Denkbare Lösung ..?
Ob dabei allerdings ein großer Wurf gelingen kann, darf ernsthaft bezweifelt werden. Ich sehe das ähnlich, wie die Gesprächspartner: vielleicht noch vor zehn Monaten wäre das vielleicht ein gangbarer Weg gewesen. Aber ich denke, dass in der Ostukraine in der Zwischenzeit zu viel passiert ist, zuviele Menschen gestorben sind, zu viel zerstört wurde, sich zu viel Wut aufgestaut hat, als dass man sich da auf "einfache" Lösungen einigen kann.
Das ist richtig .. es wurde inzwischen sehr sehr viel zerstört.
Habe im Juli letzten Jahres noch folgende Lösung in einem anderen Forum vorschlagen (Zitat):
__ 1) Russland unterstützt nach Kräften den EU-Beitritt der Ukraine, falls Ukraine dies wünscht.
__ 2) Ukraine verpflichtet sich vertraglich zur strikten militärischen Neutralität gegenüber Russland. Ein NATO-Beitritt sowie die Stationierung jedweder militärischer Potenz (materiell wie personell) aus den NATO-Ländern wird ausgeschlossen.
__ 3) Die russisch-ukrainische Grenze wird auf russischer Seite so gesichert, dass die Separatisten keinerlei militärische Lieferungen über diese Grenze mehr beziehen können, von woher auch immer. Russland stellt jedwede militärische Unterstützung der Rebellen über sämtliche Kanäle ein (personell wie materiell).
__ 4) Die Separatisten können sich ergeben oder nach Russland auswandern. Denjenigen, die sich ergeben, wird in der Ukraine Straffreiheit zugesichert, sofern sie keine vor internationalem Gericht festgestellten Kriegsverbrechen begangen haben.
__ 5) Russland wird der Ukraine auf absehbare Zeit stark verbilligte Gaslieferungen für den Eigenbedarf gewähren, wie es vor dem Putsch der Fall war. Der Preis wird vertraglich festgesetzt.
__ 6) Der Status bzw. die Zukunft der Krim ist vorläufig kein Verhandlungsgegenstand. Die Bevölkerung der Krim wird hierüber selbst in einem Referendum in 25 Jahren entscheiden.
Über die einzelnen Punkte sollte im Detail verhandelt werden. Ich denke, mit einer solchen Lösung würden beide Seiten hervorragend fahren können. Sie berücksichtigt die vitalen und berechtigten Interessen beider Länder. Die Wirtschaft beider Länder kämen wieder in Schwung (vorausgesetzt, die Korruption wird eingedämmt) und die bereits geschlagenen Wunden würden allmählich heilen. Ukrainer und Russen sind slawische Brudervölker .. mit weitgehend der gleichen Kultur und Geschichte.
Die Ukraine hat in einem westlichen, us-amerikanisch dominierten Militärbündnis, welches seit seiner Gründung eine antirussische Institution war und ist (und selbsterklärt die Weltherrschaft anstrebt), nichts verloren. Dies ist und wird bleiben der eigentliche Prüfstein für die ukrainische Politik und Einstellung gegenüber Russland. Die Absicht gerade zu einem solchen Beitritt war der ganze Auslöser für die Ukraine-Krise. Der EU-Beitritt der Ukraine kann für Russland kein Problem darstellen, sondern eher im Gegenteil .. Russland würde davon wirtschaftlich profitieren.
Die gleichen Fragen stellen sich schon bald in Georgien, Serbien, Moldawien, Weissrussland, und anderswo.
Mit Gruß, Beo2