BGE oder wie lösen wir die soziale Frage wirklich?
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 08.02.2015, 11:41
Sicher war diese Frage hier schon oft und in vielen Themen involviert, aber evtl. dient dieser Thread als Sammlung und Aktualisierung der Thematik.
Die Probleme sind bekannt. Technischer Fortschritt hat es ermöglicht, heute mit weniger Input ein vielfaches an Output zu erzeugen. "Randproblem" war dabei die Arbeitslosigkeit und damit die Stigmatisierung vieler Menschen. Zugleich gäbe es unendlich viel zu tun in unserer Gesellschaft: Infrastrukturprojekte, Kinderbetreuung, Altenpflege, Bildung auch im höheren Alter. Also eine Art "Entwicklung auf eine höheres Niveau" zumindest bei uns in Europa. Künstlerische Projekte bleiben auf der Strecke da kein Geld dafür da ist. Die Zwischenmenschlichkeit leidet da heute immer mehr Arbeit für unnötige Prozessse abverlangt wird. Alle Bedürftigkeit der Menschen scheitert an Geldmangel.
Unser heutiges System aus Machthabern (Großkapital), Ausführenden (Politik und Medien) sowie Nutznießern (Gewerkschaften) reagierte auf dies mit noch mehr Druck und Bedrohung. Doch Menschen arbeiten unter Bedrohung der eigenen Existenz nicht besser sondern beschränken sich auf das Minimalste. Kriege werden wieder hofhäfig gemacht, damit die proudktive Maschine wenigstens teilweise geschmiert bleibt. Krankheiten wie Depressionen werden zur neuen Volkskrankheit. Technischer Fortschritt wird in diesem System inzwischen sogar eher blockiert, weil er als Bedrohung und nicht als Erleichterung wahrgenommen wird.
Kurz um... so kann es nicht weiter gehen und diese Zustände sollten unser aller Intellekt beschämen. Doch auch die vielen Menschen, die ihren Intellekt einsetzen wollen, um der Gemeinschaft neue Ideen zu schenken, verirren sich in der (vermutlich bewusst) erzeugten Komplexität und bauen lieber neue Feindschaften auf, anstatt konstruktiv an neuen Lösungen zu arbeiten.
Ideen gibt es, und die möchte ich hier nochmal ausführlich und bitte ohne eigene Scheuklappen disktutieren. Das Bedingungslose Grundeinkommen könnte eine Lösung sein. Die Umverteilung aller Sozialausgaben und Steuereinnahmen für die Existenzsicherung jedes Bürgers. Damit könnte man viele Probleme lösen. Menschen würden wieder aus eigenem Antrieb arbeiten möchten, die Stigmatisierung vieler aus dem Prozess geworfenen wäre weg. Bildung auch im hohen Alter würde keine finanzielle Hürde mehr besitzen. Viele Menschen, die heute entweder unproduktiv arbeiten (in Verwaltungen, ins. im Sozialsektor) hätten Kapazitäten, um ihre Kraft zu nutzen, wirklich sinnvolles zu tun (sei es Kinder erziehen, neue Produkte zu erfinden oder soziales zu leisten). Auch würden technische Fortschritte nicht verhindert, da sie ja keine direkte Bedrohung mehr darstellen. Aber ich sehe 2,3 Probleme dabei: das Geld würde weiterhin im System bleiben, also wäre Reichtum möglich und dabei eine neue Machtbasis. Zudem müsste ein entschiedener Staat hohe Inflationen bekämpfen. Was seht ihr für Vor- und Nachteile? Wohin mit den alten Schulden, die noch im System sind? Ich wäre ja für eine Enteignung, aber dies würde sicher auf extreme Widerstände stossen, die evtl. das Gesamtergebnis stören könnten. Gäbe es da einen klügeren Weg?
Andere möchten ja noch weiter gehen und Geld ganz abschaffen. Also Handel und Produktion in lokale Konstrukte ummünzen. Das würde allerdings das Rad der Zeit wieder zurücksetzen, denn in letzter Konsequenz wird es dann wieder lokale Machtbündnisse geben. Dann würde vielleicht wieder das Feld vom örtlichen Bauern bestellt werden, aber ein Austausch mit Produkten und Dienstleistungen von anderen Regionen würde abflachen. Was unseren Lebensstandard doch beträchtlich verringern würde, wie ich finde.
Wie seht ihr das, welche Möglichkeiten wären realistisch, welche erwünschenswert? Sicher ist nur: So wie derzeit kann es nicht weitergehen. Und ich habe absolut keine Lust auf Kriege, Unruhen, Bedrohungen welcher Art auch immer, und leider gibt es eine Menge an Leuten da draussen, die auf nichts anderes setzen und hoffen, alles crasht und wir dürfen unter den Gräbern von Verhungerten oder Erschossenen wieder von neuem aufbauen.
Bin gespannt auf eine kreative Diskussion. Bedenkt dass immer wieder neue (wie ich auch) hier ins Forum kommen und eben nicht so informiert sind wie die alten Hasen.