Das Problem der Schule ist die mangelnde Rückendeckung "von oben"

Philip Marlowe, Location: Europe's Paymaster, Montag, 02.02.2015, 12:07 (vor 3963 Tagen) @ LLF3918 Views

Das fängt mit den Schulleitungen an, die sich oft als Vollstrecker ministerieller Anordnungen sehen und nicht als Interessenvertreter der vor Ort Beschäftigten. Die meisten Schulleiter wollen mittlerweile nämlich nur noch eines: Weg vom mühseligen Tagesgeschäft "an der Basis" und rein ins Ministerium oder zumindest eine obere oder untere Schulbehörde. Dort kann man nämlich völlig unbelastet von der tatsächlichen Situation an der Schulen sein Geld viel leichter verdienen.

Von den vorgesetzen Schulbehörden und den Kultus-/Bildunsministerien kann man auch nichts mehr erwarten, die produzieren mittlerweile nur noch Richtlinien und Erlasse, die der Basis unnötige Verwaltungsarbeit aufnötigen. Alles natürlich mit dem Zweck, sich auf ministerieller (und damit politischer) Ebene gegen alles Mögliche abzusichern, seien es Beschwerden, Klagen oder politische Vorwürfe. Unterstützung kann man von dieser Ebene an den Schulen kaum noch erwarten, im Zweifel wird immer der Weg des geringsten rechtlichen und politischen Widerstandes gegangen. Probleme werden mittels behördlicher Anweisung, wie der Sachverhalt "richtig" zu bewerten ist, aus der Welt geschafft.

Ein Verfahren, um z.B. einen Schüler von einer Schule zu verweisen (schärfste Form der "Ordnungsmaßnahme") ist dermaßen langwierig und kompliziert, dass jede Schule mittlerweile einen Hausjuristen bräuchte, um so etwas rechtssicher durchzuführen. Und selbst dann kann (und wird!) so etwas immer noch per Anordnung durch die vorgesetzte Schulbehörde einkassiert werden -> wer tut sich so etwas freiwillig an?

Gruß,
Phil.M.


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