.. und wieder eine „Baustelle“ – Charlie Hebdo

nereus @, Montag, 02.02.2015, 14:46 vor 3963 Tagen 4473 Views

Bei Hintergrund.de werden nochmals die Ereignisse analysiert, wobei ausschließlich auf französische Quellen zurückgegriffen worden sein soll, was sich aber beim Durchlesen des Artikels nicht komplett bestätigt

Auffällig sind einmal mehr die Besonderheiten – die bekannten und die weniger bekannten.
Bekanntlich hatten sich die Täter zunächst im Haus geirrt.

1. Versuch:
In Paris ist jede Haustür mit einem Code gesichert. Die Täter nutzen die Ankunft einer Postbotin, um hinter ihr durch den Eingang der Nummer 6 zu schlüpfen. Die Briefträgerin muss ein Einschreiben abgegeben, das von einem Mann in Empfang genommen wird.

2.Versuch
Auch die Haustür der Nummer 10 hat einen Sicherheitscode und müsste in aller Regel verschlossen sein. .. Wie sie genau in das Haus hineinkommen, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Viele Medien berichten über den Anschlag erst ab dem Zeitpunkt, wo die Täter bereits im Haus sind und ignorieren diesen wichtigen Aspekt. Einige berichten, dass Corinne Rey, genannt Coco, eine Cartoonistin von Charlie Hebdo, gerade zu ihrer Arbeitsstelle zurückkommt, nachdem sie ihr kleines Kind von der Kindertagesstätte abgeholt hatte. Die Täter zwingen sie den Code einzugeben, der die Tür öffnet.

Wahnsinn!
Zweimal gesicherte Türen und zweimal kommt Herr Zufall um die Ecke!
Aber jetzt wird es noch besser!

Für die zentrale Frage, wie die Täter in das Haus eindringen konnten, gibt es aber noch eine andere Darstellung. Eine Journalistin von Premières Lignes, einer Presseagentur, die sich die Etage mit Charlie Hebdo teilt, berichtete, dass die Eingangstür gewartet wurde und man problemlos in das Haus hineinkam.

Und ausgerechnet an diesem Tag kommen die Attentäter!
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Wartung „organisiert“ oder einen realen Hintergrund hatte. Die Typen hatten unglaublich viel Schwein. [[hae]]

Franck Brinsolaro, ein Polizist zum persönlichen Schutz des Herausgebers Stéphane Charbonnier, genannt Charb, erhebt sich und mahnt, dass sich niemand ruckartig bewegen solle. Dann geht die Tür auf und die Täter dringen in den Raum ein. Sie schreien „Allahu Akbar„ (Gott ist groß), und „Wo ist Charb?“. Dann erschießen sie Charb, den Zeichner der ersten französischen Mohamed-Karikatur. Der Überlebende Laurent Léger, der sich in einer Ecke unter einen Tisch versteckt, betont, dass entgegen einiger Medienmeldungen die einzelnen Opfer nicht namentlich aufgerufen und nach und nach exekutiert wurden.

Seltsamerweise interessiert den Analysten das Verhalten des Polizisten nicht.
Brinsolaro muß bewaffnet gewesen sein. Warum gab es keine Gegenwehr?

Danach folgt eine recht ordentliche und kritische Bewertung der Abläufe.
Allerdings schwächelt es später wieder.

Die am stärksten verbreitete These im Internet, die Zweifel an der offiziellen Darstellung der Anschläge anmeldet, spekuliert über die Echtheit der Ereignisse, die im Video gezeigt werden. Ihr Hauptargument ist, dass weder bei dem Schuss in Merabets Oberschenkel noch bei dem Schuss in den Kopf Blutspuren zu sehen sind. Diese Spekulation lässt zum einen die nur bedingt aussagekräftige Bildschärfe des Videos außer Acht, zum anderen die Tatsache, dass der Schuss aus nächster Nähe abgegeben worden ist und bei einem Schuss in den Kopf vor allem Gehirnflüssigkeit austritt. Die Schlussfolgerung dieser Spekulation bedeutet, der Polizist auf dem Boden ist gar nicht tot. Das allein offenbart die völlige Realitätsferne der Protagonisten derartiger Verschwörungstheorien: Ahmed Merabet starb mitten auf einem Boulevard in Paris, umgeben von fünf- bis zehnstöckigen Häusern, vor den Augen der Öffentlichkeit: Im Erdgeschoss befinden sich verschiedene Geschäfte sowie ein Autoverleiher. Wenige Meter entfernt ist ein Café mit direkter Sicht auf den Tatort. Im Park gibt es einen Kinderspielplatz und eine Reihe von Sitzbänken.

So realitätsfern muß das nicht sein.
Wenn tatsächlich zuerst Gehirnflüssigkeit austreten sollte, warum sehen wir einen Tag später eine riesige Blutlache, die seltsamerweise von der Pariser Stadtreinigung oder der Polizei nicht beseitigt wurde?
Außerdem gibt es ein Foto wo der Polizist – oder wer immer das war – an einer etwas anderen Stelle liegt (und versorgt wird) und am ursprünglichen Tatort noch immer kein Blut zu sehen ist.

Darüber hinaus offenbart sich die Einfalt des Analysten.
Wenn Leute aus dem Cafe, Autoverleih oder dem Park das Szenario gesehen haben, dann heißt es noch lange nicht, daß sie die Tötung von Merabet sahen.
Der arme Polizist kann auch ganz woanders platt gemacht worden sein, so wie einst Robert Steinhäuser in der Toilette erledigt wurde aber offiziell und phantasiereich vom Lehrer Heise in einen Vorbereitungsraum gestoßen worden sein soll.

Als die beiden im 19. Arrondissement ihr Auto wechseln müssen, laden sie laut Medienberichten eine Panzerbüchse, Molotow-Cocktails, zwei automatische Pistolen, zwei Kalaschnikows und eine Granate vom Citroën in den Renault um. Sie lassen aber auch eine Reihe von Gegenständen zurück: eine Fahne des Dschihad, zwei Walkie-Talkies, mehrere Molotow-Cocktails, eine Kamera Go Pro, eine Sonnenblende der Polizei, ein Blaulicht und den Ausweis von Saïd Kouachi. Viel ist darüber spekuliert worden, warum sich dieser Ausweis im Auto befand.
..
Doch es gibt eine Reihe weiterer Beweise. In dem Citroën – dessen Halter bis heute nicht bekanntgegeben ist – wurden die Fingerabdrücke des Bruders Chérif Kouachi auf einem Molotococktail gefunden. Als die beiden Brüder den Eigentümer des Renault im 19. Arrondissement zwingen, ihnen sein Auto zu geben, tragen sie keine Maske. Sie geben ihm den Hinweis, falls ein Journalist ihn frage, solle er ihm einfach sagen, dass es Al Qaida Jemen sei. Als sie sich am nächsten Morgen in einer Tankstelle mit Lebensmitteln eindecken, werden sie von einer Videokamera gefilmt. Sie sind schwer bewaffnet, aber unmaskiert. Auch einen Tag später, am 9. Januar, treten sie unmaskiert auf.

Quelle: http://www.hintergrund.de/201501303406/globales/terrorismus/der-anschlag-auf-charlie-he...

Tja, Herr von Westphalen, wie erklären wir uns denn die Diskrepanz?
In Paris ist man zunächst völlig vermummt und später läßt dann die Sorgfalt des Nichterkanntwerdens rapide nach?
Ist doch seltsam oder?

Wie wäre es denn wenn man die Brüder in das Szenario eingebunden hat (unter falschem Vorwand), damit sie später der Polizei in die Hände fallen.
Sinnigerweise wurden sie dann auch erschossen und können ihre Variante nicht mehr kund tun.
Waren sie etwa auch an den Händen gefesselt wie der Unglückliche wenige Tage später?

Andreas Hauß (medienanalyse) bringt übrigens ähnliche Bedenken gegen die Analyse vor.

mfG
nereus

Übliches Verfahren zur Desinformation

Langmut @, Montag, 02.02.2015, 17:08 vor 3963 Tagen @ nereus 2724 Views

Hallo in die Runde,

ich glaube, dass bei JEDER größeren Gewaltaktion, bei der die Polizei oder offizielle Ordnungshüter im Spiel gewesen sind und/oder im Nachklang ermittelten, die Spuren absichtlich unabsichtlich verwischt, verdeckt, verhunzt oder vernichtet werden, damit niemand mehr die Tat als solche "wirklich" bzw. "wahrheitsgetreu" rekonstruieren kann.

Das geschieht, um die eigenen Leute zu schützen und im Falle einer Anklage "billiger" oder ganz und gar davon kommen zu lassen und um die eigene Deutungshoheit beliebig veränderbar zu gestalten.

Vor meiner eigenen Haustür ist einmal nachts um vier Uhr ein unbewaffneter Autoeinbrecher gestellt und mit mehreren Schüssen in den Rücken von Zivilpolizisten niedergestreckt worden. Mit Glück kam der Dieb schwerverletzt mit dem Leben davon.

Ich war leider nur Ohrenzeuge des Geschehens, wurde natürlich dementsprechend befragt - aber was hinterher über die Presse als "Tathergang" verkauft wurde, spottete jeder Beschreibung.

Um wieviel mehr wird wohl dann die Wahrheit verbogen, wenn handfeste politische Interessen im Spiel sind.

Besser ist, man kommt niemals in so eine beschissene Situation.

Das Macht- und Gewaltmonopol wird immer beim Staat liegen.

Gruß
Langmut

Kontra

Rybezahl, Montag, 02.02.2015, 19:21 vor 3963 Tagen @ nereus 2212 Views

Wahnsinn!
Zweimal gesicherte Türen und zweimal kommt Herr Zufall um die Ecke!

Für die zentrale Frage, wie die Täter in das Haus eindringen
konnten, gibt es aber noch eine andere Darstellung. Eine Journalistin von
Premières Lignes, einer Presseagentur, die sich die Etage mit Charlie
Hebdo teilt, berichtete, dass die Eingangstür gewartet wurde und man
problemlos in das Haus hineinkam.

Und ausgerechnet an diesem Tag kommen die Attentäter!
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Wartung „organisiert“ oder einen
realen Hintergrund hatte. Die Typen hatten unglaublich viel Schwein.
[[hae]]


In der Tat sehr merkwürdig! Das Verhalten der Täter, insbesondere die Gangart beim Polizistenmord, lässt nicht auf stümperhafte Vorbereitung schließen. Und trotzdem dieser elementare Fehler! Gut, angenommen, es sind einfach erfahrene, durchgeknallte Krieger.

So realitätsfern muß das nicht sein.
Wenn tatsächlich zuerst Gehirnflüssigkeit austreten sollte, warum sehen
wir einen Tag später eine riesige Blutlache, die seltsamerweise von der
Pariser Stadtreinigung oder der Polizei nicht beseitigt wurde?
Außerdem gibt es ein Foto wo der Polizist – oder wer immer das war –
an einer etwas anderen Stelle liegt (und versorgt wird) und am
ursprünglichen Tatort noch immer kein Blut zu sehen ist.

Vielleicht weil das Blut erst später austritt und die Aufnahme zu kurz ist um das zu sehen?

Doch es gibt eine Reihe weiterer Beweise. In dem Citroën – dessen
Halter bis heute nicht bekanntgegeben ist – wurden die Fingerabdrücke
des Bruders Chérif Kouachi auf einem Molotococktail gefunden. Als die
beiden Brüder den Eigentümer des Renault im 19. Arrondissement zwingen,
ihnen sein Auto zu geben, tragen sie keine Maske. Sie geben ihm den
Hinweis, falls ein Journalist ihn frage, solle er ihm einfach sagen, dass
es Al Qaida Jemen sei. Als sie sich am nächsten Morgen in einer Tankstelle
mit Lebensmitteln eindecken, werden sie von einer Videokamera gefilmt. Sie
sind schwer bewaffnet, aber unmaskiert. Auch einen Tag später, am 9.
Januar, treten sie unmaskiert auf. [/i]

Ich kann mir vorstellen, dass man in so einer Situation ab einem gewissen Punkt einfach erkennt, dass man sterben wird und deshalb auch auf die Maskerade verzichtet.

Retourn

nereus @, Dienstag, 03.02.2015, 08:45 vor 3962 Tagen @ Rybezahl 1807 Views

Hallo Rybezahl!

Du schreibst: Vielleicht weil das Blut erst später austritt und die Aufnahme zu kurz ist um das zu sehen?

Ich bezog mich nicht nur auf eine Aufnahme, sondern auf eine Abfolge von Bildern und Videos

Hier ist z.B. das Foto: [image]

Da es ein weiteres Video gibt bei dem zu sehen ist, wie der Polizist am Boden liegt, darf man unterstellen, daß einige Minuten vergingen bis die Erstversorgung (siehe oberer Bildteil) zum Einsatz kam.
Ich bin kein Mediziner, aber das ein Kopfschuß mit einem Maschinengewehr zur Folge haben soll, daß minutenlang kein Blut aus der verletzten Körperregion austreten soll, halte ich – mit Verlaub gesagt – für Nonsens.
Außerdem sieht man die veränderte Körperlage im oberen Bildteil.
Spätestens jetzt hätte das ausgetretene Blut zu sehen sein müssen.

Ich kann mir vorstellen, dass man in so einer Situation ab einem gewissen Punkt einfach erkennt, dass man sterben wird und deshalb auch auf die Maskerade verzichtet.

Vorstellen kann man sich viel.
Wenn die Aussichtslosigkeit bewußt wird, könnte man sich auch stellen, in der Hoffnung die muslimische Botschaft – das soll doch der Anlaß des Massakers gewesen sein – vor hunderten von Reportern in die Welt zu tragen.
Aber nein, man verschanzt sich irgendwo, läßt aber sinnigerweise den Ausweis und eine Dschihad-Fahne zuück.
Jau, genau so läuft das ab. [[lach]]

Ich möchte hier nur an den schwer am Bein verletzten Tim Kretschmer (Amoklauf Winnenden) erinnern, der danach noch mehrere hundert Meter im lockeren Sprint zurückgelegt haben soll.
Beim Erschießungs-Video steht er unschlüssig herum und greift sich nicht einmal ans Bein.
Nein, das Muster stinkt einmal mehr verdächtig nach Inszenierung und es dürfte der Wahrheit am nächsten kommen, was @langmut dazu schreibt:

ich glaube, dass bei JEDER größeren Gewaltaktion, bei der die Polizei oder offizielle Ordnungshüter im Spiel gewesen sind und/oder im Nachklang ermittelten, die Spuren absichtlich unabsichtlich verwischt, verdeckt, verhunzt oder vernichtet werden, damit niemand mehr die Tat als solche "wirklich" bzw. "wahrheitsgetreu" rekonstruieren kann.
Das geschieht, um die eigenen Leute zu schützen und im Falle einer Anklage "billiger" oder ganz und gar davon kommen zu lassen und um die eigene Deutungshoheit beliebig veränderbar zu gestalten.

mfG
nereus

Man hat seit dem Kennedy Attentat gelernt

aliter @, Dienstag, 03.02.2015, 09:15 vor 3962 Tagen @ nereus 1693 Views

Der Mythos des K-Attentates entstand, weil über sowohl den Täter als auch die wahren Schuldigen bis heut Unklarheit besteht.

Daher gilt seither, dass sein muss: eine Terrorgruppe oder andere im Hintergrund, die die Verantwortung tragen und als Schuldige benannt werden können.
Ein namentlich bekannter Täter, der hinterher mausetot ist, wmgl. durch Sicherheitskräfte, weil da keiner nach dem Auftraggeber fragen kann. Und schliesslich benötigt man ein im grossen und ganzen glaubhaft erscheinendes Szenario, damit die Medien und die Öffentlichkeit zufrieden gestellt werden können. Auf kriminologische und forensische Detailarbeit (Obduktionen, Spuren- und Beweissicherung, Datenaufbewahrung) wird häufig verzichtet werden.

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