Gestern, bei "Hart aber fair" wurden von Lindner (FDP) folgende Zahlen
genannt:

Griechenland: Einwohner 10 Mio. (Wiki=11 Mio)
Staatsbeamte: 1 Mio

....................

Versucht man jetzt, diesen Staatsapparat zu reduzieren (der eine Ursache für einen großen Teil der Verschuldung sein dürfte), wird es SOFORT Geschäftsleute erwischen, die auf die "Kaufkraft" dieses "Klientels" angewiesen sind. Diese Geschäftsleute werden dann wiederum ihre Ausgaben reduzieren....... und so weiter.....

WAS bitte, sollte jetzt die Lösung sein?

Weiter Geld hinein schütten, damit die Kraufkraft wieder "gestärkt" wird, wie das Personen wie LaFontaine fordern (hat selbst eine desolate Wirtschaft im Saarland hinterlassen). EU-subventionierte "Programme" weiterführen, wie das ja seit Beginn der Mitgliedschaft geschehen ist? Die Gelder sind ja zum großen Teil "versickert" und nicht investiert worden, denn sonst wären ja entsprechende eigene Einnahmen da.

Und nur die umfangreiche Beamtenschaft weiter zu "subventionieren", damit die Kaufkraft "erhalten" bleibt, dürfte ja einigermaßen pervers sein.
Aber Geostrategie und Energie haben ja bereits zu vielen Perversionen geführt.

Der "Beamtenapparat" hat jedenfalls den "Staat" gut im Griff und würgt ihn so, dass bei gemindertem "Geldzufluss" Kinder hungern und Alte in den Mülltonnen wühlen.

Sollte man die vielen "überflüssigen" Staatsbeamten in EU-Staaten schicken, bei denen die Verwaltung "halbwegs" damit sie zumindest entsprechend ausgebildet werden? Das Gehalt, reduziert auf Norm-EU-Gehälter, kann man ihnen ja weiter bezahlen. Das könnten sie dann ihren Familien schicken. Dann jedenfalls hätte man das Geld zumindest in AUSBILDUNG investiert!

Diese STRUKTUREN jedenfalls machen Griechenland zum Spielball aller möglichen Interessensgruppen.

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For entertainment purposes only.

Hallo Olivia,

hältst Du es wirklich für zielführend, bei einem so wichtigen Thema, eine in die Luft geworfene Statistik als Grundlage für weitere Überlegungen und gar Bewertungen herzunehmen?

Hier findest Du den Anteil der Staatsbediensteten an der Gesamtzahl der Beschäftigten in ausgewählten Ländern (Zeitraum 2008 bis 2012).

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/218347/umfrage/anteil-der-staatsbedienste...

Griechenland lag mit 20,7% relativ hoch, aber andere europäische Länder wie Finnland, Frankreich (24,3%) und Dänemark (31,5%) lagen deutlich höher. Zudem hatte meines Wissens GR ca. 670000 Beamte. Inzwischen ist diese Zahl aufgrund der Auflagen der Troika deutlich nach unten angepasst worden.

Auch um die geplante Neueinstellung weiterer Beamter wird gezielt Desinformation betrieben. Tatsache ist, dass gemäß Auflagen des laufenden Hilfsprogramms die Neueinstellung im Verhältnis 4/5 zu 1 erlaubt ist. Also für 4 bis 5 ausgeschiedene Beamte darf ein neuer eingestellt werden.

Die neue Regierung hat sich aber dafür entschieden, entlassene Beamte wiedereinzustellen, denen vom Verfassungsgericht bestätigt worden war, dass ihre Entlassungen nicht rechtmäßig waren. Diese werden von den 15000 erlaubten Neueinstellungen entsprechend abgezogen.

Wenn die Lage nicht so ernst wäre, könnte man sich über Politiker und Medien Deutschlands durchaus amüsieren. Schließlich betreiben diese genau den Populismus, den sie mit Hilfe falscher Behauptungen wiederum Tsipras und der neuen Regierung vorwerfen.

Hallo Olivia,
ich staune!

Wie kann man nur die Äußerungen (waren es sogar Lindners?) aus einer TV-Talkshow als Rechengrundlage verwenden?

Gewiss, der griechische Staatsapparat ist trotz der Stellenkürzungen weiterhin aufgebläht. Aktuell sind die staatlich beschäftigten etwa 675.000. Mitgerechnet werden hier auch die angehörigen der Streitkräfte, Polizisten, Feuerwehrleute, Angestellte in den Kommunen, Lehrer, medizinisches Personal in z.B. Krankenhäusern etc. Der größere Teil davon sind fest Angestellte aber sehr viele (ich meine fast 50%) arbeiten per befristeten Zeitverträgen. Mal werden die verlängert mal nicht - je nach Bedarf.
Man kann den Begriff "Staatsbeamte" so wie er z.B. in Deutschland verstanden wird nicht ohne weiteres auf GR übertragen. In D ist die Zahl der Beamten deshalb so gering weil gewisse Gruppen eben nicht dazugerechnet werden.
Beispiel: Lehrpersonal. In D gibt z.B. es verbeamtete Lehrer, angestellte Lehrer, von anderen Trägern (Vereine?Kirchen?) entsandte Lehrer, Referendare, Praktikanten etc... Man kann also in einer Statistik -je nach dem wen man niedermachen ;) will - den einen oder anderen auslassen oder mit dazu zählen. So finde ich es etwas unfair wenn es heißt D hat weniger Beamte als GR aber hier nicht die z.B. städtischen Angestellten mitrechnet aber wenn es um die griechischen "Beamten" geht dann aber doch! Ich möchte damit nicht behaupten dass im griechischen Verwaltungsapparat alles ok ist - im Gegenteil- aber man sollte nicht auf leicht ausgesprochene Parolen reinfallen.

Zu den 9.000 "Neuanstellungen". Es sind viel weniger (so um die 3.500) Es handelt sich hierbei um Angestellte die von der letzten Regierung Verfassungswidrig "freigestellt" wurden. Viele davon wurden umdisponiert bzw. in andere Stellen versetzt, andere wiederum erhielten weiterhin einen Teil ihres Gehalts als eine Art Entschädigung obwohl sie nicht zum Dienst erscheinen mussten. Die Belastnung für den Staatetat durch diese Personengruppe ist überschaubar

Hi Olivia,

da Dich ja nicht zum ersten Mal eine Wutwelle überkommt beim Thema Griechenland - und der Grund dafür bei genauem Hinsehen eigentlich nicht oder nur begrenzt real ist, solltest Du vielleicht bei wirklichem Interesse andere Quellen lesen. Klar, Griechisch geht nicht. Es gibt aber mittlerweile einige gute englischsprachige Webseiten. Englisch übersetzte Auszüge aus der Vollausgabe bieten http://www.ekathimerini.com/ und Protothema. Dann gibt es da noch Greekreporter sowie enikos und natürlich Keeptalkinggreece.

Der Griechenland-Blog liefert Informationen sogar auf Deusch, wobei die Übersetzungen manchmal eher holprig und nicht immer einfach zu verstehen sind. Dafür wirklich ausführlich.

Geh einfach mal per se davon aus dass das, was in Deutschen Medien kolportiert wird, in der Regel falsch ist. Mir jedenfalls sind seit ca. zwei Jahren kaum noch korrekte Informationen dort über den Weg gelaufen, wenn es ans Eingemachte geht.

Viele Grüße und frohe Lektüre

Gaby

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"Das Dumme an Internetzitaten ist, dass man nie weiß, ob sie auch stimmen." Leonardo da Vinci