Tirol und der Russe...Impressionen...

allesnurspielgeld @, Dienstag, 10.02.2015, 23:49 vor 3956 Tagen 5209 Views

Bin gerade über folgenden Artikel gestoßen, auch weil ich gerade selber in Mayrhofen bin:

http://www.russland.ru/der-kalte-krieg-in-den-alpen-die-russen-bleiben-weg/

Ich bin begeisterter Skifahrer und fahre schon seit einigen Jahren nach Tirol zu besagtem Vergnügen. Bin dabei immer sehr spartanisch unterwegs. Mir genügt eine FeWo...gekocht wird selber...Essen aus dem Supermarkt...keine Kneipe. Wer Kinder hat weiß was der Spaß schon so kostet.
Ich habe die Entwicklung "mit den Russen" über die Jahre beobachtet und auch Gespräche mit privaten Vermietern geführt. Der Artikel bringt es ziemlich auf den Punkt. Der Wintertourismus hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt, nicht nur durch die Russen.

Meine frühere Wahrnehmung diesbezüglich war dass das "Bergvolk", Großteils bäuerlich geprägt, die "Winterflaute" immer sinnvoll mit dem Wintersport kompensiert hat. Private Unterkünfte wurden bereit gestellt und die Bauern gingen an den Lift arbeiten. Bauern als Synonym für alle Saisonbedingten Tätigkeitsfelder. Die Liftbetriebe waren häufig teilweise oder vollständig in kommunaler Hand oder örtlicher Genossenschaften. Man kann auch heute noch häufig Abschreibungszeiträume privater Unterkünfte von ca. 30 Jahren vermuten. Dennoch alles sehr gepflegt und sauber...kein Problem.

Dann kommt der Hype...Holländer, Tschechen, Balten, Briten und eben Russen. Deutsche nehme ich mal aus. Goldgräberstimmung macht sich breit. Die Bergvölker verkaufen sich weiter. Beschauliche Alpenromantik gibt es nur noch in den Nebentälern. Viele ältere Bergbewohner waren diesem Goldrausch auch eher skeptisch eingestellt. Die frei gewordenen Sommerbauern reichen natürlich nicht aus, ebenso das verfügbare Kapital.

Dann bleiben einige Gruppen/Kunden aus... Wie war das mit Adam und Eva und der Vertreibung aus dem Paradies? Interessant wäre jetzt ein Vergleich der Eigentümerstrukturen. Heute, vor 25 und 50 Jahren. Meine Vermutung Tirol ist nicht mehr mehrheitlich in Tiroler Hand. Wie überall..."Es geht den Menschen wie den Leuten" oder "die Geister die ich rief"...

Ergänzung:
Russisch wird zwar noch gesprochen...diejenigen steigen aber häufiger in Kfz mit baltischen Kennzeichen ein...

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Verantwortungslose Umwelt- und Gegenwartszerstörung

Langmut @, Dienstag, 10.02.2015, 23:59 vor 3956 Tagen @ allesnurspielgeld 4290 Views

Hallo allesnurspielgeld,

selten so viel gekotzt beim Lesen hier im Gelben.

Bleib bitte da, wo du herkommst und erspare uns deine selbstgerechten Ergüsse bzgl. Skitourismus usw.

Du bist ein verantwortungsloser Umwelt- und Gegenwartszerstörer und ich wünsche dir und deinen Nachkommen alles erdenklich Schlechte.

Leute deiner Couleur wollen und werden nichts begreifen und sind bereit für ein billiges Vergnügen wirklich alles an Dasein und Leben in die Tonne zu treten, was ihrem Hedonismus Schranken setzen könnte.

Versuch es mal mit Minigolf!

Langmut

Welchen Werten fühlst Du Dich denn verpflichtet...Pfui! (oT)

allesnurspielgeld @, Mittwoch, 11.02.2015, 00:44 vor 3956 Tagen @ Langmut 2663 Views

- kein Text -

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Sport- und Freizeitpark Alpen

Langmut @, Mittwoch, 11.02.2015, 08:41 vor 3956 Tagen @ allesnurspielgeld 3202 Views

Hallo in die Runde,

da war gestern Abend *ne Menge Alltagsfrust zwischen meine Zeilen geraten, wird hoffentlich nicht wieder vorkommen.

Der Mensch macht sich die Welt Untertan und zerstört dabei unwillkürlich die Natur. Bei mir im Voralpenland gibt es einige Leute, die diesem Treiben mehr als kritisch gegenüber stehen. Mag sein auf verlorenen Posten.

http://daskleinefernsehspiel.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/da3c052c-c5f8-3724-8474-3...

Gruß
Langmut

Entschuldigung akzeptiert...eine Frage bleibt bestehen...

allesnurspielgeld @, Mittwoch, 11.02.2015, 10:42 vor 3956 Tagen @ Langmut 2368 Views

...ich akzeptiere Deine Entschuldigung und kann Deinen Frust verstehen, sehe jedoch keinen Grund diesen auf dieser persönlichen Ebene auszuleben...ad acta!

Die Frage die sich daraus ergibt find ich aber sehr diskussionswürdig:
Wen machen wir für diese Entwicklung verantwortlich? Ganz abstrahiert auf die Marktkräfte Angebot und Nachfrage?

Der einzelne Skifahrer ist nicht der "Umweltzerstörer", aber die Skifahrermasse auf den bereit gestellten Anlagen vielleicht schon eher. Wobei ich der Meinung bin, dass das auch im Einklang bzw. Gleichgewicht mit der Natur funktioniert. Verteufeln oder ein Generalverdacht gegenüber Wintersportler ist da nicht die Lösung.

Hätte nicht die lokale und vielleicht auch kommunale Gemeinschaft die Kraft gehabt diese Entwicklung zu bremsen? Wer hat das Land verkauft? Wer hat diese Anlagen genehmigt?
Neben dem möglichen Schaden an der Natur richtet sich meine Sorge in erster Linie gegenüber dem kulturellen "Wandel".

Geschlossene bzw. einige kulturelle Räume können sich bis zum gewissen Grade selber schützen. Und das vielleicht auch ohne Unterstützung des "Staates"...das wäre doch eine Form der Mitbestimmung des Volkes...quasi Selbstbestimmung der Völker.

Ein Beispiel aus Dresden:
Im Zusammenhang der Flüchtlingsproblematik haben sich einige Immobilienbesitzer aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten entschlossen Flüchtlinge als "Gäste" aufzunehmen, meistens die benannten männlichen Tunesier. Dafür muss niemand der Gemeinschaft gefragt werden. Die Behörde prüft nur die Einhaltung der Anforderungen. Die Anwohner werden für diese Gesellschaftliche Veränderung nicht gefragt. Nun gab es neben den Pegida-Protesten sanften Druck von der Bürgerschaft gegenüber diesem "Vermieter". Der sah sich schlussendlich dazu bewegt auf die Unterbringung seiner neuen Gäste zu verzichten. Die Gemeinschaft hat mit ihren Vorstellungen zur kulturellen Entwicklung ihrer Umgebung ein "Veto" eingelegt. Funktioniert natürlich nur wen eine halbwegs homogene Gemeindestruktur von Mensch und Kapital existiert.

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Ich war vor vielen vielen Jahren zufaellig in einem noblen Skigebiet ...

CrisisMaven ⌂ @, Mittwoch, 11.02.2015, 11:25 vor 3956 Tagen @ allesnurspielgeld 2492 Views

... nur war es zufaellig im Sommer. Ich vermute, die meisten Skifahrer besuchen diese Gebiete nicht einmal im Leben im Sommer. Davor hatte ich mich zwar auch "theoretisch" mit Umweltschaeden durch Tourismus etc. auseinandergesetzt. Aber eben theoretisch. Man hat ja die Qualitaetspresse. Die erzaehlt einem auch, dass es "sich hier und da bessert. Nachhaltigkeit und so."

Nun ja, ich bin da halt herumgewandert im Fruehsommer und ... da war ueberall auf den Haengen z.T. die Grassnarbe abgetragen und ueberall da, wo, vermute ich, die "besten" und befahrendsten Pisten waren, fehlt mit Sicherheit auch schon der Mutterboden.

Da habe ich dann die Skier, die ich mir mal angeschafft, aber noch nie benutzt hatte, verschenkt ...

Der einzelne Skifahrer ist nicht der "Umweltzerstörer", aber die Skifahrermasse

Ja, das ist immer so. Fahren einige Auto, kommen sie schneller an. Fahren alle, kann Ivan Illich nachweisen, dass, wenn sie stattdessen zu Fuss liefen, dafuer laenger brauchten, nach Abzug des dadurch verursachten Verdienstausfalles aber wegen Einsparung der KFZ-Kosten, netto genauso viel in der Tasche haetten. Ok., in Skiurlaub fahren,. mit dem ganzen Gepaeck, ginge dann natuerlich ooch nich' mehr ...

Hätte nicht die lokale und vielleicht auch kommunale Gemeinschaft die Kraft gehabt diese Entwicklung zu bremsen?

Ja, aber nicht, wenn da Interessen sich gegenseitig verstaerken und ... dazu dann aus der Hauptstadt oder gar aus Bruessel ein ... "Infrastrukturfoerderungsprogramm" kommt. Dann brennen alle Sicherungen durch.

Aber dank Energiesparlampe und schwaecherem Staubsauger war es bisher moeglich, die ganz grosse Umweltkatastrophe dann doch noch zu vermeiden ...

Aber es erzaehlen ja hier einige, dass der Staat nur richtig investieren muesse (aber so richtig!), dann stiege der Wohlstand. Bestimmt fuer einige. Bestimmt.

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Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie enden.
Atomkraft | in English

Bitte??? Was war das denn? Zu tief ins Glas geschaut? (oT)

YooBee, Mittwoch, 11.02.2015, 00:46 vor 3956 Tagen @ Langmut 2540 Views

- kein Text -

Erbärmlich. (oT)

Ortelius @, Mittwoch, 11.02.2015, 02:17 vor 3956 Tagen @ Langmut 2430 Views

- kein Text -

@Langmut: Du hast Glück, dass ich das jetzt erst lese…

Chef @, Mittwoch, 11.02.2015, 12:16 vor 3956 Tagen @ Langmut 2475 Views

… nachdem @allesnurspielgeld deine Entschuldigung schon akzeptiert hat, denn sonst wär's das hier für dich gewesen.

Piefke-Saga auf russisch + Edit

Phoenix5, Mittwoch, 11.02.2015, 01:00 vor 3956 Tagen @ allesnurspielgeld 3630 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 11.02.2015, 01:08

Dann kommt der Hype...Holländer, Tschechen, Balten, Briten und eben
Russen. Deutsche nehme ich mal aus. Goldgräberstimmung macht sich breit.
Die Bergvölker verkaufen sich weiter.

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Piefke-Saga

Durchaus empfehlenswerter Vierteiler (Teil 4 war dann doch zu absurd und wurde in Österreich nach der Erstausstrahlung, aufgrund massiver Proteste, mehr als 10 Jahre lang nicht mehr gezeigt. Auch andere Sender verkaufen die Saga immer wieder als Dreiteiler).

Beste Grüße
Phoenix5

Edit: Was lese ich da auf wikipedia:

"Felix Mitterer schreibt derzeit am Drehbuch einer Fortsetzung unter dem Arbeitstitel „Die Russen-Saga“. Der Schauplatz ist diesmal Kitzbühel, wo Dietrich Mattausch alias Karl-Friedrich Sattmann auf eine reiche russische Familie trifft. Weitere Darsteller aus der Piefke-Saga wie Tobias Moretti und Gregor Bloéb (sowie ursprünglich auch Kurt Weinzierl, der jedoch am 10. Oktober 2008 verstarb) sollen, so der Wunsch des Autors, ebenfalls vorkommen."

Das hatte ja jetzt fast prophetischen Charakter [[zwinker]]

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