Mit "glauben" kommt man sowieso nicht weiter...

Zooschauer, Sonntag, 08.02.2015, 20:42 (vor 3655 Tagen) @ Albrecht3124 Views

...ich bin mir aber gewiss, dass wir in einer Zeit leben, in der sich wieder mal was verändert und dass jeder daran seinen Anteil haben kann.

So eine Mail schreibe ich nicht mit einer "Hoffnung" oder mit einem "Glauben". Ich schreibe sie, weil ich den Impuls habe, sie zu schreiben. Mehr nicht. Was aus ihr wird, kann ich nicht prophezeihen. Aber meine Gedanken und Ideen sind in der Welt, und da gehören sie hin.

Wir erleben doch seit einem Jahr, dass wir alle, die wir uns das nicht mehr gefallen lassen, etwas bewirken - auch wenn das Ergebnis noch nicht das ist, was wir wollen. Aber der Unmut unter den Menschen ist doch mit Händen zu greifen.

Sowas bleibt nie ganz ohne Wirkung. Die Menschen heute sind nicht mehr die Menschen aus Swintons Zeit. Auch unsere heutigen Journalisten können sich dem veränderten Bewusstsein nicht völlig entziehen.

Was uns leider oft zerfrisst, ist, dass der Widerstand in gleichem Maße wächst, wie sich das Bewusstsein entwickelt. Je mehr ich protestiere, um so mehr Widerstand erzeuge ich. Andersherum heißt das: An der Größe des Widerstands, den wir spüren, können wir ermessen, wie weit sich das allgemeine Bewusstsein schon entwickelt hat. Je mehr Schatten, umso mehr Licht.

Die Tatsache, dass wir zur Zeit immer mehr Absurditäten warhnehmen, bedeutet doch, dass wir jetzt überhaupt erst in der Lage sind zu erfassen, wie absurd die ganze Welt tatsächlich ist. Vor 20 Jahren, noch vor "Matrix" und "9/11" waren solche Diskussionen, wie wir sie heute führen, doch gar nicht denkbar. Und die Tatsache, dass wir immer mehr Gleichgesinnten begegnen, ebensowenig.

Kurz um: Jeder Brief an die Medienmacher, an Politiker und andere, hat auf jeden Fall eine Wirkung. Nur müssen wir eben aushalten, dass wir nicht wissen, WELCHE Wirkung er hat. Abschicken und loslassen. Jeder fokussierte und formulierte Gedanke entfaltet seine Wirkung von allein und auf seine eigene Weise. Deswegen schreibe ich solche Mails und versuche, nichts zu erwarten. Denn das, WAS eine solche Mail bewirkt, ist sowieso nie genau das, was ich mir ausgemalt habe. Aber es verändert trotzdem was, und es kann sich gar nicht NICHT in meine beabsichtigte Richtung verändern. Da bin ich mir gewiss.


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