis kann beim Aufwachen von Schäuble sehr nachhelfen.

Es arbeitet in den Köpfen.

Kissinger sieht keine Alternative, nicht ich.

pigbonds @, Donnerstag, 12.02.2015, 00:35 vor 3655 Tagen @ politicaleconomy 2902 Views

Dauernde Unterstellungen, gerade kritisiere ich, dass Thesen mit TINA unterstrichen
werden und dann wird mir vorgeworfen, ICH sähe keine Alternativen.

Es ist wirklich lustig, zu beobachten, daß in RU Putin das verstanden
hat, während Leute wie Du in RU einer Ideologie hinterherlaufen, die im
Westen selbst längst zum zweiten Mal gescheitert ist - einfach, weil Du
keine Alternative
siehst und offensichtlich die Geschichte des Kapitalismus
und der VWL nicht kennst.

Welcher Ideologie laufe ich denn in RU hinterher?

Russland führt in der Ukraine einen Krieg, dieser Feststellung liegt doch keine
Ideologie Russland gegenüber zugrunde.

Noch ein Vernünftiger: Günter Verheugen über den Sündenfall Europas in der Ukraine und Russlands

Bernadette_Lauert, Mittwoch, 11.02.2015, 22:05 vor 3655 Tagen @ Apostroph 4047 Views

bearbeitet von Bernadette_Lauert, Mittwoch, 11.02.2015, 22:09

Der hier würde Frieden verhandeln können (notfalls mit Zooschauers Friedensplan als Ass im Ärmel):

Günter Verheugen über Sündenfall Europas in der Ukraine und Russlands

Eine viertel Stunde, die sich lohnt.

Nicht so böse gemeint und nur dem Spruch wegen: Ein Gesicht, das nur eine Mutter lieben kann.
Aber ein messerscharfer Verstand, den nötigen Erfahrungshintergrund und das Herz am rechten Fleck.

Alles superinteressant und deckungsgleich mit meinen Überlegungen, besonders aber ab Minute 13. Dann spricht Verheugen von seinem Gespräch mit Putin.

Verheugen erläutert, wie emotional Putin beim Thema der Rechte der ethnischen Russen (russkij primär), die aus ehemaligen Sovjetrepubliken stammen, wurde.

Wie es brodelte...

Putin muss kochen vor Zorn, wie man ihn zwingt zuzuschauen, wie Poroschenkos "Pro-US-Truppen" (Zitat CNN) solche ethnischen Russen metzeln.

Vor Verheugen habe ich großen Respekt. *knicks*

Gruß, B.

Die ganze Sendung lohnt!

Reffke @, Donnerstag, 12.02.2015, 03:46 vor 3655 Tagen @ Bernadette_Lauert 3011 Views

Ist vom 25.März 2014, unvorstellbar!
Ein ganzes Jahr ist inzwischen vergangen und nix ist passiert, äußer Eskalation...
http://www.n-tvnow.de/das-duell-bei-n-tv/das-duell-bei-n-tv.php?film_id=149077&play...

--
Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
------------------------------
==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

Da kochen auch viele andere vor Zorn! Ich auch!

Olivia @, Donnerstag, 12.02.2015, 20:11 vor 3654 Tagen @ Bernadette_Lauert 2389 Views

Ein Freundin von mir hat in St. Petersburg studiert.
Sie nicht politisch interessiert. Allerdings in der Frage dieses Konfliktes in der Ukraine hat sie eine ganz klare Meinung: Putin hat RECHT!

Sie war unglaublich erstaunt, als ich ihr zu verstehen gab, dass ich das genauso sehe. Auf meine Nachfrage brachte sie das Beispiel eines befreundeten Richters, mit dem sie "Streit" bekommen hatte, weil dieser den Nachrichtenagenturen "aus der Hand frißt". Sie sagte immer nur: Mein Gott, die Leute müssen sich doch nur einmal die Landkarte anschauen, dann müßten sie doch wissen, was los ist!

Das tun die aber nicht! Die sind denkfaul und "übernehmen" die entsprechenden Meinungen. Es hat mich persönlich jedoch außerordentlich geschockt, dass ein Richter, dem man eigentlich einen analytischen Verstand unterstellen sollte, so leicht manipulierbar ist.

Inzwischen werde ich überall mißtrauisch, wo ultra rechte "Gestalten" zu Koalitionen hinzu gezogen werden. Das trifft übrigens auch auf Griechenland zu. Mich beschleicht der Verdacht, dass immer die gleichen Gruppierungen die Zündhölzer in die Hände nehmen. Der Druck ist nicht nur auf Russland gerichtet. Auch die EU soll zersplittert werden. Dann ist ein Machtvakuum da, in das sich "interessierte" Kreise hinein setzten können. U-Boote und Rattenfänger sind ja positioniert.

--
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