The Third Annual Report of the Secretaries of Defense vom 1.12.89 - Rumsfeld, R. McNamara, Schlesinger, Laird

azur, Donnerstag, 05.02.2015, 17:44 (vor 3657 Tagen)3288 Views

Hallo allen,

für die, die fefe nicht regelmässig besuchen (und dabei viel Spannendes verpassen) - zitiere aus zwei insgesamt sehr lesenswerten Posts von ihm, die man in Gänze lesen sollte:

"Eines der Extras sieht aus wie ein VHS-Rip und geht los mit einem Trailer von Georgia Public Broadcasting.

Dann kommt der Titel.

The Third Annual Report of the Secretaries of Defense.

Dann sagt ein Ansager durch, dass diese Show am 1. Dezember 1989 aufgenommen wurde, im Tennessee Center for Performing Arts oder sowas. Man sieht einen Tisch auf einer Bühne, und da sitzen so Leute wie Donald Rumsfeld, Robert McNamara, aber auch Schlesinger, Laird, Weinberger, einmal das Who is Who der US-Amerikanischen Geschichte. Und die fangen dann an, zu debattieren, was man denn jetzt machen sollte. So mit der Nato und Europa und den eigenen Atomwaffen und dem Verteidigungshaushalt. Jetzt, wo dieser Gorbatschow da in der Sowjetunion so komische Dinge vorschlägt wie dass man mal die Atomwaffen abbauen könnte.

Nach der einen Stunde, die das läuft, brauchte ich erstmal noch ein-zwei Stunden, um auszuatmen. Ein Stück Geschichte! Das sollte jeder Deutsche gesehen haben, finde ich.

Ich habe mal eine Mail an die Georgia Public Broadcasting Company geschickt, das ist meinem Verständnis nach ein non-Profit, d.h. da besteht eine gewisse Chance, dass die mir erlauben, das bei Youtube hochzuladen. Meine Güte, was für ein Flash. Bis die mir antworten kann ich schon alleine für diese Dreingabe empfehlen, sich mal The Unknown Knowns auszuleihen. Den Hauptfilm habe ich noch gar nicht angeguckt. Das geht auch heute nicht mehr, muss mich erst mal geistig mit dieser Debatte auseinandersetzen. Whoa."

Aus: http://blog.fefe.de/?ts=aa2dcc94

Siehe ebenfalls: http://blog.fefe.de/?ts=ba7fcabe

"denn dieser Film ist atemberaubend gut. McNamara war beim Drehen 85 Jahre alt, und das ist so eine Art Lebensbeichte. Er äußert sich zu Vietnam, und geht auch immer wieder darauf ein, wie er das alles moralisch vor sich rechtfertigt. Und das ist, was diesen Fiml so einzigartig macht. McNamara bricht an einer Stelle im Film fast in Tränen aus, und zwar als er beschreibt, wie die Amis die Bomber über Tokio umfunktioniert haben, so daß die aus der halben Höhe bombten, dadurch viel genauer trafen, aber einer der US-Piloten starb. In der einen Nacht haben sie 100000 Japaner getötet, Zivilisten, Frauen und Kinder, in ihrem Schlaf. Denen weint McNamara keine Träne nach. Aber der eine Pilot, der bringt ihn außer Fassung."

Wer will noch leugnen, dass wir Vasallen von Schlächtern sind?

Man zählt doch gern die Gesamtopferzahlen von Stalin, Mao, Hitler... Wie viel haben denn die USA hinterlassen?

Staatliche Gewalt, nicht wahr [[zwinker]]?

Viele freundliche Grüße

azur


PS: Zum Glück dass das niemandem auffällt:
http://www.carta.info/77108/im-tal-der-ahnungslosen/

Ergebnis ist dann, dass der politische Diskurs einheitlich ist, und das hat natürlich auch Auswirkungen auf den medialen Diskurs. Der ist dann auch einheitlich, was es für Politiker noch einmal heikler macht, sich vom neoliberalen Einheitsdenken zu entfernen. Am Ende ist das eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt: Politisches Einheitsdenken, mediales Einheitsdenken, politisches Einheitsdenken. Wenn man ökonomische Debatten in verschiedenen Ländern der Welt führt und dann nach Deutschland kommt, und hört, wie hier geredet wird – und zwar von praktisch allen –, dann wackeln einem die Ohren und man fragt sich: Wie, verdammt, heißt der Planet auf dem die wohnen? Die Deutschen betreiben systematische Realitätsverweigerung, sie sind mittlerweile völlig out of touch mit dem Rest der Welt und der Wirklichkeit."

--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)

Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.


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